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Test: KORG Wavestate MkII, Wave Sequencing Synthesizer

MKII Version der Korg Wavestate im Test

21. Februar 2024
Test: KORG Wavestate MkII, Wave Sequencing Synthesizer

Test: KORG Wavestate MkII, Wave Sequencing Synthesizer

Der KORG Wavestate hat nach nur 4 Jahren seiner Veröffentlichung ein Upgrade auf eine MkII-Version erhalten. Einen kleinen Einblick zur Vorgeschichte des Wavestate findet man bereits im dazugehörigen Testbericht des Kollegen Bernd Kistenmacher, den ich euch nur ans Herz legen kann.

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Vorbild des Wavestate ist ja bekanntermaßen die Wavestation, ebenfalls von KORG, welche 1990 das Licht der Welt erblickte. Hier wurde bereits die Vektorsynthese genutzt, welche der heute öfter vorkommenden Wavetable-Synthese sehr ähnlich ist. Die Vektor-Synthese wurde bereits 1986 das erste Mal von Dave Smith im Sequential Circuits VS vorgestellt. Nach der Insolvenz von Sequential Circuits und einem kurzen Zwischenstopp bei Yamaha, arbeitete Dave Smith als Entwickler bei Korg und konnte so seine Idee der Vektor-Synthese mit der Wavestation weiter ausarbeiten. Hier wurde die Vektor-Synthese erweitert und es tauchte der Begriff Wave-Sequencing auf, welcher nun wiederum von Korg im Wavestate erweitert wurde und als Wave-Sequencing 2.0 bezeichnet wird – darauf gehen wir im Testbericht natürlich noch mal näher ein.

Fakten zum Korg Wavestate MKII Synthesizer

Eines muss ich vorneweg erwähnen: Das Upgrade des Korg Wavestate MKII beinhaltet lediglich eine Erhöhung von 64 auf 96 Stimmen. Deshalb wollte ich in diesem Testbdericht unter anderem ein wenig mehr auf die zahlreichen Details eingehen und auch wie man mit Hilfe der zusätzlichen Software eigene Samples in den Wavestate MkII lädt und bearbeitet. Zuerst einmal die wichtigsten Eigenschaften im Überblick:

  • 37 anschlagdynamische Tasten mit Release Velocity
  • Wave-Sequencing 2.0
  • 12 verschiedene Filtertypen (u. a. auch Polysix und MS-20)
  • große Auswahl an Modulationsquellen (u. a. 3 Hüllkurvengeneratoren, 3 LFOs etc.)
  • 96 Stereo-Stimmen
  • 261 Performances, 799 Programs, 1042 Wave-Sequenzen
  • 4 GB für User Samples
  • 4 Effekt-Sektionen (EQs, Kompressoren, Phaser/Flanger/Chorus, Delay, Reverb uvm.)

KORG Wavestate MkII im Studio

Haptik und Hardware des Korg Wavestate MKII

Mit Maßen von 565 x 338 x 92 mm ist der KORG Wavestate MkII zwar nicht riesig, aber doch schon wesentlich größer als bspw. ein minilogue xd (bei dem die Tastatur ja bekanntlich etwas sehr klein ausgefallen ist). Mit 2,9 kg ist er aber nur 100 g schwerer und liegt nach dem Auspacken unerwartet leicht auf der Hand. Das liegt sicher auch an dem Plastikgehäuse, was ich für einen Synthesizer in dieser Preisklasse etwas enttäuschend finde. Wahrscheinlich auch durch die Größe bedingt, gibt die Metallabdeckung an einigen Stellen leicht nach, wenn man etwas fester drückt.

Vor allem im Bereich zwischen der Tastatur und der WSEQ Step-Reihe macht sich das bemerkbar und hinterlässt zumindest bei mir ein etwas mulmiges Gefühl. Apropos Tastatur: Der Wavestate MkII bietet zwar Aftertouch an, die Tastatur selbst ist allerdings nicht dazu in der Lage – nur in der wesentlich teureren 61-Tasten-Version (Wavestation SE). Generell hätten sich einige User sicherlich eine Überarbeitung des Keyboards gewünscht, was leider nicht gegeben ist. Aber auch die Anschlüsse machen nicht unbedingt einen hochwertigen Eindruck auf mich. Die Buchsen sitzen zwar fest, machen aber einen billigen Eindruck. Über die Verarbeitung der Bedienelemente wiederum gibt es nichts zu beanstanden. Hier sitzt alles fest und die Regler haben einen angenehmen Drehwiderstand. Im Großen und Ganzen kann man sagen: Haptisch fühlt sich der Wavestate MkII sehr angenehm an, die Verarbeitung hinterlässt bei mir allerdings an einigen Stellen etwas Zweifel.

KORG Wavestate MkII seitlich links

Die Anschlüsse des Wavestate MkII

Auf der Rückseite der Korg Wavestate MkII finden wir recht tief verbaut alle nötigen Anschlüsse. Hier gibt es eine 6,3 mm Stereoklinkenbuchse für Kopfhörer, zwei 6,3 mm Monoklinkenbuchsen für den Stereoausgang und eine 6,3 mm Monoklinkenbuchse zum Anschließen eines Damper-Pedals. Selbstverständlich gibt es auch MIDI-Ein- und Ausgänge, einen USB-B-Anschluss und den Anschluss für das im Lieferumfang enthaltene 12 V Netzteil. Außerdem befindet sich der An/Aus-Schalter auf der Rückseite, welcher durch die tiefe Anordnung schon mal nicht aus Versehen gedrückt werden kann.

KORG Wavestate MkII Anschlüsse

KORG Wavestate MkII, Anschlüsse

Rumble in the Jungle – das Bedienkonzept

Schauen wir uns erst einmal die Bedienung ohne Software-Hilfe an. Auf der Bedienoberfläche finden wir zwar schon zahlreiche Regler und Taster, ohne ein tiefes ‚Menuediving’ kommt man aber nicht aus. Dafür ist der Wavestate MkII schlicht und ergreifend zu umfangreich. Zentrale Elemente sind somit erst einmal das Display und der, typisch für Synthesizer mit Vektorsynthese, angebrachte Joystick, mit dem man die Gewichtung der einzelnen Layers steuern kann. Das Display ist zwar etwas klein geraten, seitdem es die Editor-Software gibt, sollte das aber zumindest in einer Studioumgebung kein Problem mehr darstellen. Rechts vom Display befindet sich das globale Menü (Utility) und der Perform-Button, mit welchem man zuerst entweder ein Preset- oder ein Default-Patch auswählen kann. Das funktioniert aber auch über die sogenannte SET LIST. Außerdem finden wir hier Zugriff auf die Modulationsebene, eine Speicherfunktion und Navigationshilfen. Links vom Display lassen sich die Layers und Wave-Sequenzen auswählen. Hier hat man auch eine direkte Auswahl auf die sogenannten ‚Lanes‘ (‚Zeilen‘) der Wave-Sequenzen – Master, Timing, Sample, Pitch, Shape, Gate und Step-Sequenz. Die Einstellungen für die Parameter sind dann wiederum im Menü vorzunehmen. Neben den wichtigsten Parametern für Filter, Hüllkurvengeneratoren, LFOs und Effekte, finden wir noch eine Sektion namens ‚Mod Knobs‘ und Drucktasten für den Step-Sequencer der Wave-Sequence. Im weiteren Text werde ich noch versuchen, auf alle Funktionen und deren Bedienung näher einzugehen. An der Stelle zitiere ich mal aus dem anfangs empfohlenen Testartikel zum Wavestate: „An die Bedienung des KORG Wavestate muss man sich etwas gewöhnen. Glaubt man, die Benutzeroberfläche verstanden zu haben, muss nicht unbedingt das passieren, was man erwartet hat. Mit anderen Worten: Auf eine Erklärung der Bedienoberfläche verzichte ich hier. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Und … ein Blick in die Bedienungsanleitung schadet auf keinen Fall.“

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KORG Wavestate MkII Joystick

Wave Sequencing 2.0

Mit der Bezeichnung Wave Sequencing 2.0 möchte KORG deutlich machen, dass es sich um ein weiterentwickeltes Synthesemodell bezüglich der Wavestation handelt. Hier konnte man bereits Schwingungsformen auf bis zu 255 Schritten sequenzieren und die Überblendungszeit bestimmen. Im Gegensatz zur Wavestation ist es nun möglich, das Timing, Abfolge der Samples, Pitch, Shape, Gate und Step-Sequenz-Werte unabhängig voneinander eingestellt und bearbeitet werden können. Hierfür gibt es sogenannte Wave Sequence Lanes, in denen unterschiedliche Schrittlängen, Start-, End- und Loop-Positionen zugewiesen werden können. Diese können wiederum von verschieden Quellen moduliert werden. Darüber hinaus gibt es noch verschiedenste Optionen, wie die Schritte innerhalb einer Lane abgespielt werden sollen. Das sorgt für wahnsinnig viele Möglichkeiten, seine Klänge zu variieren. Es lassen sich somit beispielsweise Sounds erstellen, die, je länger man sie spielt, sich immer wieder im Klang grundlegend verändern können oder bereits eine Melodie beinhalten. Jede Note eines Akkords könnte einen anderen Klang spielen und auch Drum-Patterns aus Samples zu erstellen ist natürlich möglich. Selbst ein kompletter Beat, der auf einer einzigen Taste liegt, ist denkbar.

KORG Wavestate MkII Konzept

Konzept des Wave Sequencing 2.0

Aufbau der Klangerzeugung

Die Klanggestaltung des KORG Wavestate MkII ist recht komplex und unterteilt sich in 3 Ebenen: Performance, Layer und Program.

  • Performance: besteht aus bis zu 4 Layern, einem EQ und einen Reverb
  • Layer: für Program, Arpeggiator, Noten- und Anschlagsbereiche
  • Program: für Wave Sequenz, Filter, Amp, Pre FX, Mod FX und Delay

Performance ist die oberste Klangebene und bezeichnet das spielbare Ergebnis der zusammengesetzten Bausteine. Hier werden bis zu 4 Layer zusammengefügt, um sie gemeinsam zu steuern und nach Bedarf mit den internen Master-Effekten EQ und Reverb aufzuhübschen. Ein Layer teilt sich wiederum in 4 wesentliche Bestandteile auf: Program beinhaltet eine Voice, bestehend aus Wave-Sequenz, dem Filter, den Verstärker und allen Modulatoren. Für jedes Program gibt es dann noch eigene Effekte, die in Pre FX, Mod FX und Delay unterteilt sind. Neben dem Program gehören dann noch ein Arpeggiator, Auswahl für Noten- und Anschlagsbereiche, MIDI-Kanal und Lautstärke, zu denen Eigenschaften eines Layers.

Die Ebenen der Klangerzeugung

Das liest sich komplex? Wir schlucken eine rote Kapsel und bleiben im Wunderland, denn es geht noch tiefer in den Kaninchenbau. Jede Wave-Sequenz besteht wiederum aus sogenannten Lanes: Master, Timing, Sample, Pitch, Shape, Gate und Step Sequenz. Für jede Lane lassen sich unterschiedliche Schrittwerte, Start-, End, Loop-Start- und Loop-End-Punkte einstellen. Auch spannend: Im Loop Mode lassen sich verschiedene Abspielrichtungen einstellen und im Note Advance Mode wird der Startpunkt bei jedem neuen Anschlag verschoben. Alle genannten Parameter sind für alle Lanes, bis auf die Master Lane, verfügbar und haben dafür auch frontseitige Bedienelemente.

KORG Wavestate MkII Bedienelemente

Bedienelemente der Lanes

Die wichtigsten Features der Lanes im Überblick:

  • Master: enthält keine Schritte, verschiedene Tempi, verschiedene Abspielfunktionen
  • Timing: für Dauer und Übergänge zwischen den Schritten (X-fade, Swing, Probability uvm.)
  • Sample: zur Auswahl eines Samples pro Schritt (Tonhöhe, Pegel, uvm)
  • Pitch: Skalierung, Transposition, uvm. (seit Version 2.0 mit Quantisierung)
  • Shape: Modulationsquelle pro Step für Lautstärke, Pitch oder Step-Sequencer-Zeile
  • Gate: Dauer des Schritts (prozentualer Wert zur in der Timing-Zeile festgelegten Dauer)
  • Step Sequence: Modulationsquelle pro Step für Voice-Parameter (Osc, Filter, Env, LFOs)

Statt einer Wave-Sequenz kann natürlich auch ein Multisample als Klangquelle dienen. In diesem Fall entfallen dann logischerweise die Bedienelemente der Lanes. Übrigens lassen sich die Einstellungen von allen einzelnen Lanes speichern und als Preset aufrufen, einige Presets sind natürlich auch schon mit an Bord.

Menü einer (Sample-) Lane

Vektor-Synthese der Korg Wavestate MkII

Ein bedeutendes Merkmal eines Synthesizers mit Vektor-Synthese ist der auffällige Joystick. Mit ihm kann man über eine X/Y-Achse die 4 verschiedenen Layers ansteuern. Durch die zweidimensionale Anordnung entspricht eine Vektorposition also immer 2 Werten (X und Y) – anders als beispielsweise bei einem Modulationsrad oder einem Schieberegler. Dabei lässt sich der Joystick entweder manuell oder mit einer eigenen Hüllkurve als Modulationsquelle verwenden. Über MIDI CC16 (X-Achse) und MIDI CC17 (Y-Achse) sendet und empfängt der Vektor-Joystick auch MIDI-Steuerbefehle. Um sich den Vektor-Joystick im Korg Wavestate MKII nach Bedarf zu konfigurieren, benötigt es leider wieder etwas ‚Menütaucherei‘ in 4 verschiedenen Menüfenstern:

  • Vector Envelope Volume: Lautstärkenwerte für jeden Punkt in Prozent (A+B+C+D ergeben zusammen immer 100, egal an welcher Position)
  • Vector Envelope X-Y: wie Envelope Volume, nur als X/Y-Koordinaten
  • Vector Envelope Time: zeitlicher Verlauf der Modulation
  • Vector Envelope Setup: zum Aktivieren mancher Funktionen wie z. B. Vector Volume

Manch einem mag es schon aufgefallen sein: Einige dieser Funktionen müssen erst aktiviert werden – warum man dies dann auf der letzten und nicht auf der ersten Menüseite platziert hat, bleibt mir ein Rätsel. Die Seiten Envelope Volume und Envelope X-Y zeigen übrigens die gleichen Positionswerte aus unterschiedlichen Blickwinkeln an.

Die Vektor-Hüllkurve

Die Filtermodi: 3 Klassiker und ein komplexes Multifilter

Das digitale Filter des Korg Wavestate MKII besteht aus 4 wählbaren Modellen: Polysix, MS-20, HPF und ‚More‘. Beim MS-20 Filter kann man noch zwischen LP und HP wählen und beim Hochpassfilter zwischen 2- und 4-pole. Unter dem Modell ‚More‘ finden wir schließlich noch 2-pole LPF, 2-pole BPF, 2-pole Band Reject, 4-pole LPF, 4-pole BPF, 4-pole Band Reject und ein Multi Filter. Die Einstellungsmöglichkeiten der jeweiligen Filtertypen unterscheiden sich alle etwas. So ist es z. B. beim Polysix und MS-20 möglich, das Eingangssignal zu verstärken, um für die typische Verzerrung bei erhöhter Resonanz zu sorgen. Andere Filtertypen können den Einfluss auf das Resonanzverhalten für tiefere Frequenzen bestimmen oder auch ein analoges Verhalten simulieren. Das Multifilter bietet alle denkbaren Filtertypen, auch in Kombination, von denen sich 2 auswählen lassen und per Crossfade-Funktion modulieren lassen. Das Keytracking des Filters lässt sich übrigens auf bis zu vier Bereiche auf der Tastatur aufteilen.

KORG Wavestate MkII Display

Die Filter-Modi des Wavestate MkII

Eine wahre Modulationsmaschine

Beinahe alle Parameter des Wavestate MkII lassen sich mit einer Vielzahl an Quellen, von denen man sogar 2 für eine Modulation auswählen kann, modulieren. Als Quellen stehen Spielhilfen wie das Mod- und Pitch-Wheel, die X/Y-Achse des Joysticks, das optionale Damper-Pedal, Velocity (linear, exponentiell und Release), Gate und Gate Damper sowie Note-on Trigger und Note-on Trigger Damper, Note Number, Aftertouch und Poly Aftertouch zur Verfügung. Als Generatoren gibt es die 3 Hüllkurven für Filter, Amp und Pitch zusammen mit der Vektorhüllkurve. Die Werte der Zeitparameter reichen von 0 bis 90 Sekunden und sind bis auf die vierte Stelle nach dem Komma angegeben. Da dreht man erstmal ein Weilchen. Mit der Vektorhüllkurve bestimmt man über die Parameter A, B, C und D, welche der vier Ausgänge verwendet werden. Zudem gibt es noch die 4 LFOs für Filter, Amp, Pitch und Panning mit einer Auswahl aus 19 Schwingungsformen sowie Tempo- und Note-Sync-Funktion. Und die Liste hört nicht auf: Filter/Amp Key Track, Mod Process 1/2, Step Seq Lane, Step Pulse, Program/Performance Note/Voice Count, Poly Legato, MIDI CC und selbst das globale Tempo können ebenfalls zur Modulation herangezogen werden. Auf alle im Detail einzugehen, würde den Rahmen des Testberichtes sprengen, im Handbuch ist aber alles ziemlich ausführlich und verständlich erklärt.

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Korg Wavestate MkII
Korg Wavestate MkII
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Und trotzdem sind wir noch nicht ganz am Ende was das Thema Modulation betrifft. Es gibt im Korg Wavestate MKII ja noch die auffällig weißen Mod-Knobs. Die Beschriftungen dienen nämlich lediglich als Vorschläge, die Regler können einen beliebige Parameteranzahl beeinflussen, sind also im Prinzip einfach ’nur‘ Macro-Controller. Über den Taster ‚Performance Mod Knobs‘ steuern die Regler jeweils die Parameter der gesamten Performance. Das macht laut Handbuch in der Summe 40 Regler die separate MIDI-Steuerbefehle senden und empfangen. Ob die Mod-Knobs einpolig (Nullstellung links, nur positive Werte) oder zweipolig (Nullstellung mittig, negative und positive Werte) fungieren, lässt sich im Menü einstellen. Auch den Mod-Processor, von denen es zwei gibt, möchte ich noch kurz erwähnen. Hier lassen sich wiederum die Modulationsquellen mit folgenden Optionen bearbeiten: Gate, Offset, Quantize, Scale, Shape, Smooth und Sum. So kann man z. B. mit der Gate-Option Modulationseffekte auf bestimmten Schritten an- bzw. ausschalten. Wie immer beim Wavestate MkII: Ein Blick ins Handbuch schadet nicht und ist an vielen Stellen auch einfach notwendig.

KORG Wavestate MkII Knöpfe

Der Arpeggiator der Korg Wavestate MkII

Der Arpeggiator ist recht einfach gestrickt und verfügt über die Modi Up, Down, Alternate 1, Alternate 2 und Random. Alternate 2 wiederholt dabei im Gegensatz zu Alternate 1 immer die tiefste und höchste Note. Im Menü lässt sich zwischen 1/4 und 1/32 Triolen wählen, was sich auch über das Modulationsrad steuern lässt. Ansonsten finden hier noch Optionen für Swing, Oktavumfang, Gate, Sync Notes und Sort. Es gibt natürlich auch einen Latch-Mode, der ist allerdings nur in Verbindung mit der Shift-Taste zu aktivieren. Wie praxisfremd das ist, muss ich vermutlich nicht erklären. Trotzdem kann ein Arpeggiator immer nützlich sein und beim Wavestate macht sich das vor allem im Note Advanced Modus (siehe ‚Lanes’) bemerkbar. Somit beginnt jede gespielte Note bei einem anderen Schritt einer Lane. Außerdem hat jedes Layer seinen eigenen Arpeggiator.

Einfach aber sehr nützlich: der Arpeggiator

Die Effekt-Sektion des Korg-Synthesizers

Die recht zahlreichen Effekte des Wavestate MkII teilen sich in 4 bzw. 5 Sektionen auf: Pre FX, Mod FX, Delay und Reverb sind auf der rechten Oberfläche zu finden. Der Master-EQ lässt sich dagegen nur im Performance-Menü aufrufen. Das Reverb ist wohlgemerkt auch nur auf der Performance-Ebene anwendbar, was aber völlig ausreicht. Hiermit lassen sich im ‚Early Reflections‘ Modus übrigens auch nette Gate- und Reverse-Effekte erzeugen. Hier mal eine Übersicht der Effektbezeichnungen:

  • Pre FX: Graphic EQ, Parametric EQ, Decimator, Guitar Amp, Modern Compressor, Red Compressor, Ring Modulator, Tremolo, Wave Shaper
  • Mod FX: Black Chorus/Flanger, Black Phase, CX-3 Vibrator Chorus, EP Chorus, Harmonic Chorus, Modern Chorus, Modern Phaser, Orange Phase, Polysix Ensemble, Small Phase, Talking Modulator, Vintage Chorus, Vintage Flanger, Vintage/Custom Wah, Vox Wah
  • Delay: L/C/R Delay, Multiband Mod Delay, Reverse Delay, Stereo/Cross Delay, Tape Echo
  • Master Reverb: Early Reflections, OVerb
  • Master EQ: parametrischer 4-Band-EQ (Low, Mid1, Mid2, High)
KORG Wavestate MkII Effekte

Die Effekt-Sektion des Wavestate MkII

Die Software zur Korg Wavestate MkII

(Sample Builder, Editor & Librarian

Kommen wir zur Software des Wavestate MkII. Zu Beginn hätte ich mir zwar gleich gewünscht, alle Programme in einer Anwendung zu haben, aber man kann ja bekanntlich nicht alles haben. Zumindest Download und Installation liefen schnell und problemlos ab und auch auf meine CPU wurde Rücksicht genommen. Es ist kein Problem, beide Programme im Hintergrund laufen zu lassen, während die DAW geöffnet ist.

Der Sample Builder

Der Sample Builder des Korg Wavestate MKII dient zum Erstellen von eigenen Multisamples und Banks zum Importieren in den Wavestate MkII. Interface und Funktionsumfang sind recht rudimentär aber ausreichend. Etwas schade ist, dass man keine Fades setzen kann und auch Velocity-Layer wurden bisher nicht implementiert. Aber immerhin Nullpunktdurchgänge lassen sich nicht nur erkennen, sondern der Cursor rastet auch automatisch dort ein, ist der Zoom nah genug eingestellt. Importiert man direkt einen ganzen Ordner mit Samples, deren Tonhöhe im Bezeichnungsschema vermerkt ist, so werden diese vom Sample Builder der entsprechenden Taste zugeordnet. Ansonsten lässt sich natürlich Ursprungsnote und der spielbare Bereich auswählen. Außerdem gibt es Optionen, die Tonhöhe zu ‚fixieren‘, zwischen Loop und One Shot zu wählen, Pegel und Stimmung zu beeinflussen, Start- und Endpunkt festzulegen, einen 12 dB Boost vorzunehmen und Metadaten hinzuzufügen. Hat man alle Einstellungen nach Bedarf vorgenommen, fügt man sein Multisample zu einer Bank hinzu und sollte man wiederum mit der Bank zufrieden sein, wird diese in den Wavestate MkII importiert. Alle Prozesse gehen leicht und vor allem schnell von der Hand.

Die Nullpunkt-Rasterung des Sample Builders

Editor & Librarian

Editor und Klangbibliothek kommen in einer weiteren Anwendung und erleichtern das Arbeiten mit dem Wavestate MkII ungemein. Zur Librarian-Software gibt es nicht viel zu sagen, hier lädt und verwaltet man eben seine Sounds. Der Editor war ein zu Recht heiß ersehntes Upgrade der User-Gemeinde. Viele Parameter sind hier wesentlich umstandsfreier zu erreichen und auch die Visualisierung der Wave-Sequenzen macht das ganze einfacher verständlich. Das trifft vor allem auf das Editieren der Lanes zu. Aber auch um mal schnell einen Effekt einzubinden oder einen Blick auf seine Modulationsmatrix zu werfen, ist der Editor ein wahrer Segen.

Erleichtert das Arbeiten ungemein: der Software-Editor

Und noch mehr Korg Wavestate MKII

Der KORG Wavestate MkII bietet so viele Funktionen, dass man gar nicht alle im Detail für so einen Testbeitrag vorstellen kann. Ein paar möchte ich zum Abschluss aber noch nennen, ohne Gewähr auf Vollständigkeit. Es gibt noch eine Randomize-Funktion für jede Klangebene, mit der man eine komplette Performance mit dem Zufallsgenerator erstellen lassen kann oder beispielsweise nur eine Sample Lane, um alle Einstellungen zu behalten, den Grundklang aber auszutauschen. Außerdem gibt es Micro-Tuning, Unisono, Velocity- und Keyboard-Zones für die vier Layers sowie SST-Hold (Smooth Sound Transition). Letzteres ermöglicht es, zwischen Performances zu wechseln, ohne dass der Klang abrupt abgeschnitten wird.

Der KORG Wavestate MkII bietet viele versteckte Optionen

Wie klingt der Wavestate MkII?

Klanglich hat der KORG Wavestate MkII wirklich einiges zu bieten. Seine Stärken liegen ganz klar in Klängen, die ich eher Ambient- und Filmmusik zuordnen würde. Er kann aber auch anders: Rhythmische, ungeahnte Sounds lassen sich für alle Genres nutzen und der Wavestate MkII fügt sich auch mixtechnisch wunderbar und leicht in gefühlt jeden Song ein. Für die Klangbeispiele habe ich mich bemüht, alle Facetten aufzuzeigen.

Oftmals nutze ich hierfür einen externen Sequencer, einfach weil meine Keyboard-Skills etwas beschränkt sind. Beim Wavestate MkII habe ich einen (klassischen) Sequencer gar nicht vermisst, im Gegenteil – jeder Klang kommt eben anders zur Geltung, je nachdem, wie man ihn spielt. Die verschiedenen Filtertypen klingen alle nicht schlecht, könnten aber für meinen Geschmack etwas kräftiger klingen. Den stärksten Charakter würde ich dem Polysix zusprechen und auch das Multifilter sorgt für reichlich Abwechslung. Trotz meiner doch recht vielen Kritikpunkte finde ich den Wavestate MkII für Sound-Designer wirklich absolut empfehlenswert und man sollte ihn zumindest mal kurz anspielen, sobald sich die Möglichkeit ergibt.

Die Korg Wavestate MKII on YouTube

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Mehr Informationen

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Fazit

Ein Fazit zum Korg Wavestate MKII in vier Worten: starker Synthesizer – schwaches Update. Mehr Stimmen sind natürlich immer irgendwie toll, ein Korg Wavestate mit MKII im Titel hat uns aber wahrscheinlich alle für etwas mehr hoffen lassen. Vor allem Velocity-Layer wären nochmal eine enorme Verbesserung gewesen, aber zumindest eine Tastatur mit Aftertouch hatte ich mir tatsächlich erwartet. Auch Einzelgänge für die 4 Layers wären eine spannende Erweiterung. So viel Schlechtes möchte ich zum KORG Wavestate MkII aber eigentlich gar nicht sagen, denn an sich hat mich der Synthesizer total überzeugt. Klar, man muss Freude und auch Zeit zum Programmieren eigener Sounds mitbringen. Dann macht er aber wahnsinnig viel Spaß und inspiriert für allerlei kreative Ansätze. Natürlich macht auch das Spielen der mitgelieferten Performances richtig Laune, auf Dauer möchte aber sicherlich jeder seine eigene Klangbibliothek aufbauen. Daher würde ich den Synthesizer nicht für Einsteiger empfehlen, denn selbst einige Fortgeschrittene können hier schnell mal den Überblick verlieren bei all den Möglichkeiten. Natürlich ist man vor allem beim Erstellen und Bearbeiten von Sounds viel an ein Display, sei es das des Synthesizers oder des Geräts mit der Software, gebunden. Sobald man aber alles zusammen hat, lässt sich der Wavestate MkII hervorragend über die Oberfläche bedienen. Und das kann wirklich stundenlang Spaß machen.

Plus

  • eigenes und umfangreiches Konzept zur Klanggestaltung
  • viele Modulationsmöglichkeiten
  • kostenlose Sample Builder- und Editor-/Librian-Software
  • sehr ausführliches und verständliches Handbuch
  • viele mitgelieferte Wave-Sequenzen
  • ausreichend Platz für User-Banks

Minus

  • Sample Builder sehr rudimentär (kein Velocity-Layer, keine Fades möglich)
  • lange Einarbeitungszeit
  • Plastikgehäuse

Preis

  • 899,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    HOLODECK Sven

    Dieses Hardware Upgrade ist doch lediglich ein Preis-Upgrade, eine Mogelpackung. Alter Wein in neuen Schläuchen, etc.
    Dafür ändert aber nichts daran, das Korg zur Zeit einfach lediglich Recycling betreibt und nur am Preis-Rad dreht.

    Ich hatte die Wave State I ebenfalls und nutze seitdem die Software – wird dem Gerät viel mehr gerecht als dieses halbgare Boutique Teil mit umständlicher Kaninchenbau-Bedienung, den fehlenden AfterTouch erwähne ich gar nicht erst.

    Hoffentlich bekommt Korg bald mal die Kurve.

    • Profilbild
      Filterpad AHU 1

      @HOLODECK Sven Allgemein kommen mir die Korg Sachen in letzter Zeit relativ teuer vor. Ich liebäugle mit dem King Korg Neo. Aber warum kostet dieser über 1k?. 800€ wäre mein persönlicher „Richtwert“. Zurück zum Wavestate MKII: Ein Joystick über den Wheels? Wo gibt’s das denn? Ansonsten bin ich ganz bei dir. Im Prinzip alter Wein durch neue Schläuche. Aber wenn, dann würde ich den neuen bevorzugen. Mehr Stimmen und Künstliche Veralterung – „let’s go!“. 😇

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Filterpad Ich sag nur KAOSS Replay: 1099€.
        Das soll dann die Konkurrenz zur Roland SP darstellen, die weniger als halb soviel kostet?! 😂

        Bei Korg läuft grade massiv was schräg.

        • Profilbild
          Round Robin AHU

          Wer sagt, dass das KAOSS Replay eine Konkursen zum SP-404 sein soll. Wenn ich mir den KAOSS Replay anschaue, dann sind einige Dinge anders als bei Roland. Das sind ein großes OLED Touch Display, hat mehr Editierfunktionen, 128 Echtzeit Effekte die sich automatisieren lassen, Line und Phono Eingang, 2 Fader etc. Und wer darüberhinaus erwartet, dass sowas unter 500 Euro verkauft werden muss, dem ist nicht mehr zu helfen.

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @Round Robin Ich sag das. Und die ein oder andere Person sieht das garantiert auch so.
            Willst Du mir vielleicht erzählen, dass Korg das layout des Geräts vollkommen zufällig ausgewählt hat? Das ist denen quasi vollkommem absichtslos so rausgerutscht… „huch, wie konnte uns das jetzt passieren? Naja, lassen wir mal so… sieht erfolgsversprechend aus“. Come on!

            Und preislich habe ich da überhaupt keine Erwartungen. Das war lediglich eine Feststellung….um das ganze in eine Relation zu setzen. Ich hätte auch MPC One nehmen können (von wegen Touchdisplay). Und da liegen wir dann auch noch drunter.

            Dein Typo im ersten Satz gefällt mir übrigens sehr gut! 😜

      • Profilbild
        CDRowell AHU

        @Filterpad Naja, bei der Preisgestaltung gibt es mindestens zwei Gründe: weil sie es wollen oder weil sie es können… 😇👍

      • Profilbild
        Round Robin AHU

        @Filterpad Das gibt es bei den Vector Synthesizern, weil es ohne kein Vector Synth ist. Wo wäre deiner Meinung nach der bessere Platz für den Joystick? Verstehe einfach deinen Kommentar nicht.

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          @Round Robin Ich denke mal er meint, dass das eine ungünstige Platzierung ist und irgendwie stimmt das auch. Aber ich sehe auch ein, dass das bei dem engen Design kaum anders lösbar. Pitchbend, Modulationsrad und Joystick konkurrieren hier miteinander. Irgendwas ist immer im weg. Am günstigsten wäre gewesen die beiden Einheiten nicht untereinander zu positionieren, sondern PB und Modwheel links von der Tastatur.

          Bitte kläre mich nicht auf, warum das nicht so ist. Ist mir schon klar, warum es nicht so ist. 😉

      • Profilbild
        Mac Abre

        @Filterpad „Ein Joystick über den Wheels? Wo gibt’s das denn?“
        Z. B. beim SY22/SY35 gab es das schon. Bei der Wavestation, die das Vorbild des Wavestate ist, war das ebenso. Und beim Prophet VS, dem ersten Vectorsynth, auch. Das ist also bei Vectorsynths völlig üblich.

  2. Profilbild
    Findus

    Hoppla, ich begreife nicht, was „falsch laufen soll“ bei Korg. Mit den Volcas und NTS liefert Korg viele spannende Geräte zu kleinem Preis. Wavestate, ModWave und OpSix sind bestimmt nicht „alter Wein in neuen Schläuchen“: Bezüglich innovativer Klanggestaltung ist hier auf Jahre hinaus vorgesorgt (wenn man bereit ist, sich mit den Geräten ernsthaft zu beschäftigen). Auch gut: man kann zwischen SW, HW-Modulen und Keyboardversionen entscheiden. Die SW-Pflege ist zudem vorbildlich. Korg und Arturia machen es vor, wie sich Innovation und Tradition in guten Produkten verbinden lassen.

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      @Findus Meine bescheidene Meinung geht auch dahin, dass ich am Preis nix zu meckern habe. Wenn ich mich dazu entschließe einen Synthesizer zu kaufen, dann nutze ich den jahrzehntelang. So gesehen sind die Kosten des »WaveState MKII« ja geradezu lächerlich niedrig.

      Was ich dagegen ein wenig schade finde – allerdings wirklich nur »schade« – ist, dass das Gerät nur einen Stereo-Ausgang besitzt. Das verstehe ich im Zusammenhang mit den 96 Stimmen dann nicht mehr so ganz. Gut, mehr ist immer besser und ich werde bei der hohen Stimmenzahl bestimmt nicht meckern.

      Aber rechnen wir mal: Ich schichte in einer »Performance« 4 Sounds (»Layer«) übereinander. Dann greife ich mal vollmundig in die Tasten, sagen wir einen 5stimmigen Akkord. Bei den Fähigkeiten des WaveState erschallt dann schon so ein Pad, dass man nur mit diesem einen Sound einen ganzen Filmscore bestreiten könnte (natürlich nicht, aber nur mal so als Bild). Dann habe ich aber gerade mal 20 Stimmen verbraten. Dann wechsle ich den Akkord, gerne alle fünf Stimmen … dann kommen im Ausklang noch einmal 20 Stimmen hinzu; also insgesamt 40 Stimmen. Dann habe ich aber immer noch 56 Stimmen übrig. Was mache ich mit denen? Oder habe ich da einen Rechenfehler?

  3. Profilbild
    AntonAmazona

    KORG Wavestate (Test von 2020) Thomannpreis: 799€ – KORG Wavestate MK II (Test von 2024) Thomannpreis: 899€

    Bei Idealo.de ist die Kiste bei 3 deutschen Händlern für 724,00€ – 759,00€ gelistet. Also noch BILLIGER als der alte Thomannpreis

    Fazit: Thomann ist nicht immer das Maß aller Dinge…😉

  4. Profilbild
    Uwe Lepark

    „Das Upgrade des Korg Wavestate MKII beinhaltet lediglich eine Erhöhung von 64 auf 96 Stimmen.“

    Es ist wirklich lächerlich und zeigt was die Mainstream Hersteller an BS drauf haben, um ein paar Euro auf den ursprünglichen Endpreis draufzupacken.

    Vielleicht ändert Korg dann für die MK3 Version die Umverpackung und glänzt mit 120 Gramm Gewichtsreduktion ? Danke, passt.

  5. Profilbild
    Round Robin AHU

    Wer die Wavestate MK1 besitzt, braucht das Update nicht. Wer keine hat und eine kaufen möchte, dann kann ich AntonAmazona’s Tipp nur empfehlen. Dann ist der Preis deutlich günstiger und das ist dieses Instrument wirklich wert. 😉

    Ich bin sogar weiter gegangen und hab meiner Wavestate einen Desktop Umbau spendiert. Und jetzt ist dieser Synth ein Dreamsynth (für mich). 😀

    Jedoch kann ich den Vorwurf von Mogelpackung und Recycling nicht nachvollziehen. 😒 Wer die Wavestation kennt und besitzt weiß, dass die Bedienung mit der Wavestate ein Traum ist. Dazu wurde die Wavesequencing Synthese deutlich aufgebohrt und leistet deutlich mehr als die Wavestation.

    • Profilbild
      HOLODECK Sven

      @Round Robin keine Ahnung aber es ist doch so offensichtlich aber ich geb mir trotzdem mal Mühe:
      „Mogelpackung“ deswegen weil Version 2 dahinter steht. eine neue Version impliziert ein Weiterentwicklung, die ich nirgendwo sehe. Du meinst doch nicht etwa die (kaum nutzbare) Stimmen-Erweiterung? Über die überzogenen Preisanpassungen brauche ich hier gar nicht zu sprechen.

      Ich mag Kurven sehr gern, organisch, im Design, als Oscillator… Und Korg ist für mich zur Zeit falsch abgebogen mit ihren „MK II“ Iterationen, dem Drumlogue, SQ64, King Korg Neo (Uraltsynth, im billigen Gehäuse) dem MicroKorg 2 der kein „MK 2“ ist sondern auf dem ungeliebten MK XL basiert, der Preisgestaltung und der tatsächlichen Gestaltung seiner Instrumente. Keine Chance beim SQ64, dem Drumlogue (die ich ebenfalls besitze) irgendwas zu erkennen, wenn nicht ein Flutlicht direkt auf die dunkelgraue Schrift auf schwarzem Hintergrund ausgerichtet ist.
      Von daher hoffe ich und ich wiederhole mich, sie kriegen die Kurve noch zurück auf die Spur der Glaubwürdigkeit & Achtbarkeit. die verspielen Sie meines Erachtens gerade.

      P. S. Mein historisches Korg Setup:
      Minilouge XD*, Prologue, SQ1*, SQ64* Drumlogue, Alle Volcas*, Wavestate I, OPSIX I, Modwave I sowie Radias, M3, alle Electribes, Wavestation.
      * besitze ich noch

  6. Profilbild
    moon

    BrumBrum . . .
    Seit dem Quantum MK2 scheint es einige Hersteller zu geben die in MK2 die Erfüllung Ihrer Verauszahlen schweben würden. Ich habe den Wavestate (mk1 wahrscheinlich) in vielen Studios gesehen, bei Kollegen und Freunden. Der Wavestate war kompliziert und keiner konnte so recht etwas damit anfangen. Die Verkaufsanzeigen hatten öfters dann den Wortlaut: „Passt nicht in mein Setup, oder die Sounds passen nicht zu mir“ Ich deute das vorsichtig gesagt als Unbeholfenheit und Lernschwäche zum System des Wavestate.
    Der Klang der ersten Version war schon Klasse! Leider gab es nicht von Anfang an den Editor.
    Der Wavestate MK2 wird bestimmt noch mächtiger daherkommen und wahrscheinlich wie beim Quantum einen Verkaufsmarathon auslösen . . .

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      @moon > […] Ich deute das vorsichtig gesagt als Unbeholfenheit und Lernschwäche zum System des Wavestate. […]

      Ich finde es immer sehr schade, dass die Leute nicht gewillt sind, sich mit einem Gerät auseinander zu setzen. Selbst wenn ich beim WaveState (egal ob MKI oder MKII) mal den ganzen Schnickschnack von wegen WaveSequencing und Vector-Kram und Layer und so beiseite lasse … dann bleibt immer noch ein subtraktiver Synthesizer mit massiven Fähigkeiten übrig, mit dem man alleine dutzende Tracks (im Multitrack-Verfahren) basteln kann … wenn man denn nur wollen würde. Stattdessen wird leider oftmals das favorisiert, was leicht zu erreichen ist (»tief hängende Früchte«) … und dann klingt es halt wie jeder andere auch.

      Aber ich will nicht zu unfair sein: Wichtig ist ja auch, dass die Leute Spaß mit ihren Geräten haben. 🙂

  7. Profilbild
    Modellwelle

    Habe den Wavestate (MK 1) seit fast 3 Jahren bei mir in Verwendung. Gemessen an der Komplexität der Wavesequencing Synthese ist das Interface wirklich hervorragend umgesetzt und nach einiger Zeit sehr flüssig zu bedienen.
    Persönlich sehe ich die stärke des Wavestate in 3 Anwendungen:
    1. Für Sounds die ineinanderfließen: Eine Gitarre wird zu einem Piano wird zu einer Glocke und das als fließender Übergang, was gerade für abwechslungsreiche Flächen sehr praktisch ist.
    2. Für Rhythmische Sequenzen und Akkorde, bei denen man einzelne Tasten drückt und der Wavestate einem mehrere Klänge in unterschiedlichen Rhythmen auf einmal abspielt, was für Improvisationen echt genial ist.
    3. Als 4-fach multitimbraler Rompler, der von 4 verschiedenen Midikanälen per Sequenzer angesteuert werden kann.
    Die Stärke des Wavestate ist das Arbeiten mit vielen verschiedenen unterschiedlichen Klängen auf einmal. Eine Bearbeitungstiefe wie bei Wavetable- oder subtraktiver Synthese erreicht man bei den einzelnen Klängen aber nicht, da ist man mehr auf die vorhandenen Samples angewiesen, wobei man mit Filtern, Envelopes und LFOs auch beim Wavestate Klänge bearbeiten kann.
    Das Plastikgehäuse, das geringe Gewicht und die Tastatur hätte ich gerne in der MK2 Version hochwertiger gesehen. Vielleicht wird es so aber noch ein Softwareupdate 3.0 mit weiteren Funktionen (zB FM, Wavetable, VA, Granular?) geben?

  8. Profilbild
    Tai AHU

    „Daher würde ich den Synthesizer nicht für Einsteiger empfehlen“

    Dann ist es ja genau so wie beim Vorfahr Wavestation.

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