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Test: Cakewalk Dimension Pro Sample Player

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18. Januar 2006

Von der Kritik erwartet
Manche Dinge zaubern einem immer wieder gern ein Lächeln auf die Lippen: tollpatschige Hundewelpen, plötzlich stürzende Passanten oder stilsicher übersetzte Handbücher. Und so wird Dimension Pro „von der Kritik erwartet“.

Ganz nach dem Motto: „Wir sind die Kritik!“ widmen wir uns in den folgenden Zeilen dem „critically acclaimed“ Testbericht zu Cakewalks Dimension Pro.
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Nichts was es nicht gibt
Im Grunde lebt es sich als Laptop-Rocker ziemlich zufrieden. Alles was die Welt je an 19 Zoll Füllmaterial für wohnwandähnliche Racks hervorgebracht hat, nistete sich über die letzten Jahre Bit für Bit auf der Festplatte ein. Nur die alltäglichen Arbeitstiere der einstigen Hardwarewelt bahnen sich nur mühselig ihren Weg in den Rechner: die guten alten Universalklangerzeuger – auch ROMpler. Da ist man froh, wenn ein Hersteller sich diesem Umstand annimmt. So geschehen bei Cakewalk. Stößt Dimension Pro Hypersonic vom Thron?

Aufbau
Der Aufbau von Dimension Pro erinnert etwas an Roland ROMpler ab der JV-Serie: Pro Element lässt sich ein Sample oder ein Multisample im RGC SFZ Format laden, so dass man auch eigene Samples einbinden kann. Bis zu vier Elemente lassen sich zu einem Patch kombinieren. Für jedes Element steht dabei der komplette Sounderzeugungsstrang zur Verfügung. Dieser besteht aus einem Multimode Filter, einem Verzerrereffekt, einer Multieffekteinheit und einem vollparametrischen Dreiband-EQ. Schließlich geht noch eine ausgefuchste Armada von Hüllkurven an den Start. Diese Hüllkurven können beliebig viele Punkte enthalten. So lassen sich über den Sampleverlauf quasi Modulationen für die Lautstärke, die Tonhöhe oder etwa das Filter malen. Dank Sampleimportfunktion lassen sich mit Samples herkömmlicher Wellenformen Klänge von Grund auf designen.

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Effekte
Jedem der vier Elemente steht ein Inserteffekt zur Verfügung. Aus 15 verschiedenen Effekten darf dabei gewählt werden. Darunter sind in erster Linie mehrere Delayvarianten sowie klassische Modulationseffekte.

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Für die Summe stehen wie in guten alten General Midi Zeiten ein Chorus und Hall als Sendeffekt bereit. Im Prinzip genügt das Gebotene vollauf und lässt sich bei Bedarf ja durch die Effekte im Sequenzer ergänzen.

Klang
Kommen wir zur wichtigsten Kategorie. Hier hinterlässt Dimension Pro ein zwiespältiges Bild. Einerseits wartet Cakewalks VSTi mit tollen Naturklängen auf. Andererseits befindet sich wenig unter den Presets, das wirklich begeistert. Absolut gelungen ist die Dreingabe der Garritan Orchestersamples. Besonders die Streicher klingen sehr harmonisch und laden zum ausgiebigen Layern ein. In punkto Bläser mangelt es dagegen an Vielfalt. Gespannt war ich auf das Piano. Immerhin schlägt es mit 230MB zu Buche und Cakewalk wirbt mit physikalischer Simulation von Saitenresonanz und Schwingungsverhalten. Allerdings klingen alle Pianos etwas topfig und erfüllen keine ernsthaften pianistischen Attitüden. Im Feld der elektronischen Sounds gibt sich Dimension zurückhaltend. Hier hätte ich vom Entwickler, der auch schon den RGC z3ta+ und Pentagon entwickelte, mehr erwartet. Die Padsounds spielen warm und füllig auf, klingen aber oft recht ähnlich. Unverständlich finde ich, dass kaum ein Sound der Sparte Electronica Gebrauch von den umfangreichen Synthesemöglichkeiten macht.

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Schließlich finden sich auch einige Drum- und Musikloops unter den Presets. Gerade die Drumloops lassen sich gewinnbringend einsetzen, wenngleich ihre kryptische Benennung a’ la „dl_80_k01_lp02“ nur bedingt das Einsatzgebiet verrät.

Praxis
Dimension Pro entpuppte sich als stabiles Plug-In, das zudem wenig Rechenleistung benötigt. Auf meinem Centrino Notebook mit 1,5 Ghz war ein entspanntes Arbeiten selbst mit dem eingebauten Soundchip und Asio4All Treibern möglich. Ein als Kompositionstool ausgelegtes VSTi sollte im Prinzip durch nicht spürbare Ladezeiten glänzen. Hier lässt Dimension Pro etwas Federn, so dass das Durchsteppen durch die Sounds nicht möglich ist. Bedauerlicherweise stehen die Presets in Cubase nicht im Spurinspektor zur Auswahl, so dass zum Presetwechsel grundsätzlich das VSTi-Fenster geöffnet werden muss.

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Die Bedienung leidet an einigen Punkten unter der fizzeligen Oberfläche. So können Zahlenwerte nicht per Hand eingegeben werden, sondern lassen sich nur per Mausbewegung ändern.

Konkurrenz
Wer heutzutage die Katze hinterm Ofen vorlocken will, muss schon einiges bieten. Erst recht zu einem anvisierten Preis von 359,- EUR. Steinbergs Halion Player und Native Instruments Kompakt bieten ebenfalls eine auf allround getrimmte Werkslibrary, glänzen dabei aber mit wirklich hochwertigeren Samples, den besseren Effekten und Filtern sowie mit einer höheren Multitimbralität. Außerdem sind sie preiswerter. Workstations wie Hypersonic 2 hat Dimension Pro nur wenig entgegen zu setzen: Klang, Vielfalt und Features wie ein ausgefuchster Arpeggiator zeigen, wo die Messlatte hängt. Wer ausgiebig eigene Samples laden und manipulieren will, dem empfehle ich eher Native Instruments Kontakt. Die Möglichkeiten sind dort noch vielfältiger und die Bedienung schlüssiger.
Lediglich der tollen Auswahl an Garritan Orchesterpatches im Dimension Pro haben die Konkurrenten nichts entgegen zu halten.
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Fazit
Die Ankündigung klang wie eine Offenbarung: Ein ROMpler auf Softwarebasis mit vierfacher Layerarchitektur und Effekten. Wer dachte da nicht an einen Roland JV oder gar XV für den Rechner? Steckt man diese hohen Erwartungen zurück, bleibt ein Sampleplayer mit gehobenen Synthesemöglichkeiten und solider Library. Zur neuen Klassenspitze reicht’s aber nicht. Während das PlugIn selber einen sehr guten Eindruck macht, so kann die Soundlibrary leider nicht voll überzeugen. Vielleicht kann die Brücke Cakewalk-Edirol-Roland den Dimension Pro in Zukunft noch durch bessere Grundsamples aufwerten?

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