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Patches & Sounds: Behringer Kobol Expander Synthesizer

13 starke Patches für den Behringer Kobol

17. Januar 2024

Um uns den zahlreichen Modulationsmöglichkeiten des Behringer Kobol Expanders zu nähern, möchte ich im folgenden Workshop einigen ausgewählten Modulationseingängen jeweils ein eigenes Patch widmen. In meinen Audiobeispielen stelle ich 13 Geister, ähm Patches, kurz vor. Begleitet werden sie teils von einer Fläche aus dem Roland JV-2080 und etwas Reverb vom Alesis Midiverb II. Die Klangbeispiele zur „Patch-Genese“ sind jeweils trocken. Den Test zum Behringer Kobol Synthesizer findet ihr hier (klicken).

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Behringer Kobol Patch #01 – Neyflute

Behringer Kobol Expander PatchMein erstes Patch konzentriert sich auf den LFO-Rate-Modulationseingang. Der Filter-Cutoff ist niedrig eingestellt und kann beim Spiel variiert werden. Die „ADS Control“ stellen wir auf 11 Uh, was ein negativer Wert ist – dadurch bekommt unsere Flöte eine authentischere Anblasphase. Bei der Filterhüllkurve (ADS2) setzen wir die Attack-Zeit auf 11 Uhr, das Decay auf 14 Uhr, Sustain auf Minimum. Den Behringer Kobol Expander stellen wir mit Hilfe der Synthtribe-App auf Last-Key Priority und Multitrigger-Modus. Der „Decay“-Schalter ist in der linken Position (=Release).

Um die Tonhöhenmodulation durch den LFO zu blockieren, stecken wir unser erstes Patch-Kabel: Ein loses Ende kommt in die VCO-Mod-In-Buchse (blaues Kabel im Bild), das andere hängt frei in der Luft. Nun können wir den LFO für die Cutoff-Modulation des Filters nutzen, indem wir den „LFO Out1“ mit der Eingangsbuchse „VCF Frequency“ verbinden.

Deutlich interessanter wird diese Modulation, wenn wir zusätzlich die LFO-Frequenz modulieren. Dazu patchen wir unser zweites (grünes) Kabel vom ADS2-Out unten rechts (=Filterhüllkurve) in den LFO-Rate-Eingang ganz oben links und siehe da: Schon ertönt ein flötenähnlicher Lead-Sound.

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Behringer Kobol Expander
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Nun fehlt mir nur noch ein wenig weißes Rauschen als Blasgeräusch. Wenn ich den Noise Out direkt in den VCF Audio In patche, ist das Noise vor allem in den höheren Lagen leider viel zu laut und zu breitbandig. Daher nutzen wir folgenden Trick: Einfach Noise in den Resonance-Eingang des Filters patchen (rotes Kabel im Bild) und schon sind wir am Ziel!

Behringer Kobol Patch #02: Serge

Behringer Kobol Expander Patch 2

Westcoast-LFOs à la Serge? Die VCOs des Kobol Expanders können auch sehr tiefe Frequenzen erzeugen. Führt man eine negative DC-Spannung in den Frequenz- bzw. Rate-Eingang, so lassen sich VCOs bzw. LFO auch noch erheblich langsamer betreiben. Nun nutzen wir das Filter bei voll aufgedrehter Resonanz als Sinusgenerator und modulieren seine Frequenz mit einem wilden Mix aus VCO1, VCO2 und LFO.

Nun erhält der globale „CV In 1V/Oct“, welcher sowohl Filtercutoff als auch die Tonhöhe beider VCOs beeinflusst, den invertierten Ausgang des Voltage Processors (rotes Kabel mit silbernen Steckern). Wir patchen nun auf seine beiden Eingänge die Ausgänge der beiden VCOs (gelbes Kabel und rotes Tiptop-Stackable). Die LFO-Rate modulieren wir durch den nicht-invertierenden Ausgang des Voltage Processors (schwarzes Kabel). Der Modulationsschalter routet den LFO ausschließlich zu VCO1.

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Zu guter Letzt nutzen wir eine Audiorate-Filtermodulation, um anstelle der statischen Sinusschwingung der Filterresonanz zusätzliche Obertöne zu generieren. Dazu patchen wir ein Feedback (!) vom Audio Out in die VCF Frequency und reduzieren den Ausgangspegel des Kobol. Am Resonanzregler des Filters lässt sich nun schön unser Patch gestalten.

Behringer Kobol Patch #03: FM-Hat

Nun nehmen wir Frequenzmodulation in den Fokus. VCO2 und der LFO modulieren VCO1. Im Beispielclip drehe ich manuell an der VCA-Decay-Zeit, während der ASM Hydrasynth über MIDI ein Ratcheting-Arpeggio-Pattern an den Kobol abfeuert. Die Fläche kommt wiederum vom JV-2080, der kurze Room Reverb auf dem Kobol kommt wie immer vom Alesis Midiverb II.

Behringer Kobol Expander Patch 3

VCO1 erzeugt eine schmale Pulsschwingung bei C3=1 kHz, VOC2 einen Sägezahn bei C3=350 Hz, wobei sein Pegel von der ADS2-Hüllkurve moduliert wird (kurzes rotes Kabel). Der Volume-Regler von VCO2 muss zugedreht sein, ansonsten hören wir keinen Effekt der Modulation. Das liegt daran, dass sich seine Steuerspannung zu dem Volume-CV-Eingang addiert.

Als nächstes patchen wir den Audioausgang von VCO2 in den Frequenz-Eingang von VCO1 (gelbes Kabel). Im Ergebnis hören wir durch die etwas längere Attack-Zeit vom ADS2 neue Seitenbänder am Tonansatz. Als alter DX7-Aficionado steht mir nun der Sinn nach einem weiteren Modulator. Hier müssen wir nichts patchen – der schnelle LFO (100 Hz) ist direkt mit dem VCO verbunden, solange nichts in der „VCO Mod In“ Buchse steckt. Wir patchen zudem eine Verbindung des VCO1 Ausgangs direkt in die LFO-Rate-Modulation (oberes rotes Kabel), um eine Feedback-Schleife zu generieren: Schon gibt die LFO Frequenz ihre 100 Hz Periodizität auf und schwingt sich in herrliches noise-ähnliches Chaos auf.

Wer jetzt noch gern ein paar silbrig glänzende Signalanteile über 15 kHz dazu addieren möchte, erhält diese durch ein Patch des Audioausgangs zurück in den VCO1 Waveform Modulationseingang (besser mal den Ausgang des Kobol Expanders etwas zurücknehmen).

Behringer Kobol Patch #04: Fear of the Fourth

Waveform-Modulation mit brachialen Powerchords!

Behringer Kobol Expander, Workshop & Sounds

Hier hören wir Waveform-Modulation durch die ADS2-Hüllkurve (schwarzes Kabel) mit sehr langer Decay-Zeit. Allerdings führt uns unser Patch zunächst über den Voltage Processor, denn wir nutzen den Reverse Out zur invertierten Modulation von VCO2-Waveform (rotes Kabel). Am Out Gain stellen wir präzise ein, von welcher bis zu welcher Schwingungsform wir durchfahren. VCO2 ist dabei eine Quarte tiefer gestimmt als VCO1.

Das Patch wird wiederum vervollständigt von einer Audiorate-Modulation der Filtereckfrequenz durch das etwas leiser gestellte Audio-Ausgangssignal des Kobol (grünes Kabel). Dies erzeugt herrlich kreischende Schwermetall-Verzerrungen. Abschließend modulieren wir für noch mehr Bewegung im Sound noch die Filterresonanz durch einen langsamen LFO (gelbes Kabel). Ich nutze LFO Out2, da ich die LFO Out1 Volume auf Minimum belassen möchte, um ein Vibrato zu verhindern. Die LFO-Rate eignet sich wiederum gut zum lebendigen Schrauben während der Performance.

Behringer Kobol Patch #05: Laserharp

Behringer Kobol Expander Patch 4
Anspielungen auf die klassische Jean Michel Jarre Laserharp aus Second Rendez-Vous (https://youtu.be/CozSAFHl1Jo?si=SKfLnTYwJiKcIa5A ab 4:00; hier das entsprechende Preset #46 des Elka Synthex: https://youtu.be/zaYkgY5_toE?si=iVcfJ5GhJPiQEi10) ist ohne Synthex eigentlich nicht nachzubauen. Wohl aber können wir mit dem Kobol gut in das klangliche Territorium vorrücken.
VCO1 spielt mit einer Rechteckschwingung, VCO2 zwei Oktaven höher mit PWM über den bordinternen LFO. Denselben LFO nutzen wir sanft für ein langsames Vibrato, beschränken aber mittels des Schalters seine Wirkung auf VCO2. Ohne Sync hört sich das so an:

Nun nutzen wir wieder ADS2 (weißes Kabel) zur Tonhöhenmodulation von VCO2, um die klassischen hüllkurvengesteuerten Sync-Sounds zu erzeugen. Da die Modulationstiefe viel zu hoch ausfällt, nutzen wir den Voltage Processor als Attenuator (gelbes Kabel) und aktivieren die Oszillatorsynchronisation mit dem entsprechenden Schalter:

Der entstandene Sound ist nicht durchsetzungsfähig genug. Da wir im Kobol keinen Ringmodulator haben, helfen wir uns, indem wir den VCO2 Out mittels eines Tiptop Stackable Kabels einerseits zur Eigenmodulation der Waveform heranziehen (grünes Kabel), andererseits sein Signal wieder an das VCF weitergeben (rotes Kabel). Von dort multen wir es abermals in den Filterresonanz-CV-Eingang und schon haben wir deutlich mehr „dirt“ im Signal. Nun fehlt nur noch der Chorus des Synthex, bei uns repäsentiert duch den TC 1210 Spatial Expander im Rack – sicher nicht die schlechteste Alternative. Eine Prise Hall vom Alesis Midiverb II vervollständigt unseren Sound:

Behringer Kobol Patch #06: Env Mod

Behringer Kobol Expander, Workshop & Sounds

Was kann man nun mit den Hüllkurvenzeiten-CV-Ins anstellen? Eine einfache Experimentierwiese tut sich auf, sobald wir mehrere mit Steuerspannungen versorgen und über MIDI ein Arpeggio laufen lassen. Unser Ausgangssound sind zwei leicht verstimmte PWM-Oszillatoren, das Filter ist halb geöffnet und hat etwas Resonanz:

Jetzt verbinden wir LFO Out 2 mit dem Voltage Processor In. Der Voltage Processor wird hier nur als Inverter genutzt, von daher stehen Ein- und Ausgangsregler auf 1. Der Ausgang geht auf die Decay-Zeit der VCA-Hüllkurve (grünes Kabel). Der invertierende Ausgang geht über einen Mult zunächst in die Decay-In-Buchse der Filterhüllkurve (weißes Kabel), von dort über das Stackable in den Attack-Input der VCA-Hüllkurve. Es ergibt sich ein äußerst lebendiger Arpeggiatorklang. Da der LFO nicht temposynchron läuft, klingt jeder Takt anders hinsichtlich perkussiver aber abklingender versus weich-eingeblendeter jedoch scharf abreißender Töne.

Zum Schluss garnieren wir unser Patch mit einer Filter-Cutoff-Modulation. Wir könnten hier den LFO1-Ausgang nutzen und aufgrund seines Abschwächers fein dosieren. Jedoch gefiel mir die invertierte Form im Zusammenspiel mit den Hüllkurvenmodulationen besser, daher greife ich das Signal direkt am Stackable des VCA-Attack ab.

Behringer Kobol Patch #07: Brass Overkill

Nachdem mein Brass-Patch im Behringer Kobol Expander Testbericht so viel Aufmerksamkeit erhielt, wagen wir uns jetzt noch an ein sehr viel komplexeres Patch – „all in“! Im ersten Beispiel habe ich eine Overdub-Aufnahme vom Kobol Expander gemacht und fünf Spuren nacheinander eingespielt. Es kommen keine weiteren Synths zum Einsatz.

Behringer Kobol Expander, Workshop & Sounds

VCO1 ist unser Hauptoszillator (zwischen Dreieck und Sägezahn), während VCO2 (Sägezahn) eine große Septe höher gestimmt ist. Unser Filter ist in etwa halb geöffnet und hat etwas Resonanz. Die Filterhüllkurve wirkt invertiert und nur mit sehr geringer Intensität (ADS Control). Volume von VCO2 drehen wir nun auf Minimum und patchen die Filterhüllkurve ADS2 in den Volume-Modulationseingang (gelbes Kabel).

Da wir den ADS2-Ausgang noch für weitere Modulationen nutzen wollen, verwenden wir ein Stackable und führen ihn schon mal in den In1 des Voltage Processors. Dessen Ausgang patchen wir in die Buchse VCO2 Freq (schwarzes Kabel). Nun stimmen wir am In1 Gain des Voltage Processors die Tonhöhenmodulation des VCO2, bis er in etwa eine Oktave über VCO1 erklingt. Den Reverse Out des Voltage Processors nutzen wir mit einem weiteren Patch zur Tonhöhenmodulation von VCO1, sodass sie sich gegenläufig verstimmen (weißes Kabel). Das Ergebnis gleichen wir durch Experimentieren am Out Gain des Voltage Processors ab, bis wir im Sustain ein sauberes Unisono erhalten.

Nun darf unser LFO den Sound beleben: Zunächst modulieren wir die LFO-Rate durch den ADS1 Out (grünes Kabel), um beim Tonansatz einen Vibrato-Fade-in zu simulieren. LFO Volume belassen wir aber auf Minimum. Der LFO Out2 wird nun über ein (rotes) Stackable mit dem Volume-Eingang des VCO1 verbunden (=Tremolo). Parallel führen wir ihn auch in die Sustain In Buchse des ADS2 (grünlich weißes Kabel). Caveat: Diese Hüllkurve moduliert ja grade unsere Tonhöhen über den Voltage Processor – hier entsteht also das jetzt „spreizende“ Vibrato!

Am Ende bekommt der Sound noch etwas Filter-FM als Zuckerguss. Eine Brücke zwischen VCO1 Out und VCF Frequency In genügt. Je nach Fine-Tuning der einzelnen Parameter entstehen nun absolut unberechenbare Soundvarianten, die sich in ihren Modulationen ständig wechselseitig beeinflussen. Das ist echte Nicht-Linearität und Chaos, hier sind wir genau an der Stelle, wo Software-Emulationen meist versagen. Der resultierende Sound beinhaltet bei vielen Tönen Phasing- und S&H-ähnliche Komponenten und hat kaum noch mit einem klassischen 2-Osc-Monosynth zu tun und klingt für mich deutlich mehr nach einem wirklich großen Modularsystem vom Schlage eines EMU, Serge oder ARP 2500. Mit etwas Hall aus dem Savant Audio Labs Quantum Room Simulator Plugin entsteht ein interessanter Brass-Lead, der geradezu danach schreit, per Overdubverfahren polyphon gespielt zu werden.

Behringer Kobol Patch #08: Bassdrum

Behringer Kobol Expander, Workshop & Sounds

Es gibt zwar schon Videos zum Thema Drums und Kobol, aber hier noch mein Beitrag:
VCO1 erzeugt eine leise Rechteckschwingung bei 200 Hz, VCO2 ein lautes Dreieck bei 65 Hz. Nun patchen wir weißes Rauschen in den Volume-CV-Eingang von VCO1.

Die ohnehin schon sehr knackigen Hüllkurven des Kobol Expanders wollen wir jetzt mal so richtig ausloten. Dazu patchen wir ADS1 Out und ADS2 Out in den Voltage Processor, um einen übertriebenen Hyper-Punch zu erschaffen! Den Ausgang des Voltage Processors patchen wir in den 1 Hz/Oct-Mastereingang unterhalb des Filters. Durch ein Keyboardtracking von 1 erhält nun das VCF die Steuerspannung der summierten Hüllkurven.

Nun ist mir aber VCO1 in seiner Tonhöhe zu hoch gerutscht und unser Sound klingt sehr nach 90er-Jahren Rave (was prinzipiell nicht schlecht ist). Wir patchen kurzerhand die invertierte Hüllkurvensumme aus dem Voltageprocessor in die VCO1 Freq Buchse. Der Attack-Regler von ADS1 ist nun hauptverantwortlich für den Klang unserer stampfenden Tekkno-Bassdrum und erlaubt zahlreiche Variationen.

Der Sustain-Regler der ADS2 bestimmt den Noise-Anteil im Ausklang. Bei höheren Decay-Werten von ADS1 ergeben sich überzeugende Synthtoms im Stile des Simmons SDS-V. Hinweis: Da wir die Hüllkurvensumme zur Steuerung aller Tonhöhen nutzen, reagiert unsere Trommel nicht auf unterschiedliche MIDI-Tonhöhen.

Behringer Kobol Patch #09: Sixosix Hat

Und hier noch eine ganz andere HiHat-Farbe, die auch als Roland TR-808, TR-606 oder DR-110 Becken durchgehen könnte.

Behringer Kobol Expander, Workshop & Sounds

VCO1 erzeugt eine PWM-Schwingung bei C3=1,15 kHz, VCO2 bei 820 Hz. Die PWM kommt vom ADS (Schalter zwischen VCO und VCA nach rechts gestellt). Anstelle die beiden VCOs dem Filter zuzuführen, nutzen wir zunächst den Voltage Processor als Mixer mit eingebautem Drive. Seinen Out patchen wir dann in den VCF Audio In (rotes Kabel). Der Ausgang der Filterhüllkurve ADS2 speist den VCA Eingang von VCO1 (gelbes Kabel).

Die Decay-Zeit des Haupt-VCAs in ADS1 modulieren wir durch den LFO Out1 (grünes Kabel). Dieser mittelschnelle Dreiecks-LFO sorgt für wiederkehrende Open-HiHats und damit für den Groove. Ein loses Ende eines Patchkabels (rotes Stackable) blockiert die Tonhöhenmodulation durch den LFO am VCO Mod In.

Nun fehlt noch eine Prise weißes Rauschen. Da das Rauschen im Behringer Kobol Expander fast immer zu laut wirkt, nutze ich auch hier eine kreative Lösung: Rauschen moduliert nun über die „ADS Ctrl“-Buchse (weißes Kabel) den Einfluss der Filterhüllkurve auf den Cutoff, was sich anhört wie – na Rauschen eben.

Behringer Kobol Patch #10: Submarine Snare

Wo Bassdrums und HiHats regieren, darf die Schnarrtrommel nicht fehlen!

Behringer Kobol Expander, Workshop & Sounds
Grundlage unseres Sounds ist weißes Rauschen, welches den Cutoff des Filters moduliert (gelbes Kabel). Das Filter bekommt viel Resonanz und eine etwas negative ADS Control.

Die Tonhöhe von VCO1 (Dreieck) steuern wir mit der Filterhüllkurve (rotes Stackable). Den VCO1-Out patchen wir auf den VCO2 Frequency Eingang. Und wir setzen den LFO in Maximalgeschwindigkeit zur Audiorate-FM von VCO2 (Schiebeschalter VCO1 Mod = off). Zu guter Letzt bringen wir ADS1 in den In1 des Voltage Processors und ADS2 Out via Stackable in den In2 des Voltage Processors. Sein Ausgang – die Summe unserer beiden Hüllkurven – kommt in den „ADS Ctrl“-Eingang. Jetzt ein wenig Gated Reverb drauf und fertig ist unsere Echolot-Snare.
Beim Spiel mit den beiden Decay-Zeiten und der VCF-Parameter lässt sich eine große Anzahl verschiedener Snare-Klänge erzeugen.

Behringer Kobol Patch #11: Ring Dance

Dieses Beispiel nutzt drei externe Eurorack-Module, um unsere Patch-Ideen beispielhaft zu erweitern. Hier hören wir eine Eurodance-Sequenz mit Ringmodulator – als Mehrspuraufnahme mit Kobol Bassdrum, Kobol Snare und den beiden Kobol HiHats aus den vorangegangenen Patch-Beispielen. Fläche, House-Piano und Bass kommen wieder aus dem JV-2080. Obwohl Oszillatoren, Filter und Hüllkurven vom Kobol stammen, ist das Klangergebnis doch recht überraschend „unkoboldhaft“.

Behringer Kobol Expander, Workshop & Sounds

VCO1 (PWM) ist auf ca. 2 kHz (bei eingehender MIDI-Note C3) gestimmt, VCO2 (Mitte aus Dreieck und Sägezahn) auf 2,2 kHz. Die PWM erfolgt über den LFO (Schalter), der LFO (Rechteck) steht auf seiner Maximalfrequenz von 100 Hz. Da der LFO eine feste Frequenz erzeugt, klingt diese Audio-Rate-PWM beim Spiel verschiedener Noten recht interessant:

Nun ziehen wir einen Doepfer Ringmodulator hinzu. Als ersten Eingang des A-114 nutzen wir den LFO (grünes Kabel), als zweiten Eingang VCO2 (gelbes Kabel). Den Ausgang des Ringmodulators führen wir über einen eigenständigen VCA, bevor er wieder dem Kobol Filter zugeführt wird (orangefarbenes Kabel). Der am ARP 2600 orientierte VCA von Feedback Modules erhält seine Steuerspannung vom ADS2-Out des Kobol:

Behringer Kobol Expander, Workshop & Sounds

Nun nutzen wir die ADS2 (wo unser blaues Stackable steckt) für eine Waveform-Modulation von VCO2 (schwarzes Kabel).

Zu guter Letzt nutzen wir ein Mixermodul (hier in Form eines Moog Modular-orientierten CP3 Mixermoduls mit seinen charakteristischen Verzerrungen), um behutsam den Audioausgang des Kobol in seinen Filtereingang zurückzukoppeln (dunkelblaues Kabel). Zugleich können wir dem Ringmodulator-Ausgang zusätzlich etwas Sättigung schenken:

Behringer Kobol Patch 12: Goblins Talk

Hier noch ein Beispiel für die Synthese von vokalartigen Formanten durch Filter-FM.

Behringer Kobol Expander, Workshop & Sounds
VCO1 liefert uns den Grundton (PWM durch langsamen LFO). Die Filterresonanz steht knapp vor Selbstoszillation. VCO2 (Dreieck) erklingt drei Oktaven höher:

Nun patchen wir den VCO2 Out zur VCF Frequency. Da ich auch eine kleine LFO-Modulation des Filters empfehle, nutzen wir lieber noch zusätzlich den Voltage Processor als CV-Mixer und blockieren das Vibrato durch ein Leerkabel in der VCO Mod In Buchse. LFO Out1 nun in den In1 und VCO2 Out in den In2 des Voltage Processors, dann seinen Out in die VCF Frequency Buchse gesteckt und schon können wir bequem den LFO-Anteil und den Audiorate-FM-Anteil ausbalancieren.

Behringer Kobol Patch 13: Let’s Go Crazy

Was passiert, wenn wir den Kobol mal fernab seiner Bestimmung einsetzen? Hier nur kurz angerissen ein paar Insider-Ideen, was man atypisch mit den gebotenen Teilmodulen anstellen kann:

Behringer Kobol Expander, Workshop & Sounds
Wenn wir die LFO Rate mit DC vom Rev Out des Voltage Processors modulieren (schwarzes Kabel), läuft er sogar bis zu 217 Hz schnell, was die Klangmöglichkeiten für Audio-Rate-Modulationen des Filters (blaues Stackable) nochmal um einiges erweitert! Kann man die so generierte Steuerspannung vielleicht auch durch das resonierende VCF filtern? Ja (gelbes Kabel)! Nur leider hat das VCF leider keinen individuellen Audioausgang. Daher patchen wir den Miniklinken-Hauptaudioausgang des Kobol mal in den VCO2 Freq Eingang (grünes Kabel). Den VCO2 Audioausgang nutzen wir mittels eines Miniklinkenadapters als neuen Audioausgang des Synths (rotes Kabel). Dadurch haben wir zwar zunächst die VCA-Hüllkurve nicht mehr zur Verfügung, können uns aber leicht retten, da der VCO2 ja einen eigenen VCA besitzt. Den Volume-CV-Eingang verbinden wir daher mit ADS2 Out (weißes Kabel), was unsere neue Haupt-VCA-Hüllkurve wird. ADS1 brauchen wir mit voll aufgedrehtem Sustain, sonst wirkt die CV-Modulation vom Filterausgang nicht auf die VCO2 Frequenz. Das entstandene Patch produziert allerlei Buchla-Artiges, das sich hervorragend für Transition-Effekte oder als Electro-Percussion eignet. Die mächtigsten Regler sind hierbei die Potis des Voltage Control Processors, LFO Volume und VCF Resonance.

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Fazit

Wenn mein „Patching with Pikachu“-Exkurs in die Kobol-Welt dazu anregen konnte, mal etwas mehr auszuprobieren als die üblichen Brot-und-Butter-Klänge, freue ich mich auf Feedback in den Kommentaren. Auch Fragen und Anregungen sind jederzeit willkommen. Und nun happy Patching!

Preis

  • 199,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Flowwater AHU

    Freu, freu, freu, freu, freu! 😍

    Ach so … ich besitze den Behringer »Kobol« ja gar nicht, finde den sogar eher langweilig.

    EGAL! Das ist spannend, man kann was lernen und sicherlich auch für andere Synthesizer nutzen (»Taiga«).

    Also: Freu, freu, freu, freu, freu! 😍

    • Profilbild
      t-hiho RED

      @Flowwater Vielen Dank! Ja in der Tat, meine Absicht ist es, solche Patchideen auf möglichst vielen anderen Synths auszuprobieren. Daher auch meine neue Affinität zum Versuch, typische Serge Patches auf Geräten nachzuempfinden, denen man das nicht zutraut… ;-)
      Voraussetzung ist aber oft, dass das entsprechende Gerät auch sowas kann wie den LFO in seiner Minimal- und Maximalrange durch eine DC-CV zu erweitern. Moog Mavis und Matriarch können das z.B. auch überraschend gut!

        • Profilbild
          t-hiho RED

          @Flowwater Der Taiga ist wirklich auch ein sehr leistungsfähiger Synth mit seinen drei OSCs mit Sinus-Outs und FM Inputs, da geht in Bezug auf komplexes Sounddesign echt viel. Und er hat ein S&H, den ich am Kobol etwas vermisse (wenngleich man ihn freilich leicht extern ergänzen kann, z.B. in Form des Behringer 1036 gleich in doppelt). Leider finde ich den Taiga bei all dem hübschen Design und Möglihckeiten ein wenig unübersichtlich, gerade wegen der vielen Sonderfunktionen und Tastschalter.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Flowwater „Ach so … ich besitze den Behringer »Kobol« ja gar nicht, finde den sogar eher langweilig.“

      Welche Überraschung! Aber ja, man kann bestimmt was davon lernen.

    • Profilbild
      Aljen AHU

      @Flowwater “ich besitze den Behringer »Kobol« ja gar nicht, finde den sogar eher langweilig”

      Wie kann man etwas langweilig finden, das man so gar nicht aus der Praxis kennt?

      Kleiner Tipp, dieses Kästchen ist voller Überraschungen. Das teilt sich Kobol mit vielen kapriziösen Analogen aus der Vintage-Ecke. Langweilig wird da wirklich nichts, oder ich bin zu anspruchslos. ;)

      • Profilbild
        Flowwater AHU

        @Aljen Nein, Du bist nicht zu anspruchslos … ich bilde mir nur ein (!), dass ich eine Menge Erfahrung habe … Dunning-Kruger und so. 😉

        Außerdem wird mein »Taiga« gerade aber sowas von gar nicht langweilig – auch befeuert durch diesen Artikel – weswegen ich mir noch eine weitere analoge Möhre im Moment nicht zulegen werde. Wenn denn dann finde ich von Behringer den »Neutron« und den »2600er« interessanter.

  2. Profilbild
    Dr. Robert Skerjanc RED

    Toni, wieder einmal großartige Soundbeispiele aus einer kleinen Kiste! Wobei mir persönlich 49-Lets go grazy am besten gefällt. In Bespiel 46 scheinst du deinen ARP 2600 VCA eingesetzt zu haben, ich höre so etwas wie ein charakteristisches DC-Pumpen.

    • Profilbild
      t-hiho RED

      @Dr. Robert Skerjanc Vielen Dank für Dein nettes Lob! Ja, in #46 hören wir tatsächlich den ARP 2600 VCA in der Version von Feedback Instruments aus Rumänien. Ein hervorragendes Modul im Übrigen – top verarbeitung und top Audioqualität! Das Besondere am 2600er VCA ist für mich der extreme Transient, der dadurch geformt wird, dass man den exponentiellen UND den linearen Steuerspannungseingang zugleich nutzen und v.a. gegeneinander ausbalancieren kann. Damit sind so feinfühlige „Reaktions-Varianten“ des VCAs möglich, wie ich es sonst nicht von anderen Synths (mit Ausnahme des Roland System 700) kenne.

    • Profilbild
      HOLODECK Sven

      @Dr. Robert Skerjanc Da bekommt man als Nichtmodularer direkt Bock das auszuprobieren- ich hab den Kobol, weil er einen ganz eigenen organischen lebendigen Sound hat, den ich mit keinem Synthi in meinem Studio hinbekomme. Die erstmals analogen Envelopes von Behringer waren auch ein Kaufgrund ohne viel Kapital zu binden.
      Mit meinem Delay/Reverb Specular Tempus, entfaltet sich ein echter Klangkosmos.

      • Profilbild
        t-hiho RED

        @HOLODECK Sven Ich muss ja sagen, ich fände es klasse, wenn Behringer diese modulierbaren Dual Envelopes als kleines Eurorackmodul rausbrächte! Würd ich für unter 80.-EUR dann auch sofort kaufen. Aber vermutlich lohnt es den Entwicklungsaufwand gar nicht, für 199.- kriegt man ja schon den ganzen Kobol.

  3. Profilbild
    kiro7

    Ganzganz super! Toll gemacht! Jetzt scheint mir der Kobol doch der bessere Kauf als der K-2.
    Oder? Oder muss man beide haben? Wer kann dazu was sagen?

    • Profilbild
      t-hiho RED

      @kiro7 Vielen Dank für die netten Worte! K2 oder Kobol, eine schwierige Frage. Ich denke, das kommt drauf an, was man genau sucht. Ich halte den Kobol für Vielseitiger, obwohl das K2 Filter freilich mehr kann mit seinem resonanzfähigen Hochpass. Kobol vs. K2 hat im wesentlichen drei Aspekte beinhaltet: Features, Klang, Value-for money.
      Features: Der K2 kann den Goldfrapp-Mic-to-Frequency-Trick. Und er kann ein wenig wie Mr Ozio und Air klingen. Und er klingt immer fies. Etwas fieser sogar als mein historischer MS20. Die Waveform-Modulation und die ENV-CV-Ins des Kobol hingegen möchte ich nicht mehr missen! Hier wirkt der K2 eingeschränkter.
      Klang: Der Kobol klingt für mich (Subjektivitäts-Alarm!) viel konkreter und mehr nach „echtem historischen Synth“ als der K2. Der K2 will ja kein expliziter MS20 Klon sein, aber es liegt halt a.g. Featurelage so dermaßen nahem den Vergleich zu ziehen. Und da klingt der K2 für mich nicht ganz so überzeugend wie mein MS20.
      Value-for-money: hier ist die Antwort „man braucht beide“ ein absoluter No-brainer, denn ein anständiges MS20 Filter kostet allein schon zwischen 120.- (Doepfer A106-1) bis 459.-EUR (Intelijel Morgasmatron). Ein ganzer K2 für 289.-EUR bringt uns zum Kobol zwei weitere Oszillatoren, zwei ganz anders klingende VCFs und den genialen External Signal Processor. Beide zusammen bilden ein kleines enorm leistungsfähiges Modularsystem.

        • Profilbild
          t-hiho RED

          @kiro7 …immer gern, wenn ich kann. Und grad kann ich, da ich eh nur krank am Sofa rumliege…

  4. Profilbild
    Woody

    Danke für die Bandbreite an Klangbeispielen und vor allem den ausführlichen Weg dahin.
    Mir macht es gleich Lust, das auch mit anderen Synthies zu probieren und vielleicht auf dem Weg irgendwo abzubiegen und zu schauen, was es da zu entdecken gibt.

    • Profilbild
      t-hiho RED

      @Woody Vielen Dank, genauso ist es auch gedacht! Bitte gern auch hier teilen, wenn jemand eines meiner Patches weiterentwickelt, egal ob am Kobol oder an anderen Synths! Mein Test-Kobol ist inzwischen leider wieder zurückgegangen, aber ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, ihn privat anzuschaffen, nachdem ich jetzt schon so tief drin stecke. Und die Tatsache, dass einfach kein Poti kracht (wie bei meinem historischen MS20) oder kein Netzteil brummt oder die MIDI-Integration in moderne USB-Setups so einfach ist, steigert die Attraktivität nochmal. Momentan hab ich ein Euroracksetup mit einigen Behringer Modulen, zwei 1004 und zwei 2600 Oszillatoren, das 1006 Filter und das 1005 Modamp Modul aus der ARP 2500-Serie. Damit geht schon auch echt Vieles. Insider-Tipp: Das vokalähnliche FM-Patch klingt wirklich bei jedem anderen Synthesizerfilter KOMPLETT anders! Hier lohnen sich Experimente. Die tollsten Sounds dieser Art hab ich bislang aus dem Moog Matriarch herausholen können. Aber der Kobol schlägt sich in dieser Disziplin echt wacker, obwohl sein Filter nicht unbedingt hierin seine größte Stärke findet. ARP 2600-style Filter können das auch besser…

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    astral_body

    Super Artikel! Vielen lieben Dank.

    Ich werde alle Patches mal in Ruhe nachstellen. Genau das richtige, was ich zum lernen brauche!

  6. Profilbild
    Aljen AHU

    Danke. Danke. Danke!

    Die Flöte… fast wie die berühmt-berüchtigte „Shakuhachi“ des Hohner HS-irgendwas (war das -2? ganz in Spießigweiß…)… just kidding.

    Hoffentlich kommt am Wochenende so richtiges Schietwetter. Dann stelle ich die Pikatsches nach. Sonst natürlich auch. :-)

    By the way, bin gerade etappenweise dabei, ein Patch Sheet für den Behrobol in Illustrator zu bauen. Jedenfalls nachdem ich keine gescheite Vorlage im Netz gefunden habe.

  7. Profilbild
    herw RED

    @t-hiho: 49-Let’s go crazy 😈👺herrlich avantgardistisch, das absolute Highlight – Danke

    • Profilbild
      t-hiho RED

      @herw Das finde ich auch. Ich bin wirklich positiv überrascht. Leider sind immer noch nicht alle neuen Produkte gleich durchdacht. Victor klingt halt leider überhaupt nicht wie ein VS und Space FX hat überhaupt keine CV-Inputs, was es fürs Eurorack in meinen Augen sinnlos macht. Oder der 1027 Sequencer, der völlig unverständlicherweise plötzlich nur 8 Steps bietet. Der ganze Charme der 2500er Sequenzen liegt doch genau in der Kombi des 10-step Sequencers des 1027 mit dem 8-step 1050 Mix-Sequencer!
      Aber ich kann nicht genug Gutes sagen über die Behringer 1004 und 2600 Oszillatoren und den Kobol! Das Behringer 1074 Filter und einige Behringer System 100 Module stehen auf meiner Wishlist. Hoffentlich bringt Behringer bald auch mal ein Quantizer-Modul raus…

  8. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Wie immer schöne Sound Beispiele dabei. Kobol Serge Final gefällt mir am besten. Man kann den kleinen gelben Hosenscheisser förmlich da rumhüpfen sehen :-) Die Pads aus dem Hydrasynth sind auch toll, wusste gar nicht, dass der sowas kann.

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      t-hiho RED

      Vielen Dank! Achtung: Der Hydrasynth steuert nur die MIDI-Arpeggios bei, er ist audioseitig nicht mit an Board bei diesen Hörbeispielen! Alle Flächen kamen vom Roland JV2080, der neben dem JD990 immer noch mein Lieblingsflächenleger ist.

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    CB

    Lustig: Erinnert mich an die Keyboards-Heftchen der 1980er Jahre. Die hatten da auch so Patch-Vorlagen drin. Was bin ich froh, dass es heute Plug Ins mit Presets gibt :-)

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      t-hiho RED

      @CB …damit bin ich wohl aufgewachsen. Ich LIEBE Presets in Plugins als Inspirationsquelle und finde es immer wieder erstaunlich und enorm lehrreich, was die Sounddesignerelite da oft so zaubert. Aber: Wie wir an einigen meiner Kobol-Patches nachvollziehen können, liegt der Reiz eines spannenden Sounds oft gerade darin, Wege zu beschreiten, die eigentlich gar nicht mal so naheliegend sind. Und genau das machen auch die großen Sounddesigner in den Plugins. Nur dass uns deren Ideen niemand erklärt. Ich finde es oft sehr mühsam, rauszufinden warum bei einem Preset plötzlich ein bestimmter Knopf am Plugin nicht mehr das tut, was ich erwarte. Der Zusammenhang erschließt sich mir nicht und ich suche oft ewig. Bestes Beispiel: Cherry Audio PS3300. Ein toller Sound, phantastische Presets, aber super schwer, den Überblick auch nur halbwegs zu behalten. Ähnlich bei Arturias ARP2600. Das Ganze ist für mich überhaupt keine Frage von antiquierter Hardware vs, zeitgemäßer Software, sondern eine Frage der Kompetenzvermittlung. Mir wäre es oft lieber, es gäbe in einem Plugin nicht 100 Patches von Person X, sondern vielleicht nur 15 und darfür ein knackiges Youtube Video dazu, wo der Schöpfer selbst die Genese des Klanges erklärt. Nur dann würde ich mich ermächtigt fühlen, MIT dem Klang zu arbeiten. Anstatt mit einer reinen Presetschleuder etwas auf die Schnelle rumzustümpern…

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    Shimanski Beats

    danke für diese hilfreichen Tipps, das macht Lust zum Nachbauen. Die Flöte find ich besonders gelungen, fast noch schöner als die Trompete aus dem Test ;). Vor allem die Idee, Noise auf den Resonanz-Eingang zu legen, darauf wäre ich nicht gekommen.

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      t-hiho RED

      @Shimanski Beats Danke! Ja, das war so ne Zufallsentdeckung. Tatsächlich finde ich das das Tollste an der Modularsynthese: Man kann nichts kaputtmachen, alles ist erlaubt und oft findet man unerwartete neue Wege.

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    Nvelope

    Was für eine super-klingende Flöte !!! Wäre die Modulation etwas ’sensibler‘ benutzt (deren Tiefe über Attack in einem ADSR), könnte man glatt davonschweben … mein Lieblingssound hier!
    Der Kobol wird gleich angeschafft – das ist fürwahr ein edles Teil zum Schrauben und Patchen!

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      t-hiho RED

      @Nvelope Vielen Dank! Ja, ich habe die Vibrato-Endintensität in der tat etwas arg hoch gewählt für das Beispiel. Aus ästhetischer Sicht wäre etwas weniger hier sicher besser. Aber dann hört man den allmählichen Speed-Up des LFO nicht mehr so deutlich. Das ist ein ähnliches Problem wie mit der wechselseitigen Abhängigkeit von Rate und Depth bei Flangern: Bei schnellen Geschwingidkeiten wirken auch schon kleinere Modulationshübe stärker…

  12. Profilbild
    Aljen AHU

    Moin,

    ich zitiere mich selbst ganz dreist hier oben, weil es unten womöglich doch verschwindet, was vielleicht jemand gebrauchen kann: Patchsheet für den Behrokobol zum Ausdrucken.

    Ich hab’s natürlich dem alten Original nachempfunden, nur so falls jemand was fragen sollte. Oder so.

    Die Vorlagen liegen auf meinem NAS und sind ausdrücklich zur freien, nichtkommerziellen, kreativen, freudevollen Verwendung entgeltfrei freigegeben.

    Einmal als PDF:

    https://panoptikuh.synology.me:5001/d/s/wx4KP5P3hc4Wplcxt5kY9uA9YxFJID1R/K-o9nvTABoswzZeLEtOz6KRGCMBF7iJT-ILVAnto8Ews

    …und einmal als PNG (>3000er Auflösung) für Leute, die PDF nicht mögen:

    https://panoptikuh.synology.me:5001/d/s/wx4KR22Zz72jF67roTWQs6K95TaLi8jP/Qc-PoKEw1WKowfe63sAcF9TrN7HGRP7w-MLVg1SA9Ews

    Weitergeben auch gern, sofermn unverändert.

    Die Downloads sind erst einmal bis Ende März 2024 aktiv, dann mal schauen.

    Have fun, and many happy accidents!

    Fragen? Fragen!

    Viele Grüße, Aljen

    • Profilbild
      t-hiho RED

      @Aljen Oh, 1000 Dank, sehr praktisch! Und sehr nett, dass Du Deine Arbeit teilst! Falls Du auch auf Facebook bist, dort finden sich auch große internationale Communities an Synth-Nerds, die das bestimmt auch zu schätzen wüssten. Und Du kannst auch mal Behringer direkt anschreiben, vielleicht haben sie auch Interesse, das offiziell zu veröffentlichen. Wär ja auch mal ne nice Referenz…
      Im Forum auf Sequencer.de wird sowas auch immer gern gesehen.
      Liebe Grüße,
      Toni

      • Profilbild
        Aljen AHU

        @t-hiho Jo, danke für die Anregungen – ich schau mal rum! :-)

        Sehe gerade… in Facebook muss man bei so einer Gruppe irgendwelche „ich stimme zu“-Fragen beantworten… grundsätzlich nichts dagegen, nur es gibt keine Möglichkeit, zu antworten… Nun denn. Dann halt „schön ist es auch anderswo, und hier bin ich sowieso!“

  13. Profilbild
    krollspell

    Ich hatte mir nur auf die Schnelle ein paar youtube Beiträge zum Kobol angehört und mir gedacht „das klingt aber nicht wie eine sagenumwobene Legende – nur rotziges Gequäke. Oder klingt der Original-Kobol wirklich so lausig? Jetzt, nach dem Durchhören dieser Patches bin ich aber beeindruckt. Ich finde auch die Flöte am schönsten. Ich mag Flöten-Patches sowieso extrem, etwa die Minimoog-Flöte vom Kristian Schultze (Passport, Christian Bruhn „Captain Future“).

  14. Profilbild
    vco5

    Hallo an alle, Frage zum Kobol:

    Wenn ich den Kobol in ein Eurorack schrauben will, geht dann noch der Midieingang oder ist das dann nur mit CV? Hat da schon jemand Erfahrung?

    Grüße VCO05

    • Profilbild
      t-hiho RED

      @vco5 Hm, ich hab den Kobol leider nicht mehr hier, aber soweit ich mich erinnere ist das MIDI- und USB-Interface hardwaremäßig schon hauptsächlich auf dem Mainboard des Kobol selbst untergebracht. Jedoch existiert im Standalone-Case für die Anschlüsse auf der Rückseite ein eigenes kleines Platinchen, welches über ein Flachbandkabel mit dem Mainboard verbunden ist. Darauf waren auch ein paar aktive Bauteile. Daher vermute ich, man müsste diese kleine Platine mit aus dem Case ausbauen und „kurschluss-sicher“ im Inneren des Eurorack-Rahmens verbergen. Und dann eben die Anschlüsse für MIDI-In und USB auf einem zusätzlichen Blindpanel herausführen. Für einen DIY-Bastler eigentlich kein Problem. „Ab Werk“ aber so nicht vorgesehen.

      • Profilbild
        vco5

        @t-hiho Hallo t-hiho,

        Danke für Deine Antwort. Wenn man hier auf ältere Beiträge noch Kommentare oder Anfragen stellt, ist es schön, wenn das doch noch jemand liest. Ich bin von der Sache mit dem Kobol schon etwas enttäuscht, wobei ich nicht mal wüsste, wie ich das Teil anschließen soll. Auf dem Board ist die Steckerleiste, welche zu dem anderen Board führt und eine 12 polige Steckerleiste, in welche der 10 polige Stecker zur Spannungsversorgung nicht passt. Eigentlich hätte ich erwartet, Teil aus Gehäuse ausbauen, Kabel zur Stromversorgung im Rack (alle Spannungen) und das wars. Klar arbeitet Eurorack mit CV , aber warum sollte ich den Midieingan verlieren? Insofern bin ich im Endeffekt geistig auch schon bei Deiner vorgeschlagenen Lösung angekommen, da wird einem wohl nix anderes übrigbleiben.
        Da mir der Guin Guin Minimoog Bau gelungen ist, bin ich zuversichtlich, das mir das auch gelingt. Trotzdem finde ich das sehr blöd (im Gegensatz zu dem was der Kobol eigentlich kann und macht, und das zu dem Preis) wenn man ihn, obwohl beworben, so nicht einfach in ein Eurorack mit seiner Funktionalität einbauen kann.
        Nochmals besten Dank und viele Grüße vco5

        • Profilbild
          vco5

          @vco5 Sorry, alles noch mal zurück auf Null. Ich habe mich daran erinnert, das in dem Beitrag über den Kobol beschrieben wurde, dass der Rezensent das Teil im Eurorack probiert hat. Das hat ja auch dazu beigetragen, das ich das Teil eigentlich gekauft habe. Also noch mal diesen Bericht gelesen, und da steht, das der 10 polige Stromversorgungsstecker auf der Seite ist. Da habe ich natürlich nicht hingeschaut. Also angeschlossen und mit Midi ausprobiert, und es funktioniert. Also alles perfekt. Ich gehe mal davon aus, das das Teil sich den eingestellten Midikanal von den Dip Schaltern merkt, ich habe den Kanal 1 nicht verändert. Also alles gut, es geht und kein zusätzliches gebastel nötig. Ein kleines Bild von dem Stecker in der Anleitung hätte geholfen. Sorry, jetzt alles gut.

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