ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test: Behringer Space FX, Eurorack Effektmodul

Günstiges Behringer Effektmodul für das Eurorack

28. Oktober 2023
Test: Behringer Space FX, Effektmodul, Eurorack

Test: Behringer Space FX, Effektmodul, Eurorack

Wir testen für euch heute das Behringer Space FX, ein Effektmodul für das beliebte Eurorack-Modularsystem. Im späten Frühjahr gab es dazu bei uns die letzte aktualisierte News-Meldung. Danach  wurde es noch einmal still um das Modul, aber plötzlich ist es erhältlich und natürlich sofort bei uns im Testlabor.

ANZEIGE

Was ist das Behringer Space FX?

Das Behringer Space FX ist ein 24 Bit Stereo-Multi-Effektmodul von Klark Teknik für das Eurorack-Modularsystem.

Behringer Space FX Herstellerbild Modul Frontseite

Es bietet 32 wählbare Effektprogramme, darunter 15 Reverb-Effekte wie Room, Hall, Plate und Spring, 8 verschiedene Delay- und Modulationseffekte wie Echo, Chorus, Flanger und Phaser sowie einige Multi-Effekte wie Delay + Reverb und Chorus + Reverb. Jeder Effekt ist in drei Parametern editier- und in seiner Intensität einstellbar.

Die Eingangsempfindlichkeit des Stereoeinganges ist zwischen Eurorack- und Line-Pegel umschaltbar, sodass man auch Sounds aus externem Equipment mit den hier gebotenen Effekten würzen kann.

Das Behringer Space FX wird ausgepackt!

Aus der für Behringer typischen weißen Hochglanz-Umverpackung schälen wir das gut in Antistatikfolie eingepackte Behringer Space FX, das typische Ribbon-Kabel für die Stromversorgung im Eurorack und ein schwarzes Schraubenset.

Behringer Space FX Userbild Verpackungsinhalt

Dazu gesellt sich noch der Quick-Start-Guide in drei Ausführungen, einmal in Japanisch, einmal  in Chinesisch und dann noch mehrsprachig quer durch Europa, also auch in Deutsch. Diesen Quick-Start-Guide gibt es auch auf der Website zum Behringer Space FX als umweltfreundlichen Download.

Aber irgendetwas fehlt doch noch? Wo ist der typische Behringer Sticker? Der liegt diesmal leider nicht bei. Na gut, das kann ich verschmerzen, denn nachdem ich nun fast alle Eurorack-Module von Behringer in meine Cases geschraubt habe, hat sich da schon eine ordentliche Sticker-Sammlung angehäuft. Schauen wir doch einfach mal im nächsten Abschnitt auf die allgemeine Produktqualität des Behringer Space FX und werfen ein Auge auf die …

ANZEIGE

Haptik des Effekt-Moduls

Das 14 Teileinheiten breite Behringer Space FX ist mit 41 mm Einbautiefe bestens Skiff-tauglich, unsere mobilen Modularisten wird das sicher freuen.

Behringer Space FX Herstellerbild Modul seitlich liegend

Geboten wird hier die gewohnte Behringer-Qualität, die ich auch schon in meinen Tests zu den Eurorack-Modulen aus dem Behringer System 100 positiv erwähnte. Bis auf die relativ stramm aufnehmenden Ein- und Ausgangsbuchsen sind alle anderen Bedienelemente nicht mit der Frontplatte verschraubt. Das sehe ich aber in diesem Fall nicht als Nachteil, denn Behringer hat da sein eigenes System für eine gute Stabilität gefunden, was sich bisher auch in meinen Systemen seit Jahren ohne Probleme bewährt.

Space FX Userbild Potis und Schalter

Der Regler FX SEND ist griffig und hat im gut skalierten Regelweg einen angenehmen Widerstand. Das Push-Poti PROGRAM/VALUE ist bauartbedingt ein klein wenig wabbelig, aber alles im Rahmen, da kenne ich ganz andere Wackelkandidaten im Eurorack und das bei deutlich teureren Modulen. Im Regelweg gibt es bei dem Push-Poti aber nichts zu meckern, das zielgenaue Anfahren von Programmen und Werten wird durch eine Rasterung im Regelweg sogar noch unterstützt. Ein Druck auf ihn löst, genau wie bei den anderen beiden Schaltern auch, die gewünschte Funktion sauber aus.

Userbild Display von oben nicht ablesbar

Das Display ist leider nur im horizontalen Winkel, von vorn oder unten klar ablesbar. Schaut man von oben darauf, wird die Schrift dünner, bis sie ganz verschwindet. Das habe ich so auch noch nicht gesehen, ist aber sicher bauartbedingt. Aber okay, wer baut das Modul auch verkehrt herum ein? Ansonsten ist die Schrift sehr groß und damit auch ohne Lesebrille sehr gut ablesbar.

Schauen wir noch schnell auf die Rückseite des Behringer Space FX. Hier sehen wir als einzige Erhöhung  die verpolungssicher angelegte Eurorack-Stromversorgung.

Behringer Space FX Userbild Modul Rückseite

An dieser Stelle dann auch gleich die Werte dazu. Auf der -12 V Leitung saugt das Behringer Space FX magere 25 mA. Auf der +12 V Leitung zieht es dann noch einmal ordentliche 90 mA aus dem System, belastet dafür aber die 5 V Leitung überhaupt nicht.

Die Bedienelemente des Behringer Space FX

Sind die Laufschuhe geschnürt? Wir machen jetzt einen kleinen Spaziergang über die übersichtlich bestückte Frontplatte des Behringer Space FX, bei dem ich im Gehen kurz die Bedienelemente und deren Funktion erkläre. Wo nötig, erwähne ich gleich noch mögliche Besonderheiten dazu. Wer hier also gut aufpasst, spart sich für den Einstieg das Handbuchstudium und kann direkt loslegen.

Herstellerbild Manual Bedienelemente

Ganz oben finden wir das Display (1) für die Anzeige der Effektprogramme, deren Parameter und Werte. Nun machen wir einen beherzten Sprung nach ganz unten und widmen uns erst einmal den vier Eurorack-Buchsen. Links finden wir die zwei Buchsen für den Stereo-Eingang (7/ INPUTS). Haben wir nur ein Mono-Signal nutzen wir nur die obere Buchse. Dann sieht man rechts daneben aufgedruckt den Signalweg mit der Wandlung von analogem in ein digitales Signal (ADC), Einspeisung in den Effektprozessor (DSP) und anschließende Wandlung des digitalen Signals wieder in ein analoges für den Ausgang in Stereo an den beiden rechten Eurorack-Buchsen (8/ OUTPUTS).

Userbild Signalpfad Buchsen

Über der Beschriftung für den Signalpfad finden wir einen kleinen Schiebeschalter (6) mit der Beschriftung INPUT LEVEL. Mit diesem Schalter wählen wir für das Eingangssignal den entsprechenden Eingangspegel. Bei Eingangssignalen aus dem Eurorack-Kosmos schalten wir auf LOW, bei Instrumentensignalen schalten wir auf HIGH.

Ein Stockwerk höher auf der Frontplatte des Behringer Space FX finden wir zwei Regler. Mit dem Push-Poti PROGRAM VALUE (5) auf der rechten Seite wählt man per Dreh das Effektprogramm und lädt es per Druck auf den Regler in den Speicher. Der Regler FX SEND (4) regelt dann die Intensität des ausgewählten Effektes mit maximaler Wirkung im Uhrzeigersinn bei Rechtsanschlag. Die eingestellte Intensität wird im Display rechts auch mit einer zuckenden Balkenanzeige dargestellt.

Behringer Space FX Userbild Display Room 1

Über den beiden Reglern finden wir dann zwei Schalter. Der linke Schalter (2) wechselt zwischen den Effektparametern 1 und 2. Die Umschaltung erfolgt über erneuten Druck auf den Schalter. Der rechte Schalter (3) stellt dann Parameter 3 zur Verfügung und liefert gleichzeitig die TAP-Funktion, mit der man auf ihm das Tempo der Modulationseffekte zum Rhythmus manuell eintippen kann. Netter Nebeneffekt, um das Poti herum wird das aktuell eingestellte Tempo durch eine pulsierende Beleuchtung visualisiert.

Die Parameterbelegung der beiden Schalter wechselt je nach ausgewähltem Effekt und stellt praxistaugliche und für den Effekt typische Einstellungen zur Verfügung. Die Einstellung der Werte erfolgt dann über die Zweitfunktion des oben schon beschriebenen Reglers PROGRAM / VALUE (5). Nachstehend die Auflistung aller gebotenen Effekte mit ihren Parametern und Werten:

Herstellerbild Manual Effekte und Parameter

Alles in allem hat das Behringer Space FX eine sehr übersichtliche Bedienoberfläche, die nach ein, zwei Bedienvorgängen selbsterklärend ist und dementsprechend schnelle Resultate liefert.

Sind die gebotenen Effekte brauchbar?

Das Klark Teknik gute Effekte zum kleinen Preis kann, haben sie schon hinlänglich bewiesen. Empfehlenswert ist auf jeden Fall der großartige Testbericht unseres Autors Florian Anwander zum von ihm hochgelobten Klark-Teknik 3rd-Dimension BBD-320 Chorus.

Space FX Userbild mit anderen Effektgeräten

Behringer selbst gibt in Social-Media-Kanälen auf Anfragen zum Behringer Space FX gern den Hinweis: „Check out the TC Electronic M100.“ Auch dieses großartige Effektgerät zum kleinen Preis hatten wir damals bei uns im Test und es wurde von unserem Autor Raphael Tschernuth in den höchsten Tönen gelobt. Glaubt man dem Hören-Sagen, ist das TC-Electronic M100 wiederum ein verkapptes Behringer FEX800, denn die technischen Daten und Features sind gleich, sodass sich quasi am Ende mit dem Behringer Space FX wieder ein Kreis schließt.

Behringer Space FX Userbild Display Delay

Klar sollte bei dem Preis sein, dass es beim Behringer Space FX nicht um Hightech-Mastering-Effekte geht. Vor diesem Hintergrund kann ich auch die fehlenden Eingänge für Modulationen durch externe Control-Voltage verschmerzen. Natürlich sind Modulationen im Modularsystem selbstredend das Salz in der Suppe, aber sind wir doch mal ehrlich: Modulationen für Effekte nutzt man doch eh nur für krasse Effekte, wo die Modulation dann auch wieder Mittel zum Selbstzweck ist. Das Tempo schnell im Takt einzutippen, ist auf dem rechten Schalter trotzdem ja sehr gut machbar und manchmal bringen die unrunden Sachen ja auch die besten, sprich lebendigsten Ergebnisse.

Behringer Space FX Userbild Display LFO Filter Patchkabel

Behringer bewirbt das Space FX mit dem Slogan: „Alle Effekte, die Sie jemals brauchen werden.“ Na ja, soweit würde ich jetzt nicht gehen, aber brauchbar sind die gebotenen Effekte allemal und klingen zudem noch erstaunlich gut. Besonders hervorzuheben sind dabei die Hallräume, das Delay, das Echo und die Multi-Effekte. Einzig die Modulations-Effekte wie Phaser oder Flanger könnten vielleicht noch etwas drastischer in ihrer Parametrisierung sein, dadurch fallen sie in meinen Ohren ein wenig ab. Seine vornehmlich zugedachte Aufgabe, die erstellten Patches am Ende der Signalkette noch mit einem gutklingenden Effekt zu würzen, verrichtet das Behringer Space FX aber auf jeden Fall souverän.

Das Behringer Space FX on YouTube

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

 

ANZEIGE
Fazit

Das Behringer Space FX liefert als solide gebautes Effektmodul von Klark Teknik auf Knopfdruck sehr gutklingende Brot- und Butter-Instanteffekte zum Würzen eurer Tracks im Eurorack-Modularsystem. Durch die fast intuitiv erfassbare und einfache Bedienoberfläche hat man praktisch keine Einarbeitungszeit und muss sich am Ende der Signalkette auch keine großartigen Gedanken über umständliche Programmierung machen. Natürlich erwartet man im Modularsystem Eingänge für Control-Voltage, aber die würde man eh nur für krasse Modulationseffekte benutzen, von daher und auch in Anbetracht des Preises kann man das Fehlen wohl verschmerzen. Wer am Ende der Signalkette seine Ergüsse mit einem gut klingenden Effekt verfeinern möchte, kann hier also bedenkenlos zugreifen. Mein Tipp: Einfach mal antesten!

Plus

  • einfache und intuitiv erfassbare Bedienoberfläche
  • Effekte klingen gut und sind durchweg brauchbar
  • gute Verarbeitung
  • hoher Spaßfaktor
  • Preis

Minus

  • Leider keine CV-Eingänge (eher Anmerkung als wirkliches Minus, da man das Tempo für Modulations-Effekte manuell eintippen kann).

Preis

  • 99,- Euro
ANZEIGE
Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    exitLaub

    „Modulationen für Effekte nutzt man doch eh nur für krasse Effekte, wo die Modulation dann auch wieder Mittel zum Selbstzweck ist.“

    Nein, ganz bestimmt nicht. Gerade einfache Effekte können durch wohl dosierte zusätzliche Modulationen geradezu aufblühen.

    Was mir jedoch schon seit langem auffällt und wieder zu der obigen Aussage paßt: In vielen Euroracksets werden hauptsächlich viele „fancy“ Module verbaut. Was fehlt sind ausreichend „langweilige“ Module wie Mischer, VCAs, Attenuverter, usw. um die Steuersignale auch vernünftig dosieren zu können.

    Es gibt auch tatsächlich noch „ein paar“ Abstufungen zwischen 0 und 100%. ;)

    • Profilbild
      rujex

      @exitLaub Ja, ich finde auch, dass ein clock und cv Input für wet/sry, dass Modul deutlich interessanter gemacht hätte. Warum soll man kostenbaren Platz im Rack für etwas nutzen, dass es so auch extern gibt.

      • Profilbild
        exitLaub

        @rujex Gäbe noch weitaus interessantere einfach Möglichkeiten für CVs. z.B.

        Rhythmische Änderung des Predelay beim Reverb
        Phaserresonanz modulieren
        Delayfeedback nur auf bestimmten Noten erhöhen
        Verzerrer Lowcut mit S&H im Takt modulieren

  2. Profilbild
    Stobbert

    Als „Brot und Butter“-Effekt-Modul mit „Set and Forget“-Benutzung ist es durchaus brauchbar. Ich würde allerdings immer wieder 100€ drauflegen und mir einen Happy Nerding FX Aid oder TipTop Z5000 zulegen – das macht im Modularverbund einfach viel mehr Sinn. Und man spart wertvolle HP! 😉

  3. Profilbild
    herw RED

    41 mm Einbautiefe? Wenn ich einen Blick auf das vierte Foto werfe, dann ist mit 41mm doch wohl die Gesamttiefe gemeint?
    Bei Skiff-Tauglichkeit sollte die Einbautiefe ab der Frontplatten-Rückseite (vergleiche Angaben bei Doepfer) angegeben werden.
    Vom Foto deute ich diese eher als ca. 20mm.
    Die Effekte überzeugen mich in dem Video nicht, da man alle vorgestellten Effekte erst ab 75% FX-Send wahrnimmt – also eher schwach.
    Trotzdem finde ich eine Erstbewertung von „ungenügend”, wie sie hier jemand offenbar kommentarlos abgibt, sehr unpassend.
    Vielleicht sollte aber Behringer nicht solche unsinnigen Preismarken wie z.B. 99€ als Vorgabe geben und dann ein entsprechendes Modul herausgeben.
    Auch Neu-Usern in die Modulartechnik sollte klar sein, dass man für den Preis von einem Multieffekt-Modul nicht viel erwarten kann. Einen Vergleich bei anderen Herstellern sollte man schon machen und dabei durchaus das vorgeschlagene doppelt hohe Preissegment nicht außer Acht lassen.
    Es bricht Behringer kein Zapfen aus der angetrebten Krone, wenn man für 199€ ein qualitativ hochwertigeres Modul anbietet. „Billig” sollte nicht der Maßstab sein.

    • Profilbild
      Dirk E. aka Xsample RED

      @herw Hi Herw, Vielen Dank für Deine Ausführungen. Die Einbautiefe von 41 mm ergibt sich aus dem Stromsockel mit eingestecktem Stecker. Der Rest ist ja wirklich total flach. In meinen Tests waren die besten Ergebnisse im Send-Bereich zwischen 45 und 80%, davor nicht hörbar, danach dann wieder zu viel. Ich sehe einen Effekt immer eher als das I-Tüpfelchen auf einem Sound. Der Effekt soll nicht dominant sein, sondern eher dezent, aber wenn er weg ist, soll schon auch was fehlen. Keine Ahnung, wie ich das am Besten beschreiben soll. Natürlich gibt es da auch Ausnahmen, immer dann, wenn der Effekt, auch als Effekt hörbar und damit Teil der atmosphärischen Wirkung sein soll.

  4. Profilbild
    chaosbrain

    Ich habe es mir gekauft und war wenig impressed..man nimmt die fx kaum war bis man volle Hütte aufdreht..viel zu wenig Optionen..aber ich werds wohl trotzdem behalten da ich nichts besseres da hab..

    • Profilbild
      monopuls

      @chaosbrain … wie man es eigentlich schon im Video oben hören kann – es passiert nicht viel

  5. Profilbild
    xmario

    schade ums geld. im grunde haben die einfach nur das schlechte standalone behringer fx teil in ein eurorack gehäuse verpackt und die pegelverträglichkeit angepasst..

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X