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Test: Electro Harmonix Pico POG, Pitch-Pedal

Die Sounds des EHX POG2 im kleinsten Format

24. September 2023

Test: Electro Harmonix Pico POG, Pitch-Pedal

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Der Electro Harmonix POG ist legendär und hat in seiner Kategorie der Octave-Pedale die Maßstäbe im Bereich der polyphonen Oktavierung gesetzt. Sowohl der EHX POG als auch der POG2 gehören seit langer Zeit immer wieder zu meinem Setup und sie sind absolute Arbeitstiere. Wenn man einen polyphonen Octave-Generator aber nur für einen Sound nutzen möchte, ist das Gehäuse dieser ersten POG-Modelle schon sehr groß und nimmt viel von dem kostbaren Platz auf dem liebevoll bestückten Pedalboard ein. Mit dem Micro POG hatte Electro Harmonix das Pedal also etwas kleiner und mit der Nano POG-Version nochmals kompakter angeboten und die Funktionen auf das Grundlegendste reduziert.

Mit dem Pico POG ist jetzt wohl die kleinste Pedalversion des beliebten POGs auf dem Markt erschienen, die zudem mit noch mehr Features als die POGs in der Nano- und der Micro-Version auftritt. Also ab damit aufs Pedalboard.

Gehäuse, Potis und Anschlüsse des EHX Pico POG

Der Pico POG ist im kompakten und stabilen Aluminiumgehäuse Type A mit den Maßen 51 x 93 x 51 (B x T x H) untergebracht. Die rote Lackierung mit weißer Beschriftung lässt sofort erkennen, dass das Pedal zur POG-Familie gehört. Die vier Potis sind fest mit dem Gehäuse verschraubt und haben einen Schaft aus Metall. Weiße, glatte Potiknöpfe, die auf die Potis gesteckt wurden, haben eine rote Markierung und verfügen über genügend Abstand zueinander, um problemlos geregelt zu werden. Die Potis sind weiß und gut ablesbar beschriftet und regeln Dry, Sub Octave, Octave up und Tone. Sie haben einen angenehmen Regelweg und wenn das Pedal angeschlossen ist, bewegt sich das Pedal auch nicht, wenn man an den Potis dreht.

Eine helle LED zeigt an, ob das Pedal aktiviert ist. Je nach Filter- und Tone-Einstellung erleuchtet sie orange, grün oder rot. Oberhalb der LED befindet sich ein kleiner weißer Drucktaster, der die Funktion des Tone-Potis ändert. Dieser Filter-Taster wählt zwischen den Modi Tone-Poti, Lowpass- und Highpass-Filter.

EXH Pico POG

Der Fußschalter hat genügend Abstand zu den Potis, um ihn gezielt aktivieren zu können. Er ist mit dem Gehäuse verschraubt und erzeugt beim Betätigen ein leichtes Knacken. Hier hätte ich mir definitiv einen lautlosen Schalter gewünscht.

An der Stirnseite ist eine 9 V DC-Netzteilbuchse angebracht. Sie ist nicht mit dem Gehäuse verschraubt, sitzt aber fest im Gehäuse und dürfte somit ausreichend geschützt sein. Ein Blick auf die Unterseite des Pedals verrät, dass ein Netzteil für die Stromversorgung 9 V und 100 mA liefern sollte. Ein Batteriebetrieb ist aufgrund der Gehäusegröße nicht möglich.

Seitlich sind links und rechts etwas versetzt die 6,3 mm Klinkenbuchsen für den Eingang und den Ausgang angebracht. Beide Anschlüsse sind in Mono angelegt, halten den Klinkenstecker ordentlich fest und sie sind fest mit dem Gehäuse verschraubt. Die Buchsen stehen jeweils ca. 6 mm aus dem Gehäuse hervor. Selbst Winkelstecker benötigen also doch etwas mehr Platz, aber wahrscheinlich war in diesem kompakten Gehäuse nicht mehr Platz für bündig abschließende Buchsen.
Die Bodenplatte ist mit vier Schrauben verschlossen und bietet eine flache Unterseite. Sie ist also ideal, um Füßchen oder Klettband aufzukleben. Beides ist nicht im Lieferumfang enthalten.

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Der Electro Harmonic Pico POG wird in einem schicken roten Pappkarton verschickt, auf den auch gleich die kompakte Bedienungsanleitung aufgedruckt wurde. Das ist sehr praktisch, da sie auf diese Weise nicht verloren gehen kann und man beim Auspacken gleich einen Blick drauf werfen muss. Eine Gebrauchsanweisung aus Papier liegt trotzdem noch bei und ein passendes Netzteil, das größer als das kompakte Pedal ist, gehört ebenfalls zum Lieferumfang.

Der Sound des Pico POG

Aber jetzt wird es höchste Zeit, das kleine rote Pedal auf das Pedalboard zu packen. Ein Plätzchen findet sich aufgrund der Größe natürlich immer irgendwo. Ich stelle gleich mal einen Bass-Sound ein, drehe also das Dry-Poti und das Octave-up-Poti ganz zu und die Sub-Octave stelle ich auf ca. 1 Uhr. Sofort erklingt ein voller und knackiger Bass-Sound, den ich beim POG so liebe. Meiner Meinung nach gehört diese Sub-Octave zu den Besten. Und da ich gespannt bin, wie das Tone-Poti funktioniert, widme ich mich sofort eben jenem. Im grünen Modus agiert es als klassisches Tone-Poti und der Klang des Bass-Sounds lässt sich sehr gut formen. Im roten Modus schalte ich in das Lowpass-Filter. Dieses Filter hat eine fest eingestellte Resonanz, die aber absolut praxistauglich ist. Ich habe zum Vergleich meinen POG2 herangezogen und die Resonanz und der Sound des Filters entspricht dem zweiten Setting des POG2. Ein wirklich großartiger Sound, für den alleine sich der Pico POG bereits lohnt.

Der Octave-up-Sound klingt ebenfalls POG typisch. Ich persönlich nutze diese Option fast nie, aber auch diese Oktave kann sich hören lassen. Auch hier lässt sich der Sound wunderbar mit dem Tone-Poti formen. Insbesondere, wenn die obere Oktave zu schrill sein sollte, kann das Tone-Poti im grünen Modus den Klang leicht entschärfen oder mit dem Lowpass-Filter im roten Modus großzügig formen. Mit dem Highpass-Filter lässt sich das Signal unten herum schön ausdünnen. Das ist besonders nützlich, um anderen Sounds mehr Platz im Klangspektrum zu lassen.

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Electro Harmonix Pico POG Octaver
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Kundenbewertung:
(9)

Das Tracking ist sehr gut und das Spielgefühl angenehm, wie man es von einem EHX POG kennt. Rauschen oder Nebengeräusche konnte ich keine feststellen. Alle Signale, das trockene und beide Oktaven können übrigens auch geboostet werden. Ungefähr in der 12:30 Uhr-Stellung entspricht die Laustärke des Pedals der Bypass-Lautstärke. Im Regelbereich darüber wird die Laustärke angehoben. Dadurch können alle drei Signale sehr gut gemischt werden, ohne dass das trockene Signal an Volume verliert.

Der Schalter knackt beim Betätigen leider mechanisch etwas. Das ist aber nur akustisch und nicht über den Amp zu hören. Es gibt ja auch einen Lifehack, um diesem Problem zu begegnen. Indem man ein ganz kurzes Gummiband, wie man es beispielsweise bei festen Zahnspangen verwendet, um den Schalter wickelt, wird der Druckpunkt etwas abgedämpft und das Klacken unterdrückt. Das funktioniert tatsächlich erstaunlich gut. Der POG2 hat übrigens ebenfalls leicht knackende Schalter.
Wie gesagt, das ist aber nicht laut und im Bandkontext gar nicht zu hören. Lediglich zu Hause gespielt und in ruhigen Ambient-Parts könnte es hörbar sein. Also in der Band absolut unproblematisch. Daher möchte ich dies auch nicht als Minuspunkt werten.

Der Pico POG klingt besonders gut, wenn er mit anderen Effekten kombiniert wird. Verzerrer kommen einem da natürlich zuerst in den Sinn und klingen richtig wuchtig, wenn die untere Oktave zugemischt wird. Mit einem Fuzz und der oberen Oktave des POGs können klassische Oktave-Fuzz-Sounds kreiert werden.

EHX Pico POG

Aber auch Delay und Reverb sowie klassische Modulationseffekte vertragen sich bekanntermaßen sehr gut mit einem POG. So wird aus einem schlichten Riff ein bombastischer Sound und der Bassist wird arbeitslos.

Ich hätte nicht gedacht, wie wichtig ein Tone-Poti auch für einen POG sein kann. Während ich beim Micro POG und Nano POG immer mit zusätzlichen Pedalen arbeiten musste, um den gewünschten Sound zu erhalten, lässt sich der Pico POG mit dem eigenen Poti zähmen. Natürlich wäre es auch toll gewesen, das Attack-Poti des POG2 zusätzlich zur Verfügung zu haben, aber das passt dann definitiv nicht mehr in das kleine Gehäuse. Und mit den gegebenen Funktionen hat der Pico POG alles, was man für einen amtlichen Bass-Sound auf dem Gitarrenpedal-Board benötigt und er nimmt kaum Platz weg. Es gibt also keinen Grund, dieses nützliche Tool nicht noch irgendwo unterzubringen. Mit den benötigten 100 mA lässt er sich zudem bequem mit fast jedem beliebigen Multi-Netzteil mit Strom versorgen.

Das Dry-Signal wird, zumindest im grünen Modus übrigens ebenfalls durch die Klangregelung geschickt. Daher kann das Gesamtsignal mit dem Tone-Poti nach Belieben geformt werden. Wählt man das Lowpass- oder Higpass-Filter aus, so bleibt das Dry-Signal unbeeinflusst. Das ist absolut praxistauglich, da man zu dem unbearbeiteten Signal auf diese Art einen extrem dumpfen Bass-Sound oder eine ausgedünnte höhere Octave hinzufügen kann. Das zugemischte Signal fügt sich besser in den Gesamtsound ein und klingt viel musikalischer. Das Filter lässt sich übrigens im Lowpass-Modus komplett schließen. Wer also eine dritte Hand hat, könnte schöne Filtereffekte erzeugen.

Electro Harmonic Pico POG vs. Electro Harmonic POG2

Während ich beim Micro POG und Nano POG den Eindruck hatte, dass sie etwas dünner klingen als der POG2, konnte ich mit dem Pico POG Sounds erzeugen, die im direkten Vergleich exakt dem Klang des POG2 entsprachen. Sicherlich hat der POG2 noch einige zusätzliche Features. Aber gerade wenn man einen POG hauptsächlich verwendet, um eine untere und/oder eine obere Oktave zum Originalsignal hinzuzufügen, bietet der Pico POG einen tollen Klang. Mit dem Tone-Poti hat er ein wichtiges Element des POG2 spendiert bekommen, das sehr gut einzustellen ist. Und das kompaktere Format spricht natürlich absolut für den Pico POG.

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Fazit

Der EHX POG gehört für mich seit Langem zu den wichtigsten Effekten und mit dem kompakten Pico POG hat Electro Harmonix den Trend der Zeit erkannt und das gut klingende Pedal nochmals geschrumpft. Als Bonbon wurden ihm die wichtigsten Filter-Funktionen des ganz großen Bruders mit auf den Weg gegeben. Das Tracking ist bekanntermaßen gut und die Bässe klingen voll und knackig. Auf einem gut bestückten Pedalboard mit einem Looper könnte man mit dem Pedal die zusätzliche Bass-Spur gleich mit einspielen. Oder als Oktave-Fuzz mit entsprechendem Verzerrer. Der Klang entspricht dem des EHX POG2 und der Regelbereich sowie der Resonanz-Faktor der Filter ist sehr gut gewählt. Ein wirklich wunderbares Update eines absolut unterschätzten Arbeitstiers, das meiner Meinung nach auf keinem Pedalboard fehlen darf. Preislich liegt der Pico POG gleichauf mit dem Micro POG und Nano POG und dafür bekommt man noch die tollen Filter und Optionen der Tone-Regelung.

Plus

  • Tracking
  • Bass-Sounds
  • Filter und Tone-Regel-Optionen
  • kompakte Größe

Preis

  • 229,- Euro
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