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Test: Mooer Prime P2, Multi-Effects-Loader, Audiointerface

Gitarrenmusik im Internet teilen - leicht gemacht!

27. Februar 2024

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Ich mag es immer, mich von Testgeräten überraschen zu lassen und beim Auspacken des Mooer Prime P2 war ich wirklich überrascht. Ich hielt das kleine Gerät in Händen und auch ein Blick in die Bedienungsanleitung hatte zunächst nicht viel verraten. Es handelt sich laut Mooer um einen Multi-Effects-Loader und Audiointerface in der Form einer Powerbank. Das sieht spannend aus und macht neugierig. Was kann dieses Gerät? Wie klingt es und welchen Unterschied gibt es zum P1? Wir finden es heraus.

Die Anschlüsse und das Gehäuse des Mooer Prime P2

In einem ca. 150 g leichten Gehäuse aus schwarzem glänzenden Kunststoff passt das Mooer Prime P2 mit den Maßen 120 x 64 x 21 mm (L x B x H) in jede Tasche. Das Design ist sehr minimalistisch und stylish. Im oberen Drittel befindet sich ein 1,3“ Farb-Touchscreen, mit dem man durch die Presets wechseln kann. Leider ist die schicke Oberfläche schnell mit Fingerabdrücken übersät.

Pro Bank werden vier Presets angezeigt. Der weiße Streifen unterhalb des Displays ist eine LED, die den Eingangspegel des Prime P2 anzeigt.

An der Stirnseite befinden sich ein 6,3 mm Mono-Klinkeneingang und ein 6,3 mm Stereoausgang sowie ein 3,5 mm TRRS-Kopfhöreranschluss, der eine Mikrofon-Funktion unterstützt. Die Buchsen sind nicht verschraubt, werden aber vom Gehäuse gut geschützt. Die entsprechende Beschriftung wurde mit weißen Symbolen auf dem Gehäuse aufgedruckt. Auf der Rückseite wurde zusätzlich noch eine richtige Beschriftung mit Input, Output und Phones aufgedruckt, damit sollten die Anschlüsse für jeden verständlich sein. Lediglich auf die TRRS-Buchse mit Mikrofon-Option wird leider nicht hingewiesen.
Mooer Prime P2 Anschlussbuchsen
An der rechten Seite befindet sich eine weitere 3,5 mm TRS Klinkenbuchse für einen MIDI-Anschluss. Ein USB-C-Anschluss dient dazu, das Gerät aufzuladen oder um per OTG direkt aufzunehmen.

Darunter befindet sich ein in das Gehäuse eingelassener Taster, mit dem das Gerät eingeschaltet wird. Auch bei diesen Anschlüssen und dem Taster ist die Beschriftung vorbildlich. Ein winziges Loch im Gehäuse ist als Reset-Taster montiert.
USB-Anschluss Multi-Effekt
Das Mooer Prime P2 wird in einem kompakten, schwarzen Pappkarton geliefert. Zum Lieferumfang gehören außerdem noch ein DIN-5 auf TRS MIDI-Adapterkabel, ein USB-C Kabel sowie eine recht knapp bemessene Schellstartanleitung. Das Prime P2 wird beim Transport von einem weißen Täschchen geschützt.

Wichtigstes Accessoire ist aber die App, die sowohl mit iOS- als auch mit Android-Endgeräten funktioniert. Hier können alle wichtigen Einstellungen vorgenommen werden.

Das Mooer Prime P2 in der Praxis

Zuerst befassen wir uns mit den harten Fakten des Mooer Prime P2. Das Audiointerface kann verschiedene Effekte, Verstärker und Boxen-Emulationen laden. Diese können per App justiert und verwaltet werden. Die Technik basiert auf Mooers MNRS-Sampling-Technologie für Verstärker und Effekte. Es stehen 52 Verstärkermodelle und 10 freie Slots zum Speichern der Simulationen zur Verfügung, die man sich aus der Cloud heruntergeladen hat. 25 Boxen-Simulationen (ebenfalls mit 10 freien Slots für IRs) und 57 Effektmodelle sind ebenfalls anwählbar. Es können auch IRs von Drittanbietern integriert werden.
Mooer Prime P2 Display
Zum Abspeichern von Presets stehen 80 Slots in 20 Bänken zur Auswahl. Möchte man die Presets freihändig bei Spielen umschalten, könnte man den Mooer F-Series Wireless-Fußschalter dazukaufen und hiermit die Presets, den Looper und die Drums steuern. Alle drei lassen sich aber auch per MIDI mit anderen Controllern steuern.

Ein interner Looper erlaubt Aufnahmen von bis zu 80 Sekunden und die Speicherung von 10 Loops, die jeweils bis zu 8 Minuten lang sein können. Zum Einspielen der Loops kann eine interne Drum-Machine hinzugeschaltet werden. Hier sind 56 synchronisierbare Patterns auszuwählen. Falls man den Loop ohne Drums einspielen möchte, könnte man das integrierte Metronom nutzen. Wer die Loops oder die direkt gespielten Parts umgehend online posten möchte, kann das Gerät direkt per USB-OTG mit dem Smartphone verbinden. Das ist wirklich praxistauglich, insbesondere für Instagram oder ähnliche Plattformen. Die Loops lassen sich aber auch mit einer Software auf den PC übertragen.

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Mooer Prime P2 Multi-Effects BL
Mooer Prime P2 Multi-Effects BL
Kundenbewertung:
(6)

Der Editor ist kostenlos im App-Store für iOS- und Android-Geräte verfügbar und sehr übersichtlich gestaltet. Per Drag-and-Drop können hier die Effekte ausgewählt und in ihrer Reihenfolge verändert werden. Bei zahlreichen Effekten sind die Möglichkeiten der Einstellung eher rudimentär. So würde ich mir bei dem einen oder anderen Delay noch eine Modulation oder Wow-and-Flutter wünschen. Aber die App ist stabil, übersichtlich und einfach zu bedienen. Die Verbindung per Bluetooth funktioniert sofort. In der App sollte man nur darauf achten, dass man gleich den P2 auswählt. Der P1 ist ansonsten vorausgewählt und ich habe mir sagen lassen, dass die App den Prime 2 in diesem Falle nicht findet. Was ich persönlich nicht so schön finde ist, dass man die Standorterkennung aktivieren muss. Vermutlich soll so sichergestellt werden, dass man beim Aufnehmen immer weiß, wo man gerade ist oder damit der nächste hochgeladene Hit direkt zugeordnet werden kann. In meinen Augen absolut überflüssig.

Spannend dürfte allerdings das integrierte Bluetooth-Audio-Playback sein. Es kann das Smartphone mit dem Prime P2 per Bluetooth verbunden werden, um Backing-Tracks vom Smartphone an den Mooer Prime P2 zu senden und diese gemeinsam mit den internen Sounds und Loops auf den Ausgang zu routen. Ideal also, für Play-alongs und/oder zum Üben.
Mooer Multi-Effects-Loader
Der integrierte 3000 mAh Akku ist recht stark und reicht voll ausgeladen für etwa 5 Stunden. Und aufgrund des kompakten Formats eignet sich der Mooer Prime P2 perfekt für unterwegs oder zum Üben auf dem Sofa. Man kann jederzeit seine Ideen festhalten und sie direkt auf das Smartphone senden. Wirklich eine tolle Idee, die absolut zeitgemäß ist.

Die Verstärkermodelle decken so ziemlich alle Klassiker der Musikgeschichte ab und klingen amtlich. Vom cleanen Blackface, über Marshall, bis zu Mesa und Koch Boutique-Amps ist hier alles vertreten. Die Boxen können jeweils separat dazu gewählt werden und es lassen sich auch IRs von anderen Anbietern per App integrieren. Die Namen sind natürlich etwas kryptisch, aber einer guten Auffassungsgabe findet man immer das gesuchte Modell. Auch die Effekte machen richtig Spaß. Die Pitch-Effekte sind etwas speziell und können mit hochwertigen Einzeleffekten im Tracking nicht mithalten, aber die Modulationen und Verzerrer sind wirklich gut und die Auswahl an guten Sounds ist groß. Die Nutzung des Geräts hat einen enormen Spaßfaktor und die Sounds sind absolut inspirierend.

Die jeweiligen Charaktere der einzelnen Verstärker sind gut getroffen und bei der Deluxe-Reverb-Emulation fühle ich mich im Clean-Sound gleich zuhause. Sicherlich gibt es in Geräte einer höheren Preiskategorie authentischere Amp-Emulationen, aber die hier integrierten Emulationen klingen sehr gut, sind einfach einzustellen und reagieren dynamisch auf das Gitarrenspiel. Man fühlt sich spielerisch schnell zuhause. Die Reverb-Effekte, insbesondere der Mod-Reverb, sind ebenfalls gut. Beim Plate habe ich irgendwie eine Phasenmodulation mit drin, ich weiß nicht, ob das so klingen soll.

Der Looper des Prime 2 Multi-Effects-Loader und Audiointerface

Der Looper lässt sich zu den Drums synchronisieren. Am besten geht das, wenn man das Tempo der Drums zuerst eintappt (gegebenenfalls passend zum Delay) und dann beide synchron schaltet. Der Looper startet daraufhin mit einem Einzähler und beginnt mit der Aufnahme. Auch wenn man das Stoppen der Aufnahme mit dem Finger nicht genau auf der Eins erwischt, wird der Loop an die Drums angepasst und läuft rund. Um nicht von der Looper-Ansicht immer wieder per App in das Preset schalten zu müssen, kann man den Touchscreen des P2 nutzen. Während der Looper läuft, ist es möglich, mit einem anderen Preset ein Overdub einzuspielen. Wenn jetzt ein paar Layer aufgebaut sind, schreit der Part fast schon nach einem Solo und ich entscheide mich purer aus Nostalgie heraus für eine JCM900-Emulation und shredde, was das Zeug hält. Das alles über Kopfhörer, mit einem kleinen Kästchen auf dem Tisch und einer Steuerung via Smartphone. Der fertige Loop lässt sich schnell benennen und abspeichern. Alles ist intuitiv und einfach zu bedienen.

Die Drums klingen gut und es stehen ausreichend Patterns zur Auswahl. Per Mixer kann die Lautstärke der Gitarre angepasst werden und fertig gemischt kann der Loop dann gleich exportiert werden. Es war wohl selten einfacher, Ideen auf dem Sofa einzuspielen und zu sammeln.

Das interne Stimmgerät, das die richtige Stimmung in grüner Farbe und mit einem motivierenden „Perfekt!“ signalisiert, ist präzise und durch seine direkte Ansprache irgendwie auch amüsant. Per Tone-Cloud können erstellte Presets mit anderen Nutzern getauscht werden. So kann man einerseits von der Arbeit anderer Musiker profitieren und andererseits auch seine eigenen Settings präsentieren.

Der Vergleich: Mooer Prime P2 vs. P1

Vor einem Jahr erschien der Mooer Prime P1 auf dem Markt. Während der P1 noch hauptsächlich auf Effekte fokussiert war und von diesen letztlich auch eine größere Anzahl anbot, punktet der Mooer Prime P2 mit Emulationen von Verstärkern und Boxen.

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Fazit

Das Mooer Prime P2 ist der perfekte kompakte Allrounder, um zu üben, Songs zu schreiben und in erster Linie natürlich auch, um seine Sounds und Kompositionen direkt zu streamen und zu teilen. Selten wurde dem Gitarristen die Anbindung an das Smartphone und soziale Medien einfacher gemacht. Die Bedienung des P2 ist einfach, macht Spaß und die Sounds sind vielseitig und klingen gut. Ich kann mir gut vorstellen, dass einige Gitarristen dieses kompakte Audiointerface einfach mit in die Gitarrentasche packen, um Bahnfahrten und das Warten vor dem Proberaum auf die Bandmitglieder zu verkürzen. Das Gerät eignet sich aber auch ideal, um einfach auf dem Sofa zu jammen oder Songs zu schreiben und einzelne Parts direkt zu streamen und teilen. Die kompakte Box ist nicht größer als eine Powerbank und lässt sich schnell mit dem Smartphone verbinden. Ein Schritt in die Zukunft der Gitarre und eine wirklich tolle und kreative Idee mit einem wirklich hohen Spaßfaktor.

Plus

  • intuitive Bedienung, die wirklich Spaß macht
  • integrierte Amps und Effekte
  • Drums als Begleitung
  • synchronisierbarer integrierter Looper
  • lange Akkulaufzeit
  • passt in jede Hosentasche
  • gute App
  • externe IRs ladbar
  • Tone-Cloud zum Tauschen von Sounds

Minus

  • Pitch-Sounds könnten besser sein
  • Effekteinstellungsoptionen sind limitiert

Preis

  • 239,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    harrymudd AHU

    Schade das dieses Gerät noch keine KI besitzt, dann wären uns diese Klangbeispiele erspart geblieben🫢
    Nein wirklich – Gitarre spielen ist etwas mehr, als Effekte an- und ausschalten.
    Mich beschleicht oft das Gefühl, dass das gespielte in den Hintergrund tritt, Timing und Tonbildung sind obsolet und nur die generierten Effekte zählen.

    Schade.

    • Profilbild
      Dimitri RED

      @harrymudd Das muss man so wirklich nicht kommentieren, Harrymudd. Uns ist klar, dass du ein einmaliger Virtuose und Kenner deines Fachs bist und wir nur davon träumen können, deine Sphären zu erreichen. Doch lass doch bitte ein bisschen mehr Gnade walten, ja? Danke.

      • Profilbild
        S_Hennig

        @Dimitri Besser hätte ich es nicht formulieren können. Anders, sogar _ganz_ anders, ja. Aber keinesfalls besser und angemessener.

    • Profilbild
      SimonChiChi AHU

      @harrymudd Lese jetzt seit langem immer wieder die Kommentare von Dir. Das man dich jetzt gebannt hat, hätte viel früher passieren müssen. Der Kommentar der hier noch steht war ja noch sachlich… aber danach bist du dem Christoph wirklich unter der Gürtellinie angegangen. Hey… das hier ist eine Community, da muss man sich auch mal zurückhalten können. Und es ist ja nicht das erste Mal, dass du dich auf Christoph eingeschossen hast.

    • Profilbild
      Sven Rosswog RED

      @GuitarHearts Hallo GuitarHearts,

      Kritik ist erlaubt und erwünscht auf AMAZONA.de. Wir wollen nicht, dass unsere Autoren auf persönlicher Ebene angegriffen werden. Genau das ist hier geschehen. Bei einer Löschung verschwinden automatisch auch alle Kommentare die sich auf den ursprünglichen Post bezogen und damit verknüpft waren

      Viele Grüße

    • Profilbild
      Max Lorenz RED

      @GuitarHearts Wenn Kommentatoren beleidigend werden, löschen wir. Und wenn jemand die Däumchen-Funktion mißbraucht oder manipuliert, führt das auch zum Rauswurf aus dem Forum.

    • Profilbild
      SimonChiChi AHU

      @GuitarHearts 😂 Die 41 Daumen sind witzig 😹 – Das hab ich hier in meiner jahrelangen Zeit bei AMAZONA noch nicht erlebt. Vor allem waren die gestern nach wenigen Minuten online, haben sich dann aber bis heute nicht mehr geändert. Da hat wohl jemand viel Spaß damit gehabt seine IPs umzustellen 😂🥳

        • Profilbild
          Max Lorenz RED

          @GuitarHearts SimonChiCHi hat das schon richtig erfasst. Inzwischen liegt uns die Bestätigung vom Admin vor, was die gefälschten Daumen angeht: Sie stammen alle von ein und derselben IP-Adresse. Wenn wir diese zuordnen können, wird der User bei uns gelöscht.

      • Profilbild
        harrymudd AHU

        @SimonChiChi Zu den Däumchen kann ich euch versichern, dass ich nichts damit zu tun habe. Sowas ist absolut nicht mein Stil und mir das unterschwellig zu unterstellen ist unredlich!

        Und von wegen beleidigend; ich empfinde den Kommentar von Dimitri passiv agressiv mir gegenüber.🙁

        Löscht doch einfach alle Kommentare zu diesem Thema und dann ist Ruhe.

        • Profilbild
          Max Lorenz RED

          @harrymudd Dimi ist der Chefredakteur Gitarre&Bass. Er stellt sich hier schützend vor seinen Autor mit einer überspitzten Bemerkung. Die ist weder beleidigend noch geht die unter die Gürtellinie. Du hingegen hast jetzt seit Wochen Christoph Meggers persönlich angegriffen. Das sind zwei vollkommen unterschiedliche paar Stiefel.
          Und was die gefälschten Daumen angeht – sie stammen alle von ein und derselben IP-Adresse. Wenn wir diese zuordnen können, wird der User bei uns gelöscht.

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