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Test: Rode PodMic USB, dynamisches USB/XLR-Mikrofon

Klangstarkes, robustes XLR-USB-Mikrofon

14. Juli 2023
rode podmic usb test

Rode PodMic USB, dynamisches USB/XLR-Mikrofon

Røde PodMic – hatten wir das nicht schon mal im Test? Ja, hatten wir: Kollege Stephan Merk hatte sich im September 2019 einen ganzen Schwung von Mikrofonen des australischen Herstellers vorgenommen, darunter auch das Røde PodMic. Aber eben ohne den Zusatz „USB“. Wobei das Mikrofon ja nun eigentlich richtigerweise  „Røde PodMic + USB“ heißen müsste, besitzt es doch – neben dem neuen USB-Anschluss – auch immer noch eine XLR-Buchse. Und ist damit, wie das erst kürzlich hier vorgestellte Røde NT1 5th Generation auch, ein „Dual Connect“-Mikrofon.  Nun ist das USB-lose ältere Modell, das im Frühjahr 2019 erschienen ist, bereits für 114 Euro zu haben, während das neue Røde PodMic USB mit 239 Euro mehr als doppelt so viel kostet. Da muss doch also vermutlich etwas mehr passiert sein, als nur eine USB-Buchse hinzuzufügen. Aber was? Finden wir es heraus!

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rode podmic usb test

Die technischen Daten des Røde PodMic USB

Das Røde PodMic USB ist ein dynamisches Sprecher- und Recording-Mikrofon mit der Richtcharakteristik Niere und der Dual-Connect-Technologie. Heißt: Es verfügt sowohl über einen XLR- als auch über einen USB-Anschluss. Den Frequenzgang gibt Røde mit 20 Hz – 20 kHz an, die Ausgangimpedanz mit 460 Ohm (XLR). Letztere ist damit etwas höher als beim USB-losen Vorgänger (320 Ohm). Der maximale Schalldruckpegel liegt bei 148 dB SPL, das Eigenrauschen (Equivalent Noise, A-Weighted) bei 26 dBA (analog) bzw. 19 dBA (digital). Der digitale USB-Ausgang wird von einem Revolution Preamp befeuert, das integrierte Audiointerface läuft mit 24 Bit, 48 kHz. Wie beim Røde NT1 5th Generation (ebenfalls Dual Connect) ist außerdem ein DSP mit einer APHEX-Signalverarbeitung verbaut. Damit ist das PodMic USB kompatibel mit der Software-Suite von Røde (Røde Connect, Røde Central, Røde Capture und Unify). Mehr zu der Software könnt ihr im Test zum Røde NT1 5th Generation nachlesen. Das PodMic USB ist kompatibel mit Windows, Mac, Android und iOS.

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Das gehört mit zum Lieferumfang

Mit im Karton im typischen Røde-Design (weiß, ein wenig Schrift, sparsam bebildert und hier und da ein wenig Gold als Akzent) befindet sich – neben dem Mikrofon selber natürlich – auch ein 3 m langes, sehr stabiles USB-Kabel (USB-C auf USB-C). Das zum einen damit lang genug ist, um den Sprecher nicht direkt neben den Rechner mit seinem Lüftersound platzieren zu müssen, zum anderen auch schön aufgerollt wurde – und nicht hundertfach geknickt, wie meist leider üblich ist. Der ebenfalls mitgelieferte Kunststoff-Poppschutz wurde speziell für das PodMic gefertigt und passt daher perfekt. Geschickterweise ist der etwa 3-4 cm länger als Mikrofongehäuse, so dass man schon dadurch automatisch gezwungen ist, ein wenig Abstand von dem Frontbesprecher-Mikrofon zu halten.

Rode PodMic USB

Das Rode PodMic USB ohne den Popschutz

Das Røde PodMic USB: Äußerlichkeiten und Anschlüsse

Auf den ersten Blick sieht das PodMic USB seinem Vorgänger ohne USB zumindest in Form und Abmessungen ziemlich ähnlich. Der gedrungene, massive Korpus hat einen Durchmesser von 62 mm, was ihn bei einer Länge von 123 mm (ohne Halterung) recht wuchtig erscheinen lässt. Mit einem Gewicht von knapp unter 900 g ist das PodMic USB zum einen ein echtes Schwergewicht, das so manchem Schwenkarm das Fürchten lehren wird, zum anderen aber immerhin etwa 40 g leichter als der USB-lose Kollege. Und das, obwohl da mehr Technik drinsteckt, wie USB, Audiointerface oder DSP. Wie bei diesem Gewicht zu erwarten, ist das Mikrofon komplett aus Gusseisen gefertigt und macht einen extrem haltbaren Eindruck. Wenn also mal ein Türstopper fehlt oder der Bremsklotz für das Wohnmobil, das gerade am Hang parkt – auch das dürfte das Røde PodMic USB vermutlich schadlos überstehen. Und das sogar ohne Kratzer, ist das Gehäuse doch mit einem kratzfestem Keramiküberzug versehen. Die Australier haben wirklich an alles gedacht.

Beim zweiten Blick fällt dann aber doch ein markanter Unterschied ins Auge: Während der engmaschige, stabile Gitterkorb beim PodMic (ohne USB) silbern ist, ist er beim PodMic USB mattschwarz lackiert. Hier wie da wird er noch durch drei gusseiserne Querstreben geschützt. Da würde man schon einen Vorschlaghammer brauchen, um die darunterliegende Mikrofonkapsel zu beschädigen. Am unteren Teil des Gehäuses ist ein U-förmiger Bügel mit einem mittigen Gewinde angebracht, „Swing Mount“ genannt. Genau genommen sind es sogar zwei Gewinde: Im oberen Teil ein 5/8 Gewinde, im unteren Teil ein eingedrehtes 3/8 Gewinde, das so tief sitzt, dass man das 5/8 Gewinde nutzen kann, ohne das 3/8 Gewinde zu entfernen. Wobei ich mir auch gar nicht sicher bin, ob das – trotz Schraubschlitz – überhaupt möglich wäre: Meinen Schraubversuchen jedenfalls hat es widerstanden. Der Bügel selber wird samt Mikrofon über zwei große Rändelschrauben bequem in Position gebracht. Ob nun aufrecht auf einem Tischstativ oder hängend am (ausreichend starken) Mikrofonarm: Das PodMic USB sitzt überall bombenfest und lässt sich bei Bedarf schnell und bequem verstellen.

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Der passgenaue Popschutz

Neben dem mitgelieferten Popschutz hat das Røde PodMic USB außerdem noch einen integrierten Popschutz samt „Internal Shockmount“, übersetzt: eine „interne Stoßdämpferhalterung“. Ich vermute mal, dass darin die Kapsel gelagert ist, um gegen Stöße gefeit zu sein.

Das Design ist schlicht, aber ansprechend. Links und rechts vorne ein dezenter Røde-Schriftzug auf den Schutzstreben des Korbes für den hängenden Betrieb, dazu der PodMic Schriftzug samt Seriennummer und dem „Made in Australia“ am Fuß des Gehäuses – was man aber nur bei der Montage auf dem Tischstativ sieht. Die Rändelschrauben sind mit dem goldenen Røde-Punkt geschmückt, das macht insgesamt schon was her.

Rode PodMic USB

Die Anschlüsse: Aus Fehlern gelernt

Wie schon erwähnt, hat ja auch das Røde NT1 5th Generation sowohl einen USB- als auch einen XLR-Anschluss. Während dort aber der USB-Anschluss – schon etwas ungeschickt – im XLR-Anschluss versenkt und dadurch eher schwer erreichbar ist, hat Røde die hier wesentlich komfortabler räumlich getrennt untergebracht. Die XLR-Buchse wird dabei übrigens sogar durch eine passgenaue Gummikappe verdeckt und geschützt. An den kleinen Details erkennt man den Könner.

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Rode PodMic USB
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Kundenbewertung:
(8)

Und auch ein anderer Kritikpunkt in meinem Test zum NT1 wurde hier ausgeräumt, besitzt das PodMic USB doch – wie auch schon das Røde Podcaster, das allerdings ein reines USB-Mikrofon ist – einen Kopfhörerausgang (Miniklinke) samt dazugehörigem Volume-Regler in Form eines goldenen, größtenteils versenkten Endlos-Stellrades. Dass das keine Markierungen hat und man nur durch Ausprobieren herausbekommt, wie laut der Kopfhörer denn nun ist, ist einerseits etwas ärgerlich, andererseits aber verständlich: Da der auf der Unterseite bzw. Rückseite des Mikrofons angebracht ist, würde man die eh nicht sehen. Durch Drücken des Lautstärkereglers wird das latenzfreie Direct Monitoring aktiviert (bzw. wieder deaktiviert). Ob das aktiv ist, verrät eine kleine LED unterhalb der USB-Buchse. Um aber zu sehen, ob die nun gerade rot oder grün leuchtet, muss man schon auf die Rückseite des Mikrofons schauen. Nicht schön, aber angesichts des Designs auch nicht anders lösbar.

Rode PodMic USB

So klingt das Røde PodMic USB

Die Zeit, in der USB-Mikrofone nur ein Notbehelf für Videokonferenzen und Gamer waren, ist schon eine ganze Weile vorbei. Und Røde hat mit dem NT1 5th Generation, dem X XCM-50, dem X XDM-100  oder dem NT-USB inzwischen auch schon einiges an Erfahrung auf diesem Sektor vorzuweisen. Und all diesen Mikrofonen hatte ich im Test dann auch einen guten Klang attestieren können. Daher bin ich ja recht optimistisch, dass das hier nicht anders sein wird – aber hören wir mal rein.

Und starten erst einmal mit dem PodMic USB am XLR-Anschluss. Von da aus geht es in den Mackie DLZ Creator mit seinen gut klingenden Onyx-80-Preamps, weiter über das MOTU M4 in einen Windows 10 PC. Die Aufnahmen erfolgten mit Soundforge und wurden nicht weiter bearbeitet. Bei allen Aufnahmen habe ich – wenn nicht anders vermerkt – den mitgelieferten Pop-Schutz genutzt. Der ja wie erwähnt auch als automatischer Abstandhalter fungiert. Wenn ich – wie im folgenden Beispiel, bei dem ich ein paar Sätze aus unseren News einlese – mit dem Mund fast am Mikrofon bin, habe ich tatsächlich immer noch ein paar Zentimeter Abstand. Und das klingt dann so:

Schön ausgewogen, warm, mit einer leichten Brillanz und einer bestechenden Klarheit, dazu eine schöne Basis im Bass und die Höhen nicht zu scharf – und Rauschen ist auch überhaupt kein Thema. Das gefällt mir richtig gut. Mal zum direkten Vergleich zwei andere Kandidaten von Røde, aufgenommen mit identischen Kanaleinstellungen, ebenfalls am Mackie DLZ Creator. Zum einen das Broadcaster, das ein wenig schlanker, nüchterner klingt:

Und zum anderen das Røde NT2A, das sich etwas mehr auf die Mitten konzentriert und die Randbereiche nicht so sehr betont:

Ja, das PodMic USB beschönigt da schon ein wenig, macht dies aber durchaus ansprechend.

Auch aus einer etwas größeren Entfernung (hier: 10 cm) macht das PodMic USB eine gute Figur, auch wenn natürlich die Bässe aufgrund des nachlassenden Nahbesprechungseffektes etwas dünner klingen.

Wer den Barry White am Mikrofon machen will, sollte also schon sehr nah an die Kapsel rücken.

Und selbst aus 20 cm Entfernung ist das Audiomaterial noch brauchbar, sofern man mit etwas mehr Raum in der Aufnahme leben kann. Man muss also eventuelle Studiogäste nicht ans Stativ fesseln.

Ob das PodMic diese Qualität auch unter USB liefern kann? Für einen ersten Eindruck rücke ich der Kapsel mal recht nah auf die Pelle und schalte sämtliche Effekte ab. Übrigens: Die lassen sich ausschließlich mit der Røde Software (Central, Unify) nutzen, in der ich auch die Empfindlichkeit des Mikrofons von +20 bis +63 dB voreinstellen kann. Das ist jetzt zwar nicht ganz so praktisch wie ein Hardware-Regler direkt am Mikrofon, aber so geht es auch. Zurück zum Klangtest: Hier das PodMic unter USB in der Nahdistanz:

Kaum ein Unterschied zur XLR-Anschlussversion. Vielleicht ein Hauch weniger im Bass und etwas weniger Brillanz, aber das kann auch ein ganz subjektiver Eindruck sein.

Ein Problem bei vielen USB-Mikrofonen ist oft, dass sie nur mit einem sehr geringen Pegel aufnehmen, so dass man dann die Aufnahmen später jedes Mal noch nachbearbeiten muss. Beim Røde PodMic USB ist das nicht der Fall. Zwar muss ich die Vorverstärkung in der Software sehr weit, teilweise bis zum Maximum von +63 dB hochdrehen, doch erhalte ich dann einen durchaus guten Pegel, der – je nach Distanz – bis an die Nulllinie heranreichen kann. Wie ihr hier hören könnt (Entfernung 10 cm)

Rode PodMic USB

Und dann ist da ja noch die Aphex-Effektsektion, bestehend aus Kompressor, Noisegate, De-Esser, Exciter und HiPass-Filter, mit der man zum einen auch den Pegel noch einmal liften, zum anderen auch den Klang recht deutlich verändern kann. Da diese Effekte identisch sind mit denen, die auch beim NT1 5th Generation eingesetzt werden, erspare ich uns es jetzt hier, jeden Effekt einzeln durchzukauen. Wer das gerne hören möchte, sei an der Test des NT1 verwiesen.

Exemplarisch hier nur mal das PodMic USB mit dem Kompressor-Effekt in der Standard-Einstellung:

Und hier die komplette Effekt-Abteilung:

Damit klingt die Aufnahme dann weniger mittig, die Akzente liegen nun mehr in den Bässen und den Höhen. Insgesamt kann man mit den Effekten schon einiges veranstalten, es gibt eine Menge Parameter, an denen man sich versuchen kann.

Checken wir zum Schluss noch die Qualität der Pop-Filter. Davon hat das PodMic USB ja gleich zwei: einen integrierten und einen zum Aufsetzen. Zuerst teste ich den eingebauten Pop-Schutz und das aus drei unterschiedlichen Entfernungen (20 cm, 10 cm, 0 cm)

Ab 10 cm kapituliert der interne Schutz. Und wie sieht es mit dem externen aus?

Viel besser. Selbst in der Nahdistanz ist das Ergebnis noch durchaus brauchbar.

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Fazit

Das Røde PodMic USB überzeugt im Test auf ganzer Linie. Die Klangqualität ist  sendetauglich – wenn auch nicht unbedingt neutral, aber das ist ja auch nicht die primäre Aufgabe eines Broadcast-Mikrofons. Mit seiner Dual-Connect-Technologie ist es enorm vielseitig, wobei gerade über den USB-Anschluss dank der DSP-Aphex-Effekte noch einiges mehr herauskitzeln kann. Das Gehäuse ist extrem robust, der doppelte Pop-Schutz hält Plosive wirkungsvoll fern. Mit einem Preis von 239 Euro liegt es ein wenig unter dem des Shure MV7 (269,- Euro, ebenfalls mit XLR und USB) – auch der geht also absolut in Ordnung. Damit ist das Røde PodMic USB nicht nur für Content Creator und Podcaster eine durchaus lohnenswerte Anschaffung.

Plus

  • massives, sehr robustes Gehäuse
  • XLR- und USB-C-Anschluss (Dual Connect)
  • dadurch vielseitig einsetzbar
  • guter Pop-Schutz
  • sehr gute Klangqualität, sowohl über XLR als auch über USB
  • interner DSP-Chip mit Aphex-Effekten
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • mit regelbarem Kopfhörerausgang für Direct Monitoring

Preis

  • 239,- Euro
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