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Test: Framus Legacy Series FD-14 SV, Akustikgitarre

Kräftige Dreadnought für wenig Kohle

18. Oktober 2020
Framus Legacy Series FD-14 SV Akustikgitarre

Framus Legacy Series FD-14 SV Akustikgitarre

Wieso in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nahe liegt? Frei nach diesem Motto bietet die im Vogtland ansässige Traditionsfirma Framus eine breite Palette von akustischen und elektrischen Instrumenten, die der internationalen Konkurrenz mühelos die Stirn bieten kann. Wir hatten bereits eine große Anzahl der Gitarren des Herstellers bei uns im Test, die fast ausnahmslos überzeugen konnten und mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis nach dem Test wieder auf die Reise zurück gingen. Die Framus Legacy Series FD-14 SV Akustikgitarre möchte diesen guten Ruf bestätigen: Eine Dreadnought-Western, die trotz ihres günstigen Preises die Herzen der Akustik-Fans mit nicht so prall gefüllter Brieftasche erobern möchte. Ob sie das kann und mit welchen Mitteln, werden wir uns jetzt mal anschauen und natürlich anhören.

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Framus Legacy Series FD-14 SV – Facts & Features

Die Dreadnought-Bauart zählt zweifellos zu den beliebtesten Formen einer akustischen Gitarre, glänzt dieses Design doch mit einem wuchtigen und lauten Klang, der sich überall gut durchzusetzen weiß. Diese Form besitzt auch die FD-14 SV, die uns in einem transparenten Hochglanz-Finish zur Verfügung gestellt wurde. Die durchscheinende Lackierung bietet einen guten Blick auf die Qualität der Decke, die aus massiver Sitka-Fichte besteht und an ihren Seiten von einem Tortoise-Binding umrandet wird. Zugegeben, das war es dann aber auch schon mit massiven Hölzern, denn der Boden sowie die Zargen bestehen aus laminiertem Mahagoni. Bei einem Instrument in dieser niedrigen Preisklasse ist das nichts Ungewöhnliches, immerhin besticht das verwendete Furnier mit einer nicht minder schönen Zeichnung, wie es die zweiteilige Decke vermittelt.

Einen kleinen „Eyecatcher“ gibt es dann noch auf den zweiten Blick zu entdecken, denn die Rosette rund um das Schallloch besitzt einen inneren Ring aus Mahagoni und einen äußeren aus Perlmutt. Und nicht zu vergessen sei dieses hübsch anzusehende Tortoise-Binding, das sich auch am Boden sowie an den Rändern des Griffbretts befindet und damit das Instrument optisch ein gutes Stück aufwertet. Das sähe mit einem Standard-Binding aus weißem Kunststoff garantiert nicht so edel aus.

Pickguard zum Aufkleben mit dabei

Für alle die, die der Decke im Bereich rund um das Schallloch einen Schutz spendieren möchten, legt Framus dem Instrument zusätzlich ein schwarzes Pickguard bei, das bei Bedarf auf die Decke aufgeklebt werden kann. Sollte es ein wenig individueller sein, so kann man auf Wunsch auch eines im Tortoise-, Creme- oder transparenten Design über den Fachhändler oder direkt über den Webshop von Framus erhalten. Und wo wir schon beim Schallloch sind, erfolgt an dieser Stelle der obligatorische Blick in das Innere des Korpus. Mit der positiven Erkenntnis, dass alle Bracings sauber ausgeführt wurden. Keine Splitter, Leimreste oder gar gerissene Verstrebungen fallen negativ auf, soweit man es mit dem bloßen Auge erkennen kann.

Mahagonihals mit Palisandergriffbrett

Die Lackierung wurde mit großer Sorgfalt und sehr gleichmäßig aufgebracht, Schleifspuren oder gar Lacknasen findet man selbst an den kritischen Stellen keine. Von der Lackierung verschont wurde die Halsrückseite des Mahagonihalses, was ein natürliches Spielgefühl entstehen lässt und selbst bei feuchter Greifhand den Spielfluss durch unangenehmes Ankleben nicht unnötig erschwert. Zusammen mit dem schlanken C-Profil der Halsrückseite ergibt sich eigentlich eine recht komfortable Bespielbarkeit auf dem Palisandergriffbrett, würde nicht die unkomfortabel hohe Saitenlage der Sache einen Strich durch die Rechnung machen. Klar, für Musiker, die nur Akkorde in den ersten 5 Lagen spielen, dürfte das Setting ab Werk so schon in Ordnung gehen. Für Leute allerdings, die auch mal gerne ein Solo oder Akkord-Voicings in den höheren Lagen abfeuern möchten, sollte man hier besser noch mal Hand anlegen (lassen). Dieses Manko betrifft zumindest unser Testinstrument. Gut möglich, dass andere Instrumente dieser Serie in diesem Punkt ein Stück besser abschneiden.

Abhilfe schafft hier zu einem Teil das Nachjustieren des Halswinkels mit dem beigelegten, überlangen Inbusschlüssel, für eine dauerhafte Lösung sollte man jedoch möglichst die Stegeinlage nachbearbeiten. Die ist natürlich längenkompensiert, um eine möglichst saubere Oktavreinheit zu gewährleisten und sitzt in einem sehr schön designten Steg aus Palisander, der durch seine Breite der rechten Hand bei Pickings eine gute Auflagefläche bietet. Wer genau hinschaut, der wird bemerken, dass Framus den Steg der FD-14 SV zwischenzeitlich wohl einem Upgrade unterzogen hat, denn die Optik des bei unserem Testinstrument verwendeten Typs weicht etwas von dem auf den Produktfotos verbauten ab. Das soll uns nicht stören, ganz im Gegenteil, denn der aktuelle ist meiner Meinung nach noch ein Stück hübscher ausgefallen. Denkt hier etwa noch jemand an Gotham City?

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Framus Legacy Series FD-14 SV Steg

Framus Legacy Series FD-14 SV Steg

Mechaniken mit Schwächen

Bislang gab es bei der Begutachtung der Framus Legacy Series FD-14 SV überhaupt nichts zu meckern, für eine Akustikgitarre dieser Preisklasse hinterlässt das Instrument einen sehr guten Eindruck. Das Bild ändert sich allerdings beim Betrachten bzw. Benutzen der Mechaniken. Irgendwie war es ja zu erwarten, denn nur die wenigsten Instrumente in dieser Preisklasse können mit guten Tunern punkten. Die hier verbauten und verchromten Stimmer halten zwar schon irgendwie die Stimmung, aber bis es erst mal dazu kommt, ist eine ziemlich schwammige Bedienung angesagt. Da wird das Stimmen zur Geduldsprobe, denn das große Spiel auf den Achsen bringt jede Menge Leerlauf mit sich. Wer also sich bzw. dem Instrument etwas Gutes tun möchte, der sollte hier als Erstes Hand anlegen. Ein Satz Tauschmechaniken von besserer Qualität kostet nicht die Welt und kann die ansonsten gute Grundsubstanz der FD-14 SV doch deutlich aufwerten.

Framus Legacy Series FD-14 SV Mechaniken Tuner

Framus Legacy Series FD-14 SV Mechaniken

Die Framus Legacy Series FD-14 SV in der Praxis

Der beliebte  und bewährte Dreadnought-Sound ist auch hier unüberhörbar, denn die Framus Legacy Series FD-14 SV legt eine beachtliche Lautstärke an den Tag bzw. in die Ohren und zeigt eine deutliche Überbetonung im Mittenbereich, was auch hier garantiert wieder für eine gute Durchsetzungskraft sorgt. Hinzu kommt, dass die recht ausladende Form dieses Korpus dem rechten Arm stets eine bequeme Auflagefläche bietet: Ganz gleich, ob man nun Strummings spielt oder aber die rechte Hand für Pickings auf den Steg auflegt: Es passt irgendwie immer.

Die Fichtendecke bringt die gewünschten Nuancen mit ins Spiel, sanfte Pickings werden sofort in einen kraftvollen und erstaunlich obertonreichen Klang umgesetzt, der aber auch leider wieder schnell verstummt, denn das Sustain der Konstruktion kann nicht gerade überzeugen. Das ist wohl auf den laminierten Korpus zurückzuführen, der in seinem Schwingungsverhalten nicht besonders ausgeprägt erscheint und leider auch im Bassbereich spürbare Schwächen besitzt. Laut und druckvoll klingt sie also, die FD-14 SV, allerdings nicht sehr nachhaltig.

Die Bespielbarkeit ist dank des schlanken C-Halsprofils und der nur satinierten Halsrückseite recht gut gelungen und wäre sicher noch ein Stück besser, wenn die Saitenlage entsprechend niedriger wäre, aber davon habe ich ja bereits weiter oben berichtet. Na ja, aber so geraten zumindest offen gespielte Akkorde in den unteren Lagen nicht in Gefahr, durch Scheppern oder andere Artefakte unangenehm aufzufallen. Positiv hervorzuheben ist jedoch die Erreichbarkeit der oberen Lagen, da ein schlanker Halsfuß der Greifhand dafür genügend Platz bietet.

Framus Legacy Series FD-14 SV Rückseite back

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Fazit

Dass man für einen Preis knapp über 300,- Euro kein Premiuminstrument erwarten kann, sollte eigentlich jedem klar sein. Und so besitzt auch die Framus Legacy Series FD-14 SV ihre Schwächen, dennoch möchte ich dem Instrument nach Abschluss des Tests ein gutes Urteil ausstellen. Die Verarbeitung stimmt, die Optik auch und ihre Lautstärke sowie der durchsetzungsfähige Klang machen sie zu einem attraktiven Angebot für Einsteiger oder zu einem würdigen Zweitinstrument für den Profi.

Plus

  • gute Verarbeitung
  • Optik
  • lauter und durchsetzungsfähiger Klang

Minus

  • Schwächen im Klang
  • Mechaniken
  • Saitenlage ab Werk unseres Testinstruments

Preis

  • 311,- Euro
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