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Test: KORG modwave Wavetable Synthesizer V 1.1

Mehr als die Reinkarnation des Korg DW-8000

24. November 2021

Test: KORG modwave Wavetable Synthesizer V 1.1

Die Vorgeschichte zum Korg modwave

Die Produktentwickler von Korg überzeugen schon seit Jahren durch Weitsicht und ein sicheres Gespür für das, was der Kunde will. Der zukunftsorientierte Blick nach vorne wird genauso treffsicher ausgeführt, wie der emotional clevere Blick in die technologische Vergangenheit. Erinnert sei da an den Neo-Klassiker ARP 2600 FS, die Korg Odysseys und der kürzlich veröffentlichte miniKORG 700FS.

Klassiker aus der Vergangenheit sind hier überhaupt das Stichwort. Auch im Bereich der digitalen Klangerzeugung hat Korg einst echte Klassiker an den Start gebracht. Die M1 Workstation, quasi die erste portable Produktionsplattform für elektronische Musik überhaupt, darf in keiner Synthesizer-Bestenliste fehlen. Ebenso die Wavestation, die sich der Wavetable-Synthese angenommen hatte oder der so beliebte DW-8000.

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Korg Modwave und Korg DW-8000 Synthesizer

Und hier kommt ein weiteres Talent der KORG-Macher ins Spiel. Die Fähigkeit, einen technologischen Spagat über Jahrzehnte durchzuführen. Nicht um sich zu blamieren, sondern um abermals zu begeistern. Alte Konzept sind nicht veraltet und werden um ihrer selbst willen wiedergeboren, sondern werden analysiert und dann in ein neues und erfolgreiches Konzept in die Jetztzeit zurückgeholt. So begeistert man eine neue Kundschaft. Zumindest unterstelle ich das einmal, denn der mir vorliegende modwave Wavetable Synthesizer ist mehr als eine reine Reinkarnation des alten Korg DW-8000 Synthesizers. Der modwave ist sozusagen ein „best-of-many-worlds“ Synthesizer, dem man seine klangliche Power zunächst nicht ansehen mag, denn dieser Synthesizer kommt sehr leicht und sehr kompakt daher.

Der Korg Modwave Wavetable Synthesizer

Das Userpanel des Korg modwave Synthesizers

Knapp 3 kg wiegt das modwave Leichtgewicht. Das schwarze Kunststoffgehäuse ist eng und in bekannter Manier um das 37-Tasten umfassende Keyboard (Anschlag- und Freigabeempfindlich = Key-off dynamisch) geschnitten, bei dem es sich zum Glück um ein Keyboard mit normaler Tastengröße und keinem mit „Minikeys“ handelt. Mit bekannter Manier meine ich den identischen Charakter aller Synthesizer, die zu Korgs Digital Synthesizer Serie gehören. Das sind aktuell neben dem modwave noch der opsix Synthesizer und der wavestate, den ich hier bereits vorstellen durfte. Aus dieser kompakten Bauweise ergibt sich natürlich auch, dass sich die Modulationsräder „oberhalb“ des Keyboards befinden und nicht links daneben. Damit befinden wir uns schon im Bereich des User-Panels. Abermals „oberhalb“ der Modulationsräder befindet sich ein X/Y-Modulationsfeld, das mit KAOSS PHYSICS betitelt ist. Hier erhält man Zugriff zu einer der wichtigsten Spielhilfen, die dieser Synthesizer zu bieten hat. Über „Kaoss Physics“, virtuelle Kugeln, Dellen und Berge später mehr.

Zugriff auf die Wavetable-Oszillatoren, die Filter, die Amps, die Hüllkurven, die LFOs, die Effekte und die Modulatoren erhält man über zahlreiche Regler und Sub-Menüs. Zwei Dinge sind hier zu beachten. Erstens: Der modwave verfügt über eine Layer-Funktion, die das Übereinanderspielen zweier Sounds gleichzeitig oder auch das Nebeneinanderspielen durch Zuweisung eines Sounds zu einem Bereich des Keyboards ermöglicht. Zwischenstufen zwischen Split- und Layer können ebenfalls eingestellt werden, inklusive einer für jeden Sound separaten Lautstärkeregelung.

Zweitens: Die Tasten SHIFT und ENTER sind für die Editierung dieses Synthesizers elementar. Die „zweite“ Software-Ebene des modwave ist extrem umfangreich. Beinahe jeder Regler des Userpanels ist mit hellblauem Text unterlegt und zeigt den Zugriff zu alternativen Funktionen an. Diese erreicht man durch eine gehaltene SHIFT-Taste und gleichzeitiges Drehen des entsprechenden Reglers. Auch die gehaltene ENTER-Taste führt zu verändertem Verhalten von Parameterwerten. Sind die Wertänderungen grundsätzlich auf „fine“, also auf Sprünge im Cent-Bereich eingestellt, können durch die gehaltene ENTER-Taste größere Wertsprünge im „Coarse“-Bereich gemacht werden. Weshalb erzähle ich das an dieser Stelle? Will man den modwave besser verstehen, sollte man sich gleich zu Beginn der Arbeit ein Bild über den grundsätzlichen Aufbau dieses Synthesizers machen. Gleichsam rate ich zu einem Studium des Handbuchs.

Diese Zeit sollte man sich nehmen, denn der modwave ist in der Tat ein ziemlich komplexes Musikinstrument. Natürlich kann und sollte man an ihm anfangs „herumschrauben“. Komplexere Sounds kann man meiner Ansicht nach aber nur machen, wenn man sich einen Überblick über die inneren Werte dieses Synthesizers macht. Das bringt mich zu einem Überblick über die Struktur des modwave.

Die Struktur der modwave-Klänge

Die Struktur des Korg modwave Synthesizers

Gehen wir einmal von außen nach innen. Schaltet man den modwave ein, startet dieser in der obersten Hierarchieebene, die hier Performance genannt wird. Das zentrale Display zeigt eine Liste der Performances an, durch die man mit dem rechts daneben befindlichen Value-Regler scrollen kann. Eine Performance besteht aus den Layern A und B. Auf der Performance-Ebene greifen die Modulatoren, die den Mod-Knobs (vier rote Regler) zugewiesen sind und die „Kaoss Physics“ in das Klanggeschehen ein. Gleichzeitig wird der erzeugte Klang, bevor er den modwave verlässt, durch ein Master-Reverb und einen finalen EQ geleitet. Zu den nächsten darunterliegenden Layer-Ebenen A und B.

Ein Layer enthält ein Programm, einen Arpeggiator und den Zugriff auf umfangreiche MIDI-Settings (z. B. Channel, Velocity- und Key-Zones usw.). Der eigentliche Sound wird nun auf der untersten Ebene, der Programm-Ebene, editiert. Hier erlangt man nun den Zugriff auf die Wavetable-Oszillatoren 1 und 2, einen Sub-Oszillator, einen Noise-Generator, das Filter, den Amp, die Hüllkurven, eine Modulationsmatrix, drei Effekte (Pre FX, Mod FX und Delay) und die recht komplexe Motion-Sequence.

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Das Display korrespondiert mit allen Reglern und Tasten. Verändert man einen Parameter, wird dieser zugleich im Display angezeigt. Um sich schneller zurechtzufinden, rate ich anfangs mit der Init-Performance zu starten, Die Init-Performance ist der oberste Eintrag in der Performance-Liste. Die Performances sind in sogenannte Categories unterteilt, was die Suche nach einem bestimmten Sound erleichtert. Zugriff dazu erhält man über 16 beleuchtete Taster, die sich unten rechts auf dem Userpanel befinden. Die Kategorien lauten ALL, BASS, LEAD, PAD, SYNTH, BELL, PLUCKED, PERC, KEYS, BRASS, WIND, STRINGS, VOCAL, SEQ, SFX und USER. Die Sounds sind vorsortiert, was einen schnellen Einstieg in die Arbeit ungemein erleichtert. Alternativ kann man sich sogenannte Set-Lists erstellen, also Tabellen, in denen man Performances sortiert ablegen kann. Es gibt vier Set-Lists A,B, C und D. Jede Set-List kann bis zu 64 Einträgen enthalten. Einer „glatten“ Live-Performance sollte also nichts im Weg stehen.

Grundsätzlich muss ich feststellen, dass die Orientierung, auf welcher Hierarchie-Ebene man sich gerade befindet, etwas gewöhnungsbedürftig ist. Steigt man über die Performance-Ebene ein und dreht an einem Oszillator, ist man umgehend von der obersten zur untersten Programmierebene gesprungen. Auch ein Blick auf die Taster für Layer A und B sollte man nicht außer Acht gelassen werden. Hat man sich etwas eingearbeitet, sollte man allerdings keinerlei Probleme mehr damit haben. Aber anfangs war es wie gesagt für mich etwas gewöhnungsbedürftig, wo man sich gerade befindet.

Das Update auf Version 1.1

Bevor ich in die Programm-Ebene einsteige (die Layer-Ebene überspringe ich hier einmal, denn sie ist wirklich nicht sehr schwer zu verstehen und zu editieren), möchte ich kurz auf den Update-Prozess hinweisen. Auf alle Fälle sollte man prüfen, ob auf dem erworbenen modwave das aktuelle Major Update (Software Version 1.1) bereits installiert worden ist. Den Versions-Check führt man wie folgt durch: Utility-Taster drücken und einmal auf die „˂ Page „ Taste drücken. Unter About steht die Software-Version. Ist sie nicht aktuell, sollte man das Update unbedingt machen. Eine Verbindung via USB zwischen modwave und Computer ist zwingend erforderlich. Abhängig vom verwendeten Computer und Betriebssystem muss der modwave in einen passenden Netzwerk-Status gebracht werden. Das passende Menü erreicht man wie folgt: UTILITY, gehaltene SHIFT-Taste und Druck auf „Page ˃“. Das Menü MIDI & USB sollte erscheinen. Unter Windows 10 muss der USB- Netzwerk Parameter auf NCM eingestellt werden. Sonst kapiert der modwave nicht, was man von ihm will. Von der Korg Support-Website muss man sich nun die Datei “modwave_Updater_110_win.zip“ herunterladen und die Datei „Korg modwave 1.1 Updater Installer.exe“ ausführen.

Die Korg modwave Editor Librarian Software

Apropos herunterladen. Ich empfehle, gleich in einem „Abwasch“ auch den „modwave_Editor_Librarian_101_win.zip“ und den „Sample_Builder_102_win.zip“. Das sind zwei Anwendungen, die die Arbeit mit dem modwave ungemein erleichtern und dessen Möglichkeiten durch die Erstellung eigener Samples immens erweitern.

Die Korg modwave Sample Builder Software

Doch zurück zum Update. Der modwave steht auf NCM. Unter Windows muss jetzt der Geräte-Manager geöffnet werden.  Unter den Audio- / Video-Controller (Other Devices) sollte der Eintrag „CDC NCM“ stehen. Über einen Klick mit der rechten Maustaste öffnet man das Menü für die Treiberaktualisierung. Diese ausführen und auf dem Computer nach dem passenden Treiber suchen lassen. Ggf. den Eintrag „Netzwerkadapter“ und den Hersteller „Microsoft“ auswählen.

Nun den Eintrag „UsbNcm Host Device“ auswählen und auf „weiter“ klicken. Die Warnmeldung wegklicken. Der Treiber wird nun aktualisiert und man kann endlich zum Update des modwave übergehen. Dazu obigen Updater von Korg starten. Der Update-Prozess sollte nun starten. Nach erfolgreichem Update bootet der modwave von alleine und alles sollte nun ok sein. Die Anleitung sollte man gründlich durchlesen. Gerade wenn es um die Arbeit am Betriebssystem geht. Egal ob Windows 7, 8, 10 oder MacOS. Der Prozess ist in jedem Fall ein wenig anders.

Die Programm-Ebene des modwave-Synthesizers

Schauen wir uns einmal das Herz des modwave etwas genauer an. Der modwave hat zwei Wavetable-Oszillatoren. Jeder kann in einen von drei Betriebsmodi versetzt werden: A, A/B oder Sample. Im Modus A spielt der Oszillator genau ein Wavetable aus. Über Value kann man durch die entsprechende Liste fahren und sich das passende Wavetable aussuchen. Im Modus A/B spielt der Oszillator zwei Wavetables aus, die man über den Regler A/B Blend „wichten“, also in ihrem Anteil am Gesamtsound balancieren kann. Im Sample-Mode spielt der Oszillator ein Multisample. Wie bereits erwähnt, kann man über die Software „Sample_Builder“ eigene Samples erstellen und in den modwave laden. Bzgl. dieser Feature sind beide Oszillatoren des Modwave identisch. Einzig Oszillator A verfügt zusätzlich über einen Sub-Oszillator, der dem Gesamtsignal gehört Schub verleiht. Jedes Wavetable hat eine Länge von 2048 Samples (32 Bit Fließkomma). Mithilfe des Value-Reglers kann man durch das Angebot an Wavetables fahren und sich das passende heraussuchen. Im Geht man zurück in die Wellenformanzeige des Oszillators, erscheint neben dem Wavetable die MOD-Option. Mit dieser wird das Untermenü Wavetable A Modifier (gilt auch für B und Oszillator 2) geöffnet (Cursor mit Page ˃ + ENTER -Taste). Mithilfe des Wavetable Modifiers kann man differenziertere Anpassungen innerhalb eines Wavetables vornehmen. Ohne jetzt jeden einzelnen Menüpunkt im Detail zu besprechen, wirken sich diese Anpassungen letztlich auf die Obertonstruktur und den Klangcharakter des Wavetables aus. Bespiele seien hier Hard-Clip, was zu einer Übersteuerung des Signals führt oder Vintage 12, wodurch das Signal auf 12 Bit quantisiert wird. Man kann sich also einigermaßen vorstellen, was hier passiert.

Mode A/B erlaubt die Gegenüberstellung und Auswahl von zwei Wavetables innerhalb eines Oszillators. Auch hier kann für jedes Wavetable der Klangcharakter mittels zweier Modifier angepasst werden. Die Überblendung erfolgt mittels eines Reglers auf dem User-Panel. Dazu gleich mehr.

Der Sample-Mode ist schließlich die dritte Option innerhalb eines Oszillator und ermöglicht den Zugriff auf Multisamples. Das sind zunächst die werksseitig gespeicherten Samples. Das können aber auch eigene sein, die man sich mit dem  Sample_Builder selbst zusammenbasteln kann. Durch die Liste der Multisamples scrollt man wieder mit dem Value-Regler und greift über Enter darauf zu. Etwas unhandlich oder nervig ist, dass man bei jedem neuen Eintrag in der Tabelle auch die Tasten zum Abhören erneut drücken muss. Es gibt also keine automatische Vorhörfunktion an dieser Stelle.

Kommen wir nun zu den Reglern auf dem Userpanel. Jeder der beiden Oszillatoren hat an erster Stelle einen Positionsregler. Abhängig davon, aus wie vielen Wellenformen das jeweilige Wavetable besteht, kann man hier manuell durch jede Wellenform „fahren“. Da es Wavetables mit 4 Wellenformen genauso gibt, wie Wavetables mit 64 Wellenformen, ist diese „Fahrt“ mal kürzer und mal länger. Das kann man sich durchaus vorstellen. Der A/B-Blend-Regler ist selbsterklärend. Mit ihm balanciert man zwischen den beiden Wavetables, wenn der Oszillator im A/B-Mode betrieben wird. Das Resultat dieser Mischung wird übrigens als Wellenform im Display dynamisch angezeigt. Über den Parameter Xfade Width kann man den Grad, also die Stärke der Überblendung beider Wavetables, einstellen. Das geht von hart (also sprunghaft) bis zart.

Wie man es halt braucht. Der Morph-Regler dehnt bzw. stauch das Wavetable, was wiederum zu einem anderen, akustischen Resultat führt. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass auch im Bereich der Oszillator-Regler eine zweite Programmierebene durch eine gedrückt gehaltene Shift-Taste geöffnet werden kann (blaue Beschriftung). Der Befehl Shift + Morph öffnet zum Beispiel eine Liste mit Morph-Typen, die abhängig vom Oszillator-Mode ist. Läuft ein Oszillator im Sample-Mode, sind für zum Beispiel für Oszillator 2 nur AM- und Ring-Mod-Morph-Typen verfügbar. Wavetables klingen von Natur aus statisch. Modulation ist hier die entscheidende Quelle für „mehr Leben“. Deshalb an dieser Stelle einmal schnell in das LFO-Modul gesprungen und auf OSC-1 – Morph – OSC-2 gedrückt und mittels des Intensity-Reglers das Morphing automatisiert. Das klingt nun schon ganz anders. Abschließend stelle ich hier noch zwei Regler vor. Jeder Oszillator hat seinen eigenen Level-Regler. Oszillator 1 verfügt zusätzlich noch über einen Level-Regler für den Sub-Oszillator. Dieser kann entweder eine echte Wellenformen (Rechteck oder Dreieck) bzw. verschiedene Formen von Noise ausgeben. Mit anderen Worten: Über diesen Weg gelangt man an einen Noise-Generator. Wer übrigens in Gänze sehen möchte, wie das Signal, das an den Audioausgängen anliegt, aussieht, sollte mal zwischendurch auf den ANALYZER-Knopf drücken. Dadurch wird das Display zu einem Echtzeit-Oszilloskop umgewandelt, was ein recht informatives Feature ist.

Der Motion-Sequencer 2.0

Schaubild für das Motion-Sequencing 2.0 des Korg modwave Synthesizers

An dieser Stelle unterbreche ich mal die Reise durch die modwave-Synthese und spreche ein wenig über den Motion-Sequencer in der Version 2.0. Wir kennen dieses Feature ja schon vom Korg Wavestate Synthesizer, mit dem ich damals so meine Probleme hatte. Ich fand das einfach viel zu kompliziert und wenig intuitiv. Vielleicht muss man es sich aber an dieser Stelle nicht so schwer machen und arbeitet gleich intuitiv. Überspringen wir also einmal die bunte Grafik zum Thema Motion-Sequencing 2.0 im Handbuch und öffnen die Motion Seq Overview durch Druck auf SHIFT und SEQ VIEW, was dem Fünften der sechzehn beleuchteten Taster auf dem Userpanel entsprecht. Auf dem Display erscheint die grundlegende Struktur des Motion-Sequencers.

Modwave Sequencing Lanes

Zunächst gibt es eine Master-Spur, die Daten enthält, die alle darunterliegenden „Lanes“ beeinflusst. Dann folgen die eigentlichen „Lanes“ für Timing, Pitch, Shape und vier Sets von Step-Sequence-Werten (Seq. A-D). Jede “Lane“ ist maximal 16 Schritte lang, was den 16 Tastern auf dem Userpanel entspricht, kann aber eine unterschiedliche Schrittweite und unterschiedliche Loop-Start-und End-Punkte haben. Jedem Schritt einer „Lane“ können unterschiedliche Parameter zugeordnet werden. Jede „Lane“ kann in einer der vier Bänke A, B, C und D abgelegt werden, was durch einen entsprechenden Buchstaben in der Anzeige ausgewiesen wird. Im Bereich der Master-„Lane“ befindet sich außerdem ein Fortschrittsbalken.

Dazu komme ich noch. Das ganze Konstrukt als Realtime-Recorder für Regler-Bewegungen mit umfangreicherer Editiermöglichkeit zu sehen, kommt dem Grundkonzept vermutlich schon recht nahe. Naheliegenderweise wird man zunächst damit beginnen, die Pitch-„Lane“ oder die vier SEQ A-D „Lanes“ mit Daten, sprich Noten, zu füllen. Die Aufnahmemöglichkeit für die Pitch-„Lane“ ist klassisches Step-Recording. Darüber hinaus können die SEQ A-D „Lanes“ mit Realtime-Daten gefüllt werden. Im Grunde ist es so, dass man diese vier Spuren (ich nenne sie hier mal so) nicht für Notenwerte, sondern zur Aufzeichnung von Modulationen gedacht sind. Das können manuelle Reglerbewegungen am Filter oder den Effekten sein oder auch der Einsatz des Modulationsrades usw. Den Aufnahmeprozess muss man tatsächlich etwas trainieren. Irgendwann bekommt man das aber in den Griff. Ggf. kann man die aufgezeichneten Daten auch wieder löschen und von vorne beginnen.

Was mir aber bei der Aufzeichnung einer Pitch-„Lane“ aufgefallen ist, ist Folgendes: Erstens läuft die Sequenz in einem recht hohen Tempo und zweitens werden je angespielten Step nicht die Hüllkurven für Filter und Amp getriggert. Hüllkurven werden nur durch den Druck auf eine Keyboardtaste getriggert, nicht aber durch eine Motion-Sequenz. Das wäre also für mich kein klassisches Sequencer-Verhalten. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder ich habe da etwas falsch gemacht oder übersehen oder das soll so sein, weil man an dieser Stelle den Motion-Gedanken eher im Vordergrund sieht. Wie gesagt, bei Filterverläufen ist das sinnvoll, aber bei einer Sequenz nicht. Zumal der modwave auch nicht über einen weiteren, klassischen MIDI-Sequencer, sondern nur über einen Arpeggiator verfügt. Also, Stakkato-artiges Spiel ist nur durch manuelles Spiel oder den Einsatz des Arpeggiators möglich. Es sein denn, ich habe da etwas übersehen. Noch etwas: Akkorde lassen sich in der Pitch-„Lane“ nicht je Step eingeben, sondern nur einzelne Notenwerte.

Das oben erwähnte hohe Abspieltempo lässt sich über die Performance-Setup Seite ändern. Der Zugriff geht am schnellsten über den Druck auf den TAP TEMPO Button. Zum einen kann man das gewünschte Tempo „einklopfen“ oder aber in der Performance-Setup Seite mittels des Value-Reglers Cent-genau anpassen. Wichtig: Diese Änderungen betreffen das Master-Tempo und auch das Tempo des Arpeggiators. Und nun kommt der schräge Teil dieses Schauspiels. Wie bereits erwähnt, verfügt der Motion-Sequencer auch über eine Timing-„Lane“. Die läuft zunächst im Status „Normal“ (SHIFT + TIMING (Taster 10), was bedeutet, dass das Tempo dieser Spur mit dem Master-Tempo identisch ist. Nun kann man aber das Tempo der Timing-„Lane“ aktiv verändern. Entweder bei eingeschaltetem Master-Tempo (on) oder eben bei ausgeschaltetem Master-Tempo.

Das bedeutet, dass bei unterschiedlichen Tempi, die quasi gegeneinander laufen, die Motion-Sequenz ein vollkommen anderes Abspielverhalten zeigt. Da man jede „Lane“ in ihrer Reichweite manuell verändern und vollkommen unterschiedliche Loop-Punkte setzen kann, entsteht schnell etwas, was man mit Worten kaum beschreiben kann. Um nicht zu viel akustisches Kauderwelsch zu erzeugen, ist hier weniger sicherlich mehr und langsame Tempi sind sicherlich zielführender. Aber das ist nur meine persönliche Meinung. Abschließend noch ein Tipp. Meine Versuche habe ich mit dem Init Motion Seq Preset gemacht. Das ist eine leere Motion-Sequenz, bei der man von Null anfangen und sich in die Thematik einarbeiten kann. In derselben Tabelle stehen aber auch zahlreiche fertige Motion-Sequenzen, die man abhängig von der ausgewählten Performance durchaus ausprobieren sollte. Man bekommt ziemlich schnell ein Gefühl dafür, was man mit dem Motion-Sequencing so alles anstellen kann. Ich kann sagen, dass dieser Sequencer ein anspruchsvolles Werkzeug ist, mit dem man sich auseinandersetzen sollte. Gerade wenn man während ein Live-Performance durch gezielte Manipulationen begeistern mochte, sollte man vorher ziemlich genau wissen, was man mit diesem Ding so alles anstellen kann und wie es funktioniert.

Kaoss Physics Effektmodulation

Modwave Kaoss Physics

Wem das an Manipulation bzw. Modulation noch nicht reicht, der sollte sich für das nächste Feature, das KAOSS PHYSICS Pad, interessieren. Kaoss Physics soll man sich als Simulation einer rollenden Kugel auf einer Oberfläche vorstellen, wobei diese Oberfläche einerseits Grenzen, sprich Wände hat und andererseits auch verschiedene Formen haben kann, also konvex oder konkav sein kann. Das klingt alles sehr „sophisticated“, ist aber im Grunde ein cleverer X/Y-Controller. Die Kugel kann einerseits frei laufen oder mit dem Finger geführt werden. Läuft sie frei, prallt sie von den Wänden ab wie eine Billardkugel. Toll: Die „Kraft“, mit der die Kugel angestoßen wird, bildet sich in ihrer Laufgeschwindigkeit ab. Also schnell oder langsam. Ihr Roll- und Reflektionsverhalten ist jedes Mal ein anderes. Zusätzlich kann ein Grad der Dämpfung eingestellt werden, der bestimmt, nach wie vielen Wandkontakten die Kugel zum Stehen kommt. Das alles erzeugt CC-Daten, die zum Ansteuern verschiedenster Modulationsquellen verwendet werden können. SHIFT + KAOSS (Taster) erlaubt den zugriff auf das Kaoss-Menü. Der Menüeintrag P ermöglicht den Zugriff auf die hinterlegten Kaoss Physics Presets, die man unbedingt ausprobieren sollte, denn da sind schon ein paar coole Sachen dabei. Gerade wenn man die Position in Wavetables automatisch durchfahren möchte, entstehen durch Kaoss Physics klanglich wirklich interessante Sachen. Ist meiner Begeisterung bzgl. des Motion-Sequencers immer noch ein wenig durchwachsen, ist sie bzgl. des Kaoss Physics Features auf maximalem Level. Ich finde das einfach nur toll.

Der Arpeggiator des modwave Synthesizers

Der Arpeggiator könnte kaum klassischer sein. Er verfügt über die üblichen Parameter und ist eben eine zusätzliche Spielhilfe. Immerhin entstehen aber interessante Figuren, wenn man den Motion Sequencer und den Arpeggiator gleichzeitig laufen lässt.

Die Filter des modwave Synthesizers

Der modwave verfügt über zahlreiche Filtermodelle. Hier hat man sich vieler Emulationen von Klassikern bedient. Über den TYPE-Taster kann man zwischen Polysix LP, MS-20 LP, Multi Filter und More auswählen. Klar, neben den direkt anwählbaren Modellen wurden unter More weitere Hochpass-, Bandpass- und 2-Pol- und 4-Pol-Filtermodelle ausgewählt. Das Filter verfügt über die üblichen Regler für Cutoff und Resonance (bis zur Selbstoszillation) und kann in seiner Ausgangslautstärke geregelt werden, falls das Pfeifen zu laut und intensiv sein sollte. Es ist selbstredend, dass das Filter über die Hüllkurve, den LFO oder die Velocity in seinem Verhalten gesteuert werden kann. Insgesamt ist das Filter-Modul sehr vielseitig und klingt sehr gut. Für viele Geschmäcker ist etwas dabei. Die Filter verleihen dem an sich harschen Grundsound die nötige Wärme.

Modulationsmöglichkeiten des Korg Modwave

Die meisten Parameter, die über das Userpanel oder den Screen zugänglich sind, können auch moduliert werden. Somit können multiple Modulationspfade angelegt und kontrolliert werden. Zugriff zum Modulationsmenü erlangt man durch Druck auf MOD + Page ˃. Die erscheinende Anweisung ist schnell durchführbar: Regler des Zielparameters drehen und Enter drücken. Nun erscheint eine Liste verschiedenster Modulationsquellen, die von Modulationsrad, Aftertouch, Gate + Damper bis hin zu den Kaoss-Parametern reicht. Das ist ein reichhaltiges Angebot. Hat man Quelle und Ziel ausgewählt, kann man im nun folgenden Menü die Intensität der Modulation einstellen. Das war es auch schon.

Die Modwave Mod Knobs

Eine Besonderheit stellen die vier roten Mod-Knobs dar, die man als Schnellzugriff für bestimmte Modulationsziele auswählen kann. Im Performance-Eröffnungsbildschirm sind neben den Layer-Sounds und dem Kaoss Physics Pad auch die vier Mod-Knobs dargestellt. Da man den Namen des Effekts speichern kann, sieht man sofort, welche Modulations auf welchem „Knob“ liegt. Wie viel Modulationspfade man gleichzeitig erzeugen kann, habe ich nicht ermitteln können.

Und beinahe zum Schluss noch ein Tipp für faulen Programmierer …

Die Randomize Funktion

Wer sich nicht durch alle Parameter wühlen und stundenlang editieren möchte, kann das auch den modwave übernehmen lassen. Der Randomize-Taster löst genau diesen Prozess kontrollierter Zufälligkeit aus, der ungeahnte Ergebnisse hervorbringen kann. Man kann tatsächlich bestimmen, auf welcher Ebene die zufällige Änderung der Parameter durchgeführt werden kann. Das beginnt bei den Parametern der einzelnen Module oder den Werten, die man in die „Lanes“ des Motion-Sequencers eingegeben hat, das geht hoch bis zu den Layern A und B und endet schließlich auf der Performance-Ebene. Ein Eingriff auf der obersten Ebene bedeutet nichts anderes, als dass der modwave irgendeinen beliebigen Sound generiert, den man dann weiter anpassen und speichern kann. Oftmals kommt dabei Schrott raus. Manchmal aber auch wirklich unerwartet interessantes Zeug. Ausprobieren und speichern, was das Zeug hält.

Der Korg modwave on YouTube

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Fazit

Das war eine Übersicht über das, was den modwave zu einem besonderen Synthesizer macht. Viele Punkte habe ich dabei noch gar nicht erwähnt. Die Envelopes, die LFOs, die zahlreichen und gut klingenden Effekte. Das alles spielt in diesem ultra-kompakten Synthesizer sehr gut zusammen. Was mir immer noch ein wenig Bauchschmerzen bereitet, ist der Motion-Sequencer. Nun gut. Man bedient ihn halt. Ich hatte da irgendwie an ein erweitertes Kompositions-Tool gedacht. Irgendetwas, das aus eingespielten Sequenzen mehr macht. Aber so darf man dieses Feature einfach nicht sehen. Im Vordergrund steht die Performance und die Live-Beeinflussung von klanglichen Abläufen. Insofern passt das schon. In die Kaoss Physics habe ich mich sofort verguckt. Das ist schon sehr cool, was man damit machen kann. Hätte der modwave vier Audioausgänge, könnte man sogar etwas Quadrophonisches damit machen. Aber auch so kann man Sounds ganz schön fliegen lassen.

Es ist schade, dass es vom modwave nur eine Keyboard-Version gibt. Ein Expander, an den man ein größeres Keyboard hängen kann, würde mir ausreichen oder gar besser gefallen.

Die mitgelieferten Programme sollte man sich unbedingt anschauen. Der Sample-Builder ermöglicht abermals die Erweiterung des Klangspektrums dieses Synthesizers. Der modwave bietet umfangreiche Möglichkeiten zum Sounddesign und macht sicherlich auch bei Live-Performances eine gute Figur. Ob der modwave noch Gene des DW-8000 in sich hat, sollte jeder für sich selbst beantworten. Der modwave ist ein eigenständiger Synthesizer, dem ich bei einem Kampfpreis von 789,- Euro gerne vier Sterne gebe.

Plus

  • Modwave Synthese
  • ausdrucksstarker Klang
  • umfangreiche Filtersektion
  • umfangreiche Modulationsmöglichkeiten
  • Kaoss Physics
  • Effekte
  • Sample Builder Software

Minus

  • keine Expander-Version
  • kein "echter" Sequencer

Preis

  • 789,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    kiro7

    Vielen Dank für diesen umfangreichen und in die Tiefe gehenden Test! Fast schon ein Tutorial! :-) Für mich ist das alles doch schon zuuuu komplex um sich darin nicht zu verlieren… Vom Klang her für mich eher wie ein Korg Radias mit Wavetables. Wenn er jetzt noch KARMA hätte könnte ich trotzdem schwach werden. Vom DW-8000 konnte ich keine Gene entdecken… Hast du welche gefunden?

    • Profilbild
      DocM

      @kiro7 Hatte jahrelang einen EX-8000.
      Das Teil hier fraesst sich durch meinen Gehörgang dasses schmerzt.

      Die beiden anderen Korgs mit dem Filter sind auch nicht besser.
      Plastik <-> fantastic

      Aber alles nur subjektiv…. ;o))

      Guter Test…

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        Organist007 AHU

        @DocM Ich sehe das auch so. ich hatte auch mal einen DW 8000. Der Modwave hat mit dem genau nix zu tun. Aber offenbar ändern sich die Hörgewohnheiten und ich bin einfach alt.

    • Profilbild
      Bernd Kistenmacher AHU

      @kiro7 Ehrlich gesagt nicht so sehr ;-) Wo hätte man da auch ansetzen sollen. Wavetables haben ihren Charakter. Filter auch. Es ist wohl eher so, dass man da einen Bezug zur eigenen Vergangenheit herstellen wollte, was Korg sonst auch gut hinbekommt. Nur ist das an dieser Stelle eigentlich garnicht nötig.

    • Profilbild
      Stephan Merk RED

      @kiro7 Naja, ich habe den DW-8000 früher in der Schule geliebt und habe hier noch die gesamte Parameterliste und er ist vollständig blind bedienbar. Ich glaube, wenn mir so einer über den Weg läuft, könnte ich schwach werden. Das Prinzip der DWGS-Wellenformen habe ich im microKORG wiedergefunden, ohne Reverb kommt er ihm neben dem MS-2000 wohl am Nächsten. Hier suche ich auch etwas die Parallele, zumal mir diese ganzen neuen Geräte alle zu komplex sind. Wenn man sich die ganze Serie hinstellt, hat man ein Studium vor sich, weshalb ich es lieber lasse. Klanglich weiß nicht, mit viel Fantasie Richtung DW-8000, aber wirklich nur mit viel Vorstellugnskraft.

  2. Profilbild
    deep6

    Danke für den schönen Test.
    Ich mag meinen modwave auch sehr gerne :-)
    Das der Sequencer die Hüllkurven triggert kann man übrigens einstellen:
    Hierzu muss man bei Filter und Amp Env jeweils auf der 3. Page : Trigger Source auf „Step Pulse“ stellen.

    • Profilbild
      Bernd Kistenmacher AHU

      @deep6 Danke für den tipp. das ist mir in der Kürze der Zeit entgangen. Aber ja, 3. Page. Offensichtliche Features so tief einzubauen, macht den Umgang mit derartigen Instrumenten immer etwas zäh. Man muss sich wirklich einarbeiten.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Er wird seine Liebhaber finden. Vintage auf Oszillatorebene git es nicht nur in 12Bit, laut Handbuch auch Vintage 8 für 8Bit. Insgesamt hätte ich mir den Klang auch etwas weicher gewünscht. Der Waldorf M kostet zwar etwas mehr, klingt m.M.n. aber besser. Ich bleibe bei VST was Wavetables angeht.

  4. Profilbild
    mfk AHU

    Die neuen Teile von Korg haben alle die gleiche Hardware.
    Ich warte noch auf einen Firmware-Hack.
    Oder der Hersteller bekommt es selber hin, einen Übersynth herzustellen:
    Wavetable-FM-Wave-Sequencing. Mit Sample-Möglichkeit. Mit Vocoder.
    (Line-In ist auf der Platine schon drauf, wird aber nicht genutzt)

  5. Profilbild
    Tai AHU

    Würde mich als AU interessieren. @mfk – Ja übergreifende Software oder als AU/VST mit einem der Geräte steuerbar machen. 26 Potis, falls ich richtig gezählt habe. Auch ich finde 3 Oktaven, dazu ohne Aftertouch überflüssig.

  6. Profilbild
    8 Bit Fighter

    Die Filter-Typen findet man schon in King Korg. King Korg enthält auch noch alle DW 8000 Waves für alle 3 Oszillatoren, die via Waveshaping moduliert weden Können. Die Bedienung ist bei beiden Geräten sehr umständig. Es gibt einen großen Parameter-Grab mit viel Menu Diving. Ein Plugin hat einfach mehr Vorteile. Modewave ist höchstens 400 Euro Wert.

  7. Profilbild
    8-VOICE AHU

    Tolles Gerät und günstiger als z.B. Waldorf. Nur eines stört mich ein wenig, pro Wavetable gibt es „nur“ 64 Waves, die meisten VST’s bieten da 256 Waves. Ein schliessen des Filters von einem Analog Synth mit allen seinen Verzerrungen und Unstabilitäten kann so weniger genau abgebildet werden. Auch längere Samples wie z.B. Vocals, FM-Synths, Akustische Instrumente. Wie viele hat eigentlich der Iridium und andere Hardware Geräte mit Wavetable Import?

  8. Profilbild
    calvato

    …ich sollte kurz erwähnen, dass sich die Tastatur auch für mich als Nicht-Pianist so unfassbar billig und klapprig anfühlt, dass ich das Gerät einfach nicht spielen möchte….

    • Profilbild
      Bernd Kistenmacher AHU

      @calvato Dem pflichte ich bei. Deshalb auch mein Vorschlag ein echtes Master-Keyboard ranzuhängen. Da „fühlen“ sich die Sounds dann auch schon ganz anders an… ;-)

  9. Profilbild
    Gamma Noize

    Danke für den Test!

    Der Modwave ist echt ein Monster, was die Features angeht.
    Hab bei meinem länger als normal gebraucht, bis ich die Bedienung drin hatte, aber das Reinfuchsen hat sich sowas von gelohnt! Der Klang ist schön voll und klar. Fast wie ein Blofeld in HD.

    Wichtig für den Kauf war die hohe Polyphonie des Synths. Ich wollte einen haben, bei dem nicht nach acht Stimmen das Voicestealing einsetzt.

    Die Oszillatoren sind auch einfach Hammer. Mit dem A/B Modus, Blend und B-Offset sind so verdammt viele Wellenformen allein mit den mitgelieferten Wavetables möglich, dann nimmt man noch die Morphtypen und die statischen Modifier dazu und man ist versorgt bis gefühlt in die Ewigkeit. Sollte das alles trotzdem nicht reichen, kann man ja noch eigene Wavetables laden.
    Der Sampler ist zwar relativ basic, aber dehnt die Klangpalette nochmal um ein Vielfaches.

    Die Filter sind für mein Empfinden mit die besten „digitalen“, die ich bisher gehört habe. Ich kenne die Originale nicht, auf denen viele der Modelle basieren, aber wenn ich die Filter mit den analogen aus meiner Sammlung vergleiche, können die gut mithalten.

    Die Masse an möglichen Modulationen ist auch einfach immens und lebendige Klänge zu erstellen damit fast schon zu einfach. ^^

    Alles in allem, als Sounddesignerin hab ich mit dem Synth meine helle Freude! :D

  10. Profilbild
    Sudad G

    Ein wirklich sehr ausführlicher und auch in die Tiefe gehender Test! Kompliment!

    Ein wenig enttäuscht bin ich vom Klangcharakter. Hatte da etwas anderes erwartet.
    Zumindest die Soundbeispiele haben nichts mit einem DW-8000 o.ä. gemein, den ich als Schüler in den 80ern als ersten Synthesizer hatte.
    Es fehlt mir vor allem dieser schöne hybride Klangcharakter aus DWGS- und Analog-Synthesizer, den man eben vom DW-8000, DSS-1 oder ähnlichen Konzepten wie Ensoniq ESQ, Prophet VS etc. gewohnt ist. Der modwave erinnert mich doch zu sehr an gängige VST-Instrumente, die Wavetables anbieten. Vielleicht liegt es aber auch einfach nur an den Presets, die sehr metallisch klingen und unangenehm digital zirpen. Andererseits ergänzen sich solche Sounds auch manchmal gut zu warmen und dicken Sounds. Für mich muss heute Hardware im Vergleich zu reinen Softwarelösungen klanglich ein wenig mehr können, um zu überzeugen. Da haben mir die anderen Korg Modelle und Reinkarnationen besser gefallen.

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