Die aktuellen Denon DJ Produkte auf einem Blick
Alles begann mit Numark. Und Stanton. Also eigentlich nicht Stanton. Aber mit Denon. Und der D&M Holdings Inc. Und es endete Stand heute in der inMusic Brands. Unverständlich? Also von vorne: 1910 wurde in Japan Denon gegründet als Hersteller von Hi-Fi und Consumer-Audio-Produkten. Denon DJ als Brand von Denon wurde im Jahr 1992 gegründet. 2002 folgte der Zusammenschluss von Denon mit Marantz zur D&M Holdings Inc. – eine Company, die mit Brands wie ein Denon, Marantz, McIntosh, Boston Acoustics, Snell, Escient, Denon DJ, Calrec, D&M Professional und D&M Premium Sound Solutions mehr Brands hielt, als nur Denon und Marantz selbst.
Ebenfalls im Jahr 1992 wurde das Unternehmen Numark Electronics zum Verkauf angeboten. Jack O’Donnell war zu dem Zeitpunkt in führender Position bei der Firma Stanton Magnetics tätig und empfahl, Numark Electronics zu kaufen. Da man im Hause Stanton kein Interesse zeigte, verließ Jack O’Donnell Stanton und kaufte Numark Electronics.
Der Rest ist Geschichte und heute ist Jack O’Donnell Gründer, Besitzer und Geschäftsführer von inMusic, jenem Unternehmen, zu welchem heute Denon DJ, Denon Professional, Marantz Professional, Alesis, AKAI, Rane, M-Audio oder ION-Audio, Mixmeister oder natürlich auch Numark gehören.
Denon DJ, Denon Professional und Marantz Professional kamen im Jahr 2014 zu inMusic dazu, als die D&M Holdings Inc. die „Professional“-Marken verkaufte. Im Jahr 2005 war bereits AKAI gekauft wurde, im Jahr 2016 folgte der Zukauf der Rane Corporation mit Rane DJ und Rane Professional.
Aus dem Hause inMusic Brands heraus hat sich Denon DJ in den vergangen Jahren nach einiger Zeit der eher stilleren Teilhabe am Markt ganz massiv zu einem Konkurrenten von Pioneer DJ entwickelt und ist zurückgekehrt in den Markt der DJ-Player. Ein Bereich, der früher bereits ein Markt war, in dem Denon DJ aktiv war, man erinnere sich an Denon DN-S2900 oder DN-SC3900. Leider hat Denon DJ damals den Anschluss verpasst, Pioneer DJ ist mit Vollgas vorbeigezogen.
Zwischen 2021 und 2018 war es recht still um den Brand, einzig die Controller MCX8000 und MC7000 wären zu nennen, aber im Bereich von DJ-Playern und Mixern gab es keine großen Neuheiten.
Massiv in den Markt zurückgekommen ist Denon DJ dann mit dem SC-5000 Prime neben dem X1800 Prime Mixer. Massiv, denn der SC-5000 Prime kam mit großem Touch-Display, Double-Layer-Funktionalität und Performance-Pads, um nur drei der Features zu nennen, die Pioneer DJ zu dem Zeitpunkt selbst mit dem ein Jahr später releastem CDJ-2000NXS2 gar nicht oder nicht im entfernt gleichen Funktionsumfang bieten konnte. #ChangeYourRider war die Kampagne damals von Denon DJ und es sollte der Beginn sein von einigen Produkt-Releases, die Denon DJ mit Schwung wieder auf die Karte im DJ-Business befördert hat.
Derweil umfasst das Angebot von Denon DJ zwei Player, einen DJ-Mixer mit Anspruch an Club-Kompatiblität, zwei Standalone-DJ-Systeme, eigentlich drei, wenn man den portablen Prime Go mit in dieser Kategorie führen mag, sowie einige ältere Geräte.
Denon DJ DJ-Player – Media-Player? DJ-Media-Player?
Wie nennt man die neuen Player eigentlich? Pioneer DJ hat eigentlich mit den CDJs den Namen geprägt, am Ende waren es CD-Player für DJs oder halt einfach „CDJs“. Aber die Denon DJ Player sind halt keine CDJs und CD-Player sind sie ebenso wenig noch wie die neuen CDJ-3000 von Pioneer DJ. CD-Laufwerke gehören im DJ-Bereich der Vergangenheit an und so heißen die neuen Geräte? Nennen wir sie DJ-Media-Player.
Denon DJ hat nach den bereits erwähnten früheren Modellen mit dem SC5000 den Markt ganz schön aufgerollt, Ehre, wem Ehre gebührt, beginnen wir doch mit diesem Modell.
Denon DJ SC5000 Prime / Denon DJ SC5000M Prime
Das war der Start, der bereits erwähnte. Mit dem SC5000 Prime und folgend dem SC5000M Prime
kam Denon DJ zurück in den Markt der DJ-Player. Und wie. Das Gemoser danach war groß, allerdings nicht auf Denon DJ, sondern auf Pioneer DJ, die sich zu Recht sagen lassen mussten, dass viele Funktionen, die beim relativ gleichzeitig veröffentlichten CDJ-2000NXS2 offenbar nicht möglich waren (obwohl Nutzer sie seit Längerem forderten), Denon DJ sie im SC5000 Prime „einfach verbaut hatte“. So zum Beispiel ein Touch-Display mit Wischfunktionalität, komplettes Buffern eines Tracks statt 4-Beat-Loop bei gezogenem Stick und ein Shut-Out-Countdown, der bei Stromverlust dafür sorgt, dass USB-Medien vor dem Abschalten korrekt ausgeworfen werden.
Dazu kommen Performance-Pads, die Möglichkeit auf zwei Layern auf nur einem Gerät zu spielen, also zwei Tracks parallel und das alles zu einem geringeren Preis. Das war eine Ansage, die Pioneer DJ ins Schwitzen brachte.
Kurze Zeit nach dem SC5000 Prime folgte der SC5000M Prime. Das Modell baut konsequent auf dem SC5000 Prime, bietet aber kein klassisches Jog-Wheel, sondern einen motorisierten Plattenteller samt Vinyl, die jeden Scratch-Artisten und Turntablisten erfreuen dürfte.
Preis: rund 1000,- € / rund 1200,- € für den SC5000M Prime
Hier geht es zum ausführlichen Testbericht des Denon DJ SC5000 Prime und zum Denon SC5000M Prime.
Denon DJ SC6000 Prime / Denon DJ SC6000M Prime
Nun hatte Denon DJ mit den beiden SC5000-Modellen in 2017 und 2018 schon ordentlich vorgelegt, schon 2020 erschien ein Nachfolger, der Denon DJ SC6000 Prime. Zielsetzung? Erwachsener. Und ein größeres Display. Ja wieso eigentlich nicht, ist ja nicht so, als hätte das Display vom SC5000 schon ordentlich Eindruck gemacht. Tatsächlich springt Denon DJ mit dem SC6000 Prime von 7-Zoll auf 10-Zoll hinsichtlich des Displays. Das ist massiv und damit das größte Touch-Display, welches je in einem Media-Player verbaut worden ist (ja, abgesehen von CDJ-TOUR1, aber ich sagte „in“!)
Nun, aber nicht bei Display wurde ein Update gemacht, auch hinsichtlich von Funktionen und Optik wurde viel verbessert. Rein optisch ist der SC6000 gegenüber dem 5000er sehr viel erwachsener geworden. Weniger bunt, weniger LED, weniger BlingBlink. Primär die LED-Effekte an Tasten und Jog-Wheel sind deutlich minimiert worden, weg vom „Numark-Look“ (sorry, aber so ist es), hin zu einem Gerät mit wirklich professionellem Anspruch. Die Bedienfunktionen sind auf den ersten Blick gleich geblieben, einiges aber ist unter der Haube passiert.


Denon DJ SC6000 Prime
Das betrifft zum einen das Jog-Wheel, welches komplett überarbeitet wurde. Auch das Thema Streaming ist nun integriert und kann dank eingebauter WiFi-Möglichkeit direkt auf das Gerät „gesendet“ werden.
Die beiden Layer sind erhalten geblieben und unter der mitlaufenden Wellenform werden nun beide kompletten Wellenformen angezeigt. Deutlich verbessert hat man auch die Playlisten / Tracklisten, insgesamt den Browser mitsamt der Filter- und Suchfunktion.
Auch vom SC6000 Prime gibt eine Version mit einem motorisiertem „Jog-Wheel“ aka Plattenteller, den SC6000M Prime.
Preis: 1499,- Euro / 1699,- Euro für den SC6000M Prime
Hier geht es zum ausführlichen Testbericht des Denon SC6000 Prime und hier des SC6000M Prime
Denon DJ: DJ-Mixer mit Club-Anspruch …
Die Prime-Serie wäre damals nicht schon eine Serie gewesen, wenn nicht neben dem ersten Player, dann noch der motorisierten Version, auch ein Club-Mixer für die Mitte zwischen zwei Geräten geboten worden wäre. Das war der Denon DJ X1800 gewesen, der mit den neuen 6000ern ein Update bekommen hat, nur Kleinigkeiten, zum X1850 Prime….
Denon DJ X1850 Prime
Zusammen mit dem SC5000 Prime kam der X1800 Prime auf dem Markt, der im Jahr 2020 ersetzt wurde durch den X1850 Prime. Der X ist ein 4-Kanal DJ-Mixer mit Anspruch an Club-Qualitäten mit zwei Effekt-Sektionen, USB-Interface und vielen Settings, die man personalisieren kann. Ein großer Touch-Strip kann für die Effekt-Steuerung genutzt werden und während einige Settings auf der Oberfläche eingestellt werden können, bietet das Menü wirklich viel an Modifikationen. Hier hat Denon DJ gute Arbeit geleistet, dennoch sticht der Mixer nicht unbedingt hervor und bleibt damit hinter Pioneer DJ und Allen & Heath zurück.
Preis: 1119,- Euro Denon DJ X1850 Prime
Hier geht es zum ausführlichen Testbericht zum Denon DJ X1850 Prime
Standalone DJ Systeme
Die Vervollständigung der Prime-Serie. Gut, nach Playern und einem Mixer war es fast zu erwarten, dass Denon DJ ein standalone DJ-System bringen würde. Dass es der Prime 4 werden wird und damit ein Hardware-seitig wirklich überzeugendes Gerät, damit hat wohl kaum einer gerechnet, aber…auch der Prime 4 sollte plötzlich ein gewichtiger Controller / ein gewichtiges standalone DJ-System auf dem Markt werden.
Denon DJ Prime 4
Mit dem Prime 4 hat Denon DJ auf dem Markt ordentlich Unruhe gestiftet, denn das Gerät war eine neue Liga im Bereich der standalone DJ-Systeme. Einige gab es schon vorher, sei es von Pioneer DJ, Gemini oder Numark, teils noch mit CD-Slots, aber keine konnte über so umfassende Funktionen verfügen wie der Prime 4, allen voran dieses große Touch-Display mittig über dem Mixer. Damit ist der Prime 4 nach wie vor der mächtigste Controller unter den All-in-one-Geräten, sei es hinsichtlich der Möglichkeit volle vier Decks im Gerät zu spielen, oder auch hinsichtlich der Steuerung, den Settings und den Anschlussmöglichkeiten. Performance-Pads sind mit an Bord, die Möglichkeit eine Festplatte im Gerät zu verbauten ebenso wie die Steuerung für zwei Mikrofone. Hardware-seitig nach wie vor das beste Gerät in diesem Segment, zum Zeitpunkt des Tests bis auch noch heute, auch wenn es viele Verbesserungen gab, spielt leider die Engine Prime Software nicht auf dem selben Niveau wie die Hardware und bremst diese dadurch leider aus. Aber im Gegensatz zu schlechter Hardware kann Software-seitig noch viel getan werden.
Preis: 1778,- Euro
Hier geht es zum ausführlichen Testbericht zum Denon DJ Prime 4.


Denon DJ Prime 4
Denon DJ Prime 2
Logisches kleines Pendant zum Prime 4? Natürlich, der Prime 2. Der Prime 2 ist die kleiner und auch leichtere Maschine als Standalone DJ-System und kommt im ähnlichen Design, jedoch nur mit zwei Kanälen daher. Diese bieten auf den beiden Decks dennoch Performance-Pads und solide und große Displays. Der Mixer mittig besitzt natürlich nur zwei Kanäle und auch das Display ist von 10-Zoll auf 7-Zoll verkleinert worden. Alles andere hätte wirklich auch überdimensioniert gewirkt. Die Displays in den Jog-Wheels sind allerdings erhalten geblieben. Einbauslot für eine Festplatte ist ebenso vorhanden wie die Möglichkeit Streaming-Dienste zu nutzen, wie es der Prime 4 auch kann. Verzichten muss man auf Inputs für Zuspieler auf die Kanalzüge, einen Aux-In gibt es jedoch.
Für den mobilen Einsatz eine kompakte, aber sehr kräftige Kiste.
Preis: 1278,- Euro
Hier geht es zum ausführlichen Testbericht des Denon DJ Prime 2.
Denon DJ Prime Go
Mobile Spaßmaschine mit professionellem Anspruch, so begann unser Test zum Prime Go. Für wen genau der Prime Go, das standalone DJ-System mit internem Akku, entwickelt wurde ist noch ein wenig unklar, ein „Sehr gut“ konnte der DJ-Controller im Test aber erobern. Tatsache, der Controller hat mit kleinen Einbußen ohne Frage einen professionellen Anspruch und liefert dafür auch die Funktionen und ist zudem natürlich das perfekte Pendant zu Akku-betriebenen Soundsystemen.
Aber vielleicht auch nicht nur das, denn standalone kann der Prime Go dank großem Display ziemlich gut.
Preis: 975,- Euro
Hier geht es zum ausführlichen Testbericht des Denon DJ Prime Go


Denon DJ Prime GO
Das derweil fehlende letzte Glied: Der DJ-Plattenspieler
Lesen Sie selbst …
Denon DJ VL-12
Mit dem VL12 Prime lieferte Denon DJ auch für den Markt der Plattenspieler ein Modell. Der VL12 ist ein massiver DJ-Turntable mit den richtigen Funktionen an den richtigen Stellen: einstellbare Pitchrange und Tempo-Reset. Kein Schnickschnack wie internes Interface oder Phono-Preamp, dafür Schnickschnack wie eine LED-Beleuchtung unter dem Plattenteller. Kann man mögen, oder auch abschalten. Der Motor ist sehr kraftvoll Plattenteller wie Gehäuse sind sehr massiv, leider spielt der Tonarm da nicht so ganz mit auf dem gleichen Niveau.
Durchgesetzt hat sich der VL12 nie. Ein Grund, warum das Gerät im Jahr 2020 / 2021 mehr oder weniger wortlos aus dem Portfolio verschwunden ist.
Preis: Das Gerät ist nicht mehr erhältlich
Hier geht es zum Testbericht des Denon DJ VL12 Prime
DJ-Interface – die Lösung für Serato DJ: Denon DJ DS1
Das Denon DJ DS1 ist vielleicht ein völlige Nischenprodukt, aber doch ein sehr relevantes. Durch den Wegfall der Rane SL-Boxen/Audiointerfaces für Serato DJ Pro ist das Denon DJ DS1 das einzige am Markt verbliebene Audiointerface für Serato DJ Pro, welches nach wie vor angeboten wird vom Hersteller. Das ist für alle die von Bedeutung, die keinen DJ-Mixer mit internem Interface haben, mit welchem sie Serato DJ nutzen. Zugegeben, heute hat gefühlt jeder Battle-Mixer ein Interface auch für Serato DJ, aber es gibt nach wie vor auch Nutzer von anderen Mixern, für die ein externes Interface notwendig ist – und genau das kann das DJ1.
Preis: Rund 320,- Euro
Hier geht es zum Testbericht des Denon DJ DS1
DJ-Software – Engine Prime
Die Engine Prime Software läuft unter der Bezeichnung DJ-Software, was, zugegeben, ein wenig verwirrend ist. Das Pendant zu Rekordbox von Pioneer DJ ist eine Musik-Analyse- und Management-Software, die die Grundlage für die Verwaltung von Musik für DJs bietet und diese wie Playlisten und alle Metadaten vorbereitet für die Synchronisation auf USB-Speichermedien für die Nutzung mit den Prime-Playern und Controllern. Wie die Geräte auch bietet die Software auch die Möglichkeit zum Import aus Rekordbox Librarys, iTunes, Serato DJ und NI Traktor Datenbanken.
So gut das auch klingt, dass die Engine Prime Software noch nicht ausgereift ist und mit Pioneer DJs Rekordbox nicht mithalten kann, dass zeigt der letzte Test im Jahr 2020.
Ob aus Engine Prime vielleicht noch eine DJ-Software wird? Vielleicht kommt das Release, wenn Denon DJ vielleicht auch einmal neue DJ-Controller veröffentlicht, denn….
Wer die DJ-Controller vermisst …
Mit dem Umbruch auf die Prime-Serie verschwanden zugleich einige Produkte aus dem Angebot. Dazu zählt der MCX8000, der MC7000 wie auch schon früher der MC4000. Auch der legendäre MC6000, der über viele Jahre ein sehr beliebter, da sehr robuster und funktioneller, DJ-Controller für mobile DJs war, ist seit wenigen Jahren nicht mehr lieferbar. Vielleicht steigt Denon DJ komplett um im Sortiment auf Standalone-Geräte … oder aber, es folgen DJ-Controller der Prime-Serie.
Nicht nachvollziehbar, warum der Prime Go für den DJ-Sektor 2021 immer noch ein Tool mit Alleinstellungsmerkmal ist.
Schöne Auflistung, weg vom Einzel Software Kontroller. Die Geräte faszinieren mich schon, aber Grösse und Transport stellen mich vor ein Problem. Der Go verlangt dann doch einige Kompromisse, die ich nicht eingehen will.
Zum Glück habe ich mir noch einen MC 7000 gekauft. Mit dem bin ich sehr zufrieden. Wenn er auch 12 Jahre und länger hält, wie der 6000, dann schau ich mal wie es weiter geht. Privat lege ich jetzt schon nur mit IPad und HK Nano auf.