Sound/Bespielbarkeit
Bereits trocken angespielt entfaltet die Buddy Guy Signature einen vollen, warmen Ton, den ich bis dato von einer Stratocaster so nicht vernommen habe. Das gesamte Instrument schwingt sehr ausgewogen, was unter anderem auf die gute Holzqualität schließen lässt. Der „Spezial V-Shape Neck“ mit seinen 22 Vintage-Frets bietet einen außergewöhnlich guten Spielkomfort in allen Positionen. Akkorde klingen bis in die höchsten Positionen klar; es sind keinerlei Deadspots, kein Schnarren oder ähnliches auszumachen. Das Werks-Setting ist wirklich mit viel Aufmerksamkeit vorgenommen worden. Ich musste zum Test nichts nachjustieren oder neu einstellen.
Auch die Besaitung des Instrumentes in der Saitenstärke 010-046 passt sehr gut. Bendings, Slides, Hammer on’s und Pull off’s gehen easy von der Hand. Zudem sorgen 010er Saiten im Bassbereich – speziell bei Strat-Typ Gitarren – für mehr Pfund, das ist bekannt.
Ich habe die Gitarre mit unterschiedlichsten PreAmps und Verstärkern getestet. Unter Zuhilfenahme des Mid-Boosters ergibt sich eine unglaubliche Klangvielfalt. Cleane Sounds, die man von einer Stratocaster Gitarre erwartet, sind noch die leichtesten Aufgaben der Buddy Guy; selbst im Zerrbetrieb – sei es nur leicht angezerrt für bluesy-rotzige Sounds oder auch NuMetal-brettartig – klingt die Gitarre alles andere als „nur“ für den Blueser geschaffen. Ich könnte schwören, dass selbst das stärkste Metallerherz bei dem Sound feuchte Augen bekommt! Auch das von mir von vornherein befürchtete und wohl vielen Lesern bekannte Brummen der Single Coils im Overdrive-/Distortionbetrieb ist nicht wahrzunehmen. Die außergewöhnliche gute Qualität der Pickups zeigt sich speziell im Distortionbereich: Akkorde und Voicings klingen selbst bei extremer Verzerrung klar und rein!
Ich muss aber zugeben, dass mir das Spielen mit der Fender Stratocaster Buddy Guy Signature im angezerrten Betrieb unter Zuhilfenahme des aktiven Mid-Boosters am besten gefallen hat: der Sound ist unglaublich druckvoll, laut, warm und klar und klingt so bluesig, dass meine Standard-Strat voller Neid dagegen erblasst. Beachten sollte man lediglich, dass die Pickups aufgrund ihres hohen Outputs selbst cleane Kanäle von Gitarrenamps recht schnell übersteuern könnten. Hier gilt es also, den Gain-Regler des entsprechenden Amps nach-, bzw.runterzuregeln.