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Test: Jackson JS32 Dinky, E-Gitarre

Jackson JS32 Dinky - mit diesem Holz ist zu rechnen!

16. Juli 2019
Jackson JS32 Dinky E-Gitarre

Jackson JS32 Dinky E-Gitarre

Jackson Guitars – ein Name wie ein Donnerschlag! Die Kalifornier sind schon sehr lange im Business mit dabei und stets an der Spitze der Verkaufszahlen, speziell wenn es um die Kategorie der „Superstrat“ geht. Jenem Gitarrentyp, dessen Nachfrage seit den 80er Jahren innerhalb der Gitarrenszene nach wie vor ungebrochen groß ist. Dabei kann Jackson nahezu jedes Budget bedienen, am oberen Ende der Preisskala sind mit den US-Instrumenten wie immer kaum Grenzen gesetzt und hier darf und kann man eine entsprechend hohe Qualität erwarten. Die man auch bekommt, wie ich beispielsweise beim Test der Jackson PC1 feststellen konnte. Unser heutiger Testkandidat befindet sich genau am anderen Ende der Preisskala und rollt nicht in den USA, sondern in China vom Band. Nur etwas über 300,- Euro verlangt Jackson bzw. der Händler für die Jackson JS32 Dinky DKA AH NO E-Gitarre und wir stellen uns mal wieder die Frage: brauchbar oder nicht? Machen wir den Test!

Jackson JS32 Dinky E-Gitarre Front

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Jackson JS32 Dinky DKA AH NO – Facts & Features

Der Name „Dinky“ gehört untrennbar mit der Firma Jackson zusammen, schon seit 1986 stellt diese Serie ein Fundament der von Jackson Guitars erhältlichen Instrumente dar. Ihre Form ist unverkennbar, der Korpus mit seinen ausgeprägten Fräsungen und Wölbungen auf Vorder- und Rückseite kann ohne Zweifel als eines der Urmodelle der Superstrat-Klasse bezeichnet werden. Im Falle der JS32 Dinky DKA AH NO wurde der Body aus zwei Teilen Nato gefertigt, einem günstigen Holz, das den klanglichen und optischen Eigenschaften des Mahagonis recht nahekommt. Rund herum hat die Fräse sehr sauber gearbeitet, alle Kanten und Rundungen sind sauber ausgeführt und sogar an versenkte Kunststoffdeckel auf der Rückseite wurde gedacht.

Der Hals-Korpus-Übergang wurde zwar nicht bearbeitet, etwas Luxus an dieser Stelle gibt es aber dennoch in Form einer tiefen Fräsung rund um den Bereich der Halsverschraubung. Aufgrund des weit ausgesägten unteren Cutaways besitzt auch diese Dinky eine gute Erreichbarkeit der höchsten Lagen auf dem Hals bzw. auf dessen Griffbrett.

JS32 Dinky DKA AH NO E-Gitarre – der Hals

Der Hals besteht aus zwei Teilen Ahorn, ganz klassisch für die Dinky-Serie wurde auch hier die Kopfplatte etwa in Höhe des ersten Bundes separat eingeleimt. Ebenfalls typisch Dinky bzw. Superstrat-like zeigt sich das flache Halsprofil mit seiner hauchdünnen Satinlackierung, die der Greifhand ein wunderbar natürliches Spielgefühl vermittelt. Abgerockt wird auf einem Griffbrett aus „Amaranth“ – das Artenschutzabkommen CITES und die damit verbundenen Einschränkungen auf den Handel mit dem klassische Tonholz Palisander bieten uns immer wieder Überraschungen bzw. neue Hölzer aus allen Teilen dieser Welt! Dieses Holz für das Griffbrett der JS32 Dinky DKA AH NO E-Gitarre stammt nun aus dem nördlichen Küstenbereich Südamerikas (Venezuela, Kolumbien und Brasilien) und ehrlich gesagt ist für mich sowohl optisch als auch praktisch kein Unterschied zum herkömmlichen Palisander feststellbar.

Sharktooth-Inlays aus Perlmutt zieren das Holz zwischen den Jumbobünden, die makellos eingesetzt und abgerichtet wurden. Selbst eine ausreichende Politur ihrer Oberflächen war bei diesem günstigen Preis noch drin. Somit kann der Spaß gleich von Anfang an ohne Widerstand und schabende Geräusche beim Ziehen der Saiten beginnen.

Jackson JS32 Dinky DKA AH NO – die Hardware

An dieser Stelle hätte ich ehrlich gesagt mit dem Schlimmsten gerechnet: Eine 300-Euro-Gitarre mit einem Floyd Rose Vibrato … Alles klar, das kann doch eigentlich nur nach hinten losgehen, dachte ich zunächst. Doch die Überraschung lässt nicht lange auf sich warten, denn das Floyd Rose Special arbeitet verblüffend gut und hält die Gitarre jederzeit in bester Stimmung! Ganz egal, ob der Hebel nun nach vorne bis zur vollständigen Erschlaffung der Saiten getrieben oder aber nach hinten gezogen wird – nicht einen Cent Verstimmung zeigt das Gefühl und auch das Stimmgerät an. Das ist für eine E-Gitarre in dieser Preisklasse schon ziemlich außergewöhnlich und in jedem Fall ein dicker Pluspunkt! Das i-Tüpfelchen wäre noch ein gesteckter Vibratohebel gewesen, dieser hier wird, wie üblich, mit einer Hutmutter festgezogen. Man kann eben nicht immer alles haben. Vor allem nicht bei diesem Preis.

Am anderen Ende der Saiten erwarten uns sechs Mechaniken aus Jackson-eigener Fertigung, höchstwahrscheinlich auch aus asiatischer Quelle. In Anbetracht der Tatsache, dass den Tunern einer E-Gitarre hinter dem Klemmsattel eines Floyd-Rose-Systems keine wesentliche Bedeutung zukommt, kann man die Qualität der verwendeten Mechaniken als in Ordnung bezeichnen. Gut gefällt mir die Kopfplatte, die ausnahmsweise mal nicht in Hochglanz, sondern in Mattschwarz lackiert wurde. Das verleiht dem Erscheinungsbild der Gitarre an dieser Stelle einen schönen „used look“.

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Jackson JS32 Dinky E-Gitarre Mechaniken

Jackson JS32 Dinky E-Gitarre Mechaniken

Jackson JS32 Dinky DKA AH NO E-Gitarre – Elektronik

Auch an dieser Stelle gibt Jackson das Zepter nicht aus der Hand und setzt in die Decke der JS32 Dinky DKA AH NO zwei Humbucker aus eigener Herstellung ein. Die Schaltung ist schlicht gehalten: Ein Dreiwegeschalter wählt die beiden Pickups an, ein Volume- und ein Tone-Regler sorgen für den Rest. Bei den Bedienelementen bemerkt man den Sparkurs erneut, der Schalter wirkt fragil und auch die beiden Potis fühlen sich beim Drehen etwas zäh auf ihren Achsen an. Aber sollte hier wirklich mal etwas defekt gehen, so sind diese Probleme meistens mit wenig zeitlichem und finanziellem Aufwand und (besseren) Teilen aus dem Zubehör recht schnell beseitigt. Vermisst wird mal wieder eine Singlecoil-Option, die beiden Humbucker sind nur als solche zu betreiben. Das ergibt die folgenden Kombinationen:

Jackson JS32 Dinky E-Gitarre Schaltung

Jackson JS32 Dinky Schaltung

Eine ausgesprochene Metal-Gitarre also? Oder kann sie noch mehr? Das erfahren wir jetzt im Praxisteil!

Jackson JS32 Dinky DKA AH NO – In der Praxis!

Akustischer Grundsound & Handling

Verblüffend resonant und mit einer gesunden Portion Sustain präsentiert sich die JS32 Dinky DKA AH NO bereits trocken angespielt. Auffällig ist zudem das leichte Gewicht des Instruments, was aber leider auf Kosten einer Kopflastigkeit geht, zumindest beim Spielen auf dem Schoß zieht die Dinky spürbar nach links bzw. unten. Dafür aber ist die Bespielbarkeit des Halses hervorragend, selbst die Einstellung der Saitenlage ab Werk könnte kaum besser sein, das ist selbst bei dreimal so teueren Gitarren nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit. Das Setting ist auf der gesamten Länge des Halses angenehm flach und trotzdem frei von Schnarren oder anderen Artefakten, die Intonation ist dank der Jumbo-Bünde stets sauber und auch in puncto Oktavreinheit gibt es nicht das Geringste zu beanstanden!

Elektrischer Sound

Auch hier gibt es mehr Licht als Schatten. Sicherlich könnte die Auswahl der Sounds größer sein, die beiden Jackson Humbucker können jedoch speziell im verzerrten Bereich durchaus punkten und mal die Hand aufs Herz: Wer kauft sich schon eine solche E-Gitarre, um damit unverzerrt zu spielen? Insofern ist das Fehlen einer Singlecoil-Option zu verschmerzen, für ein cleanes Picking zwischendurch reichen die vorhandenen Mittel allemal aus. Im High-Gain-Bereich kann zwar schnell ein undifferenziertes Klangbild entstehen, wenn man es übertreibt. Bis dahin aber überzeugen die Pickups mit einem für diese Preisklasse ausgewogenen Klangbild und halten sich auch in puncto Nebengeräuschen erfreulich zurück.

Jackson JS32 Dinky DKA AH NO – die Klangbeispiele

Für die folgenden Klangbeispiele habe ich wie immer mein Referenz-Setup Orange Micro Dark & 1×12″ Celestion V-30-Box benutzt, aufgenommen wurden die Tracks mit einem AKG C3000 Mikrofon. Effekte wurden keine benutzt, nur die Pegel wurden in Logic nahe der 0-dB-Grenze gerückt.

Fangen wir mit den unverzerrten Sounds an, die uns die JS32 Dinky DKA AH NO E-Gitarre bieten kann. In Track 1 hören wir ein unverzerrt gepicktes Thema, bei dem ich alle drei Kombinationen der Pickups, beginnend mit dem am Hals, durchschalte.

Nun folgen die Zerrsounds, wir hören nacheinander den Leadsound des Humbuckers am Hals, dann den des Kollegen am Steg und schließlich beide zusammen. Auch diese Kombination lässt sich mit ordentlich „Pfeffer“ nutzen!

Jackson JS32 Dinky Headstock

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Fazit

Eine tolle E-Gitarre für kleines Geld, die uns Jackson mit der JS32 Dinky DKA AH NO anbietet! Abgesehen von den fragilen Potis und dem Schalter überzeugt diese E-Gitarre mit einer guten Verarbeitung, einem druckvollen Zerrsound und überrascht zudem ganz besonders mit einem perfekt arbeitenden Floyd Rose System. Weitere Pluspunkte sind die gute Bespielbarkeit und ihr leichtes Gewicht, auch wenn dies mit einer Kopflastigkeit bezahlt wird. Alles in allem ein sehr verlockendes Angebot für Einsteiger und Semiprofis gleichermaßen!

Plus

  • guter Klang
  • gute Verarbeitung
  • Bespielbarkeit
  • verstimmungsfreies FR-Vibrato
  • hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis

Minus

  • Kopflastigkeit
  • Klang nicht sehr vielseitig

Preis

  • Ladenpreis: 329,- Euro
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Klangbeispiele
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