Waldorf Iridium Core - Synthese mit Herz
Der Waldorf Iridium Core Synthesizer ist der mittlerweile 4. Synthesizer, der auf der auf dem Waldorf Synthesis Plattform Operating-System basiert. Wie seine Vorgänger Quantum, Iridium und Iridium Keyboard sind ganze fünf Syntheseformen (Wavetable, VA, Particle, Resonator und Kernels) im Gerät implementiert.
Inhaltsverzeichnis
Prinzipiell ist der Waldorf Iridium Core ein abgespeckter Iridium in verkleinertem Gehäuse mit deutlich weniger Bedienelementen und auch geringerer Stimmenanzahl als der Waldorf Iridium. Wie die Änderungen im Workflow und in der Bedienung im Vergleich zum größeren Bruder sind und wie die Einsparungen im Vergleich zur Preisdifferenz von 500,- Euro zwischen Iridium Core und Iridium zu bewerten sind, möchte ich in diesem Testbericht untersuchen.
Der Waldorf Iridium Core von außen betrachtet
Mit 346/200/64 mm Größe und nur 2,2 kg Gewicht ist der Iridium Core deutlich kleiner und leichter als der Iridium mit 440/305/85 mm und 5,7 kg. Der Touchscreen mit einer Auflösung von 1024/600 Pixeln, brillanter Darstellung und guter Reaktionsfähigkeit samt den 8 hinterleuchteten Menübuttons darüber und den je drei Encodern links und rechts des Screens sind vom Iridium übernommen worden. Der Abstand der Encoder untereinander wurde beim Core vergrößert, die Kappen sind aber leider nur aus Plastik.
Die gerasterten Encoder laufen geräuscharmer als beim großen Bruder. Die Taster sind auch überarbeitet worden. Sie schauen etwas mehr aus dem Gehäuse heraus, was haptisch deutlich besser ist, auch das Spaltmaß zwischen Taster und Gehäuse wurde verringert. Aufgrund der kleineren Bauform wurde die übrige Bedienoberfläche an das reduzierte Platzangebot angepasst. Sämtliche direkten Bedienelemente – Encoder und Taster – für die Oszillatoren, Mixer, Filter, digital Former Hüllkurvengeneratoren und LFOs wurden gestrichen. Satte 45 Encoder und 15 Taster wurden so beim Iridium Core eingespart, auch die Trigger-Pads wurden von 18 auf 8 reduziert.
Die Anschlüsse des Iridium Core Synthesizers
Der Netzteilanschluss und die Leistungsdaten des Netzteiles sind gleich geblieben. Wie der Iridium hat auch der Iridium Core 2 Audioausgänge und 2 Audioeingänge und eine Kopfhörerbuchse im 6,3 mm Stereoklinken-Format samt Volume-Poti. Die CV-Eingänge im 3,6 mm Klinkenformat wurden von 4 auf 2 reduziert, Clock In und Out wurden beibehalten, Gate In und Start In sind entfallen. Leider wurde das MIDI-Trio mit In/Out/Thru im DIN-Format durch zwei Miniklinken für In/Out über beigelegte Adapterkabel ersetzt. Die beiden USB-Buchsen für die Verbindung zum PC und zum Anschluss externer Controller sowie der Micro-SD-Karten-Slot wurden beibehalten.
Hardwareseitig hat der Iridium Core also durchaus eine Abmagerungskur durchlaufen, wie sieht es softwareseitig aus?
Die Synthese des Iridium Core
Die Synthesemöglichkeiten des Iridium sind vollumfänglich enthalten, alle 5 derzeit im Iridium implementierten Synthesmodelle finden sich auch im Iridium Core wieder, auch Patches sind voll kompatibel zu den größeren Iridium Modellen, somit finden sich auch alle Synthesebausteine wieder, also drei Oszillatoren und drei Stereo-Filter pro Stimme, die Digital Former Effekte (weitere Filtermodelle aus klassischen Waldorf Synthesizern, Kammfilter, Bit-Crusher, Drive, Ringmodulator und mehr) ,6 Hüllkurvengeneratoren, 6 LFOs und der Modulator, die 40 Slots umfassende Modulationsmatrix, ein Arpeggiator, ein Stepsequencer mit bis zu 32 Steps für Noten und Parameterautomation und MPE-Support.
Eingespart wurde aber bei der Stimmenanzahl, im Gegensatz zum 16-stimmigen Iridium ist der Iridium Core nur 12-stimmig. Ob diese Reduktion einem schwächeren Prozessor geschuldet ist oder auf Softwareebene eine Bremse eingezogen wurde, bleibt Waldorfs Geheimnis.
Wie beim großen Bruder, sind auch im Core über 1700 Presets an Bord, die ein großes Spektrum abdecken. Im Prinzip kann man mit einem Iridium Core und einer DAW als Mehrspuraufnahmemedium eine komplette Synthesizer-Produktion fahren, vom Klang zählt der Iridium zu einem der besten und sicher auch zu einem der universellsten Synthesizer am Markt.
Die Bedienung im Detail und im Vergleich zum großen Iridium
Lädt man ein identisches Patch parallel in Iridium und Iridium Core, sind Parameter und Screen-Darstelllungen identisch, der Zugriff ist beim Iridium aber deutlich direkter. Durch Drehen eines der 7 Potentiometer jeder der drei Oszillatorsektionen ist man sofort beim Parameter, beim Core muss man zumindest erst die Obergruppe über den Touchscreen anwählen, auch sind die gerasterten Endlosencoder neben dem Screen deutlich langsamer als die ungerasterten Encoder der Oszillatorgruppen. Das optische Feedback ist beim Iridium auch besser, da die Taster zur Auswahl der Syntheseform der Oszillatoren stets durch die Farbe der Hinterleuchtung visualisieren, welche Syntheseform beim jeweiligen Oszillator aktiv ist. Dazu muss man kurz den Farbcode erklären, der im gesamten UI des Iridium konsequent durchgezogen wird. Hellrosa ist immer neutral – also inaktiv oder nicht angewählt. Alle anderen Farben repräsentieren die jeweils gewählte Engine, Hellblau für Wavetable, Grün für VA, Dunkelblau für Particle, Rot für den Resonator und Pink für Kernels. Beim Core fehlt dieses stets sichtbare visuelle Feedback bei den Oszillatoren aufgrund der Einsparung der Taster, erst durch Druck auf den entsprechenden Oszillator-Button über dem Display wird dieser aktiviert und im entsprechenden Farbcode hinterleuchtet.
Oben Beschriebenes gilt für alle weiteren wesentlichen Synthesebausteine. Der Zugriff auf Mixer, Cutoff und Resonance beider Filter, auf den Digital Former und auf die Hüllkurven ist beim Iridium dank dedizierter Encoder stets direkter, schneller und präziser.
Das bedeutet aber nicht, dass das User-Interface des Iridium Core schlecht bedienbar wäre. Die Obergruppenauswahl über die hinterleuchteten Taster,, die übersichtlichen und farbcodierten graphischen Darstellungen am Screen, die Bedienung über den Touchscreen selbst, all das ist wie schon bei den größeren Modellen absolut überzeugend. Zu erwähnen ist auch, dass über die MIDI-Learn-Funktion des Iridium Core den Parametern sehr einfach MIDI-CC-Messages zugeordnet werden können und Parameter diese daher auch über einen externen Controller ferngesteuert werden können. Weiterhin kann man den 4 Potentiometern unter dem Screen auch Patch-Parameter, Modulationen und globale Funktionen zuordnen. Das muss aber vorher im Control-Display-Menü jeweils extra aktiviert werden. Auch sind seitlich 6 Macro-Taster vorhanden, denen jeweils eine von derzeit 13 möglichen Funktionen zugeordnet werden kann.
Zusammengefasst: Dem Formfaktor geschuldet ist alles sehr aufgeräumt, aber durchdacht, der Core ist eben die Reduktion auf den Kern – die Klangerzeugung.
Der Klang des Waldorf Iridium Core
Der Klanguniversum des Waldorf Iridium Core ist beeindruckend. Warm, breit, analog, kühl digital – die Bandbreite ist enorm und qualitativ stets überzeugend. Müsste ich mein Equipment auf einen einzigen Hardware-Synthesizer reduzieren, die Wahl wäre ein Waldorf Iridium, er ist am breitesten aufgestellt.
Muss man beim Iridium Core Abstriche in der Klangqualität gegenüber dem Iridium machen? Subjektiv sind mir beim Abspielen identischer Patches auf beiden Geräten keine Unterschiede aufgefallen, eine entsprechende Auslöschung bei gedrehten Phasen hat den subjektiven Eindruck untermauert, die Antwort ist nein.
Man profitiert also vom Start weg von den Tausenden Patches von renomierten Sounddesignern im Gerät und auch von den zahlreichen hochqualitativen zusätzlich auf der Waldorf Homepage erwerbbaren Soundlibrarys. Der Waldorf Iridium Core ist ein Paradies für Sounddesigner und auch dank der Granularengine und der Möglichkeit, eigene Samples zu verwenden, wird der Stoff für Neues nie ausgehen.
Waldorf Iridium – welches Gerät für wen?
Für Einsteiger und User mit kleinerem Budget und geringem Platzangebot im Studio ist der Iridium Core ein empfehlenswertes Gerät. Er bietet die gesamte Bandbreite des Waldorf Iridium Universums ohne klangliche Abstriche mit reduzierter, aber im Alltag absolut ausreichender Stimmenanzahl und übersichtlicher Bedienbarkeit über den Touchscreen, samt den 6 Endlosencodern neben dem Screen und 4 schnellgängigen Encodern.
Wer deutlich direkteren Zugriff auf die Synthese live und im Studio braucht und 16-stimmig bevorzugt, greift für ca. 500,- Euro Aufpreis zum Iridium.
Möchte man dazu noch eine 49 Tasten umfassende halbgewichtete Fatar Tastatur mit polyphonem Aftertouch, ist der Iridium Keyboard das Produkt der Wahl, 830,- Euro Aufpreis zum Core sind dafür aufgerufen.
Waldorf hat mit dem Neuzugang Iridium Core die Iridium Produktfamilie um ein Einsteigermodell erweitert und die Syntheseplattform beim Core auf den kleinsten gemeinsamen Nenner – den Kern – reduziert. Die nächstmögliche und finale Reduktion wäre der Release des Iridium als Plug-in, so wie es Yamaha eben mit dem Montage M praktiziert. Da Waldorf aber derzeit ganz auf Hardware fokussiert ist und mit dem Waldorf Synthesis Plattform Operation-System eine solide Hard- und Softwarebasis für künftige Entwicklungen entwickelt hat, wird dieser Schritt wohl nicht so bald erfolgen.
Also das Iridium Keyboard hatte mich mächtig beeindruckt, anfangs , als ich dann bemerkte das ich fast ausschließlich im Display zu tun habe und das Gerät das ja auch so will bzw. manche Parameter sich dort einfach besser und vorallem schneller einstellen lassen , wurde der Wunsch nach ner Desktop Version größer als dann im gleichen Zeitraum auch noch der Core released wurde und ich Polyphonen Aftertouch jetzt doch nicht mehr so wichtig fand (vorerst mal) hab ich mir den Core bestellt und bin seither sehr zufrieden. Ich würde mir wünschen das bei jedem grösseren Synth so vorgegangen wird, den jeder Musiker setzt andere Prioritäten an sein Equipment!
Mir geht es mit dem Quantum gleich. Meistens bediene ich ihn rund um das Display. aber gekauft habe ich den Core um meine Patches vom Quantum woanders abspielen zu können. das geht genial. Das war vorher ein Problem. Der Core bleibt für immer, Quantum in der Reparatur (Display hängt runter), bleibt aber auch für immer.
Wow, noch kompakter gehts nicht.
Für live sicher ein sehr cooles Maschinchen, da braucht man nicht mehr Regler.
👍
Wie begeistert ich so mal ganz generell von Waldorf bin, schreibe ich nicht mehr … sonst bekomme ich wieder verbale Haue. Uops … jetzt habe ich es ja doch geschrieben! 😀
Waldorf Music, Vermona, Nonlinear Labs, Doepfer, JoMoX, (und ich habe bestimmt jemanden vergessen) … wir haben hier in Deutschland echt schon ein paar geile Firmen. 🙂
@Flowwater Fühle Dich gehauen, Du pöser Pube.
Ich besitze keinen Waldorf, hätte aber gerne einen. Aber die Preise sind mir einfach zu hoch. Ich kann nicht beurteilen, ob die ihr Geld wert sind, will ich auch gar nicht. Die Leute mit Waldörfern, die ich kenne, machen nichts außer Musik, ich habe auch noch andere Hobbys und will für eines, auch wenn es mein mit Abstand wichtigstes Hobby ist, nicht so viel Geld hinblättern, dass gar nichts mehr für die anderen übrig ist.
@Mac Abre Das kann ich sehr sehr gut verstehen. 🙂
Ich selber habe sonst keine teuren Ausgaben: Alle paar Monate mal ein Videospiel für EUR 50,00 und alle paar Jahre mal eine neue Videospielkonsole, und das Hobby »tanzen« ist auch nicht so teuer (Tanzschule kostet auch nicht die Welt). Da bleibt schon was über.
Der von mir hochverehrte Jameson Nathan Jones hat zwei Videos darüber gedreht, dass er erst seinen »Iridium« aufgrund des »Pigments« verkauft und sich dann doch wieder zugelegt hat. Auch mir schwebt ein »Userbeitrag« für Amazona vor, warum es sinnvoll ist, unter gewissen Umständen GAS mal GAS sein zu lassen und doch so richtig Asche auf den Tisch zu legen. Das aber dann, wenn ich den Artikel fertig habe (und wenn Amazona ihn überhaupt nimmt).
@Flowwater Hier auf Amazona ist das schon seltsam mit Firmen wie Waldorf, Behringer usw. Wenn man sich positiv äußert bekommt man „Haue“, wenn man sich negativ äußert, ebenso. Ich sehe z. Bsp. die Preis-Leistungs-Sache bei vielen Analogen extrem kritisch, zu wenig Stimmen, zu teuer, zu wenig Möglichkeiten gegenüber Digital-Synthesizern. Ich liebäugle immer mal wieder mit einem Iridium, aber der Preis ist doch recht hoch. Der Iridium Core ist wohl das machbare hinsichtlich verkleinern und dem Preis. Ich bin nach wie vor unsicher. Ca. 1.800 Euro in einem Instrument bindet doch viel Geld. Ich orientiere mich so, ca. max. 1.500 Euro für ein Instrument, mehr ist dann für mich problematisch.
@Gerd Lange > […] Wenn man sich positiv äußert bekommt man „Haue“, […]
Äh, nein, so war das nicht gemeint. 🙂
Das bezieht sich auf einen »Running Gag« meinerseits, weil ich mich bezüglich eines bestimmten Synthesizers der Firma nicht durchringen kann, endlich mal Nägel mit Köpfen zu machen. Und, nein, ich verweigere jegliche Aussage bezüglich des Status des Besitzes eben jenes Synthesizers (noch). 😁
@Flowwater Ich denke, ich kenne den „running Gag“ und bin mal eine Petze: Es geht um den Modal Carbon 8. Da ich mich ebenfalls mit Synthesizer-Beschaffung beschäftige, aber nicht vor Sommer 2024 zuschlagen kann, ist auch der Modal Carbon 8 in meinem Blickfeld. Ich sehe da aber den Korg King Korg Neo und Roland Gaia 2 als leistungsfähiger an und bevorzuge aktuell diese beiden Modelle.
@Gerd Lange Nein, um den »Carbon8« geht es nicht. Der ist ja nicht von Waldorf und der ist auf jeden Fall gekauft, sobald er erscheinen sollte (das Geld habe ich schon letztes Jahr zur NAMM 23 beiseite gestellt). Tipp: Es geht um den zur Zeit »dicksten« lieferbaren Synthesizer (also nicht historisch) von Waldorf. 😁
@Flowwater für „verweigere jegliche Aussage“ war das nun doch ein schönes Quantum Offenheit ;-)
@SynthNerd 😁😅
@Flowwater Oha, da lag ich also daneben. Aber ich denke, beim „dicksten“ lieferbaren Waldorf-Synthesizer handelt es sich um den Quantum (wie SynthNerd schon andeutete). Ein schöner, leistungsfähiger Synthesizer, aber weit ab von den finanziellen Möglichkeiten bei mir und es bindet zu viel Geld in einem einzigen Instrument. Ich tue mich ja schon schwer beim Waldorf Iridium Core. Der überschreitet meine persönliche Grenze leider auch.
@Gerd Lange Ich sage mal so: Es gibt ja auch – für mich – durchaus gute Gründe, warum ich mit dem Prachtgerät hadere.
@Flowwater Freds Lab fehlt noch! Klein aber fein. Und ich glaube, Fédéric war sogar mal Entwickler bei Walldorf.
Ich finde den Iridium in allen Varianten klasse, habe aber doch bei aller Abwägung abschließend immer das Gefühl des PlugIns im Gehäuse, dafür wiederum sind mir die Preise zu stolz.
@Anjin Sun Das Gefühl habe ich bei meinem Iridium Desktop gar nicht. Aber so unterschiedlich sind halt die Wahrnehmungen.
@Anjin Sun Das ist technisch auch völlig richtig aber um nur ein Beispiel zu nennen, ich habe einen Nord Lead A1 der jetzt repariert werden muss (pitchbendstick) , nach 10 Jahren Nutzung, das hat mir das Herz zerrissen und ich freue mich um so mehr wenn er wieder daheim ist , nur so zum Gefühl 😅, abgesehen vom sound und davon das es ein VA ist , und ja plug ins sind nun mal plug ins und in der Lebensdauer eben nicht so nachhaltig, um der plug in vs Hardware Diskussion in sachen Sound Qualität zu entkommen.Darüber hinaus sind die meisten guten Synthesizer später mehr wert als vorher und wahre Schmuckstücke. Aber das kann ich erst in zehn Jahren beantworten wenn mein Display noch funktioniert.
Das SIND PlugIns im Gehäuse. Möchte ich den direkten Zugang, käme für mich nur die größere Version in Frage. Sonst bewege ich mich Richtung PlugIn und habe obendrein weniger Stimmen. Dazu müsste dann der Preisunterschied größer sein.
Mich schreckt am Core vor allem dieser Punkt ab: „direkte Eingriffe in die Synthese am Gerät nur eingeschränkt möglich“. Hatte ich einmal, passiert mir nie wieder.
@Mac Abre Ich möchte den Punkt direkte Eingriffe präzisieren. Beim Desktop greift man zum Regler des Oszillators, zweiten Filters, Digital Formers, der Hüllkurve usw. und editiert in der Sekunde den Parameter und der Touchscreen zeigt auch sofort die entsprechende Parametergruppe an. Beim Core muß man eben erst die Übergruppe auswählen – also hat man meistens einen Bedienschritt mehr. Insofern bin ich auch nicht ganz der Meinung des von mir sehr geschätzten Bernd-Michael Lang, auch in einer Livesituation bevorzuge ich diese spontane Eingriffsmöglichkeit definitiv. Editieren kann man aber am Core wie am Desktop vollumfänglich.
@toneup Wer auf der Bühne noch mehr direkten Zugriff möchte, hat ja noch die Wahl zum Desktop.
Ich denke aber, das mir die Regler am Core plus die vom Masterkeyboard ausreichen sollten, denn man dreht live ja doch nicht soviel. Im Studio habe ich die Keybordversion, da ist natürlich dann auch alles komfortabel zu steuern.
Der kleine Core ist halt schon super kompakt und hat trotzdem den ganz großen Sound. Könnte ich mir als Zweit-Iridium gut vorstellen.
dann stell ich mal eine provokative Frage:
**gibt es irgendeinen Plugin, welches den klanglichen und komplexen Modulationmöglichkeiten gleichkommt oder zumindest ähnlich ist?**
Arturia Pigments ist sicherlich win Kandidat
@HOLODECK Sven SynthMaster evtl.?
https://www.kv331audio.com/synthmaster.aspx
@HOLODECK Sven Natürlich ist Pigments von Klang und Funktion ein sehr ernsthafter Konkurrent, der viele Möglichkeiten hat, die aber in einem reinen Hardwaregerät von der Bedienung m.M. nach nicht zu vernünftigen Konditionen abbildbar sind, man landet wieder bei einem Touchscreen oder geht den Weg wie Yamaha beim Montage M mit einem zusätzlichen Screen für erweitertes Editing – und auch Yamaha geht den Weg Richtung Plugin – zunächst nur für Besitzer der Hardware. Gab es bei Arturia in der Form auch einmal, hat aber nicht lange gehalten. Ich persönlich finde den Ansatz von Waldorf mit dem Touchscreen und den je nach Budget ergänzenden Bedienelementen logisch. Und ich erlaube mir eine ebenso provokative aber der reellen Problematik des Schutzes von geistigem Eigentum geschuldete Antwort – die Hardware ist bei Waldorf auch ein überdimensionaler Kopierschutzstecker.
Die Iridium Familie mag ich nicht bewerten und ist bestimmt ihr Geld wert.
Ich würde mir ehrlich gesagt eine Preis für einen „Einsteiger Desktop“ eher unter 1000€ vorstellen.
Dafür liebe ich den Blofeld zum Beispiel.
Aber wer weiß vielleicht gibt es ja noch eine Iridium Light/Mini oder die Inflation gleicht meine Erwartung an.
Ich hatte mir den Iridium Desktop vor ca. einem Jahr geholt. Der Klang ist bombastisch, die Möglichkeiten unbegrenzt.
Aber: Mit der Bedienung, speziell mit dem Touch Display konnte ich mich nicht anfreunden – da ist mir ehrlich gesagt ein VST lieber. Irgendwie wirkte die gesamte usability nicht so durchdacht.
Ich frage mich auch, wie so ein Touch display nach vielen Jahren aussieht. Wie auch immer, mittlerweile ist der Iridium wieder verkauft und gegen einen Hydrasynth ausgetauscht worden, der vom Sound her zwar nicht ganz mithalten kann, aber das Sound basteln macht damit unglaublichen Spaß.
Lektion gelernt – Geräte mit Touch kommen mir nicht mehr auf den Tisch.
@seb_berlin So unterschiedlich sind die Geschmäcker. Ich liebe Touch Screens und möchte bei Kronos, Montage und Iridium nicht drauf verzichten.
leider sind mir 1800€ zu teuer.
der Quantum MK1 steht mit ca 2500€ in den Anzeigen.
mir hätten 700-1000€ für den CORE weitaus gereicht.
@THEXCEE Ein Preis unterhalb von 1000 Euro wird in der gewohnten Waldorf Qualität nicht machbar sein
Da müsste man einiges noch weglassen und alles in ein Billiggehäuse aus Plastik reinpappen.
Ob Waldorf dann aber so viel höhere Stückzahlen davon verkaufen würde, bezweifle ich.
In der kleinen Dose steckt ungemein viel Power drin.
@Bernd-Michael Land da bist du sicher richtig. sehe ich auch so. jedoch sind mir persönlich die preisunterschiede zum iridium zu gering. ich investiere da lieber ein paar hunderter mehr in ein iridium KBD.
die bedienung dieses „monsterchens“ ist für mich trumpf.
@THEXCEE Die Preisdifferenz ist nicht sooo groß, das stimmt.
Es ging mir nicht so sehr um den Preis, sondern das es kaum Alternativen gibt, die so extrem kompakt sind und doch so viel Sound haben. Da denke ich mehr an Liveauftritte oder das Urlaubsgepäck, den kann man wirklich überall mitnehmen.
Ein OP-1 ist auch kein Schnäppchen.
Liebe Waldorfbewohner: Bitte verseht eure Geräte wieder mit dem schönen, alten Logo… ;)
wenn die eingriffe in die synthese so eingeschränkt sind, ist das teil dann sowas wie eine superluxus player version im hardwareformat a la arturia analog lab pro, oder ist das schon zu übertrieben?
@[aˈtoːm] [aːl] [ˈa(ː)tonaːl] Nein, man kann alles vollumfänglich editieren, man ist bei den größeren Modellen dank mehr direkt zugewiesenen Reglern schneller am Ziel. Alternativ kann man einen Controller ergänzend benutzen.