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Workshop: Soundcontrol mit der Nintendo Wiimote

(ID: 1767)

Record

Für die Aufnahme gibt es zwei grundlegende Möglichkeiten mit jeweiligen Vor- und Nachteilen. Ich werde beide im folgenden erklären.

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Die erste Möglichkeit ist die Aufnahme der MIDI-Daten. Da die Regler und Schalter direkt mit dem Sequenzer-Eingang verkabelt sind, ist nichts weiter nötig, als die Aufnahme zu starten. Alle übermittelten Daten werden nun aufgezeichnet. Die Vorteile liegen vor allem in der Möglichkeit, nach der Aufnahme noch komplette Änderungen vornehmen zu können. Dabei wird aber schnell ein Problem offensichtlich. Da die verschiedenen Töne nur über Pitch-Shifting sowie Tonhöhenkorrektur erzeugt werden, aber nur relativ selten durch Tastendruck eine Note getriggert wird, muss man die MIDI-Region immer von einem Punkt anhören, an dem eine Note getriggert wird, sonst hört man nämlich nichts. Das heißt, innerhalb der Aufnahme zu springen ist schwierig und das Editieren dementsprechend auch.

Audio und MIDI

Audio und MIDI

Doch das ist für mich nicht so gravierend, da ich sowieso die zweite Aufnahmemethode favorisiere.

Bei der zweiten Möglichkeit wird nur das Audiomaterial aufgenommen. Dazu muss die EXS-Spur über einen Send an einen Bus geschickt werden. Dieser Bus bekommt im Mixer keinen Ausgang zugewiesen, damit das Signal nicht doppelt zu hören ist (ich markiere solche Aufnahme-Busse meist rot). Als nächstes muss eine neue Audiospur erstellt werden, welche als Input den vorher zugewiesenen Bus bekommt. Damit es nachher genauso wie bei der Aufnahme klingt, muss natürlich noch die Send-Beschickung an der Audiospur angepasst werden. Nun einfach Aufnahme drücken und los geht’s.

Die Vorteile dabei liegen auf der Hand. Die Aufnahme lässt sich schnell von jedem Punkt aus durchhören, man kann mehrere Takes machen und diese über Comping einfach verbinden und überall hineinschneiden, ohne die einzelnen Teile zu verändern. Wichtig ist dabei nur, das Delay und den Hall als Send-Effekt zu nutzen und somit nicht mit aufzunehmen. Dadurch lässt es sich wesentlich unauffälliger schneiden.

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Ein wichtiger Punkt, der nicht gleich auf der Hand liegt, ist die klangliche Fixierung der Aufnahme. Bei diesem Instrument spielt der Zufall eine relativ große Rolle, da die Tonhöhenkorrektur als Echtzeiteffekt nicht immer genau gleich arbeitet. Das heißt, dass bei mehrmaliger Bearbeitung desselben Materials mit der Tonhöhenkorrektur sich die Ergebnisse leicht voneinander unterscheiden. Das kann man einfach testen, indem man MIDI und Audio des Wii-Instruments gleichzeitig aufnimmt und danach zusammen abspielt. Wichtig: erst die Audiospur und dann die EXS-Spur scharf schalten! Es klingt dann, als würden zwei gleichzeitig spielen mit leichten Abweichungen voneinander, wie ich finde auch sehr interessant.

Instrumente in trauter Zweisamkeit

Instrumente in trauter Zweisamkeit

Für all diejenigen, die auch eine Wiimote besitzen und damit gerne musizieren wollen, sich aber nicht mit dem ganzen MIDI-Signalfluss herumschlagen möchten, habe ich eine Songvorlage und ein Osculator-Preset erstellt, die von meiner Internetseite heruntergeladen werden können. Einfach Osculator starten, das Preset und dann den Song öffnen. Mit verbundener Wiimote sollte dann alles spielbar sein. Falls Logic zuerst gestartet wird, muss im Klick&Port-Menu der Osculator-Out noch mit dem Kabelumschalter verbunden werden. Es schadet natürlich auch nicht, den Signalfluss einmal komplett selbst nachzubauen. (hier geht’s zur Vorlage!)

Ich habe diesen Klangerzeuger selbst bei zwei Instrumentalstücken als Soloinstrument eingesetzt. Als Audiobeispiele hört ihr die beiden Stücke, sowie einzelne Solopassagen. Die Stücke sind noch mit der Version 8 von Logic und mit Guitar-Rig 2 als Verzerrer und FX entstanden, weshalb beim Editieren leider die Effekte mit beschnitten wurden, aber hört selbst. Die restlichen Sounds kommen vom Waldorf Blofeld. Das erste und das letzte Soundbeispiel sind mit dem hier beschriebenen Aufbau erstellt worden.

Ich wünsche viel Spaß beim Anhören und hoffe, ein paar Ideen und Anregungen für eigene Sound-Kreationen gegeben zu haben.

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Fazit

Die Nintendo Wiimote ist wahrscheinlich der preiswerteste Controller, um Bewegungen in MIDI umzusetzen. Die Möglichkeiten, MIDI-Daten zu verändern und zu verarbeiten sind in Logic scheinbar unerschöpflich – eine empfehlenswerte Kombination.

Preis

  • 31,99 Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    djkey

    Hallo Liebe freunde des Amazona.de :-)

    Erst mal allen ein Frohes Neues Jahr und viel glück und gesundheit *gg

    Ich habe son bissel durch gestöbert was die Wii mote angeht ihr habt leider das ganze nur fürn Mach getestet wird es auch ein Test geben für PC User?!?!?

    Lieben Gruß DK

  2. Profilbild
    Joghurt AHU

    Also, ich würde mich auch über eine Windows-Version freuen. Wenn ich rumschaue gibt es jede Menge Tutorials für den Mac. Aber in Sachen Windows scheint es nicht wirklich was schlaues zu geben.

    Also, wer fühlt sich berufen?

  3. Profilbild
    r.biernat RED

    Es scheint für den PC in der Tat etwas umständlicher zu sein.
    Unter folgendem Link ( http://www.....tomidi.htm ) wird die Prozedur für die Ansteuerung einer Video-Software erklärt. Für Audio-Programme sollte es ganz genauso funktionieren, nur innerhalb der verschiedenen DAW´s ist die Zuweisung der Controllernummern meist etwas verschieden.
    Ich habe gerade noch ein weiteres kostenloses Tool zur Midi-Übersetzung gefunden, vielleicht ist es wert getestet zu werden. http://www.....de/miidii/

    • Profilbild
      Joghurt AHU

      @r.biernat Habe das Programm miidii ausprobiert, noch läuft es nicht. Aber ich bin dran… Danke für den Link, den kannte ich noch nicht.

      • Profilbild
        Joghurt AHU

        @Joghurt Jetzt läuft es fast. Ein Problem war, dass ich mir die Wiimote von BigBen gekauft habe. Mit der Wii scheint es kompatibel zu sein, mit miidii aber nicht. Jetzt habe ich die original Wiimote von Nintendo, und es läuft schon besser. Die einzelnen Knöpfe (und davon hat das Ding immerhin 10) kann ich schon in Ableton zuordnen. Leider klappt die xy-Steuerung noch nicht (und darum ginge es ja eigentlich). Hat sonst noch jemand miidii ausprobiert? Ich versuche es weiter, aber vielleicht kann ja sonst jemand weiterhelfen?

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          @Joghurt Hat es mittlerweile irgendwie funktioniert? Habe das gleiche Problem auf Windows7 64 Bit. Buttons senden CCs, X/Y-Achsen aber leider nicht…

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Na wenn das mal kein Grund für ’ne Wii ist!

  5. Profilbild
    dibo

    Herzlichen Dank für diesen guten Artikel.
    Ich habe jetzt doch einige Tage verbracht, um die Wii auf dem Pc zum Laufen zu kriegen. Leider geht das nicht so elegant wie beim Mac. Ich habe dazu GlovePie und MidiOx mit dem virtuellen Midi Kabel Midi Yoke benutzt. Die Software miidii von Andy Brandmaier wollte bei mir nicht laufen, habe beim Starten der Software immer eine Windows XP Fehlermeldung bekommen.
    Ich konnte die Buttons der Wii ( Note on / off ) recht schnell zuweisen, aber mit den Bewegungsdaten der drei Achsen hapert es noch. Die Schwierigkeit ist, dass GlovePie skriptbasiert arbeitet ( ist aber auch seine Stärke ). Ich habe bis jetzt noch kein sinnvolles Skript gefunden, welches meiner Vorstellung nahekommt ( gibt nicht so viele Midi Skripte ). Ich würde natürlich die Bewegungsdaten gerne für Fader, Regler oder Pitch, Modulationwheel nutzen. Skripte in Glovepie selbst zu schreiben ist nicht unmöglich, aber man muß sich dort einarbeiten. Falls hier schon jemand weiter ist, würde ich mich über ein Feedback freuen.
    Ansonsten lese ich mich gerade in die Dokumentation ein, um ein Skript zu schreiben. Ob das aber das Problem der Bewegungsdaten ist, weiß ich noch nicht genau.

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