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Test: Mythos Pedals Golden Fleece, Overdrive-Pedal

Goldener Vlies für den Sound

11. Juli 2023

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Pur, noch puristischer – Golden Fleece! So oder ähnlich schießt es einem durch den Kopf, wenn man das winzige Pedal des US-Herstellers Mythos Pedals zum ersten Mal zwischen den Fingern hält. Eingepackt in ein 39 x 93 x 27 mm kleines, nur wenige Gramm schweres Gehäuse und mit sage und schreibe einem Regler ausgestattet, soll das goldfarben lackierte Pedal Sounds zwischen einem klassischen Overdrive und einem Fuzz an unsere Ohren bringen. Ganz schön weit aus dem Fenster gelehnt, sollte man meinen! Der Hersteller verspricht neben einem charaktervollen Sound eine quicklebendige Dynamik, die sich besonders für Gitarristen eignen soll, die ihren Sound gerne mit dem Volume-Poti der Gitarre formen bzw. das als wichtiges und unverzichtbares Ausdrucksmittel verstehen. Und dafür ist man doch gerne mal bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen, oder? Denn für den Mythos Pedals Golden Fleece werden immerhin rund 170,- Euro fällig – die Anfertigung in Handarbeit verlangt wohl auch hier wieder ihren Tribut. Ist es das wert? Machen wir den Test!

Mythos Pedals Golden Fleece – Aufbau

Pedale im Micro-Format haben sich fest im Markt etabliert. Was einst von der chinesischen Firma Mooer ins Rollen gebracht wurde und in der Szene damals für erstaunte Blicke sorgte, hat sich heute fest im Sortiment vieler Hersteller dauerhaft eingenistet. Seien es nun die Großanbieter aus dem fernen Osten oder eben eine kleine Firma aus dem ehrwürdigen Ort Nashville/Tennessee, wie sie Mythos Pedals eine ist. Seit 2010 produziert ein kleines Team um den Gründer Zach Broyles dort eine Reihe von Effekten mit dem Schwerpunkt auf Overdrive- und Boost-Pedalen, teils in analoger und zum anderen Teil in digitaler Bauweise.

Unser Golden Fleece eines der Pedale aus der analogen Abteilung. Zu eng ist es im Gehäuse für eine Batterie, sodass man ohne Netzteil hier ganz und gar nichts ausrichten kann. Ein handelsüblicher 9-Volt-Adapter lässt sich an der Vorderseite anschließen, im Lieferumfang befindet sich wie zu erwarten kein solcher. Ohnehin ist die Box, in der das kleine goldene Pedal geliefert wird, nicht besonders üppig gefüllt. Auch das ist nicht ungewöhnlich, allerdings hätte man anstelle eines Ansteck-Buttons vielleicht einen Satz Gummifüße zum Aufkleben auf die Unterseite beilegen können. So ist das eine rutschige Sache, wenn man nicht vorhat, das Mythos Pedals Golden Fleece auf dem Pedalboard festzukletten.

Die Audio-Ein- und Ausgänge befinden sich an den Außenseiten der kleinen Kiste, wäre ja auch nirgendwo anders noch Platz übrig gewesen. Die Bedienung gestaltet sich als „sehr übersichtlich“. Neben dem einzigen Regler mit der Bezeichnung „More“ im oberen Teil des Panels sitzt dem gegenüber am unteren Ende der Schalter zur Aktivierung des Pedals, was durch eine rote LED angezeigt wird. Schade, dass der Metallschalter nicht als Softklickvariante ausgeführt wurde, das hätte man bei diesem Preis irgendwie schon erwarten können und ist selbst bei halb so teuren Pedalen der Fernosthersteller schon lange nichts mehr Besonderes. Es knackt also ganz ordentlich beim Einschalten, aber was dann kommt, entschädigt für vieles!

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Mythos Pedals Golden Fleece – Sound

Zunächst einmal ist Rauschen oder gar Brummen dem Golden Fleece nahezu fremd, selbst bei voll aufgeregeltem More-Poti weht nur ein laues Lüftchen aus dem Speaker. Die Dynamik ist in der Tat hervorragend, sauber und nuancenreich folgt das Pedal unterschiedlichen Eingangsstärken, die mit dem Volume-Poti der Gitarre erzeugt werden. Der Spagat zwischen einem Overdrive und einem Fuzz gelingt dem Golden Fleece ebenso verblüffend gut. Ich würde behaupten, dass der Schwerpunkt hier mehr auf einem klassischen Overdrive liegt und durch charakteristische Elemente eines Fuzz ergänzt werden. In jedem Fall aber klingt das alles andere als digital und färbt den Sound mit einer angenehmen Wärme, ohne dabei den Charakter der genutzten Gitarre oder des Verstärkers negativ zu beeinflussen.

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Mythos Pedals Golden Fleece Overdrive / Fuzz
Mythos Pedals Golden Fleece Overdrive / Fuzz
Kundenbewertung:
(5)

In Sachen Gain-Reserven sollte das Gebotene für Hardrock oder Classic-Rock im Clean-Channel des Verstärkers locker ausreichen. Bereits dort sorgen niedrige Einstellungen des „More“-Reglers für ein wirkungsvolles „Anfetten“ von unverzerrten Sounds und damit für ordentlich Futter beim Spielen von Soli oder dicken Akkordwänden, die sich gut durchzusetzen wissen. Das Zusammenspiel zwischen dem Gain-Regler des Amps im verzerrten Kanal und dem Golden Fleece kann den Sound in neue, ungeahnte Höhen bringen. Überraschend ist dabei das differenzierte und überaus saubere Signal, das selbst bei mehrstimmig gespielten Akkorden und Voicings nicht zum Matschen neigt und trotz hoher Verzerrung (und damit einer hohen Kompression) ein dynamisches und luftiges Klangbild erzeugt. Das niedrige Rauschspektrum macht sich einmal mehr bezahlt, denn auch im verzerrten Kanal zeigt sich das Golden Fleece als überaus cool, was Nebengeräusche oder andere Artefakte betrifft.

Golden Fleece – Klangbeispiele

Für die folgenden Klangbeispiele habe ich das Mythos Pedals Golden Fleece Overdrive/Fuzz zwischen meine Music Man Silhouette Special und einem Orange Micro Dark Amp mit angeschlossener 1×12″ Celestion Vintage 30 Box verkabelt. Aufgenommen wurden die Tracks mit einem AKG C3000 Mikrofon in Logic Audio, wie immer ohne weitere Effekte.

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Fazit

Das Mythos Pedals Golden Fleece empfiehlt sich als ideales Werkzeug, um den eigenen Sound auf die Sprünge zu helfen. Und das unabhängig davon, ob man nun eher angedickte Clean-Sounds oder aber klassische Overdrive-Sounds mit der gewissen Prise „Fuzz“ bevorzugt. Die Signalqualität ist ebenso hervorragend wie die Dynamik, beides entspricht den Erwartungen an ein sogenanntes „Boutique-Pedal“ vollkommen. Leider entspricht auch der Preis dem eines in Handarbeit hergestellten Pedals, was einem gelungenen Auftritt aber keinen Abbruch tut.

Plus

  • rauscharm
  • quicklebendige Dynamik
  • edel klingender Soundcharakter
  • robust verarbeitet

Minus

  • kein Softklickschalter
  • stolzer Preis

Preis

  • 169,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    harrymudd AHU

    Als erstes: Die Schalung ist analog.
    Also, da hat Herr Güte ja wieder ein paar komische Sachen geschrieben…
    Das Golden Fleece ist eine Variante des Electra Fuzz, eines simplen 1-Transistor Fuzz der 70er. Das Design der Schaltung ist so simpel, dass es keinen Gain-Regler besitzt sondern nur einen für Volumen.
    Die Schaltung ist durch und durch analog.

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