Kompakte Version mit gleicher Power
Mit dem Groove Synthesis 3rd Wave Desktop Module wird eine tastaturlose Variante des hybriden Wavetable-Synthesizers angekündigt, die ab November erhältlich sein soll.
Groove Synthesis 3rd Wave Desktop Module
Mit einem Bild reagiert der Hersteller auf die anscheinend viel geäußerte Nachfrage nach einer Desktop-Version des 3rd Wave. Als Begleitinformation wird lediglich ausgeführt, dass das Modul alle Features, alle Ein- und Ausgänge und den gleichen Sound des Keyboards haben soll.
Unseren Testbericht zum 3rd Wave Keyboard könnt ihr unter diesem Link nachlesen.
Was beim Anblick des Moduls auffällt, ist die geänderte Anordnung des Displays und der Bedienelemente, die hier aufgrund des geringen Platzes reduziert wurden. Offenbar wird beim Modul beim Editieren mehr mit dem Display gearbeitet.
In der Zusammenfassung der Specs hat der Synthesizer 24 Stimmen und ist vierfach multitimbral. Die drei Oszillatoren pro Stimme greifen auf unterschiedliche Wavetables zu, von denen 32 aus dem originalen PPG-Bestand stammen. Außerdem gibt es „high-resolution modeled analog waveforms“ sowie Funktionen wie VCO-Sync und Linear-FM.
Mit dem Wavemaker Tool können eigene Wavetables mit je 64 Waves erstellt werden. Dafür lassen sich Samples via USB an das Gerät übertragen und umwandeln. Außerdem können Wavetables im Serum-Format importiert werden.
Pro Stimme sind ein analoges Tiefpassfilter und ein 12 dB State-Variable-Filter vorhanden. Für die Modulation gibt es vier ADSR- und zwei weitere Hüllkurven sowie vier LFOs. Über eine Matrix mit 16 Slots lassen sich Modulationsverbindungen frei herstellen.
Mit zwei digitalen Effekten (BBD, Stereo Delay, Tape Delay, Chorus, Phaser, Flanger, Distortion, Rotating Speaker, Ringmod, Room Reverb, Hall Reverb, Super Plate Reverb) kann der Klang aufbereitet werden. Weiterhin gibt es einen 4-Part Sequencer und einen Arpeggiator. Ab der Version 1.5 unterstützt 3rd Wave den MPE-Standard.
Das Groove Synthesis 3rd Wave Desktop Module soll ab November erhältlich sein. Der Preis ist mit 3495,- US-Dollar angegeben.
Desktop: gute Sache!
Die eigentliche positive Überraschung ist aber, dass der 3rd Wave nun über Thomann erhältlich ist.
@Nik Elektrik Music Store in Köln bietet den auch an.
Hat was von Hype und schnell noch einen Desktop hinstellen. Es gibt unendlich viel anderes Zeug. Ein gebrauchter Ensoniq VFX-SD oder SD-1 machen mich derzeit mehr an als so ein überteuertes PPG-lookalike.
Oder fizmo ohne bugs
Es geht hier nicht um „Zeug“, sondern um ein äusserst hochwertiges, gut ausgestattetes Instrument mit zwei hervorragend implementierten Syntheseformen. Gerade die VA-Sektion erntet in massgebenden Besprechungen höchstes Lob und meine Wenigkeit kann das nur bestätigen. Und mit 24 Stimmen und vierfachem Multimode darf so ein Qualitätsprodukt dann ruhig auch etwas kosten.
Nur weil man sich etwas nicht leisten kann, sollte man es nicht schlecht reden.
@BigT „in maßgebenden Besprechungen“, wer war zugegen, der hohe Imperiale Rat?
@BigT Mag ja sein, dass man der negativen Kritik von Kazimoto nicht zustimmen kann, möchte, .. was auch immer.
Aber manchmal frage ich mich dann schon, wie man so schnell auf Geldmangel als Grund für diese Kritik kommt.
Oder anders ausgedrückt:
Der letzte Satz war schlicht wenig konstruktiv.
Immer mit der Ruhe, mein werter Kazimoto. 🙂
Bedenke er bitte, dass das Teil 24 Stimmen, mit drei Oszillatoren, einem analogen Tiefpassfilter (also 24 analog aufgebaute Filter) und einem (offenbar digitalen) variablen Filter bietet. Die 4fachen Multitimbralität würde ich vermutlich zum Stacken von Sounds verwenden, und wenn man alle 4 Timbres nutzt, dann ist das Ding immer noch 6stimmig spielbar (wie gesagt: mit analogen Filtern).
Ich finde das Gerät nicht überteuert. »Teuer« im Sinne von »kein Schnäppchen« ja, auf jeden Fall. Aber zu teuer … naa. Der Rest ist natürlich Geschmacks- bzw. Ohren-Sache.
@Flowwater Wir können das ja tiefer beleuchten, immerhin reden wir von 5699€ für die Tasten. Das Marketing spricht von einem „PPG inspiriertem Synth“ mit analogen Filtern, die damals in dutzenden Synths zu finden waren. Der 3rd Wave hat 24 von den SSM-Reissue Filter-Chips drin, machen ca. 170€ für Ottonormal. Dann haben wir noch 4 Sharc-DSPs (ADSP-SC584) für jeden Part, die eine Kombination aus 1 ARM Cortex-A5 (14 Jahre alt) und 2 DSP Cores sind, für ca. jeweils 45€. Anmerkung, im Sequential Take 5 ist ein ähnliches Modell drin. Die bringen schon eine Menge mit und bieten Audio, USB etc. Wichtiger ist das Gehäuse mit Lackierung und Tasten, denn das soll ja den Wert direkt vermitteln. Clavia macht das seit Jahren vor und man zahlt für den Schwedenstahl entsprechend Aufpreis. Ist das Wichtig? Für den einen ja, den anderen weniger. Bis auf die Filter bleibt der 3rd Wave also ein VA ohne weitere Finesse, keine analogen „Sättigungsstufen“ oder wer weiß was. Bei Übersteuerung soll er sogar knacksen. Man könnte so auch von einem alten Smartphone mit Analogfiltern und Tastengehäuse reden. Wer hier einen PPG mit Waveterm sieht…… Da kaufe ich lieber ein blaues Overlay für den Microkorg.
Bei allem Respekt, das ist doch jetzt aber ein bischen eine Milchmädchenrechnung, die Du da aufmachst. 🙂
Du vergisst dabei nämlich das KnowHow für die Entwicklung und den Willen um so ein Ding überhaupt zusammen zu zimmern und zur Fertigstellung zu bringen. Und die Programmierung. Und die Fertigung an sich. Überhaupt die ganze Logistik für alles. Und das dann auch noch auszuliefern. Und den Support. Und die Weiterentwicklung der Firmware. Die dann bei Updates evtl. auch noch neue Features mitliefert. Das kostet alles Geld.
Wenn das alles so einfach wäre, dann könnte sich ja jeder aus einem Haufen billiger Chips seine Synthesizer zusammen löten. Oder sich aus ein paar Brettern und Drähten eine Geige bauen. Oder aus einem ollen Holzrohr eine Oboe drechseln. In der Praxis gehört da massiv KnowHow ins Kalkühl gekippt, und das will bezahlt werden.
Ich will mir das KnowHow nicht aneignen und auch den Stress gar nicht antun. Ich will Musik machen. Und ich bin sehr froh, dass es Firmen gibt, die solche großartigen Instrumente fertigen, damit ich die einfach kaufen kann. Wenn ich das Geld ausgeben will.
Deswegen bleibe ich bei meiner Meinung: Das »3rd Wave« ist zwar teuer aber nicht überteuert. 😁
Du musst ihn ja nicht kaufen.
Ich finde das Gerät auch toll. Die Entwicklungskosten muss man ja auch irgendwie herunter brechen und wieder reinholen. Nur die Bauteilpreise addieren greift zu kurz. Und nicht jede Firma bedient den Massenmarkt und die Geiz-ist-geil-Kunden.
Und ja, Marketing ist wichtig. Sonst würde meine Frau ja auch keine (aus meiner Sicht) völlig überteuerte Gucci und Celine-Taschen kaufen.
Aber vielleicht funktioniert das nun seit Behringers Eintritt in den Synthesizermarkt nicht mehr so gut – siehe die aktuelle Entwicklung bei Moog. Andererseits steigen die Preise für Vintagegeräte weiterhin an.
Cool, finde ich auch preislich interessanter zumal ich nicht die zig´ste Tastatur im Studio brauche.
Tatsächlich haben darauf viele gewartet, sehr erfreulich das Desktop Module endlich angekündigt zu wissen ;)
Das Gehäuse hat nicht zufälligerweise die richtigen Abmessungen um mit entsprechenden Seitenteilen versehen in ein Rack zu passen?
Obwohl natürlich zumindest als Desktop realistisch gesehen sehr verführerisch, gefällt mir der Sound vom Waldorf M persönlich irgendwie besser, trotz einiger Kritikpunkte (ua, dass aus Kostengründen ein Filterdesign ohne Resonanz-Kompensation gewählt wurde). Um es so zu sagen: der M hat für mich mehr Soul und ich würde lieber zusätzliches Geld für bessere Filter im M bezahlen. War da nicht noch ein Filterboard angekündigt? Könnte amazona ein Interview mit Waldorf zum M machen? Die lassen die user ja mit offenen Fragen grade im Regen stehen.