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Test: Mandrake Malstrom, Eurorack Bassdrum-Modul

Kickdrum-Synthesizer fürs Eurorack

13. Oktober 2023
test des bassdrummoduls malstrom mandrake

Mandrake Malstrom, Eurorack Bassdrum-Modul

Die Firma Malstrom ist kein unbekannter Mitspieler im Markt der Eurorack Module. Dahinter steckt der Niederländer Daniel Mulder als Ein-Mann-Unternehmen, wohnhaft in Eindhoven. Er besitzt einen Master of Music Design, einen Master of Arts in Creative Design for Digital Cultures und einen Bachelor of Composition & Music Technology. Bekannt wurde er im Jahr 2015 im Eurorack Sektor durch das Design von Modulen der Firma Livestock Electronics, die mittlerweile Geschichte ist.

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In den Malstrom Modulen spiegelt sich seine Weiterentwicklung im Umgang mit Eurorack Modulen wider. Dabei handelt es sich um einen Kickdrum-Synthesizer mit vielfältigen klanglichen Möglichkeiten.

Bedienoberfläche des Eurorack Moduls Mandrake Malstrom

Malstrom Mandrake kommt in einer schwarzen Oberfläche daher, hat eine Breite von 14 TE und ist mit 28 mm Einbautiefe relativ flach. Die Potis setzen sich mit ihrer weiß-silbrigen Optik im Rack von anderen Modulen im klassisch eleganten Stil ab.

Malstrom Mandrake, Oberfläche

Das Modul bietet symmetrisch angeordnete Bedienelemente auf der Oberfläche. Es gibt sechs große sowie fünf kleine Potis, zwei Slider und drei Kippschalter. Es fühlt sich alles gut verarbeitet und wertig an.

Unten links befindet sich ein Trigger-Button. Dieser ist sehr praktisch, wenn man schnell und manuell am Sound des Moduls schrauben möchte, ohne ein Trigger-Signal anlegen zu müssen. Auch praktisch und eher selten bei Eurorack-Modulen anzutreffen: Ein Poti extra für die Ausgangslautstärke. Das ist gerade für die Live-Performance sehr hilfreich.

Über 9 Eingangsbuchsen können CV- und Trigger-Signale zugeführt werden. Über die ENV-Out-Buchse wird das Signal der Hüllkurve ausgegeben. Das ist cool, denn Mandrake kann sich dadurch selbst modulieren oder Ducking-Effekte erzeugen. 

Das Signal der Hüllkurve kann zum Bespiel in die V/OCT-Buchse eingespeist werden. Dann steuert die Hüllkurve die Tonhöhe. 

Malstrom Mandrake, Signalfluss

Malstrom Mandrake: Klangerzeugung des Moduls

Die Klangerzeugung besteht aus zwei Parts, getrennt nach „Hit“ und „Body“. Beide Klangteile werden unabhängig geformt.

Zentral wird die Frequenz der Tonhöhe über das große, mittlere Poti geregelt. Die Frequenz kann über den V/Oct-Eingang per Spannungssteuerung von extern geregelt werden. Dann lassen sich vom Modul auch Melodien erzeugen. 

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Hit erzeugt mittels eines Resonanzfilters einen kurzen Impuls und bildet quasi den Oberton und die Durchsetzungsfähigkeit des Kick-Sounds im Mix. Dieser kann über Timbre und Volume an den Body-Sound angepasst werden. Beide Parameter verfügen über einen CV-Eingang.

Body besteht ebenfalls aus einem Resonanzfilter und formt den tiefen, tonalen Teil der Kickdrum. Der Klang wird über mehrere Parameter geformt. Die beiden mittigen Slider stellen die Dauer der Pitch-Hüllkurve sowie die Intensität der Pitch-Modulation ein. Beide sind über CV steuerbar und verfügen über je einen Attenuverter für das Feintuning. 

Über Decay und Damping erfolgt die weitere Klangformung. Auch hier sind beide Parameter über CV steuerbar, beim Decay auch mittels Attenuverter. Der Shape-Schalter regelt das Verhalten des VCAs und lässt den Kick-Sound entweder länger ausklingen oder reagiert eher schnell und tight.

Über die Regler Res (für Resonance) und Sat (für Saturation) lassen sich vor allem die Strukturen der Obertöne beeinflussen. Hier hätte ich eine CV-Steuerung für die Saturation durchaus spannend gefunden.

Der Accent-Schalter dient einerseits dazu, per CV Trigger-Akzente zu setzen. Es lässt sich umschalten, sodass der CV-Input die Ausgangslautstärke von extern regelt. Praktisch.

Alle genannten Parameter beeinflussen sich in gewisser Weise gegenseitig und jede Reglerstellung macht bei einem anderen Parameter neue Sweetspots auf. Tatsächlich entstehen eine Vielzahl unterschiedlicher Bassdrum-Sounds mit dieser Handvoll Regler.

Zu guter Letzt gibt es den Clean-Schalter. Dieser aktiviert ein Lowpass-Filter bei 25 Hz und eine Frequenzkerbe bei 300 Hz, um den Bassdrum-Sound aufzuräumen. Dies ist vor allem für den Live-Kontext auf der Bühne gedacht, falls der Sound problematisch wird.

Sound und Handhabung des Bassdrum-Moduls

Es gibt ja mittlerweile etliche Kickdrum-Module auf dem Eurorack-Markt und ich habe schon einige Module getestet. Bei diesem Modul bin ich dabei positiv überrascht, mehr als bei den meisten anderen. Mandrake lässt sich gut bedienen, die Anordnung der Bedienelemente wirkt durchdacht. Manchmal wird es allerdings etwas fummelig bei den mittleren vier weißen Potis, je nachdem wie die beiden Slider in der Mitte gerade stehen. 

Malstrom Mandrake

Allen voran das Klangpotential macht es aus, das mich dieses Modul überzeugt. Obwohl es auf den ersten Blick übersichtlich ist, erzeugt Mandrake jede Menge amtliche Kickdrum-Sounds. Und hier ist für jede Richtung etwas dabei. 

Von der typischen Annäherung an 808 und 909 gibt es darüber hinaus sehr viele schöne Sounds für die zeitgemäße elektronische Musik. Das liegt nicht zuletzt an der Hit-Sektion, die dem Sound knackig auf die Beine hilft. Aber auch die Anreicherung durch Saturation macht an dem Modul Laune.

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Fazit

Das Malstrom Mandrake Kickdrum Modul bietet druckvolle analoge Bassdrum-Sounds. Die Oberfläche des Moduls ist klar strukturiert und die zahlreichen Parameter und CV-Inputs geben viel Raum für die klangliche Gestaltung.

Das Modul klingt facettenreich und von Low-End Kick-Drum bis zur bissigen „in your face“ Kick Drum kann es alles liefern. Optimiert ist es für die Live-Performance.

Wer einen soliden Begleiter für die hohe Kunst der tiefen Schläge sucht, der sollte das Modul mal eingehend testen.

Plus

  • hohes Klangpotential
  • leichte Bedienung
  • optimiert für Live-Performance

Preis

  • 378,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Sensimood

    Danke für den Test! Ne gute Kick ist immer wieder gern gesehen. Der Bericht macht Lust mal was neues auszuprobieren und den Kandidaten kannte ich bisher nicht. Ob er wohl meine geliebte Jomox Modbase vom Thron stoßen kann?

    • Profilbild
      Lampenberg

      @Sensimood War auch der erste Vergleich, der mir eingefallen ist. Die Modbase ist halt schon unverschämt vielseitig.

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