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Test: Behringer Pro VS mini, Vektorsynthesizer

Behringer Pro VS mini - Vektorsynthese für alle

24. Januar 2024
Behringer Pro VS mini Vektorsynthesizer im Test

Behringer Pro VS mini Vektorsynthesizer im Test

Der Behringer Pro VS mini ist ein digitaler Synthesizer mit analogem Filterbaustein in einem kleinformatigen pultförmigen Desktop-Gehäuse. Wie schon der vor Kurzem erschienene Behringer JT-4000 Micro, orientiert sich auch der Pro Vs Mini an einem Meilenstein der Synthesizer-Geschichte, dem Sequential Circuits Prophet VS.

Pro VS Mini – der Sequential Circuits Prophet VS von Behringer

38 Jahre ist es her, dass Dave Smith den Prophet VS und die Vektorsynthese auf den Markt brachte. Der Prophet VS war 8-stimmig und jede Stimme hatte 4 digitale Oszillatoren. Aus 128 One-Cycle-Schwingungsformen (98 unveränderbar, 32 User-Waves) konnten vier für ein Patch ausgewählt und über den charakteristischen silbernen Metall-Joystick frei gemischt werden. Danach wurde das digital generierte Signal analog gefiltert. Je eine Verstärker- und Filterhüllkurve sowie die Mix-Hüllkurve, die das Lautstärkeverhältnis zwischen den Oszillatoren regelte sowie zwei LFOs waren die weiteren Synthesebausteine. Erwähnt werden sollte auch der sehr gute zuschaltbare analoge Chorus, der wesentlicher Bestandteil des Klangcharakters des Prophet VS war. Der Synth hatte eine sehr angenehm spielbare nicht gewichtete Tastatur mit monophonem Aftertouch und war mit 16 kg kein Leichtgewicht, 97 cm breit und satte 40 cm tief. Die Bedienung war leider 80er typisch, mit Tastern wurden die Parameter aufgerufen und mit dem einzigen Schieberegler wurden die Werte eingestellt. Gleichzeitiges Schrauben von Resonanz und Cutoff war direkt am Gerät aufgrund dieser Limitierung leider nicht möglich. Der Prophet VS konnte Sequential leider auch nicht retten und kurz nach dem Erscheinen des visionären Prophet 3000 Samplers musste Sequential Cirquits Insolvenz anmelden.

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Der Sequential Prophet VS wurde Kult und ist heute ein sehr gesuchtes Gerät mit entsprechend stolzen Gebrauchtmarktpreisen. Den Testbericht zum Original von Peter Grandl findet ihr hier.

Behringer Pro VS mini auf Sequential Prophet VS

Im Vergleich zur originalen Hardware ist der Behringer Pro VS tatsächlich mini

Schauen wir uns also nach diesem kurzen Ausflug in die Synthesizer-Geschichte im Detail an, wie Behringer unter Federführung des ehemaligen Korg Entwicklers Hiroaki Nishijima die Vektor-Synthese des Vintage Prophet VS 38 Jahre nach Erscheinen des Originals neu interpretiert hat.

Bedienoberfläche und äußere Erscheinung:

Der Behringer Pro VS mini ist kleiner, als ich ihn mir anhand der Fotos im Netz vorgestellt hatte. Mit einer Größe von 193 x 124 x 39 mm ist der VS mini in etwa so groß wie eine DIN-A5 Seite. Das Gehäuse besteht aus durchaus robustem Kunststoff und erinnert in Form und Qualität an die Modal Craft Synthesizer. Wie auch diese besitzt der Behringer Pro VS mini eine berührungsempfindliche Tastatur unter einem Plexiglasstreifen. Die Tastatur hat einen Umfang von 26 Tasten, beginnend mit F und endend mit G und ist nicht anschlagsdynamisch.

Behringer Pro VS mini seitlich

Größtes Bedienelement ist der schwarze Joystick aus Kunststoff, der einem Gamecontroller entnommen sein könnte. Er steuert das Überblenden der 4 Oszillatoren, daneben befinden sich zwei Data-Entry-Taster u. a. zur Programmanwahl und drei Taster zur Anwahl der Hüllkurven, LFOs und Schwingungformen, die über die direkt rechts daneben befindlichen Drehencoder eingestellt werden können. Der Drehwiderstand ist gut ausbalanciert. Die Potikappen der Encoder sind sehr klein, dadurch ist aber der Abstand aber groß genug, um das Ganze bedienbar zu halten.

Behringer Pro VS mini Vektorstick

Behringer hat es geschafft, auf diesem kleinen Raum die Hüllkurvengeneratoren, 2 LFOs, Filter, Schwingungsformen und den Chorus – also alle wesentlichen Synthesebausteine eines Prophet VS – direkt bedienbar zu machen und hat damit im Vergleich zum Original einen echten Pluspunkt.

Behringer Pro VS mini Anschlüsse

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Rechts daneben befinden sich noch Taster für die Bedienung des Arpeggiators und Step-Sequencers, über die Tastatur sind mittels Shift-Funktion weitere Funktionen abrufbar.

Links oben am Gerät befindet der Power-Taster und die Stromversorgung über eine USB-C-Buchse. Ein Netzteil gehört nicht zum Lieferumfang. Damit entspricht der Pro VS mini bereits der EU-Richtlinie über USB-C als einheitlicher Netzteil-Standard. Über die USB-C-Buchse kann der Pro VS mini auch an den Rechner angeschlossen und MIDI über USB genutzt werden.

Behringer Pro VS mini im Setup integriert

Rechts daneben befindet sich das türkisleuchtende OLED-Display. Es ist mit der Höhe der USB-C-Buchse und etwa 3 cm Breite winzig, aber richtig bebrillt durchaus lesbar. Das Display zeigt neben Parametern auch wie ein Oszilloskop die ausgegebene Schwingungsform an, was ich sehr schön finde. Besser als eine 3-stellige Segmentanzeige ist das kleine leuchtstarke OLED-Display in jedem Fall.

Die Verbindungen zur Studioumgebung werden über eine Kopfhörer- und eine Sync-Buchse im Miniklinkenformat und eine MIDI-In-Buchse in vollem DIN-Format hergestellt. Hier wurden einige Kompromisse eingegangen, keine Line-Out-Buchse und MIDI-Out nur über USB sind nicht ideal.

Behringer Pro VS mini OLED DIsplay

Die Vektorsynthese im Pro VS mini Synthesizer

Behringer bezeichnet den Pro VS mini als dem Prophet VS nachempfunden. Entsprechend befinden sich alle eingangs beschriebenen Synthesbausteine des Originals auch im Behringer Pro VS mini.

Das beginnt auf Oszillatorebene bei den 128 digitalen Schwingungsformen. Der Import von eigenen Schwingungsformen ist derzeit nicht möglich, beim Original ging das über MIDI-Sample-Dump. Ich habe keine technischen Angaben über die Sample-Frequenz und Auflösung gefunden, es gibt aber ein Untermenü, über das die Abspielqualität in drei Stufen eingestellt werden kann. Leider befindet sich im Handbuch des Sequential Prophet VS  keine vollständige Auflistung der 96 ROM-Schwingungsformen und der ab Werk abgelegten 32 User-Schwingungsformen. Behringer hat seine 128 Schwingungsformen im mehrsprachigen Handbuch samt Abbildung der Schwingungsformen beschrieben. Beim Durchgehen der Auflistung fällt auf, dass bis auf grundlegende Schwingungsformen wie Sinus, Dreieck und Sägezahn keine Namensgleichheit herrscht. Laut Netzrecherche sind die originalen Schwingungsformen des Prophet VS im Pro VS mini enthalten. Ich habe versucht, die Schwingungsformen bei möglichst idengtischen Einstellungen zu vergleichen, es ist mir schlichtweg nicht gelungen. Der Prophet VS hat eine Voice-Init-Funktion, beim Behringer habe ich keine gefunden. Stichprobenartig kann man sagen, dass die Schwingungsformen ähnlich sind, ein direkter 1:1-Vergleich aber schlicht nicht möglich ist.

Die 4 Schwingungsformen pro Stimme – macht bei den 4 Stimmen des Prohet VS mini insgesamt 16 digitale Oszillatoren – können mit dem Joystick frei gemischt werden. Über eine fünfstufige Hüllkurve kann die Überblendung automatisiert werden. Die Programmierung ist gut gelöst. Kurvenpunkt wählen, Joystick-Position halten und speichern. Die Kurve kann einmal, mehrfach oder in einer Dauerschleife durchfahren werden.

Behringer Pro VS mini Rückseite

Die zwei LFOs sind jeweils fest Filter und VCA zugewiesen. Die Schwingungsformen sind mit Dreieck, Rechteck, Sägezahn und S&H an das Original angelehnt.

Die zwei ADSR-Hüllkurven, ebenso fest Filter und VCA zugewiesen, können erfreulicherweise auch recht knackig eingestellt werden. Die Feinjustierung erfordert viel Gefühl beim Schrauben. Abhilfe kann hier aber die Ansteuerung von Parametern über MIDI-CC und externe Controller schaffen, die Einbindung ist sehr umfangreich.

Das Filter des Behringer Pro mini ist wie beim Vorbild ein  analoges 24 dB Lowpass-Filter. Im Prophet VS werkelten je nach Baujahr CEM3379 und CEM3389 Filter-Chips. Behringer hat mit Cool Audio einen Produzenten von Nachbauten der CEM Chips in house, es ist naheliegend, dass diese Produkte verbaut werden. Beim Filterdesign des Pro VS mini gibt es aber leider eine wesentliche Einschränkung, es werden alle 4 Stimmen durch nur einen Filterbaustein samt zugeordneter Hüllkurve geführt, in etwa vergleichbar mit dem paraphonen Modus des Behringer Poly-D. Im originalen Prophet VS gab es, wie bei den meisten polyphonen Synthesizern, für jede Stimme einen eigenen Filterchip samt zugeordneter Filterhüllkurve. Das ist schon eine Einschränkung gegenüber des Originals.

Behringer hat dem Pro VS mini auch einen Chorus-Effekt spendiert, dieser klingt passabel, kommt klanglich aber nicht an den analogen Chorus des Prophet VS heran.

Behringer Pro VS mini perspektivisch

Der Klang des Behringer Pro VS mini

Der Behringer Pro Vs mini klingt gut. Es ist erstaunlich, was aus dem Kästchen rauskommt, gerade auch im Low-End. Bässe, knackige Sequenzen und Stacks gelingen mit dem Pro VS mini, das Filter klingt ordentlich und lässt sich gut in die Eigenresonanz drehen. Bei einigen Werksklängen fühlt man sich als jahrelanger Prophet VS User durchaus zu Hause, anderes ist Neuland – im positiven Sinn, generell klingt der Behringer höhenbetonter und nicht so warm wie das Original, hat aber seine eigenen Sweetspots. Bei schwebenden Flächen kommt leider die Einschränkung beim Filterbaustein zum Tragen. Kurz bis mittel staccatoartig angespielte Dreiklänge und Sequenzen funktionieren sehr gut, spielt man 4-stimmig, gehen bei Akkordwechseln schon einmal die Töne aus und Übergänge werden durch das Neustarten der Filterhüllkurve hakelig. Man muss die Spielweise dann an die Möglichkeiten der Hardware anpassen.

Der Arpeggiator und der Stepsequencer sind im Funktionsumfang einfach gehalten, aber effektiv. 16 Steps sind jetzt nicht die Welt, bringen aber  Bewegung ins Spiel. Eine Parameterautomation über den Stepsequencer ist derzeit leider nicht vorgesehen. Alle Filterverläufe und Hüllkurvenänderungen in den Klangbeispielen sind live geschraubt, man könnte sie aber über MIDI-CC in der DAW automatisieren.

Ich habe im Testzeitraum jedenfalls jede Menge Spaß mit dem Behringer Pro VS mini gehabt, auch meine Kids. Der Pro VS mini ist ideal, um Grundlagen subtraktiver Synthese zu vermitteln, weil er sehr übersichtlich strukturiert ist und beim aufgerufenen Preis bekommt man auch keine Schweißausbrüche, wenn einmal etwas heftiger interagiert wird.

Aufgrund der Portabilität und MIDI über USB sind viele Anwendungsszenarien möglich und gemessen am Preis ist der Behringer Pro VS mini eine kleines Technikwunder. Das Original kann und will er nicht ersetzen, er kann eine Ergänzung im Setup oder auch Einstiegsdroge sein.

Der Behringer Pro VS mini on YouTube

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Mehr Informationen

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Fazit

Der Behringer Pro VS mini hat mich überrascht. Der Klang, der aus dem kleinen Kästchen kommt, ist erstaunlich gut. Behringer bezeichnet das Gerät als an das Original angelehnt, das ist eine gute Beschreibung. Man kann dem Pro VS mini klanglich eine enge Verwandtschaft zum Original attestieren, die Limitierung beim Filterbaustein und bei der Stimmenzahl machen es aber leider unmöglich, die cremigen und dezent bewegten Flächen des Originals nachzubauen. Trotz seiner Abmessungen und seiner Erscheinung ist der Pro VS mini aber kein Spielzeug, sondern ein sehr guter Einsteigersynthesizer, gerade weil er sehr unkompliziert und direkt in der Bedienung ist. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist dabei rekordverdächtig, die Einstiegshürde quasi barrierefrei. Wenn ich denke, wie lange ich auf meinen ersten Synthesizer, einen Roland D-50, gespart habe und wie mühselig die Einarbeitung in die Materie gerade auch wegen der sperrigen Bedienung war – ich hätte gerne so einen kleinen Pro VS mini gehabt. So sehe ich das VS im Namen auch als Kürzel für Volks-Synthesizer. Behringer Pro mini VS – Vektorsynthese für alle.

Plus

  • Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut
  • Hüllkurven, Filter, LFO und Chorus direkt editierbar
  • Klangcharakter des Prophet VS

Minus

  • Line-Out über Kopfhörerausgang
  • MIDI-Out nur über USB
  • nur ein Filterbaustein gemeinsam für alle 4 Stimmen

Preis

  • 99,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Numitron AHU

    ich hatte den kurz da. musste ich leider wieder verkaufen.
    die Front ist übrigens wie bei den volcas aus Metall.
    ist schon cool mit dem Joystick.
    klanglich nicht ganz mein Fall, aber eventuell testen ich ihn wieder.
    mir fehlt schon ein Gerät mit Vektorsynthese.

    merkwürdig, dass bei meinem jt4000 für den halben Preis ein Kabel dabei war, hier aber nicht.
    aber die meisten werden wohl eh ein Kabel haben.
    schade, dass der Behringersticker anscheinend Geschichte ist.
    bei der td3mo war ein netter Sticker mit Smiley dabei! :-)

    • Profilbild
      toneup RED

      @Numitron Stimmt, die Front ist aus einer mit Imbusschrauben draufgeschraubten Metallplatte. Habe ich nicht erwähnt , ist bei dem Preis aber wahrlich keine Selbstverständlichkeit. Dafür wurden USB C Kabel und Sticker eingespart.

  2. Profilbild
    AntonAmazona

    Nach 5 Monaten (nach der ersten Ankündigung) habe ich ihn dann endlich vor 3 Wochen erhalten und muss sagen: es hat sich gelohnt ! Es macht Spaß damit zu „spielen“ und über die umfangreiche MIDI-CC-Steuerung lässt sich das Gerät gut in die vorhandene Umgebung einbinden.

    Absolut unterirdisch ist allerdings die „Gebrauchsanleitung“. Diese erklärt nur sehr rudimentär die absoluten Grundfunktionen und man ist auf die, inzwischen mehr werdenden, Erklärvideos auf Youtube angewiesen.

    In Summe aber: absolute Kaufempfehlung !!

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @AntonAmazona Wie bei Behringer zu den meisten Ihrer Geräte üblich, ist dieses Mini-Heft auch nicht als „Gebrauchsanleitung“ gedacht, sondern als „Schnellstart“ – heißt nicht umsonst „Quick Start Guide“. Aber wenn man hier bedenkt und auch nicht vergessen hat, was »B« alles schon für einen Unfug angestellt hat…

      Übrigens sind mit einem FW-Update weitere CC dazugekommen:

      Version 1.1.2 enthält jetzt zwei CC für die LFO-Wellenformen, nämlich CC 54 für LFO 1-Wellenform und CC55 für LFO 2-Wellenform. Dadurch können die LFO-Wellenformen durch eine externe Quelle geändert werden.

      PS: Es heißt schon immer I*n*bus 😉

  3. Profilbild
    Alfadeo 1

    „Der Prophet VS hat eine Voice-Init-Funktion, beim Behringer habe ich keine gefunden. “ – Das sollte mit dem Button Func und der Taste 15 (Int) machbar sein.

    • Profilbild
      toneup RED

      @Alfadeo Der Prophet VS hat nicht nur eine INIT Funktion , sondern auch eine Random Funktion, beides habe ich beim mini nicht gefunden, die Anleitung beschreibt das jedenfalls nicht

  4. Profilbild
    Flowwater AHU

    Der »Behringer Pro VS mini« ist nun ein Synthesizer, der mich absolut überhaupt gar nicht interessiert … und nicht wegen »B«, sondern weil ich beim Anblick des Geräts eher an ein Spielzeug erinnert werde.

    Dann lese ich mir den Test durch und denke mir »Hoppala … 4stimmig paraphon!« Bei der Vektor-Synthese ist das nicht unbedingt ein Nachteil.

    Dann höre ich mir die Soundbeispiele an – sehr schön übrigens – und komme nicht umhin zu bemerken, dass das Teil klingt. Und zwar auch mal ungewöhnlich bis zart experimentell (Soundbeispiel 4 »Twangbasm«). Gut, Vektorsynthese, klar. Aber trotzdem.

    Insgesamt bin ich angenehm überrascht. Ich würde ihn mir trotzdem nicht kaufen (weil hier schon Kram ohne Ende steht), und ich habe auch nicht vergessen, was »B« alles für einen Unfug angestellt hat. Und bei letzterem frage ich mich ernsthaft: Warum machen die solche Marketing-Knieschüsse? Die haben das längst nicht mehr nötig. Das hier ist doch ein echt schickes Gerät.

    • Profilbild
      CDRowell AHU

      @Flowwater Das klingt, als würdest Du ein Museum führen, wenn du „Kram ohne Ende stehen“ hast.🤣
      Bei mir ist nur die Standfläche des Kellers fast voll aufgebraucht. 😆
      Und wenn es nicht in der dritten Ebene (über die anderen Instrumente lagernd) eng wird, dann passt der doch noch rein!🥳

      Im Ernst, ich würde mir schon gerne dieses mini Klangmodul aneignen, jedoch habe ich schon beim T den EURORACK-VICTOR bestellt…😛 natürlich mit Wartezeit.😇

      • Profilbild
        Flowwater AHU

        @CDRowell > Das klingt, als würdest Du ein Museum führen, wenn du „Kram ohne Ende stehen“ hast.🤣

        Ja, könnte man sagen: Korg M1, Korg 01R/W, Korg MS2000R, Korg EX-8000, EMU Ultraproteus, Waldorf Pulse (1), Casio VZ-10M, seit kurzem ein Lexicon PCM-80, ein DSI Pro2, DSI, Tempest… so richtig neuen Kram habe ich bis auf den Pittsburgh Taiga nicht. Ein Korg Z1 wird allerdings auf jeden Fall außerdem noch Einzug halten.

        Und wenn ich nun noch bedenke, dass ich im Moment meine Musik fast ausschließlich mit virtuellen Instrumenten produziere … da wartet echt noch richtig Spannendes auf mich, einfach nur mit dem, was ich hier bereits habe. Als Konzept habe ich mir zum Beispiel vorgenommen, dass ich mal ein Album ausschließlich mit Korg-Geräten machen werde (wird aber noch etwas dauern). Die Korg-Sammlung ist übrigens zufällig entstanden. Ich bin zwar Fan von Korg, aber explizit deswegen habe ich mir die Geräte nicht gekauft.

        Nee, an Klangerzeugern »brauche« im Moment echt nix mehr (selbst der Z1 ist eher so Kategorie »haben wollen«) … das Vorhandene soll erst mal genutzt werden. 🙂

        • Profilbild
          CDRowell AHU

          @Flowwater Aber soo „ohne Ende“ ist es auch nicht! Ein umfassender Fundus der zur Produktion reichen kann! 😬👍

          Meine Neugier ist zufrieden! Danke für die Auskunftsfreude!🤝

    • Profilbild
      Round Robin AHU

      @Flowwater Ich empfinde so wie Du. Bin wirklich angenehm überrascht. Die kleine Kiste klingt echt nicht schlecht. Aber dennoch kann ich mit den kleinen Kisten (u.a. Volca’s etc) nichts anfangen.

  5. Profilbild
    Dirk Matten RED

    Beim Sequential Prophet VS war es ja eine wichtige Eigenschaft, die Bewegung des Joysticks im Instrument aufzuzeichen, um so dynamische Überblendung der Schwingungsformen zu erreichen.

    • Profilbild
      toneup RED

      @Dirk Matten Ganz richtig und wichtig, und diese Funktion habe ich im VS Mini so nicht vorgefunden. Womit wir auch wieder beim Thema Dokumentation sind.

      • Profilbild
        Dirk Matten RED

        @toneup Der Unique Selling Point, kurz USP, stellt im Marketing die Mehrwerte eines Produkts heraus, mit dem es sich von denen der Konkurrenz abhebt.

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        AntonAmazona

        @toneup das ist vieleicht nicht so richtige angekommen: der von „Lumm“ genannte Link beschreibt wie man eine Vectorbewegung programmiert

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          toneup RED

          @AntonAmazona Die Programmierung der Mix Hüllkurve wie im Video erklärt habe ich im Text beschrieben, beim Original konnte man die Bewegung des Vektor Sticks aufzeichnen, das ist wesentlich intuitiver und komfortabler.

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    LostSongs

    Ich bin heilfroh, dass es das in meiner Jugend noch nicht gab und ich als Schüler und Student mühsam auf richtige Instrumente sparen musste, anstatt mich als „Zielgruppe“ mit sowas abspeisen zu lassen.

    • Profilbild
      toneup RED

      @LostSongs Kann man so oder so sehen, abspeisen ist in dem Zusammenhang übrigens ein gutes Stichwort. Um 100 Euro kann man heute mit 4 Personen essen gehen. Dafür bekommt man beim VS Mini eigentlich viel Gegenwert, kann in die Materie reinschnuppern und wenn man feststellt, das man in diese Welt eintauchen will, auf ein ordentliches vollwertiges Instrument sparen.

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        LostSongs

        @toneup Heutzutage wird immer alles am Preis relativiert: „Oh schaut nur, wieviel man für den Gegenwert eines Mittagessens bekommt.“ und „Gemessen am Preis ist das soooo toll.“ Das alles lenkt aber davon ab, dass es unabhängig vom Preis, also absolut gesehen, ein Riesenunterschied ist, ob ich ein vollwertiges Instrument mit ordentlichem großem Keyboard, hochwertigen Bedienelementen und einer richtig geilen Soundengine vor mir habe oder so eine Mini Kiste. Wer ein hochwertiges Instrument sein eigen nennt, braucht diesen ganzen Krempel nicht. Diese billig Dinger sind ein Produkt dieser Zeit von kaufen, kaufen, kaufen und GAS ohne Ende. Es gibt halt einen Kick, wenn wieder ein Paket von Thomann vor der Tür steht. Wer mit einem richtigen Instrument in die Materie „reinschnuppert“, bleibt viel eher dabei.

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          mdesign AHU

          @LostSongs ich war mal zu besuch bei einem möbel-designer. der hat allen ernstes gesagt, man solle doch lieber 5 jahre auf einen hochwertigen esstisch sparen als zu ikea zu gehen. also 5 jahre lang vom boden essen? so ähnlich, lieber lostsongs, klingt deine aussage. natürlich, ich selbst brauche keinen synth mehr, der in eine VHS-kassette eingebaut wurde, ich habe genug richtige. aber als ich jung und mittellos war, da hätte mich das teil wohl glücklich gemacht. und es hätte meine kreativität vielleicht sogar mehr herausgefordert als heute meine 14 ‚richtigen‘ synthesizer hier. nur weil man selbst nicht die zielgruppe ist, haben produkte doch ihre berechtigung.

          • Profilbild
            LostSongs

            @mdesign Behringer und Ikea sind völlig verschiedene Welten: Ikea ist innovativ ohne Ende und begründet seinen Geschäftserfolg auf eigenen Ideen, während Behringer sein Geschäft auf den Ideen anderer aufbaut.
            Vor kurzem wurde hier die Geschichte von Michel Petrucciani skizziert. Besonders gefallen hat mir die Stelle, wie er als Vier- oder Fünfjähriger das Spielzeug Klavier zertrümmerte, das seine Eltern ihm schenkten, damit sie ihm ein richtiges Klavier kaufen.

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @mdesign Wer billig kauft, kauft fünfmal… oder so ähnlich.

            Dein Möbeldesigner hat unter Unständen sogar recht. Es dient bestimmt der Charakterbildung erst mal 5 Jahre vom Boden zu Essen, bevor man sich an den Tisch setzen darf. Ausserdem fördert es die Kreativität. Man kann sich ja auch anders behelfen bevor es zum Tisch reicht.

            Ob etwas die Kreativität herausfordert, nur weil es billig ist und dann sofort zur Verfügung steht, ist eine Diskussion wert. Bevor ich den ersten Synth hatte, stand mir ein altes verstimmtes Klavier zur Verfügung, vor meinem ersten Schlagzeug habe ich jahrelang auf Tischen rumgetrommelt und mir vorgestellt, was ich wohl mit Synthesizer, Drums, etc. so anfangen könnte. Kreativität beginnt im Kopf. Es ist bezeichnend in was für einer Gesellschaft wir leben, dass wir alles Kreative im Bereich Musik an Konsumgütern festmachen. Ich würde sagen, unsere musikalische Sprache ist dadurch merklich ‚verarmt‘. Wer kann eine musikalische Idee nachvollziehbar zu Papier bringen, so dass sie Jahrhunderte übersteht?

            Wir glauben , weil wir uns etwas kaufen können (ob billig oder teuer), stünde es uns zu, In anderen Kulturen darfst Du erst mal 5 Jahre die Sitar putzen, bevor Du den ersten Ton spielst. Man bekommt nicht erst mal eine Plastiksitar zu Weihnachten geschenkt.

            Musik ist zum Gebrauchsgegenstand geworden.
            Das ist eine Feststellung, keine Wertung.

        • Profilbild
          Flowwater AHU

          @LostSongs Alles richtig, was Du sagst.

          Ich möchte trotzdem zu bedenken geben, dass der »Pro VS mini« ein vollwertiger 4stimmig paraphoner programmierbarer (!) Synthesizer ist, der dank MIDI-CC-Steuerung auch noch umfangreich in eine DAW eingebunden werden kann. Noch einen halbwegs anständigen Keyboard-Controller dazu gekauft (da sind wir noch mal bei MIDI-CC), und Du kannst das Ding auch vernünftig spielen. Für meine Musik reicht mir seit drei Jahren sogar ein »Arturia KeyStep« mit 32 Mini-Tasten.

          Bei mir selber herrscht während der Produktion von Musik auch das oberste Prinzip »Minimalismus«: Nur wenige Geräte (oder Software) nehmen, gerne auch welche, die gar nicht so viel können, und dann das maximale da heraus holen. Das fördert die Kreativität ungemein, und man bekommt Ideen, die man mit einem vollgestopften Studio vielleicht gar nicht hätte. Ein Einsteiger könnte mit einem »Korg Nautilus« (nur um mal irgend einen Alleskönner zu benennen) vielleicht sogar weniger anfangen, als mit dem »Pro VS mini«.

          Und dann haben diese Gerätchen auch noch den Vorteil, dass man dank des günstigen Preises einfach mal einen Fuß in dieses »Hobby« hineintauchen kann, ohne dabei arm zu werden.

          PS: Boa … und das alles von jemandem, der Behringer nicht mag. 😉

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    costello RED

    Danke für den Test! Der VS ist einer meiner absoluten Lieblingssynthesizer. Er lässt sich sehr angenehm spielen und bietet die fetten Brass- und Stringsounds vom Prophet 5, wobei er überraschend analog klingen kann. Und gleichzeitig hat er diese ganzen wunderbaren metallischen Plucked- und Bellsounds drauf, die ein wenig an PPG erinnern. Eigentlich schön, dass B. sich dieses Klassikers angenommen hat. Das Ergebnis überzeugt mich leider überhaupt nicht. Der Formfaktor ist schrecklich. Das Original besitzt einen eleganten, schlanken Joystick aus Metall. Dieses schwarze Ding bei B. sieht ziemlich scheußlich aus. Und wenn ich dann über die Einschränkungen beim Filter lese, frage ich mich schon was das soll. Der Sitarsound müsste sich auch mit den Yamaha Reface DX hinkriegen lassen. Die insgesamt im Vergleich zum Original fehlende Wärme des Klangs macht gerade den Unterschied aus. Der VS schaffte es damals das Beste aus digitaler und analoger Welt zu verbinden.

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      Numitron AHU

      @costello in China gab’s wohl noch viele ps3 Joysticks! :-)
      die Drehregler vom deepmind waren ja in alten Audis. ein Freund hatte einen audi, da hab ich geschaut als ich das entdeckt habe :-)

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      toneup RED

      @costello Was den Klang betrifft stimme ich voll und ganz zu, der Prohet VS ist nach wie vor einer meiner Lieblignssynths und wenn man Original und Behringer direkt nebeneinander abspielt ist der Unterschied gegeben, ganz abgesehen von der Limitierung durch Filter und Polyphonie. wer genau diesen Klang möchte kommt um das Original nicht herum. Als Einstiegsgerät, um Vektorsynthese kennenzulernen hat der Behringer trotzdem seine Berechtigung.

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        Tai AHU

        @toneup Als ich noch einen Laden hatte, haben wir auch repariert. Wenn ich mich nicht irre, hatte der VS diesbezüglich einen ausgesprochen schlechten Ruf (Hard und Soft). In den Texten heute sieht es immer so aus, als wäre der für die Ewigkeit gebaut worden. Eines von beiden muss falsch sein.

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          costello RED

          @Tai Ja, da gibt es ein paar Punkte: Das Originalnetzteil wird ziemlich heiß, die Drucktaster sinken bei Betätigung leicht ins Gehäuse ein, was einen etwas billigen Eindruck macht, das Display wird irgendwann schwach und wenn man nicht aufpasst, ist der exponierte Joystick gefährdet, abzubrechen. Aber das alles lässt sich beheben und beim VS lohnt sich meiner Meinung nach der Aufwand. Er ist einer der vielseitigsten Synthesizer, den ich kenne. Wäre ich gezwungen, mein Rig drastisch zu reduzieren, wäre er wohl „der eine“ Vintagesynthesizer, der übrig bleiben würde, vielleicht noch der Prodigy dazu für ein paar schöne Moog-Bässe und Leadsounds. PS: Und mit einem Stereoping-Programmer lässt sich der VS ja auch wunderbar bedienen.

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          toneup RED

          @Tai Also der Trafo meines VS brummt merklich, der Data Slider wurde schon einmal getauscht und das Gehäuse muß stabil und verwindungsfrei gelagert sein, sonst hat der alte Herr manchmal einseitige Kanalausfälle am Main Out – also ein Kontaktproblem. Generell ist das Gehäuse meiner Meinung nach nicht vollständig verwindungssteif gebaut. Aus dem Studio zur Jam Session würde ich meinen VS definitiv nicht mehr tragen. Das gilt aber für einige Synths dieser zeit. Bei meinem Oberheim Xpander reicht es, das Gerät um Studio umzustellen, und schon sind wieder Stimmen ausgefallen oder die Filter zeigen im Kalibrationstest ein fail an, das sind halt alles Geräte an ihrer Altersgrenze und für den modernen produktionsalltag sehr schwerfällig, aber an bestimmte Charakteristika im Sound kommen die Plugins eben doch noch nicht heran.

  8. Profilbild
    Tai AHU

    Sowas geht im Livekontext, mal ein paar Sounds abfeuern. Einen Akkord unterlegen. In einem Studio würde ich so was nie einsetzen. Ich brauche nach dem Kauf solcher Kistchen zwei Eingänge mehr in die DAW oder muss umstecken. Das Ganze ohne für mich ersichtlichen Mehrwert gegenüber einem PlugIn. Ist für mich so wie ein Schokoriegel statt einer Mahlzeit. Trotzdem finde ich es grundsätzlich gut, was Behringer da macht. Es gibt sicher reichlich Musiker, für die dieser Schokoriegel exakt das Richtige ist. Die vielleicht einfach spielen, ohne an Aufnahmen zu denken.

    • Profilbild
      Filterpad AHU 1

      @Tai Die die ich kenne, die aktuell einen zugelegt haben kommen genau aus dieser Szene und haben reichlich Spaß damit. Aber im Studio als Standalone wird man doch zum Elch damit. Da hat ein VST in allen Belangen Mehrwert meiner Ansicht nach.

    • Profilbild
      toneup RED

      @Tai Volle Übereinstimmung, im Studio über den Kopfhörerausgang , also Miniklinke über Adapter in die DAW – mühsam und keine professionelle Anbindung – trotzdem hat das rumschrauben mit dem kleinen VS irgendwie auch Spaß gemacht, wenn man im Rahmen seines Sweet Spots bleibt.

  9. Profilbild
    dubsetter

    danke für den test.. die klangbeispiele klingen gar nicht so schlecht,
    wie ich erwartet hätte..:)

    ne frage zum sync..
    ist der nur input oder auch output (habe im netz dazu unterschiedliche infos gelesen, zb. bei behringer steht auch output) ?

    • Profilbild
      toneup RED

      @dubsetter Da ich kein Modularsystem im Studio habe, ist das nicht getestet worden. Ich kann dazu leider kurzfristig keine Aussage treffen. Ich kann aber gerne probieren ihn mit einem Hydrasynth oder Iridium zu verbinden und schauen was passiert. Ich werde mir das anschauen, Rückmeldung folgt hier.

  10. Profilbild
    Stinsh

    Fast schon Reverse Engineering, aber auf jeden Fall ein spannender Vergleich: Das Video “ VS vs VS // Behringer Pro VS Mini vs Prophet VS “ von Starsky Carr auf Youtube. Auch die folgenden 2 zum Pro VS sind empfehlenswert. Dieser Synthwave-Rap-Song… :D

    Vielen Dank für den Test! Die Klangbeispiele sind klasse. Hab mir soeben einen Bestellt.

  11. Profilbild
    Maximilian

    Ist decay/release beim original auch so kurz? Das sind echt nur ein paar Sekunden. Für Arpeggios wahrscheinlich ok, aber für mich wirkt der Sound der Engine dadurch billig. Wie ein Yamaha PSR. Billigkeyboards haben immer einen kurzen Nachklang. Ich hoffe das ist jetzt nicht bei allen noch kommenden Behringer minis der Fall.

  12. Profilbild
    DerSalzmann

    Ich freunde mich gerade mit dem kleinen an. Bisher gefällt er mir. Ein großes Manko für mich ist der fummelige zu kleine Cutoff-Regler. Damit lässt sich nicht smooth sweepen. Hab das Manko durch eine einfache Potikappe aus dem Zubehör gelöst ;-)

  13. Profilbild
    Herr Rorschach

    Mit dem VS Mini gehen schon sehr schöne und auch schräge Klänge. Er blüht allerdings erst mit einem guten Midi Keyboard richtig auf. Dann noch den ein oder anderen Effekt drauf und gut.

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