Wer ist besser für den Einsatz in einer Coverband geeignet?
Vorwort zu diesem
Vergleichstest Yamaha MODX6 vs Roland FA-06
Manchmal passen Leserbeiträge so genau in unseren Redaktionsplan und sind auch so umfassend ausgearbeitet und kompetent geschrieben, dass wir nicht anders können, als sie direkt auf die Startseite zu setzen. Das trifft auch auf diesen wunderbaren Vergleichstest zu, der sicher für so manchen Live-Keyboarder einer Coverband genau zum richtigen Zeitpunkt kommt. Ungeschönt und am Ende mit einem klaren Sieger. So müssen Vergleichstests aussehen. An dieser Stelle ein dickes Danke an Calvato für diesen Beitrag.
Ich übergebe:
Der Vergleichstest aus der Praxis
Ich bin seit vielen, vielen Jahren Live-Keyboarder, der u. a. häufig mit diversen Coverbands unterwegs ist. Dafür habe ich ein kleines und halbwegs leichtes Setup gesucht, welches mir trotzdem alle Möglichkeiten bietet und einfach für meine Bedürfnisse programmierbar ist.
Ich spiele live immer zwei Keyboards, einen Studiologic Sledge2 für die „schnellen“ Synth-Sounds (die ich also innerhalb binnen Minuten/Sekunden programmieren/basteln kann) und ein Brot&Butter-Keyboard für die Standard-Sounds und die Proben. Letzteres war für ein paar Jahre der Roland FA06, vor Kurzem habe ich aber zum Yamaha MODX6 gewechselt.
Beide kosten knapp dasselbe, wobei der Yamaha derzeit etwas teurer ist.
Und weil beide noch bei mir zuhause herumstanden, lag es nahe, ein paar Vergleiche zu ziehen.
Vom Grundkonzept her sind beide durchaus ähnlich. Es sind ROMpler, also samplebasiert mit Synthezier-artigen Nachbereitung, multitimbral mit vielen High-End-Effekten. Also alles, um Standard-Sounds in guter, aktueller Qualität zu erzeugen. Der FA06 bietet zusätzlich Samplepads (ähnlich dem SP-404SX) und den D-BEAM, der MODX6 hat einen 8-Operatoren starken DX-Synth integriert. Ich möchte nun nicht haarklein auf die spezifischen Daten eingehen, die kann jeder in den entsprechenden Testberichten nachlesen. Es kommt mir mehr auf die Praxis und die Unterschiede an.
Die Sounds
Sounds sind ja bekanntlich immer Geschmackssache. Aber weil eh alles subjektiv ist, hier meine persönliche Meinung:
Roland FA-06
+ Der FA-06 klingt einfach nach Roland, vor allem bei den Synth-Sounds. Das mag ich. Ich hatte seinerzeit drei Rolands neu gekauft, den Juno-6, den JV-1080 und nun den FA-06, ich mochte alle drei genau wegen dieser Sounds.
Ebenfalls ein besonderes Lob haben vor allem die A- und E-Pianos verdient, die ich sehr inspirierend finde.
0 Viele der Standard-Sounds sind sehr ordentlich. Brauchbare Streicher, Orgel, alles was man so braucht, um in einer modernen Coverband als Keyboarder bestehen zu können. Wirklich erstklassig klingen viele aber nicht.
– Alle Sounds, die auch nur ein wenig abseits des Normalen liegen, sind wirklich nicht auf der Höhe der Zeit. Vibraphon, Akkordeon, Holzbläser beispielsweise. Da sind Samples am Werk, die teilweise noch aus meinem alten JV-1080 von 1994 stammen (!). Und zwar nicht alternativ, sondern als einzige Auswahlmöglichkeit.
Yamaha MODX
+ Alle Standard-Sounds klingen sehr, sehr gut. Neben verschiedenen sehr guten Klavieren und E-Pianos (und davon gibt es reichlich unterschiedliche Basis-Samples, vor allem, wenn man sich den Bösendorfer Flügel und das Chick Corea Rhodes herunterlädt) sind die Orgel-Sounds auch sehr schick, Streicher, Bläser, alles in 1a-Qualität. Sogar die „Neben-Sounds“ wie eben das besagte Vibraphon oder Akkordeon sind erstklassig. Zu erwähnen sind sicher auch noch die rhythmisierten Synth-Klänge und komplette Grooves, die ich durchaus, ein passendes Genre vorausgesetzt, sehr stark und inspirierend finde.
0 Ich war nie ein großer Fan vom DX-Sounds (obwohl ich den DX11 und den TG77 besessen habe). Trotzdem sind sie sehr brauchbar, vor allem wenn es um die Ergänzung von Samples geht, weil sie definitiv Leben in die Sounds hauchen. Das gilt auch für (pseudo-) analoge Sounds.
– Richtig schlechte Sounds sind mir nicht aufgefallen. OK, vielleicht die GM-Sounds, aber sind die überall schlecht?
Kann es zu viele Presets geben? Ich meine: ja! Vor allem, wenn sie schlecht organisiert sind oder alle gleich klingen. Ein Beispiel: Als Keyboarder der „alten Schule“ muss ich live auch ab und zu mal ein Synth-Solo spielen. Im FA-06 gibt es Hunderte Sounds dafür, dummerweise klingen sehr viele fast gleich … Wie viele Saw-Leads braucht der Mensch? Ich meine, nicht mehr als 10 oder 20, auf keinen Fall über (gefühlte) 200! Dafür muss man genau diese beim MODX leider mit der Lupe suchen, es heißt kein einziges Preset „Saw-Lead“ oder so ähnlich.
Die andere Frage ist: Brauche ich heutzutage wirklich noch einen Piano- oder Geigensound aus dem JV-1080? Ich rede nicht vom schicken M1-Dancepiano, sondern vom 1994er Versuch eines natürlichen Klaviers. Ich war lange versucht, „nein“ zu sagen, bis ich für den Song „Can’t stop the Feeling“ ein Klavier mit Filtermodulation brauchte. Den kann man mit dem normalen Klavier des FA-06 nämlich nicht bauen, denn das Filter gibt es nicht für die High-End-Supernaturalsounds, sondern nur für die ollen JV-Sounds, die halt immer noch integriert sind. Dämlich, aber immerhin gibt es den fast 25 Jahre alten Sounds noch eine Daseinsberechtigung.
Die Bedienung
Grafikfähige Displays haben beide. Das vom MODX ist ein verdammt großes Touchscreen, was das Programmieren/Modifizieren doch enorm erleichtert. Beide haben einige Drehregler, der FA-06 sechs Stück, der MODX nur vier, dafür aber auch noch zusätzlich vier Fader. Was ich an den Potis im Sound modifiziere, kann ich beim MODX abspeichern, beim FA-06 leider nicht, die sind quasi immer im „Performance“-Modus, also übergeordnet, ohne direkt in den Sound selbst einzugreifen. Pluspunkt Yamaha.
Die Struktur eines Synths ist ja immer Geschmackssache. Ich persönlich finde den Aufbau des Rolands unglaublich unübersichtlich. Er basiert auf unterschiedlichen Sound-Engines, was meiner Meinung nach auch die Programmierung erschwert. Es gibt die „Supernatural“-Sounds, die den Großteil der natürlichen Sounds ausmachen. Jede Engine ist anders aufgebaut, hat andere Möglichkeiten, da kann man z. B. beim Klavier die Saiten-Resonanz regeln und bei der Orgel die Zugriegel. Das ist an sich natürlich toll, aber die klassischen Möglichkeiten eines Synthesizers wie Filter und LFOs bleiben für dieses Engines außen vor. Ein Vibrato auf der Orgel oder ein Filter auf dem Klavier sind also leider nicht machbar.
Wer „analoge“ Synthiesounds möchte, benutzt dafür ebenfalls die „Supernatural“-VA-Engine mit 3 VCOs inkl. 3 VCAs & 3 VCFs. Das ist halbwegs übersichtlich, aber um „mal eben“ das Filter, die Resonanz oder die Release-Zeit zu ändern, muss man das bei ALLEN DREI VCOs separat machen. Das nervt. Aber der Worst-Case passiert, wenn man ein Preset modifizieren möchte, was auf der super alten JV-1080 Engine basiert. Dann muss man sich nämlich durch einen 90er Jahre Parameter-Dschungel kämpfen. Denn nicht nur die Sounds sind von 1994, sondern auch die Bedienung! Ein kleiner Albtraum.
Allerdings ist der MODX auch kein Ausbund an Übersichtlichkeit, sich dort auszukennen ist wahrlich kein Zuckerschlecken. Er hat zwar „nur“ 2 Soundengines, die Sample-Basierte und die DX-Basierte, die sind auch immerhin fast gleich aufgebaut. Ob ich nun ein Filter auf ein Klavier, einen (gesampelten) Sägezahn oder einen DX-Sound legen möchte, es funktioniert immer gleich. Das ist tatsächlich eine Erleichterung. Ein Sound kann aus bis zu 8 „Elements“ bestehen. Wenn ich also einen klassischen Synth-Sound mit 3 VCOs basteln möchte, brauche ich dafür 3 Elemente. Und da wären wir wieder: wenn ich das Filter ändern möchte, mache ich das für alle drei Elemente nacheinander … doch halt! Ich habe ja noch die Potis! Damit kann ich alle Elemente gleichzeitig editieren. Die Basics kann ich also wunderbar mit den Potis regeln, also Filter & Hüllkurven etc. und anschließend auch so abspeichern. Wieder Pluspunkt Yamaha.
Splits & Layer
Ich benutze recht viele Splits für die Coverband-Songs. Zum Beispiel hat der Klassiker „It’s my Life“ von Jon Doofi bei mir 4 Sounds auf ein und demselben Keyboard. Beim FA-06 ist das Erstellen von Splits wirklich kein Zuckerschlecken. Man geht auf den Sound, wählt im (gefühlten) 10. Untermenü den Split-Parameter aus und dreht so lange am Rad/Dial, bis der passende Splitpunkt erreicht ist. Allerdings weiß ich nicht aus dem Kopf, ob mein gewählter Splitpunkt nun F2, F3 oder F4 genannt wird, also spiele ich permanent die Taste, auf der gesplittet werden soll, bis der Sound irgendwann verstummt, so weiß ich, dass ich zu weit bin und drehe wieder zurück. Beim MODX wähle ich im Hauptmenü den Sound aus, drücke die Taste „Keyboard“ auf dem Display und anschließend die entsprechende Taste auf der Tastatur, wo ich den Splitpunkt haben will. Das war’s. In „Zeit“ ausgedrückt dauert ein Split von 2 Sounds beim Roland 3 Minuten, wo ich beim beim MODX 5 Sekunden brauche.
Auf der anderen Seite: Wenn ich die Oktavlage des Sounds ändern möchte, kann ich das beim Roland innerhalb der Performance-Editierung. Beim Yamaha muss ich extra dafür in den einzelnen Sound gehen, was zwar aufgrund des Touchdisplays recht schnell vonstattengeht, mir aber unnötig kompliziert vorkommt.
Was ich super praktisch beim MODX finde, ist die Möglichkeit, in sogenannten „Scenes“ per Knopfdruck die Lautstärken oder Mutes der Sounds abzuspeichern und abzurufen.
Bei „Rebel Yell“ habe ich so im mittleren Bereich den Intro-Pluck-Sound (der im Original von der Gitarre kommt) und wechsle dann im Mittelteil zum Square-Lead und später wieder zurück. Oder per „Superknob“ wahlweise einen zusätzlichen Sound reinzufahren oder das Filter zu kontrollieren oder was auch immer. Das musste ich beim FA-06 immer recht aufwändig auf den Fußschweller legen, das geht hier sehr schnell und einfach.
Organisation der Sounds für Live
Die Sounds für ein Konzert zu organisieren und abzurufen, ist im F- 06 ein „pain in the ass“, da hat wirklich überhaupt niemand mitgedacht. Das macht man dort mit den „Favorites“, wo man in verschiedenen Bänken die Sounds direkt mit dem unter dem Display befindlichen Knöpfen anwählt und nicht umständlich mit dem Dial. Das hat aber einen, für mich existentiellen Haken: Wir befinden uns ja bei beiden Synths permanent im Performance-Modus (im Roland „Studio“ genannt), wo alle übergeordneten Daten gespeichert werden. Lautstärken, Effekte, Splits, MIDI-Filter und auch die Filter/Envelope-Modifikationen etc. Nun wähle ich zuerst einen Split-Sound an, danach einen Einzelsound. Weil Roland aber Einzelsounds anscheinend doof findet, werden innerhalb eines Favorites einfach alle übergeordneten Performance-Daten (Lautstärke, Effekte etc.) einfach aus dem letzten Sound übernommen! Da wundert man sich, dass man plötzlich einen Chorus auf dem Piano hat … Beim nächsten Spilt/Multi-Sound ist dann alles wieder richtig. Ergibt Sinn? Neeee. Abgesehen davon muss ich mir trotz Grafik-Display merken oder aufschreiben, wo ich denn diesen speziellen Sound hingespeichert habe, weil es nicht eingeblendet wird. Also wähle ich live dann doch lieber die Sounds direkt mit dem Rad an, das ist machbar. Aber komfortabel ist anders.
Das Display des MODX ist echt groß. Und da habe ich im „Live-Mode“ 16 Sounds namentlich im Überblick, die ich eben direkt auf dem Touchdisplay anwählen kann.
Da muss ich mir keine zusätzlichen Notizen machen und alle Sounds, die ich gerade brauche, sind sortiert.
Noch ne Kleinigkeit: Ich benutze bei einigen Songs den Vocoder, den beide eingebaut haben. Ich mag den aus dem Yamaha lieber, der ist irgendwie „klarer“, aber das ist sicherlich Geschmackssache. Was ich da auch mag, ist die Möglichkeit, den Audioeingang des Mikros an- und ausschalten zu können. Beim Roland ist der nämlich permanent an, sodass das Mikro für den Vocoder in einem anderen Sound immer noch eingeschaltet ist, es sei denn man zieht den Stecker hinten am Gerät halb heraus, wie ich es immer getan habe. Wenn man das Kopfbügelmikro nach dem Song versehentlich auf den Boden vor den Monitor fallen lässt, ohne das zu tun, hat das keine schönen Auswirkungen.
Anmerkungen
Ein paar Kleinigkeiten muss ich noch anmerken:
Warum hat keines der beides Geräte Aftertouch? Spätestens seitdem ich den Sledge besitze, weiß ich Aftertouch wirklich zu schätzen. Der Sledge hat nämlich einen richtigen Druckpunkt, man fühlt, wo der Aftertouch anfängt, man löst ihn nicht einfach aus Versehen aus. Das ist toll für kontrollierte Vibratos oder Filter-Sweeps, wenn mal wieder keine Hand für Controller frei ist. Das würde den beiden Workstations auch gut stehen.
Warum hat keins der beiden Geräte eine Zehnertastatur zum Anwählen der Sounds? Beispielsweise um vom Sound 014 zu Sound 108 zu springen. Im Roland kann man immerhin ein bissl tricksen, indem man die Sample-Pads dazu umfunktioniert. Aber eine dedizierte Zehnertastatur wäre trotzdem angenehmer.
Modulationsrad (MODX) oder Bender (FA06), was ist besser? Das ist natürlich rein subjektiv, ich mag das Rad lieber, weil es eben nicht sofort in die Ausgangsposition zurückschnellt.
Das Design … oder: Warum ist der MODX so hässlich? Der Roland ist schlank und halbwegs ausgewogen von der Optik her (und sieht leichter bedienbar aus als er ist), aber der Yamaha … heieiei … wer denkt sich so etwas aus? :D
Und noch eine Kleinigkeit als Hürde für den Live-Alltag: Zu Zeiten meines Yamaha S30 (Gott sei seiner Seele gnädig) konnte man von oben/vorn genau sehen, wo man welche Kabel reinstecken muss, alles war 1a beschriftet. Bei beiden Synths muss man immer das Gerät umdrehen oder von hinten verkabeln, was ich sehr lästig finde und mir mit beschriftetem Gaffa aushelfen musste. .. WARUM?
Der FA-06 hat einen zusätzlichen Audioausgang, was toll ist um z. B. dem Schlagzeuger einen Klick zu schicken.
PS: Weil nach der Umstellung auf Windoof10 der Treiber fürs USB-Interface des MODX spontan nicht zum Laufen gebracht werden konnte, habe ich beide Synths über mein Presonus Interface aufgenommen.
Vielen Dank für den schönen Bericht aus der Praxis. Ich möchte aber ein paar Anmerkungen zum FA machen:
Der Keyboardbereich eines Parts läßt sich bequem auf der Hauptseite des Studiosets einstellen. Mit dem Cursor auf Upper-/Lowerkey, Taste auf dem Keyboard drücken, Grenze ist gesetzt. Speichern nicht vergessen.
Das Konzept der Favoriten wird oft bemängelt. Man muß eben wissen, ob man ein ganzes Studioset mit allen globalen Effekten oder nur einen Einzelsound mit dem einen Einzeleffekt abgespeichert hat. Würden beim Abrufen eines Einzelsounds auch die globalen Effekte umgestellt, wäre das aus meine Sicht unlogisch.
Ich selber habe den FA-08 mit einer guten Klaviertastatur. Beim FA-06 wird oft die eher unterdurchschnittliche Tastatur bemängelt, die besonders für Pianosounds wenig Ausdrucksmöglichkeiten bietet. Leider hat Roland die Chance verpasst zumindest den neueren FA-07 mit Aftertouch zu versehen. Das wäre ein echter Mehrwert gewesen!
Der FA leidet m.E. darunter, dass er ein Wolperdinger ist, der aus allen möglichen Teilen zusammengesetzt wurde. Die SN-Maschine mit den Untergruppen Acoustic, Synth, Drums aus dem Integra, die SRX-Maschine mit den tausenden z.T. legendären Patches, dann noch ein kastrierter Sampler und dazu ein bischen Arp, Pseudodrummer und Sequenzer. Das ist in der Bedienung nicht aus einem Guss oder manchmal schlicht unlogisch.
@RoDi Anmerkung, die Zweite:
Im Studioset lassen sich für jeden Part Filter-Cutoff, -Resonanz, Attack, Release, Vibrato-Rate, -Delay, -Depth und Portamento als ‚Offset‘-Werte einstellen. Wurden die Parameter per Drehregler verändert, wird das auch im Studioset in den ‚Offset‘-Werten aktualisiert. Speichert man dann das Studioset, sind diese Werte beim nächsten Aufruf als Startwerte initialisiert. Man muß also nicht unbedingt in den Soundeditor.
@RoDi Hallo RoDi,
das ist echt seltsam, beides funktioniert bei mir leider nicht. Vielleicht habe ich nicht das aktuelle Update auf den FA, damit würden sich natürlich zwei Kritikpunkte in Luft auflösen….
@calvato Roland hat (sehr untypisch) in der 2.x Firmware-Version tatsächlich neue Features geliefert. Ein Update lohnt sich.
Verrückt! Ich hab wirklich lange darauf gewartet, dass so manche unnötige „Fehler“ durch ein Update behoben werden. Irgendwann hab ich einfach aufgegeben…. Nu isses zu spät….
Hallo und vielen Dank für den tollen Vergleich, zumal ich zumindest latent interessiert an einem dieser Geräte, aber auch am Krome Ex von Korg bin. Gekauft habe ich mir das Pa1000 wegen Aftertouch und den DNC-Sounds, die ich im Krome Ex vermisse. Warum man in den Workstations hier abspeckt, weiß ich nicht, der Kronos hat, zumindest in Teilen, auch kein Aftertouch. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass Wellenformspeicher nicht alles ist. Den Krome Ex würde ich gerne als Keyboard und Soundmodul nutzen, aber er hat, im Gegensatz zum kleinen Kross 2, kein Audio-Interface. Das hat das Pa1000 zwar auch nicht, aber bietet mir im Querschnitt gerade mit dem Fokus Naturinstrumente mehr Leistung. Die Hersteller müssten eigentlich umdenken lernen, zumal die Gattungen Entertainer, Stage Keyboard und Workstation irgendwie zusammen rücken. Einzig die Synthesizer fallen raus, weil sie eigenständig Sounds produzieren, was aber im Bandkontext sicher auch nicht jeder braucht.
Ich besitze einen Vorgänger des FA-06 und kenne im Detail die Möglichkeiten des FA-06 nicht, aber beim Juno-G kann man einstellen, dass man alle 4 OSC, Filter, Verstärker gleichzeitig bearbeiten kann. Das dürfte doch beim FA-06 auch möglich sein.
Ebenfalls besitze ich den Yamaha MODX-6, bei dem bin ich noch in der Lernphase. Gekauft habe ich ihn wegen der Kombination samplebasierte- und FM-Klang-Erzeugung.
Für mich hat sowohl der Roland Juno-G seine Stärken, die ich nicht missen will und auch der MODX-6 hat seine Stärken.
Richtig ist die Kritik, dass beim Yamaha das Anschließen der Kabel Arbeit erfordert, weil oben auf der Gehäuseseite sind die Anschlüsse nicht beschrieben.
Als LIVE Keyboard finde ich momentan Kurzweil ARTIS 7 unschlagbar. Halbwegs geringes Gewicht, gute Tastatur, Akustik Sounds super (Piano, EP) , Orgel auch recht ok, 500 Performance Speicher, Regler für Soundveränderungen etc.
als 2. Keyboard dürfte es momentan der Roland JD XA werden, dieser Synth hat es mir (trotz mancher Mängel ) echt angetan.
Apropos Roland: Lange zeit hatte ich die Kombination Roland XP 30 und Nord Electro. Der XP 30 ist ein total flexibler synth mit aftertouch, die sounds zwar etwas outdated, aber mit etwas schrauben bekommt man tolle Ergebnisse hin. man kann die sounds auch etwas dreckig machen, und mit den filtern spielen, die Effekte reichen für live total aus.
Apropos yamaha: verwende noch immer den EX 5, sauschwer aber eine solide Maschine. Pianos sehr durchsetzungsfähig, epianos super, leads, brass, flächen, alles da ! vielfache tonerzeugung: awm, fdsr (oder wie das zeug heißt), analog, klasses teil.
den sy 99 liebe ich auch (FM !!!) aber der darf nicht mehr aus dem Haus.
wenn ich die Wahl hätte zwischen Roland und yamaha, tendiere ich generell zu yamaha (vom soundcharakter). Aber der JD XA ist echt etwas besonderes !
Schöner Bericht aus der Praxis mit berechtigten „Warum?“-Fragen. Wenn ich mir die neueren Rolands so anschaue, auch den Juno DS, so hat Roland dort doch einiges verschlimmbessert, was beim Juno G sehr ordentlich gelöst ist, nämlich die Kategorien und die Live Settings. Bei letzteren kann man einfach sowohl Voices, Performances oder gar Songs in Bänken mit direktem Zugriff organisieren, auch das Ablegen dort ist rappzapp erledigt. Dafür sitzen beim Juno G die Perfomance-Regler auf der falschen Seite.
@microbug ja, ich frage mich auch manchmal, ob in den entwicklungsabteilungen neben den technikern auch RICHTIGE musiker sitzen, die die geräte auf bedienbarkeit testen und verbessern…..
@calvato Sitzen da wahrscheinlich schon, nur sind das dann Japaner, und denen kann man offenbar einiges an Umstand aufbürden.
US-Hersteller wie Moog, Ensoniq, Kurzweil, Sequential oder Oberheim haben ihre Synths Musikern zum Testen gegeben, die Japaner saßen im Elfenbeinturm und erst die Intervention vor allem der US-Vertriebe hat einiges verbessert, man denke nur an die ersten Presetkisten mit komischen Sounds, die nur Japaner lustig fanden, den Korg Polysix, der erst durch den Einspruch von Unicord zu dem wurde, was dann auf den Markt kam oder den Roland D-50, bei dem man die Partials rausbauen wollte, hätte nicht Eric Persing gesagt „unbedingt drinlassen“ und denen gezeigt, was man damit anstellen kann. Seit er nicht mehr bei Roland ist hat man das leider deutlich gemerkt, dafür laufen einem die Presets nimmer so nach wie zu Zeiten von JV-80 und Nachfolgern :)
Danke für den Bericht (Jahre später ;-) – „pain in the ass“ bzgl. Live-Bediendung FA-06 – herrlich! Für mich war der Bericht zusammen mit dem Testbericht von „der Jim“ (https://www.amazona.de/test-yamaha-modx6-modx7-modx8-synthesizer) mit ausschlaggebend dafür, jetzt die 6er-Variante zu erwerben. Ich habe ihn als (klanglichen!) 1:1-Ersatz für mein Motif XS7 angeschafft, da mir der XS7 zu groß und zu schwer wurde – man wird eben älter! Und da wurde ich nicht enttäuscht.
Schön ist, dass man die Presets vom XS 1:1 wiederfindet. Die Live Sets sind eine großartige Idee, um Soundideen für einen Song zu sammeln, aber auch um bei Sessions oder Gigs die benötigten Sounds alle im direkten Zugriff zu haben. Die Suche oder Auswahl einer bestimmten Performance ist ansonsten nämlich – wie hier beschrieben – nicht so gut gelöst, da z.B. entsprechende Taster fehlen. Wenn man ein Masterkeyboard besitzt, kann man die Live Sets auch per Program Change anwählen.
Aber hässlich ist das Gerät in der Tat, es kommt eher auf die inneren Werte an.
Moin, ein guter, praxisnaher Vergleich. Danke! Der MODX Arpeggiator kann im Live Kontext auch für Überraschungen sorgen. Beim Proben kam es schon mal vor, dass plötzlich ein Pattern startete, was Live nicht wirklich komisch wäre. Ansonsten eine super Kombi aus guten Klängen und Gewicht.
Vielen Dank für den schönen Vergleich.Wem die unschönen Farbklexer beim modx stören im Editbereich der kann unter Systemeinstellen Animation und Blur ausstellen.Ist eh für externe Displays gedacht .Mich hat es ziemlich gestört.Mir gefällt neben Nord Stage ‚und Korg M3 der Modx ganz gut
weil er so schön leicht ist und mehr Druck als der Motiv XS hat durch FM X .
Da war der SY 99 nur noch dynamischer als der modx , bin aber sicher das man die Sounds vom SY 99
auch auf dem modx hinbekommt.