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Test: ADAM Audio Sub8, Subwoofer

Kompakter Basswürfel für kleine Studios

3. Dezember 2018

adam audio sub8

Wer eine kleinere Abhöre nutzt und dieser etwas mehr Tiefgang verleihen möchte, muss zwangsläufig zu einem Subwoofer greifen. Die Auswahl am Markt ist groß, ebenso die Preisspanne und die technischen Ansätze. Weiterhin entscheiden Raumakustik, vorhandene Monitore und das Budget darüber, ob und welcher Subwoofer zu einem passt. Mit dem ADAM Audio Sub8 bietet der Berliner Hersteller ADAM Audio einen Subwoofer für das Nahfeld mit reichhaltiger Ausstattung an, dessen Anschaffungswiderstand nicht ganz im Einstiegsbereich liegt. Qualität hat eben ihren Preis.

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Beim ADAM Sub8 handelt es sich um das zweitkleinste Modell. Bei einigen Musikhäusern ist dieser auch im Set mit den ADAM A5X erhältlich, das scheint eine sinnvolle Kombination zu sein. Die 8 steht für die Treibergröße und die größeren Modelle gehen tiefer runter, eine grundsätzliche Faustregel ist das jedoch nicht. Der ADAM Sub8 bildet den Frequenzbereich ab 28 Hz ab, der kleinere Sub7 ab 31 Hz und der größere Sub12 ab 22 Hz. Dazwischen gibt es noch den Sub10 MK2, der bis 25 Hz runtergeht und der Sub15 kann sogar 20 Hz abbilden. Er kostet allerdings rund fünfmal so viel wie der ADAM Sub8, der mit einer beschichteten Papiermembran von eigentlich 8,5″ ausgestattet ist und sich technisch dem Sub7 annähert.

Der ADAM Audio Sub8 im Detail

adam audio sub8

Ein dickwandiger Pappkarton, Styropor und Minimalismus wirken professionell. Neben Anleitung und Netzkabel findet sich im Lieferumfang eine Infrarotfernbedienung nebst Batterien, die beim Positionieren in der Ecke oder unter dem Schreibtisch eine willkommene Beigabe ist. Vier massive Gerätefüße lassen 6 cm Luft nach unten und sind vormontiert, ihre primäre Funktion ist allerdings nicht die Entkopplung. Der ADAM Sub8 arbeitet nämlich nach dem Downfire-Prinzip. Hierbei strahlt die Membran zwar nach vorne ab, der rückwärtige Schall wird jedoch über ein langes, leicht trichterförmiges Reflexrohr nach unten abgeführt. Das folierte Chassis, die massive Rückwand und die verriegelbaren XLR-Buchsen lassen keinen Zweifel daran, dass nicht nur die Verpackung professionellen Ansprüchen genügen soll. Trotzdem hat man auf unsymmetrische Cinch-Buchsen nicht verzichtet, so dass auch Konsumenten und DJs bedacht werden.

adam audio sub8

Vom Design ist das Gehäuse eher schlicht und kantig, der Treiber wird durch ein Metallgitter vor Beschädigungen geschützt. Die satinierte Front besteht aus dunklem Kunststoff, haptisch sehr wertig und eher unauffällig. Unterbrochen wird sie im oberen Teil vom Bedienfeld, das bündig mit der Front verschraubt wurde. Das Gehäuse ist 26 cm breit, 41 cm hoch und 38 cm tief, mit 12 kg ist er zudem nicht sonderlich schwer. Einen Frequenzgang von 28 bis 150 Hz gibt ADAM an, die Trennfrequenz ist zwischen 50 und 150 Hz regelbar. Das ist nach oben hin auch ausreichend, um sehr kleine Monitore zu unterstützen, dafür wird er auch beworben.

ADAM Sub8 Frontseite

Das 8,5″-Chassis lenkt weit aus, so dass es erst zu Luftverwirbelungen kommt, bevor die Membran anschlägt, sie wird von einer 38 mm Schwingspule und einem kräftigen Magneten angetrieben. Die maximale Ausgangsleistung wird mit 240 W angegeben (160 W RMS), der Schalldruck bei 1 m Abstand kann 110 dB(A) betragen. ICE-Module werden als Verstärker eingesetzt, deren Vorteil eine geringe Wärmeentwicklung bei hoher Belastung sind und daher auch eine dauerhaft konstant hohe Leistung erlauben.

Die Ausstattung des ADAM Audio Sub8

ADAM Sub8 Rückseite

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Eine reine XLR-Verkabelung ist bei symmetrischer Verbindung nötig, um den ADAM Sub8 mit dem Equipment zu verkabeln, alternativ stehen zwei Cinch-Pärchen zur Verfügung. Alle Buchsen sitzen fest und vertrauenerweckend in der metallenen Gehäuserückwand. Der Netzschalter befindet sich über der IEC-Kaltgerätebuchse und wird im Gehäuse vor versehentlichem Betätigen geschützt, so dass man ihn vor allem von vorne wohl selten benutzen wird. Drei gut fühlbare, mechanische Drucktasten aktivieren Auto-Standby und die Phasendrehung, ein Hochpassfilter für die Monitore bei 85 Hz kann wahlweise deaktiviert werden, wenn die Abhöre über eigene Klanganpassungen verfügt. Noch besser wäre ein parallel zum Tiefpassfilter geregeltes Hochpassfilter gewesen, das hätte die Anpassung besonders für Einsteiger etwas leichter gemacht.

Auf der Vorderseite befinden sich der Infrarot-Empfänger und zwei Drehregler mit je einer LED in Strichform zur Statusanzeige, die auch als Power-Leuchten dienen. Hier lässt sich die Lautstärke von -40 bis +12 dB und die Übergangsfrequenz zwischen 50 und 150 Hz einstellen. Mit der Fernbedienung können die Regler über vier Tasten motorisiert bewegt werden, leider fehlt eine Bypass-Schaltung. Will man den Sound temporär ohne Subwoofer hören, muss man etwa fünf Sekunden je eine Taste gedrückt halten, bis sich der Knopf vollständig gedreht hat. Schaltet man den ADAM Sub8 rückseitig aus, verstummt auch der Sound aus den Monitoren.

Wie klingt der ADAM Audio Sub8?

adam audio sub8

Gleich vorweg, meiner Ansicht nach ist das Downfire-Prinzip nichts für schwingende Hartböden, auch Teppichboden kann den Klang mitunter beeinflussen. So würde wohl niemand Studiomonitore mit nur 6 cm Abstand zur Rückwand aufstellen, wenn das Reflexrohr nach hinten zeigt. Man wird allerdings davon ausgehen können, dass man sich bei der Entwicklung über diesen Umstand Gedanken gemacht hat, zumal mir dieser Aspekt in der Praxis nicht negativ aufgefallen ist. Einzig passiert es bei extremer Lautstärke, dass hörbare Windgeräusche in bestimmten Fußlagen entstehen, weil vermutlich das Rohr nur ausreichend Luft durchlässt.

Bei moderater Lautstärke im Alltag fällt dies jedoch kaum ins Gewicht. Der Bass kommt recht trocken und zackig, die Filter riegeln nach oben hin gut ab und ist kein Bass vorhanden, hört man ihn nicht. Genauso wenig wie ein Eigenbrummen, das ist faktisch nur aus allernächster Nähe wahrzunehmen, sehr schön. Ich beschicke Basslautsprecher gerne mit einem 20 Hz Sinuston, um sie ein bisschen an ihre Grenzen hinaus zu führen. Dabei sind Nebeneffekte hörbar, die unabhängig vom unterstützen Frequenzgang mehr oder weniger stark auffallen. Beim ADAM Sub8 scheint es so, dass die Basswiedergabe steil unterhalb von 25 Hz unmittelbar abfällt, so war quasi nur ein Flattern in der Obertonstruktur hörbar.

Zum Test habe ich ihn in verschiedenen Kombinationen betrieben. Gerade die Cinch-Buchsen luden dazu förmlich ein, ihn direkt an meine hochwertige HiFi-Vorstufe anzuschließen. Hier gab es allerdings eine unerwartete Überraschung, denn der Consumer-Pegel von -4 dB(U) ist zu niedrig. Eine Möglichkeit zur Umschaltung der Eingangsempfindlichkeit gibt es leider nicht, hätte aber den Einsatzbereich durchaus erweitern können. Andere Subwoofer konnte ich unter gleichen Bedingungen problemlos verbinden. Zwischen Audiointerface und Abhöre gab es hingegen keine Probleme und der ADAM Sub8 konnte in Windeseile den Betrieb aufnehmen. Die Anpassung mit den wenigen und effizienten Bedienelementen geht sehr schnell vonstatten, gerade das Hochpassfilter vereinfacht die Bassabsenkung der Monitore ungemein. Dass die Regler an der Vorderseite angebracht sind, ist ebenfalls sehr praktisch und man muss nicht ständig unter die Konsole kriechen. Die Fernbedienung erlaubt zudem auch das Einstellen direkt vom Abhörplatz aus. Der Erfassungsbereich ist dabei sehr großzügig bemessen und es gab selbst bei ungünstiger Ausrichtung kaum Verbindungsprobleme.

adam audio sub8

Wichtig bei einem Subwoofer finde ich, dass er nicht die Arbeit der Klangformung übernimmt, sondern den oberen Bassbereich durch ein diskretes Fundament ergänzt. Das kann er bis etwa 100 Hz sehr gut, allerdings würde ich höhere Einstellungen nicht bevorzugen. Wir erinnern uns an die 90er Jahre und den im Zuge von Surround-Systemen aufkommenden Trend zu Subwoofern mit kleinen Satelliten. Damals wurde flächendeckend damit geworben, dass man diese nicht orten könne, was natürlich aufgrund hoher Übergangsfrequenzen nicht stimmt. Würde man den Adam Sub 8 mit extrem kleinen Monitoren betreiben und die Grenzfrequenz auf 150 Hz einstellen, erzeugt er zwar kaum Obertonstrukturen, setzt sich im Gesamtklang allerdings deutlicher durch.

Interessant kann er auch bei Monitoren mit 7″-Woofern sein, wenn er den Frequenzbereich bis 50 Hz übernimmt. Den technischen Daten konnte ich nicht entnehmen, wie stark der Bassabfall bei 28 Hz tatsächlich ist, gefühlt geht er jedoch noch etwas weiter runter. Ab einem Punkt kommt es dann aber zu einem hörbaren Abfall, der aber trotzdem noch sauber klingt.

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Fazit

Im Ergebnis ist der ADAM Sub8 ein solider und kompakter Subwoofer mit einem runden Klangbild, flexibel einsetzbar und auch für Einsteiger übersichtlich in der Handhabung. Optik und Verarbeitung liegen auf gutem Niveau, lediglich eine Bypass-Schaltung an der Fernbedienung wäre noch besser gewesen. Dass man auf Klinkenbuchsen verzichtet hat, mag nicht jedem gefallen, allerdings bieten die meisten Abhörmonitore symmetrische XLR-Anschlüsse. Unsymmetrische Cinch-Buchsen erweitern zwar den Einsatzbereich, auf Consumer-Pegel kann man sie jedoch nicht bringen. Bei richtiger Einstellung und passenden Voraussetzungen kann er diskret den Frequenzgang kleiner Studioabhören nach unten hin abrunden. Wer es tiefer will, kann gegen Aufpreis auch mehr bekommen, dabei wäre der Sub 15 wohl der faszinierendste Subwoofer.

Plus

  • schlichtes, kompaktes Design
  • Frequenzgang ab 28 Hz
  • solide, verriegelbare XLR-Anschlüsse
  • einfache Handhabung
  • Fernbedienung

Minus

  • keine Bypass-Schaltung
  • Netzschalter unterbricht Audiodurchlass an die Monitore
  • kann an Consumer-Geräten nicht eingesetzt werden

Preis

  • Ladenpreis: 599,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    mar beso

    Danke für den Test!
    Ich stand auch vor der Wahl and habe mich dann für den Presonus Temblor T10 neben meinen APS Klasik entschieden.
    Knackiges Verhalten bis 25Hz und mit Bypass-Schalter. Zudem besseres Preis-Leistungsverhältnis!
    Der Gain steht bei mir auf 1%, so laut ist das Ding. ;)

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