Extras
Alle Sounds des ES-100 lassen sich global mit einem Reverb anreichern. Zur Auswahl stehen drei unterschiedlich große Räume namens Room, Small Hall und Concert Hall. Etwas störend finde ich, dass das Stagepiano beim Wechsel eines Sounds automatisch den zugeordneten Reverb aktiviert. Man kann zwar nach dem Soundwechsel wieder einen anderen Raum auswählen, aber da hierfür eine bestimmte Tastenkombination notwendig ist (beispielsweise Piano + Taste F1), wäre es mir anders herum lieber gewesen. Alternativ lässt sich ein komplettes Setup mit Sound, Effekt und weiteren Einstellungen auf einem von vier Registrierungsspeicherplätzen ablegen. Hier wird dann auch der gewünschte Reverb mit abgespeichert.
Möchte man zwei Sounds auf der Tastatur verteilen oder beide parallel spielen, ermöglicht das ES-100 dies über die Dual- und Splitfunktion. Der Splitpunkt kann frei gewählt werden und die Lautstärke der beiden Sounds kann sowohl beim Layer als auch beim Split individuell angepasst werden.
Rhythmen, Lesson und Recorder
Damit das typische Üben mit dem Metronom nicht zu langweilig wird, hat Kawai seinem neuen Stagepiano 100 Rhythmen spendiert. Dabei handelt es sich um einfache Drum Patterns ohne sonstige Instrumente, wie man es vielleicht von Home- oder Entertainerkeyboards kennt. Es handelt sich also nicht um eine vollwertige Begleitautomatik, sondern soll einfach nur den Spaßfaktor beim Spielen auf dem ES-100 erhöhen. Wem die Rhythmen nicht gefallen, kann natürlich auch ganz klassische das Metronom anwerfen.
Wer gerne sein Klavierspiel verbessern möchte, kann dies beim ES-100 mit Hilfe von mehr als 100 Übungsstücken bewerkstelligen, die man auf Wunsch und mit Hilfe des ES-100 zunächst einhändig und in verschiedenen Tempi üben kann.
Kann man dann eins der Stücke fehlerfrei spielen, lässt sich dieses mit dem internen Recorder festhalten. Maximal drei Songs lassen sich intern aufnehmen. Aufgrund der fehlenden USB-to-Device Schnittstelle gibt es jedoch keine Möglichkeit, die Aufnahmen später am Computer weiterzubearbeiten.
Wie zu lesen ist, schneidet das Kawai ES-100 im Test insgesamt sehr gut ab. Die paar angebrachten Kritikpunkte fallen meiner Meinung nach nicht so sehr ins Gewicht, so dass man das ES-100 gerade für den Einsteigerbereich uneingeschränkt empfehlen kann. Aber auch fortgeschrittene Spieler werden sicherlich ihre Freude am ES-100 haben, einfach weil es sowohl klanglich als auch in Sachen Tastatur ein extrem gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.
Zu dem Test habe ich eine Frage. Ich habe angefangen, Klavier zu lernen. Beim Anspielen diverser Instrumente habe ich festgestellt, daß ich auf einer Hammermechanikklaviatur scheinbar präziser spiele. nun bin auf der Suche nach einer Klaviatur. Reicht das ES100 zum Erlernen der richtigen Spieltechnik aus oder sollte ich eher zu einem aufwendigeren Controller, wie VPC1 mit SW-Instrumenten oder Stagepianos wie ES7 oder MP11 greifen? Ein ausgewachsenes Heimpiano kann ich leider nicht aufstellen.
Schönen Gruß
Peter
Hallo Peter,
grundsätzlich ist das natürlich auch immer eine Frage des Preises, denn ein MP11 ist doch deutlich teurer als ein ES100. Aber wenn Du jetzt schon merkst, dass Du auf einer Hammermechanik-Tastatur präziser spielst, solltest Du tatsächlich nach einer höherwertigen Tastatur schauen. Sowohl ES7 als auch MP11 sind deutlich besser als das ES100, wobei das MP11 bzw. MP7 mein persönlicher Favorit wäre.