Wie man mit einfachen Tricks mehr aus seinem Bass rausholt
Wie hole ich den besten Klang aus meinem Bass? Diese Frage stellen sich vor allem viele Anfänger, wenn es bei den ersten gemeinsamen Stunden mit dem neuen Instrument nicht so richtig romantisch werden will. Mit der folgenden kleinen Auflistung möchte ich insbesondere den Newbies am Bass daher an paar kleine Denkanstöße und Tipps mit auf den Weg geben, mit denen sich klangliche Unstimmigkeiten ganz leicht beheben lassen. Ein zentraler Aspekt im Hinblick auf den Klang einer Bassgitarre liegt allerdings nicht in des Anfängers Händen: Der Bass muss von einem Profi gut eingestellt worden sein. Außerdem beziehen sich die folgenden Tipps auf passive Bässe, da die klanglichen Möglichkeiten bei aktiven Bässen nochmals ganz andere sind.
Wenn du nun einen gut eingestellten passiven Bass dein Eigen nennst, aber der Klang von deinem Instrument partout nicht so klingen will, wie auf dem Play-Along, dann können dir folgende Tipps vielleicht helfen.
Inhaltsverzeichnis
Den Bass richtig stimmen
Einer der häufigsten Gründe, warum ein Bass einfach nicht gut klingt, ist so banal, dass viele Anfänger ihn gerne einmal übersehen, beziehungsweise überhören: Der Bass ist einfach nicht gut gestimmt. Erstaunlicherweise stimmen aber nicht nur Anfänger ihren Bass bisweilen nicht oft genug. Dabei gibt es heute keinen Grund mehr, warum man seinen Bass nicht täglich stimmen, beziehungsweise die Stimmung überprüfen sollte. Denn nicht nur ein Transport, auch ein Wetterumschwung kann einen Einfluss auf die Stimmung der Bassgitarre haben.
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Mittlerweile gibt es online sogar sehr gute kostenlose Apps, mit deren Hilfe man den Bass im Nu gestimmt hat. Und auch viele handliche und kostengünstige Stimmgeräte aus dem Handel sind heute sehr zu empfehlen. Allerdings gibt es einige sehr günstige Geräte, die, insbesondere bei 5- oder 6-saitigen Bässen an den ganz tiefen Saiten scheitern. Hier empfiehlt es sich dann doch, einen Euro mehr zu investieren. Allerdings glaube ich auch, dass nur wenige Bassisten gleich mit einem Bass starten, der mehr als 4 Saiten hat. Und, was in meinen Augen auch wirklich wichtig ist: Man sollte im Laufe der Zeit unbedingt lernen, den Bass nach Gehör zu stimmen. Auch hier gibt es im Internet kostenlose Helferlein, die den richtigen Ton liefern und man die jeweiligen Saiten der Bassgitarre dann nur noch nach Gehör anpassen braucht.
Übrigens: Leo hat hier mal einen Marktübersicht über 20 Stimmgeräte für Gitarre und Bass geschrieben.
Kenne deinen Bass: die Tonabnehmer und die Regler
Ein weiterer Tipp, um den besten Klang aus deinem Bass herauszuholen ist, sich mit den Tonabnehmern vertraut zu machen. Die meisten Bässe haben entweder einen oder zwei Tonabnehmer. Wenn du nur einen Tonabnehmer hast, wie man ihn beispielsweise in P-Bässen verbaut, hast du natürlich relativ wenig Einflussmöglichkeiten. Der Bass klingt, wie er klingt und der Klang wird dann in erster Linie von deiner Spielweise und der Position deiner Anschlagshand bestimmt. Aber wenn dein Bass zwei Tonabnehmer hat, wie beispielsweise bei einem Jazz-Bass, dann empfiehlt es sich, mal genauer hinzuschauen.
Bässe mit zwei Tonabnehmern haben einen Neck-Pickup, der sich näher am Hals befindet und einen Bridge-Pickup, der näher an der Bridge liegt. Der Nack-Pickup, beziehungsweise Hals-Tonabnehmer klingt tendenziell knurriger und bassiger, während der Bridge-Pickup in der Regel eher mittig und höhenreicher klingt. Aus diesem Grund klingt der Bridge-Pickup allein für viele Bassisten meist zu dünn. Wenn du also Anfänger bist und einen knurrig, bassigen Sound suchst, empfehle ich dir vor allem den Neck-Pickup zu nutzen oder beide Pickups zu mischen, was für fast alle Basslinien funktioniert.
Die Regler einer Bassgitarre
Ein Grund, warum einige Anfänger an ihrem Bass-Sound verzweifeln, ist zudem, dass sie sich nicht trauen, sich mit den Reglern ihrer Bassgitarre zu befassen. Unterschiedliche Bässe haben unterschiedliche Elektronik und Reglereinstellungen. Und gerade bei besonderen Bässen empfiehlt es sich durchaus, mal auf der Herstellerseite nachzuschauen, was im Hinblick auf die Regler eigentlich möglich ist. Da aber nur die wenigsten von euch mit einem sehr außergewöhnlichen Bass starten, möchte ich hier einige der gängigsten Reglereinstellungen aufführen. Zuerst die klassische Zwei-Regler-Konfiguration eines Fender Precision Basses. Ein Regler steuert die Lautstärke des Basses und ein Regler steuert den Klang. Wenn ich den Lautstärkeregler also gegen den Uhrzeigersinn drehe, ist der Bass stumm. Voll aufgedreht, bekomme ich die volle Lautstärke.
Den Tone-Regler kann man sich als eine Art Vintage-Schalter vorstellen. Dreht man ihn gegen den Uhrzeigersinn, erhält man einen eher dumpfen und dunklen Klang. Im Uhrzeigersinn gedreht, liefert der Bass einen etwas klareren und helleren Sound.
Und dann gibt es auch noch Bässe mit drei Reglern. Auch hier brauchen Anfänger keine Angst zu haben, denn im Grunde ist es hier genau wie beim P-Bass, nur dass wir jetzt für jeden Tonabnehmer einen Lautstärkeregler haben. Wenn ich also die Lautstärke bei beiden herunterdrehe, bekomme ich keinen Sound. Drehe ich die Lautstärke des Hals-Tonabnehmers im Uhrzeigersinn hoch, so bekomme ich logischerweise den Sound des Hals-Tonabnehmers auf die Ohren. Analog gilt das dann für den Regler des Bridge-Pickups. Die meisten Anfänger nutzen zunächst ein 50/50-Mischungsverhältnis beider Pickups.
Hinsichtlich des Tone-Reglers gilt auch bei einem Bass mit drei Reglern: Wenn ich ihn im Uhrzeigersinn drehe, erhalte ich einen helleren, moderneren Klang. Drehe ich ihn gegen den Uhrzeigersinn, erhalte ich einen dunkleren Vintage-Sound.
Die Wahl der richtigen Saiten
Es gibt ungefähr eine Million verschiedener Saitenmarken und unterschiedliche Materialien. Die erste Frage, die man sich stellen sollte ist, ob man Roundwounds oder Flatwounds nutzen möchte. Der Unterschied ist dieser beiden Varianten ist schnell erklärt: Roundwound-Saiten werden mit einem rundlichen Draht umwickelt, während bei Flatwound-Saiten der Kern mit einem flachen Metallband umwickelt wird. Dadurch fühlen Flatwounds sich etwas weicher an und sind natürlich etwas angenehmer für die Finger. Klanglich bieten Flatwound-Saiten einen dunkleren Klang, während Roundwound-Saiten einen helleren und spritzigeren Sound und von den meisten Bassisten bevorzugt werden.
Hinsichtlich der Materialien gilt folgendes: Nickel-Plated Steel-Saiten haben einen hellen und lebhaften Klang, während reiner Nickel einen weicheren und wärmeren Ton erzeugt. Er wird oft mit einem Vintage-Sound assoziiert. Edelstahl-Saiten klingen sehr hell und reagieren schnell auf den Anschlag, sind allerdings aufgrund ihres härteren Materials auch etwas anstrengender für ungeübte Finger. Und dann gibt es noch Saiten, die ummantelt sind, um die Lebensdauer der Saiten zu verlängern und das Spielgefühl zu verbessern. Viele Coatings verlängern zwar die Lebensdauer der Saite, aber der Klang ist eventuell nicht so brillant.
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Ein wichtiger Aspekt, der über den Klang der Saiten entscheidet, ist zudem, wie alt die Saiten sind. Ältere Saiten klingen eher dunkler, stumpfer und klassischer, wohingegen neue Saiten tendenziell heller und spritziger klingen.
Letztlich ist hier also vor allem der Geschmack entscheidend. Ein Richtig oder Falsch gibt es definitiv nicht. Du kannst auch einfach mal schauen, welche Saiten die Bassisten verwenden, die du gerne hörst und idealerweise probierst du einfach mal unterschiedliche Saiten aus, denn mit der Wahl der richtigen Saite hat man schon viel für den guten Klang der eigenen Bassgitarre getan.
Die richtige Anschlagstechnik
Ein Aspekt, den gerade Anfänger gerne übersehen, wenn es um den Klang ihrer Bassgitarre geht, ist die richtige Technik beim Anschlagen der Saiten. Um durchgängig gut klingende Zupfgeräusche zu bekommen, muss man die Finger quer und nicht nach oben und weg vom Bass bewegen. In der Bewegung muss es von der Seite aussehen, als würden die Finger über die Saiten laufen. Wenn man also auf der A-Saite einen Ton anschlägt, so laufen Finger nach jedem einzelnen Zupfen tatsächlich in die E-Saite, wo sie dann abstoppen, ohne einen Ton zu erzeugen.
Lange Fingernägel beim Basspielen
Was aber, wenn man die richtige Technik hat und dennoch immer wieder unschöne Nebengeräusche auftreten? Das kann daran liegen, dass deine Fingernägel zu lang sind und an den Saiten hängenbleiben. Also: Immer schön die Nägel stutzen, wenn du zum Bass greifst.
Besserer Bass-Sound durch den EQ des Verstärkers
So, wie viele Anfänger sich davor scheuen, die Regler ihrer Bassgitarre zu nutzen, so schauen sich noch mehr davor, den EQ ihres Verstärkers zu verstellen. Dabei ist er ein wirklich leistungsstarkes Tool, wenn es darum geht, den Bass-Sound zu verbessern. Die meisten Bass-Verstärker verfügen über mindestens drei EQ-Regler. Über sie lassen sich die Bässe, die Mitten und die Höhen einstellen.
Einige Verstärker verfügen über vier EQ-Regler, da die Mitten bei diesen Exemplaren geteilt sind, aber Anfängern würde ich empfehlen, sich zunächst nur auf die Einstellung der Bässe und Höhen zu konzentrieren.
Um dich mit der Wirkung der Regler vertraut zu machen, kann es hilfreich sein, zunächst einmal alle Regler auf 12.00 Uhr zu stellen und dann einen nach dem anderen in seiner Position zu verändern. Die Hersteller der Verstärker sind ja nicht ganz dumm und daher ist die Mittelstellung aller Regler meist die Einstellung, in der der Amp laut Hersteller am neutralsten klingt. Aber schon kleine Abweichungen von der 12-Uhr-Stellung können große Auswirkungen haben und dementsprechend bin ich immer ein Fan davon zu schauen, wo man sich mit dem Sound tatsächlich am Wohlsten fühlt.
Bei der Einstellung des Höhenreglers ist es sinnvoll, Noten auf der D-Saite anstelle der E-Saite zu spielen, um seine Wirkung wirklich gut beurteilen zu können. Dreht man den Höhenregler zu weit zu, klingt der Bass gedämpft und dumpf. Dreht man den Regler weiter auf, ist es so, als würde man eine Decke vom Bass nehmen. Zu weit aufgedreht, wird der Sound dann wiederum zu hell und „twangy“, also fast scheppernd. Je nachdem, wo man spielt, kann der Sound mal etwas mehr Mitten, mal etwas weniger Mitten und Höhen gebrauchen. Wichtig ist, einfach immer wieder die Balance zwischen dröhnend und dünn bei Bass-Regler und zwischen hell und gedämpft beim Höhen-Regler zu finden. Die Mitten würde ich als Anfänger wirklich zunächst einmal außer Acht lassen.
Wie heißt der weiße Bass auf dem ersten Bild?
@Gb17 Das ist der Yamaha TRBX 304 WH🤟
Fingernägel stutzen ist immer so ein Problem, wenn man auch Akustikgitarre mit Fingerpicking spielt 😁 da muss man dann Kompromisse machen…
@janschneider Guten Morgen janschneider.
Respekt, mit langen Fingernägeln käme ich vermutlich nicht klar.
Zudem spiele ich auch noch Synthesizer.
Gruß
SlapBummPop
@SlapBummPop Deshalb sind sie auch vergleichsweise kurz… Kompromisse halt.
Guten Morgen zusammen.
Gute Saiten machen sich enorm bemerkbar.
Ich nutze beschichtete Saiten (Elixir Nanoweb), die nach meiner Erfahrung,
auch überdurchschnittlich lang, sehr gut klingen.
Aber, maßgeblich mitentscheidend am Sound, ist der Hals. (Holz und Verarbeitung)
„Grob“ 70 % vom Sound liefert allein der Hals.
Auch wichtig, Saitenhöhe und die Qualität der verbauten Brücke.
Gruß
SlapBummPop
Danke nochmal an die Erinnerung mit den Tone/Volume-Reglern. Das ist etwas, das ich schon immer gerne bei der Gitarre vernachlässige, dass man da viel mit machen kann. : )