Sieben Saiten - Gitarre allein im Wald
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Welch schönes Thema doch Gitarren sind, nicht wahr? Meist sechs Saiten – heute ist es eine mehr – gespannt auf etwas Holz … sie verbreitet seit Jahrzehnten, ja teilweise seit Jahrhunderten Freude und wunderbare Klänge. Seit der Entwicklung und Verbreitung der E-Gitarre im 20. Jahrhundert ist sie aus kaum einem Genre noch wegzudenken. Auch wenn die Tage der Guitarheros etwas gezählt sind (kommt bestimmt wieder), so bauen verschiedenste Hersteller nach wie vor großartige Instrumente und optimieren diese immer weiter, da das Instrument nach wie eine sehr große Rolle in der Musik spielt. Die Erweiterung der ursprünglichen sechs Saiten auf sieben oder mehr schaffen neue Klangmöglichkeiten. Heute wird’s „böse“ mit einer tiefen Saite mehr. Viel Spaß mit der Schecter Banshee Mach-7 Evertune FOB. Let’s unbox this beauty.
UNBOXING – Schecter Banshee Mach – 7 Evertune FOB, E-Gitarre
Das Instrument wird per Post im Versandkarton ohne Koffer (Schade bei einer über 2.000,- Euro Gitarre) geliefert. Der Gitarre liegen lediglich eine Specs-Karte und ein passender Inbus-Schlüssel bei.
Schön aussehen tut sie auf jeden Fall. Tolles Finish! Mal sehen, was da so drinsteckt. Let’s check the Specs.
SPECS & FACTS – Schecter Banshee Mach – 7 Evertune FOB, E-Gitarre
Die in ihrer Mensur 673 mm (26,5″) messende Gitarre kommt in der Lackierung Fallout Burst sehr schmuck daher. Der Korpus des Instruments besteht aus Sumpfesche, String-Thru. Der Augenschmaus ist hier sofort gegeben. Der Hals aus Roasted Maple mit Purpleheart-Streifen und Carbonverstärkung ist durchgehend. Auf diesem findet man ein aus Ebenholz gefertigtes Griffbrett mit Offset/Reverse Roman Numeral-Inlays sowie 24 Jumbo X-Bünden aus Edelstahl. Das Halsprofil wird als Ultra Thin U benannt. Die Ränder der Bundstäbchen sind an den Enden sehr gut verarbeitet. Der Griffbrettradius beträgt laut Herstellerwebsite 12″ – 16″.
Auf der Kopfplatte findet man einen Graph Tech XL Black Tusq Sattel und sieben hauseigene Schecter Locking Stimmmechaniken zum Stimmen der Saiten. Die Hardware ist in Black Chrome ausgeführt.
Als Bridge ist ein Evertune F7 Model montiert, das enorme Stimmstabilität bietet.
Neben dem Fallout Burst Finish ist die Gitarre auch noch in der Farbe Ember Burst erhältlich.
Den guten Ton übertragen zwei passive Lundgren M7 Pickups. Diese lassen sich via verbautem 3-Wege-Schalter und Push/Pull-Poti (im Tone-Poti integriert) auswählen in den Modi:
- 1. Position: Bridge – Humbucker (Push)
- 1. Position: Bridge – Singlecoil (Pull)
- 2. Position: Bridge – Humbucker + Neck – Humbucker (Push)
- 2. Position: Bridge – Singlecoil + Neck – Singlecoil (Pull)
- 3. Position: Neck Humbucker (Push)
- 3. Position: Neck Singlecoil (Pull)
Mit dem Volume- und Tone-Poti lassen sich Lautstärke und Höhenanteil regulieren.
Die Banshee Mach – 7 Evertune FOB kommt ab Werk in der Standard-Stimmung 1E, 2B, 3G, 4D, 5A, 6E, 7B besaitet.
Die MACH 7 ist auch mit Floyd Rose Style Tremolo, Hipshot Ibby HM Bridge, als Linkshänder- und/oder Sechssaiter-Modell (MACH 6) erhältlich!
Die Evertune-Bridge arbeitet sehr sauber und unauffällig. Ein bisschen muss man sich daran gewöhnen, da die Saiten gerade beim Stimmen natürlich anders reagieren, aber die stimmstabilen Vorteile sind schon eins meiner persönlichen Highlights dieses Instruments
PRAXISTEST 1: HANDLING – Schecter Banshee Mach – 7 Evertune FOB, E-Gitarre
Die eher sportlich designte Gitarre der Schecter Topliga liegt großartig in der Hand. Klar, die Bauform und Sportlichkeit ist natürlich Geschmacksache, aber hier wurde an alles gedacht, um möglichst großen Spielkomfort zu bieten. Der Hals schmiegt sich extrem sauber an die Hand und lässt die Finger flitzen. Die höchsten Töne in den höchsten Lagen lassen sich problemlos erreichen, dank des hervorragenden Cutaways. Der rechte Arm liegt angenehm auf dem Korpus.
Die Potis sitzen gut platziert auf dem Body und lassen sich angenehm bedienen, ohne beim Spielen zu stören. Das Evertune Bridge System hält die Gitarre wunderbar in Stimmung und lässt sich nach kurzem Auseinandersetzen mit der Funktionsweise schnell und unkompliziert einstellen. Durch das mitgelieferte Werkzeug sind das Einstellen und alle sonstigen nötigen Arbeiten am Instrument im Handumdrehen erledigt und man hat das Werkzeug zum Instrument immer dabei. Super praktisch.
(Tipp des Autors: Inbus-Schlüssel immer direkt mit einem kleinen Klebestreifen mit Aufschrift des Instrumentennames beschriften, dass man die Übersicht behält.)
Die Potis und die Klinkenbuchse der MACH 7 sind auch sehr stabil und roudtauglich gebaut! Die Topline von Schecter eben.
PRAXISTEST 2: SOUNDS – Schecter Banshee Mach – 7 Evertune FOB, E-Gitarre
Die klare Favoritdisziplinen der Gitarre sind und bleiben Rhythm- und Leadsounds mit ordentlich Dampf. Dennoch lassen sich auch wunderbar klare Sounds mit unverzerrtem Sound zaubern und das Tone-Poti verwandelt die Gitarre von kristallklaren Glitzersounds hin zu warmen und recht vollen Tönen.
CLEAN SOUNDS
Die für High-Gain-Sounds nötige Klarheit der Gitarre ist klares Trumpf. Sehr definiert und deutlich klingen die ausgewogenen sieben Saiten. Man hört sehr deutlich die verschiedenen Klangfacetten der Humbucker im Gegensatz zu den Singlecoil-Positionen. Hier bietet das Instrument eine tolle Bandbreite an Möglichkeiten. Im Zusammenspiel mit dem Tone-Poti kommt man auf eine Menge Grundklänge, die direkt am Instrument abrufbar sind.
RHYTHM SOUNDS
Im Rhythm-Bereich fühlt sich die MACH 7 sehr wohl. Die Klarheit, die schon im cleanen Bereich zu hören war, äußert sich nun in Detailreichtum und Präzision. Sie verzeiht wenig, aber bildet dabei äußerst klar ab. Auch hier trumpft die Gitarre mit den splitbaren Pickups und der daraus resultierenden Soundvielfalt.
HIGH-GAIN-SOUNDS
Auch im Lead-Bereich kommt die Axt sehr gut klar. Noch mehr Gain ist für sie absolut kein Hindernis. Ganz im Gegenteil. Gefühlt wird die Gitarre mit steigendem Gain-Level immer mächtiger. Sie beherrscht den Amp und leitet ihn dorthin, wohin man spielt. Alle High-Gain-Fans werden hier ihre Freude finden. Auch die tiefe siebte Saite bleibt dabei klar verständlich und mampft nicht.
Alle Klangbeispiele wurden in folgender Signalkette angefertigt:
Schecter Banshee Mach – 7 Evertune FOB, E-Gitarre -> Universal Audio Apollo Twin X Interface -> NeuralDSP Plugins (Soldano SLO- 100, Archetype: PLINI & Tone King Imperial MKII) -> Steinberg Cubase 12 PRO
Es kamen keine EQs, Kompressoren und andere Plug-ins zum Einsatz.Unterm Strich bekommt man mit der SCHECTER BANSHEE MACH-7 EVERTUNE FOB eine moderne siebensaitige Gitarre, die hervorragend verarbeitet ist, mit dem Evertune System perfekt in Stimmung bleibt und durch das splitbare Pickup-System verschiedene Sounds liefert, die Spielfreude und Vielfalt schaffen. Alle Fans von mehr als 6 Saiten sollten hier mal vorbeischauen und sich selbst überzeugen
Ich weiß nicht genau, warum, aber die Distortion-Sounds klingen etwas gedämpft. Ich denke, ein echter Röhrenverstärker würde die wahren Qualitäten meiner Gitarre zum Vorschein bringen. Aber es ist klar, dass man sich eine solche Gitarre nicht einfach vom Versandhaus schicken lässt, sondern persönlich zum Laden geht, um gründlich zu testen. Nur so kann man herausfinden, ob es passt. Die individuellen Anforderungen und subjektiven Empfindungen in Bezug auf Sound, Bespielbarkeit und Setup sind einfach zu unterschiedlich. Deshalb gibt es auch eine Vielzahl von Gitarren zur Auswahl, mit verschiedenen Ausstattungen, Formen und Farben, usw. Es ist einfach etwas, das man immer selbst im Laden testen muss, unter Hunderten von Gitarren. Bei mir dauert es oft ein paar Tage und die Verkäufer sind vielleicht schon genervt von mir, aber letztendlich bleibt die Gitarre in der Regel für immer in meinem Besitz, weil ich mit meiner Entscheidung zufrieden bin und keine zufällige Wahl getroffen habe.