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Workshop: Apple Logic Sidechains

Logic Sidechains

7. Januar 2004

In diesem Workshop wollen wir uns die Sidechain-Funktionen von Logic mal näher anschauen. Prinzipiell geht es bei Sidechains immer darum, dass ein beliebiger Effekt nicht vom eigentlichen, zu bearbeitenden Signal, sondern von einem externen gesteuert wird. Die Parameter, die steuern oder gesteuert werden, unterscheiden sich dabei natürlich von Fall zu Fall. Deswegen verschaffen wir uns erst mal einen Überblick, was man in Logic wie über Sidechains ansprechen kann.

Effekte:
-Compressor
-Expander
-Noise Gate
-silver compressor
-silver gate
-FuzzWah (gehört zum EVB3)
-AutoFilter
-Evoc 20 Track Oscillator

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Instrumente:
-EXS 24
-ES1
-Evoc 20 PolySynth
-ES2

Beispiele
Ein typisches Anwendungsgebiet von Sidechains, sind Ducking Effekte. Ducking-Effekte findet man z.B. beim Radio. Will man nicht jedes Mal, wenn der Moderator spricht die Musik zurückfahren, so kann man auf die Musik einen Kompressor legen, der als Sidechain-Signal von der Stimme des Moderators getriggert wird. Jedes Mal wenn nun der Moderator spricht, und damit den Threshold überschreitet, wird die Musik um einen eingestellten Wert heruntergeregelt. Beendet der Moderator seine Durchsage wird die Musik automatisch wieder lauter.
Nicht die Musik selbst, in deren Insert der Kompressor hängt, sondern die Stimme des Moderators regelt also den Kompressor.
Beim Einstellen des Kompressors gibt es einige Dinge zu berücksichtigen:
Die Attackzeit sollte so kurz gewählt werden, dass der Kompressor sofort anspringt wenn gesprochen wird, Release dagegen sollte man so wählen, dass auch bei kurzen Pausen (z.B. beim Luftholen) nicht sofort zurückgeregelt wird. Release bezeichnet die Zeit, bis der Kompressor zum Ursprungswert zurückkehrt.

Nun kommt wohl niemand ernsthaft auf den Gedanken, mit Logic eine Radioshow zu produzieren, aber trotzdem können wir das Beispiel auf unseren Lieblingssequenzer übertragen. Angenommen wir würden gerade einen Dokumentarfilm vertonen. Da haben wir nun wunderschöne Hintergrundmusik, welche die ganze Zeit vor sich hinplätschert. Jedes Mal, wenn nun der Sprecher etwas erläutert, müssten wir die Musik leiser regeln. Oder aber wir helfen uns mit einem Sidechain.

Auf Audio-Kanal 1 liegt unsere Musik, auf Kanal 2 der Sprecher. Wir schleifen in Kanal 1 einen Kompressor ein, wählen als Sidechain Kanal 2 und fertig ist unsere Schaltung.
Ein anderer Fall wäre, wenn sich der Sänger oder die Sängerin im Mix nicht richtig durchsetzen. Die komplette Band ohne Gesang wird auf einen Ausgang geroutet, und mit einem Kompressor auf der Summe versehen. Als Sidechain wählen wir unseren Sänger oder unsere Sängerin, und schaffen Ihm/Ihr damit mehr Präsenz im Mix, da sich die Band ja immer „zurücknimmt“ sobald der Gesang einsetzt.

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1_image001.jpg
– Versuchsanordnung zum „Ducking-Effekt“-

Noisegates und Sidechains
Gerade bei der Aufnahme akustischer Drums hat man oft extreme Probleme mit Übersprechungen der einzelnen Spuren auf andere Mikrofone, weshalb man sich gerne mit Gates hilft, um Nutz- von Störsignal zu trennen. Im Idealfall öffnet sich nun z.B. das Gate auf der Snarespur immer nur dann, wenn auch tatsächlich die Snare gespielt wird. In der Praxis wird es aber häufig der Fall sein, das auch andere, Signale z.B. die Hihat, den eingestellten Treshold übersteigen, und damit das Gate öffnen. Hier hilft das Logic interne Noise Gate mit seiner Sidechain Funktion weiter.
Auf der Snarespur öffnen wir eine Instanz des Noisegates und wählen als Sidechain-Signal, über das Flipmenü, den gleichen Kanal aus. Über die Regler „High Cut“ und „Low Cut“, können wir nun den Frequenzgang wählen, bei dem das Gate arbeiten soll. Liegt dieser Bereich zwischen z.B. 200 Hz und 600 Hz, können wir davon ausgehen, dass die Snare hier sehr wohl das Gate auslösen wird, da sie in diesem Bereich frequenzmäßig sehr stark vertreten ist, nicht aber die Hihat, die ihr Frequenzspektrum komplett oberhalb der 600 Hz haben wird.
Logic´s Noise Gate bietet noch eine weitere Raffinesse an, mit dem Lookahead Regler kann das PlugIn gewissermaßen in die Zukunft schauen. Das Material wird um den eingestellten Wert im Voraus berechnet. So ist es möglich, das Gate schon kurz vor dem eigentlichen Signal zu öffnen. Etwa wenn man die Attackphase eines Signals noch mitbekommen will, was gerade bei Drumsounds durchaus wünschenswert ist.

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DeEsser
Der DeEsser ist gewissermaßen ein Spezialfall, hier ist das Sidechainsignal fest vorgegeben. Das Prinzip bleibt aber das gleiche, ich filtere aus meinem Nutzsignal (hier Stimme) diejenigen Frequenzen heraus die mich stören (Also die Ess-Laute),
und steuere damit meinen Effekt. Bei jedem auftauchenden Ess-Laut wird der De-Esser runterregeln, und nur mein Nutzsignal durchlassen.

ES1 als Filterbox:
Neben seiner Funktion als virtueller subtraktiver Synthesizer kann man den ES 1 auch wunderbar als Filterbox für externe Signale gebrauchen. Besonders gut eignen sich Drumloops für eine Bearbeitung mit den Filtern des ES1. Deshalb hier ein kleines Beispiel.
Wie immer zuerst der unbearbeitete Loop.

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