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Workshop: StemSwap in Virtual DJ

Remixe und MashUps mit dem Stem Swap Feature in Virtual DJ

17. April 2025
Workshop: Stemswap in Virtual DJ

Workshop: Stemswap in Virtual DJ

Mit Virtual DJ ist es ja bereits seit einiger Zeit möglich, Stems zu erstellen und diese unabhängig voneinander zu mixen. Zusätzlich bietet die Software nun auch die Option „StemSwap“, mit der einzelne Elemente eines Songs durch die eines anderen ausgetauscht werden können. Was sich dahinter verbirgt, wie das funktioniert und wie das klingt, möchten wir euch heute mit diesem Workshop etwas näherbringen.

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Virtual DJ haben wir für euch ja schon getestet. Die Software, die für viele Interessenten der erste Schritt in die Welt des Auflegens war oder auch heute noch ist, bietet viele Features und wir möchten uns heute einmal die Zeit nehmen, euch eine ganz besondere Funktion vorzustellen.

Selbstverständlich verfügt die DJ-Software über eine Vielzahl an Möglichkeiten. Effekte aller Art treffen hier den bekannten Sample-Player, der die ikonischen Sounds wie beispielsweise das unverzichtbare Air Horn im Repertoire hat. Aber natürlich gibt es in Virtual DJ auch den neusten Stern am Himmel der Features für DJs: Stems.

Was sind Stems?

Workshop Stemswap in Virtual DJ

Stems in Serato DJ Pro

Die meisten werden dies mittlerweile schon wissen, aber für die Vollständigkeit erläutern wir es an dieser Stelle noch einmal.

Stems sind die Bauteile, aus denen ein Song besteht, beziehungsweise eher in die der Song zerlegt wird. Wenn man einen Song produziert, arbeitet man gerne öfter mit Gruppen, beispielsweise für Drums, oder Streicher. So kann man mit gewissen Effektketten den Sound dieser Gruppen etwas angleichen oder anderweitig bedingen. Baut man danach aus seinen eigenen Produktionen ein Live-Set ist es dankbar, statt mit den einzelnen Spuren, die im Live-Kontext zu unübersichtlich wären, mit verschiedenen Gruppen zu arbeiten.

Nun haben wir als DJs meist nur eine Datei zur Verfügung, und zwar die des jeweiligen Songs. Durch Algorithmen ist es mittlerweile jedoch möglich, einen Song in seine Bestandteile aufzusplitten. Das sind die sogenannten Stems.

Je nach Software variieren diese Bestandteile. In der Basis wird aus einem Song ein Instrumental und eine Acapella gemacht. Darüber hinaus gibt es dann meist noch die Differenzierung zwischen Drums und melodischen Teilen. Serato DJ bietet zum Beispiel noch die Aufteilung zwischen Bass und restlichen melodischen Elementen.

In Virutal DJ werden Songs in Vocal, Instrumental, Bass, Kick und HiHat aufgeteilt. Damit kriegen wir einen ziemlich großen Handlungsspielraum als DJ.

Diese Stems können nun auf verschiedene Art und Weisn verwendet werden. Klassisch bedeutet dies, einfach die einzelnen Stems bei Bedarf zu muten. Mit dem Stummschalten der Vocals wird ein Instrumental erzeugt und mit dem Stummschalten von Drums, Bass und Harmonie gibt es fix ein Acapella.

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Cool ist es dahingehend, dass man schnell in den Mix eingreifen kann. Beispielsweise wenn man einen Übergang gestaltet und antizipiert, dass sich Vocals überlagern könnten. Schnell kann entschieden werden, welcher Song erstmal den Vorrang erhält und bei dem anderen werden die Vocals stummgeschaltet.

Darüber hinaus gibt es aber mittlerweile auch öfter die Option, die Stems eigenständig zu pegeln. So kann man zum Beispiel auf gewisse Elemente seichter ausblenden lassen oder separat mit Effekten versehen.
Dieses Konzept des individuellen Pegelns von Stems wird in Algoriddims djay verfolgt. Unter dem Namen „Neural Mix“ gibt es dann statt eines klassischen 3-Band-Equalizers Volume-Potis für Vocal, harmonische Elemente und Drums. So entsteht eine ganz andere Art aufzulegen.

Workshop Stemswap in Virtual DJ

Der AlphaTheta DDJ-GRV6 mit seinem „Groove Circuit“

Stemswap light? Der AlphaTheta DDJ-GRV6 machte es möglich

Das Konzept welches Virtual DJ verfolgt kennen wir sonst nur in einer reduzierten Version von einem Hardware-DJ-Controller, dem AlphaTheta DDJ-GRV6. Hier heißt das Feature Groove Circuit und lässt einen „lediglich“ die Drums des laufenden Songs, mit denen eines anderen Tracks ersetzen. Wir fanden das Feature bei unserem Testbericht, den wir euch hier verlinken super innovativ, da hier der Stem-Thematik eine ganz neue Ebene in der Anwendung zugesprochen wurde. Natürlich war es auch vorher schon möglich, dass man die Drums des laufenden Tracks mutet und auf einem anderen Track-Deck alle Stems abseits der Drums stummschaltet. Wenn wir aber weiter auflegen möchten, brauchen wir mindestens ein drittes Deck. Mit dem Feature des DDJ-GRV6 wurde das Ganze stark vereinfacht und das Manöver gelingt mit dem Drücken eines Buttons.

Wie funktioniert der Stemswap in VirtualDJ?

Wer einen Stemswap durchführen möchte, kann dies in der Pad-Sektion von Virtual DJ tun.

Hier wählen wir zunächst den Sampler aus. Neben der Möglichkeit, hier Dateien in die Sample-Player zu laden, gibt es auch die Möglichkeit, Stems eines ausgewählten Songs zu aktivieren. Diese überschreiben dann den jeweiligen Stem-Part des gerade laufenden Songs.

Workshop Stemswap in Virtual DJ

Erstmal geht’s in den regulären Sampler

In der Pad-Sektion des jeweiligen Track-Decks geht man auf den Reiter Sampler. Dort befinden sich acht ausgegraute Pads, die zurzeit noch leer sind.

Auf dem runden Button neben dem Reiter „My Bank“ können wir nun die Option StemSwap Bank aktivieren. Dadurch ändert sich auch die Beschreibung der Pads, in denen vorher nur Record stand, in Rec Vocal oder Rec Beats. Über denselben runden Button, mit dem wir in die StemSwap-Bank gewechselt haben, können wir einstellen, welche Stems auf den noch leeren Pads aufgenommen werden sollen. Dazu klicken wir im Kontextmenü auf „Record Slots“.

Workshop Stemswap in Virtual DJ

Wechseln in eine StemSwap-Bank

Hier können wir dann für jedes Pad auswählen, welcher Stem-Part aufgenommen werden soll.

Das Tolle hierbei ist, dass Virtual DJ uns auch hier erlaubt, mehr als eine Auswahl zu treffen. Also neben den individuellen Stems können wir hier auch Kombinationen wie Kick und Bass oder HiHat und Vocal auswählen. Wer den gesamten Drum-Track ersetzen möchte, der muss demnach natürlich Kick und HiHat auswählen.

Workshop Stemswap in Virtual DJ

Mehrfachauswahl ist kein Problem!

Mit einem weiteren Klick auf den runden Button gelangen wir zu „Record Duration“. Hier kann man einen festen Wert wählen oder die Option „Follow Loop Size“ aktivieren. So bestimmt die Loop-Sektion neben den Pads die Länge unserer Aufnahme. Das gibt uns schnell etwas mehr Flexibilität.
Jetzt wählen wir den Teil des Songs aus, den wir aufnehmen wollen. Für unser Beispiel nehmen wir an, dass wir hier den Gesang des Songs auf Deck A aufnehmen.

Wenn der Loop aktiv ist, klicken wir einfach auf eines der leeren Pads und schon haben wir den gewünschten Stem-Part mit dem richtigen Namen des Original-Tracks auf dem Pad und können ihn jederzeit abspielen.

Workshop Stemswap in Virtual DJ

Einfachheitshalber haben wir immer die Länge der Loop-Sektion ausgewählt

Schauen wir nun auf das andere Deck, sehen wir, dass im Pad-Bereich auch das aufgenommene Sample zur Verfügung steht. Betätigen wir nun das Pad, wird das Vocal des laufenden Tracks von Deck B gemutet und durch unser auf dem Pad gesampeltes Vocal ersetzt.

So schnell können wir einzelne Stems in laufenden Tracks austauschen und wir finden dieses Feature großartig, denn es ermöglicht eine einfache Umsetzung für ganz neue Ideen.

Wer seine Auswahl an auf dem Pad gesampelten Stems mag, kann diese auch über das Kontextmenü des runden Buttons mit der Funktion „Locked Bank“ sperren. So kann man sich bestimmte Vocals, Basslines oder Drums schon zurechtlegen.

Wie immer ist es schön, dass man bei Virtual DJ recht einfach einzelne Buttons auf eine beliebige Hardware mappen kann. Damit könnt ihr euer bestehendes DJ-Equipment zum Einsatz bringen und so einen StemSwap auch ohne Mausklicken durchführen.

Workshop Stemswap in Virtual DJ

Auf dem anderen Track-Deck präsentiert sich unsere aufgenommene Stem-Spur

Klang der geswapten Stems

Wichtig ist natürlich, dass der Sound beim StemSwap gut klingt, denn niemand möchte einen phasiges Vocal hören. Auch in dieser Hinsicht ist es sinnvoll, die Stems vorher zu erzeugen und zu testen. Generell ist der Algorithmus zum Trennen der Stems von Virtual DJ klanglich super und wir haben die Erfahrung gemacht, dass gerade bei elektronischer Musik, die sich über die Länge des Songs aufbaut, die Trennung zuverlässig funktioniert und gut klingt.

Vorbereitung ist der Schlüssel zum Gelingen

Die Funktion erfordert ein natürlich die Vorbereitung der Songs und ein wenig Übung. Denn idealerweise vor dem Gig müssen Stem-Analyse-Dateien erstellt werden, da dies recht rechenintensiver Prozess ist.  Damit beim Austausch von Elementen außerhalb der Drums alles klanglich zusammenpasst, empfehlen wir unseren Artikel über Harmonic Mixing, den wir euch hier verlinkt haben und den kürzlich veröffentlichten Testbericht über die Software Mixed in Key, den ihr hier findet . Wenn man sich an diese Grundsätze hält und die Songs tonartmäßig korrekt analysiert, sollte es keine Probleme mit Disharmonien geben.

Aber auch für Anwender, die das Konzept des harmonischen Mischens schon lange verstehen und anwenden, lohnt sich die Vorbereitung. Natürlich soll Spontaneität nicht aus der DJ-Booth verbannt werden, aber gerade am Anfang lohnt es sich, sich auf ein paar Tracks zu konzentrieren, bei denen man sich etwas Spannendes mit einem StemSwap ausgedacht hat. Schließlich sind wir in der DJ-Booth sowieso immer gut beschäftigt.

Wir hoffen, dass euch dieser kleine Workshop einen neuen interessanten Weg aufzeigt, wie ihr Stems in eure Mixe mit aufnehmen könnt und sicherlich ganz individuell klingt.

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