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Test: Erica Synths Syntrx II, Analogsynthesizer

Mit dem Synthi A Re-Reloaded in die Zukunft

11. November 2023
Erica Synths Syntrx II Analogsynthesizer mit Matrix Aufmacher

Test: Erica Synths Syntrx II, Analogsynthesizer

Ende 2019 wurde von der lettischen Synthesizerschmiede Erica Synths das Syntrx angekündigt, ein vom EMS Synthi A inspirierter, aber doch eigener (nicht geklonter) analoger Synthesizer mit Patch-Matrix. 2023 haben wir nun schon das Syntrx in der zweiten Generation vorliegen (und HIER getestet), das Syntrx II. Dabei hat sich das Gerät sowohl im Funktionsumfang als auch im Sound geändert und Entwickler Ģirts Ozoliņš betont, dass es sich um ein zum Syntrx I eigenständiges Instrument handelt.

Den Leser-Test mit Bildern vom Innenleben zum Syntrx I findet ihr hier.

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Erica Synths Syntrx I vs Syntrx II

Erica Syntrx I und II sind schon optisch klar unterscheidbar, statt weiß-silbernem „Atomreaktor Schaltzentrale“-Look fügt sich das Gerät nun in die Optik der anderen Eurorack-Module und Desktop-Geräte von Erica Synths ein.

Um Platz für neue Funktionen zu schaffen, wurden die Lautsprecher abgeschafft, der Federhall wurde durch ein digitalen Effekt ersetzt, der zwischen Mono-Delay und Mono-Reverb umschaltbar ist, und die Bewegungen des Joysticks können jetzt aufgezeichnet und als Automation wiedergegeben werden. Die Matrix hat Sequencer-Funktionen bekommen und die Audioeingänge haben einen Hüllkurvenverfolger. Auch die anderen “Module”, wie etwa Oszillatoren und Filter, haben neue Funktionen bekommen.

Syntrx II - VU Meter Scope

Die Matrix dient auch als „Bildschirm“ (ähnlich etwa den Circuits von Novation) für verschiedene weitere Einstellungen, etwa der Effekte, MIDI-Kanal und MIDI-Clock-Quelle sowie Sequencer-Settings wie Portamentodauer.

Das Syntrx II empfängt per MIDI-Note-on, Pitchbend und zwei konfigurierbare CCs sowie Modulationsrad und Anschlagsstärke, letztere beide fest verdrahtet mit Filter-Cutoff.

Anschlussseitig gibt es nur eine Änderung, einen zusätzlichen Ausgang genannt “Scope” (zu diesem später mehr), dem beliebig Audio oder Steuerspannungen zugewiesen werden können. Nur dann schlägt auch das “Scope” genannte VU-Meter aus, per Kippschalter lässt sich zwischen unidirektional und bidirektional wechseln.

Die weiteren Anschlüsse: Kopfhörer, zwei Audioausgänge, zwei Audioeingänge, MIDI-In, MIDI-Thru sowie für Steuerspannungen ein Gate-In und zwei CV-Ins.

Dem Gerät liegt ein 28-seitiges gedrucktes Handbuch bei.

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Erica Synths SYNTRX II
Erica Synths SYNTRX II
Kundenbewertung:
(5)

Die analoge Patch-Matrix in virtueller Darstellung

Dreh- und Angelpunkt ist die Patch-Matrix in virtueller 16×16 LED-Raster-Darstellung. Diese ist jedoch virtuell nur in ihrer Darstellung: Unter der Haube ist sie signalerhaltend (“buffered”) analog. Beim ersten Einschalten kann das Syntrx II zunächst keine Klänge produzieren und präsentiert sich wie ein modulares System, bevor gepatcht wurde.
Mit zwei Endlos-Encodern werden nach Manier einer „Etch A Sketch“-Zaubertafel Quellen und Ziele ausgewählt und durch Druckbetätigung verbunden. Hier zeigen sich auch die Stärken dieser Herangehensweise: Quellen lassen sich spielend leicht auf mehrere Ziele senden, dazu lässt sich die Signalintensität je “Verbindung” in drei Stufen zwischen 100%-, 70%- und 30%iger Stärke wählen, ohne zig Attenuatoren einkabeln zu müssen.

Syntrx II Patch Matrix

Da die Matrix über 256 Verbindungspunkte verfügt, ist die Zufallspatch-Funktion gar nicht unwillkommen und es kommen durchaus interessante Sounds dabei heraus. Da es wirklich nur per Zufallsprinzip geschieht und keine smarte Logik dahintersteckt, entstehen so auch Verbindungen, die funktional-sinnlos sind. Wer die Zeit investieren möchte, kann in der Konfiguration festlegen, in welchen Bereichen die Zufallsauswahl stattfindet. Welche zuweilen bizarren Konstellationen dabei zustande kommen, könnt ihr im letzten Klangbeispiel weiter unten hören.

Wie auch schon beim Syntrx I, lassen sich die Einstellungen der Patch-Matrix abspeichern, dabei werden die Sequencer-Daten mit abgespeichert. Allerdings nach wie vor nicht die Positionen der übrigen Knöpfe und Drehregler – statt dessen gibt es, ganz die alte Schule, zehn mitgelieferte Bögen aus Papier, die auf das Gerät gelegt werden, um die Regler- und Schalterpositionen per Schreibstift aufzuzeichnen.

Erica Synths Syntrx II - Patch Matrix

Der Sequencer in der Matrix

Der Matrix-Bereich kann nun auch als rudimentärer Sequencer mit bis zu 16 Schritten für Tonhöhen und zwei Modulationsbahnen fungieren und wird aufgerufen, indem die Shift-Taste gleichzeitig mit der Gate/Seq-Taste gedrückt wird. Die Notation erfolgt nach “Piano-Roll”-Manier und Tonhöhen werden genauso gesetzt wie Patch-Punkte. Dabei stehen 12 LED-“Punkte” für die chromatische Tonleiter ab C und durch weiteres Knopfdrücken insgesamt 3 Oktaven, welche durch die Leuchtstärke der LEDs angezeigt wird. Als “Hidden Feature” wird im Handbuch die Möglichkeit bezeichnet, auch zwei Modulationensbahnen gestuft zu sequenzieren – ein Feature, das an die “Step LFOs” der Hydrasynths erinnert. Die Sequenz lässt sich vorwärts, rückwärts, abwechselnd vorwärts-rückwärts sowie in zufälliger Reihenfolge vorwärts-rückwärts abspielen und die Geschwindigkeit mit anderen Geräten über MIDI synchronisieren.

Die Module: Analoge Oszillatoren, Filter und Ringmodulator …

Jedes “Modul” der Syntrx II Architektur ist als eigenständiger Abschnitt aufgebaut ohne festverdrahtete Verbindungen und verfügt über einen “Level”-Regler. Ein erster Ton lässt sich entlocken, wenn einer der Oszillatoren auf einen der Outputs gepatcht wird. Möchte man das Filter benutzen, muss der Oszillator stattdessen zum Filter und das Filter zum Output gepatcht werden, und so fort.

Das zur Selbstoszillation fähige Filter ist ein resonantes Multimode-Filter. Hochpass- und Tiefpassfilter sind in Serie geschaltet und ermöglichen die Gestaltung von Tief-, Hoch- und Bandpassfilterprofilen. Zusätzlich gibt es für die beiden Audioausgänge je ein Filter, das entweder die tiefen oder hohen Frequenzen betont.

Erica Synths Syntrx II - Analoge Oszillator Sektion

Die Oszillatoren 1 und 2 sind als hauptsächliche Klangerzeuger gedacht, der dritte Oszillator dagegen mehr als LFO, der aber auch in hörbare Frequenzbereiche reicht und einen Kippschalter besitzt, um „Key Follow“ auszuschalten. Oberhalb des zweiten Oszillators befindet sich ein Rauschgenerator mit vollem Frequenzspektrum. Mit dem “Tone”-Regler können – selbes Prinzip wie bei den Ausgangsfiltern – entweder die Bässe oder die Höhen (zum weißen Rauschen hin) betont werden.

Diese Hauptoszillatoren haben je einen Oktavschalter mit 7 Stellungen und einen Tune-Regler im Bereich von zwei Oktaven, womit sich ein Tonumfang von 8 Oktaven ergibt. Beide haben einen „Shape“-Regler, um die Grundschwingungsformen weiter zu gestalten: Für Oszillator 1 steht Rechteck mit Pulsbreite sowie Sinus mit Beinahe-Pulsbreite – aus Sinus wird “Haifischflosse” oder invertierte “Haifischflosse” – zur Verfügung. Oszillator 2 bietet Rechteck mit Pulsbreite sowie Sägezahn, welcher sich in eine duale Supersaw verwandeln lässt.
Oszillator 3 bietet Rechteck und Dreieck und auch wieder einen „Shape“-Regler, für Rechteck wieder Pulsbreite, während Dreieck sich in einen Sägezahn verwandelt. Auch Oszillator-Sync beherrscht das Gerät.

Aus dem Handbuch: Die Scgwingungsformen von Oszillator 1 (oben) und Oszillator 2 (unten)

Für alle Oszillatoren gibt es Kippschalter, mit denen sich wählen lässt, welche der Schwingungsformen durch „Shape“ beeinflusst wird. Dies löst auch das Problem, dass es nur einen Punkt in der Matrix für „Shape“ gibt. Insgesamt ist der Klang der Oszillatoren so fett, hell und knisternd, wie man es von einem analogen Synthesizer (und der Optik des Geräts) erwartet.

Abgerundet wird das Bild mit einem Ringmodulator vom Typ Vierquadranten-Multiplikator, dabei ist Eingang A in der Matrix vorhanden, Eingang B wird über eine Schalter ausgewählt.

In den ersten beiden Klangbeispielen könnt ihr den Syntrx II in aller einfachster Bedienung hören, um euch ein Bild vom Grundklang zu machen: Oszillatoren 1 und 2 im Oktavabstand, Oszillator 3 als LFO für Pulsbreitenmodulation und Trapezoid als Filter-Envelope. Im zweiten Beispiel habe ich die Oszillatoren in eine höhere Oktave geschaltet und bei Oszillator 2 Sägezahn bzw. Supersaw statt Puls ausgewählt. Das Delay stammt ebenfalls vom Syntrx II.

Envelope, LFOs, Joystick, Sample & Hold

Der dritte Oszillator ist nicht die einzige Möglichkeit, LFO und LFO-Artiges innerhalb des Syntrx II zu generieren. Der Joystick lässt sich ebenfalls beliebigen und beliebig vielen Zielen zuordnen und die Bewegungen aufzeichnen und wiedergeben, die maximale Dauer beträgt acht Sekunden. Nicht nur die Joystick-Bewegungen werden aufgezeichnet, sondern auch die des daneben befindlichen “Gate”-Knopfes, mit dem sich Gate-Signale auslösen lassen, sowie die Time- und Feedback-Parameter des Delays. Diese lassen sich immer nur zusammen aufnehmen: Nacheinander Gate, Joystick und Effekt-Feedback aufzunehmen ist nicht möglich.

Syntrx II - Joystick

Auch die beiden Modulationsbahnen des Sequencers können als zwei zusätzliche LFOs angesehen werden.

Trapezoid schließlich ist ist ein vielseitiger Hüllkurvengenerator mit vier Stufen, der dank seiner Looping-Funktion ebenfalls als LFO genutzt werden kann.

“Random” genannte Modul ist ein Sample-and-Hold-Schaltkreis, er kann beispielsweise mit Noise eingespeist werden, um Zufallsspannungen zu erhalten, oder – der Natur des Geräts entsprechend – auch alles andere, um gestufte Spannungsfolgen zu erhalten. Diese werden entweder kontinuierlich laufend erzeugt in der eingestellten Geschwindigkeit oder vom Gate-Signal ausgelöst. „Random“ teilt sich in der Matrix den gleichen Platz mit dem Ausgang der Rechteckschwingung des dritten Oszillators, weshalb ein Auswahlumschalter vorhanden ist. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf die Verfügbarkeit der Dreiecksschwingung des Oszillators.

Die Anschlüsse des Syntrix II

Die beiden externen Audioeingänge ermöglichen es, den Synthesizer als Effektgerät für die Verarbeitung externer Signale zu verwenden, Eingang 1 ist zudem mit einem Envelope Follower (Hüllkurvenverfolger) ausgestattet, welcher aus den Audiosignalen eine Hüllkurve als Steuerspannung zur Verwendung in der Matrix generiert. Mit Reglern für Schwellenwert und Abklingzeit wird eingestellt, wie der Envelope Follower auf die Audiosignale reagiert. Ein Kippschalter ermöglicht das Umkehren der Hüllkurve.

Erica Synths Syntrx II: Verzerrung mit “Scope”

Als ich mir das erste Mal die Bedienelemente genauer angesehen hatte, musste ich stutzen: “Hä, nix zum Verzerren? Disappointment!” Doch hier bringen “Scope” und “Input 2” brachiale Abhilfe. Sofern nichts in einen oder beide Eingänge eingesteckt ist, wird der Scope-Ausgang wieder in die Eingänge zurückgeleitet. Wenn man nun Klänge an Scope schickt und Scope an die Ausgänge, lässt sich hier das Signal sättigen bzw. verzerren.

Erica Synths Syntrx II Synthesizer Studio

Im Klangbeispiel starte ich mit einer acidigen Bassline und betätige im Verlauf den Kippschalter, um Input 2 von “Line” auf “Mic” zu stellen und sofort kommt Freude auf. Im zweiten Drittel des Beispiels dann nochmal bis zum Maximum. Das Delay habe ich nur auf Output 2 gelegt und ganz rechts im Stereofeld platziert. Im letzten Drittel habe ich Ringmodulator und Portamento eingesetzt, Reverb liegt mittig.

Dem Fazit vorweggreifend könnt ihr im folgenden Video eine mögliche Praxisanwendung in modernem Kontext sehen:

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Mehr Informationen

Das Syntrx II wird vom Elektron Syntakt sequenziert, manuell wechsle ich zwischen zwei Matrix-Presets und steuere die Klänge mit dem Joystick. Je nach Patch und Joystick-Position ergeben sich dabei drei distinkte Motive oder je nach Sichtweise dreimal „das ist doch keine Musik!“ Das Audiosignal wird in das Syntakt zurückgeführt und mit den analogen Drums des Syntakt kombiniert. Das Hochpassfilter des Syntax hilft dabei, die tiefen Frequenzen einigermaßen frei zu halten.

Das Erica Synths Syntrx II entpuppt sich hier als echte Spaßmaschine!

Die letzten Klangbeispiele, allesamt den Syntrx II als Standalone-Gerät nutzend, sind zunächst verschiedene Experimente, welche die vielseitige Einsetzbarkeit demonstrieren, ob als Klaus Schulze Fan, Merzbow Fan – oder beides. Als nächstes eine obligatorische Dronespielerei, bei der ich den Bass (OSC 3) mit dem Tune-Knopf und die Melodie (OSC 1) mit dem Joystick gespielt habe – leider hat es da kompositorisch nur für den Low-Budget-Schinken gereicht. Als Rausschmeißer könnt ihr das eingangs erwähnte extrem ulkige Random-Patch hören.

Das Erica Synths Syntrx II on YouTube

Vorstellung des Syntrx II durch Entwickler Ģirts Ozoliņš

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Mehr Informationen

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Fazit

Das Erica Synths Syntrx II bietet im Studio umfangreiche Einsatzmöglichkeiten für Liebhaber analoger Sounds. Für Live-Anwendungen ist der fehlende Total-Recall der Regler und Schalter problematisch, dennoch kann man sich natürlich darauf einlassen und der Klangimprovisation hingeben, ob für Drone-Music oder – in Kombination mit einer Drummachine – Hard-Techno.

Das Syntrx II bietet die ganze Palette fetten Bass-Sounds bis Supersaw-Leads, bis hin zu wildesten oder sanftesten Experimentalklängen.

Plus

  • Klangqualität
  • sehr grosse musikalische Bandbreite
  • wertige Verarbeitung
  • Total-Recall der Patch-Matrix

Minus

  • kein Total-Recall der Regler- und Schalterpositionen

Preis

  • 2.138,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    SynthNerd AHU

    Es gibt Geräte, da genügt mir ein Blick auf’s Foto und ich bekomme Lust zum Schrauben. Das gelingt dem/der Erica sofort. Ich mag auch solche Zeiger-VU-Meter. Die kennt man auch von den GRP Synthies, aber die flexible Matrix hebt den Syntrx II heraus.
    Auch die Klangbeispiele gefallen mir gut. Da hoffe ich mal, das Teil vielleicht auf der nächsten Superbooth mal in die Finger und auf die Ohren zu bekommen.
    Danke für den Test.

  2. Profilbild
    [P]-HEAD AHU

    Die nächste Anschaffung! Ein Synth der Superlative! Mega Modular aber kompakt! Soundtechnisch über jeden Zweifel erhaben. Preis-Leistung unschlagbar! Nahezu ein Must-have und klingt auch doppelt analog.

    • Profilbild
      exitLaub

      @Tyrell Sind wir nicht alle ein bisschen gaga? 😁

      Das Teil ist aber wirklich nicht unbedingt für jeden das richtige. „Dezent“ eingesetzt kann man allerdings mit solchen Synths seinem Track die besondere Würze geben, wenn man a) möchte und b) wenn es dazu passt.

    • Profilbild
      Pygman

      @Tyrell Was ist dir zu gaga, das Gerät, der Testbericht oder die Soundbeispiele?
      Oder wirklich alle ?

      • Profilbild
        SynthNerd AHU

        @Pygman Ich hab zwar keine Kristallkugel, aber kann mir in meiner Phantasie gut vorstellen, dass Peter das Gerät noch bestellt und es begeistert ausprobiert, bis er sich nach Monaten aus Platzmangel wieder davon trennt. :-)

  3. Profilbild
    a.jungkunst AHU

    Schade, dass es zum Syntrx I keine Audiobeispiele in ähnlicher Form wie in diesem Test gab. Der Grundcharakter des Syntrx II wird hier ordentlich dargestellt, ist aber schon deutlich anders als der seines Vorgängers, mehr zum Mainstream hin, einfach gefälliger. Genau das hat mich vom Kauf abgehalten, denn das finde ich in genügend anderen Geräten, auch wenn das funktionale Konzept ein gewisses Alleinstellungsmerkmal hat. Der Vorgänger bietet mir mit seinem Diodenfilter und dem Federhall ein rabiateres Klangbild, das ihn schon stark von vielen Mitkonkurrenten abgrenzt. Das typische 70er Gejaule, Gezwitscher und Gefiepse läßt sich mit beiden Modellen gut erzeugen und wer solch eine Kiste sucht, dürfte sich schon aufgrund des Preises und der momentanen Verfügbarkeit für einen Syntrx II entscheiden. Abwarten dürfte man noch das etwaige Erscheinen des Behringer VCS3, wie der sich in Sachen Authentizität, Erscheinungsbild und Preis schlagen würde. Eins steht bei allen drei Modellen fest: Es ist nicht Jedermanns Sache!

  4. Profilbild
    ollo AHU

    “ Erica Syntrx I und II sind schon optisch klar unterscheidbar, statt weiß-silbernem „Atomreaktor Schaltzentrale“-Look fügt sich das Gerät nun in die Optik der anderen Eurorack-Module und Desktop-Geräte von Erica Synths ein “

    Irgendwie mag ich den Look des Erstlings lieber, dieses 70er Jahre Feeling was mir sonst nicht so zusagt gefällt mir bei dem Gerät. Ähnlich wie ein Colossus auch diesen AKW-Schaltzentralen-Look hat.
    Preislich aber zu weit weg für mich.

    Die Industrial-Sounds gefallen mir.

  5. Profilbild
    Flowwater AHU

    Tolles Gerät, tolle Soundbeispiele! 🙂👍

    Auch wenn die avisierte Zielrichtung der Soundbeispiele so gar nicht meine Musik ist … bei »4. Dronespielerei« klappten meine Ohren dennoch auf vollen Empfang. Sehr geil! Kennt noch jemand das Spiel – mein Lieblingsspiel – »Alien Isolation«? Ja, ja, so etwas wollen wir!

    Aber wie @exitLaub weiter oben schon schrieb, können solche Sounds dezent eingesetzt die Musik um so interessanter machen. Ja, wie gesagt, geiles Gerät … wenn ich nur nicht den »Taiga« hier stehen hätte, der auch schon wieder ein wenig Staub angesetzt hat.

    Ich privat persönlich finde die schwarze Farbgebung des Zweiers übrigens aparter, als das weiße Gehäuse vom Vorgänger. Letzteres erinnert mich zu sehr an eine Höllenmaschine aus der Zahnarztpraxis. Das liegt aber auch daran, das ich privat fast immer nur schwarz gekleidet herum laufe.

    • Profilbild
      Anjin Sun

      @Flowwater Alien Isolation = HAMMERGAME !! 👍
      Die Dronespielerei bekommt man auch billiger hin.

      • Profilbild
        Flowwater AHU

        @Anjin Sun > […] Die Dronespielerei bekommt man auch billiger hin.

        Weiß ich doch! 😀

        Ich als eingefleischter TAL-Mod-Heavy-User und erklärter -Liebhaber würde mich auch erst einmal darauf stürzen.

        Ich finde es nur sehr schön, dass man auch so etwas aus dem »Syntrx II« heraus bekommt. Was wiederum bedeutet, dass das Ding wohl sehr universell einsetzbar ist. 😄

        PS: »Alien Isolation« werde ich mir zu Weihnachten mal wieder vorknöpfen. Das ist genau die richtige Zeit dafür.

  6. Profilbild
    Anjin Sun

    Danke für den Einblick, absolut interessanter Synth, hab den schon länger im Blick. Wäre mit den Intelijjel Cascadia bestimmt ein Super-Doppel, als Drumm noch einen Pulsar 23 + Digitone für das Polyphone. Das ganze dann in ein SSL Big Six, gespickt mit einem Nightsky + Volante. Als Masterout nen Elysia mpressor2 qube + xfilter qube, wenn man denn Goldhosen besitzt. 😁

  7. Profilbild
    Synthesata78

    Was Erica da in vergangener Zeit alles so rausgehauen hat weiß schon zu begeistern.
    Hammer Optik, super Sounds, beste Verarbeitung.

  8. Profilbild
    SynthNerd AHU

    Die Bandbreite der Beurteilung des Klangpotenzials reicht von „Klingt mir alles viel zu gaga“ bis „Soundtechnisch über jeden Zweifel erhaben“.
    Vielleicht sollten wir nicht jedes Urteil, das am 11.11. abgegeben wurde, überbewerten. ;-)

  9. Profilbild
    pulpicon

    Ich hätte mir noch cv-patch points an dem Gerät gewünscht, Erica Synths verkauft die Patch Matrix ja auch als Einzelgerät mit cv-buchsen. Vielleicht ist es ja auch so gedacht, wer das ganze mit CV haben möchte, stellt es sich dann eben selbst aus Modulen zusammen.

    • Profilbild
      Jeanne RED

      @pulpicon Auf der Rückseite gibt es 2 CV Ins und ein Gate In, und Scope kann theoretisch als CV Output verwendet werden. Aber ja, das Teil ist eher autark gedacht …

    • Profilbild
      Jeanne RED

      @iggy_pop Ja, sofern man einen Sequenzer bedienen kann. Beispiel drei (vor dem Einsetzen der Scope-Verzerrung) kommt diesem Acid-Urahn sogar stilistisch leicht nahe.

    • Profilbild
      Jeanne RED

      @exitLaub Die Rechteckoszillatoren im Abstand einer ungefährten Quarte und eine knackige Hüllkurve mit dem Trapezoid-Modul ergibt 808 Cowbells bis zum Gehtnichtmehr.

  10. Profilbild
    Jeanne RED

    Hey alle! Lustig, dass die meisten standhaft die banalen ersten beiden Klangbeispiele nicht anhören … oder ist Synth Wave jetzt auch schon zu hart? 😹

    • Profilbild
      exitLaub

      @Jeanne Ich denke, daß die meisten mit dem Konzept eher FX-artiges und abgefahrenes verbinden. Die ersten beiden Klangbeispiele finde ich aber gut, weil ich dadurch (zumindest ansatzweise) etwas über das Zusammenspiel von OSC-Filter-VCA erfahre.
      Muß ja auch nicht ständig alles mit allem moduliert werden, nur weil die Möglichkeit besteht.

      • Profilbild
        SynthNerd AHU

        @exitLaub So war es, ist es und bleibt es:
        Wenn Oszillatoren und Filter nix taugen, helfen dutzende LFOs, EGs und Slots in der Mod-Matrix auch nichts.
        Die Klangbeispiele 1 und 2 genügen meinen Ohren um zu sagen: Für mich klingt die Kiste auch abseits von Geräuschen und FX gut.

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      @Jeanne Öhm … ich fühle mich nicht angesprochen. Ich höre mir immer alles an, schon weil ich ganz gut Musikstil und Sound trennen kann. Bei den angesprochenen Beispielen dachte ich mir »Aha! Das kann der also auch!« Für mich hat sich durch die Klangbeispiele durchaus das Gesamtbild eines Universalkünstlers ergeben. Das würde ich zum Beispiel – echt nur als Beispiel – vom »Make Noise 0-Coast« jetzt nicht so unbedingt behaupten wollen.

  11. Profilbild
    BetaDance AHU

    Die Klangbeispiele sind über jeden Zweifel erhaben und machen einfach mal das gesamte
    Klangspektrum klar. So nämlich!
    Für mich absolut Techno.

  12. Profilbild
    Dr. Robert Skerjanc RED

    Wer den VCS3 oder Hornet kennt, wird diese Kiste zu brav sein. Es ist halt Erica Synth-Technik verbaut und ist optisch wirklich gelungen. 🙂

  13. Profilbild
    superikone

    Ich hätte tatsächlich ein paar „cleanere“ Sounds erwartet. So ist das zwar der absoluter Kracher, aber tatsächlich für meine „den-Minikorg-und-Dominion1“-liebenden Ohren etwas zu brachial. Die Optik spricht mich dennoch extrem an und ich würde das Teil auch gerne mal antesten.

    • Profilbild
      Jeanne RED

      @superikone Siehe Beispiel 1 und 2, „einfaches Basslead“ und „einfaches Lead“

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