Was alles verbessert wurde
Ist die Soundboks 3 eigentlich noch zu verbessern? Der dänische Hersteller Soundboks mit Sitz in Kopenhagen macht es und bringt mit der Soundboks 4 jetzt den überarbeiteten Nachfolger dieses tragbaren Outdoor-Lautsprechersystems mit Akkubetrieb auf den Markt. Was das neueste Modell leistet und was die Soundboks 4 grundsätzlich kann, in diesem Testbericht könnt ihr es erfahren.
Inhaltsverzeichnis
- Soundboks – ein dänischer Hersteller mit innovativen Ideen
- Bluetooth Performance Lautsprecher
- Was ist die Soundboks?
- Welche Verbesserungen bietet die Soundboks 4?
- Verbesserung im Klang
- Verbesserung der Akkulaufzeit
- Frontgitter im Handumdrehen zu wechseln
- Apropos Gehäuse der Soundboks 4
- Was hat sich an der Soundboks 4 nicht verändert?
- ProPanel für weitere Anschlüsse
- Soundboks App für Android und iPhone
- Klang der neuen Soundboks 4
- Hinweise zu den Messungen
Soundboks – ein dänischer Hersteller mit innovativen Ideen
So ungewöhnlich wie die Soundboks selbst, ist auch die Gründungsgeschichte der Marke Soundboks. Ursprung der allerersten Soundboks geht zurück in das Jahr 2015, als die drei Schulfreunde Jesper Theil Thomsen, Christoffer Nyvold und Hjalte Wieth in Kopenhagen den leistungsstärksten, batteriebetriebenen Festival-Lautsprecher der Welt bauen wollen. Inmitten des Lärms des Roskilde Festivals (seit 1971 jährlich stattfindendes Musikfestival bei Roskilde, Dänemark) wollen sie mit der lautesten Musik und den besten Partys für Aufmerksamkeit sorgen. Pünktlich zum dänischen Festival war es ihnen gelungen, mit Hilfe von Freunden in ihrer Garage den ersten Prototypen zu bauen: eine batteriebetriebene Aktivbox, auf der man sitzen und tanzen kann, die darüberhinaus wetterfest ist und nicht nur Bierduschen trotzen kann – die Geburtsstunde der ersten Soundboks.
Der batteriebetriebene Outdor-Lautsprecher blieb auf dem Roskilde Festival nicht unbemerkt. Schnell folgten etliche Anfragen von begeisterten Fans, die ebenfalls so eine ungewöhnliche „Kiste“ für sich haben wollten. Also starteten die drei Freunde ein internationales Projekt auf Kickstarter und gründeten das Startup Soundboks. Heute sind die Gründer Jesper Theil Thomsen, Christoffer Nyvold und Hjalte Wieth erfolgreiche Unternehmer und in der europäischen Forbes 30 unter 30 Liste. Übrigens: keiner der Drei hat einen Studienabschluss.
Bluetooth Performance Lautsprecher
Soundboks hat mit dem ersten Produkt, das 2015 auf den Markt kam, auf Anhieb eine neue Kategorie von Bluetooth Performance Lautsprechern etabliert. Bis heute sind laut Hersteller mehr als 250.000 Soundboksen auf der ganzen Welt verkauft worden.
Seit Vorstellung der ersten Soundboks verfolgen wir bei AMAZONA.de die Entwicklungsgeschichte und testen regelmäßig diese ganz speziellen Outdoor-Lautsprecher. Unseren ersten Testbericht zur Soundbooks mit grundsätzlichen Infos zum innovativen Konzept haben wir im Sommer 2017 veröffentlicht. Hier ist der Link zu diesem Artikel.
Was ist die Soundboks?
Vom Grundgedanken hat sich seit Vorstellung der ersten Soundboks über die Jahre im Wesentlichen nichts verändert. Warum auch, das Konzept hat sich schließlich über die Jahre immer wieder bewährt und in seiner Party-Zielgruppe von überwiegend jungen Menschen zum anhaltenden Erfolg geführt. Die Soundboks 4 ist nach wie vor ein akkubetriebener Bluetooth-Lautsprecher, der reichlich Lautstärke produziert und dabei Wind und Wetter trotzen kann. Das geht sogar soweit, dass Regen, Schnee und Schmutz der Soundboks 4 nichts anhaben können.
In die verschiedenen Ausführungen (Soundboks 1 bis 3), oder besser gesagt Entwicklungsstufen, sind immer wieder Modifikationen und Neuerungen eingeflossen. So wurde über die Jahre der Sound verbessert, die Akkulaufzeit verlängert oder das äußere Erscheinungsbild ansprechender gestaltet. Austauschbare Frontgitter sind seit der Version 3 ebenso erhältlich wie eine App (seit Version 2), mit der diese Aktivbox bequem ferngesteuert werden kann und mit der sich mehrere Soundboksen zu einem Verbund (TeamUp Modus) zusammenschalten lassen.
Unter dem Namen Soundboks Go ist noch eine kleinere Ausführung entstanden, die mit den gleichen guten Eigenschaften der größeren Geschwister aufwartet, aber durch das kompakte Äußere noch portabler ist. Hier geht es zu unserem Testbericht.
Welche Verbesserungen bietet die Soundboks 4?
Für den aktuellen Testbericht steht mir die Soundboks 4 mit ihrem neu gestalteten Frontgitter in Grau-Metallic zur Verfügung. Das sieht für mich echt chic aus und verleiht dem Lautsprecher schon auf den ersten Blick ein ansprechendes Äußeres. Weitere Verbesserungen sind optisch nicht erkennbar, sondern offenbaren sich erst beim Blick in die technischen Daten.
Verbesserung im Klang
Laut Soundboks haben sich die Entwicker in der Version 4 wieder einmal dem Klang gewidmet. Als Ergebnis ist die Soundqualität in allen Bereichen (Bässe, Mitten, Höhen) verbessert worden. Beim maximalen Schalldruck von 126 dB, den die drei 72 W RMS Class-D-Endstufen erzeugen können, soll mit dem adaptiven DSP im gesamten Frequenzbereich von 40 Hz bis 20.000 Hz ein sehr klarer und verzerrungsfreier Sound möglich sein. Bekannt ist die Soundboks aber auch für ihre satte Basswiedergabe. Die zwei Bassreflexöffnungen liegen wie gewohnt hinter den robusten Stahlgriffen auf der linken und rechten Gehäuseseite und strahlen dadurch seitlich ab.
Verbesserung der Akkulaufzeit
Durch Steigerung der Akku-Effizienz sind besonders bei hoher Lautstärke lange Laufzeiten möglich: 40 Stunden bei mittlerer Laufzeit und jetzt sogar 6 Stunden bei voller Lautstärke. In der Soundboks 3 war der Spaß bei voller Lautstärke nach 5 Stunden vorbei. Ein leerer Akku ist übrigens in 3,5 Stunden wieder voll geladen. Als Stromlieferant kommt wieder das bekannte Akkuformat zum Einsatz. Das ohne Werkzeug schnell zu wechselnde Kraftpaket leistet 7,8 Ah und 12,8 V. Seine spezielle Lithium-Eisenphosphat-Zusammensetzung (LiFePO4) hat eine höhere Leistungsdichte gegenüber herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus. Dazu kommen die längere Haltbarkeit sowie eine Verbesserung der möglichen Ladezyklen im Vergleich zu Li-Ion-Akkus.
Frontgitter im Handumdrehen zu wechseln
Das Frontgitter ist in der Version 4 jetzt viel einfacher zu entfernen. Musste es bei älteren Modellen bislang abgeschraubt werden, genügt nun das einfache Abziehen. Dafür wird ein kleiner Haken mitgeliefert, mit dem sich das robuste Lochblech von der Schallwand im Handumdrehen entfernen lässt. Auch der neue „Stahlgrill“ zeichnet sich wieder durch das bewährte Wabenmuster aus, hat jetzt aber eine feinere Struktur bekommen. Das sieht für mich in der Kombination mit der Farbgebung Grau-Metallic deutlich edler aus, als die größeren Waben der Version 3.
Nach Abnahme des Frontgitters könnte man die Soundboks 4 auch ohne den sicheren „Aufprallschutz“ benutzen, aber das würde ich nicht empfehlen. Die Lautsprecher mit ihren freiliegenden Membranen wären dann schutzlos der Umwelt ausgeliefert. Vielmehr ist die Demontage des Gitters dann sinnvoll, wenn die Frontpartie dieses Party-Lautsprechers zum Beispiel durch Airbrush oder andersartige Bemalung/Beklebung individuell gestaltet werden soll.
Die Montage des kräftigen Frontgitters ist ebenso einfach wie die Demontage. Es wird aufgesetzt, angedrückt, fertig. Insgesamt 14 Gummihalterungen rasten in die entsprechenden metallischen Gegenstücke auf der Schallwand ein und der sichere „Aufprallschutz“ sitzt wieder fest am Gehäuse.
Apropos Gehäuse der Soundboks 4
Das beschichtete und wasserunempfindliche Holzgehäuse mit Aluminium-Rahmen und Silikonbällen an allen Ecken hat die Abmessungen 66 × 43 × 32 cm (Höhe × Breite × Tiefe) und wiegt 16,1 kg. Wie es sich für einen richtigen Partylautsprecher für den Outdoor-Betrieb gehört, kommt die Soundboks 4 wie gewohnt wieder mit der Schutzklasse IP65. Bedeutet, komplettes Gehäuse und Elektronik sind staubdicht und vor Spritzwasser geschützt. Also auch die durch das Frontgitter (ohne Hinterspannung) sichtbaren und eigens wasserfest beschichteten 2x 10 Zoll Tieftonlautsprecher und der 1-Zoll Kompressionstreiber hinter dem großformatigen Horn. An der Unterseite darf natürlich der 35 mm Ständerflansch nicht fehlen, um die Soundboks 4 in gewünschte Höhen zu hieven.
Was hat sich an der Soundboks 4 nicht verändert?
Das Bedienpanel ist unverändert geblieben. Es besteht aus drei Elementen. Zentral angeordnet sitzt der große endlos Lautstärkeregler. Nach dem Einschalten wird die Stellung des Reglers mit beleuchteten Segmenten angezeigt, sodass selbst aus größerer Entfernung oder in dunkler Umgebung die gewählte Einstellung gut erkennbar ist. Am großen Drehregler ist auch die blaue Bluetooth-LED angebracht, die bei dauerhaften Leuchten eine stabile Verbindung zum Zuspieler signalisiert. Unverändert ist auch der TeamUp Modus. Damit lassen sich bis zu fünf Soundboksen (mono) über das SKAA-Netzwerk drahtlos verbinden. Hierzu gibt es drei Optionen. Solo erklärt sich von selbst. Im Host- oder Join-Modus wird das drahtlose Netzwerk mit vier weiteren Lautsprechern verwaltet.
Für die drahtlose Übertragung kommt Bluetooth 5.0 zum Einsatz. Das ist zwar keine schlechte Version, dennoch gibt es bereits seit 2021 die aktuellere Version Bluetooth 5.3. Darin sind auch Verbesserungen von Bluetooth 5.2 für den Audiobereich enthalten. Hier sehe ich also Potenzial für zukünftige Verbesserungen.
ProPanel für weitere Anschlüsse
Auch das Panel auf der Rückseite ist nicht verändert worden. Im sogenannten ProPanel können Geräte wie Keyboards, Mikrofone, DJ-Pulte und mehr verkabelt werden. Dazu gibt es zwei XLR-Combobuchsen (Channel 1 / Channel 2), einen 3,5 mm Stereo-Eingang und einen 3,5 mm Stereo-Ausgang.
Soundboks App für Android und iPhone
Mit der frei verfügbaren App kommen Anwender in den Genuss mehrerer Vorteile. Erst mit dieser Software eröffnen sich sämtliche Möglichkeiten im Umgang mit der Soundboks 4: Zugang zum Help-Center und zu FAQ, Software-Updates für die Soundboks, Volume-Steuerung, TeamUp-Modi, Fernbedienung für das ProPanel. Am häufigsten kommen bestimmt die Sound Presets Stage, Dancefloor und Lounge zum Einsatz. Das sind unterschiedliche Soundprofile, die auch Einfluss auf die maximalen Leistungsangaben haben und dadurch in direktem Zusammenhang mit der Akkulaufzeit stehen.
Bei der Einstellung Stage erreicht der maximale Output 121 dB und das Durchhaltevermögen der Batterie liegt bei jetzt (ist ja eine der Neuerungen) 6 Stunden. Wird Dancefloor ausgewählt, sind schon 10 Stunden Batterielaufzeit bei maximal 119 dB möglich. Und soll die Soundboks 4 in chilliger Lounge Atmosphäre beschallen, ist mit 14 Stunden Laufzeit bei maximal 112 dB zu rechnen.
Wem diese praktischen Presets nicht ausreichen, der kann mit der Einstellung Custom den 6-bandigen Equalizer bemühen und so zu seinem Wunschsound kommen. Was dann die Akkulaufzeit betrifft, ist natürlich abhängig von den individuellen Einstellungen, wie zum Beispiel dem Wunsch nach besonders viel Bässen. Unterschiedliche Soundprofile lassen sich abspeichern. Wenn man den technisch maximal möglichen Schalldruck von 126 dB erreichen will, ist es sinnvoll, mit den EQ-Einstellungen zu experimentieren.
Klang der neuen Soundboks 4
Im Kern ist die Soundboks ja ein Bluetooth-Lautsprecher, auch wenn Zuspielungen per Kabel über das ProPanel möglich sind. Von daher sind meine Testläufe in der freien Natur mit gut produzierten Studioaufnahmen durch die Bank drahtlos.
Die Verbindung klappt auf Anhieb, die App auf meinem Smartphone leistet zur Bedienung der Soundboks gute Arbeit. Der Sound gefällt mir gut. Im Preset Stage, was ich in diesem Fall bevorzuge, klingen satte Bässe ohne zu wummern und die Höhenwiedergabe ist sehr transparent. Beim Test auf der großen Wiese in der Natur möchte ich aus Rücksichtnahme die Lautstärke nicht ganz ausfahren, weil eine Gruppe junger Frauen in einiger Entfernung mit Leibesübungen beschäftigt ist. Zurück am Parkplatz drehe ich den Lautstärkeregler dann doch ab und zu in Maximalstellung. Wie nicht anders zu erwarten, wird es jetzt richtig laut. Verzerrungen kann ich auch bei diesen hohen Pegeln nicht feststellen.
Hinweise zu den Messungen
Meine Messungen finden nicht in einem speziell ausgestatteten Messraum statt, sondern unter gewöhnlichen Bedingungen im normalen Umfeld. Dabei kommt qualitativ hochwertiges Equipment mit einem Messmikrofon zum Einsatz. Zu Beginn der Messungen lade ich für das Mikrofon ein Kalibrierungsfile, das einen glatten Frequenzgang liefert. Die folgenden Frequenz-Sweeps umfassen den Frequenzbereich von 20 Hz bis 20.000 Hz. Zur besseren Darstellung sind die Messergebnisse im Anschluss geglättet (psychoakustische Einstellung). Außerdem werden alle Messungen „gefenstert“, um Raumeinflüsse mehr oder weniger zu reduzieren. Der Abstand des Mikrofons zu den Lautsprechern wird per Software herausgerechnet. Für Zuspielung der Sweeps kommt Line 1 der neuen Soundboks 4 zum Einsatz.
Messdiagramm 1 zeigt die drei Werks Presets: Grün = Stage; Blau = Dancefloor; Orange = Lounge. Zu sehen sind nicht nur die unterschiedlichen Frequenzgänge der Presets, sondern auch ihre Einflüsse auf die jeweilige Lautstärke. Auffällig bei allen drei Messungen sind die starken Betonungen der Bässe, die um die 100 Hz ihre größte Kraft entfalten. In den Bereichen etwas oberhalb von 2.500 Hz sind ebenfalls markante Pegelanhebungen erkennbar. Knapp über 4.000 Hz geht es dann in die andere Richtung, der Schalldruck ist hier deutlich reduziert. Geringere Pegel sind auch zwischen 200 Hz und 280 Hz (je nach Preset) zu sehen.
Alles in allem kann man sich bei der Soundboks 4 über schwache Bässe also nicht beklagen. Als Partylautsprecher will die Soundboks zumindest bei den Werks-Presets keine linearen Frequenzgänge bieten. Das ließe sich allerdings ändern. Wie erwähnt, lässt sich der Sound mit individuellen EQ-Einstellungen recht ordentlich „verbiegen“. Zu sehen am Messdiagramm 2.
Hier habe ich zur Verdeutlichung einen ungewöhnlichen Frequenzgang eingestellt. Erkennbar in der bläulichen Messkurve. Die Kurve in der bräunlichen Farbe zeigt im Gegensatz dazu das Preset Stage. Beide Messungen sind im Vergleich zu Messdiagramm 1 bei etwas reduzierter Lautstärke entstanden.
Der Screenshot meiner Handy-App macht deutlich, welche Einstellungen ich speziell in den Bereichen 2.400 Hz und 15.000 Hz vorgenommen habe.
gibt es hier (Party-) Erfahrungen, wie sich die Soundboks rein klanglich (fuer Techno/House) im Vergleich zum Teufel Rockster schlaegt?
@foxy Ich habe beide Lautsprecher gehört aber nie selbst bedient, kann also nichts zur Qualität des Ausgangsmaterial sagen. M.e. spiegelt sich die Oberbassbetonung beim Soundboks deutlich im Klang wieder, mir gefällt sowas nicht. Mir hat der Rockster deutlich besser gefallen, der Bass wirkte substanzieller ohne das Versucht wird Tiefgang zu stark mit Oberbass zu kompensieren, allerdings ist er auch deutlich schwerer.
Da ich kein Zugriff auf Einstellungen und Zuspieler + Audiomaterial hatte ist es lediglich mein subjektives Urteil auf Basis diverser Anlässe wo Leute in Berlin mit Soundboks (Generation unbekannt) rumgelaufen sind.