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Test: JHS Pedals Mary-K, Fuzz-Pedal

Brachialer Fuzz reloaded

18. Juni 2023

test mary k jhs fuzz pedal

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Das JHS Pedals Mary-K-Pedal aus der ‚Legends Of Fuzz‘ Serie basiert auf dem Kay Fuzz Tone, welches eines der beliebtesten Pedale von The Edge (U2) war bzw. ist. Ein Feature wurde hinzugefügt, wie der sogenannte schaltbare „JHS-Mode“, welcher an der Seite mittels eines kleinen roten Tasters aktiviert wird.  Dieser boostet bei Bedarf die Mitten-Frequenzen und sorgt gleichfalls für noch mehr Verzerrung. JHS brachte kürzlich eine Reihe Wiederauflagen legendärer Fuzz-Pedale auf den Markt, wie man hier lesen kann. Mittlerweile existieren so viele davon, dass es schwierig ist, den Überblick zu behalten, deswegen versuchen wir, die Unterschiede deutlich zu machen.

JHS Pedals Mary-K – Facts & Features

Beim Auspacken des Pedals kommt Freude auf, da dessen Design ausgesprochen „vintagemäßig“ ausfällt. Das Pedal wirkt roadtauglich und fällt etwas größer als beispielsweise ein BOSS-Pedal aus. Das Metallgehäuse besitzt die Abmessungen (L x B x H): 144 x 92 x 51 mm. Die Buchsen für Ein- und Ausgang sowie die beiden Potis wurden stirnseitig angebracht.

Die Stromversorgung erfolgt wahlweise via 9 V Batterie oder 9 V DC Netzteil (2,1 x 5,5 mm Hohlstecker, Polarität (-) innen), welches nicht im Lieferumfang inkludiert wurde. Bei einer Stromaufnahme von gerade mal 4 mA würde eine Batterie sicherlich lange durchhalten (wenn man den Eingangsstecker nach Gebrauch immer herauszieht), aber der Betrieb mit Netzteil ist sicher empfehlenswert, zumal ein solches Pedal sicherlich mit Velcroband auf einem Pedalboard montiert würde. Das 380 g schwere Pedal wurde mit True-Bypass ausgestattet.

Bedienelemente

Das Mary-K-Fuzz-Pedal wurde lediglich spartanisch ausgestattet. Der VOLUME-Regler bestimmt erwartungsgemäß die Ausgangslautstärke des Pedals, der FREQUENCY-Regler ist ein schlichter Höhenregler. Einen Gain-Regler sucht man vergebens, die Heftigkeit der Verzerrung kann ausschließlich (wenn auch nur geringfügig) durch den kleinen Schalter an der Seite beeinflusst werden. Später wird sich herausstellen, ob dieses Design eine gute Idee war. Der Bypass-Fußschalter besitzt keine Relaisteuerung etc., sondern funktioniert (und „klackt“) traditionell. Eine kleine rote Status-LED informiert uns über den momentanen Schaltungszustand.

JHS Pedals Mary-K, Stirn

Stirnseitig angebrachte Buchsen und Potis

Da viele Nutzer von Fuzz-Pedalen in den letzten Jahrzehnten feststellten, dass ein solches möglichweise interessanter klingt, wenn man dies mit einer nicht mehr ganz vollen 9 Volt Batterie betreibt, könnte man dies hier auch mal versuchen. Hier könnt ihr einen Blick auf ein Demo-Video werfen:

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Mehr Informationen

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Hier kommt viel Delay zum Einsatz, der direkte Fuzz-Sound ist brachial und ohne Delay kaum zu ertragen, da die Verzerrung so extrem ausfällt.

Auf der Stirnseite des Pedals befindet sich noch eine weitere Klinkenbuchse (mit einer roten Mutter), deren Funktion sich zunächst vermutlich nicht erschließt. Möchte man die Arbeit des FREQUENCY-Reglers „manuell“ steuern, könnte über diese Buchse ein Expressionpedal angeschlossen werden, mit dem man den Höhenanteil in „real time“ mit dem Fuß steuern könnte.

Sound des JHS Mary-K

JHS Pedals Mary-K, Stirn, v.o.

Beim ersten Antesten stellt man fest, dass sich der heutige Testkandidat sich von den zuletzt bei uns getesteten Fuzz-Pedalen deutlich unterscheidet, da das klangliche Ergebnis recht extrem ausfällt. Das Mary-K-Pedal zerrt gewaltig und erzeugt zusätzliche Obertöne (eine hohe Oktave) wie man das von einem Octave-Fuzz kennt. Wer keine extreme Zerrung bis zur Unkenntlichkeit des Signals anstrebt, sollte besser zu einem anderen Fuzz-Pedal (möglicherweise sogar aus der JHS-Serie) greifen, da viele weitere Pedale dieser Serie vergleichsweise flexibler sind und toll klingen, wie wir in unseren Tests herausfanden. In den beiden ersten Klangbeispielen hören wir zunächst den klaren Sound des Verstärkers, bevor dann die brachiale Zerrung einsetzt. So kann man beurteilen, was das Pedal bewirkt:

Das klangliche Ergebnis fällt heftig aus, denn der Klang wird bis zur Unkenntlichkeit manipuliert. Wenn man dergleichen sucht, möge der Mary-K-Fuzz befriedigen. Wer eine andere Klangästhetik bevorzugt, für den ist dieses Pedal keinesfalls geeignet. Dies ändert sich auch durch Aktivieren des sogenannten JHS-Mode (mittels Drücken des kleinen, seitlich postierten Tasters) nicht wirklich. Der Klang erfährt bei dessen Aktivierung einen Mid-Boost und gewinnt bei gleicher Einstellung des VOLUME-Reglers etwas an Lautstärke:

Das Qualität des Signals spielt vergleichsweise in der gleichen Liga.

Nun das Ganze mit etwas zurückgenommenen FREQ.-Regler (09 h), der JHS-Mode ist zunächst inaktiv:

Nun schalten wir den JHS-Mode an:

Dreht man den FREQ.-Regler auf 03 h, kommt man zum vergleichsweise besten klanglichen Ergebnis, hier hört man die hinzugefügte Oktave recht gut.

Die Klangbeispiele wurden mit folgendem Equipment aufgenommen:

Stratocaster (SSH) – JHS-Mary-K – Peavey Classic 20 MH (clean) – MESA/Boogie 1 x 12″ Thiele Box mit Creamback Celestion Lautsprecher – Shure SM57 – MOTU M4 – Mac mit Logic.

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Fazit

Das JHS Mary-K-Fuzzpedal empfiehlt sich nur den Freunden extremer Fuzz-Klänge. Leider ist es das einzige mir bis heute bekannte Fuzz-Pedal, welches nicht über einen Gain-Regler verfügt, was die Flexibilität des Pedals deutlich einschränkt. Deswegen ist auch das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht befriedigend. JHS hat allerdings auch viele weitere Fuzz-Pedale im Programm, die klanglich absolut überzeugen können.

Plus

  • Design

Minus

  • schlecht ablesbare Werte durch stirnseitige Montage der Potis
  • kein Gain-Regler
  • klanglich nicht flexibel

Preis

  • 239,- Duro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    dr noetigenfallz

    Ich hatte mich schon auf die Audio-Beispiele gefreut.
    Dann die Enttäuschung: alles nur E-Gitarren.
    Als ich meine Brille aufsetzte fand ich den den Grund für meine Enttäuschung.
    Es hieß NICHT:
    „Brachialer Furz reloaded“ 😂

    • Profilbild
      fmq75

      @dr noetigenfallz Ich kam vorbei um genau das zu bestätigen. Habe auch erst was anderes gelesen :)

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