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Test: Magerit Laniakea Eurorack Oszillator & Klangmodul

Der kosmische Klangerzeuger!

13. September 2023

Magerit Laniakea Eurorack Oszillator

Heute stellen wir das Magerit Laniakea vor, ein absolut grandioses digitales Eurorack-Klangmodul, das der AMAZONA.de Leserschaft wohl gänzlich entgangen und auch der Redaktion fast unter dem Radar durchgerutscht ist! Der Name ist Laniakea von der klitzekleinen Eurorack-Boutique-Firma Magerit.

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Nur kurz hat es dieses Modul in die News (hier zum Nachlesen) vor einigen Monaten geschafft, jedoch wegen der Mini-Projektfirma bisher nicht in die Redaktion. Da weder Kosten noch Mühen gescheut werden, um euch das heißeste Zeug mit dem letzten Schrei zu besorgen, hat der Tester sich auf die Reise in die unendlichen Weiten unseres Universums zu Milliarden von Sternen und Planeten begeben, um sich dem Output von Laniakea hinzugeben.

Mehr als ein Wavetable-Oszillator!

Man kann jetzt schon ahnen, wohin es klangtechnisch gehen kann. „Drones und atmosphärische Klänge!“ höre ich aus den hinteren Reihen rufen. „Vielleicht mit Wavetables?“ Richtig, aber das ist nur die halbe Wahrheit! Das wäre auch nicht das Spektakuläre an diesem Modul, denn solche Module gibt es zuhauf! Nein, es ist allein die Tatsache, dass im Prinzip sämtliche benötigte Bausteine in dieses Modul gebaut wurden, um es komplett alleine, ohne weitere Anschaffungen zur klangvollendeten Höchstform auflaufen zu lassen.

Der Einleitungsabsatz der Anleitung verspricht analoge und additive Oszillatoren, ja sogar von Resonatoren, 80s Synth-Sounds, Harmonischem, absolutem Chaos und von Strings ist die Rede. Als Kirsche gibt noch ein mega-massiven Stereo-Reverb oben drauf! Festhalten und los geht’s!

Hardwareaufbau des Magerit Laniakea Moduls

Der Magerit Laniakea Oszillator ist ein leichtes und sehr flaches Modul, das aber in jeder Hinsicht perfekt gefertigt worden ist. Alle Bedienelemente sind mit dem Panel verschraubt und von gängiger Industriequalität. Das Frontpanel ist schwarz-gold bedruckt. Die kleinen Drehregler haben eine griffige Oberfläche. Der große Dial namens „SPACE“ ist eine Sonderfertigung aus dem 3D-Drucker. Man sieht ihm den Ursprung jedoch überhaupt nicht an. Er ist einfach glatt. Darunter befindet sich ein RGB-Leuchtkranz, der bestimmte Einstellungen darstellt. Das Modul arbeitet mit 44,1 kHz und 16 Bit mit Stereo-Audio-Out, ist 14 TE breit, 25 mm tief und benötigt 190 mA Strom bei 12 V und 4,5 mA bei -12 V. Ein Display gibt es nicht.

Magerit_Laniakea__front

Magerit Laniakea Eurorack-Oszillator

Alle Anschlüsse des Magerit Laniakea befinden sich auf der Unterseite. 8 CV-Eingänge und die beiden Audioausgänge rechts unten sind in links und rechts jeweils einzeln ausgeführt. Das ist meiner Meinung nach besser, als eine Stereo-Klinkenbuchse zu verbauen. Links und rechts neben dem großen Dial gibt es jeweils einen Druckknopf, um auf die verschiedenen Bedienungsebenen umzuschalten. Ein sehr aufgeräumtes und gut beschriftetes Modul. Und hier soll nun etwas Außergewöhnliches passieren?

Magerit_Laniakea__front_real

Magerit_Laniakea__sideview

Sehr, sehr flach ist das Modul! Man fragt sich, wo die Technik ist!

Die einzelnen Klangbausteine

Die Grundschwingungsformen und deren Abwandlung werden durch den Shape-Regler in Form einer Matrix mit Hilfe der X- und Y-Achsen ausgesucht. Es stehen also mindestens 64 Schwingungsformen zur Auswahl, die aber durch Interpolation schön überblendbar sind. Hier ist eine Übersicht der Werksschwingungsformen:

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Magerit_Laniakea_OSC_chart

Anhand der X- und Y-Achse wählt man die Modelle aus. Interpolation ist auch möglich

In das Magerit Laniakea können auch eigene Schwingungsformen mit einer eigenen App geladen werden. Das geht ganz simpel mit WAV-Dateien. Die Oszillator-Frequenz (FREQ) geht über 7 Oktaven, kann jedoch auch fließend zu 12 Halbtönen eingestellt werden. Die erzeugten Klänge durchlaufen nun eine Art Multiplikator (CLUSTER), der beim Drehen im Uhrzeigersinn immer mehr Töne erzeugt (maximal 8), die in einem harmonischen Zusammenhang (Chords) stehen. Gegen den Uhrzeigersinn werden ebenfalls bis zu 8 Stimmen erzeugt, die jedoch in keinem Zusammenhang stehen und dann komplettes Chaos erzeugen. Ist der Regler in der 12-Uhr-Stellung, erklingt die reine Oszillator-Schwingungsform, so als ob man einen einfachen VCO vor sich hat. Die Art des Chords kann ebenfalls mit diesem Regler in Zweitbelegung ausgewählt werden. 16 Stück stehen zur Verfügung, wobei Unison und Oktaven ebenfalls mitgezählt werden.

Dann geht das Signal in die COLOR-Abteilung, indem man ihm mittels Lowpass-Filter die Höhenanteile entzieht oder im Uhrzeigersinn etwas Overdrive und Obertöne hinzugibt. Ein eingebauter Limiter sorgt automatisch für eine gleichbleibende Lautstärke. Der Color-Regler hat aber noch mehr verknüpfte Funktionen, wie die Beeinflussung des eingebauten Resonators oder die Veränderung der Geschwindigkeit der einzelnen Partikel zum Chaos. Das ORBITS-Poti dient dem Einstellen des Decays des kompletten Klangs, wenn man ein GATE an das Modul anlegt. ORBIS regelt aber auch den Anteil des normalen Oszillators zum eingebauten Resonator, der alle möglichen Körper wie Plastik-, Tunnel-, Glocken- oder String-Modelle erzeugen kann. Der EFFECTS-Regler des Reverbs bearbeitet in zweiter Instanz auch die Länge des String-Resonators. Des Weiteren gibt es noch etwas verstecktere Optionen, die bei bestimmten Reglerpositionen weitere Besonderheiten mit ins Geschehen werfen, wie beispielsweise weißes Rauschen. Hierzu sollte man aber die Anleitung bemühen und selbst noch einige Geheimnisse entdecken.

Das Stereo-Reverb des Magerit Laniakea

Bevor das Audiosignal nun ausgegeben wird, durchläuft es die Reverb-Engine (EFFECTS), die sich hervorragend präsentiert. Das Reverb klingt überraschenderweise richtig dicht und lullt jedes Audiomaterial je nach Einstellung schön ein oder wird so richtig breit und aufgefächert, wie man es sich wünscht! Das passt richtig gut zusammen! Dabei klingt es überhaupt nicht technisch, sondern schön organisch. Eine Freeze-Funktion ist ebenfalls bei voll aufgedrehtem Hall möglich. Der Reverb-Buffer friert das Gespielte ein und man spielt tatsächlich neues Material über die stehenden Schwingungen, sofern der Regler nicht bewegt wird. Dass ein eingebautes Reverb in diesem Maße so toll klingt, erwartet man bei einem so minimal gebautem Modul eigentlich nicht.

Magerit_Laniakea__front_zoom

Der große Regler soll tatsächlich aus dem 3D-Drucker stammen

Der große „SPACE“ Dial-Knopf

Welche Aufgabe hat nun der große Knopf mitten auf dem Panel? Mit diesem kann man die Anteile der vielen am Modul einstellbaren Parameter automatisieren und mit einem Dreh verstellen. Verstanden? Nein? Dann mit anderen Worten: Der große Regler soll z. B. den Reverb-Anteil, das Lowpass-Filter, die Anzahl der Cluster und vielleicht noch die Schwingungsform des VCOs ändern. Durch Drücken des Space-Knopfes und das anteilige Einstellen des Parameters übernimmt der SPACE-Regler den Wert und am Ende der Programmierung kann man mit einem Dreh alle vier Änderungen hören. Dass hier dramatische Fahrten möglich sind, liegt auf der Hand. SPACE ist sogar mit einem CV-Eingang versehen. In welchem Kontext benutzt man nun Laniakea?

Anwendungsszenarien für das Eurorack-Modul

  • Das Magerit Laniakea Modul wird als permanent laufende Drone genutzt. Um das zu erreichen, lässt man den EXCITER-Eingang unbestückt. Sofort nach dem Einschalten erklingt das Modul und spielt exakt die an den Potis eingestellten Werte. 
  • Laniakea wird als klassisches Soundmodul mit Gate und 1 V/Okt. gespielt.
  • Man nutzt nur die interne modale Resonator-Quelle und triggert diese Engine ebenfalls mit Gate und 1 V/Okt., indem man die internen Schwingungsformen ausblendet.

Lobeshymne zur klanglichen Ausbeute

Magerit Laniakea ist DAS Modul für jegliche atmosphärische Dronenklänge, für Filmvertonungen, für Hollywood Blockbuster, ob Grusel oder Science-Fiction. Oder auch nur zur Vertonung von Landschaftsaufnahmen oder für das Gruppenyoga, beziehungsweise für die Meditation. Als reines Standalone- und Out-of-the-box-Gerät spielt es im Handumdrehen viele Eurorack-Modul-Kombinationen, ja sogar kleine bestückte Racks an die Wand und hierfür alleine gibt es schon die volle Punktzahl. So simpel wie hier habe ich noch nie solche komplexen, sich wandelnden Soundcluster erzeugen können, die wirklich beim Spielen die Zeit vergessen lassen und die innere Stimme ruft: Nimm es auf! Nimm es auf …“ Man muss auch über Klangerzeugung nichts wissen. Einfach drehen und hören. Faszinierend! Als Gate/Pitch-Modul macht es auch aufgrund der Wavetables und der vielen frischen Ideen auch ein gute Figur. Ganz kurze knackige Bässe oder Perkussionsklänge sind aufgrund der digitalen Attack- und Release-Zeiten nicht ganz so schnell und spritzig. Das soll aber nur ein Hinweis sein und fließt nicht negativ in die Bewertung ein. Wer so etwas möchte, kann auch dieses Modul ohne die Verwendung des internen Decays in seine EG/VCF/VCA-Umgebung einbauen. Magerit Laniakea tritt als Klanglandschaftengestalter und nicht als einfaches Synth-Modul an!

Und dann gibt es noch die austauschbaren Wavetables. Damit öffnen sich ohnehin Tür und Tor. Der Resonator, der Gefäße, Glocken und das Anschlagen von einer Saite simulieren kann, spielt ja auch noch ordentlich mit auf.

Die Bedienung ist simpel und hat nur 2 Menüebenen mit einigen Besonderheiten, die man aber sehr schnell aufgrund der Motivation erkunden und dann auch spielerisch zum Einsatz bringen wird. Hilfreich ist auch die sehr gut geschriebene und strukturiert aufgebaute Anleitung zum Herunterladen.

Ein Video sagt aber mehr als tausend Worte, deshalb schaut bitte unten stehendes Video an, das in großen Teilen in einem Rutsch aufgenommen wurde und auch mit entsprechendem Videomaterial versehen wurde an!

Ein Wort zu den Firmware-Updates

Firmware-Updates werden per USB übertragen, indem man den Chrome-Browser öffnet, das Modul an den Rechner (PC/MAC) anschließt, auf die entsprechende Update-Seite beim Hersteller geht und dort das neueste Update abruft. Das ist simpel gelöst und funktioniert zuverlässig. Die Firmware ist bereits jetzt ausgereift und hatte während des Tests die Versionsnummer 2.1 geladen. Es wurden keine Bugs festgestellt.

44,1 kHz war mit unbekannt

Dass das Modul nur mit 44,1 kHz/16 Bit arbeitet, habe ich erst gelesen, als ich mich auf die technischen Werte für diesen Test fokussiert hatte. Insofern empfand ich keinesfalls den Klang oder die Ergebnisse als unzureichend, klangtechnisch beschnitten oder komisch! Mir ist am Gesamtklang nichts Negatives aufgefallen. Ganz im Gegenteil: Wenn es mal rauchig, crunchy oder irgendwie „krittelig“ wurde, fand ich das sehr charaktervoll und ganz toll. Meiner Meinung nach spielt die Auflösung keine Rolle und man muss deswegen kein Fass aufmachen, denn das Laniakea punktet ohnehin mit Eigenständigkeit im Klang und so etwas wird ja gerne angenommen.

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Fazit

Unbekannter Hersteller, unbekannte Klandlandschaften und unendliche Vertonungsweiten liefert das Magerit Laniakea Eurorack-Modul. Ich finde, das ist ein echter Knaller für das Eurorack. Ein fantastisches Modul. Der eingebaute Stereo-Reverb passt hervorragend. Doch das Beste ist, dass man nichts wissen oder können muss, um etwas Großartiges mit dem Modul zu erzeugen. Und wer doch analytischer Vorgehen möchte, findet alles an Bausteinen vor, was man benötigt. Also, für mich eines der herausragenden Eurorack-Module 2023.

Plus

  • fantastische Klangwelten aus dem Stegreif
  • einfaches Bedienkonzept
  • sphärisch klingendes Stereo-Reverb
  • Drone- und Gate-Modus
  • SPACE-Dial
  • modaler String-Resonator
  • austauschbare Wavetables

Minus

  • 44,1kHz/16 Bit nicht mehr zeitgemäß (proforma)

Preis

  • 266,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Analog Twin

    Bisher war Eurorack kein GAS-Auslöser.
    Was ich habe reicht mir, hab ich so gedacht.
    Jetzt aber spüre ich ein leichtes Kribbeln. Ich glaube,es ist Zeit schnell zum Therapeuten zu eilen, die Anti-(Gas)Körper beginnen zu versagen. Toller Test!

    • Profilbild
      SynthNerd AHU

      @Analog Twin na wenn schon keine GAS mehr durch NordStream kommt, dann wenigstens noch das aus der AMAZONA-Pipeline ;-)

      • Profilbild
        Aljen AHU

        @SynthNerd Und wenn zum Glück doch nicht aus Wladiwostok, dann wenigstens aus Lissabon … ok, auch nicht ganz, aber Spanien ist schon iwie in der Gegend :)

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    „dass man nichts wissen oder können muss, um etwas Großartiges mit dem Modul zu erzeugen“

    Schade eigentlich.

    • Profilbild
      chardt

      Das Punk-Ethos – gegen den Progressive Rock gerichtet – war: Hier hast Du drei Akkorde für die Gitarre, jetzt geh los und gründe eine Band!
      Die heutige Realität: Zwei-Akkord-Songs sind Mainstream, und das Bedienen der Effektgeräte ist wichtiger als Instrumente zu beherrschen. „So isch no au wieda.“

    • Profilbild
      liquid orange AHU

      Dazu ein paar meiner Lieblingszitate:

      Only if you don’t can play an instrument, you can make free sounds
      Conrad Schnitzler

      Because we couldn’t make music, we (Kluster) have to do, what we did
      Dieter Moebius, Kluster

      Noten sind erstarrte Musik
      Karl Bartos, ex-Kraftwerk

      Ein Kunstwerk muss die Regeln machen, Regeln machen kein Kunstwerk…
      Edgar Varèse

      • Profilbild
        Aljen AHU

        @liquid orange Bartos ist studierter Musiker. Varèse sowieso, sogar am Pariser Konservatorium. Mit solchen Hintergründen ist es natürlich einfach, pfiffige Kalendersprüche zu klopfen. ;)

        Da finde ich schon einen Max Richter ehrlicher, der einfach irgendwann seinen Fehler bemerkte, Musik zu komponieren, die sich ausschließlich akademischen Komponisten erschloß. Seitdem macht Richter ja wirklich geile Mugge :)

        Ok, eine Kunst zu studieren lehrt das Handwerk, kann andererseits einem den Spaß und die Spontaneität am Schaffen ebendieser Kunst gründlich verderben. (Diese wenig erbauende Erfahrung machte ich einst persönlich auf dem Gebiet der Literatur.) Schon verdammt schwierig, die Balance zu finden.

  3. Profilbild
    Stratosphere AHU

    Tolles Modul zum fairen Preis !
    Es lohnt sich auch auf die Webseite des Anbieters zu gehen.
    Hier werden 2 weitere spannende Module angeboten.
    Da fängt der Bestell-Finger an zu wippen.

      • Profilbild
        Stratosphere AHU

        @gs06 Hatte meine deutsche Adresse eingegeben die akzeptiert wurde.
        Ist halt gerade nicht lieferbar.
        Der Artikel scheint gewirkt zu haben.

        • Profilbild
          Aljen AHU

          @Stratosphere Hat mit dem Artikel wohl weniger zu tun, eher mit der kommunikativen Unfähigkeit des kleinen Herstellers.

          Lies mal das Forum dort durch. Ständig Anfragen zu Backorders. Die Jungs folgen bei der Kommunikation bestenfalls dem Aussitzen-Prinzip, eher sogar dem Ghosting.

          Ursprünglich wollte ich den (angeblich lieferbaren) Kairos gleich dazu bestellen, aber bei dieser Art von abschreckender (Neukunden-) Kommunikation habe ich ehrlich gesagt nicht mehr viel Vertrauen in die kleine Klitsche.

  4. Profilbild
    susuexp

    Was soll „44,1kHz/16 Bit nicht mehr zeitgemäß (proforma)“ denn aussagen? Es gibt keinen Grund bei etwas wo Audio rauskommt mehr zu nutzen und für eine Klangquelle wäre doch „dieses Gerät erzeugt hochfrequente Outputs, die gerne mal einstreuen und die um aliasing zu vermeiden erst mal weggefiltert werden müssen“ doch eher ein Minuspunkt.

    • Profilbild
      [P]-HEAD (S.Bernhardt) RED

      @susuexp Da die Mehrzahl der „neueren“ Digitalmodule als Basis 96khz /24 bit ausführen, ist dies, wenn man es denn so bewerten will, entgegen der „Norm“ ein negativer Punkt. Das letztlich ausschlaggebende Argument ist der Nutzer, dem das entweder völlig wurscht ist, oder das für wichtig empfindet. Deswegen das proforma.

      • Profilbild
        susuexp

        @[P]-HEAD (S.Bernhardt) Na ja, wurscht ist es mir ja nicht, aber die Betonung suggeriert ja, das mit einer höheren Bittiefe oder Sampling rate eine Verbesserung des Klangs zu erwarten wäre. Aber hier wäre das eben nicht der Fall und es wäre im Sinne der Lesenden vermutlich besser zu erklären warum sich das bei einem Modul wie diesem im Zweifel sogar eher positiv auswirkt. In vielen Fällen ist 24 Bit nicht nötig und bei 96k fällt mir für Audio gar keine Rechtfertigung ein. Das andere damit werben ist für mich da kein gutes Argument.

    • Profilbild
      SynthNerd AHU

      @susuexp 44,1kHz können unmöglich zeitgemäß sein, wenn meine 20 Jahre alte Mikrowelle schon über 2GHz schafft :-)

      • Profilbild
        Aljen AHU

        @SynthNerd Geh ja behutsam mit Deiner Vintage-Mikrowelle um. Mein „Radar Oven“ von Severin hat sich gestern nach ebenfalls zwei Dekaden „not with a howl but with a rattle“ verabschiedet. Was soll’s, jetzt haben wir eine mit, man höre und staune, einem Inverter. Klingt echt nach modularer Bauweise. Skandalöser Weise schafft das Ding immer noch nur 2.4x GHz. Das ist weniger als die Hälfte unseres heimischen WiFi. Lames Zeugs, geplante Obstruktion, verdammte Marx! Aber nun isses gut. Gerade köchelt Ebly darin. In der Mikrowelle, nicht im WLAN. Guten Appetit!

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    Anjin Sun

    Vielen Dank an Amazona & dem Pimmelkopf für die Offenbarung solcher Gerätschaften! Eierlegende XX sind natürlich Gemütlichkeiten, die im ersten Moment faszinieren, bekannt folgend doch schnell Ernüchterung bringen. Mir persönlich geht es hier, trotz schmaler Erwerbsbörse, schon nach 10 Minuten so. Inspiriert mich nicht, hemmt gefühlt eher individuelle Kreativität, so folgend mein bleibender Eindruck!

    • Profilbild
      Aljen AHU

      @Anjin Sun Immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich Menschen auf dieselben Dinge reagieren. Für viele ist das Autofahren nur echt, wenn sie dauernd Kupplung treten und mit dem Benzinrührstab wedeln müssen; mich hat die Schalterei immer genervt, das Fahrgefühl mit moderner Automatik/Doppelkupplung ist für mich viel spaßiger und konzentrierter, abgesehen davon, dass (nicht nur) im S-Modus die Automatik so schaltet, wie ich es nie hinbekommen würde. Und wenn ich mal doch schalten will, hab ich M-Modus, hab ich die +/- Paddles… zugegeben, hab ich mal ausprobiert und für mich für unnötig befunden ;)

      So auch mit Instrumenten… es sind so viele Möglichkeiten vorhanden, auch bei diesem vermeintlich „Automatikgetriebe“-Modul. Ich sehe da spontan schon ziemlich viele Möglichkeiten, die sich alleine schon rein kombinatorisch ergeben. Klar kann man legendäre Klänge mit Sinus und ein paar Formern dahinter machen, natürlich lassen sich saugeile Beats mit nur SQR und Saw basteln, alles keine Frage. Was spricht aber dagegen, statt zwei einen ganzen Haufen Waveforms zur Hand zu haben? vor allem, wenn sie so viel besser klingen als noch die unseligen Rompler der frühen 1990er es taten?

      Das Ding hat auch noch mehrere Eingänge für externe Steuerung, und das ausgehende Audio muß auch nicht gleich in die Ohren…

      Was an alledem die „Kreativität hemmen“ soll, bleibt mir ein Rätsel. Freuen wir uns doch auf „strange new toys from another world“…

  6. Profilbild
    Aljen AHU

    So, jetzt mal langsam für Doofe^H^H^H^H^H Anfänger: was brauch ich noch, um das Ding zu benutzen, wenn ich noch gar kein Eurorack besitze?

    1. irgendein Eurorack-Gehäuse mit Stromversorgung (ok, das sei mal sicher).
    2. irgendwas, was Gate/CV zum Ansteuern ausgibt? (Vorhanden u.a.: Matrixbrute, Microfreak, Keystep, das Moog-Mother-Trio)
    3. sonst noch was? Kann ich einfach mit den beiden Audio-Outs unten rechts zum Mischpult (1010bluebox zB) und hört man dann was? Sind das Line? Oder ist noch ein Output-Modul extra nötig?
    4. dem Handbuch kann ich nicht entnehmen: hat das Ding schon sowas wie rudimentäre ADSR-Hüllkurve oder muß die auch extra?

    Fragen über Fragen – mittelfristig will ich mir natürlich schon ein kleines Eurorack aufbauen, aber gerade jetzt noch nicht, da will ich die Investitionen möglichst rudimentär halten.

    T.I.A!

    • Profilbild
      zirkuskind 1

      @Aljen Wenn ich es/das Produkt richtig verstanden habe:
      zu 1.: Ja.
      zu 2. Genau.
      zu 3.: dürfte Eurorack-Level sein dh lauter als Line. Sprich: Entweder schafft es dein Mischpult es runter zu regeln, ansonsten brauchst du noch ein Output-Modul. Alternativ: einen Mixer im Rack mit dem du runter regeln kannst.
      zu 4. das Teil hat wohl mindenst Decay-Regler, die Attack-phase ist wohl fest. Falls dir das nicht beliebt brauchst du eine Hüllkurve. Lässt sich aber am ehesten (für Einsteiger) mit einem Funktionsmodul lösen, so hast du gleich noch ne LFO, einen Mixer, und bisschen was zum rumspielen, ein Funktionsmodul ist immer gut da es meist eine Art Schweizer Taschenmesser darstellt.

    • Profilbild
      [P]-HEAD (S.Bernhardt) RED

      @Aljen Hallihallo, ich fühle mich angesprochen. Hier die Antworten:
      1. Ja
      2. Perfekt! Du musst aber auch nichts an die Eingänge anschließen, dann bist Du im Drone Modus und das Teil macht immer Sound, so wie in meinem Video.
      3. Ja, das geht auch mit jedem anderen Pult – musst nur auf den Gain Regler aufpassen.
      4. Decay Regler ist intern vorhanden. Brauchst Du aber auch nur, wenn Du CV und Gate verwendest. Im Drone Modus eben nicht.

    • Profilbild
      chardt

      @Aljen Hallo Aljen,
      ja, Du brauchst zuerst mal ein Eurorack zum Reinschrauben der Module inkl. Stromversorgung.
      Die Ansteuerung erfolgt über Gate und CV, da bist Du mit dem Keystep perfekt bedient.
      Wenn ich unseren Phallus richtig verstanden habe, dann wurden die Klangbeispiele nur mit dem Laniakea produziert, weitere Module sind nicht zwingend nötig. (Dafür ist dann z.B. die im Modul enthaltene Hüllkurve etwas eingeschränkt.)
      Wenn Du damit anfängst, dann kannst Du den Signalausgang ja auch mal in den Matrixbrute schicken und sehen, welche „Nachbearbeitung“ Dir gefällt. Oder Du steigst gleich etwas stärker ein und packst schon mal folgendes ins Rack (wirst Du früher oder später eh kaufen ;)
      – ein analoges Filter nach Geschmack, um auch mal wärmere Klänge zu machen, z. B. Doepfer A 106-5 oder A 120
      – ein VCA (braucht man immer, z.B. Doepfer A 130-2)
      – eine Hüllkurve, evtl. auch LFO (z.B. Behringer 140)
      Damit hättest Du schon mal eine solide Basis bei überschaubaren Kosten.

    • Profilbild
      susuexp

      @Aljen 1. hast du dir schon selbst beantwortet.
      2. Damit es einen Output hat, brauchts du nicht mal die, aber ja mindestens die 3 Arturias liefern outputs, die dir weitere Möglichkeiten eröffnen.
      3. Ja, wobei Eurorack level deutlich über dem normalen line level liegt, d.h. Input gain sollte da weit runter. 1010bluebox ist da insofern speziell, als das die Eingänge auch für Eurorack level ausgelegt sind, das Mischpult kann also ohne Clipping damit um und dient quasi nebenbei auch als Output Modul. In den meisten Fällen brauchst du kein Output Modul, fast alles was mit line level umgehen kann, kommt auch mit Eurorack Signalen klar. Der Tip lautet immer „erst ein Output Modul anschaffen, wenn man ohne irgendwo ein Problem hat“. Die Mehrheit der Output Module liefert denn auch noch einen sonstigen Mehrwert – Inputs (für line, Inst oder Mic), Kopfhörer-Verstärker oder Mixer für mehrere Signale. Ein puristisches Output gibt es z.B. von Intellijel Designs, das kommt dann im 1U format und kostet deutlich weniger
      4. Kommt drauf an. Wenn am Exciter Eingang etwas anliegt, dann kann man damit schon rhythmisch spielen, wenn man die Klänge aus dem Drone Modus zerhacken will, dann braucht es noch eine Hüllkurve.

      • Profilbild
        Aljen AHU

        @susuexp @ Konsorten: Super, danke an alle, die so fix (und verständnisvoll *g*) geantwortet haben! Jetzt hab ich was zum Grübeln :-)

        Besonders erfreulich, dass die 1010bluebox direkt Eurorack-Level verarbeiten kann – auch die Desktop-Version, die ich hab. Das hatte ich so noch gar nicht auf dem Kieker (trotz RTFM). Für den Start bedeutet das erst mal eine Ausgabe weniger.

        Das Jagen durch die Matrixbrute ist auch ne Idee, habe ich tatsächlich nur einmal vor Jahren mit Gitarre ausprobiert, für doof befunden und es sein lassen. Wäre Zeit, da Neues zu lernen und mit alten Vorurteilen aufzuräumen!

        Alles Weitere kommt dann ganz sicher nach & nach, so wie ich meine Anfälligkeit für kurzfristiges Suchtverhalten so kenne. ;-)

        Beste Grüße, aljen

        • Profilbild
          Aljen AHU

          @Aljen Jetzt nur noch abwarten, bis das Modul wieder verfügbar ist… ;)

          Mir schweben schon wirklich Deep Space Objects vor, wie etwa die Ergebnisse noch durch den Nightsky zu jagen… bin für so Sauereien immer gut :-P

          • Profilbild
            Aljen AHU

            @Aljen Jo, nach wochenlanger Wartezeit (die Madrider Brüder sind zwar ausgesprochen kreativ, kommunikativ aber umso weniger gesegnet) kam auch mein Modul an. Nebenbei habe ich die ersten Begegnungen mit dem Rack-Rauschgift hinter mir. Eigentlich wollte ich schon länger auch den Black Sequencer … da hatte wie zufällig Erica gerade den im Sale … (die Letten liefern auch viel schneller als die Spanier) – nun ist er auch da … und noch ein bisschen anderes Zeugs. Die Verkabelungen, anfangs gezielt gelegt, wachsen im Laufe des Flows neuronalnetzartig. Schlimm! Da gehören Suchtwarnungen auf jede Verpackung eines jeden Moduls! 😇 Kennt jemand außer mir noch die frühe (Ende 1950er?) Kurzgeschichte „Der Freund“ von Stanisław Lem? Die passt…

            Zu Laniakea, für mich macht das Ding ziemlich genau das, was ich an dem Subharmonicon vermisse. Wobei ich beide Instrumente zugegebenermaßen nach wie vor nicht so wirklich verstehe. 😎 Wie man den Resonator Solo aus dem Tohuwabohu schält, habe ich zwar noch nicht herausgefunden, auch nicht mit dem Hand-„Buch“. Kommt aber noch. Oder auch nicht.

            Auf jeden Fall danke nochmal für den Artikel. Als ausgebildeter Suchtkrankenhelfer weiß ich, dass ich für meine etwaige Sucht an niemanden die Verantwortung delegieren kann. Deshalb werde ich es dem geschätzten P-Head nicht vorwerfen. Hätte ja eh keinen Sinn. 😘

            • Profilbild
              [P]-HEAD (S.Bernhardt) RED

              @Aljen Super gerne – freue mich jedes Mal, wenn ein neue „Jünger“ in die Suchtfalle tappt. Aber die Endorphin-Ausschüttung ist enorm und es kommt stetig eins zum anderen. Es ist verzwickt! Und willkommen in einer ganz netten und ehrlichen Gemeinschaft!

  7. Profilbild
    Aljen AHU

    Komischer Laden ist es aber schon. Zwei-Mann-Klitsche hin oder her. Bestellungen annehmen und Geld kassieren gern – Kundenanfragen zu möglichen Lieferterminen im eigenen Forum wochenlang „ghosten“, Mails ignorieren… wenn schon die pre-Sales Kommunikation so mau aussieht, stellt sich schon die beunruhigende Frage, wie wohl die Kommunikation in einem möglichen Servicefall aussieht.

    Ich kann ja schon verstehen, dass es ne Amateur-Butze ist und nicht auf gesicherte Lieferketten zurückgreifen kann, aber das ist das Eine und die (Vertrauen schaffende) Kommunikation das Andere. Langsam beginne ich den Paypal-Käuferschutz-Termin im Augenwinkel zu behalten…

    Oder ist das einfach die spanische Art zu kommunizieren? (Dazu kenne ich mich mit der spanischen Kultur zu wenig aus.)

  8. Profilbild
    Aljen AHU

    Das Ding ist echt ko(s)misch, hat mich dazu gebracht, mir doch noch sowas wie Eurorack anzutun… verdammt, was sagt die Suchtberatungsstelle dazu… ja egal, ich bin ja nicht abhängig, kann ja jederzeit aufhören… gelle. ;-)

    Happy Accident #27364746: A Piano Solo.

    https://youtu.be/Frtq4SM1eo0

    Viele Grüße,
    aljen

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