Reborn EMS Synthi A?
Vorwort der Redaktion
Es gibt Synthesizer, die würden wir gerne testen bzw. vorstellen, aber manchmal klappt das einfach nicht, wie z. B. beim Erica Synths Syntrx, der laut Hersteller kein Nachbau des legendären EMS Synthi A ist, sondern die Macher nur „inspirierte“ – und ganz nebenbei auch nur in einer limitierten Auflage erstellt wurde. Und so freut es uns umso mehr, dass Leser wie Till Kopper ihren ganz persönlichen Eindruck zu solch seltenen Exemplaren bei uns veröffentlichen, weil sie sich entsprechendes Objekt selbst zugelegt haben.
Lieber Till, nochmals ein dickes Danke für diesen Beitrag :)
Nun viel Spaß beim Lesen,
Euer Peter Grandl
Erica Synths Syntrx Analogsynthesizer
Bereits Mitte Februar 2020 hatte ich den EricaSynths Syntrx bestellt und im Juli dann erhalten. Ich hatte Anfang der 80er-Jahre am EMS Synthi AKS für zwei Schuljahre einmal die Woche in der Musiksammlung mit meinem Schulfreund zusammen alleine spielen dürfen. Und es war klar, dass ich mir später einen kaufen würde. Nur die wahnsinnigen Gebrauchtpreise hielten mich davon ab. Und nun kam Erica Synths mit einem sehr ähnlichen Synth mit fast gleicher Bedienung zu einem noch bezahlbaren Preis. Da musste ich zuschlagen. Und sie haben mich nicht enttäuscht.
Äußere Werte
Die Optik ist natürlich sehr vom EMS Synthi A inspiriert, jedoch nicht identisch. Weder die Potikappen, noch die genaue Anordnung der Funktionselemente sind gleich. Die Matrix ist statt mit Pins hier mittels zweier Cursor-Encoder und LEDs als virtuelle Pins zu bedienen. Es gibt 100, 70 und 30 % virtuelle Pinverschaltungen.
Das weiße Stahlblech des Gehäuses und die Seitenteile aus braun lasiertem Eschenholz sind solide. Alle Potis sind mit Muttern auf der Frontplatte befestigt. Da wackelt keine Potiachse. Die schwarzen EricaSynths typischen Potikappen sind mit Schrauben an den Potiachsen befestigt und eiern nicht. Bei dem Preis hätte ich alles andere auch nicht als passend empfunden.
Innere Werte
Innen zeigen sich überwiegend in SMD-Technik aufgebaute schwarze Platinen. Die VCOs sind stimmstabil und zeigten bei Ansteuerung mittels MIDI auch keine hörbare Verstimmung. Schwebungen zwischen den VCOs blieben sauber. Diese deutlichen Verbesserungen gegenüber meinen EMS Erfahrungen liegen zum einen an den kleineren Toleranzen heutiger SMD-Schaltungen und an der Tatsache, dass der Syntrx kein Klon ist. Das Herz der VCOs besteht jeweils aus einem AS3340 analogen VCO-Chip, der wiederum die Kopie des Curtis CEM 3340 ist.
Das VCF klingt, wie ich ihn in Erinnerung habe. Die VCF-Schaltung arbeitet nach dem Diodenprinzip und hat ein AS194DE „matched transistor pair“ für die Exponential-Schaltung. Es ist daher mutmaßlich das EMS Diodenfilter hier in SMD nachgebaut worden. Aber die einzelnen Transistoren wurden durch Quad-OpAmps vom Typ TL074C hier und auch in anderen Sektionen ersetzt.
Die Hallspirale hat eine Abschirmung und offenbart seinen Hersteller nicht von außen. Die beiden Lautsprecher sind von Visaton aus Deutschland.
Extras des EricaSynths Syntrx
Gegenüber dem EMS Synthi A hat der Syntrx einige zusätzliche Möglichkeiten. So gibt es ein Sample & Hold, das Noise oder die Dreieckschwingung vom VCO 3 als Eingang nimmt. Die Abtastrate wird mit einem eigenen Regler eingestellt. Ebenso die Amplitude des Ausgangssignals (wie bei fast allen Sektion wird der Ausgang reguliert, nicht die Eingänge). Das Signal des S&H kann alleine oder zusammen mit dem Dreieck von VCO 3 am Ausgang des VCO 3 Dreiecks verschaltet werden.
Der VCO 1 hat eine zusätzliche Umschaltung um +1 oder -1 Oktave oder in Mittelstellung ohne Beeinflussung.
Der VCO 2 bietet eine Sync-Funktion zu VCO 1. Dieses gab es als Extra oder Modifikation auch bei einigen Synthi A schon. Der externe CV 2 Eingang erlaubt beim Sync dann, nur diesen extra für typische Sync-Klänge extern zu steuern.
Die Verbindung CV1 bzw. MIDI zum VCO 3 ist abschaltbar.
Die Trapezoid Generator Hüllkurve kann vom normalen ASR-Verlauf auf AD umgeschaltet werden.
Und das MIDI-Interface für Tonhöhe der VCOs und Gate des Trapezoid Generators ist schon eingebaut. Den Eingangskanal kann man aber nur von 1-12 auswählen. Die empfangenen Modulationsradwerte sind fest auf die Beeinflussung der Filterfrequenz voreingestellt. Zwei beliebige in einem Lernmodus empfangene MIDI-Controller-Nummern können mit der horizontalen und vertikalen Achse des Joystick-Ausgangs verknüpft werden. Auf Wunsch kann dann noch Velocity auf die Filterfrequenz gesendet werden. Pitchbend-Daten werden empfangen und beeinflussen grundsätzlich die VCOs. Das Interface arbeitet natürlich monophon und nach High-Note-Priority.
Und wie klingt es?
Also um es gleich zu sagen: Es klingt so, wie man es von einem Synthi in der bekannten Optik erwartet. Es gibt dank der extremen maximalen Modulationstiefen die ganze Palette an den bekannten glucksenden, knarzenden, knatternden, zwitschernden Effektklängen, die man von damals kennt. Dass man das „Dopesheet“, also wo man welchen Pin gesteckt hat, nun auf 254 Speicherplätzen ablegen kann, ist hilfreich. Aber die Knöpfe muss man natürlich alle selber wieder passend einstellen. Somit gelingt es nicht immer, schnell einen Klang später wieder zu rekreieren. Dafür sind manchmal minimale Abweichungen bei der Poti-Einstellung schuld.
Allerdings gibt es zwei kleine Probleme: Der Federhall neigt mit den eingebauten Lautsprechern deutlich mehr als ein EMS Synthi A zu Rückkopplungen. Wenn man den Boden des Blechgehäuses mit einem Handtuch dämpft, so wird es gleich besser. Der Federhall ist nämlich an der Bodenplatte befestigt. Das Original hatte vielleicht dank seines Plastikkoffers da Vorteile. Das andere sind die hörbaren Einstreuungen der digitalen Taktung der Schaltmatrix-LEDs. Mit SHIFT und RECALL kann man die LEDs aber abschalten und die Störgeräusche sind weg. Somit ist das für mich kein Problem mehr. Die LEDs gehen dann übrigens mit RECALL oder einfachem Bewegen der beiden Cursor-Encoder sofort wieder an.
Der Erica Synths Syntrx on YouTube
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Mich hätten jetzt doch einige eigene Klangbeispiele gerade der angesprochenen assoziierten Klänge interessiert.
@a.jungkunst Sorry, aber ich nehme hier eigentlich nie alleine was auf. Wenn ich was aufnehme, dann mit HaJo Liese zusammen als EL-KA live und ohne doppelten Boden. Habe auch keinen Computer im Raum mit den Synths, weil die zu sehr ablenken. Ich trage die Synths für Updates daher regelmäßig zum Computer.
Eigentlich war der Artikel eine Leserstory, aber Peter Grandl wollte den dann als Testbericht veröffentlichen. Daher ist das vielleicht kein objektiver Testbericht, sondern eher meine persönliche Meinung zu dem Syntrx.
@qwave Als Leserstory ist das vollkommen ok.
Einen Testbericht stelle ich mir etwas anders vor, liebe Redaktion.
@a.jungkunst Mir ging es vor allem darum den Artikel auf der Startseite oben zu haben, damit er die Resonanz erhält die ihm gebührt. Vielleicht habe ich in meinem Vorwort nicht ausreichend beschrieben wie es dazu kam – obwohl ich es aber tatsächlich versucht habe. :) Das Wort TEST ist einzig und alleine Google geschuldet – und getestet hat ihn qwave ja auch – nur nicht vielleicht in dem Maße, wie man das von er Redaktion erwarten würde. Mea Culpa.
Hm, jetzt bekomme ich doch wieder Lust auf dieses Instrument…danke für den Test!
Knapp 3100€? Uli Behringer, erlöse uns bitte…
@Filterpad Kleinserie mit Endmontage per Hand und von hoher Qualität versus Massenware einfacher Qualität.
Aber schon jetzt ist der Erica Synths Syntrx deutlich günstiger als ein EMS Synthi A oder Kleinserien-Klons wie Hornet oder Portabella (brutto ca. 7.400,- €).
@qwave Das sehe ich genauso.
@a.jungkunst Finde diesen Ruf auch nicht angebracht. Niemand würde von Kia verlangen einen Porsche zu bauen. Und wenn man ein Kia 911 bekommt muss man sich halt dann auch nicht wundern…..
@qwave Schöner Bericht!
Den Preis finde ich bei solchen Kleinserien immer noch okay, aber für das Gebotene schon am oberen Limit -handmade und keine Massenware.
Ja, ist ein wunderschöner Synthesizer und was ich bisher davon gehört habe, klingt auch nicht schlecht, auch wenn es ein gutes Stück vom EMS entfernt ist.
Aber ein Macbeth M5 schaut auch aus wie ein alter ARP 2600 und hat eine völlig andere Technik. Das „Patchfeld“ mit LEDs gefällt mir gut,
@Bernd-Michael Land Ich weiß nicht, wie oft das noch geschrieben werden muss, bis es mal sitzt (sogar im Vorwort von Peter ist es erwähnt): Es war nie die Intention von EricaSynths, den Synthi A zu klonen, sondern aufgrund des technischen Konzepts ein völlig neues Innenleben zu kreieren und es mit einer digitalen und darüber hinaus speicherbaren Audio- und Modulationsmatrix zu versehen. Pünkt! Dass durch das Aussehen Assoziationen zu den alten EMS Synthesizern erzeugt werden, ist nachvollziehbar und wird aufgrund des Konzepts zumindest von mir gern angenommen. Die Entscheidung, ein Diodenfilter einzubauen, bringt den Syntrx schon in die klangliche Nähe der EMS-Fabrikationen, das hört man in einigen der Demos deutlich. Für Leute, die mehr wollen als nur Geräte zu besitzen, dürfte ein Syntrx in heutiger Zeit rein preislich schon die bessere Wahl sein, um Klänge von Brian Eno, Tangerine Dream, White Noise, Tim Blake, Del Dettmar oder Francis Monkman zu erzeugen. Oder um eigene zu entwickeln. Auch wenn er nicht so günstig ist. Ich habe auch lange mit mir gekämpft, aber die Freude, wieder mit solch einem Konzept als Hardware in dieser Qualität arbeiten zu können, hat dann doch gesiegt. Spannender ist es auf jeden Fall, wie ich in einem Jahr über diesen Synthesizer denke, dann werde ich schon einiges erlebt haben.
@a.jungkunst Mir ist das schon völlig klar, das Erica nicht vor hatte, einen Synthi A zu klonen. Aber es sind doch gerade die User, die sich immer und immer wieder auf den Synthi A beziehen: „Der EMS war mir immer zu teuer, aber jetzt endlich habe ich mir den Traum erfüllen können, bla, bla …“.
Es sind eben aus technischer Sicht zwei völlig unterschiedliche Synthies und wie nah die klanglich nebeneinander stehen, kann nur ein direkter 1:1 Vergleich bringen.
@Bernd-Michael Land Falls dir das klar ist, musst du das bei deinem Kommentar herausstellen. Mir war es nicht klar, dass dir das klar ist und du nur dein Bedauern über die vielen Benutzer äußern wolltest, die auf diesen Synthesizer aufgrund seines Aussehens hereinfallen. Bei einem Preis von 3.000 € habe ich wenig Bedenken, dass die Käufer nicht wissen, was sie mit dem Syntrx kaufen. Mir und den mir bekannten Käufern traue ich zumindest dieses Wissen aus Überzeugung zu.
@Bernd-Michael Land Was kann der Synthi dafür, daß die User doof sind?
Ein Beweis mehr für die Behauptung, daß das Problem in der Regel *vor* dem Gerät sitzt.
Behauptungen, dass es die Schuld des Synthesizers und/oder dessen Herstellers ist, begegnen mir täglich zuhauf. Es ist mitunter sehr traurig.
Sogar Visaton Lautsprecher sind verbaut.
Einen monofonen in der Preisklasse würde ich mir aber eher nicht kaufen wollen.
2000 ist da meine Obergrenze….(nah dran war mein Pro2)
„[…] Der Federhall neigt mit den eingebauten Lautsprechern deutlich mehr als ein EMS Synthi A zu Rückkopplungen. Wenn man den Boden des Blechgehäuses mit einem Handtuch dämpft, so wird es gleich besser. Der Federhall ist nämlich an der Bodenplatte befestigt. […]“
Das klingt ganz nach dem VCS3 — da ist das gesamte Gehäuse ein berührungsempfindliches Eingabemedium. Wäre es von Buchla, hieße es bestmmt Three-Dimensional Touch-Sensitive Audio Interaction Device, oder so. Und würde so viel kosten wie der gesamte Syntrx.
Limitierte Auflage…? Was bin ich die mittlerweile leid…
„…nur in einer limitierten Auflage…“
Danach
„Nun kann ich sie mir endlich leisten…“
Mal weiter lesen bis zum Preis….3097,- Euro…..Brrrr, Vollbremsung.
Kann man so etwas als Lizenznachbau bei einem größeren Hersteller nicht günstiger auf den Markt bringen? Und mit mehr Stückzahlen?
@Wasserspeier Erstes Zitat war von Peter Grandl. Zweites von mir. Sie stehen in keinem Zusammenhang.
Außerdem steht bei Erica Synths nur „limited amount“ was auch bedeuten kann, dass sie eben weniger produzieren als nachgefragt wird. Ein Kumpel vom Synthesizer Stammtisch hat sich einen nach einem Probespielen bei mir bestellt und soll den nach 6 Wochen Lieferzeit Ende August bekommen.
Und warum sollten die einen anderen das Geld machen lassen, wenn sie es selber machen können. die Warteliste gibt ihnen Recht. Bis B seinen Nachbau eines EMS auf den Markt bringt, ist das der günstigste EMS Synthi A ähnliche Synthesizer. braucht nicht jeder. Aber einige sind glücklich damit. Wir fahren ja auch nicht alle das gleiche Auto. Und kein Mensch fordert einen Lizenznachbau eines Ferrari s oder Käfers, oder?
@qwave “ […] Und kein Mensch fordert einen Lizenznachbau eines Ferrari s oder Käfers, oder? […]“
Nur, wenn er von Behringer ist.
Hallo Till, wenn Du magst – ich muss eh bald mal in Deine Gegend – kann ich das Ding für Dich vor Ort aufnehmen. Wenn Peter dann noch bereit ist, die Audiobeispiele in den Artikel „nachzuladen“.
An den „limitierten“ Auflagen könnte die europäische WEEE-Richtlinie 2012/19/EU zur Rücknahme von Altgeräten schuld sein. Die Umsetzung dieser Richtlinie führt in bestimmten EU Ländern dazu, dass Du für Deine Produktion vorab Gebühren bezahlen musst und wenn man als Hersteller da keine feste Produktionszahl hat, spendet man dann jährlich. Für große Unternehmungen eine Kostenstelle von vielen, aber für einen kleinen Hersteller durchaus eine Ausgabe …. nur ein Gedanke.
eine absolute Dreammachine :-)
@Sven Rosswog vom Sound mal abgesehen ( sehr sehr dünn) kein Vergleich zu Arturia.
@hewi Zu solchen Kommentaren würde ich mich ohne persönliche Erfahrung nicht hinreißen lassen. Videos wirken auf mich immer so, als würde mir am Telefon etwas vorgespielt. Für ein endgültiges Urteil ist so etwas eher unbrauchbar.
@a.jungkunst Ok, ja dann brauchen wir ja eigentlich keine soundbeispiele ,da wo sich der tester den Arm ausreist, geschweige den Videos.. Hmm.. Ich denk das sind 3 bassline mit matrix… Was eigentlich nicht dünn sein sollte…aber ein r2d2 wars nicht ganz müsste noch mit speek moduliert werden…hätte ich das Geld ja, aber derweilen da limitiert, gibt’s ihn nimma. Siehe new arp.welch Schande wenn man ein armer schlucke ist, oder nicht geerbt hat… Ich spar mal… Lg
Im Loopop-Video wird schon angedeutet, dass der Syntrx nicht gerade dünn klingend wirkt, so denn der Anwender ihn in dieser Richtung einstellt. Dünn ist leider bisher das Gesäte zum Thema „Kann man damit auch Musik machen?“, und zwar mehr als das immer wieder überraschende „On the Run“-Cover. Man kann ihn übrigens trotz angedrohter Limitierung immer noch bestellen, ein Blick in den EricaSynths-Shop macht das deutlich. An Audiobeispielen kann man ermessen, in welche Richtung(en) es bei dem Gerät gehen kann, ein absolutes Qualitätsurteil würde ich trotzdem erst mit persönlicher Erfahrung fällen. Das könnte beim Syntrx schwerfallen, da er ausschließlich über den Hersteller in Lettland vertrieben wird.
@hewi Also dünn ist was anderes…
Viele Demosounds in den Videos sind halt auch Effektsounds aber selbst diese lassen erahnen das da ganz schön Schub unter der Haube steckt.
Ich finde dieser Synth ist ein echter Leckerbissen aber wie bei Gourmet Essen muss man für Qualität eben tief in die Tasche greifen.
Für mich ist das leider eine Klasse zu hoch.
Aber nicht so schlimm es gibt derzeit genug Klangerzeuger auf dem Markt um glücklich zu werden.
@Sven Rosswog Nicht für Jeden geeignet, der tastenorientierte Musiker wünscht sich dann doch eher etwas leichter Handhabbares. Für experimentierfreudige Analogtüftler ist dieser Synthesizer bestimmt eine feine Sache, als Plugin macht er nicht wirklich Spass, wenn man nicht nur mit Presets dudeln möchte. Ich habe seit Jahren XILS 3/4, die schon sehr gut klingen, aber als Hardware sind solche Geräte wie Synthi A/AKS, VCS3 oder eben Syntrx unübertroffen. Aber man muss schon auf solche Geräte und deren Konzept stehen.
Das Video beweist: Katzen würden Syntrx kaufen. Muss ’ne Katze leider lang für sparen…
3000+ ist ein Preisbereich, der bei mir absolut nicht drin ist, egal wie man es dreht und wendet. Ich würde Jahre brauchen, um mir soviel Geld zurückzulegen, dann wäre der Synth schon längst nicht mehr erhältlich und würde vermutlich auf ebay zu ähnlich schwachsinnigen Preisen wie der VCS3 oder Synthi A angeboten werden.
Aber echt schönes Teil, würde super in meinen Setup passen,
Tolles Gerät aber bei dem Preiß wäre ja schon fast ein ACL System zu haben.
Aber ist doch auch toll mal wieder richtige Träume haben zu dürfen. Das Wissen da gibt es Instrumente welche unerreichbar sind spornen einen ungemein an mehr aus seinen Kisten raus zu holen.
@Ashatur Ja, solche Träume können Triebfedern für Kreativität sein, sie dürfen nur nicht zur fixen Idee werden, sonst schlägt die Sache ins genaue Gegenteil um und wirkt wie ein Klotz am Bein.
Ja da hast du Recht.
In dem Fall weiß einfach der Verstand das diese Preißklasse nicht so einfach realisierbar wäre daher wird es wohl nicht zu fix.
das Konzept finde ich klasse aber der Preis ist für die Katz …wenn ich mich entscheiden müßte? ich würde die Katze nehmen
… und wenn du ihr auf den Schwanz trittst, klingt sie auch ähnlich.
Hier einige Klangbeispiele, die eben direkt ins Audio-Interface aufgenommen habe. Keine Effekte, kein EQ, nur Schnitte und Ein- und Ausblendungen. Audio-Qualität ist Mono, 16 Bit, 44.1 kHz .WAV (also ohne Datenreduktion. Musikalische Qualität ist null :-P
Die 4-Noten Sequenz im letzten Beispiel habe ich extern per MIDI von meinem EEH DS500 per MIDI-Modifikation in den Syntrx eingespielt. Es sind nur zwei VCOs zu hören. Im letzten Drittel schalte ich den VCO 1 per Kippschalter eine Oktave höher.
http://till-kopper.de/syntrx/Syntrx_1-2020-08-20.wav
http://till-kopper.de/syntrx/Syntrx_2-2020-08-20.wav
http://till-kopper.de/syntrx/Syntrx_3-2020-08-20.wav
http://till-kopper.de/syntrx/Syntrx_4-2020-08-20.wav
@qwave Danke, Till!
Gerade Beispiel 1 und 2 sind für mich recht typisch. Nr. 2 ist wohl die „brutzelnde Bratpfanne“, oder?
Man hört in Beispiel 4 schon etwas von der Wucht und der feinen Schwebung, die dem Syntrx eigen zu sein scheint.
Sehr schön.
Die Vorfreude ist weiter erhöht.
@a.jungkunst Genau, die Nr. 2 ist die brutzelnde Bratpfanne.
Ich würde mir für den Preis wohl eher nen Easel Command holen…
@oliverroth gute Idee
Ich erkenne nur 072er OPs. Freue mich aber über jeden Synth, der ohne den grauslichen Drahtverhau auskommt. Ich selbst würde nur mit vorgehaltener Waffe mit mehr als 3 Patchkabeln gleichzeitig arbeiten. Preis ist sportlich, geht aber sicher nicht viel niedriger bei dem Ansatz.
@Tai Im Filter sieht man zwei 074 (14 Beinchen) und keinen einzigen 072 (8 Beinchen).
@qwave Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil
Hallo Till,
wie machen sich die Einstreuungen der Matrix bei dir bemerkbar? Ich kann hier machen, was ich will, aber ich nehme keine Einstreuung wahr, weder bei beleuchteter noch bei unbeleuchteter Matrix.
Das Problem mit einem kurzen Netzkabel habe ich auch nicht, bei mir war der avisierte Adapter im Paket, nur ein Abschlusskabel vom Adapter fehlte. Von denen habe ich aber immer welche hier herumliegen, von daher hatte ich auch kein Problem mit der erforderlichen Länge zur nächstgelegenen Steckerleiste.
Die Rückkopplung kenne ich von einem meiner früheren alten EMS Synthis, die liegt für mich noch im grünen Bereich, weil das Feedback komplett steuerbar bleibt und nicht aus dem Ruder läuft.
Ich bin vom Syntrx schlichtweg begeistert.
Nichts für Schönklangliebhaber, rauhe Schale, harter bis mittelweicher Kern, aber wesentlich schneller konfigurier- und einsetzbar als sein Vorbild. Einige meiner früheren Klänge habe ich schon gefunden, ohne Abstriche machen zu müssen, bei den restlichen, die mir noch im Sinn stecken, habe ich keine Bedenken.
Und neue werden auch hinzukommen.
Die wählbare Tiefeneinstellung der digitalen Pins (100, 70 und 30 Prozent) ist m.E. gut gewählt und hilft ungemein, die Signalstärken gut zu steuern, denn es stehen ja noch genügend Regler zur Feinjustierung zur Verfügung.
@a.jungkunst Ich muss EricaSynths Abbitte leisten: Beim Schreddern des Umkartons habe ich das Stromkabel inmitten des Füllmaterials gefunden.
Alles gut.
@a.jungkunst Ich höre ein in der Tonhöhe gleichbleibendes Störgeräusch das eher digital klingt und mit fester gleichbleibenden Tonhöhe. Wenn ich in der Matrix viele virtuelle Pins stecke oder lösche verändert es sich minimal gleichzeitig. Es ist deutlich auch von Laien hörbar. Also nichts extrem leises. Auf einer Bühne wird es in den typischen Einstreuungen einer schlechten Licht-Dimmer-Anlage untergehen. Im Studio nicht. Sobald ich die Matrix-Lichter ausschalte ist Ruhe. Es liegt also offenbar an der Pulsbreiten-Helligkeitssteuerung der LEDs.
@qwave Ich habe jetzt meine Anlage so laut gemacht, dass ich aufpassen musste, nichts zu triggern. Das ist so leise wahrnehmbar, dass ich und auch mein Laie für solche Aktionen, meine liebe Frau, im Normalbetrieb nichts wahrnimmt. Da liefern andere Geräte schon ganz anderes Störfeuer ins Mischpult. Diese Kirche lasse ich jetzt mal im Dorf. Da hat das originale Kreuzschienensteckfeld der alten Originale aber ganz andere Artefakte in die akustische Gegend geschossen.
@a.jungkunst Also bei mir hörte es meine Frau (auch meine Referenz) bei Zimmerlautstärke der Anlage und des Kanals mit dem Syntrx. Demnach ist es bei dir definitiv anders.
@qwave Das scheint so zu sein. Die Lautstärke, die ich gerade eingestellt hatte, hätte mir Ärger in unserem Straßenzug eingebracht und unsere Katzen hätten mich lange Zeit nicht mehr beachtet. Bei höherer Zimmerlautstärke ist nichts von der Matrix zu hören, ich hatte ca. 100 „Pins“ wahllos gesetzt, Audio und CV.
@qwave Jetzt habe ich es auch gehört :-)
Die Einstreuung macht sich über den Reverb Mix bemerkbar. Je weiter man den Mix aufreißt, desto deutlicher wird es.
Ist Reverb Mix auf 0, hört man auch nichts.
Ist aber nicht Schlimmes, das läßt sich steuern.
Einstreuung in eine Federhall-Einheit ist ja nichts Neues.
Unbedenklich für mich.
@a.jungkunst Ich kann das alles 1:1 bestätigen: Keine Einstreuungen der Matrix (beleuchtet oder unbeleuchtet), ausser Reverbmix ist stark geöffnet. Rückkoppelung aus meiner Sicht unproblematisch.
Auch ich bin vollends begeistert vom Syntrx.
Die Bedienung der Matrix geht sehr schnell von der Hand.
Wer den Syntrx hier nicht mit der vollen Punktzahl bewertet hat, besitzt keinen und kennt ihn höchtens via seinen Bildschirm.