Klassisches 12/1 Lautsprecherformat mit Mobilitätsanspruch
Der Paketzusteller hatte dieses Mal gut lachen, denn das 16 kg leichte Paket, das er brachte, enthielt den Mackie Thrash212 GO Akkulautsprecher. Das ist ein mobiler Lautsprecher im PA-Format, der sowohl am 230 V Netz, als auch ausdauernd mit einem Akku einen hohen akustischen Output produzieren soll. Mackie will laut eigener Aussage vor allem Musiker, DJs und Veranstalter ansprechen. Und weil der Lautsprecher schon schick aussieht und das Wetter gut war, habe ich als erstes ein Foto im Freien gemacht.
Inhaltsverzeichnis
- Über Mackie
- Mackie Thrash212 GO Akkulautsprecher und Mackie Thump GO
- Optische Erscheinung des mobilen Lautsprechers
- Anschlüsse und Bedienfeld
- Akku und Laufzeit der Mackie Thrash212 GO
- Lautsprecherbestückung und Verstärker
- Mackie Thrash212 GO Akkulautsprecher in der Praxis
- Akkuwechsel und Akkulaufzeit
- Für wen der Mackie Thrash212 GO Akkulautsprecher geeignet ist
Über Mackie
Mackie hat sich seit den 80er-Jahren von einer kleinen Audiomanufaktur kometenartig zu einem der großen Player im gesamten Audiomarkt entwickelt. Dabei werden alle Gebiete bedient, in denen Audiotechnik eine Rolle spielt. Vom Freizeit-, Home- und Office-Einsatz bis zum PC- und Streaming-Einsatz ist Mackie bestens auch außerhalb der professionellen Audioszene vertreten. Traditionell ist Mackie allerdings in der Welt der Bühnen und Studios zu Hause und hat hier erheblich zum heutigen Standard beigetragen. Gerade den Bereich der Selfpowered-Lautsprecher hat Mackie mit der legendären Aktivbox SRM 450 im vergangenen Jahrtausend entscheidend mitgeprägt.
Mackie Thrash212 GO Akkulautsprecher und Mackie Thump GO
Wir werden im Laufe des Testes feststellen, dass bis auf die Mobilität durch einen Akku beide Lautsprecher kaum Gemeinsamkeiten haben, da sich der Mackie Thrash212 GO Akkulautsprecher eher an seinem Bruder, dem mit Netzspannung betriebenen Mackie Thrash212, orientiert. Das ist ein kompakter, aktiver Lautsprecher, der sich hauptsächlich an DJs, Musiker und Audiotechniker richtet, die den hohen akustischen Output eines klassischen 12“/1“ Speakers benötigen. Einen Testbericht dazu hat der Redakteur Peter Ludl verfasst. Dass dieses Modell über zwei Eingänge und Bluetooth verfügt, ist als nettes Add-on zu sehen, ist aber nicht das Wesentliche des Konzeptes.
Ganz anders der ebenfalls akkubetriebene Mackie Thump GO, ein erstaunlich üppig ausgerüsteter Universal-Akkulautsprecher, der allerdings deutlich kleiner und somit transportabler ist.
Auf der Basis einer 8“/1“ Lautsprecher Bestückung verfügt er ebenfalls über Stereo koppelbares Bluetooth, vier Klang-Presets (Voicings genannt), einen Feedback-Eliminator und Musik-Ducking, mit dem Musik beim Spracheinsatz automatisch heruntergeregelt wird. Als Highlight kann der Lautsprecher über eine App mit erweiterten Funktionen und zusätzlichem High/Low-Equalizer dem persönlichen Geschmack angepasst werden.
Damit ist der lediglich 8 kg leichte Speaker sehr transportfreundlich und auch mal zu Fuß nebenbei in einer Hand zu tragen. Das erweitert den Einsatz auch für Sprecher, Straßenmusiker und andere Aufgaben, in denen keine brachiale Lautstärke und Reichweite gebraucht wird. Den Testbericht der Mackie Go 8 von Christoph Rocholl lest ihr hier.
Wir halten fest: Der Mackie Thrash212 GO Akkulautsprecher verhält sich wie eine aktive PA-Box, die auf die Kernkompetenzen einer 12“/1“ hin entwickelt ist: Sie soll guten Sound und bühnentaugliche Pegel liefern. Eben nur mit dem Zusatz-Feature voller Mobilität durch Akkubetrieb. Der Minimalmixer und Bluetooth sind einfach als nette Dreingaben zu verstehen. Inwieweit die Ziele erreicht sind, werden wir im Praxistest feststellen.
Die Thrash212 ohne Akku liefert 1300 W (Peak) und kostet zur Zeit ca. 320,- Euro. Der Mackie Thrash212 GO Akkulautsprecher leistet 300 W (Peak) und liegt im Straßenpreis bei ca. 550,- Euro.
Optische Erscheinung des mobilen Lautsprechers
Der Mackie Thrash212 GO Akkulautsprecher ist im für Mackie typischen Schwarz als Multifunktionsbox designt und wie die meisten Mackie Lautsprecher aus Kunststoff gefertigt. Die Box ist sauber verarbeitet und sieht auf Anhieb recht elegant aus. Das Handling fällt schon beim Auspacken durch die vier integrierten Griffe angenehm leicht. Besonders auffällig sind die hinteren Griffstangen, die als leuchtend grüne Anbauten ausgeführt sind.
Die beiden Monitor-Stellwinkel sind mit 45° identisch und erlauben so symmetrische Monitoraufstellungen. Will man andere Aufstellwinkel, muss man auf externe Hilfsmittel zurückgreifen.
Das gekantete Frontgitter ist mit Gaze hinterlegt und schützt so die Lautsprecher vor Staub. Die Rückseite besteht zum größten Teil aus der versenkt eingebauten Metallwanne, die die gesamte Elektronik und alle Anschlüsse beherbergt. Erfreulicherweise findet sich hier kein Lüfter. So kann die Box auch in ruhigen Umgebungen arbeiten, an denen Lüftersirren unangenehm auffallen würde. Direkt unter der Metallwanne ist der Akku hinter einer Klappe versteckt, die schnell mit zwei Schrauben geöffnet werden kann.
Abgerundet wird die äußere Ausstattung durch einen Stativflansch, der dank einer Feststellschraube den Lautsprecher sicher auf einem Stativ oder einer Distanzstange fixiert. Flugpunkte gibt es nicht. Als auffällige Erscheinung ziert der Running Man, das Mackie Erkennungszeichen, die Front. Darunter zeigt eine dezent leuchtende grüne LED Betriebsbereitschaft an.
Mit den Abmessungen 669 x 375 x 313 mm (H x B x T) und einem Gewicht von 16,2 kg liegt die Box im üblichen Rahmen und kann ohne Weiteres alleine gehandelt und transportiert werden.
Anschlüsse und Bedienfeld
Sämtliche Anschlüsse, Bedien- und Anzeigeelemente sind übersichtlich auf der Rückseite untergebracht.
Der Lautsprecher ist mit einem 110-230 V Weitbereichsnetzteil mit Kaltgeräteanschluss ausgestattet. Dieses sorgt neben dem regulären Netzbetrieb der Box ebenfalls für die Ladung des eingebauten Akkus. Dabei wird der Akku auch bei ausgeschaltetem Netzschalter geladen. Er befindet sich als Block unterhalb des Anschlußpanels.
In der oberen Hälfte finden sich die beiden Audio Eingänge, die per Combo Buchse (XLR/6,35 TRS) und zugehörigem Potisignale vom niedrigen Mikrofonpegel bis zum Line-Pegel mit einigen Volt verarbeiten. Eine Phantomspeisung zum direkten Betrieb mit Kondensatormikrofonen gibt es nicht. Zusätzlich zu den beiden Kanälen können Bluetooth-Signale zugespielt werden, allerdings ohne eigene Lautstärkeregelung. Für die Gesamtlautstärke gibt es einen Main-Regler.
Eine Besonderheit gibt es im Bluetooth-Mode und zwar lässt sich ein zweiter Mackie Thrash212 GO Akkulautsprecher per separater „Link“-Taste koppeln. So hat man im Bluetooth-Betrieb ein echtes Stereosystem.
Achtung, analoge Eingangssignale werden NICHT per Bluetooth zur zweiten Box geleitet. Dazu nutzt man den mit Thru bezeichneten XLR-Ausgang und verbindet beide Boxen mit einem XLR-Kabel.
Für einen komfortabelen Mix in Stereo empfiehlt es sich, ein Mischpult vorzuschalten. Ebenfalls muss z. B. im Zusammenspiel mit einem Subwoofer das Controlling über externes Processing erfolgen.
Zu guter Letzt gibt es noch zwei LEDs, von denen die erste Signal/Clip/Protect signalisiert, während die zweite den aktuellen Akkustatus anzeigt.
Akku und Laufzeit der Mackie Thrash212 GO
Mackie verspricht eine Laufzeit von bis zu zehn Stunden bei nicht zu exzessiven „Pegelorgien“. Das ist bei der Signaldichte von Audiosignalen eine realistische Angabe.
Der eingesetzte Akkutyp ist ein 12 V Li-Ionen-Typ mit einer Kapazität von 138 Wh Diese Akkus haben ein hervorragendes Energie/Gewichtsverhältnis. Allerdings sollte man sie vor Überhitzung, Überladung und totaler Entladung schützen.
Wer sich im Detail für diese Art Akkus interessiert, dem sei folgender Link empfohlen: Alles über Lithium-Ionen-Akkus.
Der Akku ist leicht wechselbar, denn das Akkufach ist lediglich durch zwei Schrauben gesichert, die schnell entfernt sind. Das ist besonders bei echtem Dauereinsatz in steckdosenfreier Umgebung wichtig, wenn der Wechsel schnell vonstatten gehen soll. Dazu gibt es Ersatzakkus, deren Preis ich bis Redaktionsschluß nicht in Erfahrung bringen konnte.
Die Ladezeit liegt laut Mackie bei ausgeschalteter Box bei ca. fünf Stunden, bei gleichzeitigem Netzbetrieb bei sieben Stunden. Der ausgebaute Akku kann allerdings auch mit einem 19VDC Netzteil geladen werden.
Kleiner Tipp: Wenn man ohne eine Steckdose in der Nähe den Akku ohne Signalausfall wechseln muss, kann man die Mackie Box in der Zwischenzeit z. B. mit einer Akku gepufferten Powerstation am Netzanschluss betreiben. Dann läuft sie auch beim Akkuwechsel unterbrechungsfrei.
Lautsprecherbestückung und Verstärker
Der Mackie Thrash212 GO Akkulautsprecher verfügt über zwei eingebaute Verstärker in hocheffizienter Class-D Technik, die den 12“-Bass und den 1“-Titanhochtöner separat antreiben. Das hat grundsätzlich klanglich und unter Sicherheitsaspekten einige Vorteile. Hätte das Gesamtsystem lediglich einen einzigen Verstärker für die Versorgung beider Lautsprecher, so könnte z. B. bei einer Rückkopplung die gesamte Verstärkerleistung auf den eher empfindlichen Hochtöner gehen und diesen zerstören.
Durch die aktive Trennung, die übrigens bei 2,4 kHz erfolgt, kann jeder Treiber in seinem Arbeitsbereich optimal angesteuert und durch die eingebauten Limiter wirkungsvoll geschützt werden.
Mackie gibt für den Basszweig eine Peak-.Leistung von 250 W an, für den Hochton 50 W. Das heißt in der Praxis, dass man höchstens mit etwa der Hälfte davon als Dauerleistung rechnen kann.
Der netzbetriebene Thrash212 bietet laut Datenblatt mit 1300 W Peak in etwa die vierfache Leistung. Voraussichtlich dürfte der Akku-Kollege dann ca. 6 dB leiser spielen. Wobei Mackie bei beiden Lautsprechern die gleiche Peak-Leistung von 125 dB SPL ohne weitere Informationen zu den Messbedingungen angibt. So haben die Daten eigentlich für mich keinen Wert. Wir werden sehen, was die Praxis sagt.
In diesem Zusammenhang möchte ich einschieben, dass aktuell ein neuer Standard eingeführt wird, der eine vergleichbare Datenerhebung bei Lautsprechern ermöglicht. Hier ist ein Artikel mit den Details dazu:
Das Raten hat ein Ende. Der AES75-2022-Standard schafft endlich klare Richtlinien für den Vergleich von Lautsprechern
Die Lautsprecherbestückung ist so, wie man sie von Mackie in dieser Range gewohnt ist: 12“-Ferrit-Bass-Mitteltontreiber mit gestanztem Blechkorb und 1“-Titantreiber, der hinter dem eingegossenen Kunststoffhorn montiert ist. Der nutzbare Frequenzgang ist von 52-20.000 Hz (-10 dB) bzw. 65-20.000 Hz (-3 dB) angegeben. Das Abstrahlverhalten liegt mit 90° x 50° (H x V) im üblichen Bereich solcher Lautsprecher.
Mackie Thrash212 GO Akkulautsprecher in der Praxis
Hier gehe ich allgemein nach folgendem Schema vor, Kurzfassung:
1. Anschalten und auf etwaige Störsignale wie Rauschen, Brummen oder Sirren achten.
2. Verschiedene Signale wie Musik und Sprache einspielen und deren Qualität subjektiv beurteilen. Gleichzeitig wird das Abstrahlverhalten des Lautsprechers unter verschiedenen Winkeln beurteilt. Begleitend zum Hören wird gemessen. Für die praktische Beurteilung nehme ich oft den NTI-XL2 Analyzer, dessen Messergebnisse sind für eine schnelle Beurteilung aussagekräftig genug.
3. Die Grenzen des Lautsprechers werden ausgelotet. Dazu gehören der SPL max, Änderungen im Klangverhalten und Einsatzverhalten der Limiter (diese sollen durch Leistungsbegrenzung den Lautsprecher vor Zerstörung bewahren, allerdings im Idealfall klanglich nicht zu negativ auffallen).
Beim Mackie Thrash212 GO Akkulautsprecher komme ich zu folgenden Ergebnissen:
1. Nach Betätigung des Netzschalters schaltet die Elektronik zu und neben dem dezenten klassenüblichen Rauschteppich ist weiter nichts zu hören, was stört.
2. Um den Lautsprecher frei von Raumeinflüssen zu hören, findet die erste Session auf einem Stativ im Freien statt. Musik unterschiedlicher Genres klingt durchgehend sehr tiefenbetont, allerdings ohne echte Tiefbässe. Das mag bei Party- und Konservenmusik den Griff zum EQ ersparen. Beim Live-Einsatz mit einem Mischpult biegt man sich das schnell an der Klangregelung zurecht, indem man die Bässe kappt. Im Hochtonbereich hätte ich mir persönlich etwas mehr Pegel gewünscht, dem Lautsprecher fehlt es an echter Durchsichtigkeit und Transparenz und auch der Mittenbereich klingt bei allen mir bekannten Stücken etwas inkonsistent.
Beim Mikrofonbetrieb mit einem SM-58, das direkt am Lautsprecher angeschlossen wird, wird es nicht besser. Auch hier mindert der prominente Tiefton eine gute Sprachverständlichkeit und selbst mit vorgeschaltetem Mischpult erreicht die Sprachqualität im besten Fall mittleres Niveau.
Im folgenden Diagramm sieht man, dass alleine im Mitteltonbereich Differenzen von mehr als 6 dB keine Seltenheit sind. Der tiefe Einschnitt bei 2,5 kHz liegt an der Filterung der beiden Chassis und ist KEINE versehentliche Verpolung. Wer sich etwas mit Akustik beschäftigt und die Skalierung im Diagramm versteht, kann sich auch ohne weitere Messungen (Phase/Klirrfaktoren etc.) eine erste Vorstellung davon machen, was ihn nicht erwartet.
Den angegebenen Abstrahlwinkel hält der Mackie Thrash212 GO Akkulautsprecher innerhalb des Hornbereiches ein.
3. Maximalpegel und Limitereinsatz. Der Lautsprecher erreicht mit Rosa Rauschen nicht ganz die 110 dB Marke im Freifeld auf 1 m Abstand. Der Limiter nimmt bei Maximalpegel zuerst den Bass etwas zurück, dann den Rest. Ansonsten hält er das Klangbild einigermaßen zusammen.
Pegelunterschiede zwischen Netz- und Akkubetrieb konnte ich nicht feststellen.
Klasse: Die Bluetooth-Einheit merkt sich den letzten Nutzer und verbindet sich automatisch wieder.
Akkuwechsel und Akkulaufzeit
Der Akkuwechsel ist schnell und einfach erledigt, indem man die Abdeckung durch das Herausdrehen von zwei Schrauben öffnet und den Akku entnimmt. Beim Wechsel zwischen Netz und Batteriebetrieb läuft der Lautsprecher unterbrechungsfrei weiter. Um die Akkulebensdauer zu testen, wurde der Mackie Thrash212 GO Akkulautsprecher mit Rosa Rauschen eine Nacht lang bei höherer Zimmerlautstärke (85 dB SPL) beaufschlagt. Nach acht Stunden hatte der Akku noch immer Kapazität. Somit sind die angegebenen „bis zu 10 Stunden“ glaubhaft. Das sollte für die meisten Einsätze reichen.
Für wen der Mackie Thrash212 GO Akkulautsprecher geeignet ist
Form und Gewicht des Speakers deuten schon die favorisierten Einsatzbereiche an, die bei etwas weniger Pegel identisch mit einer klassischen Selfpowered 12“/1“-Multifunktionsbox sind, eben nur mobil und mit Bluetooth.
- Privatgebrauch für Partys
- PA-Vermieter
- DJ -Anwendungen
- Musiker
„Der tiefe Einschnitt bei 2,5 kHz liegt an der Filterung der beiden Chassis und ist KEINE versehentliche Verpolung.“
Bin unsicher ob das wirklich so zutrifft.
Mich würde mal interessieren wie er sich misst wenn der TMT/HT verpolt zueinander angeschlossen werden, um auszuschließen ob da werksseitig nicht irgendwas schiefgegangen ist.
Genauso misst sich ein Lautsprecher wenn die phasenlage im Übernahmebereich absolut nicht passt. Es sieht aus als ob mit einer hohen Flankensteilheit getrennt wurde aber TMT und HT verpolt zueinander angeschlossen wurden.
Es gibt wenig Gründe einen Lautsprecher so zu konstruieren.
Und ist es auszuschließen (sofern das Chassis überhaupt komplett getrennt wurde) dass der Tiefmitteltöner vor dem Ausbau absichtlich verpolt war und fälschlicherweise nicht verpolt wieder eingebaut wurde?
Zumindest bei analogen Weichen ist es nicht unüblich TMT und HT verpolt zueinander anzuschließen um die veränderte phasenlage die durch den Versatz der Schallentstehungszentren, aufgrund der Tiefe des HT-Horns resultieren, zu kompensieren. Digital wird sowas aber eigentlich eher durch ein delay auf dem TMT korrigiert.
Bei so einem gravierenden Mangel müsste eigentlich ein zweites Exemplar herangezogen werden, denn ein Fehler ist hier absolut nicht unwahrscheinlich.
@synaesthesia Hallo Synaesthesia,
ja, auf die Idee mit der Verpolung bin ich natürlich auch sofort gekommen und hab das ausprobiert. Da ändert sich in der Gesamtdarstellung so gut wie nichts.
Die beiden Wege werden jeweils mit eigenen Verstärkern und entsprechendem Controling betrieben. Somit sind auch die Übertragungsbereiche frei einstellbar.
Und wie du schon festgestellt hast, sind die Trennungen sehr steilflankig. Das Resultat ist ein Gesamtfrequenzgang, in dem ein Teilbereich fehlt. Ein Messfehler ist es auch nicht. Ras Resultat war bei mehreren unterschiedlichen Messgeräten identisch.
@Jörg Kirsch StageAID Interessant, frage mich ob es nur Schlampigkeit war, denn ein sauber Übernahmebereich und hohe Flankensteilheit schließen sich nicht aus, oder wahrscheinlicher Sparsamkeit, bei der aus Kostengründen zwei Treiber eingesetzt wurden die eigentlich nicht breitbandig genug sind um ein ordentliches Weichensetup zu erstellen.
Vlt. musste der TMT und HT jeweils ein Tick zu früh aus dem Spiel genommen werden, um Membranresonanzen die oft am Ende des jeweiligen Übertrgungsbereich auftreten, zu filtern. Denkbar wäre es, denn ein Kompressionstreiber der sauber bis in den Mitteltonbereich bis unter 2000 hz spielt ist in der Regel teurer als einer der es nur bis 2500 hz schafft, wenn er in dem Bereich auch belastbar sein soll.
Zudem ist 2500 hz für einen 12 Zoll treiber eher Grenzwertig. Bei hochwertigeren 12 zoll zwei Wege Konstruktionen liegen die Trennfrequenzen eher im Bereich von 1200-1700 hz. Mit Ausnahme von Funktion One, ist eine hohe Trennung eher in günstigen Modellen vertreten, die setzten dafür aber auch auf sehr breitbandige und hochwertige Mitteltöner anstatt auf gewöhnliche Tiefmitteltöner, die auch Bass können.
Ein sehr guter Test…somit scheint der Name „Thrash212“ zumindest klanglich schonmal zu passen. Sehr ehrlich vom Hersteller, aber angesichts der sonst recht guten Werte ziemlich unverständlich…
Es wäre übrigens toll, wenn ihr bei den Tests auch die Mitbewerber im jeweiligen Segment mit einbezieht. Ich wüsste z.B gern, was der Autor als bessere Alternative zur hier getesteten Box sieht.
@mofateam Hallo Mofateam,
ich habe immer drauf geachtet, dass ich die Typenbezeichnung korrekt wiedergebe.🙂
Wenn man sich einen akkubetriebenen Lautsprecher kauft, sollte man zuerst mal den Anwendungsbereich definieren. Z.B maximaler Pegel, Frequenzgang, Klangqualität, Akkulaufzeit.
Danach hat man schon eine erste Auswahl.
In der Kompaktklasse finde ich z.B. gut, weil ich die selbst schon gehört habe: Die EV Everse 8, die beiden Bose S1 Typen ( Dazu gibt es Tests auf http://www.stageaid.de ) und die HK Premium PR:O Move 8 oder das Alto Modell.
Hier gibt es unendlich viele weitere Modelle, am besten stöberst du mal selbst.
Im mittleren Bereich gibt es neben den Soundboks die Audiocase Typen, die klingen fantastisch und den Skyrock von IMG Stageline. Der ist wirklich auf Lautstärke getrimmt.
Generell solltest du auch die LD Systeme mal anschauen, die liefern immer brauchbare Resultate. Gleiches gilt auch für einen Großteil der Thomann Eigenmarken.
Wenn du es richtig laut haben willst, würde ich mir eine anständige Powerstation (Akkupack mit 230V Ausgang) zulegen und eine normale netzbetriebene PA dort anschleßen. Ist vielleicht etwas aufwändiger, danach aber um so flexibler.
@mofateam Achtung, Thrash ist nicht Trash. Wird von Nicht-Metalheads auch bei jener Sparte gerne verwechselt. 😉
Ein interessanter und gut gemachter Test.
Ja, der Buckel im Bassbereich wird – bei neutraler Stellung des Bassreglers – eine stets unüberhörbare Überbetonung ausmachen (letztlich wohl geplant, um bei Musikwiedergabe die Box ‚etwas größer‘ und ‚potenter‘ erscheinen zu lassen). Doch bei Mikrofonwiedergabe ist, eben um dieses Dröhnen der untersten Stimmanteile zu verhindern, zumindest ein Highpass (im Mixer) unabdingbar, besser ein variabler EQ im Eingangskanal, um die Frequenzen der Stimme unter 200-250 Hz zu kontrollieren und dem Zweck anzupassen (Gesang vs. Sprache).
Insgesamt hatte ich schon viele Frequenzgänge von Beschallungsboxen gesehen, die deutlich unruhiger und gelegentlich auch ‚wilder ‚ waren.
Die Kerbe bei 2,3-2,4 kHz ist schon beeindruckend (klar: negativ – sieht ja aus wie die eines Notch-Filters zur Feedback-Unterdrückung …) und wohl auch durch Umpolung (gemäß des Beitrags von ’synaesthesia‘) nicht zu beeinflussen. In der Tat seltsam!
Dennoch gibt es im Frequenzgang keine (signifikante und akustisch wirklich auffallende) Überhöhung, die viel negativer auffallen würde als diese Kerbe (oder eine andere Senke – die geringe Absenkung ab etwa 13 kHz erscheint mir in der Beschallungstechnik auch vernachlässigbar, viele Tweeter zeigen ein solches Verhalten).
Schon deswegen erscheint mir der Frequenzgang als nicht wirklich problematisch – bis auf den Bass-Buckel !