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Workshop Gitarre: Technik und Übungen, Arpeggios

Workshop Arpeggios, Teil 1

28. Juli 2019

 

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Workshop Gitarre lernen

Gitarre lernen ist nicht immer leicht. Eine fundamentale Übung an der Gitarre, mit der sich viele schwertun, sind die sogenannten Arpeggios – eine Stilistik, die nun seit gut 30 Jahren Einzug in den modernen Gitarrenstil gefunden hat. Dafür sorgten Leute wie Ritchie Blackmore von Deep Purple, der im Allgemeinen als Vorreiter dieser Technik/Stilistik gilt. Später wurde dies perfektioniert als Leute wie Yngwie Malmsteen, Joe Satriani oder Uli Jon Roth auf der Bildfläche erschienen. Gitarrensolos spielen ist oft leichter, wenn man ein gewisses Fundament an Techniken beherrscht. Arpeggios sind eine davon!

Für viele ist der Umgang mit diesem Sound und der dazu erforderlichen Technik auch heute noch fremd und oft genug wird das Spielen von und mit Arpeggios gleichgesetzt mit irgendwelchen Hochgeschwindigkeitsübungen für Metal-Heroes. Doch das wird dieser ausdrucksstarken Stilistik und den Möglichkeiten keineswegs gerecht. Zwar werden wir in dieser AMAZONA.de Workshop-Reihe auch die sogenannte „Sweeping“-Technik behandeln, aber mindestens genauso viel Aufmerksamkeit dem Kreieren und dem Spielen von Arpeggios widmen.

Das dieses ausdrucksstarke Spielen möglich ist, zeigt der Stil vieler großer Namen des Business – Steve Morse, John Petrucci (Dream Theater) oder auch außergewöhnliche Musiker aus dem Jazz-Bereich wie Mike Stern oder Frank Gambale ( u. a. Chick Corea Electric Band). Sie setzen diese Spielart bei Gitarrensolos geschickt und geschmackvoll ein.
Um eines noch vorweg zu sagen: Aller Anfang ist auch beim Gitarre lernen schwer und es erfordert schon eine gehörige Portion Disziplin, um mit den neuen Fingersätzen und der Sweeping- Technik der rechten Hand zurechtzukommen. Im Internet gibt es Lehrvideos, die aber oft ein bisschen knapp und dürftig ausfallen – wir hier zeigen euch die theoretischen Grundlagen und arbeiten euch Schritt für Schritt an das Ganze heran. Gitarre lernen für Arpeggios – fangen wir mal an!

Workshop Gitarre: Technik und Übungen, Arpeggios

Grundlagenforschung
Unter einem Arpeggio versteht man prinzipiell das Spielen eines „gebrochenen“ Akkordes. Da Akkorde normalerweise ja legato gespielt werden (die Töne erklingen gleichzeitig), ist es bei Arpeggios genau das Gegenteil – hier werden die Töne nacheinander und staccato, d. h. abgedämpft, gespielt. Im Klangbeispiel 1 hört man erst einen C-Dur-Akkord und danach das entsprechende Arpeggio.

Der Fingersatz der linken Hand entspricht einem der gängigsten für Dur-Arpeggios, deren Grundton auf der A-Saite liegt. Es gilt ihn sich gut einzuprägen, denn durch einfaches Transponieren auf dem Griffbrett bieten sich nun eine große Anzahl von Dur-Arpeggios die man musikalisch anwenden kann.

Abbildung 1.- C-Dur Akkord

Gitarre lernen

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Die „klassische“ Griffweise eines C-Dur Akkordes

Abbildung 2. – C-Dur Arpeggio, 3te Lage.

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Gitarre lernen

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Die kleineren Zahlen in Klammern stellen den benutzten Fingersatz dar. Finger 1 ist der Zeigefinger, 2 der Mittelfinger, 3 der Ringfinger und 4 der kleine Finger. Das Kreuz über der tiefen E-Saite bedeutet, diese bitte nicht zu spielen.

Wichtig in diesem Zusammenhang ist die korrekte Positionierung der linken Hand. Der Daumen sollte möglichst weit hinten am Hals positioniert werden, um der Hand einen optimalen Öffnungswinkel zu ermöglichen, sonst wird es sehr schwer, speziell die 2 großen Terzen auf der A- und auf der hohen E-Saiten zu meistern!
Dies ist sozusagen die einfachste Form des Arpeggios: Ein Akkord wird in seinen Intervallen 1-3-5 (hier für einen Dur-Akkord c-e-g) über 2 Oktaven gedämpft gespielt.

Sicher könnte man jetzt behaupten, es sei kein Problem, einfach den Fingersatz des aus Abbildung 1 stammenden Griffbildes gedämpft zu spielen. Nun, das ist sicher möglich. Allerdings wird dies kein sauberes Klangbild ermöglichen, da zu viele Faktoren für das saubere Spielen von Arpeggios eine Rolle spielen. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, jedem einzelnen Ton nur unter Zuhilfenahme der rechten Hand die notwendige Dämpfung zu geben. Die linke Hand muss ebenso eingebunden werden und das ist mit einem statischen Akkordfingersatz nicht zu erreichen. Im Speziellen bei unserem einfachen C-Dur Arpeggio, bei dessen Akkordgriff ja auch noch einige Leersaiten erklingen- die das Dämpfen und damit das Staccato-Spiel noch zusätzlich erschweren.

Der Trick liegt wie so oft im Detail. Ähnlich wie beim Tonleitern picken dämpfe ich mit den Fingerkuppen der linken Hand die Saite beim Verlassen ab. So gebe ich dem Ton mit der linken Hand noch zusätzlich eine kleine Portion Attack und verhindere unerwünschte Pull-offs, die unweigerlich auftreten, wenn man eine Saite ohne Dämpfung verlässt. Ganz besonders heftig wird’s dann noch mit Distortionsound – wenn die einzelnen Töne unterschiedlich lang erklingen und sich so gegenseitig „zuschmieren“!

Gitarrensolo spielen: Arpeggios – im Detail

Die rechte Hand
Grundsätzlich ist die Positionierung der rechten Hand am Steg/Vibratosystem ähnlich wie beim Picking. Die Hand sollte einen Ruhepunkt finden und aus dem Gelenk heraus mit dem Plektrum in einem einzigen Abschlag die Saiten anschlagen. Dabei sollte zusätzlich der Handballen ein wenig auf den Enden der Saiten liegen, um dem Ton die notwendige Dämpfung – und Attack – zu geben.

Lagenwechsel
Im nächsten Beispiel transponieren wir nun das C-Dur Arpeggio in eine neue Position:

Abbildung 3. – C-Dur Arpeggio, 15te Lage.

Gitarre lernen

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Auch hier ist der Aufbau sehr logisch. Es beginnt mit dem Grundton im 15. Bund, über die (große) Terz E im 14. Bund der A-Saite hin zur Quinte G im 12. Bund der G-Saite. Der zweite Teil ist lediglich die Oktavierung des Ganzen. Der Fingersatz ist etwas easier als im ersten Beispiel und sollte auch den kleineren Virtuosen unter uns nicht allzu schwerfallen.

INS DETAIL

Nun geht’s ran an den Speck! Dur-Arpeggios klingen sicher sehr schön und rein, allerdings können sie auf Dauer auch etwas langatmig wirken. Wir werden, um dem vorzubeugen, nun das oben abgebildete Arpeggio auf eine Oktave reduzieren und ein wenig alterieren. Die Rhythmik des folgenden Beispiels besteht aus 8tel-Triolen.

Gitarre lernen

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Durch das Hinzufügen des Fis auf dem 14. Bund der hohen E-Saite (#11) erhält dieses Arpeggio einen lydischen Klangcharakter.

So, ich denke, das sollte fürs Erste genug sein an Fingern, Zahlen und Techniken – Gitarre lernen dauert eben und nimmt Zeit in Anspruch. Im nächsten Teil widmen wir uns dann schon mit den 4-Klangversionen der Akkorde/Arpeggios und schauen, wie man die verschiedenen Lagen sinnvoll und musikalisch verknüpfen kann!

Und nun: Viel Spaß beim Üben!

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