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Workshop: SOMA Pulsar-23 mit der Gitarre

Kreative Drums und vieles mehr auch für Gitarristen!

23. Juli 2024

SOMA Pulsar-23 mit Gitarre WorkshopMit dem SOMA Pulsar-23 lassen sich auch externe Signale verarbeiten und so habe ich mich gefragt, ob und wenn ja, wie man eine Gitarre mit dem semi-modularen Drum-Synthesizer kombinieren kann.

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SOMA Pulsar-23 mit der Gitarre: Der Aufbau

Die Drum-Machine hat zahlreiche Eingänge, die für Audio- und CV-Signale vorgesehen sind. Alleine die internen Delays, Reverb-Effekte und einige andere Modulationen dürften mit der Gitarre sehr spannend klingen. Ein kompaktes Setup, bestehend aus einer E-Gitarre und einem Drum-Synthesizer, kann dann das Potential haben, ganz neue klangliche Wege zu gehen und kreativ zu werden.

Ich nutze in diesem Workshop den SOMA Pulsar-23 in der neuen Screws-Version. Die Krokodilklemmen halten sehr gut an den eingelassenen Schrauben und es können mehrere Klemmen an einer Schraube befestigt werden. Der Pulsar-23 ist erstaunlich vielseitig, selbst wenn man zunächst ohne Patch-Kabel beginnt, können bereits viele unterschiedliche Sounds erzeugt werden. Die Kick kann alleine mit den Potis für Attack und Decay von einer knackigen und wuchtigen Bassdrum, einer weicheren Kick oder einem dezenten Klick geformt werden. Mit Pitch und Tune lässt sich die Tonhöhe gut abstimmen. Gleiches gilt für das Synthesizer- bzw. Percussion-, Snare- und HiHat-Modul. Und wenn man die unterschiedlichsten Module miteinander verbindet, fängt der Spaß natürlich erst so richtig an.

Spannend finde ich, dass sich der Pulsar-23 auf vier Arten triggern lässt und man diese auch kombinieren kann. Es funktioniert per externem MIDI, internem Sequencer, über das Live-Spiel oder mit der internen Clock und ihren Subdivisions. So können wirklich abgefahrene Rhythmen erzeugt werden.

Die Gitarre und der SOMA Pulsar-23

Meine Gitarre schließe ich an eine der rückseitig angebrachten 6,3 mm Klinkenbuchsen an. Um ein starkes Gitarrensignal zu erhalten, nutze ich vor dem Pulsar-23 einen Amp-Modeler, der die Lautstärke anhebt und den Amp-Sound liefert. Das Gitarrensignal liegt dann am ¼ Jacks-Modul, ganz unten links auf dem Pulsar-23 an. Zunächst patche ich einfach einen Rhythmus und verbinde dann das Gitarrensignal mit der Delay-Sektion. In den Klangbeispielen und dem Video werde ich mich dementsprechend zunächst den drei Delay-Versionen widmen. Später teste ich natürlich noch die Reverbs und einen Tremolo-Effekt.

SOMA Pulsar-23 mit Gitarre

Um das Gitarrensignal und auch die Effekte hören zu können, habe ich das Gitarrensignal gesplittet und das direkte Signal an den Mix-In-Input des Pulsar-23 angeschlossen. Ein weiteres Signal geht direkt an das Delay beziehungsweise das Reverb.

Die Delays des Pulsar-23

Stellt man den Kippschalter der Effekte nach links, steht mit BPF ein Bandpass-Filter-Delay zur Verfügung. Wie der Name schon erahnen lässt, verfügt dieses Delay über ein Bandpass-Filter, mit dem der Sound des Delays geformt werden kann.

Das DBL ist ein Double-Delay, das zwei virtuelle Tonköpfe bietet. Mit dem Tune-Poti kann die Delay-Zeit des zweiten Tonkopfs eingestellt werden. Das ist ideal für rhythmische Repeats.

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Das CH-Delay ist ein Delay mit Pitch-Shifting-Effekt. Die Delay-Zeit wird jeweils mit dem Time-Poti, Filter und Pitch-Effekte mit dem Tune-Poti und die Anzahl der Wiederholungen mit dem Feedback-Poti eingestellt. Das Delay-Out-Poti regelt die Lautstärke des Effekts.

SOMA Pulsar-23 screw

Eine Modulation ist natürlich auch möglich, für uns Gitarristen aber auf eine ungewöhnliche Weise. Zum einen kann mit dem Clock-Mod-Poti die Intensität der Modulation eingestellt werden. Die Modulation selbst erfolgt über ein Control-Voltage-Signal eines entsprechenden Moduls. Hierfür kann ganz klassisch natürlich der LFO genutzt werden. Es wird aber noch abgefahrener, wenn die Modulation über unterschiedliche Sample & Hold-CVs oder sogar über das CV-Touchplate gesteuert wird. Bei diesem CV-Kontakt kann die Intensität der Modulation über die Größe der Fingerfläche, die den Kontakt berührt, gesteuert werden. Wenn dieses CV-Modul mit der Delay-Zeit und dem Feedback verbunden ist, wird es dementsprechend richtig spannend.

Großartig ist, dass jedes der genannten Potis mit einer CV gesteuert werden kann. Dadurch sind der Modulation fast keine Grenzen gesetzt.

Im ersten Klangbeispiel habe ich das BPF-Delay angewählt und steuere das Feedback über ein CV-Touchplate. Auf diese Weise können Akzente gesetzt und das Delay in die Oszillation getrieben werden.

Per LFO erzeuge ich im zweiten Klangbeispiel die Modulation, die die Delay-Zeit moduliert. Da ich den LFO mit einem weiteren CV-Plate verbunden habe, kann ich per Fingerkontakt von einem leichten Chorus-Effekt zu einem Vibrato wechseln. Gleichzeitig spiele ich mit dem Feedback-Anteil.

Das Pitch-Delay habe ich auf eine höhere Oktave eingestellt. Zusammen mit den aggressiveren Industrial-Drums klingt das gesamte Setup im dritten Klangbeispiel wirklich abgefahren.

Da das Pulsar-23 auch Stereo-Effekte bietet, wenn man es entsprechend patcht, habe ich das Double-Delay natürlich in Stereo getestet. Die beiden virtuellen Tonköpfe im Stereopanorama liefern ein breites Klangspektrum und sind ideal für flächige Sounds.
SOUND Stereo Delay

Die Reverb-Effekte

Schaltet man den FX-Schalter auf Reverb, können drei Reverb-Algorithmen ausgewählt werden. Hier kann zwischen zwei Hall-Varianten und einem Hall mit Pitchshifter gewählt werden. Auch in diesem Fall kann der Effekt mit Time, Tune und Feedback sowie dem Reverb-Out eingestellt werden.
Man kann natürlich auch beide Effekte gleichzeitig nutzen, indem man das entsprechende Signal mit dem Delay- und dem Reverb-Eingang verbindet.

Ich habe mich im Klangbeispiel für einen starken Hallffekt entschieden, der wirklich klasse klingt. Zusammen mit den entsprechenden Drums bekommt man so durch den Pulsar-23 einen tollen Sound, der wirklich Spaß macht.

Der zweite Hall ist etwas dezenter und der Hall mit Pitch-Effekt kann, wie beim Pitch-Delay, verschiedene Intervalle erzeugen. Tiefere Oktaven sind auch möglich.

Der LFO, Attenuator und CVs

Die Modulation per LFO erfolgt über eine Rechteck- oder eine Sinusschwingung. Über ein weiteres Poti können diese Schwingungen in aufsteigende oder fallende Sägezahnschwingungen gebogen werden. Beide können in ihrer Frequenz per Poti und einem Dreifach-Kippschalter, der zwischen Low, Mid und Hi wählt, eingestellt werden. Sogar die Modulation kann noch moduliert werden, indem man das LFO-Modul wieder mit anderen Modulen verbindet. Derartige Modulationen bietet wohl kein Delay-Pedal.

SOMA Pulsar-23 Semi-modular Drum-Synthesizer

Für Mutigere ist alternativ das Sample & Hold-Modul interessant, das eine zufälligere Modulation bietet. Die Intensität wird, wie es in der Modularwelt üblich ist, über einen Attenuator per Poti abgeschwächt. Der entsprechende Attenuator wird einfach dazu gepatcht.

Stereoeffekte des semi-modularen Drum-Synthesizers

Der Pulsar-23 verfügt über Stereo-Delay oder Stereo-Reverb, wenn man es entsprechend patcht. Hierfür muss der 10 V Ausgang an den Mod-Eingang der Effektsektion angeschlossen werden. Anschließend können die beiden Ausgänge von Delay und Reverb abgegriffen werden und an zwei Pins der 6,3 mm Klinkenbuchsen angeschlossen werden. Mit einem externen Mischer kann das Effektsignal dann nach Belieben zum Signal hinzugemischt werden.

Tremolo-Effekte des Pulsar-23

Um mit dem SOMA Pulsar-23 einen Tremolo-Effekt zu erzeugen, habe ich das Gitarrensignal an den Eingang des VCAs und diesen Ausgang an den Mix-Eingang angeschlossen. Das CV-Signal für den VCA kommt von dem LFO. Um die Modulationsgeschwindigkeit an das Song-Tempo anzupassen, habe ich den LFO mit der Clock synchronisiert. Und fertig ist ein einfaches Tremolo.

Auch hier kann der LFO natürlich wieder per Touch-CV moduliert werden, um punktuell schnellere Tremolo-Effekte zu erzeugen. Wer möchte, kann das Tremolo-Signal natürlich auch noch in das Delay oder Reverb leiten oder den VCA mit dem Sample & Hold-Modul für ein paar zufällige Rhythmen verbinden.

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Fazit

Mit diesen in meinen Ohren hervorragend klingenden und wirklich inspirierenden Sounds möchte ich diesen Workshop beenden. Es gibt natürlich noch zahlreiche Patch-Varianten und Ideen, denn der SOMA Pulsar-23 ist wirklich vielseitiger, als man vielleicht zunächst denkt. Es könnten beispielsweise die Effekte durch die einzelnen Trigger oder Envelopes der Kick, Snare oder HiHat-Module moduliert werden. Oder man moduliert diese Module mit Hilfe des Gitarrensignals. Ausprobieren und experimentieren ist hier ausdrücklich erwünscht und ich bin gespannt, welche Ideen und Tipps der eine oder andere Leser noch hat. Also viel Spaß mit dem SOMA Pulsar-23 und deiner Gitarre!

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Dayflight

    Der Pulsar 23 ist wirklich ein tolles Gerät. Wohl ehr für komplexe und experimentelle Sachen geeignet.

    Allerdings schwer Live einzusetzten, da man wie auch bei vielen modularen und nicht speicherbaren Systemen meist zum umpatchen keine Zeit hat.

  2. Profilbild
    Anjin Sun

    Pulsar 23 ist in der experimentellen Autechre Ecke angesiedelt, dazu nun weiche Country Riff´s, echt jetzt 😩 !! Interessant ist auch das 85% der User gleichklingendes Geklapper aus der Kiste rausholen, soll doch so kreativ formbar sein. Folgend ist es schwer ein Kaufargumente diesbezüglich auf Youtube zu finden, selbst für die nun billigere Schraubenvariante. Ich wette bei den meisten Käufern setzt Pulsar 23 nach der Anfangseuphorie ziemlich schnell Staub an.

    • Profilbild
      ollo AHU

      @Anjin Sun Wie so oft bei Youtube gibt es einfach eine Menge Müll aber dann auch wiederum Sachen, die richtig geil klingen. Ich würde die Kiste wohl vorallem für schmutzige Bassdrums und Top-Loops nutzen, wenn ich das Geld dafür hätte.

      • Profilbild
        Anjin Sun

        @ollo Witzig, gerade die Bassdrum emfpinde ich neben der Bassstimme als größte Schwachstelle! Die BD wurde ja seit Release nachgebessert, überzeugt mich aber trotzdem nicht.

        • Profilbild
          ollo AHU

          @Anjin Sun Irgendwie mag ich dieses rauhe, rollende, verzerrte in vielen Videos. „Normale“ Bassdrums gibt es woanders ja zu genüge. Es kann aber auch gut sein, dass wenn ich die Kiste selber hätte, da lange rumschraube und nie so richtig zufrieden bin, weil mir irgendwelche Kleinigkeiten nicht passen. Aber anhand der Videos gefällt mir der Sound.

  3. Profilbild
    ollo AHU

    Wieviel bunte Kabel sollen im Video sein?
    – JA!

    Super, gefällt mir, auch wenn ich die Kiste wohl eher für härtere Beats nutzen würde.

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