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Test Stanton T.60 / T.62

(ID: 2462)

Der 60er in der Praxis

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Der 60er arbeitet mit Direktantrieb. Das Drehmoment des Motors gibt der Hersteller mit „über 1 kg/cm“ – was wohl bedeutet, dass der Wert ziemlich knapp darüber liegt. Das würde auch in den Aufbau der T-Reihe passen: T.60 > 1 kg/cm, T.90 1,6 Kg/cm, T.120 4,5 kg/cm. Wie bei allen Turntables mit einem relativ geringen Drehmoment neigt der Teller bei zuviel Druck aufs Vinyl zum Stoppen, da ist dann halt etwas Feingefühl gefragt. Ein Reversebutton fehlt; wer den benötigt, muss eine Stufe beim T80 einsteigen.

 

Die Start- und Brakezeiten werden mit „kleiner als 1 Sekunde“ angegeben, lagen im Test aber – rein subjektiv – eher etwas darüber; gerade beim Stoppen neigt der Teller deutlich zum Nachlaufen. Als Amateur kann man damit leben, Profis erwarten von ihren Geräten dann aber durchaus halbierte Werte. Zwei Start/Stop Buttons sind für das Anlaufen und Abbremsen des Tellers zuständig, einer vorne, einer hinten links auf dem Gehäuse; dieses Feature findet sich bei allen Vertretern der T-Serie, ist sonst aber eher unüblich.

 

Der T.60/62 kommt mit zwei Geschwindigkeiten (33 und 45 rpm), die 78 rpm preislich höher angesiedelter Geräte fehlt, dürfte aber von Einsteigern auch nicht unbedingt vermisst werden. Den Pitchfader gibt’s nur in einer Minimalversion: Der Pitchbereich ist auf +/- 10% festgelegt (bei Nullstellung leuchtet eine rote LED) und lässt sich nicht ändern, auch fehlt eine Lock-Taste, die den Fader gegen unbeabsichtigtes Betätigen schützt. Die kann man aber noch eher verschmerzen als das Fehlen des Keylock-Buttons: Eine Tempoänderung geht also immer auch mit einer Tonhöhenänderung einher. Bei der Justierung von Tempo und Pitch hilft auch die gut arbeitende Stroboskoplampe; bei Nullstellung scheinen die Punkte auf der obersten Reihe an der Seite des Plattentellers still zu stehen.

 

Den Pitchfader gibt es nur in der Minimalversion

Den Pitchfader gibt es nur in der Minimalversion

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Im Gegensatz zur 90er-Serie hat der 60er ein aufsteckbares Targetlight, das den Aufsetzpunkt des Tonarms deutlich ausleuchtet; so gibt’s auch an dunklen Arbeitsplätzen stets beste Übersicht.

 

Zur Frage „Gerader oder gebogener Tonarm“ ist schon viel geschrieben worden; ob es da nun wirklich Vorteile gibt oder nicht, lasse ich mal offen. Öfter mal vertreten wird die Meinung, dass gerade Tonarme weniger springen und deshalb verstärkt bei Scratch- und HipHop-Artisten eingesetzt werden, während gebogene robuster seien und daher bei Techno-und House-Auflegern beliebter. Die Tatsache, dass es beim 60er und 80er-Modell der T-Serie einen geraden, beim 90er einen gebogenen Tonarm gibt, hat aber eventuell auch einfach nur „gewichtige“ Gründe: Leichtere Tonarme werden meist gerade gebaut, mittelschwere gebogen. So oder so: Der gerade Tonarm des T62/62 liegt gut und zuverlässig in der Rille und macht im Test keine Probleme; allerdings musste da mit dem Gegengewicht am Tonarm schon ordentlich Druck aufs Vinyl gebracht werden. Turntable-Profis werden eventuell einen Antiskating-Regler vermissen – den gibt’s erst bei den Modellen T.90/92 und T.120.

 

Der T.60 kommt mit einem geraden Tonarm

Der T.60 kommt mit einem geraden Tonarm

 

Klanglich gibt’s ebenfalls keine Beanstandungen: Wie auch bei den größeren T-Modellen kommt auch hier das bewährte 500B-System von Numark zum Einsatz, das auch schon im Test zum T.90 USB überzeugen konnte.

 

Auch bei den 60ern gibt es das bewährte 500er-System

Auch bei den 60ern gibt es das bewährte 500er-System

 

 

 

Stanton T.60

Stanton T.60

 

 

Herstellerpreis:
178 Euro (T.60), 202 Euro (T.62)

 

Straßenpreis:
149 Euro (T.60), 169 Euro (T.62)

 


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Fazit

 

Der Stanton T-60 ist ein ordentliches Einstiegsmodell für den angehenden DJ, ideal, um die Grundzüge des Auflegens zum Taschengeldpreis zu üben. Technik und Verarbeitung sind teilweise mit den höherpreisigen Modellen identisch (etwa bei der Wahl des Tonabnehmers), das Design ist ansprechend. Wunderdinge sollte man aber nicht erwarten, dazu ist das Gerät doch zu limitiert. So fehlen beispielsweise Features, die bei Profis zum Standard gehören, wie Rückwärtslauf, Keylock oder Pitchlock, Antiskating oder ein änderbarer Pitchcontrol-Bereich. Auch lassen die eher geringen Drehmoment-Werte des Motors keine großen virtuosen Plattenteller-Zaubereien zu.

 

Da die Konkurrenz aus dieser Preisklasse der Direktantrieb-Turntables wie der Gemini TT-02 MKII, Reloop RP-2000 MK3 oder der American Audio TTD 2400 aber auch nicht mehr zu bieten haben, der Numark in Bezug auf die Ausstattung eher sogar noch vorne liegt und sich im Betrieb vor allem auch besser „anfühlt“, sollten Einsteiger den Stanton unbedingt in die engere Wahl nehmen. Falls Sie die Möglichkeit haben und noch Angebote finden, sollten Sie dabei zum älteren T.60 greifen (falls es nicht unbedingt die neue Lackierung sein muss) – den nämlich gibt’s für 20 Euro weniger.

 

Plus

  • sehr schönes Design
  • 2 Start- und Stop-Tasten
  • inklusive Staubschutzhaube und Slipmate
  • 500er Tonabnehmer
  • massives Chassis
  • aufsteckbares Targetlight
  • guter Klang

Minus

  • kein Pitchlock
  • keine Keylockfunktion beim Pitch
  • kein Line-Out
  • Handbuch nicht einsteigerfreundlich
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