Dänisches Erfolgsmodell in neuem Format
Wir haben März in Deutschland. Noch sind erst vereinzelte Frühlingsboten in Sicht und das Wetter wechselt in meiner Region von Sonnenschein über starken Regen bis zum Schneefall. Die Älteren werden sich bestimmt an die Werbung von Drei Wetter Taft erinnern. Egal, wie das Wetter ist, die Frisur hält. So ähnlich ist das auch mit dem Outdoor-Lautsprecher Soundboks Go. Wetter? Welches Wetter? Egal! Zum Grundkonzept der Soundboks gehört eben auch diese robuste Wetterfestigkeit, aber dazu später mehr.
Als vor einigen Jahren die erste Soundboks der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, zeigte sich die Szene begeistert von der Konzeption und den Leistungen dieses neuen, jungen und frisch anmutenden Produktes für die Outdoor-Party. Auch die Kommunikation schlug neue Wege ein und machte, wie ich finde, mit der Positionierung als Lifestyle-Marke alles richtig. Seit einiger Zeit gibt es die Soundboks Go, eine kleinere Variante dieses akkubetrieben Lautsprechers. Bei AMAZONA.de gehören wir stets zu den ersten, die mit Testware aus Dänemark versorgt werden. Von daher verfolgen wir die Erfolgsgeschichte von Soundboks seit vielen Jahren mit Akribie und Engagement. Hier geht es zu unserem Test der ersten Soundboks, der im Juni 2017 bei uns veröffentlicht wurde – auf diesen Link klicken.
Auch alle weiteren Varianten dieses Party-Lautsprechers haben wir auf Herz und Nieren getestet. Die Links dazu findet ihr am Ende des Testberichtes.
Inhaltsverzeichnis
Soundboks Go – in den Fußstapfen der Ahnen?
Vor einiger Zeit hat der dänische Hersteller seinen neuesten Clou erstmals der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Mit der Soundboks Go haben die Dänen einen neuen Bluetooth-Performance-Lautsprecher mit Akkubetrieb vorgestellt, der ohne Zweifel in die Fußstapfen seiner Ahnen treten kann. Es ist eine Aktivbox, die einmal mehr die wildesten Nächte überstehen soll und allem standhält, was die Partyszene oder ein Outdoor Festival so zu bieten haben. Allerdings ist das Gehäuse der neuen Soundboks Go eine ganze Ecke kleiner geraten. Durch die kompakteren Abmessungen und das reduzierte Gewicht wird der Transport noch einmal erleichtert und der Mobilität sollte nun nichts mehr im Wege stehen. Hat der jüngste Spross alles Tugenden der großen Urväter in die Wiege gelegt bekommen? Wir werden es herausfinden. Ich freue mich persönlich auf den Testbericht zur Soundboks Go. Let’s go!
Die Soundboks Go ist erheblich kompakter
Als Allererstes fällt natürlich das neue Format der Soundboks Go ins Auge. War man bisher von Soundboks eher Formate gewohnt, die einem kleinen Beistellschrank entsprechen, ist der neue Outdoor-Speaker mit den Maßen 459 x 316 x 266 mm (B x H x T) erheblich kompakter geworden. Entsprechend geringer fällt auch das Gewicht aus. Nur 9,2 kg wiegt „die Kleine“ und ist damit, gemessen an den Vorgängern, schon fast ein Leichtgewicht am Handgelenk.
Das stoß- und wetterfeste Gehäuse besteht aus ABS und Polycarbonat. Anders als bisher gewohnt, ist die vordere Schallwandabdeckung ebenfalls aus Kunststoff. Die wabenförmige Struktur ist sehr stabil. Nicht ohne Grund nutzen unsere kleinen emsigen Bienen diese Form der sechseckigen Zellen. Neben der besonderen Formgebung ist das Material an der Front zum Schutz der Treiber sage und schreibe 2,5 mm dick und hat eine Tiefe von knapp 14 mm (!). Der Tragegriff an der Oberseite ist aus gummiertem Material, an der Unterseite entdecke ich einen Flansch für das Boxenstativ.
Um das Gehäuse herumlaufend gibt es ein Polyesterband mit Klettverschluss. Darin befinden sich, ähnlich wie an manchen Rucksäcken, Schlaufen zum Befestigen von Zubehör (z. B. Tragegurt; separat erhältlich). An der Vorder- wie Rückseite schützt das Gehäuse ein komplett umlaufendes dickes Band aus Siliconkautschuk.
Kraftzentrale der Soundboks Go mit 7,8 Ah
Der schnell und einfach zu wechselnde Akku ist auf der Rückseite in einem vertieften Fach untergebracht. Es ist das gleiche Modell, das wir bereits von der großen Soundboks kennen. Er liefert 12,8 V und 7,8 Ah und besteht aus Lithium-Eisen-Phosphat. Der Sicherungsmechanismus am Gehäuse ist ebenfalls ein alter Bekannter. Der Stecker am Ende des kurzen Ladekabels wird in das Gehäuse gesteckt und sichert so den Akku vor dem Herausrutschen. Im eingebauten Zustand lässt sich per Knopfdruck an der sehr gut ablesbaren 5-stufigen LED-Anzeige der Ladezustand des Akkus ablesen. Mitgeliefert wird das Ladegerät, mit dem man den Akku auch im eingebauten Zustand wieder fit machen kann oder das die Soundboks Go auch ganz ohne Akku zum Leben erweckt.
Eine Akkuladung reicht laut Hersteller für 40 Stunden bei mittlerer Lautstärke im Power-Modus und 10 Stunden bei voller Lautstärke im Power-Modus. Die Gesamtladezeit ist mit 3,5 Stunden angegeben.
Damit dem Kraftlieferanten kein Unheil geschieht, gibt es ein ausgeklügeltes Akkumanagement: Schutz vor Über- und Unterlast, Kurzschlussschutz, Überhitzungsschutz. Wird die Soundboks Go 14 Tage nicht benutzt, startet der sogenannte Schlummermodus, der den Akku erst durch Drücken einer Taste wieder zum Aufwachen bewegt.
Zwei Wandler für den Schall
Für die tiefen Töne sorgt ein 10-Zoll Woofer im Bassreflex-System, die hohen Frequenzen werden von einem 1-Zoll Seidenkalotten-Hochtöner produziert. Was die Verstärkereinheit betrifft, so ist Soundboks schon in der Vergangenheit neue Wege gegangen. Es gibt eine Kooperation mit Infineon, die mit ihren Merus Class-D Audiolösungen für kleine und leistungsstarke Mehrstufenverstärkertechnik stehen. In der Soundboks Go arbeitet genau so eine Endstufe, die 2x 72 W Dauerleistung liefert. Das Frequenzspektrum ist mit 40 Hz bis 20 kHz angegeben.
Es gibt einen speziellen Bass-Enhancer-DSP, der auch bei der Soundboks Generation 3 zum Einsatz kommt. Damit lassen sich Bässe und Gesamtlautstärke bis zu 121 dB pushen. Die Soundboks ist schließlich schon immer dafür bekannt, mit extrem hoher Lautstärke betrieben werden zu können. Der Hochtontreiber wird übrigens durch einen eigenen Schutzalgorithmus abgesichert.
Das Besondere jeder Soundboks trifft auch hier zu, die Soundboks Go hat die Schutzklasse IP65. Komplettes Gehäuse und Elektronik sind staubdicht und vor Spritzwasser geschützt, also auch die durch das Frontgitter sichtbaren Lautsprecher. Die zweite Ziffer (die 5) dieser Schutzklasse bedeutet sogar ganz genau: Schutz gegen Strahlwasser (Düse) aus beliebigem Winkel.
Und das sind keine leeren Versprechungen, wie ich bereits mehrfach bei meinen Tests verschiedener Soundboksen in der Vergangenheit überprüfen konnte. Ob im strömenden Regen, im dichten Schneetreiben oder auf der klatschnassen Wiese, die Party-Lautsprecher konnten das alles ohne Probleme wegstecken. Zusammen mit Bluetooth, der wirklich robusten Bauart, dem leistungsfähigen Akku und der hohen erreichbaren Lautstärke ist dies DAS Argument für einen echten Outdoor-Lautsprecher, der keine Umgebung und kein Klima scheut.
Bedienung und Anschlüsse der Soundboks Go
Die Anzahl der Bedienelemente direkt am Gerät ist auf ein Minimum reduziert: Lautstärke, Host/Join-Modus & Ein-/Ausschalten. Es gibt einen großen kombinierten Drehregler für die Lautstärke, der gleichzeitig per Druck zum Ein- und Ausschalten dient. Ringförmig um den Drehregler angeordnet sind LED-Anzeigen, die bis 11 reichen und die eingestellte Lautstärke gut erkennbar darstellen. Ist die Soundboks Go per Bluetooth mit einem Zuspieler gekoppelt, wechselt die sonst blinkende blaue Bluetooth-Anzeige auf Dauerlicht. Hier ist übrigens Bluetooth in der Version 5.0 verbaut ist. Wird Bluetooth nicht benutzt, lässt sich der 3,5 mm Stereoeingang für das Zuspielen nutzen.
Über TeamUp kann im Join-Modus mit einer weiteren Soundboks ein Stereo-Setup eingerichtet werden. Jede neuere Soundboks hat dazu eine eindeutige Team ID am Gehäuse. Bis zu fünf Soundboksen (Generation 3 und Soundboks Go) lassen sich per TeamUp (SKAA) kabellos zu einem großen Klangkörper zusammenschließen. Auch andere Audiogeräte, die den SKAA-Standard erfüllen, können mit der Soundboks Go verbunden werden.
Zur bequemen Bedienung gibt es eine kostenlose App, die sich über AppStore oder PlayStore herunterladen lässt. Damit kommt man in den Genuss von wesentlich mehr Einstellmöglichkeiten. Neben der Lautstärkeregelung stehen in der App drei klangliche Setups zur Auswahl: Bass+, Indoor, Power. Außerdem lassen sich individuelle EQ-Einstellungen vornehmen und auch abspeichern. Darüber hinaus können mit der App Firmware-Updates überspielt werden.
Wie klingt sie denn nun?
Der Klang der Soundboks Go ist satt und voll. Per Bluetooth aus YouTube zugespielte Musik klingt richtig gut. Die EQ-Einstellung in der Basiseinstellung Power ist aktuellen Hörgewohnheiten angepasst. Bedeutet satte, knackige Bässe und klare Höhen. Wobei die Betonung der tiefen Frequenzen auffällig ist, aber für eine Partybox wahrscheinlich genau die richtige Position Wumms produziert. Im Bass+ Modus wird noch einmal eine ordentliche Schippe Tieftongewitter draufgelegt und auch die Höhen werden angehoben. Let the party begin! Ganz individuelle Klangvorstellungen lassen sich in der App mit dem grafischen EQ verwirklichen.
Was die Lautstärke betrifft, so sind wir ja von Soundboks einiges gewohnt. Schließlich sollte bereits die allererste Soundboks lautstärkemäßig auf Festivals bestehen können. Laut, lauter, noch lauter war schon immer die Devise der jungen Dänen, die das erfolgreiche Konzept entwickelt haben. Und auch in dieser Disziplin macht „die Kleine“ keine Ausnahme. Es wird richtig laut, ohne dass der Klang darunter leiden muss. Erst bei wirklich maximaler Lautstärke kommt es je nach zugespielter Musik im direkten Umfeld der Soundboks zu stressigem Hören.
Hinweise zu den folgende Messungen
Disclaimer: Meine Messungen finden nicht in einem speziell ausgestatteten Messraum statt, sondern unter gewöhnlichen Bedingungen in einem normalen Umfeld. Dabei kommt qualitativ hochwertiges Equipment mit einem spezielle Messmikrofon zum Einsatz. Vor den Messungen lade ich für das Mikrofon in der Software ein Kalibrierungsfile, das einen glatten Frequenzgang garantiert und die Messergebnisse nicht verfälscht.
In der Regel lasse ich mehrere Sweeps von 20 Hz bis 20.000 Hz in unterschiedlichen Lautstärken durchlaufen und die Messergebnisse werden zur besseren Darstellung geglättet. Außerdem werden die Messungen „gefenstert“, um Raumeinflüsse mehr oder weniger zu reduzieren. Der Abstand des Mikrofons zu den Lautsprechern (meist um die 30 cm) wird per Software herausgerechnet. Heute setzte ich keine Sweeps ein, sondern nutze White Noise für meine Messungen.
Abbildung 1 zeigt den Frequenzgang in der Einstellung Power. Die rote Linie bei 60 SPL dient der Orientierung. Gut zu erkennen sind die Anhebungen im Bereich der Bässe und im Präsenzbereich bis in die Höhen. Der Peak in den Bässen liegt bei 90 Hz. Besonders weit abgesenkt sind die Frequenzen um die 950 Hz. Die Messkurve macht deutlich, was ich zuvor mit aktuellen Hörgewohnheiten bezeichnet habe – angehobene Bässe und Höhen bei abgesenkten Mitten.
Abbildung 2 stellt zwei Frequenzkurven gleichzeitig dar. Die bräunliche Linie zeigt die Soundboks Go wieder in der Einstellung Power. Die türkisfarbene Linie repräsentiert den Frequenzgang beim Preset Bass+. Hier werden nicht nur die tiefen Töne kräftig angehoben, auch fast alle anderen Frequenzen sind mal mehr, mal weniger angehoben. Das sorgt insgesamt zusätzlich für eine höhere Gesamtlautstärke.
In Abbildung 3 ist eine weitere Frequenzkurve hinzugekommen, die untere, in der Farbe Orange. Sie zeigt das Preset Indoor. Hierbei ist zur Schonung des Akkus der Output reduziert. Vor allem aber sind die Bässe kräftig zurückgenommen. Wir wissen ja schließlich, dass Bässe immer reichlich Verstärkerleistung benötigen. Der Peak in den tiefen Tönen ist ebenfalls verschoben und liegt jetzt um die 125 Hz.
Abbildung 4 zeigt das Ergebnis einer willkürlich eingestellte Kurve, bei der ich mit dem EQ die verschiedene Frequenzen extrem „verbogen“ habe. Also – nur Mut mit dem EQ, gut ist, was gefällt.
„Perfekt für den Einsatz am Strand“? Das fände ich persönlich ziemlich unverschämt, wenn jemand mit so was am Strand aufkreuzen täte.
@SirPrise Es muss ja nicht laut werden ;-) Hier geht es vor allem um Wasser und Sand ;-)
hurra, endlich kann ich überall und bei jedem wetter die lieblingsmusik anderer leute nicht nur aus kleinen bluetooth-quäken, sondern aus richtig großen und lauten boxen mitgenießen! und die fotos suggerieren die mitnahme in die natur – endlich auch dort dauerbeschallt, wie schön!
@mdesign Wenn der Laubbläser und die Kettensäge zu sperrig sind …
@bluebell Schade, wenn jemand mit einem kritischen Kommentar anfängt, geht es leider so weiter. Ich kann mir einige Orte vorstellen, an denen so ein Produkt gut einzusetzen ist, ohne Mitmenschen zu verärgern.
Hab den Artikel gelesen und gedacht, wenn das wirklich funktioniert ist das schon sehr cool. Klar wird bei einer outdoorveranstaltung bei starken Regen höchstwahrscheinlich unterbrochen, aber die Boxen können einfach stehen bleiben und müssen nicht mit Folie abgedeckt werden oder so was. Könnte auch das Leben von Strassenmusikern einfacher machen. Wobei der Monk in mir die wegschaffen wollte. Jedenfalls kenne ich jemanden, der in seinem Lebensumfeld mit viel Staub und anderen extremen Umweltbedingungen zu kämpfen hat, und der ist angefixt und wird sie wohl auch einem Härtetest unterziehen.
Ich mag Outdoorveranstaltungen.