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Test: JBL Pro IRX ONE, Säulenlautsprecher

Handliche Säulen-PA mit viel Leistung

4. April 2024

JBL Pro IRX ONE Säule AufmacherDie JBL Pro IRX ONE Säulenlautsprecher ist eine sehr kompakte Säule des für Lautsprecher aller Art bekannten Herstellers JBL. Gerade für Solo- und Straßenkünstler, Kirchengemeinden oder gar als flexibles Beschallungssystem in kleineren Veranstaltungsräumen werden solche Systeme von Jahr zu Jahr attraktiver. Sie überzeugen mit geringem Gewicht, kompakten Maßen und flexiblen Anschlussmöglichkeiten – was will man mehr? Doch schafft eine solche sehr erschwingliche Säulen-PA gleichzeitig die Versprechen in puncto Leistung und Klang zu halten?

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Ausstattung des JBL Pro IRX One Säulenlautsprechers

Für knapp 1.000,- Euro bekommt man einen 8“ Subwoofer über dem ein Topteil aus sechs 2-Zoll großen Hochtönern zu montieren ist. Dabei kann man sich zwischen drei unterschiedlichen Höhen entscheiden und mithilfe von zwei Distanzstücken die Schallzeile auf etwa 60 cm, 110 cm oder 150 cm befördern, wobei sich somit eine maximale Gesamthöhe von 2 m ergibt. Der Hersteller gibt hier zusätzlich an, dass sich der Lautsprecher in seinen klanglichen Eigenschafften automatisch an die Höhe der Schallzeile anpasst.

Die c-förmige Anordnung der Hochtöner soll zusätzlich, ähnlich wie bei großen Line-Arrays, für einen breiten Sweetspot und gleichmäßige Abdeckung unterschiedlicher Hörentfernungen sorgen. Somit wäre mit einem Abstrahlwinkel von 160°x80° alles, von der Beschallung eines Kindergeburtstages, bis zu einer Straßen-Performance vor dreistelligen Zuschauerzahlen denkbar.

JBL Pro IRX ONE Säulen-PA Front

Die neue JBL Pro IRX ONE Säulen-PA

Viel Leistung

Mit 1300 W Peak/650 W RMS Leistung, 118 dB Maximalpegel und einem Frequenzbereich von 40-20.000 Hz sollten auch die entsprechenden klanglichen Reserven vorliegen, um jeden mobilen Künstler glücklich zu machen.

Ebenso gut ausgestattet ist auch die Mischpultsektion. Zwei XLR-Combibuchsen mit optionaler Phantomspeisung, ein 6,3 mm Klinkeneingang sowie Bluetooth 5.0 laufen durch einen im Subwoofer verbauten Mixer, über den sich Bassanteil, Höhenanteil und Lautstärke der physikalischen Inputs anpassen lassen. Die Summe dieser Signale sowie das Bluetooth-Signal durchlaufen anschließend  einen Preset-basierten EQ mit den Wahlmöglichkeiten „Flat“, „Speech“, „DJ“, „KTV“ (Karaoke), „Café“ sowie „Bright“ und können über einen Master-Regler in der Gesamtlautstärke eingestellt werden.

Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, den Gesamtmix über einen 6,3 mm Klinkenausgang aufzunehmen oder an einen weiteren JBL Pro IRX ONE Säulenlautsprecher weiterzuleiten – allerdings nur im Monobetrieb. Eine Möglichkeit, das Bluetooth-Signal auf diesem Wege in Stereo wiederzugeben, gibt es leider nicht. Ebenso vorhanden sind eine Rückkopplungsunterdrückung (dbx AFS) und Auto-Ducking, also die automatische Lautstärkereduzierung der über Bluetooth zugespielten Musik, wenn das Mikrofon genutzt wird.

JBL Pro IRX ONE Säule in der Praxis

JBL Pro IRX ONE Säulen-PA Rückseite Transport

Alle Teile lassen sich im Subwoofer der IRX ONE verstauen

Die PA kam ordentlich und sicher verpackt in einem Karton an. Das geringe Gewicht von 14 kg machte sich direkt beim Entgegennehmen des Pakets bemerkbar. Nun also auspacken: Wer seine Zeit auch gerne mal im Fitnessstudio verbringt, wird den Unterschied zwischen abgerundeten und scharfkantigen Hantelscheiben zu schätzen wissen. Ebenso verhält es sich mit dem IRX ONE Säulenlautsprecher: Man zieht an einem wirklich ergonomischen Griff mit ein paar Einkerbungen für die Finger und das war’s. Lediglich ein Kaltgerätekabel in angemessener Länge und die gedruckte Bedienungsanleitung liegen noch im Karton. Das macht schon mal einen super Eindruck. Hochwertiger Kunststoff, schlichtes und kompaktes Design, von vorne und von der Seite keine einzige Schraube zu sehen.

Daraufhin bin ich dann zu einem Veranstaltungshaus meiner Kirchengemeinde gefahren und habe die PA zusammengebaut. Dabei muss lediglich der Deckel über dem Subwoofer hochgeklappt werden, nach Belieben Distanzstücke und die Schallzeile herausgeholt, das Ganze noch zusammengesteckt, ans Stromnetz angeschlossen werden – fertig. Der Aufbau ist in Sekunden erledigt.

JBL Professional IRX ONE Säulenlautsprecher Teile

Demontiert besteht der JBL Pro IRX One Säulenlautsprecher aus vier Teilen: Subwoofer, zwei Distanzstücke und das High/Mid-Element

Auch die Distanzstücke und die Schallzeile machen einen hochwertigen Eindruck, ohne jedoch ein hohes Gewicht auf die Waage zu bringen. Lediglich eine etwas größere Lücke zwischen Schallzeile und Distanzstück im Vergleich zu zwei nahtlos ineinander gesteckten Distanzstücken irritiert ein wenig. Das tut der Optik aber auch keinen Abbruch.

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JBL Pro IRX ONE Säule zusammengesteckt Lücke

Zwischen dem Lautsprecherelement und dem obersten Distanzstück entsteht eine unschöne Lücke, die zwischen den beiden Distanzstücken nicht existiert

Zu dem cleanen Design passt ebenso, dass die Anschlüsse hinten und nicht oben am Subwoofer zu finden sind und somit sämtliche Kabel nahezu unsichtbar versteckt werden können.
Der sich darüber befindende Mixer wurde übersichtlich gestaltet und auch die Potis haben einen angenehmen, für meinen Geschmack jedoch etwas zu leichtgängigen Widerstand – dafür ist er an allen Potis gleich. Die EQ-Regler sind bei 0 gerastert und gestatten so eine schnelle Positionierung für eine neutrale Einstellung. Die Druckknöpfe machen ebenso einen hochwertigen Eindruck, wackeln nicht und klicken nicht unangenehm.

Nett ist außerdem die Integration eines Tablet-Ständers, wenn man die Abdeckung des Mixers hochklappt. Allerdings ist dieser nicht größenverstellbar. Meine iPads haben nicht hineingepasst.

Als ersten Test habe ich mich mit meinem iPhone über Bluetooth verbunden. Das Verbinden funktionierte unproblematisch und zügig. Der JBL Pro IRX ONE Säulenlautsprecher ist auch bei wiederholten Verbindungstests immer wieder auf allen mir zu Verfügung stehenden Geräten innerhalb von Sekunden aufgetaucht und konnte entsprechend ausgeführt werden.

Als ich also Musik abgespielt habe, war ich dann doch positiv überrascht. Häufig habe ich an Säulen-PAs der Mittelklasse zu bemängeln, dass der Übergang vom Subwoofer zum Mitten-/Höhenanteil zu stark hörbar ist. Kurz gesagt: Die tieferen Mitten fehlten oder waren zu verwaschen. Anders hier – brillante Höhen wie erwartet, aber eben auch klare, präsente Mitten. Der Punktabzug entsteht leider in den Bässen: Der Subwoofer ist angenehm an die Säule angepasst, allerdings in Sachen Transienten recht träge. Dadurch hört man zwar einen präsenten Bass, allerdings kommen transientenlastige, tiefe Elemente wie eine Kick nicht so überzeugend durch. Dennoch waren die Lautstärkereserven hoch und einer Beschallung von 100 bis 200 Personen steht nichts im Wege. Dabei ist ebenso erfreulich, dass sich die Klangcharakteristik nicht ändert. Die Höhen bleiben klar, ohne spitz zu werden, die Mitten verschwimmen nicht. Nur der Bass tritt noch ein wenig mehr in den Hintergrund.

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JBL IRX One
JBL IRX One Bisher keine Kundenbewertung verfügbar

Im weiteren Verlauf habe ich ein Mikrofon und eine Gitarre angeschlossen, um Sprache und auch ein Singer-Songwriter-Setting zu testen. Dabei macht der IRX One Säulenlautsprecher einen guten Job. Für dynamische Mikrofone gibt es genügen Gain-Reserven und auch der EQ packt mit ±9 dB an den richtigen Stellen zu, um Stimmen an die gegebenen Umstände anzupassen. Dabei ist die Rückkopplungsgefahr verhältnismäßig gering und mit Unterstützung der auf Knopfdruck aktivierbaren Rückkopplungsunterdrückung von dbx absolut kontrollierbar. Irgendwann sind natürlich auch hier die physikalischen Grenzen erreicht, dann lässt sich aber mit kluger Lautsprecherpositionierung und einem guten Mikrofon nochmal einiges verbessern.

JBL Pro IRX ONE Säule von oben

Zusammengesteckt erreicht die JBL Pro IRX ONE Säule eine beachtliche Höhe

Ebenso einfach zu aktivieren ist die Auto-Ducking-Funktion. Diese senkt die eingespielte Musik ab, sobald ins Mikrofon gesprochen wird. Praktisch zum Beispiel für Hochzeits-DJs. Das Auto-Ducking macht einen guten Eindruck. Hier könnte nach meinem Geschmack jedoch das Herauffahren der Musiklautstärke etwas sanfter und langsamer vonstatten gehen – es klingt noch etwas zu technisch und „ungewollt“. Ganz im Gegensatz zum Herunterfahren der Musik, wo ein solches Verhalten durchaus zu begrüßen ist, sodass auch jedes Wort verstanden werden kann.

Eine weitere Möglichkeit der Klangoptimierung ist der Preset-basierte EQ, im Signalfluss direkt vor dem Master-Regler positioniert. Hier stehen die oben erwähnten Einstellungen zu Verfügung, die sich klanglich deutlich bemerkbar machen und für den jeweiligen Anwendungszweck durchaus sinnvoll sind. Mit der Einstellung „DJ“ kann auch der sich zurückhaltende Subwoofer präsenter eingestellt werden, ohne gleichzeitig die Bässe völlig zu überladen.

Mögliche Alternativen

Auf dem Markt der Säulen-PAs gibt es Produkte wie Sand am Meer – und das zurecht. Die komfortable Größe, der schnelle Aufbau und Features wie integrierte Mixer machen sie zu nützlichen Alltagshelfern.
JBL Pro hat sich hier für den puristischen Weg entschieden: Wenige Features, aber das, was der IRX One Säulenlautsprecher kann, kann er richtig gut. Keine komplizierte Bedienung mit iPad oder anderen Tablets, keine aufwändigen Erweiterungssysteme, nur eben eine PA mit den Best-of-Features für einen Preis von unter 1.000,- Euro. Wem das noch zu teuer ist, der kann sich bei den HK Audio POLAR Systemen umschauen. Wer noch mehr Features benötigt, sollte sich überlegen, ein wenig mehr Geld in die Hand zu nehmen und einen Blick auf die LD Systems MAUI G3 Säulen zu werfen.

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Fazit

Als jemand, der meistens mittelgroße PAs bedient und auch häufiger mal Säulen-PAs als Delay-Lines sieht, freue ich mich immer über einfache Bedienstrukturen und den schnellen Aufbau. Als Singer-Songwriter hätte ich noch Freude an einigen weiteren Features wie integrierten Effekten wie Reverb gehabt, wäre dann aber auch bereit, mehr Geld für den großen Bruder JBL PRX in die Hand zu nehmen, der Effekte von Lexicon und Kompressoren besitzt. In dem Sinne empfehle ich unbedingt zu überlegen, welche Features wirklich benötigt werden und dann nach der besten Option zu suchen. Als Orientierung helfen auch die Säulen-PA Charts hier auf AMAZONA.de. Wer auf Effekte verzichten kann, aber eine handliche und vor allem gut klingende Säulen-PA für die angesprochenen Einsatzgebiete sucht, sollte die JBL Pro IRX ONE Säule unbedingt selbst einmal testen.

Plus

  • minimalistisches Design
  • schneller Transport
  • einfache Bedienung
  • ausgewogener Klang
  • Preis

Minus

  • träger Bass
  • keine tiefgreifenden Einstellungsmöglichkeiten

Preis

  • 795,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    tenderboy

    Hui. 160 Grad Öffnung in der Horizontalen ist schon arg breit! Mir fallen da relativ wenige Anwendungen ein, falls ich mehr als eine Box verwenden möchte.

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      Markus Galla RED

      @tenderboy Ist durchaus normal bei vielen Säulen. Je schmaler die Säule ist desto eher breiter in der Regel der horizontale Abstrahlwinkel. Zu erwähnen ist aber, dass dieser niemals für den gesamten Übertragungsbereich gilt. Ich habe das schon oft gemessen. Noch krasser ist das bei Bose, weil hier die Speaker auch noch entsprechend gegeneinander verdreht eingesetzt sind. Die macht 180°.

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        tenderboy

        @Markus Galla Wie leider viel zu oft üblich bei semiprofessionellen Lautsprechern findet sich nirgends ein Polardiagramm. :(

        110 Grad, wie bei vielen Systemen, sind ja noch ganz gut handlebar, auch Indoor (solange man ein bisschen Platz hat zwischen Bühne und seitlichen Wänden).
        Bei 160 schickt man halt schon in vielen Locations viel Energie auf die seitlichen Wände und bekommt entsprechend Kammfiltereffekte.

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          Markus Galla RED

          @tenderboy Wie gesagt, ich habe bei vielen Säulen nachgemessen:
          Bauartbedingt schickt jede Säule einen Anteil des Schalls deutlich über 110° hinaus. Das bleibt gar nicht aus. Auch bei konventionellen Fullrange-Lautsprechern wie 12/2, 15/2 etc. ist das so. Auch da hast du über 90° noch deutliche Schallanteile, aber eben keine Höhen mehr. Auch bei den Säulen nimmt der Höhenanteil zu den Seiten hin deutlich ab. Ob zu den Seiten und nach hinten Schall gelangt, hängt von der Wellenlänge ab. Hohe Frequenzen werden um ein fettes Gehäuse kaum gebeugt und durch das Horn sehr gezielt verteilt. Bei den Säulen mit kleinen 2″ oder 3″ Breitbandlautsprechern ohne irgendeine Schallführung reicht aufgrund des im Vergleich zur Wellenlänge sehr kleinen Gehäuses der Frequenzgang an den Seiten sehr viel weiter nach oben. Aber auch da ist irgendwann Schluss. Ich würde so einen Lautsprecher natürlich nicht direkt in eine Raumecke stellen, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. Das würde ich mit einer 12/2 Box aber auch nicht machen. Der Vorteil der Säulenlautsprecher und der Abstrahlung ist aber, dass du aufgrund der geringen Rückkopplungsneigung problemlos die Musiker vor den Lautsprecher stellen kannst und mit zwei Säulen im Rücken der Musiker die komplette Bühne „ausleuchtest“. Bose hat sich damit einen Namen gemacht und in der Tat funktioniert das gut (solange man keine Höllenpegel fährt, was aber mit diesen Säulen ohnehin selten funktioniert).

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            tenderboy

            @Markus Galla Deshalb wären Polardiagramme schön.

            Bei dem ähnlichen System von Maui sind die Messungen vom Production Partner ja ziemlich gleichmäßig in der horizontalen Ausbreitung von 100hz aufwärts (nur die Säule ohne Sub).
            Die Abstrahlwinkel geben ja im Normalfall die 6db Grenze an, also ab welchem Winkel die Lautstärke 6db abnimmt im Vergleich zur Hauptachse.
            Aber ohne Polardiagramm ist das halt leider eine eher Wischiwaschi Aussage.

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              Markus Galla RED

              @tenderboy Dann schau dir aber mal den Aufbau der Maui genauer an. Da sind Hochtöner mit Waveguide drin. Ich hatte lange Zeit eine Maui 11 der ersten Generation und hatte so ziemlich jede Maui seither zum Testen hier. Ich kann dir sagen, dass es da nicht anders ist. Die Höhen werden gerichteter abgestrahlt, das ist richtig. Aber alles andere wird schön um die Säule gebeugt. Natürlich hat man da einen Pegelabfall. Aber stellst du so ein System in die Nähe von Wänden, reflektiert das genauso. Ich mache bei Tests immer genau solche Messungen, also Messungen im Raum unter typischen Beschallungsbedingungen. Da wird es dann interessant. Da hast du dann Lautsprecher, die müssten optimal klingen, wenn man sich die Messungen im reflexionsarmen Raum anschaut. Andere Lautsprecher müssten katastrophal sein. In einer Beschallungssituation klingen die plötzlich komplett anders. In einem Tonstudio sieht die Situation anders aus. Du kannst noch so viel am Lautsprecher optimieren, am Ende entscheidet der Raum, entscheidet die Bühnensituation mit den Musikern und das Publikum. Insofern ist auch bei Säulen ein Polar Pattern nur bedingt aussagekräftig. Als Keyboarder hörst du sitzend z.B. von der Bose keine 180° – trotz Polar Pattern-Beweis. Der stehende Gitarrist findet die aber toll. In der Ecke stehend finden die Musiker die auch toll, weil dann der Bass so schön kräftig ist. Da ist alle Theorie dann hinfällig. Du musst das Ding anwenden und im Raum hören. Diagramme hin oder her. Das Ohr entscheidet.

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                tenderboy

                @Markus Galla Es ist halt ein Unterschied, ob der 6db Abfall (relativ gleichmäßig über ein breites Frequenzband) bei 90, 110 oder 160 Grad passiert.

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                  Markus Galla RED

                  @tenderboy Einen gleichmäßigen Abfall gibt es nicht. Das kannst du leicht mit einem billigen Messmikrofon ausprobieren. Und das Polarpattern zeigt dir auch nur die Messung auf einer Höhe. Wie gesagt: Setz dich bei den meisten Säulen mal hin – da sind die Höhen weg, egal ob 90, 110 oder 160 Grad. Schon wenige Zentimeter machen einen wahnsinnig großen Unterschied. Das sieht auf dem Papier immer alles ganz toll aus, in der Praxis aber ganz anders. Da ist es vollkommen unerheblich, ob JBL da ein Polarpattern erstellt hat oder nicht. Am Ende muss man es ausprobieren. Und auch bei Reflexionen ist das so: Was in der einen Situation störend ist, ist in anderen Situationen gut, zum Beispiel dann, wenn Musiker ohne Monitore auskommen müssen und froh über jeden Fetzen Schall sind, der irgendwie zurückgeworfen wird, damit sie sich hören. Da sind dann auch Interferenzen egal. Wichtig ist, dass die Jungs (und Mädels) gut spielen und ein tolles Signal in die PA schicken. Das begeistert am Ende die Zuhörer, nicht der gleichmäßige 6dB Abfall über ein breites Frequenzband. Ich kenne erstklassige FoH-Leute, die machen einen Bomben-Sound und interessieren sich für solche Sachen überhaupt nicht. Andere kommen, studieren jedes Messdiagramm, messen selbst vor Ort und regeln, machen und tun und es klingt bescheiden. Ich erlebe beides regelmäßig. Habe das auch alles schon hinter mir.

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                    tenderboy

                    @Markus Galla Die Abstrahlcharakteristik ist trotzdem erstmal ein wichtiges Kriterium für (Kauf und) Einsatz eines Lautsprechers.

                    Wenn ich einen Saal beschallen muss, der eher schmal ist, werde ich nie bewusst zu breit strahlenden Lautsprechern greifen. Genauso werde ich für quer-bespielte Räume als Haupt PA im Normalfall keine schmal abstrahlenden Lautsprecher verwenden.

                    Die JBL hier macht sicher Sinn für eine AlleinunterhalterInn, die mit einem Lautsprecher einen Raum beschallen möchte. Oder als Lautsprecher für Hintergrundmusik in einem Nebenraum oder so.
                    Für eine Aufstellung links und rechts von einer Bühne als Main-PA würde ich sie dem Datenblatt im Normalfall nicht einsetzen und nicht anschaffen.

                    Ich denke die Zielgruppe, die hier eher nicht Profis sind, sollte da vielleicht schon extra auf die breite Abstrahlung hingewiesen werden.

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                      Markus Galla RED

                      @tenderboy Steht ja im frei verfügbaren Datenblatt.

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