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Test: Quanalog Boubou, Eurorack Drum-Modul

Mehr BummBämm als Boubou

22. September 2023
quanalog boubou test

Quanalog Boubou, Eurorack Drum-Modul

Mit dem Quanalog Boubou haben wir uns diesmal aus dem mittlerweile riesigen Eurorack-Kosmos einen Vertreter der mehrstimmigen Drum-Module zum virtuellen Vortanzen eingeladen. Quanalog Instruments, heute in Montreal, Kanada ansässig, wurde im April 2018 von Nguyen Do Minh Quan, einem vietnamesischen Produzenten elektronischer Musik, gegründet. Die Herleitung des Firmennamens als Komposition aus seinem Nachnamen und dem Wort Analog war mir sofort einleuchtend. Wie Nguyen Do Minh Quan allerdings auf die Idee kommt, ein Drum-Modul nach einer beliebten Oberbekleidung aus dem Senegal zu benennen, wird wohl eher sein Betriebsgeheimnis bleiben und kann uns am Ende ja auch egal sein. Wir kümmern uns an dieser Stelle lieber um den Probanden selbst und klären erst einmal:

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Was ist das Quanalog Boubou?

Das Quanalog Boubou ist ein filterbasierter analoger Drum-Synthesizer im beliebten Eurorack-Format. Es bietet in vier Arbeitsbereichen die fünf Instrumente Kick, Dual Tom, Snare und Hats und deckt damit ein grundlegendes elektronisches Drum-Set als Basis für ein vorhandenes Eurorack-System ab. Jedes dieser Instrumente verfügt neben dem obligatorischen Trigger-Eingang auch über einen separaten Einzelausgang.

Quanalog Boubou Userbild Frontplatte seitlich

Durch einige schaltungstechnische Raffinessen lässt sich das Quanalog Boubou im Eurorack-System aber auch gewinnbringend als grummelnde Bass-Schleuder, Wavefolder, BitCrusher oder Decay-VCA nutzen.

Das Quanalog Boubou wird ausgepackt

Aus der weißen Pappschachtel holen wird das gut in Bubble-Folie eingepackte Quanalog Boubou und das typische Ribbonkabel für die Stromversorgung im Eurorack-Format. Und sonst? Nichts! Bedienungsanleitung? Schrauben? Fehlanzeige! Bei den Schrauben kann ich mal locker ein Auge zudrücken, denn die liegen im gut sortierten Haushalt eines Eurorackers ja tütenweise rum.

Quanalog Boubou Userbild Ausgepackt Verpackungsinhalt

Für die Bedienungsanleitung besuche ich schnell die Hersteller-Website. Dort werde ich doch sicher  fündig? Denkste! Zumindest werden die einzelnen Sektionen des Quanalog Boubou mit ihren Bedienelementen auf der Website beschrieben. So kompliziert kann die Angelegenheit jetzt auch nicht werden, schließlich hatte ich ja schon ein paar Drum-Module zum Testen hier.

Frisch ausgepackt, macht das 28 Teileinheiten breite und mit nicht mal 2 cm Tiefe absolut Skiff-taugliche, ultraflache Quanalog Boubou eine sehr wertige Figur. Der gleichmäßige Farbauftrag in Schwarz und die goldene Beschriftung tragen zu dieser positiven Empfindung einen enormen Teil bei.

Quanalog Boubou Userbild Seitlich schräg

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Nicht alle Potis sind mit der Frontplatte verschraubt, der Schalter und die relativ stramm aufnehmenden Eurorack-Buchsen aber schon.

Quanalog Boubou Userbild Seitlich

Schauen wir noch kurz auf die Rückseite des Moduls. Als einzigen optischen Anziehungspunkt finden wir in einem Meer von Lötstellen nur die 10 blanken Stifte der nicht verpolungssicher verbauten Eurorack-Stromversorgung. Die -12 V Leitung ist aber deutlich mit RED und einem Strich gekennzeichnet. Wenn man sich beim Einbau konzentriert, sollte hier also nichts schiefgehen.

Userbild Rückseite

Zum Stromverbrauch habe ich nirgends etwas finden können, also musste meine kleine Teststation ran und da wartete auf mich eine ordentliche Überraschung. Auf der +12 V Leitung ging die Anzeige trotz vollem Feuer auf alle Eingänge und aufgerissener Regler nicht über die 21 mA hinaus. Die -12 V Leitung schwankte zwischen 2 und 4 mA.

Userbild Testaufbau Stromtest

Irgendwie konnte ich das gar nicht glauben bei einem Modul dieser Größenordnung und prüfte erstmal das Joranalogue Test 3 auf ordentliche Funktion, indem ich andere Module daran testete, wo die Specs bekannt waren: Ergebnis: Alles in Ordnung! Damit sieht es tatsächlich so aus, dass das Quanalog Boubou ein Modul der ganz sparsamen Sorte ist. Der Vollständigkeit halber: Die 5 V Leitung wird vom Quanalog Boubou nicht genutzt.

Die Bedienelemente des Quanalog Boubou

Die große Frontplatte ist ordentlich dicht mit Bedienelementen und Anschlüssen bestückt. Ganze 23 Regler und ein Schalter sowie 18 Eurorack-Buchsen wollen hier bedient werden.

Quanalog Boubou Herstellerbild Frontplatte

Das Quanalog Boubou ist grob in vier Arbeitsbereiche eingeteilt. Diese sind auch nach der zu erzielenden Soundausbeute, sprich Drum-Stimme, benannt in: Kick, Dual Tom, Snare und Hats. Wir werden uns jetzt die Bedienelemente für jede dieser Drum-Stimmen in einem eigenen Abschnitt erarbeiten.

Der erste Arbeitsbereich: Kick

Ganz links finden wir die Bedienelemente der Kick-Drum-Stimme, die im Wesentlichen eine Kombination aus zwei Soundbestandteilen ist. Der Grundton entsteht aus einer reinen Sinusschwingung, die durch ein analoges Tiefpassfilter erzeugt und bis zum Resonanzpunkt angeregt wird. So entsteht eine kraftvolle und satte Grundlage, die durch eine Rückkopplungsschaltung angereichert und mit Klickgeräuschen garniert wird.

Quanalog Boubou Herstellerbild Kick Engine

Ganz oben geht es los mit dem Regler Freq und erfahrene Eurorack-Frickler ahnen es schon: Hier wird die Bassdrum in ihrer Tonhöhe geregelt. Dazu finden wir dann rechts darunter eine mit FM beschriebene Eingangsbuchse zur dynamischen Modulation dieses Parameters via Control Voltage. Der Regler Overdrive steuert die Menge des in die Rückkopplungsschaltung eingespeisten Signals, was bis zur Eigenresonanz führen kann. Hiermit wird dann die Verwendung als Sinusoszillator zur Erzeugung von Basstönen möglich. Der Regler Decay ist für das Ausklingverhalten der Bassdrum zuständig und hat auch einen Eingang für externe Control Voltage.

Darunter findet man dann den Rest der Hüllkurve mit dem Regler Attack und dem Regler Click Freq. Mit diesen Reglern formt man das Einschwingverhalten der Bassdrum. Knackig, zackig oder doch eher wie Pudding ohne Klick am Anfang gefällig? Der Klick am Anfang wird dabei in seiner Tonhöhe und Intensität mit dem Regler Click Freq eingestellt.

Userbild Schalter

Im unteren linken Bereich der Kick finden wir noch einen 3-Wege-Schalter, hinter dem sich ein einfacher Kompressor verbirgt, der für unsere Live-Modularisten sehr interessant sein dürfte. Hier formt man mit den drei Einstellungen Soft, Hard und Distortion den gefühlten Druck im Output der Bassdrum. Wenn man hier in der Live-Situation im richtigen Moment den Schalter gekonnt auf Distortion umlegt, bringt man im so schon kochendenTanztempel dann auch das letzte lahme Bein zum Mitstampfen.

Userbild Buchsen Kick Tom Snare

Neben dem Schalter für den Kesseldruck finden wir den Trigger-Eingang für die Kick, sollte logisch sein: Hier wird die Bassdrum durch Trigger- oder Gate-Signale ausgelöst. Und jetzt kommt der Clou: Man kann die komplette Schaltung der Kick auch als Wavefolder oder Bit-Crusher missbrauchen, wenn man hier statt eines Trigger-Signals die Grundschwingungsform eines VCOs einspeist. Zu guter Letzt gibt es noch die Buchse Out für das Ausgangssignal der Bassdrum.

Der Soundbereich Dual Tom

Wie der Name der Sektion schon andeutet: Es handelt sich hier um ein zweifach vorhandenes Tom. Beide Toms haben auch die gleichen Parameter, sodass ich sie hier nur für ein Tom beschreiben muss. Die Engine ist im Prinzip dieselbe, wie sie für die Bassdrums genutzt wird, nur mit höherem Tonumfang, was die Erstellung von Bassdrums über Congas, Bongos bis hin zu Rimshots ermöglicht.

Quanalog Boubou Herstellerbild Dual tom Engine

Mit den Reglern Level und Freq formt man den Körper des Tom-Sounds. Mit Level ist hier aber nicht nur die Lautstärke gemeint, sondern auch der Soundanteil, der in die Engine geblasen wird. Der Sound wird also beim Rechtsdreh des Reglers nicht nur lauter, sondern auch breiter. Mit dem Regler Freq wird die Tonhöhe des Toms eingestellt. Der Wert des Reglers Res definiert den Resonanzpunkt des Notchfilters, hat aber auch Einfluss auf die Tonhöhe des Toms. Über die entsprechende Eingangsbuchse Res kann das Tom über eingehende Control Voltage demnach auch tonal gespielt werden.

Ein Stockwerk tiefer finden wir den Regler Retrigger. Wird ein gleichmäßiges Gate-Signal an der Trigger-Eingangsbuche angelegt, kann man mit dem Regler Retrigger ein wenig handgespieltes Feeling in die Sequenz integrieren. Im Regelweg von Retrigger findet man dann Flams, Rolls und weitere Spielarten. Das ist echt witzig und lässt Patterns irre grooven. Wenn man nun einen Trigger-Sequencer hat, der für jeden Step eine unterschiedliche Gate-Länge ausgibt, kann man nun dynamisch zwischen diesen Spielarten umschalten und das kann dann zu sehr komplexen Rhythmusmustern führen.

Quanalog Boubou Userbild Dual Tom Engine Detail

Wie die Kick-Engine, kann auch die Dual-Tom-Engine zu einem Soundprozessor mutieren, hier aber mit tiefem und hohem Tom als Dual-Notch-Filter mit niedrigem und hohem Frequenzbereich, was dann auf dem Resonanzpunkt basierend, sehr reichhaltige musikalische Harmonien erzeugt. Wird die Trigger-Buchse der Lo-Tom-Sektion nicht genutzt, wird die Sektion zu einem Notch-Filter für die Bassdrum-Engine. Analog dazu wird die Hi-Tom-Sektion, wenn deren Trigger-Eingang nicht genutzt wird, zum Notch-Filter für die Snare. Mit dieser Kombination lässt sich dann zum Beispiel auf der so erweiterten Snare-Engine ein fetter Bottom-Snare-Sound mit Rimshot erzeugen.

Die Snare-Sounds des Quanalog Boubou

Die Snare-Engine nutzt analoges weißes Rauschen, das durch einen Decay-VCA in ein Bandpassfilter geleitet und dort geformt wird. Es gibt auch bei der Snare-Engine wieder die obligatorischen Trigger-In-Buchse und auch den Einzelausgang, deren Funktionalität mittlerweile geläufig sein dürfte.

Quanalog Boubou Herstellerbild Snare Engine

Oben der Regler Decay regelt das Ausklingverhalten des Decay-VCAs. Dazu gibt es unten auch eine Eingangsbuchse mit eigenem Abschwächer für die Intensität der dynamischen Steuerung durch externe Control Voltage. Mit dem Regler Noise regelt man die Lautstärke des Rauschens im Sound. Mit den Reglern des Bandpassfilters Freq und Res wird der Body und auch die Tonhöhe der Snare geformt. Der Regler Res bekam auch eine Eingangsbuchse für die Steuerung der Tonhöhe des Snare-Sounds durch externe Control Voltage spendiert.

Userbild im System Snare Section gepatcht

Füttert man Decay und Res mit einem externen CV-Sequencer, wie zum Beispiel dem auch bei uns getesteten Behringer Module 1027 aus dem Clone des Arp2500 Series Modularsystems, entstehen hier sehr lebendige Snare-Figuren. Eine rote LED zeigt auf diesem Kanal vorhandene Aktivität an.

HiHats im Eurorack-Format: Quanalog Boubou

Die Hats-Engine ist eine typische analoge Schaltung für elektronische HiHats. Sie nutzt vereinfacht gesagt eine Rauschquelle, die durch ein Hochpassfilter geführt und dann durch ein Decay-VCA geformt wird. Aber das Quanalog Boubou bleibt sich auch hier treu und bietet wieder einige schaltungstechnische Schmankerl, welche die Soundausbeute drastisch erweitern.

Quanalog Boubou Herstellerbild Hats Engine

Schauen wir also auf die Bedienelemente und beginnen oben mit dem Regler Decay. Hier wird das Ausklingverhalten des Decay-VCAs eingestellt. Damit werden dann offene und geschlossene HiHats möglich und klar, dafür gibt es auch eine Eingangsbuchse für dynamische Control Voltage mit eigenem Abschwächer für die Intensität, wodurch sich damit das Öffnen und Schließen der HiHat automatisiert steuern lässt. Wir finden auch hier wieder den Regler Freq und dieser ist auch hier für die Tonhöhe zuständig. Der von der Snare-Engine auch schon bekannte Regler Noise liefert auch hier wieder den Pegel für das zugeführte Rauschen.

Userbild External In

Spannend wird es mit dem Regler Ext vol und seiner zugehörigen Eingangsbuchse. Hier kann man der Hats-Engine externes Klangmaterial zuführen, was damit die Engine für die geballten Klänge dieser Welt öffnet. Wer zum Beispiel das Doepfer A-117 DNG im Case hat, könnte daraus in den externen Eingang der Hats-Engine das 6- oder 2-Oscillatorengemisch der 808 Sound Source einspeisen und damit tolle TR-808 HiHats, Cymbals oder Cowbells basteln. Und auch hier gilt wieder, dass man auch den Trigger-Eingang nicht nur mit Gates und Triggern füttern kann. Eine endlose Spielwiese mit riesigem Spaßfaktor! Die ebenfalls vorhandene Buchse Out wollen wir zum Abschluss natürlich nicht unter den Tisch kehren und auch hier gibt es wieder die rote LED als Aktivitätsanzeige.

Die Bedienung des Drummoduls

Die Potis haben bei gutem Grip einen angenehmen Widerstand im gut aufgelösten Regelweg. Die schwarzen Reglerkappen besitzen eine leichte Riffelung und lassen sich mit spitzen Fingern sehr gut bedienen, wobei es in der Dual Tom Sektion für einen Schmied schon sehr eng werden dürfte.

Userbild Potis

Der silberne Zeigerstrich auf den Reglerkappen ist aus allen Blickwinkeln sehr gut ablesbar und unterstützt damit die Erfassung der Reglerwerte auch visuell. Auch die Eurorack-Buchsen wurden visuell in ihrer Funktion gekennzeichnet: Normale Beschriftung in Gold steht für Eingang und golden unterlegte schwarze Schrift steht für Ausgang.

Userbild Beschriftung Buchsen

Die Einarbeitung in das Quanalog Boubou ist bildlich gesprochen kein Marathonlauf, sondern eher ein 400 m Sprint. Schon nach kurzer Zeit findet man sich auf der gut strukturierten Bedienoberfläche zurecht und fährt intuitiv die richtigen Regler an. Eine Bedienungsanleitung hat es dafür tatsächlich dann auch nicht gebraucht.

Da ich bei der Bedienung des Klopfgeistes aber oft das Gefühl hatte, dass sich die Instrumente in einigen Parametern auch gegenseitig beeinflussen, wäre hier eine ausführliche Erklärung der Parameter und deren Abhängigkeiten in einer detaillierten Bedienungsanleitung doch sehr wünschenswert und sollte bei einem Modul dieser Preisklasse einfach vorhanden sein: Punkt!

Was geht an Sounds mit dem Quanalog Boubou?

Das Quanalog Boubou deckt in weiten Teilen alle Arten von elektronischen Drumsounds und Percussions ab. Man kann mit ihm also auch in den Bereichen der klassischen Drum-Maschinen von Roland, MFB und Vermona wildern, aber das war sicher nicht die Intention des Herstellers.

Userbild Eurorack System gepatcht

Der hübsche Klopfgeist will nämlich kein Instantlieferant für Brot und Butter Drumsounds sein. Das begriff ich schnell, als ich einen Stereo-Mix-Out der Drum-Stimmen, bestenfalls noch mit Pan-Regler für jedes Instrument vermisste. Bei diesem offenen Ansatz geht es eher darum, die mit dem Quanalog Boubou erstellten Einzelsounds flexibel wieder ins System zurückspielen zu können und sie dort mit weiterer Bearbeitung durch andere Module zu würzen.

Dieser offene Ansatz beginnt aber auch schon in der Klangbearbeitung der einzelnen Drum-Stimmen selbst. Man will den Nutzer auf eine Reise in die kreative Klangforschung schicken und so brachten hier auch verschiedene Signale in die leider viel zu wenig vorhandenen Trigger- und CV-Eingänge eingespeist, oft überraschende und so noch nicht gehörte Ergebnisse. Die Ausgänge von externen VCOs waren hier oft sehr potente Partner.

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Mehr Informationen

So konnte man dem Quanalog Boubou auch knarzige und böse grummelnde Basslines entlocken oder es auch als Wavefolder oder BitCrusher für die Grundschwingungsformen eines VCOs verwenden. Hier setzt dann nur noch der Ideenreichtum des Nutzers und natürlich sein bereits vorhandenes Euroracksetup die Grenzen. Sehr großen Spaß hatte ich zum Beispiel auch, wenn ich das Quanalog Boubou einfach mit sich selbst gepatcht habe. Da entstanden dann oft schon sehr ausgefallene Sachen. Mein Tipp: Ausgang der Snare in den Eingang FM der Kick (Loop 3).

Alternativen zum Quanalog Boubou

Das Quanalog Boubou hat mich in einigen Teilen sehr an das auch von mir getestete Drum-Chamäleon Hexinverter Mutant Machine erinnert. Während der Mutant aber nur eine Stimme bietet, bekommt man beim Boubou gleich das ganze Set. Spaß haben mir bei beiden Modulen die internen Patching-Sessions gemacht. Beide Module wollen kreativ erforscht werden, laden zu Klangexperimenten regelrecht ein. Man wird dafür mit großartigen Sounds belohnt, abseits der Pfade von Instant-Drum-Modulen, was aber nicht heißen soll, dass man mit diesen Modulen nicht auch solche Sounds erstellen kann.

Userbild Vergleich Alternativen

Wer auf kurzem Weg, sehr gute Drum-Sounds benötigt und an diesen auch noch ordentlich rumschrauben möchte, sollte sich auch gern das von mir getestete Tubbutec 6mod6 oder auch das tolle VPME Quad Drum Voice näher anschauen. Das 6mod6 ist eine perfekte Emulation der Sounds einer Roland TR-606, kann aber deutlich mehr als diese und man bekommt hier sogar 7 Instrumente zum Schrauben. Das VPME Quad Drum Voice hat zwar nur vier Instrumente, aber dafür eine superflexible Klangerzeugung, die eine wirklich weite Palette an Sounds bis hin zum Abspielen von Samples abdeckt.  Beide Drum-Module bekamen in meinen Tests auch sehr gute Noten.

Schaut man nun auf den Preis des Quanalog Boubou im Vergleich zu den in diesem Abschnitt genannten Probanden, stellt man fest, dass der Preis des Boubou auch in diesen Sphären liegt und damit für das Gebotene, auch angesichts der aktuellen Krisen, als durchaus fair erscheint. Ich hatte auf jeden Fall viel Spaß mit dem hübschen Krachmacher und empfehle an dieser Stelle besonders den Soundtüftlern:  Unbedingt antesten!

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Fazit

Das Quanalog Boubou ist ein sehr wertig verarbeitetes Drum-Modul mit hohem Spaßfaktor für das beliebte Eurorack-Format. Durch seine offene Architektur bettelt es förmlich darum, kreativ bearbeitet und mit unterschiedlichsten Signalen gefüttert zu werden. Es liefert dabei neben den üblichen elektronischen Drum- und Percussion-Sounds auch überraschende und inspirierende Ergebnisse. Hierfür hätte ich mir sogar noch ein paar Eingänge mehr für die Steuerung durch externe Control Voltage gewünscht. Die bisweilen enge Bedienoberfläche ist in ihren Arbeitsbereichen gut strukturiert und nach einer sehr kurzen Einarbeitungszeit leicht verständlich bedienbar. Der hübsche Klopfgeist kann mit seinen fünf flexiblen Drum-Stimmen im Live-Kontext, genauso wie im Studio eine sehr gute klangliche Basis für satte und groovende Rhythmus-Tracks liefern, steht aber auch Klangexperimenten sehr aufgeschlossen gegenüber. Mein Tipp: Selbst antesten!

Plus

  • Ansatz fördert kreative Klangforschung
  • gut strukturierte Bedienoberfläche
  • geringe Einarbeitungszeit
  • wertige Verarbeitung
  • hohe Soundausbeute
  • hoher Spaßfaktor
  • sehr guter Klang

Minus

  • wenige Eingänge für CV-Steuerung der Parameter
  • keine Bedienungsanleitung
  • kein Mixausgang

Preis

  • 678,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    masterBlasterFX

    Hallo Dirk E. aka Xsample

    Dieses Gerät gefällt mir sehr gut !
    Danke für den ausführlichen Test.

    Diesen Test würde ich als mögliche
    “ Betriebsanleitung “ bei einem vorhandenem
    Quanalog Boubou als Einstieg verwenden.

    Du hast interessante möglichkeiten, für vielfältige Klänge, mit
    dieser Maschine sehr genau beschrieben.

    Gruss masterBlasterFX

  2. Profilbild
    Ashatur AHU

    Toller Bericht Danke.

    Mein erstes Ziel im Eurorack war es eine komplexe Synth Voice aufzubauen.
    Jetzt kommt aber langsam der Wunsch auf auch Drums abzufeuern.
    Dieses Modul finde ich echt Interessant und toll klingen tut es auch noch. Da ich mich sehr auf die Optik von Tunefish eingefahren habe wird es sich sogar optisch nahtlos in mein Case einfügen.
    Aber der Preis ist leider nicht meine Liga.
    Daher werde ich wohl erst mal mit ein paar Peaks anfangen.

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