Wer Abacus sagt, muss auch Maths sagen
Heute geht es um das Behringer Abacus Eurorack Modul, das ein in gewissen Teilen und Funktionen einen Nachbau des Make Noise Modul Maths darstellt. Inzwischen wundert es einen kaum mehr, dass die Firma Behringer erfolgreiche Eurorack Module anderer Hersteller nachbaut und zu weitaus günstigeren Preisen anbietet als das jeweilige „Original“. Das führt wiederum regelmäßig zu harten Debatten in den Foren. Wir möchten uns im folgenden Testbericht aber vor vor allem auf die technischen und klanglichen Eigenschaften beschränken.
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Schweizer Taschenmesser für modulare Synthesizer
Das Eurorack Modul-Vorbild Maths von Make Noise verfügt über eine Reihe von linearen, logarithmischen und exponentiellen Trigger- oder kontinuierlichen Funktionen, die so reichlich im Kontext eines Eurorack Systems zu nutzen sind, dass das Maths Modul als das „Schweizer Taschenmesser“ bezeichnet wird. Ob Behringer in diese großen Fußstapfen treten kann und mit dem Abacus einen 1:1-Wurf hinbekommen hat, werden wir uns in diesem Test erfahren. Weil es sich geradezu aufdrängt, wird das Behringer Abacus zudem noch mit einem originalen Maths V2 Modul, welches Herr Oschmann aus Thüringen mir großzügig zur Verfügung gestellt hat, verglichen.
Es ist bekannt, dass das Firmenkonzept von Behringer die Käuferschicht spaltet, jedoch muss rein sachlich erwähnt werden, dass es kein Patent auf das Make Noise Maths Modul gibt, auch nicht auf internationaler Ebene und es daher rechtlich legitim ist, Funktionen von bestehenden, allgemein gültigen Geräten zur Spannungsbearbeitung nachzubauen. Außerdem sind diese Funktionen in den legendären Buchla Modulen 257 und 281 zu finden. Nichtsdestotrotz gebietet es die Autorenregel, rein sachlich und objektiv das Behringer Abacus Modul zu testen und mit dem Zwillingsbruder Maths zu vergleichen. Doch bevor wir einsteigen, ist hier noch eine Liste von mehr als 20 Möglichkeiten, wie man diese Art von Modul einsetzen kann. Hieraus wird dann auch ersichtlich, wie essentiell das Behringer Abacus in einer modularen Umgebung genutzt werden kann bzw. wie sich der etwas höhere Platzbedarf dann doch relativiert, weil man Teilbereiche des Moduls auch kombinieren kann. Da das Make Noise Maths Modul nicht im AMAZONA.de Archiv als Testbericht zu finden ist, verweise ich auf unzählige Quellen im Netz über die Nutzung dieser Art von Modul.
Was ist der Behringer Abacus genau?
Nun, um es auf den kleinsten Nenner zu bringen, ist es ein 4-kanaliger Funktionsgenerator, der Spannungen (lineare, logarithmische und exponentielle) zwischen den vier Kanälen mischen, sich gegenseitig beeinflussen und ebenso verschiedene Ergebnisse dieser Mischungen ausspielen kann. Im Grunde ist es rein theoretisch noch viel langweiliger, wir sind aber Musiker mit Eurorack-Komponenten, die gerade solche Ergebnisse des Abacus gut gebrauchen können, um Klänge zu erzeugen oder zu verformen und dadurch wird es jetzt umso spannender. Hier mal ein kleiner Auszug, was man mit dem Behringer Abacus (gilt gleichsam auch für Make Noise Maths) anstellen kann.
Verwendungsmöglichkeiten
- Regeln von Audiosignalen (z. B. um Eurorack-Audiopegel auf Line-Pegel zu reduzieren)
- ein einfacher Spannungsgenerator
- Modulations-Tiefensteuerung für externe LFOs und Hüllkurven
- Signal-/Schwingungsforminverter
- ein Audio-Mixer
- Slew für Glide-/Portamento-Effekte
- Es gibt mehrere Möglichkeiten, Hüllkurven auszulösen
- Es können zwei separate AD-Hüllkurven (Attack-Decay) generiert werden
- Hüllkurven können linear, exponentiell, logarithmisch oder eine beliebige Kombination davon sein, ebenso Hüllkurven vom Typ „Haifischflosse“ (sharkfin)
- Es kann ASR-Hüllkurven (Attack-Sustain-Release) erzeugen
- verschiedene LFO-Typen
- Abacus kann sich wie ein Spannungsregler-Oszillator (VCO) verhalten.
- Durch die Erstellung zweier VCOs und deren Patches kann man FM-Sounds erzeugen
- Mit etwas Patching kann Abacus extrem langsame LFOs erzeugen (bis zu 25 Minuten).
- Abacus kann sich wie ein Envelope Follower verhalten …
- …, der als Sidechain genutzt werden kann
- Abacus kann als Clock verwendet werden und als Taktteiler fungieren.
- Hüllkurven und LFOs können gemischt werden, um komplexe Formen zu erzeugen, z. B. einen
- schnellen LFO auf einem langsamen LFO
- Der OR-Ausgang kann zur Erzeugung noch komplexerer Schwingungsformen verwendet werden und auch
- als Gleichrichter fungieren, der nur positive Spannungen zulässt.
- Abacus kann Klänge ähnlich einem Filter mit optionaler Resonanz verarbeiten.
- Im Notfall kann Abacus als VCA fungieren.
Optik und Hardwarequalität
Behringer hat sich bei seiner Serie für Schwarz entschieden. Die Farbgebung der Aufschrift und Symbole sind mit dem Brains Modul verwandt. Die Aufteilung der Regler, der Kanäle und der Ein- und Ausgänge ist ebenfalls identisch. Jedoch sei hier positiv angemerkt, dass die Verständlichkeit der Beschriftung viel besser ist als beim Zwillingsbruder. Jetzt kann man auch als Anfänger den Verlauf von Signalen besser verfolgen und benötigt nicht ständig zu Beginn die Anleitung. Das ist definitiv ein Punkt für den Behringer Abacus. Die beiden einzigen Drucktaster (Cycle) sind mit einem Ring beleuchtet und geben Auskunft über den Zustand. Das Frontpanel ist hochwertig bedruckt und die Bedienelemente sind von sehr guter haptischer Qualität, obgleich sie keine Gummierung haben und somit das Gefühl der Genauigkeit etwas verloren geht. Alle Regler sitzen stramm im Modul und lassen sich mit einem Häppchen Kraft in Bewegung versetzen.
Das Behringer Abacus ist skiff-freundlich aufgebaut, da es nur 2,4 cm Einbautiefe benötigt (das Make Noise Maths ist noch etwas dünner!). Mit 20 TE Breite ist es zwar nicht das schmalste Modul, durch die Vielzahl an Kanälen und Anschlüssen ist es jedoch nicht kleiner zu realisieren und in Relation zu den vielen Möglichkeiten als klein anzusehen.
Der Stromverbrauch mit 60mA bei +12 V und 50 mA bei -12 V ist angenehm niedrig und identisch mit dem Vergleichsmodul.
Basisaufbau des Abacus
Nun, ja auf den ersten Blick ist das Abacus schon recht kompliziert und auch auf dem zweiten. Daher folgt erstmal eine grobe Orientierung, was die Anschlüsse und Regler zu bedeuten haben.
Behringer Abacus bietet vier Kanäle. Die beiden maximal ausgebauten Funktions-Generatoren sind links (Kanal 1) und rechts (Kanal 4) jeweils einreihig zu finden. Kanäle 3 und 4 sind mittig platziert und besitzen nur jeweils einen kleinen Regler, der als Attenuverter (auch invertieren) fungiert. Von links in der Mitte im Uhrzeigersinn nach rechts in die Mitte befinden sich alle Eingänge. Laut Anleitung sind diese zwar nur als CV-Eingänge bezeichnet, jedoch ist klar, dass man dort auch Audiosignale hineinschicken kann, sonst könnte man ja das Modul nicht als Audiomixer verwenden. Das betrifft aber nicht alle Buchsen. Die vier kleinen Potis sind Attenuverter und können ergänzen oder invertieren. Von 12 Uhr bis 5 Uhr kann man damit auch die Lautstärke regeln (vereinfacht formuliert). Jeder der vier Kanäle hat auch einen eigenen Ausgang (OUT 1-4). Des Weiteren gibt es einen Summenausgang (SUM), auch in invertierter Form (INV), der alle vier Kanäle mit seinen Veränderungen zusammenfasst. Für die logische OR-Funktion gibt es ebenso einen BUS-Ausgang der Kanäle 1-4. Kanäle 1 und 2 haben noch jeweils UNITY-Ausgänge. Zu guter Letzt sind noch EOR- (End of rise) und EOC- (End of cycle) Ausgänge links und rechts ganz unten platziert. Somit spiegelt das Behringer Abacus in exakter Form, nur mit leicht verändertem Layout, das Make Noise Maths Modul wider.
Nachschlagen kann man das in der herunterladbaren Anleitung, die diesmal etwas umfangreicher gestaltet wurde und auch mit Funktionszeiten und etwas mehr Hintergrundinformationen glänzt. Sechs Patch-Beispiele sind diesmal ebenso vorhanden und lassen einen gleich in die Praxis eintauchen. Das ist löblich!
Testaufbau
Beide Module wurden an einem Oszilloskop angeschlossen, so dass man beide Spannungskurven, egal welcher Art, optisch darstellen konnte. Jegliche Schalt- und Reglerstände wurden exakt gleich justiert und dann optisch kontrolliert. Hauptaugenmerk wurde auf das Verhalten der Regler und deren Auswirkungen auf die Ergebnisse gelegt. Durch ein Triggersignal wurden beide Module gleichzeitig angesprochen. Wenn identische Werte vorliegen, sollte auch die sich präsentierende Schwingungsform identisch sein!
Auf musikalische Tests oder ein sinnvolles Patchen im Synthesizer-Kontext wurde verzichtet. Wer hierfür Anleitungen oder Beispiele haben möchte, findet im Netz eine riesige Gemeinde, die sich mit dem Make Noise Maths beschäftigt. Dies trifft dann ebenso für das Behringer Abacus zu. Aber nun zum Hauptteil:
Verhalten der Funktionszeiten und der Spannungen
Lassen sich von zwei Modulen von unterschiedlichen Herstellern überhaupt gleiche Ergebnisse erzielen? Immerhin sind es gänzlich andere Bauteile aus anderen Produktionsmargen, noch dazu sind es rein analoge Module.
Überraschenderweise gelang es auf Anhieb, exakt gleiche Ergebnisse zu erzielen. Also, ein klares Ja. Förmlich wie von selbst sind ohne großes Ratespiel die gleichen Werte von beiden Modulen einstellbar und sichtbar. Schwer wird es allerdings bei maximalen Funktionszeiten, wie eine Steigungsphase der Spannung von 9 Minuten oder eine Fallzeit von 25 Minuten und 15 Sekunden bei logarithmischer Kurve. Soviel Feintuning und Wartezeit kam mir dann doch too much vor. Bei linearer Kurve sind es immerhin noch 55 Sekunden für den Attack und 50 Sekunden Decay.
Da die Reglerwerke sehr kurz, aber auch sehr empfindlich sind, wird es umso schwerer, ein exakt passendes Ergebnis auf beiden Modulen zu erzielen. Der Charakter der Winkel und Kurven kann zumindest als identisch bezeichnet werden. Nur bei einer AD-Kurve gelang es mir nicht, die Attack-Phase auf beiden Modulen gleich einzustellen. Dies ist auch in meinem Video zu erkennen. Bei allen weiteren Versuchen konnte ein identischer Spannungsverlauf nachgewiesen werden. Dabei spielte keine Rolle, welchen der Ausgänge oder welcher Kanal in welcher Art und Weise mit eingriff. Behringer Abacus und Make Noise Maths verhielten sich identisch. Das traf auch bei den alternativen Ausgängen zu.
Check der Audio-Frequenzwerte
Schwenken wir rüber und prüfen wir noch die VCO-Funktion, also die hörbare Cycle-Funktion und ob hier verschiedene ICs verwendet wurden und sich dies auf den Klang auswirkt (OpAmps). Behringer Abacus liefert exakt die gleiche Schwingungsform mit gleicher Intensität. Die Audiosignale sind über den gesamten Regelbereich identisch. Man hört keinen Unterschied und auf dem Oszilloskop sind beide Linien identisch. Einzig der Abacus hat noch einen kleinen Tick größeren Regelbereich.
Beim Durchschleifen von einem externen Synthesizer mit reichlich Audiospektrum verhalten sich alle vier Kanäle auch exakt wie das Original. Die Frequenzen sind auch hier exakt gleich. Man merkt, dass hier eine entsprechende engagierte Bauteilauswahl getroffen wurde, um auch wirklich dem Make Noise Maths zu entsprechen. Nochmals: Man hört keinen Unterschied zwischen den beiden Modulen!
Behringer Abacus vs. Make Noise Maths
Beide Module gleichen sich technisch und von der Funktionsweise wie ein Ei dem anderen. Kleine Unterschiede gibt es jedoch in der Haptik. Die gummierten Regler des Make Noise Maths und ebenso die ebenso größeren Attenuverter-Potis lassen sich gefühlvoller bedienen und bieten mehr Komfort als beim Behringer Abacus. Andererseits ist ein beiläufiges unbeabsichtigtes Verstellen mit der Hand beim Make Noise Maths wahrscheinlicher als beim Behringer Abacus. Neben der leicht anderen Platzierung des Cycle-Knopfes ist ansonsten alles identisch, sowohl innen als auch außen. Das Make Noise Maths wurde Stück für Stück seziert und liegt nun als Behringer Abacus auf dem Tisch.
Der Vergleich der Module on YouTube
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Dass der Nachbau von Behringer funktioniert und auch gut ist, das hat, glaube ich, niemand ernsthaft in Zweifel gezogen. Zumindest ich nicht, nachdem ich den Vergleich hier auf Amazona zwischen dem Korg »MonoPoly« und dem Behringer »MonoPoly« gehört habe (siehe hier). Es gibt so einige Synthesizer von Behringer, die ich spannend finde. Nur …
… frage ich mich, warum Behringer bei all der technischen Leistung oftmals nicht ein Quentchen, nicht ein Fitzelchen, nichts, nada, Eigeninitiative hinzu fügt. Ich habe da so ein bis zwei Ideen. 😀
Ich bin zwar seit ein paar Monaten weg von der Eurorack-Droge, würde aber jederzeit wieder zum Maths greifen. Einfach das coolere Design.
Ich muss es leider noch mal sagen: wir dürfen uns nicht wundern wenn Buden wie Make Noise pleite gehen wenn wir nur auf den Preis schaun. Und wer dann innovative Produkte entwickelt schau ich mir an. Behringer ja mal nicht.
@Bave the Dutcher Wenn man es rein technisch betrachtet sind die 329€ aber auch einfach etwas „drüber“.
Da steckt ja nichts, elektrotechnisch, neues drin.
Auch ein Moog DFAM, Neupreis 750€ ist einfach frech überteuert. Meiner Meinung nach.
Aber es wird ja auch grundsätzlich eine ganz andere Käuferschicht angesprochen, denke Ich.
Ich habe mir zbsp. nen Edge geholt. Nette Kiste, macht Spaß.
Aber mein Geld wäre auch ohne Behringer/Edge nie bei Moog gelandet.
Ich denke nicht das durch „Billigkopien“ langfristig alle anderen zu machen müssen.
In anderen Bereichen gibt es ja auch „Luxusprodukte“ und „Billigeimer“. Beide werden gekauft.
@komabot Beringher zeigt in eindrucksvoller Weise, wieviel Elektronik Wert ist.
Sie picken sich momentan die besten Module heraus. Auch der Quad-LFO(Xaoc) oder der Quad-VCA(intellijel) sind geniale und universelle Module.
Das einzige was negativ bei den Modulen auffällt ist, dass die Buchsen nicht mit der Frontplatte verschraubt sind.
Wenn ich als Käufer allerdings die Möglichkeit habe 66% Discount zu bekommen, da wird man schon schwach. Niemand ist dem Geld böse.😇
@heavy Gerade sowas wie das Klonen des Quad-LFO von XAOC stößt mir sauer auf – wobei ich als definitiv der „fart-noise“-Fraktion zuzurechnender Lohnsklave mit Familie bei anderen Sachen dann wieder über den von Dir genannten Discount froh bin. Manches hätte ich einfach nie im Budget gehabt, wenn Ulis Klonkrieger es nicht nachgebaut hätten oder ein bekanntes online-Kleinanzeigenportal nicht existieren würde, so daß insoweit der Hersteller des jeweiligen Originals wohl nie direkt was an dem Erwerb des Moduls/Instuments durch mich verdient hätte.
@komabot Na ja, irgendwer muss die Originale die dann kopiert werden ja entwickeln. Das dauert Zeit und kostet Geld. Wenn man das dann durch den Verkauf nicht wieder reinbekommt, weil es eine günstigere Kopie gibt, ist das eben nicht rentabel und man hört evtl. auf zu entwickeln.
@Baeno Exakt. Dazu kommen noch Gemeinkosten für Einkauf, Vertrieb, Verwaltung…. die auf den Verkaufspreis umgelegt werden müssen, wo ein größere Firma bei entsprechender Organisation Vorteile hat, von Skalierungseffekten im Einkauf und in der Fertigung ganz zu Schweigen. Bisher habe ich mich nicht ins Behringer-Bashing eingereiht, da anfangs meist ältere Produkte, die nicht mehr in Serie liefen, geklont wurden. Das Klonen von neuen Produkten – besonders von kleineren, innovativen Firmen – finde ich aber respektlos und schlicht und einfach widerlich!
@komabot Menschen, die gecrackte Software verwenden, haben auch ihre Argumente.
Ich glaube, dass Leute, die mir der Beschriftung des Maths überfordert sind, in der Modularwelt nicht sehr gut aufgehoben sind….
@Wursthaut Warum? Weil man Kryptizismus studiert haben muss? Sry aber das ist Blödsinn…
@MB0815 Sobald man verstanden hat, was das Modul macht bzw. wie es funktioniert, macht das Layout Sinn. Die Kritik hab ich noch nie nachvollziehen können. Was verwirrt dich denn daran oder passt dir nicht?
Wenn jemand damit schon Probleme hat, gibt es genügend andere Module, die einen noch mehr überfordern, wie zB der wogglbug… Was soll daran Blödsinn sein?
Beim alten Layout von Maths konnte ich die Kritik noch eher verstehen…..
@Wursthaut Blödsinn ist , wenn ich kryptische Beschriftungen nicht gut finde, ich nicht in die Eurorack Welt passe…Aber was weiß ich schon…
@Wursthaut Vorbemerkung: Für meine Musik brauche ich dieses Teil nicht, bin also nicht Zielgruppe. Nichtsdestotrotzdem:
Die Oberfläche der Kopie sagt zu mir: „Schau, das gehört zusammen und so geht das.“
Die Oberfläche des Originals sagt zu mir: „Solche wie Dich wollen wir gar nicht als Kunden, Du *sollst* das gar nicht verstehen, das ist nur für hippe Checker.“
Manche Leute definieren sich über sowas, ich nicht. Geil – Geld gespart! 😉
@chardt Da würde ich jeden einzelnen Satz unterstreichen.
@chardt was ist denn bitte beim Maths. nicht zu verstehen? Selbst die Benamung hat doch Behringer 1 zu 1 (wie auch die Patch Punkte) übernommen.
Die Besonderheit am Maths ist im Übrigen die Vielfältigkeit mit der das Modul gepacht werden kann.
Wenn man die Funktionsklarheit eines Moduls will, gibt es nichts Besseres als Doepfer.
@DasIch&DerEr „Wenn man die Funktionsklarheit eines Moduls will, gibt es nichts Besseres als Doepfer.“
Einen Maths-Clone gibt es auch von Doepfer? Ein Link wäre hilfreich.
„was ist denn bitte beim Maths. nicht zu verstehen?“
Die abweisend-nichtssagende, völlig bescheuerte Nicht-Benutzer-Oberfläche zum Beispiel.
Sieht aus wie von besoffenen Kindern auf „Badesalz“ auf dem Gipfel des Trips entwickelt, mit Konsumenten ähnlich strukturierter Substanzkombinationen als Zielgruppe im Blick.
Für so ein „Design“ wäre ein Designer selbst in der wildesten Zeit von Kai‘s Power Tools (anyone…?) hochkant rausgeflogen.
Es bedarf keinen Quine, um einfach zu sagen: ein Gerät, das sich mit Logik befasst, hat eine logische Oberfläche zu bieten und keine halluzinogene.
@Wursthaut Glauben ist ja bekanntermaßen Privatsache, ich indes habe da eine weniger elitäre Haltung als Deine Aussage sie bei Dir zumindest vordergründig annehmen läßt und kann z. B. auch Menschen die Teilnahme an Forendiskussionen und Kommentarbereichen zugestehen, die vier Auslassungspunkte statt dreier machen. 😉 <- dicker, fetter Zwinkersmiley mit extra viel SCNR und Schmatz uff'd Backe!
Hier noch ein paar Anmerkungen/Anregungen zu diesem guten Report:
– historisch stammen diese Rise/Fall-Funktionsgeneratoren von den genannten Buchla-Modulen sowie dem Serge Dual Universal Slope Generator aus den 70ern ab. Welche von denen zuerst erschienen ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
– in dem Sinne ist das Make Noise Maths selbst ein Klon der Originale, die in der Zwischenzeit wiederum auch als Re-Issues erschienen waren.
– unbestritten und in hunderten Threads erörtert ist aber, dass Maths mit dem Umstand, all diese Funktionen in einem Modul in 20HP zu diesem Preis anzubieten, auch nach all der Zeit seit seinem Erscheinen alternativlos ist. Für alle anderen Versuche gilt: Pick two.
– dies einem Modular-Anfänger zu vermitteln, ist nahezu unmöglich, wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann. Dabei gibt es kaum ein besseres Modul, um von Anfang an das passende Mindset für gehobenes Patching zu vermitteln. Daher erschliesst sich mir Behringers Zielgruppe auch nicht so recht, in meinem Verständnis holt man sich doch das Original, wenn man einmal den Grad der Erkenntnis erreicht hat. Ausserdem ergibt das Paneldesign im Zusammenhang mit der Funktion und anderen MakeNoise Modulen absolut Sinn, was man dann auch nicht mehr durchbricht, nicht mal für den Dumpingpreis. Aber das mag nur meine subjektive Meinung sein.
@swellkoerper Die Slopes im MATHs sind eine direkte Kopie der originalen und einzigartigen SERGE-Schaltung. Just for the record.
@swellkoerper Ich hatte auch Serge und/oder Buchla als Maths Vorlage im Hinterkopf irgendwo abgespeichert. Meines hängt eigentlich im jedem Patch, die Module von Make Noise empfinde ich trotzdem als hochpreisig. Aber gerade die Kooperationen mit Tom Erbe haben es mir angetan! Würde ich mir ein zweites Maths zulegen wollen, so würde ich nun zum Abacus greifen, einfach weil ich keinen Geldscheißer habe. So schiele ich schon ewig auf nen Wooglebug, der mir aber einfach zu teuer ist. Auch nen QPAS hätte ich gerne! Ich möchte noch bemerken dass die Potties nicht mit der Fronplatte verschraubt sind, wird eigentlich bei anderen Herstellern immer bemängelt.
@Anjin Sun “So schiele ich schon ewig auf nen Wooglebug”
Es gibt den After Late Audio Bog, damit würdest du zumindest 60€ sparen.
@swellkoerper Also Make Noise hat Buchla kopiert und zu einem niedrigeren Preis angeboten und hatte damit Erfolg. Daraus schließt Du, dass jemand anderes, der Make Noise kopiert und zu einem niedrigeren Preis anbietet, Probleme haben wird? Ich bin total verwirrt ;)
@chardt Bei Behringer hat man halt noch nicht verstanden, dass man beim Paneldesign besser nicht spart.
@swellkoerper Jo, also ich hab den Abacus von Behringer, dem von Dir beschriebenen Hype folgend, als absoluter Eurocrack-Anfänger mal bestellt, als es bestellbar war. „Bereits“ Monate später war das Ding auch lieferbar und lag plötzlich in meiner Packstation.
Was soll ich sagen, ich hab dem Teil die gesetzlichen zwei Wochen Fernabsatz-Zeit gegeben, sich mir gegenüber zu öffnen und zu erklären. Rein theoretisch wären, dem großen T sei dank, gar 30 Tage drin gewesen. Ich wusste aber recht schnell, dass die Kiste nichts für mich ist. Der postulierte megagalaktische Funktionsumfang, vergleichbar nur mit dem eines geschnitten Brot, half mir da auch nicht weiter. Für mich bietet das Ding nur Lösungen für Probleme, die es selber vorhin schafft. Ein geistiges Perpetuum mobile, um es jugendfrei auszudrücken.
Mir konnte auch niemand überzeugend eine Verwendug für Maths/Abacus zeigen, die wirklich für den „that‘s it“-Effekt sorgte. Nichts, was nicht viel einfacher mit anderen Modulen realisierbar wäre. Wozu muss ich mir einen Audiomixer da hineindenken, wenn ich schon einen echten habe? Usw. Eigentlich waren die ganzen Begeisterungsstürme welche im Wasserglas; zu alledem „is ja ganz toll“ und „dürfte eigentlich in keinem Rack fehlen“ kam auf die Frage „warum“ keine Antwort.
Und so ging das begehrte Modul wieder an T retour.
@Aljen Ich bin jetzt auch 6 Jahre ohne Maths ausgekommen. Ich glaube, das liegt am Menschenschlag und die herangehensweise. Wer es chaotischer mag, der verwendet Maths und verbindet multipel die Ausgänge, und dann kann sich schon drastisch in einem Set was ändern. Wenn man da relativ naiv rangeht, kann das schon ganz schön kicken. Maths kann in einem kleinen Setup ziemlich viel verändern bei spielen. Ich glaube, deshalb ist es so beliebt.
@[P]-HEAD (S.Bernhardt) Es ist halt beliebt, weil vielfältige Funktionsgeneratoren einfach das Herz auch eines kleines Systems sein können, und Maths der prototypischste Vertreter ist.
Aber an dem Design und der Typo reiben sich einige, und das ist ja ok, denn es gibt genug andere Funktionsgeneratoren, die ähnliches und/oder anderes können. Da muss man auch nicht zum B. greifen, ab auf den Gebrauchtmarkt und Stöbern, ich meine das ist ja auch ein Teil des Abenteuers Modular und macht den Reiz aus..ewig informiert und geguckt was es an Hüllkurven/LFOs/Mixer gibt, ModularGrid, Kleinanzeigen,Ebay und Co beobachtet, und dann zugeschlagen. Dieser Prozess erfüllt viele, und ist mehr wert als eine billig Kopie schnell in den Warenkorb zu packen.
Bevor der Hype um Eurorack losging war in Sachen Synthese quasi Stillstand. Leute wie Tony Rolando haben sich Gedanken gemacht, wie sie das von Doepfer eingeführte Format erweitern können ohne die noch wesentlich teureren Module von/für Moog, Roland und Buchla kaufen zu müssen. Wer jetzt in den Laden geht um sich ein Rack mit Behringer-Modulen zu kaufen, sollte zumindest wissen und berücksichtigen, wessen geistiges Kind so ein Modul ist und ob er in Zukunft noch Wert auf Innovationen legt.
https://www.youtube.com/watch?v=0qXeAqQ7Q_Q
@Kazimoto Versteh ich nicht. Wenn ich mir ein Fahrrad kaufen will, muss ich künftig auch dessen Entstehungsgeschichte aneignen? Muss ich, nehme ich einen Werbekugelschreiber an, erst wissen, dass das Prinzip von einem genialen ungarischen (oder war es kroatischer?) Entwickler stammt? Apropos Kroatien: Eine Krawatte kann ich mir (immerhin!) auch dann umbinden, wenn ich nicht weiß, dass diese ursprünglich aus Kroatien stammt. Und das Nikola Tesla (kein Kroate) NICHT der Erfinder des Automobils ist, weiß meine Generation zwar noch, das ändert aber nichts daran, dass ich Auto so leidenschaftlich fahre wie eins Berta Benz es tat.
Am besten beide kaufen
Geil!! So Viele schwören auf Maths und Behringer macht 1a Kopien. Aber ich sollte nicht auch noch mit Eurorack Modulen anfangen. Ich gebe schon genug Geld für Musikhardware aus. 😅
@Bademeister1210 Alleine, dass Du nun einen Gedanken daran verschwendest, es damit nicht anzufangen, qualifiziert Dich für die Gruppe mit dem ausgeprägten Risikoverhalten. :)