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Workshop: Tipps zur Soundprogrammierung Korg MS-20, Behringer K2

Programmiertipps zum Korg MS-20

2. März 2024

Im folgenden Workshop widmen wir uns dem Korg MS-20 und seinen Derivaten. Wir zeigen auf, was sich alles mit der Patchbay auf der rechten Gehäuseoberfläche anstellen lässt. Einen umfangreichen Workshop mit Patches zum Korg MS-20 und Behringer K-2, findet ihr HIER.

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Tipp 1: VCO Mixer Korg MS-20

Die Wirkung der zwei Volume-Regler für die Oszillatoren sollte man nicht unterschätzen. Die Poti-Einstellung 7 sollte man sich als eine magische Grenze merken: Bis 7 klingt es nett, nach 7 klingt es fett. Im Klartext heißt das: Bis 7 erhält man relativ saubere, klar definierte Sounds, über 7 werden die Filter zunehmend übersteuert, was zu dem typischen, „dreckigen“ und beliebten MS-Sound führt.

Der VCO MIXER hilft auch dann, wenn ein VCO allein zu dünn klingt und zwei VCOs schon zuviel Schwebungen produzieren. Dann regelt man VCO 2 soweit herunter, bis man den gewünschten Grad an Bewegung im Oszillatorsignal erreicht hat. In diesem Zusammenhang ist auch das „Fine detuning“ der zwei VCOs wichtig, um die Art der Schwebung (schnelles oder langsames Beating) einzustellen, was sich auch stark auf den Soundcharakter auswirkt.

Tipp 2: Filter Tracking Korg MS-20

Die Miniklinkenbuchsen des MS-20 mini eignen sich auch prima dazu, mit den verbreiteten Eurorack-Modulen gepatcht zu werden. Im Gegensatz zu einem Modulsystem hat der MS-20 dank der Vorverdrahtung bereits ohne ein einziges Kabel zu stecken die Möglichkeiten eines typischen Analogsynthies. So ist z. B. die Dreieck-Schwingungsform des LFOs intern mit den VCOs und den VCFs verbunden. Will man jedoch Rechteck, muss es gepatcht werden – die ursprüngliche Dreieckschwingung wird dann durch Rechteck überschrieben.

An einem Beispiel zeige ich euch, wie man etwas patcht, was bei anderen Synths meist schon vorhanden ist: das FILTER TRACKING. Das heißt, die Filterfrequenz folgt der Klaviatur. Je höher die Töne, um so offener das Filter. Für gute Soli ist dies sehr wichtig, damit das Solo bei hohen Noten nicht durch das Lowpass-Filter „absäuft“. Mit den Reglern MG/T.EXT lässt sich dieser Effekt getrennt für Highpass- und Lowpassfilter einstellen, um ein lebendiges Klangbild zu erreichen.

Tipp 3: External Signal Processor – (Pseudo) Sync

Nein, genauso wie das Original hat der neue MS-20 mini auch keine Oszillator-Synchronisation. Um diesen Effekt einigermaßen zu simulieren, missbrauchen wir mal den „External Signal Processor“ (ESP), der sich unter dem Patchpanel befindet. Er wird hier schlicht als eingebauter „Overdrive“ benutzt. Das Signal wird in diesem Fall deshalb an der OUT Buchse des ESP abgegriffen (im Bild das braune Kabel).

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Sound Sync:

Überhaupt eignet sich der ESP für eine Vielzahl von Anwendungen, die sich in der Praxis bewährt haben – hier einige Beispiele:
1. aus einem Signal Trigger- und Steuerspannungen abzuleiten und damit Module zu steuern (ursprünglicher Zweck)
2. als Overdrive (oberes Klangbeispiel)
3. als Volume-Regler für Steuerspannungen oder Signale
4. als zusätzliches Filterpaar ohne Spannungssteuerung und ohne Resonanz (die Regler High Cut Freq und Low Cut Freq)

Tipp 4: Sample & Hold Korg MS-20

Der typische Sample&Hold-Effekt muss beim MS-20 gepatcht werden. Als Taktgeber nimmt man den Rechteck-Ausgang des LFOs, wobei der WAVE FORM Regler ganz nach rechts gedreht wird, um kurze Triggersignale zu erzeugen. Als Quelle nimmt man am besten WHITE NOISE, um nach oben und unten die höchsten Ausschläge zu erhalten. Die Intensität kann dann mit dem MG/T.EXT Reglern eingestellt bzw. begrenzt werden.

Als Taktgeber könnte man natürlich auch externe Signale heranziehen, z. B. Signale vom Drumcomputer, die man mit dem ESP in Triggerspannungen umgewandelt hat.

Sample & Hold Sync

Tipp 5: Bass Korg MS-2o

Der MS-20 besitzt zwei Hüllkurven, wobei nur die HADSR-Hüllkurve mit VCO, VCF und VCA intern verdrahtet ist. Für gute Bass-Sounds ist es vorteilhaft, beide Hüllkurven zu benutzen – die einfachere für den Lautstärkeverlauf (muss gepatcht werden), die HADSR für den Filterverlauf.

Korg MS-20 Batman Cover on YouTube

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Ron

    Danke für den Report. Gleich mal ausprobieren. Die Fett Bass Idee war mir noch garnicht bewusst.

  2. Profilbild
    Ron

    Hast du noch den Patch um die Gute zum Singen zu bringen? Auf deinem YouTube Channel klingt es super aber ich kann es leider nicht ablesen.

    • Profilbild
      camarillo

      @Ron Ich kenne den Channel nicht (freue mich über einen Link!) , vermute aber, dass du so vokalartige Sounds meinst. Mein K-2 singt sehr schöne „Yaaieh“s mit diesen Einstellungen:

      Kabel:
      EG1 OUT -> VCA Initial Gain
      EG2 REV OUT -> HP Cutoff Freq

      Regler:
      VCO1: Sawtooth, 4′
      VCO2: Wird nicht benutzt

      VCO1 Level: 10
      VCO2 Level: 0

      HP Filter: Cutoff 6.5, Peak 8
      LP Filter: Cutoff 4.5, Peak 8
      Filter2 (!) auswählen

      HP Freq Modulation: MG/T.Ext 0, EG2/EXT 6.5
      LP Freq Modulation: MG/T.EXT 0, EG2/EXT 7

      EG1: Delay Time 0, Attack 0, Release 3
      EG2:Hold 0, Attack 3, Decay 1.5, Sustain 4, Release 1.5

      Mit Filter Typ 1 bekomme ich es nicht ganz so schön hin, es lässt sich aber in der Nähe dieser Einstellungen auch grundsätzlich etwas ähnliches finden.

      • Profilbild
        Ron

        @camarillo Danke hat super geklappt, ich hab mich die ganze Nacht mit der alten Dame unterhalten können. 🎹

        • Profilbild
          camarillo

          @Ron Prima, das freut mich! 🙂
          Noch ein paar Tipps, die dir aber vielleicht beim Rumspielen auch schon aufgefallen sind:

          Mit EG2 Attack kannst du zwischen eher „Yaaiih“ und „Aaiih“ variieren. Mit EG2 Sustain das „Yaiih/Aaiih“ eher in Richtung „Yeeyi/Eeyi zu „Eeih“ verschieben (oder auch ganz woanders hin). EG1 Delay und Attack erlauben es dir, die zweite „Silbe“ mehr zu betonen.

            • Profilbild
              camarillo

              @Synchead Schick mir einen und ich probiere es gerne für dich aus ;-)

              Im Ernst:
              Was es braucht sind ein resonanzfähiger HP und ein resonanzfähiger LP Filter. Damit formst du die Formanten der Vokale. Um dann die „Yaaiihs“ zu erzeugen, musst du die beiden Resonanzfrequenzen in entgegengesetzte Richtungen bewegen. Das wird durch die „EG2 REV OUT -> HP Cutoff Freq“ Verbindung erreicht: Wenn der EG die LP Cutoff Frequenz nach oben schiebt, schiebt er die des HP-Filters nach unten und umgekehrt.

              Das alles kann selbstverständlich auch der MS-20 mini. Wie gut es da klingt, weiß ich nicht – ich habe halt keinen. Ich habe aber gerade noch einmal mit Filter 1 meines K-2 gespielt. Da musste ich lediglich die Cutoff Frequenzen ein wenig anpassen, um zu einem guten Ergebnis zu kommen. Mit Filter 2 komme ich dennoch immer zu etwas besseren Ergebnissen.

              Um das Ganze nun also auf den Punkt zu bringen: Ich bin sicher, dass du auch mit dem MS-20 mini zu einem guten Ergebnis kommen wirst.🙂

              • Profilbild
                Synchead

                @camarillo Bei der BassStation 2 geht es mit Bandpass und Filter Modulation. Kann man dann rudimentär so auf dem Rolamd SE-02 abbilden. Das MS-20 Gesinge geht vermutlich auf jedem Synth mit 2 Filtern? Behringer Kobol??

                • Profilbild
                  camarillo

                  @Synchead Die Filter-FM Variante habe ich bislang mit jedem Synth hinbekommen, bei dem sich die Filter Frequenz mit einem Oszillator im höheren hörbaren Bereich modulieren lässt. Ich mache das eigentlich immer mit einem LP-Filter und leicht aufgedrehter Resonanz.

                  Beim Kobol sehe ich keinen Hochpass-Filter, da wüsste ich also nicht, wie man MS-20-artiges Gesinge hinbekommen sollte.

                  • Profilbild
                    Synchead

                    @camarillo Da hab ich mich beim Kobol geirrt. Bei der BassStation ist der originale Sound Filter fm und soweit ich es nachvollziehen konnte ein Bandpass. Allerdings gibt HPF und LPF wohl in Serie auch einen Bandpass. Ein Workshop Vocal Sounds mit Synths wäre geil. Mit dem Roland SE-02 und der Bass Station 2 geht auch einiges …

  3. Profilbild
    MadMac

    Vielen Dank für den Workshop und für die Inspiration. Der MS-20 war mein erster Synthie und ich spiele ihn nach über 40 Jahren immer noch sehr gerne. Mich lädt das Gerät immer wieder zum experimentieren ein. Auch in Kombination mit dem SQ-10.

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