Budget Eurorack-MIDI-Interface von Behringer
Wir stellen euch heute das Behringer CM1A MIDI-Interface vor, ein kompaktes Modul für das Eurorack. Das USB/MIDI-CV/Gate-Interface für Eurorack ist die perfekte Ergänzung, um das Behringer hauseigene Eurorack und andere Systeme, in ein DAW-Setup einzubinden.
Inhaltsverzeichnis
Die Funktionen des Behringer CM1A
Fassen wir kurz die Vorteile zusammen. Um aus MIDI-Daten CV/GATE zu generieren, gibt es mehrere Wege. Zum einen über ein gleichspannungsgekoppeltes Audiointerface und entsprechende Software. Diese Lösungen sind komplexer, da sie ein spezielles Kabel und die Software benötigen. Zum anderen „opfern“ wir Audioausgänge, haben aber den Vorteil, entsprechend der gesamten Anzahl an Audioausgängen mehr als eine CV/GATE-Kombination zu erhalten und können optional Clock und LFO herausführen, so die Software dies bereitstellt. Hier kann man entweder mit Volt pro Oktave oder Hz/Volt Logik und mit TRIGGER/GATE arbeiten.
Vorteil ist auch, dass man elegant die Begrenzungen von MIDI hinsichtlich der Auflösung umgeht. Die andere Variante ist nun eine dedizierte Schnittstelle, entweder als Box oder Modul. Hier gibt es entsprechende Möglichkeiten. Ein Korg SQ-1 kann zum Beispiel auch als MIDI-zu-CV-Interface genutzt werden. Je nach DAW habe ich mit einem dedizierten Interface zum Beispiel die Möglichkeit, Latenzen zu kompensieren und direkt aus einer Spur, CV/Gate zu generieren. In Logic wäre das „external Instrument“ zu finden unter Utilities. Hier haben wir auch die Möglichkeit, die Latenz zu kompensieren.
Anschlüsse
Das Behringer CM1A nimmt im Eurorack 6 TE ein und ist 52 mm tief, zum Lieferumgfang gehören zwei Schrauben und das allfällige Buskabel. Ein USB-Kabel liegt nicht bei. Die Spannungs- und Stromversorgung erfolgt immer vom Eurorack aus.
Alles andere wäre hier ein Ausschlusskriterium. In der oberen Hälfte finden wir die USB 2.0, Typ B und DIN-MIDI-Buchsen, mit MIDI-In und Thru. Und im unteren Berich je zwei CV- und Trigger- Buchsen. Diese können entweder als S-Trigger, V-Trigger oder beides triggern. Von USB eingehende digitale Signale werden mit 16 Bit gewandelt. Ebenso liegt ein Quickstart bei. Und diesen sollte man genauestens lesen.
Die verschiedenen Modi des CM1A
Das Behringer CM1A MIDI-Interface kann mittels eines Schalters auf der Rückseite oder der Synthtribe-Software in verschiedene Modi gesetzt werden. Zwei LEDs zeigen dann den Modus an.
- Mode 1 : Rote/Rote LED System 15/35/55 CV range, monophon
- Mode 2 Grüne/Rote LED, System 100/2500 series CV range, monophon
- Mode 3 Rot/Grüne LED System 15/35/55 CV range,duophonic
- Mode 4 Grüne/Grüne System 100/2500 series CV range, duophonic
Dies liefert dann folgende CV Spannungen
- CV range, System 100, 2500 series mode -1 V to +9 V, 1 V/octave
- CV range, System 15, 35, 55 mode -5.3 V to +4.7 V, 1 V/octave
Über die Software kann man das Interface dann auch auf die Notenwerte C0 – C9 kalibrieren. Für den eigentlichen Betrieb ist die Software oder ein Treiber nicht nötig. Und wird als CM1A im System angezeigt und kann direkt in Betrieb genommen werden. externe MIDI-Daten können über die DIN-Buchse MIDI-In zu CV/Trigger gewandelt werden. Generell gefällt die Verarbeitung, die Buchsen bieten strammen Halt für die Stecker. Die USB-Typ-B-Buchse ist mechanisch sehr gut verabeitet, so dass nichts klappert oder wackelt.
Verbindung der DAW und Eurorack mittels Behringer CM1A
Da der Autor nicht nur zwei Behringer 2600 als blaue und Weihnachtsbaum-Edition besitzt, sondern auch ein nahezu komplettes Behringer System 100 in der Desktop-Wanne, werden wir im weiteren Verlauf das CM1A in dieser Kombination testen. Optisch sind exakt die 6 TE frei, somit scheint das perfekt zu passen. Also den Schraubendreher gegriffen, eine kleine Erdung vorgenommen und zwei Minuten später kann es losgehen. Das passt. Die CVs wandern entsprechend an ihren Eingang und der Trigger wird die Hüllkurve ansteuern.
Die ab Werk vorgenommene Kalibrierung passt bis auf Bruchteile eines Cents. Dies kann allerdings auch von der Stimmung des VCOs kommen und fällt hier nicht ins Gewicht. An der Stelle kann man sich auf das Ohr verlassen. Die Stimmstabilität ist auch in einem Bereich, den man erwarten kann. Nächster Punkt, Skalen und Notenwerte, auch dass passt. Allerdings würde ich es vermeiden, in die Fledermaus-Oktaven C7-C9 zu gehen.
Hier muss man dann anführen, dass Stimmfehler und Abweichungen immer aus dem VCO kamen, dementsprechend sorgfältig sollten wir tunen und hier nicht nach Gehör, sondern mittels eines präsizen Tuners wie dem Korg Pitchblack Rack-Tuner. Dieser hat auch eine Kalibrierungsfunktion und erlaubt das Tuning in einer sehr präzisen Form bei exakter Erkennung der Tonhöhe.
Zur manuellen Nachkalibrierung ist anzumerken, dass hier ein 100 KOhm Widerstand als Last benötigt wird und wenn man den kompletten Bereich an CVs (Oktaven) nutzen möchte, ein digitales Messgerät mit drei Nachkommastellen. Bis hier gibt sich unser CM1A keine Blöße. Da es classcompliant ist, kann es unter Windows, Android, MacOSX und iOS genutzt werden. Für diese Plattformen ist dann auch die App erhältlich und erlaubt das entfernte Umschalten zwischen den 4 Modi, Notenpriorisierung, Kalibrierung und so vorhandenen Firmware-Updates. Linux User sollten dieses Interface auch nutzen können.
Erfahrung aus dem Praxiseinsatz
Gemessen am Preis ist das Behringer CM1A für die Kollegen eine Kaufempfehlung, die eine einfache Wandlung von Noten in CV suchen. Ob sie nun ein Behringer Eurorack System besitzen, sei da hingestellt. Auch ein Moog Mother 32 arbeitet prächtig mit dem CM1A zusammen. Was aus Sicht des Autors zumindest ein Gedankengang wäre, ob der Platz für die MIDI-Thru-Buchse nicht anders genutzt wäre. Für einfache Szenarien mag das CM1A reichen, allerdings fehlt jegliche Möglichkeit, eine Clock herauszuziehen. Die werde ich, so analoge Sequencer ins Spiel kommen, aber benötigen. Zum anderen, wenn S-Trigger und V-Trigger angeboten werden, sollte konsequenter Weise Hz/Volt als CV auch vorhanden sein.
Für den Anwender wäre das super praktisch. Letzter Punkt, der Modi Taster auf der Rückseite. Man stelle sich vor, man müsste den Kofferaum seines PKW öffnen, um den Regensensor des vorderen Scheibenwischers von manuell auf Automatik stellen und die Signalisierung des Modus würde auf der gegenüberliegenden Kofferraumseite stattfinden. Was mache ich, wenn der Kofferraum voller Bierkästen ist und ich nicht an den Schalter komme? Ebenso auf der Wunschliste für Updates, das TRIG-Signal wird nicht „re-triggert“, d. h. beim Legato-Spiel wird kein neuer Trigger ausgelöst, sondern nur die Tonhöhe mit High-Note-Priority am CV geändert. Bezogen auf den Preis ist das verständlich, aber als Anwender nicht zu 100 % nachvollziehbar. Abschließend muss man sagen, dass sich das CM1A im Vergleich auch zu anderen Möglichkeiten der Wandlung tapfer und wacker schlägt. Die im Zwischenfazit aufgeführten Punkte sind Jammern des Autors auf hohem Niveau. Da hier u. a Motu Interfaces zur Wandlung verwendet werden. Unter dem Strich haben wir ein budgetfreundliches Gerät zur einfachen Problemlösung
MINUS:
– keine Clock-Ausgabe
– Mode-Schalter auf der Rückseite
Toby sagte es ja schon…
Das sind eigentlich die Killer, egal wie günstig es scheinen mag. Man spart hier wirklich am falschen Ende.
Einige Hersteller bieten auch noch eine Glide-Funktion in ähnlichen Modulen. Das ist auch ein sinnvolles Feature, was man in Betracht ziehen sollte. Oder einen CV-Ausgang, der die ankommende Bewegung des Modulationsrades ausgibt. Auch sehr schön und praktisch.
, du musst halt schon gucken, dass ich aus einer anderen Ecke komme und meine „Vorschläge“ sind realistischerweise bei 75 € nicht drin. Man kann noch einige Sachen über die Synth Tribe App herausholen. Aber dazu muss die Funktion vorhanden sein. Beim CM2A würde ich die beiden MIDI Buchsen weglassen und Clock und Co realisieren. Sinnvoll wären 4xCV, Trigger, Gate. Polyphonie wird im Eurorack immer wichtiger.
Was ich mir wünsche: Statt dem duophonen Modus – oder zusätzlich – ein „duotimbraler“ Modus, also CV1 / Gate 1 geben Notenwerte von MIDI-Kanal 1 aus und CV2 / Gate2 von MIDI-Kanal 2. Und dann bitte noch Poly-Chain, also am MIDI-Thru werden die eingehenden MIDI-Daten weitergegeben *außer* den Noten, die an den CV- und Gate-Buchsen ausgegeben werden. Mit zwei CM1A im duophonen Modus hätte ich also ein vierstimmiges MIDI-Interface.
Ich besitze kein ER, aber meiner Ansicht nach ein absolutes Must-have für jeden Modulnerd!
@Filterpad , was ist denn ein ER?
@TobyB Entweder Emergency Room oder halt EuroRack…?
@Herr Mikrobi , ich nehme den Telefonjoker ;-)
@TobyB Oder he she it ens he him his….😈
Wie bitte?! He, she, it? „S“ muss mit! – Aber der S/V-Trigger ist doch dabei!!🙄
Der Preis allein macht ja leider noch keine Musik!
Da bei sowas sowieso ein Mikrocontroller Spiel ist, verstehe ich nicht, warum nicht auch Velocity to CV oder Aftertouch to CV mit implementiert wird. Auch wäre es leicht, einen durch das Modwheel gesteuerten Pitch-LFO bereitzustellen. Ob das Pitchwheel berücksichtigt wird steht nicht im Text, aber ich nehme mal an auch nicht. Das alles würde fast keine Mehrkosten verursachen.
@WOK , Pitch Bend geht via Synth Tribe App.
Wem das reicht, dem reicht es. Wenn man jedoch überhaupt mit dem Gedanken spielt, Midi im Rack zu nutzen, wäre Hexinverters Mutant Brain die deutlich praxisgerechtere Lösung. Gut, 208 Euro sind natürlich eine andere Liga. Andererseits erhält man so mehrere Kanäle, was bei einer Midi-to-CV-Lösung auch sinnvoll ist.
Die Funktionalität des Doepfer MCV-4 würde mir schon reichen, damit kann man auch schon eine Menge anfangen. Hab vor allem wg. Single Trigger das Modul erstmal links liegen lassen und steuere den B55 über die 2. Ausgänge eines Doepfer Bus Access A185-1 an, welches seinerseits via MCV-4 am DX-7 hängt. So funktioniert auch Multi Trigger. Vom MCV-4 kann ich auch Aftertouch, Mod Wheel und Velocity abgreifen. @WOK: Pitch-Wheel geht auch über MIDI-In.