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Test: Rekordbox, iPad-App

Nicht nur am Rechner solide!

27. Juli 2023

Test: Rekordbox, iPad-App

Rekordbox kann mittlerweile vieles und das gilt auch für die rekordbox App. Angefangen hat es als reines Programm zur Sortierung von Songs in Playlisten. Die Analyse von Titeln als Vorbereitung für den nächsten Gig, bei dem man mit CDJs spielt, bis hin zum Auflegen wie mit Serato DJ oder Traktor, sind mittlerweile selbstverständlich.

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Einen Schritt weiter gehen kann man jetzt mit rekordbox als iPad-App. Ergibt das überhaupt Sinn und an wen richtet sich ein solches Angebot? Fragen, auf die wir heute eingehen möchten.

Der Grundgedanke der rekordbox App, wie das Analysieren und Vorbereiten von Tracks, geht natürlich nicht nur am Rechner, sondern auch mit der App. Aber bei diesem Artikel möchten wir uns selbstverständlich auf die Funktionen der DJ-Software als iPad App konzentrieren.

Test: Rekordbox, iPad-App

Die App auf dem iPad

Am 30.03. verkündete Pioneer DJ, dass rekordbox 4.0 für iOS verfügbar sei und damit ein paar größere Neuerungen einhergehen. So soll man mit iPhone oder iPad als DJ durchstarten können. Angenehm hierbei ist die Einbindung von Streaming-Diensten, sodass man auf Titel und Playlists von Soundcloud Go+ oder TIDAL zugreifen kann. Eine wunderbare Lösung in der heutigen Zeit, da so der Kreativität keine Grenzen in Form von erst zu kaufenden Musiktiteln mehr entgegensteht und man sich einfach auch mal ausprobieren kann und über den bisher durch die eigene Song-Bibliothek aufgezwungenen Tellerrand hinausschauen kann. Dafür ist lediglich ein Abonnement bei einem der Streaming-Anbieter notwendig und nach kurzem Einloggen mit dem jeweiligen Account in der rekordbox App kann man loslegen.

Abseits davon könnt ihr natürlich auch ganz klassisch eigene, auf dem Gerät gespeicherte Musik, verwenden.

Die Oberfläche der rekordbox App

Test: Rekordbox, iPad-App

Die App im Überblick

Die Oberfläche der rekordbox App ist übersichtlich gestaltet, hierbei könnt ihr zwischen zwei Ansichten auswählen, einer klassischen Ansicht, bei der ihr noch zwei digitale Plattenteller angezeigt bekommt oder einer Ansicht, die sich auf die Waveforms fokussiert. Oben gibt es für beide Tracks neben den Informationen wie Trackname und Interpret noch die Informationen zur BPM, der Tonart und dem Stand des Pitch-Faders.

Mit einem Tap auf den Pitch-Bereich könnt ihr den Fader und die Pitch-Range einstellen, aber auch, wenn notwendig, das Grid des jeweils laufenden Songs anpassen.
Wer den Equalizer einstellen möchte, kann dies über den auf der linken Seite mittig angesiedelten Fader-Button. Sofort erscheint über den digitalen Plattenteller ein einstellbarer 3-Band-Equalizer, bei dem man die einzelnen Frequenzbereiche auch ganz stummschalten kann. Der Volume-Fader ist mittig positioniert und am unteren Ende der Sektion gibt es dann noch einen bipolaren Fader zur Einstellung des Sound-Color-FX.

Test: Rekordbox, iPad-App

Neben der klassischen Ansicht gibt es in der rekordbox App noch die Waveform-Ansicht

Hier ist das Filter standardmäßig ausgewählt. Wer die Pro-Version hat, kann aber hier auch noch auf Jet, Crush, Noise und Pitch als Sound-Color-FX zugreifen und zusätzlich als Smart CFX auf Filter Echo, Space Down und Space Up. So weit, so gut – und eine breite Palette, wenn man die Pro-Version hat. Das einzige, was wir hier vermissen, ist die Einstellung des Parameters, da wir gerne die Resonanz des Filters ein wenig zügeln möchten.

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Auf der rechten Seite oben in der Mitte gibt es dann noch ein Feld, das den Sampler ausklappt. Hier können 16 verschiedene Samples abgefeuert werden. Standardmäßig ist hier das „Essentials & 909 Pack“ ausgewählt. Wer die Pro-Version hat, bekommt noch das „FX & Voice Pack“ und kann sich ganz nach Belieben eigene Samples in die jeweiligen Slots laden. Natürlich haben wir für den Sample-Bereich einen eigenen Volume-Fader.

Test: Rekordbox, iPad-App

Der Sampler mit anpassbaren Audiodateien

Bei der rekordbox App gibt es selbstverständlich eine Sync-Funktion, auch wenn wir generell davon absehen, bietet es sich auf dem iPad einfach an. Das Anpassen der BPM stellt kein Problem dar, man hat aber zum Angleichen des Takts lediglich die Möglichkeit, die Waveform zu berühren. Dies führt bei Gedrückthalten schlussendlich zu einem „Vinyl-Brake“, aber auf dem Weg dahin kann so, durch Pitch-Bending, zumindest ein wenig der Takt angeglichen werden. Trotzdem keine Lösung, die Spaß macht. Eigene Plus/Minus-Buttons fürs Pitch-Bending wären hier angenehmer gewesen.

rekordbox App – die Effekte dürfen natürlich nicht fehlen

Die Performance-Pads stehen in drei Variationen zur Verfügung und können unabhängig vom Track-Deck angewählt werden. Zur Auswahl stehen Hot Cue, Auto Loop und Beat Jump. Den Quantize-Wert könnt ihr in den Einstellungen anpassen. Was wir absolut nicht nachvollziehen können ist, dass eine Anpassung der Loop-Längen nur in der Pro-Version zur Verfügung steht. Dann können aber Loops mit einer Länge von 512 Takten ausgewählt werden. Interessant.

Die untere Sektion ist schnell abgearbeitet: Play und Cue Button und ein Cross-Fader. Natürlich wird man nur mit der App keine großartigen Scratch-Einlagen hinlegen, aber trotzdem kann man den Cross-Fader gut verwenden. Uns gefällt, dass die Funktionalität des Cue-Buttons nicht eingeschränkt ist und man so auch problemlos vom Cue-Modus in den Play-Modus wechseln kann.

Natürlich müssen wir noch über Effekte reden, denn dafür ist Pioneer DJ ja bekannt und auch bei der rekordbox App müsst ihr euch nicht nur mit den Sound-Color-FX zufriedengeben. Über den FX-Button habt ihr pro Deck drei verschiedene Modi.

Angefangen mit Pad FX werden hier die Effektmöglichkeiten der Performance-Pads von Controllern wiedergegeben. Diese können auch tiefergehend editiert werden und das Timing eines Echos sowie die Einstellung, ob der Effekt durchgehend aktiviert bleiben soll, können hier angepasst werden. Diese Anpassungsmöglichkeit gefällt uns gut. So kann man auch mal eben auf einen Takt genau einen Reverb abfeuern. Das einzige, was uns hier fehlt, um das Ganze perfekt zu machen, ist die Einstellungsmöglichkeit, welche Frequenzen der jeweilige Effekt bedingen soll.

Test: Rekordbox, iPad-App

Die Pad FX können in der rekordbox App prima angepasst werden

Natürlich steht einem mit der rekordbox App auch die gesamte Bandbreite der Beat-FX bereit. Na ja, sofern man hier die Pro-Version hat, ansonsten gibt es nur ein Echo als Effekt.

Letztlich gibt es noch die Release-FX. Hier gibt es den Vinyl-Brake gratis, Release-Echo und Back-Spin sind dann in der Pro-Version verfügbar. Cool ist, dass man auch hier das Timing des Effekts einstellen und seine Vinyl-Brakes damit taktgenau zum nächsten Drop abfeuern kann.

Wie macht sich die App in der Praxisanwendung?

Man darf sagen, dass die rekordbox App viel an Funktionen bietet. Aber wie lassen sich diese handhaben?

Nun, zum einen auf dem Endgerät direkt. Bei unserem Test hatten wir die Möglichkeit, die App auf einem 12,9 Zoll iPad Pro M2 zu testen. Performancemäßig gibt es von unserer Seite hierbei nichts zu beanstanden. Da wir Songs auf dem iPad hatten, haben wir diese zum Mixen verwendet und die Zeit zur Analyse lag bei Tracks im House-Genre, die eine Länge von circa sieben Minuten im Schnitt haben, stets bei unter fünf Sekunden.

Mit einem Tap auf den Track-Namen oder das Cover öffnet sich im Browser, in dem zwischen rekordbox, eigner Musik, SoundCloud und Tidal gewählt werden kann. Angelegte Playlisten können vielseitig sortiert und gefiltert werden. Zudem gibt es die Rubrik „ähnliche Tracks“, bei denen Songs in der gleichen BPM-Range und Tonart vorgeschlagen werden.

Test: Rekordbox, iPad-App

Die „ähnliche Tracks“-Playlist kann in den Einstellungen angepasst werden

Man kann definitiv mit der rekordbox App auflegen, aber selbst bei dem 12,9 Zoll iPad Pro scheint das Display etwas zu klein für den Umfang an Funktionen zu sein. Wir haben uns durchgehend den 3-Band-Equalizer anzeigen lassen, da hier immer noch das meiste bei den Übergängen passiert. Wer aber jetzt beispielsweise ein Echo benutzen möchte oder einen der tollen Pad FX, wird feststellen, dass genau dann auch der 3-Band-Equalizer und Volume-Fader ausgeblendet werden.
Die Problematik mit dem Volume-Fader ist sogar noch verkraftbar, da man, auch wenn es für uns eher unüblich ist, über den Cross-Fader natürlich auch das Volume des aktuell laufenden Songs absenken kann. Ein paralleler Zugriff auf den 3-Band-Equalizer wäre aber schon dankbar. Zwar ist das Display nicht klein, aber da man alles mit den Fingern steuert, sind die meisten Funktion relativ großzügig angelegt. Das beißt sich unserer Meinung nach allerdings ein wenig mit der Anzahl der Funktionen, die zwar ohne Probleme einzeln und nacheinander benutzt werden, aber nicht wirklich gut kombiniert werden können.

Test: Rekordbox, iPad-App

Der 3-Band-Equalizer, Volume-Fader und CFX-Regler muss ausgeklappt werden

Wer jedoch ein iPad hat und einfach mal ein wenig herumprobieren möchte, für den ist der Umgang mit der rekordbox App ein guter Anfang.

Rekordbox App und der Pioneer DDJ-FLX4

Pioneer DJ hat es auch nicht dabei belassen, die rekordbox App lediglich als alleinstehendes Programm anzubieten. Wie eingangs erwähnt, besteht mit der 4.0 Version die Möglichkeit, den Pioneer DDJ-FLX4 als DJ-Controller für die App zu verwenden. Da wir nach diesem Datum den 2-Kanal-Controller getestet haben, konnten wir auch dieses Feature unter die Lupe nehmen und müssen sagen, dass die Umsetzung wirklich gelungen ist. Beeindruckend fanden wir, dass sowohl die Verbindung über Kabel als auch über Bluetooth gut und verzögerungsfrei funktioniert. Beim Pioneer DDJ-FLX4 können dann auch die Smart-Features wie Smart-CFX oder Smart-Fader verwendet werden. Die Implementation ist natürlich nahtlos und so können alle Features gut mit der Hardware gesteuert werden.

Test: Rekordbox, iPad-App

Die rekordbox App zusammen mit dem Pioneer DDJ-FLX4

Wer sich dahingehend auch für den Pioneer DDJ-FLX4 interessiert, dem verlinken wir hier noch unseren ausführlichen Testbericht.

Wie sieht’s preislich aus?

Wer neben den Standard-Funktionen sämtliche Effekte, Pre-Cueing und Key-Control aktivieren möchte, der kann die rekordbox App upgraden. Abonnementtechnisch kann hier zwischen wöchentlicher, monatlicher oder jährlicher Zahlungsweise gewählt werden. Wer sich nicht sicher ist, sollte einfach mal für 2,99 Euro die wöchentliche Abrechnungsart ausprobieren, um sich ein tiefergehendes Bild über die Anwendung zu machen. Monatlich liegt die rekordbox App bei 7,99 Euro und natürlich ist die jährliche Zahlungsweise mit einem Preis von 59,99 Euro am günstigsten.

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Fazit

Die rekordbox App macht einen guten Eindruck und für alle, die sich immer mal mit dem Thema des Auflegens auseinandersetzen wollten und ein iPad haben, lohnt sich der Blick in das Programm definitiv. Ja, uns ist bewusst, dass die Anwendung auch auf dem iPhone läuft, aber wenn wir wirklich ein wenig auflegen wollen, finden wir die Handhabung am iPad einfach angenehmer. Die Einbindung von Streaming-Anbietern sehen wir immer öfter und da stellt auch die rekordbox App keine Ausnahme dar. Wirklich glänzen tut das Programm aber in der Verbindung mit passender Hardware wie dem Pioneer DDJ-FLX4, da hier auch mehrere Parameter gleichzeitig problemlos gesteuert und kombiniert werden können.

Plus

  • gutes Layout verspricht schnelles Zurechtfinden
  • Anbindung von Streaming-Diensten
  • Effekte sind tiefgehend anpassbar

Minus

  • Effekte nicht gleichzeitig benutzbar, wenn man mit dem 3-Band-Equalizer arbeitet
  • Filter-Resonanz kann leider nicht angepasst werden

Preis

  • wöchentlich: 2,99 Euro
  • monatlich: 7,99 Euro
  • jährlich: 2,99 Euro
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Forum
    • Profilbild
      The Droids RED

      @mfk Hey mfk!

      Das ist eine gute Frage. Bei der Veröffentlichung der 4.0 Version war nur die Unterstützung der DDJ-FLX4 mit angekündigt worden. Bzgl. des Interface 2 haben wir keine Informationen gefunden aber haben mal bei Pioneer nachgefragt, ob die Möglichkeit besteht. Wenn wir eine Antwort bekommen, schreiben wir diese gern hier rein.

      Liebe Grüße!

  1. Profilbild
    DJ Ronny AHU

    Danke für den Testbericht. Ist eine interessante App kommt aber nicht an Algoriddim heran. Damit habe ich schon einige private Partys gerockt.

  2. Profilbild
    gs06

    Nur als Abo erhältlich – damit weitgehend uninteressant für Hobbyanwender. Zum Glück gibt es zahlreiche Alternativen.

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