Forever back to black
Der Club der 27 verzeichnet eine beeindruckende Mitgliederliste voller Musiker, Schauspieler und Künstler, deren Existenz kurz und intensiv wie ein Feuerwerk die Annalen der Geschichte erleuchtete, bevor sie tragisch und vorzeitig erloschen. Diese Gemeinschaft ist gleichzeitig faszinierend und niederschmetternd, bedenkt man das gemeinsame Schicksal fast aller Mitglieder: ein vorzeitiges Ende, herbeigeführt durch einen Mix aus Kokain, Schmerzmitteln und Alkohol.
Zu den Ikonen zählen Jimi Hendrix, Kurt Cobain, Janis Joplin, Jim Morrison und Brian Jones – allesamt Leuchttürme ihres Genres. Sie prägten eine Epoche, die 60er- und 70er-Jahre, eine Zeit, in der der Mythos des Rock ’n‘ Roll mehr Gestalten annahm als je zuvor. Jahre später, weit entfernt von dieser Ära, trat eine der talentiertesten Soul-Sängerinnen ihrer Generation dem Club 27 bei: Amy Winehouse.
Inhaltsverzeichnis
Amy Winehouse Back to Black – die Anfänge
Wenige Songs prägten die 00er-Jahre so nachhaltig wie die Soul-Hymne „Back to Black“. Kein Wunder, denn dieses Werk wirkt, als sei es seiner Zeit entwachsen – ein rohes, unverfälschtes und brillantes Musikstück, das ebenso gut auf dem Woodstock-Festival hätte erklingen können, statt sich in die glattgebügelte Pop-Landschaft einzufügen, die damals die Hitparaden beherrschte. Durch „Back to Black“ avancierte Amy Winehouse zum Superstar. Angesichts der Tatsache, dass viele Pop-Künstler Unsummen in Songwriter, Produzenten und Studioausrüstung investieren, um letztendlich einen austauschbaren Track zu produzieren, ist es umso bemerkenswerter, dass „Back to Black“ – sowohl der einzelne Song als auch viele Stücke des Albums – innerhalb weniger Tage aufgenommen wurden.
Mark Ronson, einer der gefragtesten Produzenten seiner Zeit, spielte eine entscheidende Rolle bei der Entstehung dieses Liedes. Er erinnert sich: „Ich wünschte, wir hätten uns mehr Zeit mit den Liedern genommen. So hätte ich noch mehr Erinnerungen sammeln können.“ Als Winehouse in seinem Studio erschien, war es kreative Liebe auf den ersten Blick. Amy kam mit Platten an, die ihr am Herzen lagen – Musik aus den Bereichen 60s Gospel und Girl Groups. Mark Ronson setzte sich spontan ans Klavier und improvisierte die charakteristische Klaviermelodie, die zum Grundstein des Songs wurde. Am nächsten Tag textete Amy in nur wenigen Minuten die Lyrics, trat ans Mikrofon und ließ die Melodie aus sich herausströmen.
Ronson bediente sich bewusst zurückhaltender Mittel, um die Musik geschmackvoll zu untermalen, stets darauf bedacht, ein Fundament zu schaffen, das an die Musik erinnerte, die Amy liebte. Er nutzte Pro Tools für ein wenig Reverb und Distortion, verlieh dem Tambourin etwas Spring-Hall, fügte dem Klavier einen Plate hinzu und etwas „Dirt“, um die authentische Atmosphäre eines glaubwürdigen Vintage-60s-Songs zu erzeugen.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Im Anschluss herrschte zunächst Unsicherheit: Als Mark Ronson seine klangliche Vision präsentierte und Amy Winehouse zunächst keine Reaktion zeigte, befürchtete er, sie missverstanden und ihren Geschmack vollkommen verfehlt zu haben. Doch in Wirklichkeit war die Künstlerin einfach damit beschäftigt, das Gehörte zu verarbeiten. Tatsächlich war Amy von Marks Ansatz so begeistert, dass sie sich wünschte, das gesamte Album in diesem Stil zu gestalten – „Back to Black“ wurde somit zum kollaborativen Auftakt für die Arbeit am gleichnamigen Album.
Making of Back to Black – Daptone Records Studio
Das Ziel, dieses unverwechselbare Vintage-Gefühl nicht nur für einen, sondern für mehrere Songs einzufangen und Amy Winehouse die perfekte Bühne für ihre Performance zu bieten, verfolgte Mark Ronson mit großer Hingabe. Er wandte sich an Daptone Records in Brooklyn, direkt vor der Tür seines New Yorker Hauptquartiers – ein Studio, das komplett analog arbeitet und ausschließlich auf Band aufnimmt. Mit Zugang zu einem Trident Series 65 24-Kanal-Mischpult, einem restaurierten 3M M23 Viertelzoll-Zweispurbandgerät, einer Otari MX5050 Viertelzoll-Bandmaschine und weiterem Equipment, bot das Studio das perfekte, altmodische Flair für die Aufnahmen. Um das authentische Motown-Gefühl noch zu verstärken, entschied sich Mark nicht nur, das Studioequipment zu nutzen, sondern auch die hauseigenen Musiker – The Dap Kings – für die Begleitung der von ihm produzierten Albumtracks heranzuziehen.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Winehouse ihre Gesangsspuren bereits eingesungen – die Songs waren in einem rasanten Tempo entstanden, aufgenommen und performt worden. Die Fertigstellung der Aufnahmen lag nun in den Händen von Ronson, Daptone-Gründer Gabriel Roth und Dap-Kings-Drummer sowie Bandleader Homer Steinwess – alles erfolgte ohne die Nutzung von Pro Tools oder einem Übermaß an Plug-ins, sondern authentisch auf echtem Band. Mischtonmeister Tom Elmhirst teilte seine Erfahrungen im Jahr 2007 mit in Sound on Sound: „Die meisten Aufnahmen für die Songs, die Mark auf dem Album produziert hat, fanden im Studio der Band The Dap-Kings in Brooklyn, New York, statt. Schlagzeug, Klavier, Gitarre und Bass wurden gemeinsam in einem Raum aufgenommen. Das Schlagzeug erfassten wir mit einem einzigen Mikrofon und es kam zu viel Übersprechen zwischen den Instrumenten, was fantastisch war.“
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Als nächstes standen die Streicheraufnahmen an. Mark Ronson reiste dafür nach London, um Streicher, Bläser und Percussion einzuspielen. Amy Winehouse hatte jedoch klar gestellt: „Ich will keine verdammten Streicher.“ Aber Mark konnte sich von der Idee nicht trennen; viele von Amys musikalischen Idolen hatten mit Streichern gearbeitet, eine Tatsache, die sie nicht akzeptieren wollte. Also entschieden sie sich, quasi hinter Amys Rücken, ein Orchester einzubinden, um den Songs zusätzliche Nuancen zu verleihen. Ein akustisches trojanisches Pferd, sozusagen, mit dem sie Amy nervös konfrontierten, ohne ihr zu verraten, dass ein Orchester beteiligt war.
In einem Interview mit dem Fader-Magazin beschrieb Mark Ronson den Moment der Wahrheit: „Sie hörte es sich nicht an, bis ‚Love Is a Losing Game‘ lief. Sie hatte ihren Kopf auf dem Schreibtisch liegen und ich war ziemlich beunruhigt. Als der Song zu Ende war, hob sie den Kopf, strahlte und sagte: ‚OK, du kannst es drinlassen.‘“
Back to Black – Produktion von Mark Ronson
Der abschließende Mix wurde in den Metropolis Studios vollendet. Tom Elmhirst reflektierte den Prozess: „Für mich musste der Mix ein zeitgemäßes Gefühl vermitteln, während Mark darauf bestand, ihn schlicht zu halten und eine Überproduktion zu vermeiden. Ich bin ein großer Fan von Amys Stimme und dem Flair des Tracks, daher war das Mischen eine Sache des Feingefühls – im Umgang mit den Bläsern, Streichern und der Percussion, aber auch darin, den Beat zu modernisieren, damit er radiotauglich wird, ohne seinen einzigartigen Charme einzubüßen.“
Trotz der Vielfalt und Komplexität der Elemente in diesen Tracks wirkt das Endergebnis harmonisch und einheitlich. Nicht umsonst wird das Album als eine der herausragendsten Produktionen in der Mainstream-Musikgeschichte betrachtet.
Amy Winehouse – seelenvoll & gequält
Amys Stimme war etwas ganz Besonderes. Nur, wer die entsprechenden Untiefen der Seele kennt, kann diese Resonanz aus sich rausholen. Sie war ein intuitives Genie, die oft nur eine halbe Stunde oder so brauchte, um einen Song zu schreiben. Im oben verlinkten Video erzählt Ronson die Pointe, wie „Rehab“ entstand, ein weiterer Song der Platte und Megahit.
Amy Winehouse wurde in England in eine jüdische Familie hineingeboren, in der besonders auf mütterlicher Seite viele Onkel als Jazz-Musiker tätig waren. Ihr Interesse an Jazz und Musik im Allgemeinen wurde von ihren Eltern leidenschaftlich gefördert. Schon als Kind rezitierte sie Frank Sinatra Songs, die ihr Vater ihr vorgesungen hatte.
Sie entwickelte ein außerordentliches Talent als Songwriterin. Bereits mit 16 Jahren begann sie, in Bars und Clubs aufzutreten und Demos ihrer eigenen Lieder aufzunehmen. Simon Fuller, der ehemalige Manager der Spice Girls, bekam eines ihrer Demos in die Hände – und ihr Aufstieg in der Musikwelt nahm schnell Fahrt auf. Ihr Debütalbum „Frank“ erlangte in England den Platin-Status und wurde mehrfach nominiert. Ihre Auftritte wurden immer häufiger und fanden auf immer größeren Bühnen statt, wodurch sie zunehmend bekannter wurde. In dieser Zeit begann sie auch, ihre unverwechselbare „Persona“ zu kreieren: Der geschwungene Mascara, der Beehive, die Rockabilly-Ästhetik – so talentiert Amy mit ihrer Stimme war, genauso geschickt war sie darin, ein Narrativ um ihre Person zu spinnen. Sie erschuf eine Kunstfigur aus sich selbst.
Doch 2005 trat eine Wendung ein, die viele als verhängnisvoll betrachten. In einer Bar in Camden traf Amy auf Blake Fielder-Civil, einen Assistenten bei Musikvideos. Auch wenn man bedenken muss, wie jung beide waren und dass die Suche nach Schuld bei Suchterkrankungen oft müßig ist, hält sich das Narrativ hartnäckig: Blake Fielder-Civil trug eine Verantwortung für den tragisch frühen Tod der Ausnahmekünstlerin.
Amy Winehouse & Blake Fielder-Civil – bis in den Tod
Die Beziehung zwischen Amy Winehouse und Blake Fielder-Civil gestaltete sich als eine Achterbahnfahrt aus Turbulenzen, Zerrüttung und bisweilen toxischen Dynamiken. Fielder-Civil, der schon vor der Beziehung zu harten Drogen gefunden hatte, stellte sich als äußerst negativer Einfluss für Amy heraus, die zunehmend und tiefer dem Alkohol verfiel. Der Druck der Öffentlichkeit, der zunehmende Ruhm und die besonders in England für ihre Notorik und Respektlosigkeit bekannte Boulevardpresse übten enormen Druck auf die junge Künstlerin aus und trieben sie weiter in die Arme von Drogen.
Interessanterweise wurde Amy Winehouse gerade in einer Phase mit Crack abgelichtet und landete auf den Titelseiten der Boulevardpresse, als Blake nicht an ihrer Seite war – die beiden waren zu diesem Zeitpunkt getrennt. Amy fand keinen anderen Ausweg, um mit dem Schmerz, den die Beziehung ihr bereitete, umzugehen, als sich Drogen zuzuwenden. Dieses Verhaltensmuster war jedoch bereits vor Blake Fielder-Civil Teil von Amys Leben.
Vom 21. Juli 2008 bis zum 25. Februar 2009 befand sich Fielder-Civil im Gefängnis, nachdem er sich der Rechtsbeugung und schweren Körperverletzung schuldig bekannt hatte – dies im Zusammenhang mit einem Angriff auf einen Kneipenwirt im Jahr 2007, der einen Jochbeinbruch zur Folge hatte. Es wurde später behauptet, dass das Opfer Schmiergeld erhalten hatte, um den Gerichtsprozess zu beeinflussen, ein Vorfall, in den angeblich auch Amy verwickelt war.
Anfang Januar 2009 wurde Amy Winehouse im Urlaub in Saint Lucia zusammen mit dem aufstrebenden Schauspieler Josh Bowman gesehen. „Ich bin wieder verliebt und ich brauche keine Drogen“, verkündete sie offiziell. Letztlich reichten Winehouse und Fielder-Civil 2009 die Scheidung ein.
Doch der Schaden war bereits angerichtet. Als Amy mit ihrer Back to Black Tour beginnen wollte, war der Auftakt in Birmingham eine einzige Katastrophe. Die junge Frau stand völlig neben sich, wurde ausgebuht, beschimpfte das Publikum. Wer sich ein Bild von der traurigen Szene machen will:
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Ziemlich taff, mitanzusehen.
Das Ringen von Amy Winehouse mit sich selbst war so offensichtlich und deutlich wahrnehmbar, dass man es nur als fahrlässig bezeichnen kann, sie überhaupt auf der Bühne performen zu lassen. Ihre darauffolgenden Auftritte verbesserten sich nicht; sie war entweder betrunken oder unter Drogeneinfluss, was dazu führte, dass ihre Tour bald wieder abgebrochen wurde.
Ärzte rieten ihr dringend zu einer vollständigen Pause – kein Studio, keine Tour, keine Musik, nur Ruhe. Doch Amy ignorierte diesen Rat und fand sich stattdessen im Jahr 2008 wegen des Verdachts, den Ankläger ihres Ehemanns in der Kneipenschlägerei bestechen zu wollen, unter Arrest wieder. Zu dieser Zeit erschien auch das berüchtigte Bild von ihr mit der Crack-Pfeife in der Boulevardpresse. Und dennoch, kurz darauf, wurde sie mit fünf Grammys ausgezeichnet – ein wahres Auf und Ab, eine emotionale Achterbahnfahrt. Die Ungläubigkeit und Überraschung in Amys Gesicht, als sie den Grammy für den „Record of the Year“ gewann, offenbart die Zerrissenheit dieser Frau. Es ist bemerkenswert, dass diese Auszeichnung auf die Amy folgte, die unbeständig und beeinträchtigt in Birmingham auf der Bühne stand. Ihre Karriere zeichnete keine geradlinige Bahn Richtung Untergang, sondern war vielmehr von Höhen und Tiefen geprägt.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
2008 markierte nicht nur das Ende ihrer turbulenten Ehe mit Blake Fielder-Civil; es war auch ein Jahr, das von den beiden Familien als Tiefpunkt betrachtet wurde, überzeugt davon, dass sich beide gegenseitig zugrunde richteten. Die anschwellende Scheidung ließ Amy zunehmend die Kontrolle verlieren. Ein besonders öffentlicher Ausbruch ihrer Probleme war ihr Verhalten beim Glastonbury Festival im Juni 2008, als sie Zuschauer in der ersten Reihe schlug. Danach folgte ein Aufenthalt in einem Rehabilitationszentrum – eine Maßnahme, die rückblickend wenig Früchte trug, denn Amy ignorierte weiterhin ärztlichen Rat. Über die Jahre 2009 und 2010 hinweg sorgten weitere Auftritte, bei denen sie betrunken auf der Bühne stand, Sets abbrach und das Publikum beschimpfte – sogar bei einem Konzert mit Mark Ronson – für Schlagzeilen.
Trotz allem, was öffentlich bekannt war, hörte Winehouse laut ihrem Arzt 2008 mit dem Konsum illegaler Drogen auf. In einem Interview von Oktober 2010 reflektierte Winehouse ihre Entscheidung, mit den Drogen aufzuhören: „Eines Tages bin ich aufgewacht und wollte es nicht mehr.“ Doch der Alkohol blieb ihr Laster. Nach einer Phase der Abstinenz fiel sie erneut dem Alkohol zum Opfer. Ihr Arzt enthüllte, dass Winehouse wegen Alkoholentzug und Angstzuständen mit Librium behandelt wurde und sich 2010 umfangreichen psychologischen sowie psychiatrischen Untersuchungen unterzog.
Die ständigen Höhen und Tiefen nahmen schließlich ihren Tribut. Tage vor dem 23. Juli 2011 bemerkte Amys Leibwächter bei seiner Ankunft, dass sie betrunken wirkte. In den folgenden Tagen setzte sie ihren Alkoholkonsum fort. Am Tag ihres Todes, berichtete der Leibwächter, war sie bis 2 Uhr morgens wach, lachte, hörte Musik und sah fern. Am Morgen des 23. Juli versuchte er, sie zu wecken, ohne Verdacht zu schöpfen, als sie nicht reagierte. Später am Tag stellte er fest, dass sie nicht atmete und keinen Puls mehr hatte. Um 15:54 Uhr trafen zwei Krankenwagen in ihrem Haus in Camden, London, ein.
Amy Winehouse wurde vor Ort für tot erklärt.
In der tragischen Geschichte von Amy Winehouse nach einem Schuldigen zu suchen, ist ein fruchtloses Unterfangen. Sucht ist eine komplexe Krankheit mit vielen Facetten, kein Zeichen von Charakterschwäche, sondern ein Zustand, der lebenslange Behandlung und Management erfordert. Ihre Familie und Freunde haben versucht, ihr zu helfen, doch dass es ihnen nicht gelang, kann niemandem zur Last gelegt werden. Amy hinterlässt ein musikalisches Erbe, das tief berührt – „Back to Black“ wird auch in zwanzig Jahren noch Menschen bewegen.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Amy Winehouse tat mir immer leid — die Frau hatte etwas heraufbeschworen, von dem sie wahrscheinlich gar nicht ahnte, daß es existierte. Und sie auffressen würde.
Es war schmerzhaft, ihr beim langsamen, aber unausweichlichen Untergang zusehen zu müssen.
Der Text läse sich besser, wenn sich nicht deepl an einer Übersetzung versucht hatte — „Spring-Hall“ ist so ein typischer deepl-Schnitzer.
Spring-Hall in der Hüpf-Burg, oder was?
Und auch, wenn Boulevard-Medien-Magazine das englische Wort „tough“ gerne als „taff“ ausschreiben, damit ihre Zielgruppe es versteht — es tut weh, das lesen zu müssen (zumal „taff“ nur derjenige ist, der das aushält, ansonsten wäre es „hard“ oder „harrowing“, aber… laß mal stecken).
Ob das Video der Selbstdemontage in Bulgarien hätte sein müssen… das ist wie ein Autounfall, den keiner sehen möchte.
Ich finde, dass sich der Text ziemlich negativ lesen lässt – das hat Amy einfach nicht verdient. Sie war viel zu ehrlich und authentisch für das Musikbusiness. Ein „Making of“ müsste sich eigentlich nur um das Album drehen.
Meiner Ansicht nach die facettenreichste Stimme ab den 21. Jahrhundert. Was vermutlich nicht erwähnt wurde: der Anlass für diesen Beitrag ist wahrscheinlich der kommende Kinofilm. Eine unbekannte, aber talentierte Schauspielerin (Marisa Abela) die das kurze Leben eindrucksvoll darstellt. Immer wieder schade zu sehen was Drogen, darunter auch Alkohol, anrichten können. R.I.P. Amy.
Der 27 Club ist ja nicht erst seit Amy bekannt, womit ich nicht ausschliesse, dass Zugehörige vor dem Tod zumindest bekannt sein kann, dass sie mit dem eigenen Leiden im Selbigen landen können…🤔
Ob die posthum Mitglieder im 27 Club dabei auf das „noch berühmter werden“ zur Lebenszeit abzielen, wäre schon ziemlich abgefahren… So recht vorstellen kann ich es mir nicht.🤯
Überragende Frau. Überragendes Album.
RIP Amy
Aber welch irre Chance für die deutsche Synchronisation. Wer Kinder hat oder selbst noch ein Kind ist, kennt bestimmt die Trickserie Phineas und Ferb mir ihrer „Aufpasserin“ Candace Flynn, die den Schaden derer nie ihrer Mutter beweisen kann. Ist die selbige Synchronsprecherin (natürlich mit anderer Stimmlage) und meine ich selbst gesungen. Mega!
Heute (eben gerade) den Film Back to Black gesehen. Eine herausragende Schauspielerin in der Hauptrolle (Marisa Abela), zwei weitere ausgezeichnete Nebendarsteller (Eddie Marsan als ihr Vater »Mitch« und Jack O’Connell als ihr Ehemann »Blake«) … und der Film bleibt seltsam oberflächlich. Wenn ich es brutal ausdrücken würde, dann behauptet der Film und weidet sich gleichzeitig daran, was Amy Whinehouse doch für eine billige oberflächliche Flittchen-Schlampe war. Das musikalische Talent/Genie sowie die Inspiration für ihre Songs wird so gut wie gar nicht »erfahrbar« gemacht. Unter die Haut geht es nicht.
Die für mich beste Szene findet in einer Billard-Halle statt, als Amy und Blake sich kennen lernen. Das ist saugut in Szene gesetzt und eine der wenigen male, wo so etwas wie Gefühl und Stimmung rüber kommt.
Aber für Musiker, die hier evtl. eine Erkenntnis suchen, ist der Film uninteressant. Eigentlich ist er – für mich – genau so sensationslüstern wie die im Film penetrant um Amy herum auftauchenden Paparazzi.
@Flowwater Wie ich gehört habe, soll das Ende wohl auch geschönt worden sein, damit Hollywood happy ist und kein Zuschauer vergrätzt wird.
Auf DVD werde ich ihn mir in der örtlichen Bibliothek ausleihen, mein Geld ins Lichtspielhaus tragen werde ich nicht.
Der Film endet nicht mit ihrem Tod (es gibt vor dem Abspann dazu eine Texttafel, was mit ihr passiert ist). Im Kontext dessen, wie Film vorher alles verbockt hat, fand ich das gnädig. Wie gesagt: Marisa Abela als Amy Whinehouse ist gang ganz großartig. Man kann sich den Film ansehen. Aber kaufen werde ich ihn mir vermutlich nicht.
@Flowwater Aufpassen: Winehouse, nicht Whinehouse (Winselhütte -> to whine: jaulen, winseln).
Wobei einem vermutlich nach Letzterem der Sinn stand, nach Ende des Films.
Uops … Mist!
@Flowwater
Fuck Me Pumps
Mir ist in Bezug auf den Film noch etwas aufgefallen: Amy Winehouse hat einen Song namens Fuck Me Pumps gemacht. Der wurde im Kinofilm kurz thematisiert, aber nur kurz (und meine Freundin hat auch für eine Sekunde etwas konsterniert geschaut, bevor sie das witzig fand). So weit, so gut.
Dann habe ich mir den Song noch einmal genau angehört, und zwar im YouTube-Video als auch sicherheitshalber im Original. Amy singt am Anfang »… rockin‘ your f me Pumps!« Sie singt NICHT »… fuck me pumps«. Diese Worte wählt sie erst ganz zum Schluss der Nummer.
Warum singt sie das nicht am Anfang des Songs? Ich kann mir vorstellen, dass ihr Management und/oder die Plattenfirma da reingeredet hat. So nach dem Motto: Am Ende kann ein Radiosender das prima wegblenden. Aber bei einer Persönlichkeit wie Frau Winehouse wird diese Änderung nicht einfach gewesen sein.
Mit anderen Worten: Das wäre eine STEILVORLAGE für den Film gewesen. Wird aber überhaupt nicht thematisiert (oder ich war an der Stelle schon selbstschützerisch im Nirwana). Nur mal als Beispiel, wie der Film sich um die interessanten Themen herum windet (und lieber das offensichtliche thematisiert).
PS: Ich scheine gerade zum Winehouse-Fan zu mutieren. Das hat der Film jedenfalls richtig gemacht.
Oha, eigentlich stand der Film noch auf der soon-to-do Liste, jetzt fange mich massiv an zu zweifeln, ob das eine gute Idee ist… danke für die Einblicke und direkten Meinungen zum Film