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Test: Groove Synthesis 3rd WAVE Synthesizer

Klingt einfach gut!

18. November 2023

Groove Synthesis 3rd WAVE Synthesizer von vorne

Bereits Anfang des Jahres war der Grove Synthesis 3rd WAVE Synthesizer Gegenstand einer ausführlichen Betrachtung eines ersten Erfahrungsberichts (ihr findet ihn HIER). Nun folgt ein ausführlicher Test, diesmal von Peter M. Mahr, der das Bild ein wenig zu schärfen vermag. Im Text haben wir zusätzlich Peters aussagekräftigen Audiobeispiele von seinem Soundcloud-Account eingefügt. Have fun.

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Allgemeines zum 3rd WAVE Synthesizer

Der Groove Synthesis 3rd WAVE Synthesizer bietet maximal 24 Stimmen, die dynamisch auf 4 Parts verteilt werden können. Pro Stimme verfügt der hybride Synthesizer über drei Oszillatoren, die jeweils eine Wavetable aus 82 Wavetables auswählen können und das unabhängig voneinander. Sie merken es schon, der 3rd WAVE trägt seinen Namen aus gutem Grunde, beruht der Kern seiner Synthese doch auf Wolfgang Palms genialer Wavetablesynthese. Entsprechend setzen sich auch die 82 Wavetables zusammen, denn neben 34 originalen 8 Bit Wavetables der PPG 2.2 und 2.3 Wave Synthesizer finden sich weitere 48 von Groove Synthesis eigens für den 3rd WAVE kreierte hochauflösende (96 kHz) Wavetables. Wem das nicht ausreicht, der kann vom quasi integrierten «Waveterm» Gebrauch machen und eigene Wavetables erzeugen (16 Bit bei 96 kHz). Damit nicht genug, denn wer mit dem Xfer Serum arbeitet, kann damit erstellte «high-quality» Wavetables in den 3rd WAVE importieren. Neben der Wavetablesynthese steckt in diesem Instrument noch ein beachtlicher «Virtuell Analoger», für den der Hersteller sieben modellierte Schwingungsformen bereitstellt.

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Hat man sich einmal für Synthesemode, Wellenform, den Startpunkt sowie die Tonhöhe und das Volumen entschieden, geht es in das Filter, wobei die Verwendung des Singulars hier nicht korrekt ist, handelt es sich doch um zwei in Serie geschaltete Filter. Das Signal fließt zunächst durch ein digitales «zero delay» 2-Pol State Variable Filter (SVF) und dann direkt in ein analoges 4-Pol Tiefpass (Rossum Design) Filter. Den Umstand, dass die beiden seriell verschaltet sind, sollte man beim Ändern bestehender und Erstellen neuer Klänge vielleicht im Hinterkopf behalten.

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Groove Synthesis 3rd Wave
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Rund um den – ich nenne ihn einmal – «Kernbereich», bestehend aus Oszillatoren und Filter, finden sich sieben Hüllkurven (4x ADSR, entweder im „Exp“ oder „PPG Shape“ Modus sowie 3x Wave Envelopes) sowie 4 LFOs. Gemeinsam mit sechzehn weiteren Modulationsquellen warten sie darauf, in den Signalfluss einzugreifen. An möglichen Destinationen mangelt es der Modulations-Matrix übrigens nicht. So war mein erster Gedanke. Aber irgendwas ist bekanntlich immer und selbst bei 114 Destinationen in OS-Version 1.4, ertappt man sich schon mal bei einem «Ach was, das ist jetzt nicht da?». Die 28-fache Modulations-Matrix hat 12 fest «verdrahtete» Verknüpfungen und bietet mit 16 frei gestaltbaren eine passable Spielwiese für Freunde der Klangeingriffe.

Das rechte Bedienpanel des Groove Synthesis 3rd WAVE Synthesizer

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Die 3rd WAVE Sequencer

Der 3rd WAVE hat nicht nur einen internen Sequencer, nein, es sind deren vier, pro Part einer. Was sich im ersten Moment und nicht zu Unrecht beeindruckend liest, birgt meines Erachtens zwei Gefahren. Die erste – obgleich sehr subjektiv –würde ich mit dem Terminus «Kakophonie» zusammenfassen. Diese mag aber meinem musikalischen Unvermögen geschuldet sein. Die zweite lässt sich am besten mit dem Begriff «Prozessorüberlastung» beschreiben. Sind alle vier Parts und die jeweils zwei zur Verfügung stehenden Effekte pro Part aktiv und meint man dann noch, an mehreren Drehreglern kreative Arbeit verrichten zu müssen, während die Sequencer spielen, kann es auch schon einmal eng werden. Eine entsprechende Beobachtung hat mich zur Kontaktaufnahme mit dem Hersteller veranlasst, der darauf hinwies, dass dieses Problem dann auftritt, wenn der Synthesizer die Grenze seiner Prozessorleistung überschreitet. Ich möchte auf diesem Punkt nicht zu lange herumreiten, da der Proband nicht wirklich schnell außer Puste kommt. Möglich ist es aber. Die Pragmatiker unter uns werfen eventuell einen kurzen Blick auf ihre externen Effektgeräte sowie auf die rückseitig befindlichen vier unsymmetrischen Ausgangspaare des 3rd WAVE. Die externen Effekte sind vermutlich von besserer Qualität. Hinsichtlich der Qualität der internen Effekte machen Sie sich bitte am besten selbst ein Bild, indem Sie sich meine Klangbeispiele anhören. In nahezu allen hören Sie ausschliesslich die internen Effekte. Sollte dem einmal nicht so sein, wie z. B. hier, klärt der Beipacktext auf. In diesem Fall war es übrigens das OTO BAM.

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Die Tastatur von Fatar reicht vielleicht qualitativ nicht ganz an die des Moog One bzw. des C15 heran, ich möchte sie aber dennoch als «gediegen» bezeichnen. Sie lässt sich gut spielen und klackende oder quietschende Nebengeräusche sind ihr fremd. Bedingt durch den Zeitpunkt der Entwicklung des 3rd WAVE hat es eine mit polyphonem Aftertouch ausgestattete Version nicht ins Instrument geschafft. Und gemäss Aussage des Herstellers wird sie das auch nie, kommt aber wohl in zukünftigen Instrumenten zum Zug. Version 1.5 unterstützt MPE, d. h. bei Vorhandensein eines entsprechenden Controllers lässt sich das Fehlen dieser Funktion umgehen. Dies ist natürlich mit zusätzlichen Investitionen verbunden. Mir persönlich fehlt der polyphone Aftertouch bei diesem Druckpunkt eher nicht. Ich hätte mich über einen zweiten Expressionpedal-Eingang mehr gefreut. Da hat der C15 wohl nachhaltig Spuren hinterlassen.

Oberflächliches

Die blau-metallic Lackierung will mir nicht so recht gefallen, fällt aber wie vieles unter die Rubrik «Geschmackssache». Was mich hingegen wirklich stört, ist das User-Interface. Die Bedienfläche ist meines Erachtens mit Drehreglern und Encodern überladen. Ein etwas breiteres und tieferes Gehäuse und somit größere Abstände wären verkraftbar gewesen, hätten aber vermutlich den Preis weiter angetrieben. Was in der täglichen Arbeit mit dem Instrument stört, ist das Fehlen einer direkten Anwahlmöglichkeit pro Sektion, so wie das z. B. Moog im One gut gelöst hat. So drehe ich z. B. am gerasterten PITCH-Regler, um den Oszillator auszuwählen und stelle dann den Parameter wieder um eine Stufe zurück. Eine Alternative wäre die COMPARE-Taste gedrückt zu halten und dann an einem Regler der zu bearbeitenden Sektion zu drehen. Leider bin ich kein Octopus, da ich beim Bearbeiten von Klängen eigentlich gerne auf der Tastatur spiele. Ein wenig beschleicht mich an dieser Stelle der Verdacht (Vorsicht, Spekulation!), dass der Hersteller den 3rd WAVE schnell auf den Markt bringen wollte, um das Unternehmen auf sichere finanzielle Beine zu stellen und die Kassa für den eigentlichen Wurf gefüllt zu haben. Daran ist nichts Verwerfliches und wie erwähnt, hierbei handelt es sich um reine Spekulation. Fakt ist, dass das User-Interface etwas mehr Potenzial zur Verbesserung hat als erwartet.

Groove Synthesis 3rd WAVE Synthesizer seitlich schräg

Der WAVE SURFER Regler

Ein paar Worte noch zum «Hingucker», dem WAVE SURFER Regler. Mir fällt dazu Peter Sellers in «Leiche zum Dessert» und sein «flüssiger als flüssig … überflüssig» ein. Was man damit machen kann? Könnte man die einzelnen Oszillatoren z. B. stummschalten, dann könnte man schnell durch die jeweiligen Wavetables fahren und mittels Reset zum Ausgangspunkt zurückkehren. Ok, das lässt sich mit den Wave Envelopes zwar nicht vergleichbar einfach und schnell machen, aber doch bewerkstelligen. Könnte man die Änderungen als «interessante» Variante eines bestehenden Klanges speichern, hätte man einen neuen Klang. Es bleibt beim Konjunktiv und bei einem nicht zugehörig wirkenden und in zumindest OS 1.4 überschaubar sinnvollen Regler.

Die gute Verarbeitung gibt mir die Möglichkeit, diesen Teil meines Berichts positiv abzuschließen. Die Drehregler fühlen sich an, als wären sie verschraubt, sind es aber im Gegensatz zu den rückseitig angebrachten Ein- und Ausgängen nicht. Wer einmal die Hauptplatine wechseln muss – darauf komme ich später noch zu sprechen – der sieht in jedem Vorteil aber auch den Nachteil. Das ändert jedoch nichts an der sehr guten Verarbeitung, die ich dem 3rd WAVE gerne bescheinige.

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 Die Wavetables

Wer sich für den 3rd WAVE interessiert, wird in den allermeisten Fällen ein Bewunderer von Wolfgang Palms Wavetablesynthese und den dadurch möglichen Klangwelten sein. Entsprechend war auch meine Erwartung, die nach dem Spielen der Werksklänge nicht einmal ansatzweise enttäuscht wurde. Im Gegenteil, ob der Klang jetzt aber 43,291 % oder doch 80,3 % an die PPG-Klassiker heranreicht, ist ungefähr so interessant wie das Mittagsmenü, das es vor 4 Jahren in meinem Lieblingslokal gab. Dieser Synthesizer heißt 3rd WAVE, hat wesentlich mehr zu bieten und hat es sich daher verdient, als das beurteilt zu werden, was er ist: ein eigenständiges und sehr gut klingendes Instrument. So viel kann ich schon vorwegnehmen.

Die sich bietenden Möglichkeiten im Detail zu beschreiben, würde den Rahmen bei weitem sprengen. Ich möchte dafür die Klangbeispiele sprechen lassen, die hoffentlich der gebotenen Qualität und Möglichkeiten Rechnung tragen.

Bitte behalten Sie während des Hörens im Hinterkopf, dass es neben den drei Oszillatoren und den vielfältigen Modulationsmöglichkeiten z. B. auch noch lineare Frequenzmodulation (FM) und «Oscillator Hard Sync» pro Oszillator gibt. Hinsichtlich linearer FM vielleicht noch der Vollständigkeit wegen der Hinweis, dass im Gegensatz zu der im DX7 verwendeten linearen FM natürlich alle Schwingungsformen zur Modulation zur Verfügung stehen.

Detailaufnahme des Groove Synthesis 3rd WAVE Synthesizer

Der VA im 3rd WAVE

Bei all der Euphorie ist mir zunächst dann glatt der «VA» entgangen. Als Ausgangspunkt dienen die Wellensätze A00-A06, die neben den bewährten Schwingungsformen auch Supersaw sowie Noise-Varianten unterschiedlichster Colour (White <– Pink –> Red, White <– Blue –> Violet) zur Verfügung stellen. Der gute Klang profitiert natürlich vom analogen Tiefpassfilter. Moog Bässe, Oberheim Brass und Jupiter Pads sollte man nicht erwarten, obgleich man sie bestimmt in Sound-Sets und Videos finden wird. Wer kennt, der weiß … Ich sehe die Stärke des VAs vielmehr darin, dem digitalen Charakter eine „analoge“ Note hinzuzufügen. Mehrere der Klangbeispiele setzen sich exakt so zusammen. Um den VA besser beurteilen zu können, habe ich das folgende Beispiel aufgenommen, das sich sehr leicht nachprogrammieren lässt.

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 Init Sound erzeugen

  • einen Oszillator auswählen, Volume = 100, Volume der beiden anderen = 0
  • unter Wavetable «A04» auswählen (= Supersaw)
  • wundern Sie sich nicht über «Pulse Width» (Default = 0,50) [Abschnitt «A»]
  • ändern Sie nun den «Pulse Width» Wert auf = 0,61 [Abschnitt «B»]
  • dann wechseln Sie auf die «MISC» Seite
  • schalten Sie den «Compressor» auf off
  • wechseln zu «Circuit Drift», den Sie von 0 auf 40 anheben [Abschnitt «C»]
  • zuletzt den Pan-Spread-Regler von der 12 Uhr in die 14:30 Position bringen [Abschnitt «D»]
  • sollten Sie sich in einem Musikgeschäft befinden, stellen Sie nun bitte sicher, dass ihr Spiel über die Lautsprecher zu hören ist
  • setzen Sie nun zu «Jump» an
    Der Titel ist Programm, «Run» wäre aber vielleicht besser

Wir halten fest: Ein Oszillator, eines Parts. Supersaw und Circuit Drift, aber keine Effekte.

Was das am Ende des Klangbeispiels soll? Cutoff runter, Resonance und Filter-Env-Amount rauf und einfach mal hören, wie das Filter und der VA tönt.

Abschließend sei noch zum Thema VA angemerkt, dass mit V1.5 die Oszillatoren frei laufen können. Damit sie einem nicht davonlaufen, lässt sich diese auf der MISC Seite zu findende Funktion mit dem PROGRAM absichern.

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Groove Synthesis 3rd Wave Desktop Module
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Bevor ich das Thema «Sättigung» anspreche, vielleicht hier noch ein paar Worte zum «Circuit Drift» Parameter der MISC Seite. Hinter diesem «Drift» verbirgt sich eine feinere Version des Prophet-5/10 «Vintage» Parameters. Man muss beim 3rd WAVE den Circuit-Drift schon ziemlich anheben, um auch nur ansatzweise in den VINTAGE-Bereich 1-2 des Prophets zu kommen. Sehr gut. An der Stelle vielleicht noch ein Hinweis: Wenn Sie mit einem einfachen VA-Klang beginnen und die Attack-Phasen von AMP- und FILTER-Hüllkurve in Nullstellung bringen, schlägt einem der Sound fast wie ein Brett ins Gesicht. Gehen Sie bitte auf die MISC-Seite, wählen den Circuit-Drift-Parameter aus und heben diesen kontinuierlich an, ohne den Attack-Wert dabei zu ändern. Natürlich driften auch die Oszillatoren und der Klang wirkt voller und breiter, aber vor allem beginnt der Attack für uns alte Hasen plötzlich «natürlicher» zu klingen. Druck ohne Brett.

Display des Groove Synthesis 3rd WAVE Synthesizer

Sättigung

Dieses Thema ist etwas komplexer, als es im ersten Moment erscheinen mag und wert, sich damit eingehender zu beschäftigen. Beginnen wir bei den Oszillatoren, deren Level wir jeweils auf 33 einstellen und somit auf der sicheren Seite sind. Für die Freunde des Abakus dürfen es auch einmal 34 sein, um in Summe auf 100 zu kommen. Sie können aber jedes einzelne Output-Level auf maximal 100 setzen und damit eine erste Sättigung erzielen. Wieso erste, fragen Sie sich? Im Filter gibt es einen dedizierten „SATURATION“-Regler. Welchen Einfluss er haben kann, hören Sie im Beispiel „3rd Wave – Test Mix“ ab etwa 3:33. Bei etwa 3:44 reduziere ich die Filter-Sättigung auf 0, um sie anschließend wieder anzuheben. Wenn Sie den Wert auf das Maximum anheben, haben wir den Bereich der „Sättigung“ vermutlich schon verlassen. Damit nicht genug, denn pro Part lässt sich das Volume von 0 bis 170 einstellen. Den links befindlichen VOLUME-Regler haben wir bis dato noch nicht einmal angefasst. Damit dieses Thema noch um eine Nuance komplexer wird, kommen wir zum internen Compressor.

Er befindet sich auf der MISC-Seite gleich unter dem «Circuit Drift». Tatsächlich handelt es sich übrigens um einen Limiter, der sich nur ein- und ausschalten lässt. Die Funktion des Limiters stellt sicher, dass kein zu hoher Pegel in die Effektsektion kommt. Sind die Effekte deaktiviert, ist er quasi die Endkontrolle. Zugegeben, es gibt mehr einfachere und signifikantere Wege, um den Klang des 3rd WAVE zu verändern, dennoch ist es ratsam, sich einmal etwas eingehender mit den verschiedenen Lautstärkestufen zu beschäftigen. Der 3rd WAVE wird sie dafür belohnen. Apropos Lohn …

Support und Betriebssystem

Hier sind meine Erfahrungen etwas durchwachsen.

Dass ein Gerät ab Werk einen Defekt aufweisen kann, kann passieren. Dass ich bei einem Instrument, das über CHF 5000 gekostet hat, die «warranty repair» selbst durchführen und das defekte Bord zurücksenden soll, geht mir dann doch ein bisschen zu weit. In solchen Momenten muss ich daran denken, wie lange und viel ich arbeiten muss, um mir ein derartiges Instrument einigermassen bedenkenlos leisten zu können.

Zurück zu Groove Synthesis. Für diesen Bericht hatte ich zwei Fragen an den Hersteller gerichtet. Zugegeben, es waren nicht die wichtigsten. Dennoch, dass deren Beantwortung bis heute aussteht, ist doch etwas enttäuschend und entspricht nicht meinen Erfahrungen mit z. B. Sequential. Dass ein kleines Unternehmen den Fokus primär auf Influenza und in zweiter Linie auf gearspace richtet, ist bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar. Schade finde ich es trotzdem.

Druckknöpfe des Groove Synthesis 3rd WAVE Synthesizer

Der Klang des Wavetable-Synthesizers

So, jetzt haben sie es bis hierher geschafft und wollen wissen, wie ich den Klang des 3rd WAVE beurteile? Sehr gut.

Aah, Sie hätten es nach all den Ausführungen jetzt doch gerne etwas detaillierter? Dem komme ich gerne nach.

Müsste ich mit wenigen Worten den Klangcharakter des 3rd WAVE beschreiben, wäre es «Amerikanischer PPG-Sound». Die 500 ihm mit auf den Weg gegebenen Werksounds geben einen sehr guten Überblick. Von tiefen und ausdrucksstarken oder metallisch harten Bässen, über verschiedenste Lead-Sounds, diverse Pads mit ganz unterschiedlichen Charakteren über Effektsounds, ja bis hin zu Perkussions- und Drumklängen (zu hören im „Drums & Basses Beispiel) ist alles dabei.

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Bei all dem «Junk», der den Wavetables oft anhaftet, mag der Begriff «hochwertig» im Kontext der Klanggüte im ersten Moment befremdlich wirken. Aber Sie wissen, wie ich das meine. Der Klang ist untenherum stark genug, um die Membranen und somit die Luft massgeblich zu bewegen. Sollten Sie Nachbarn haben, werden sie es Ihnen bestimmt gerne bestätigen. Das Tiefpassfilter stellt übrigens eine «Resonance Compensation» Funktion bereit, damit Reso-Bässen nicht plötzlich das Fundament abhanden kommt. In den hohen Lagen weist der 3rd WAVE eine «angenehme» Transparenz auf. Als seidig möchte ich sie jedoch nicht bezeichnen, auch nicht als scharf und metallisch. Sein Klangcharakter lässt meines Erachtens die gerne bei den PPG Waves als «drahtig» bezeichnete  Klangeigenschaft in dieser Intensität vermissen. Ob das ein Nachteil ist, möchte ich für mich mit einem klaren «Nein» beantworten. Soweit ich es bis dato beurteilen kann, lässt er sich im Mix gut platzieren. Allerdings spielen hier oft ganz andere Faktoren eine wesentlichere Rolle, Melodie oder Harmonien, deren Timbre und das alles im Kontext des Arrangements. Durchsetzungskraft hat er. Wenn dem zu viel ist, bevorzuge ich lieber das Absenken als das Anheben durch Equalizer. Aber hier haben wir das Terrain des 3rd WAVE meines Erachtens schon eindeutig verlassen.

Klanglich gesehen ist dieses Instrument aktuell eine der interessantesten Neuerscheinungen der vergangenen Jahre. Die Mischung aus warmen, harten und kantigen Klängen, die bei entsprechender Modulation dann plötzlich ihren Charakter grundlegend ändern können, macht es dabei für mich besonders interessant. Die vielfältigen Modulationsmöglichkeiten lassen einen noch weiter abdriften oder einfach auch nur wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren.

Display 2 des Groove Synthesis 3rd WAVE Synthesizer

In den letzten Jahren hat es sich bei mir so ergeben, dass ich auf meiner «Bench» nur einen polyphonen Synthesizer stehen habe. Eine harte Entscheidung, die gegen den SUPER6 ausgefallen ist, der Platz machen musste. Seitdem harrt er nun etwas enttäuscht in seinem Case. Und weiß Gott, der SUPER6 – dazu finden sich auch einige Beispiele auf meiner SoundCloud – ist alles andere als ein uninteressanter und sicher kein schlechter Synthesizer. Und dennoch, trotz seines für mich nicht ganz optimalen User-Interfaces zieht mich der 3rd WAVE aktuell deutlich mehr in seinen Bann. Es vergeht eigentlich keine Session, in der ich am Ende zumindest zwei Klänge signifikant verändert oder einen neuen erstellt habe. Der interne Sequencer ist ein Werkzeug, das ich schon im Prophet X zu schätzen wusste. Er fungiert als Notizblock, um kreative Momente festzuhalten und seine „Swing“-Funktion hat mir schon den einen oder anderen guten Dienst erwiesen. Dass sich die Parameteränderungen aufzeichnen lassen, ist Segen und Fluch zugleich. Nicht selten meinte ich «Das geht aber noch besser» … und tatsächlich fand sich der Zeigefinger dann am «Clear all»-Druckknopf. Kein Nachteil ohne Vorteil, denn so musste ich mich bemühen, die Phrase nochmals genau so einzuspielen. Aber ein wenig Übung schadet nicht und ist mir allemal lieber, als mich dann in Unterseiten beim Editieren abzumühen.

Mod Wheels des Groove Synthesis 3rd WAVE Synthesizer

Trotz all meiner Kritik vor allem am User-Interface, aber auch am nicht mehr wie gewohnt guten Kundenservice, würde ich den 3rd WAVE jedem guten Gewissens empfehlen, bei dem ich den Eindruck habe, dass sein Anforderungsprofil auch nur ansatzweise in diese Richtung geht. Den Rest macht meines Erachtens der 3rd WAVE, dann wenn er einen in seinen Bann zieht, man das Gefühl für Raum und Zeit verliert und einfach eines macht … Musik. Ob für sich oder andere, ist nebensächlich.

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Fazit

Groove Synthesis hat mit dem 3rd WAVE einen mehr als beachtlichen Start hingelegt. Dieser Synthesizer klingt einfach sehr gut und ist eine der interessantesten Erscheinungen der vergangenen Jahre. Die hybride Klangerzeugung auf die Wavetablesynthese und da auf die alten PPG Waves zu reduzieren, tut ihm und vor allem einem selbst keinen Gefallen. Neue Wavetables und die Kombination mit der virtuell analogen Klangerzeugung ermöglichen ein weites, abwechslungsreiches Spektrum, das durch den sehr guten Grundklang unterstützt wird. Das User-Interface hat etwas «Luft nach oben» und so bleibt, wenn ich die Erfahrungen mit dem Kundenservice als Einzelfall verbuche, noch der beachtliche Preis. Als Gegenwert erhält man ein Instrument, das voller Möglichkeiten steckt und ausreichend Werkzeuge in die Hand dessen legt, der gewillt ist, einen Synthesizer zu dem seinen zu machen. Die Zeit, die man mit diesem Instrument verbringt, kann als Investition ins eigene Schaffen betrachtet werden. Sofern man daran Interesse hat. Der 3rd WAVE liefert die Voraussetzungen und das auf hohem Niveau.

Plus

  • Klang
  • Wavetable- und VA-Synthese
  • 3 Oszillatoren pro Stimme
  • 24-stimmig, 4-fach multitimbral
  • vielfältige Modulationsmöglichkeiten
  • integrierter Sequencer
  • integrierte Effekte
  • sollte ich es noch nicht gesagt haben: Klang

Minus

  • Preis
  • User-Interface nicht ausgereift
  • kein polyphoner Aftertouch

Preis

  • 5.699,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    MatthiasH

    Fühlt sich noch jemand von Peters „Test Mix“ an das SE Omega 8 Demo „Phat Fu“ von vor 23 Jahren [1] erinnert? Ich hatte beim Anhören des Klangbeispiels gerade einen ziemlichen Flashback in meine Jugend – auch wenn das hier doch deutlich handzahmer und weniger abgefuckt ist :-D

    [1] https://soundcloud.com/studio-electronics/phat-fu

    • Profilbild
      Sinus RED

      @MatthiasH „Sehr leiwand“ die Omega Demo und Danke auch für den Lacher. Aber zu viel der Ehre.

  2. Profilbild
    a.jungkunst AHU

    Ein äußerst lesenswerter Test, der mir beim ersten Morgenkaffee begegnet, den hat wohl ein Musiker für Musiker verfasst.

    Influenza….ja, lieber Peter, da schreibst Du was! 😄

    Schön, daß sich dieser Test auf das aktuelle Instrument konzentriert, dessen Stärken und Schwächen in den Augen des Anwenders hervorhebt und nicht ständig mit Gestrigem vergleicht, wenn es auch naheliegen würde. Die Audiobeispiele unterstreichen das Ganze noch, insgesamt bleibt ein sehr guter Einblick/Eindruck des beschriebenen Objekts bei mir haften. Hätte ich gar nichts in dieser Richtung, würde ich meine Penunzen jetzt wohl zusammenzählen.

    Ach, bevor ich es vergesse….sehr schöne Abbildungen!

    • Profilbild
      Sinus RED

      @a.jungkunst Hab vielen Dank, Axel!

      ps: Bei den Fotos hatte ich leider im Zuge der Nachbearbeitung völlig unerwartet massiv mit den Programmen zu kämpfen. So musste ich versuchen zu retten was zu retten war.

      • Profilbild
        olduser

        @Sinus Haha, Peter Du wolltest wohl zeigen , wie der 3rD Wawe richtig gut ausgesehen hätte, ohne american Kitsch :-) ist Dir gut gelungen, war wohl ein freudsches Foto :-)

  3. Profilbild
    SynthNerd AHU

    „sollte ich es noch nicht gesagt haben: Klang“ – ja, du hattest es schon gesagt, aber ich glaube, jeder versteht, was du meinst.

    Ich schau in meinen Geräte-Zoo, zähle 17 Tastaturen und 22 Klangerzeuger und denke das Motto müsste heißen „Simplify your life!“ oder „Räum endlich dein Spielzimmer auf!“. Und es könnte so einfach sein:
    Zwei Ständer für je zwei Keyboards. Auf den einen den 3rdWave und den Quantum fürs digitale/hybride. Auf den anderen MoogOne und OB-X8 für’s analoge. Mehr braucht’s doch nicht im Hobbykeller – oder?
    Ach ja, das Geld muss man haben. Aber der billigste Golf kostet im VW-Konfigurator mittlerweile schon über 30k€. Wenn man den nicht kauft, reicht das Gesparte auch noch für DAW, Mixer, Nahfeldmonitore und ’nen guten Kopfhörer. Es könnte so einfach sein….. ;-)

    Danke für den schönen Test!

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      Sinus RED

      @SynthNerd Hobbys und rationale Entscheidungen befinden sich tendenziell ja oft an diametralen Enden. Hinzu kommt, dass es einem die Entwickler aber auch wirklich schwer machen können.. 🙂

      Danke für Dein freundliches Feedback.

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      @SynthNerd > […] Ich schau in meinen Geräte-Zoo, zähle 17 Tastaturen und 22 Klangerzeuger und denke das Motto müsste heißen „Simplify your life!“ oder „Räum endlich dein Spielzimmer auf!“. […]

      Hahahahaha! 😄👍

      Vielen Dank für diesen Lacher. Das rettet mir den Tag … der allerdings aufgrund dieses Tests sowieso ziemlich gut läuft.

      • Profilbild
        SynthNerd AHU

        @Flowwater Jemandes Tag zu retten, hatte ich nicht erwartet. Umso schöner, wenn’s mal gelingt. Lieben Dank für dein Feedback. 🙂

  4. Profilbild
    Flowwater AHU

    Toller Test, tolles Instrument! Ich habe mich auch sehr über die kurze Erwähnung des – für mich – Über-Synthesizers »C15« von Nonlinear-Lans gefreut, der für meinen Geschmack viel zu wenig beachtet wird.

    Ich privat persönlich würde den Minuspunkt »Preis« jetzt nicht so bewerten. Aber das kann ja jeder machen wie er will. Denn genau dafür werden die Argumente Stichwortartig ja noch einmal aufgeführt, damit jeder für sich prüfen kann, ob das überhaupt relevant ist.

    Ich habe zum Thema »hoher Preis« sowieso noch eine andere Einstellung: Das hat etwas mit meiner »Wertschätzung« für ein Gerät zu tun, mit meiner Einstellung zu meiner Profession (wie ernst nehme ich mich selber mit dem, was ich tue; wenn ich mich selber ernst nehme, kann ich auch mal Geld in mich investieren) … und schlussendlich sind knapp EUR 5.000 auch nicht wirklich viel Geld, wenn man das mit klassischen Instrumenten vergleicht (Klavier, Flügel, Geige, Cello, Oboe, etc.).

  5. Profilbild
    Lewis

    Zum Glück gibt es ja auch noch die Desktop-Variante für den zwar immer noch prall gefüllten, aber nicht komplett überlaufenden Geldbeutel … super Klangbeispiele übrigens!

    • Profilbild
      Sinus RED

      @Lewis Hab vielen Dank!

      Da Du die Desktop-Variante ins Spiel gebracht hast, darf an der Stelle nun der Waldorf M nicht unerwähnt bleiben. Von dem bekäme man zwei Stück (1x die 16-stimmige + 1x eine 8-stimmige Version) im Gegenwert zu einem 3rd WAVE Desktop Modul. Und der M klingt nun wirklich alles andere als schlecht. Ich habe ihn hier und konnte mich bis dato nicht zum Verkauf durchringen.

      • Profilbild
        astral_body

        @Sinus Danke für den schönen Test.

        Da Du gerade den Waldorf M erwähnst: Ich spiele mit dem Gedanken mir einen Waldorf M zuzulegen, da mir der 3rd Wave etwas zu teuer ist. ;-)

        Was hälst Du vom M bei PPG Klängen. Klingen die ähnlich gut auf dem Waldorf M?
        Meinst Du die 8 stimmige Variante reicht oder sollte man besser nach direkt die 16 stimmige holen? Was ist Deine Meinung/Bauchgefühl? (die Spezifikation und die Tests kenne ich ja schon)

        Danke aus München
        Alex

        • Profilbild
          Sinus RED

          @astral_body Hallo Alex,

          Waldorfs M erachte ich im Vergleich zum 3rd WAVE als „klarer“ und etwas „feiner“, im Sinne von fragiler. Der 3rd WAVE kann „kantiger“, „rauer“ und auch mal „kratziger“ klingen. Meines Erachtens kommt er den PPGs näher. Sein klangliches Spektrum ist aber grösser. Ich hoffe das einigermassen in den Beispielen eingefangen zu haben.

          Bitte beachte, M vs. 3rd WAVE ist meine Einschätzung, also subjektiv. Vielleicht wollen ein paar Kollegen ihre Eindrücke hier teilen.

          Und um Deine zweite Frage zu beantworten – 16 stimmige Version. Kann ich Dir gerne detaillierter erklären (PM?).

          Beste Grüsse,
          Peter

          • Profilbild
            astral_body

            @Sinus Vielen Dank Peter für die Antwort. Das war auch so mein Eindruck vom Hören.

            Meine Sorge ist, dass mir der M zu steril klingen könnte.
            Gerade ein digitaler Wavetable Synth klingt mir oft zu digital/dünn/scharf/synthetisch. Hydrasynth, Modwav und sogar der Iridium haben mir nicht so gut gefallen.

            Gerade der PPG und der 3rd Wave scheinen hier eine löbliche Ausnahme zu sein, da die irgendwie „analoger“ und „organischer“ klingen.

            Ich rätsel rum, ob der M tendenziell in das Lager PPG/3rd Wave fällt (die ich mag) oder ob er mehr wie ein Hydrasynth klingt (sicher ein guter Synth, aber kein PPG/3rd Wave ).

            Wenn der 3rd WAve Desktop unter 3000 EUR kosten würde, würde ich einmal schlucken und mir den holen. Aber 4000 EUR ist mir persönlich zu viel.

            Vielleicht kennt jemand der Amazona Leser einen Laden in München, wo man den M „in Echt“ testen kann?

            Vielen Dank
            Alex

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @Sinus So verschieden sind die Geschmäcker, ich finde, der M klingt wärmer, dicker etc. zumindest sprang beim 3rd bei mir der Funke noch nicht, aber das ist letztlich Geschmacksfrage, ich mag es halt eher „eigen“ und weniger „klassisch sauber“. Am besten schaust Du aber auch mal die letzten Seiten des gearspace threads zum M an, Vladi selbst ist da auch dabei und es wird auch eine Firwmware rauskommen, die nochmal einiges aufwertet. Die Patch Verwaltung ist zwar sehr langsam, aber er hat doch eine große Fangemeinde, die trotz einiger noch vorhandener bugs vom Sound sehr überzeugt ist. Steril ist auf jeden Fall mit das Letzte, mit was ich den M titulieren würde. Er kann sehr gute Wavtablesounds, basiert ja auch auf dem Microwave. Wenn Du es gern klassisch und mit großartigem Interface hast, dazu Reso Kompensation, Sample2Wavetable, etc dann 3rd Wave. Wenn Du mit weniger features leben kannst, Dir aber „Uniqueness“ und Charakter wichtiger ist, dann M. Und wenn Dich das UI nicht abschreckt, dann der Töörö, 6 stimmig, 4 fach Multi, analoge Filter, der auch großartig klingt (vielleicht auch ein bisschen „fröhlicher“ ) für 450€ ein wahnsinnig toller Synth.
            M und Töörö sind auch noch genialer, wenn schön CC fremdgesteuert, zb mit dem HAPAX.

            ps M eindeutig analog hybrid PPG Lager. Bin großer Fan, andere sehen 3rd vs M sicher genau andersrum;) Beim Hydra fehlen mir halt die analogen Filter. I know…hate me…

            • Profilbild
              Sinus RED

              Hallo growl,

              Den M gearspace Thread kenne und verfolge ich. Was „Vladi“ an Engagement und Kundenservice bietet ist für mich unerreicht. Vladi ist top!

              Nur um Missverständnissen vorzubeugen, ich habe mit keinem Wort gesagt oder geschrieben, dass der M steril klingt (im Vergleich zum 3W klarer und feiner, waren meine Worte). Tatsächlich gefällt mir der Klang des M sehr gut. Weshalb er hier nicht nur herumsteht.

              Vielleicht wäre einmal ein Vergleich der beiden Instrumente interessant?

              • Profilbild
                astral_body

                @Sinus Vergleich würde bestimmt einige interessieren.

                Da die beide Wavetables mit analogen Filter haben und mehr in Richtung klassicher Wavetable-Synth PPG/Microwave gehen, ist das schon interessant.

          • Profilbild
            astral_body

            @Sinus Das mit dem „M könnte steril sein“ ist meine Sorge, da ich den nicht selber gehört habe.

            Aber den M Thread werde ich mir ansehen. Danke für den Tipp.
            (Und nach dem Kyra mache ich mir in Bezug auf die Firmeware schon bei Walforf etwas Sorgen. Der Iridium wird vorbildlich bedient)

            Naja, vielleicht wird es dann ein M zu Weihnachten ;-)

            Danke für euer Feedback.

            • Profilbild
              Sinus RED

              @astral_body Da bin ich bei Kollegen „growl“, steril tönt der M nicht.

              Liest Du hier Deine Nachrichten? Falls ja, sende ich Dir zwei Links.

              • Profilbild
                AMAZONA Archiv

                @Sinus @Sinus: das mit „steril“ kam nicht von Dir, astral body hatte es gefragt

            • Profilbild
              AMAZONA Archiv

              @astral_body Ich finde die Videos leider nicht, auf yt hatte jemand früh 2 recht experimentelle, aber klanglich tolle „noodling“ videos zum M veröffentlicht, die viel ausgelotet haben. Ähnliches würde mich vom 3rd zum Vergleich auch mal interessieren.

              • Profilbild
                astral_body

                Das werde ich mir ansehen.

                Ich hatte es zwar gefunden, aber nicht komplett angesehen. Da es ungeschnitten ist, war es teilweise etwas „zäh“ und hat so seine Längen 😅

  6. Profilbild
    Tai AHU

    „Die hybride Klangerzeugung auf die Wavetablesynthese und da auf die alten PPG Waves zu reduzieren, tut ihm und vor allem einem selbst keinen Gefallen.“

    Hätten sie das verhindern wollen, hätten sie grün oder orange wählen sollen.

    Sehr schönes Layout. Preis für mich ausserhalb jeder Diskussion.

  7. Profilbild
    Phoenix

    Ich will jetzt mal nicht unken (oder doch?) – und letztlich darf jeder von seinem Geld kaufen, was er möchte. Mir persönlich scheint der Preis von über 5000 Euro für einen Hybriden recht hoch!

    Ich selbst habe hier mir mal die Soundbeispiele angehört und behaupte mal ganz kühn: klingt fast wie mein Argon8x (ebenfalls mit Fatar Tastatur, Aluminium Chassis, Bedienung top – vor allem mit dem Editor, MPE fähig usw.) den ich mir für ein zehntel des Preises vor 2 Monaten zulegte!

    Man möge einwerfen: der 3rd Wave kann aber auch VA und hat einen analogen Filter! Aber VA gibts mittlerweile auch wie Sand am Meer und allein der analoge Filter weckt jetzt auch keine Begeisterungsstürme bei mir aus.

    Für 500Euro könnte ich zu meinem Argon8x noch den Cobalt als Expander hinzufügen und läge dann bei 1000 Euro – zwar dann nur 8 stimmig aber soundtechnisch zusammen sicherlich dem 3rd Wave ebenbürtig.

    Aber vielleicht gibt`s da ja parallelen zum geliebten Auto – manch einer braucht halt einfach was Größeres….😉

    • Profilbild
      olduser

      @Phoenix Du willst nicht unken( oder doch), ich auch nicht, überhaupt nicht, denn wer hier den Vergleich mit argon oder carbon zieht… , da gibts kein unken sondern nur Nase rümpfen oder weglächeln.

      Die beiden obengenannten sind echte Preiskracher, die Qualität ist mehr als Spitze von den wackligen merkwürdigen Reglern mal abgesehen und den bescheidenen Filtern da ist Luft nach oben , gerade beim Carbon.

      Meine Überschrift dazu: Klingt einfach nicht besonders gut ! Kann man aber brauchen! Manche brauchen eben nur was Mittelmässiges und sind hochzufrieden .

      Ja der Preis ist hoch aber der Klang ist hoch angemessen und wer sich das leisten will, der kann eben!
      Der M spielt sicher auch in der Liga, aber der 3rdWawe kommt out of the Box einfach nur richtig geil rüber und das Filter ist einfach ein Träumchen, da stimmt jede Bewegung und inspiriert jede Note , wo ein Argon nur noch müde in der Ecke bleibt und verstaubt, weil es Software dann auch tut, nicht so beim 3rD Wawe, da liegt der Unterschied!

      • Profilbild
        Phoenix

        @olduser sorry – aber ich konnte zumindest bei den Klangbeispielen hier keinen nennenswerten Unterschied zu meinem Argon8x feststellen – zumindest nichts, was diesen Preisunterschied rechtfertigt.
        Schon möglich, dass der 3rd Wave in manchen Bereichen die Nase vorne hat – nur, wen interessiert das später im Mix? Letztlich sind diese Boliden reine Liebhaberei – das ist ok, auch das darf es geben. Ökonomisch betrachtet bekommt man jedoch in diesem Preisbereich mehr geboten, wenn man sein Geld in mehrere Geräte splittet.

        Dass der Modal für dich nur mittelmäßig klingt, liegt vielleicht auch daran, dass er nur mittelmäßig bedient wurde…
        Seit dem V3 update von Modal ist da einiges mehr drin.

        • Profilbild
          olduser

          @Phoenix Ich hatte den Argon und weiß wie er klang, Du kennst das Instrument natürlich besser, mich den Du der Mittelmäßigkeit bezichtigst allerdings kaum, und zu allem Übermaß nicht mal den 3rd Wawe befingert, interessiert ja letztlich eh niemand, ich habe auch so einen Verdacht, worum es Dir gehen könnte, muss ich nicht aussprechen , haben alle längst bemerkt , den Argon hier im Vergleich zu erwähnen macht aber keinen Sinn, er spielt klanglich nicht in der teuren Liga mit, die Bedienung ist ein Krampf , die Regler ebenso , also ehrlich , dann lieber
          gleich Software, die gute Tastatur und das Gehäuse reichen nicht!1 Und der Carbon setzt dem Ganzen die Krone auf. Na da bleib ich lieber mittelmäßig , viel Spaß noch …..

          • Profilbild
            Phoenix

            @olduser …da muss ich dir Recht geben – den 3rd Wave habe ich nicht „befingert“. Nur den PPG 2,2 und den PPG 2.3…

            Abgesehen davon heißt das andere Modal Model nicht „Carbon“ sondern Cobalt. Der Carbon war wohl mal in Planung, bevor Modal kurzzeitig in die Insolvenz ging.

            Soviel zum Kenntnisstand.

            • Profilbild
              olduser

              @Phoenix Oh sorry das habe ich nicht gewusst, nichts für ungut, Du hast natürlich vollkommen Recht, jetzt bin ich im Bilde endlich…danke

    • Profilbild
      Dacci Pucci

      @Phoenix Das Preisargument erschließt sich mir nicht ganz. Der PPG Wave hat 1981 etwa 10.000 USD gekostet. Inflationsbereinigt wären das heute mehr als 30.000 Euro. Die Gebrauchtpreise bewegen sich aktuell zwischen 10.000 und 20.000 Euro. In Relation dazu erscheint der aufgerufene Preis des 3rd Wave nicht gerade überzogen. Es ist ein Instrument für Kenner, die ganz genau wissen, was sie in ihm hören, und für die es aktuell absolut keine vollwertige Alternative auf dem Neugeräte-Markt gibt. Sowas verkauft sich nicht in riesigen Stückzahlen und hat entsprechend seinen Preis.

      • Profilbild
        Flowwater AHU

        @Dacci Pucci Ich bin voll bei Dir!

        Zumal der »3rd Wave« gegenüber dem Original noch folgendes bietet:

        — 24 Stimmen und nicht 8
        — 3 Oszillatoren und nicht 2
        — 2 Filtertypen und nicht einen
        — 4fach Multitimbral und nicht Monotimbral
        — 4 Stereo-Ausgänge
        —- man kann die 4 Timbres also alle separat nutzen
        — eigene Wavetables
        — VA-Wellenformen
        — linear FM

        Ich finde das Ding echt großartig. 🙂👍

        • Profilbild
          Kazimoto

          @Flowwater Leider ist der integrierte Käuferschutz für viele kaum überwindbar. 😂
          Alle anderen können mit dem Vital loslegen und müssen auf nichts verzichten, ganz im Gegenteil sogar.

  8. Profilbild
    swissdoc RED

    Hallo Peter, schön hier einen sehr gelungenen Testbericht von Dir zu lesen. Etwas Wiener Schmäh ist immer gut. Die Truppe von Groove Synthesis hat echt einen guten Einstand hingelegt. Der 3rd Wave bekommt die digitale Grütze vom PPG recht gut hin und ist einfach ein guter Synth. Klingt.

  9. Profilbild
    solitud

    Guter Test und die meisten Anmerkungen und Argumentationen gehe ich mit. Ich finde das Interface abgesehen von diesem komischen Compare Workflow aber sehr gut.
    Ich finde auch die Lackierung super, die hat sowas 70er Jahre artig glitzerndes, was auf den Fotos nie richtig rüberkommt.
    Kundenservice ist Hit und Miss. Entweder kriegt man keine Antwort oder wie in meinem Fall auf einen sehr speziellen Featurewunsch drei Tage später eine Custom Firmware zugesandt!
    Die Sache mit dem Selbstaustausch von dem defekten Board ist vielleicht nicht ideal, aber besser als den ganzen Synth durch die Welt zu schicken. Dave Smith hat das früher auch so gemacht.
    Insgesamt keine perfekter aber für mich ein sehr guter „Nischen“ Synth. Ich bin froh, dass es Leute gibt die sowas bauen, denn obwohl der Preis sehr hoch ist wird damit vermutlich niemand reich.

    • Profilbild
      Sinus RED

      @solitud So wie Du es beschreibst, kenne ich das Kundenservice von Sequential. Mal sehen, wie es beim nächsten Mal läuft.

      Wurde die Umsetzung Deines Featurewunschs ins neue OS integriert?

      • Profilbild
        solitud

        @Sinus > Wurde die Umsetzung Deines Featurewunschs ins neue OS integriert?

        Noch nicht. Ich hoffe aber dass, es im nächsten offiziellen Release gemerged wird, sonst kann ich selbst nie wieder updaten :)
        Ist eine eher triviale UI Sache, für mich aber essentiell: ich bin überempfindlich gegen Blinken. Die MULTI-PART Buttons blinken um zu zeigen welcher Layer editiert wird. Das kann man bei mir in den GLOBALs abschalten. Welcher Layer editiert wird, wird dann im Display angezeigt.

        • Profilbild
          Sinus RED

          @solitud Das Feature hätte ich auch gerne. Mir sind noch ein paar andere Dinge bei der Arbeit mit dem 3W aufgefallen, muss jetzt aber erst einmal die Updates durchführen. Die scheinen zum Glück von anderer Qualität zu sein als die von Moog für deren One….

    • Profilbild
      Sinus RED

      @solitud Eben hatte ich ein Problem mit dem 3rd WAVE, habe dem Kundenservice geschrieben (Samstag 19.00) und innerhalb von 7 (!!) Minuten eine hilfreiche Antwort erhalten.

      Das relativiert meinen entsprechenden Kritikpunkt gehörig.

  10. Profilbild
    costello RED

    Hi Peter, ich durfte Deine Gedanken zum 3rd Wave ja schon auf FB lesen. An dieser Stelle nochmal danke für den ausführlichen Test und die wunderbar aussagekräftigen Soundbeispiele. Ich hatte Gelegenheit, den 3rd Wave gegen den PPG Wave 2.3 zu hören. Und da macht er wahrlich keine schlechte Figur. Diese Klangpalette wäre wohl für mich auch am ehesten der Grund, mir den 3rd Wave zuzulegen. Palms Originale sind inzwischen unerschwinglich geworden. Du zeigst schön auf, dass es bei diesem Instrument noch so viel mehr zu entdecken gibt. Mal schauen, was das neue Jahr bringt. 2023 ist anschaffungsmäßig gelaufen. 🙂

    • Profilbild
      Sinus RED

      @costello Hab vielen Dank, Costello. Dein Feedback zu den Klangbeispielen freut mich ganz besonders!

      In den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts befanden sich die «Blauen» ebenso weit oben auf meiner Wunschliste wie der Jupiter-8. Letztes Jahr hatte ich kurz einen Wave 2.2 hier und da verblasste mein Wunsch dann sehr schnell. Mit dem 3rd WAVE habe ich die wohlfeile (Hardware) Mischung aus «ein bisschen wie früher» und «ein bisschen wie heute». Eine mit der zu arbeiten und zu spielen einfach Freude bereitet.

      Ps: Mein 2023er Budget ist auch schon längst aufgebraucht. Ich kann mir den 3rd WAVE sehr gut in Deinen Händen vorstellen und harre somit einem Update in 2024. 😉

  11. Profilbild
    Atarikid AHU

    Speziell, aber supergeil!… Würden mir die Euros einfach so aus der Nase fallen, ich würd ihn kaufen! So allerdings bleibt das Teil in weiter Ferne (leider)…

    Ach ja, und wenn wir schon dabei sind… Bitte noch die Gene eines Emulators in einem anderen Projekt verwursteln. Denn, auch wenn es eigentlich Sampler genug gibt, sowas wie den Emu oder Emu II vermisse ich sehr!… Der würde dann auch gut zum 3RD Wave passen ^^….

  12. Profilbild
    Unimoog

    Nachdem ich deinen persönlichen Eindruck schon lesen durfte, habe ich mich über den ausführlichen Test und die Klangbeispiele hier sehr gefreut. Kompliment, lieber Peter, wie immer!

  13. Profilbild
    Kazimoto

    Tatsächlich lerne ich gerade User-Wavetables zu schätzen, weil man damit sehr eigen klingen kann und das in Serum sehr einfach vonstatten geht. Dafür eine Hardware wäre schon geil aber 64 User Wavetables sind arg wenig. Ein Iridium z.B. hat laut Netz 2GB Samplespeicher und 7000 Sounds. So ganz checke ich auch noch nicht die Specs der Wavetables. Die einen haben hunderte Wellenformen in einem Wavetable (Quantum/Iridium/Serum), andere „nur“ 64 Wellenformen pro Wavetable (3rd Wave/Waldorf M). Hört sich nach unnötiger Limitierung an, wenn es denn so ist.

  14. Profilbild
    Kazimoto

    Wer ein Beispiel für zugegebenermaßen modernes Sound-Design mit Wavetables sucht, dem sei dies hier empfohlen.

    https://www.youtube.com/watch?v=Stvc9zR3-KA

    Es wird noch etwas dauern bis Hardware so intuitiv, schnell und tiefgreifend sein kann, wenn überhaupt. Geil wie er am Ende gezielt Harmonische über den Oszillator 2 hinzufügt, wie das feine Würzen beim Kochen.

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