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Test: Waldorf Iridium Keyboard Synthesizer

Die Geburt der nächsten Legende

30. März 2022
Waldorf Iridium Keyboard Synthesizer

Waldorf Iridium Keyboard Synthesizer

Eines ist ja mal klar. Es ist einfach unglaublich, wie es die Jungs von Waldorf schaffen, einen großen Hit immer noch zu toppen. Hat einen der 2018 veröffentlichte Waldorf Quantum Synthesizer, einer der besten und innovativsten Synthesizer unserer Tage, bereits aus den Schuhen gehauen, gab es 2020 mit der Iridium Desktop/Rack-Version noch mal was mächtig oben drauf, bietet der Iridium Synthesizer in seiner kompakten Erscheinung sogar die doppelte Stimmenzahl, sprich doppelte Power zu einem wesentlich günstigeren Preis als die Mutter dieser Familie. Nun wird das Thema mit der brandneuen Keyboard-Version des Iridium Synthesizers erneut getoppt. Ist das nun wieder nur ein weiterer Synthesizer? Mitnichten, denn der erste Blick auf die Specs fällt auf ein durchaus einzigartiges Feature. Das neu verbaute 49 Tasten Fatar TP/8SK Keyboard bietet polyphonen Aftertouch. Das müssen wir uns genauer anschauen. Wie den Rest auch.

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Im Vergleich: Waldorf Quantum, Iridium und Iridium Keyboard

Seit der Veröffentlichung des Quantum Synthesizers mit der ersten OS-Version hat sich unglaublich viel getan. Wurden beginnend mit dem Quantum-Update 1.1.1 anfänglich offensichtliche Bug-Fixes korrigiert, arbeitete man sich mit folgenden Updates durch eine endlos lang erscheinende Liste von neuen Features und Erweiterungen, die dem Quantum-User noch mehr Möglichkeiten für ein eigenes Sounddesign eröffneten. Mit dem Release des Beta 2.0 Updates wurde Quantum gar um eine neue Syntheseform, den Kernel-Mode, erweitert, die den Quantum zu einem ausgewachsenen FM-Synthesizer macht. Das war im April 2019. Aufgrund seiner Architektur konnte der Quantum Synthesizer vieles, aber nicht alles. Mit seinen analogen Filtern konnte man zwar arbeiten, aber dennoch fehlte es ihnen an dem notwendigen Biss. Ungünstiger noch: Durch diese Filter konnte der Signalverlauf nicht komplett in Stereo abgebildet werden.

Waldorf Iridium in der Desktop-Version

Das war auch mit keinem noch so tollen Update zu bewerkstelligen. Doch schon längst hatte man im Hintergrund an einer neuen Geheimwaffe gearbeitet. Dem Iridium Desktop-Synthesizer, der nun mit den obigen Problemfeldern aufräumte, sprich keine analogen Filter mehr besaß und dafür eine Signalkette in Stereo von Tonerzeugung bis zu den Ausgängen anbietet. Was bereits der Quantum konnte, war eine Kontrolle seiner Modulations-Parameter mittels polyphonem Aftertouch. Ein Feature, nach dem der gefühlvolle Pianist immer wieder gerne fragt. Allerdings konnte man dieses Feature nur über ein externes Keyboard mit polyphonem Aftertouch abrufen und nicht mittels des internen Keyboards. Ein großes Manko. Dazu gleich mehr. Kurz vor dem Erscheinen des Iridium Synthesizers hatte man im Oktober 2020 mit dem Release der 3.0 Updates für den Quantum Synthesizer begonnen. Heute wissen wir, dass es sich dabei um die Software-Plattform für den Iridium Synthesizer handelte, sprich dass die meisten Features des Iridium Synthesizers auch auf den Quantum übertragen wurden.

Waldorf Quantum Synthesizer

Das geht natürlich nur soweit, wie es technisch machbar ist. Der Iridium Keyboard-Synthesizer hat sechzehn Stimmen, der Quantum Synthesizer nur acht. Der Iridium ist voll-digital, der Quantum analog und digital. Der Iridium hat eine Pad-Matrix, die dem Quantum physisch fehlt, die er aber mit dem aktuellen Update nun virtuell besitzt. Umgekehrt hat der Quantum ein Keyboard, das der Iridium Desktop nicht hat usw. Man sieht, wo die Angleichung der beiden Synthesizer auf Programmebene möglich ist, wurde sie ab der Version Beta 3.0 auch umgesetzt. Das OS im Iridium Keyboard trägt die Major Version 2.8.2 ist aber letztendlich aus der 3.0 Beta abgeleitet, d. h. der Quantum mit derzeitiger Beta 12 3.0 entspricht dem Iridium Keyboard im Wesentlichen. Beide Synthesizer sind sich nun so ähnlich wie nur möglich.

Mit dem aktuellen Release, dem Iridium Keyboard-Synthesizer, wird die Lücke zwischen beiden Synthesizern geschlossen. Das Iridium Keyboard hat ein neu designtes halb-gewichtetes vier-oktaviges Keyboard mit polyphonem Aftertouch (Fatar TP/8SK), das obgleich derselben Bezeichnung eine modernisierte Version des Keyboards ist, das im Quantum bereits verbaut worden ist. Vom Desktop hat das Keyboard die vier externen CV-Eingänge übernommen, die als zusätzliche Modulationsquellen in der Mod-Matrix geroutet werden können. Die Klangerzeugung ist original vom Iridium Desktop-Synthesizer übernommen worden, also voll-digital. Die Pad-Matrix wurde weggelassen. Das ganze Keyboard ist in einem Stahlgehäuse untergebracht und wiegt 14 kg. Mit seinen 85 cm Breite, 36 cm Tiefe und 11 cm Höhe kommt der Iridium Keyboard-Synthesizer äußerst kompakt und stabil daher. So muss sich ein Hardware-Synthesizer anfühlen. Vom Anblick ganz zu schweigen. Leider befinden sich der Kopfhöreranschluss und Lautstärkeregler auf der Geräterückseite. Ich bemängele das immer wieder, denn es ist unpraktisch.

Inbetriebnahme des Waldorf Iridium Keyboard Synthesizers

Waldorf Iridium Keyboard Synthesizer

Die Anschlüsse des Waldorf Iridium Keyboard-Synthesizers

Hat man die 14 kg Hardware aus dem Karton gezupft, geht es natürlich umgehend an die Inbetriebnahme dieses tollen Synthesizers. Wie könnte es auch anders sein. Die rückwärtigen Anschlüsse sind durch entsprechende Beschriftung auf dem User-Panel auch von oben aus sichtbar. Gerätemittig befinden sich drei Anschlüsse für den Austausch von Daten. Das sind zunächst zwei mit Controller und mit Computer bezeichnete USB-Anschlüsse. Über dem Computer-Anschluss wird üblicherweise eine Verbindung zu einer installierten DAW hergestellt. Das funktioniert ab Windows 7, macOS 10.9 oder iOS 9. Die DAW erkennt MIDI In und MIDI Out des angeschlossenen Instruments und weißt das als Iridium Keyboard aus. Der Controller-USB dient einerseits zum Anschluss von externen Hardware-Controllern, die mit MIDI-Learn „trainiert“ werden können und andererseits der Verbindung mit Speichermedien, die mit FAT/FAT32 formatiert sind. Üblicherweise hängt da ein USB-Stick dran, der einerseits zur Datensicherung, aber auch für den Firmware-Update-Prozess verwendet wird. Der dritte Anschluss dient zur Aufnahme einer MicroSD-Speicherkarte. Diese ist erforderlich, wenn man das Iridium Keyboard einem „full system init“ unterziehen oder wenn man das Instrument von dieser Karte aus booten muss. Auf der Website von Waldorf ist der Init-Prozess aktuell nur für den Iridium Desktop hinterlegt. Für das Keyboard wird dieser aber bald folgen. Ich habe den Init-Prozess kürzlich durchgespielt und er funktionierte problemlos. Falls man sich also zufällig einmal die Werks-Patches zerschießen sollte, kann man den Synthesizer mit dieser Methode zurücksetzen. Darüber hinaus dient die MicroSD-Karte auch dem üblichen Datenaustausch, also dem Import von Samples, der Sicherung von Patches und Einstellungen usw.

Als nächstes stellt das Iridium Keyboard zwei Anschlüsse für Control- und Sustain-Pedale bereit, gefolgt vom klassischen MIDI-Trio. Die folgenden acht Anschlüsse sind zur Freude von Besitzern von analogem Eurorack-Equipment in Miniklinke ausgelegt und dienen der Aufnahme von Steuerspannungen (CV1 – CV4) und Clock In, Clock Out, Gate In und Start In Signalen. Die vier Steuerspannungen erscheinen in der Modulationsmatrix und müssen dort auf die Modulationsziele geroutet werden.

Waldorf Iridium Keyboard Synthesizer

Wer externes Audiomaterial im Iridium Keyboard via „live processing” verarbeiten will, muss dieses dem Synthesizer über die Audioeingänge zuführen. Zur Verarbeitung steht der gesamte Signalweg des Iridium Keyboards zur Verfügung. Und wer das erzeugte Material der Nachwelt erhalten will, kann dieses mittels des eingebauten Audio-Recorders (Global Page) aufzeichnen.

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Auf die Audioeingänge folgt ein Stereo-Audioausgangspaar. Leider nur eins. Einem Synthesizer, der 16 Stimmen und Layer/Split-Funktion anbietet, hätte man ruhig ein zweites Paar Audioausgänge spendieren können. So wird nun das gesamte Audiomaterial über einen Stereoausgang ausgespielt. Über den Kopfhöreranschluss und seine ungünstige Lage hatte ich mich bereits geäußert. Es fehlt allerdings noch die Information, dass zu dem Anschluss auch ein kleiner Lautstärkeregler daneben gehört.

Beendet wird die kleine Anschluss-Schau mit dem Netzanschluss. Leider hat das Iridium Keyboard kein internes Netzteil. Dem entsprechend fällt der Anschluss für das mitgelieferte externe Netzteil sehr klein und aus meiner Sicht etwas dürftig aus. Beim Einbau eines Synthesizers in ein Rack ist das Problem weniger schwerwiegend. Bewegt man den Synthesizer aber im Studio oder gar auf der Bühne beim Aufbau, kann es durchaus passieren, dass man den Synthesizer vom Netzstecker abzieht. Schlimmstenfalls gehen nichtgespeicherte Sounds flöten. Ich finde, dass man an dieser Stelle wenigstens eine Zugsicherung hätte einbauen sollen.

Klangerzeugung des Waldorf Iridium Keyboard Synthesizers

Waldorf Iridium Keyboard Synthesizer

Die Oscillator-Section des Waldorf Iridium Keyboard-Synthesizers

Axel Hartmann hat sich wieder einmal selbst übertroffen. Durch den Wegfall der Pad-Matrix wirkt das User-Panel des Iridium Keyboards nun extrem aufgeräumt und man fühlt sich sofort „zu Hause“. Wieder dominiert das große und farbige Touchdisplay, über das man die meisten Funktionen und Menüs des Iridium Keyboards erreichen kann. Links und rechts vom Display befinden sich die üblichen Regler für die Oszillatoren, die Filter, die Hüllkurven. Die LFOs und die Effekte. Grundsätzlich praktiziert der Iridium Synthesizer die subtraktive Klangsynthese, also der klassischen Signalkette bei der Klangerzeugung, beginnend und über die Filtersektion zur Signalverstärkung und den Ausgängen hin laufend. Allen Komponenten werden im Signalweg reichlich Modulatoren zur Manipulation beiseite gestellt. So sieht das Grundgerüst des Iridium Synthesizers aus. Doch schon die Oszillatoren haben es in sich, sind sie doch eigentlich „Sammler“ verschiedenster Klangsynthesemodelle. Fangen wir bei ihnen an. Wie auch der Quantum Synthesizer und der Iridium Desktop hat auch das Keyboard wieder drei Digital-Oszillatoren an Bord. Jeder ist für sich ist ein eigenes Kraftwerk und stellt die Modelle Wavetable, Waveform, Particle, Resonator und Kernel bereit. Letztgenanntes Modell erreicht man durch gleichzeitigen Druck auf die beleuchteten Taster für die Wavetable- und Waveform-Klangerzeugung.

Somit stehen jedem Oszillator fünf Klangerzeugungsmodelle zur Verfügung. Manipulieren oder besser programmieren kann man jedes Modell einerseits über die korrespondieren Hardware-Regler oder/und die erweiterten Parameter-Einstellmöglichkeiten der passenden Menüs, auf die man über das Touchdisplay zugreifen kann. Dreht man an einem Regler oder drückt einen bestimmten Taster, wird sofort das passende Display angezeigt. Man wird also in den Edit-Prozess förmlich reingesogen. Das war auch schon beim Quantum so, macht mir aber auch in der dritten Ausgabe dieses Synthesizers immer noch Spaß, zumal die Steuerung der Parameter über das Display und dessen Kontrollreglern ganz hervorragend funktioniert.

Die Hardware-Regler eines Oszillators haben für jede Betriebsart eine andere, modellabhängige Funktion. Welche, kann man an einer kleinen Beschriftung unterhalb des entsprechenden Reglers ablesen. Auch hier gibt das aufgerufene Menü durch Echtzeitanzeigen Auskunft, welchen Wert eines Parameters man gerade einstellt. Easy. Der Wavetable-Oszillator ist die klassische Verbeugung vor allem, was einst aus dem Hause PPG gekommen ist. Der Waveform-Oszillator bedient eher die klassischen Synthesizer-Schwingungsform, wobei man über den Count-Regler bis zu acht Kopien des generierten Signals erzeugen kann. Das Stichwort an dieser Stelle heißt SuperSaw. Und nicht wundern: Auch an dieser Stelle taucht der Kernel-Begriff für die Anzahl der erzeugten Kopien auf. Das hat aber mit dem Kernel-Modell des Oszillators nicht zu tun.  Über die Hardware-Regler, sowohl beim Oszillator als auch bei den Kontroll-Reglern des Displays, zeigt jedes Menü zusätzlich noch Tabs und teilweise Popup-Menüs zum Zugriff auf tieferliegende Parameter, wie zum Beispiel MIDI-Learn-Funktionen an. Wie gesagt, die Klangerzeugungen sind teilweise recht komplex und müssen Schritt für Schritt entdeckt und erarbeitet werden. Gerade der Particle-Generator ist eine wahre Spielwiese für Sounddesigner.

Über ihn kann man Samples laden und manipulieren. Das können die werksseitig mitgelieferten Samples oder auch eigene sein, die man ins Gerät laden muss. Einerseits geht das über den Audiorecorder, der entweder interne Signale aufnimmt, die am Ausgang anliegen oder die über die Audioeingänge ins Gerät eingespielt werden. Alternativ kam man Samples aber auch über einen USB-Drive in den Iridium laden. Das müssen dann Samples im WAV- oder AIFF/AIFC-Format mit Bit-Raten von 8 bis 32 (Fließkomma) mit empfohlenen 44,1 kHz Samplerate sein. Nun kann man mit dem Particle-Generator einerseits normales Sample-Playback betreiben oder – und das ist viel interessanter – Granular-Playback. Mit zuletzt genannter Methode wird ein Sample in kleinste Teile, sog. Grains, zerlegt, die in beliebiger Reihenfolge abgespielt und in Beginn, Ende und Dauer manipuliert werden können. Um digitale Artefakte zu unterdrücken, sind weitere Manipulationen über Envelopes möglich und nötig. Da heutzutage schlecht wieder gut ist, sollte man sich also nicht scheuen, mit 8-Bit Samples zu experimentieren. Klangerzeuger Nummer 4 in diesem Reigen ist der Resonator, mein persönlicher Lieblingsklangerzeuger. Der Resonator ist ein Ding, das ständig schwingt. Ein Startimpuls wird durch ein zur Resonanz gebrachtes Filter geschickt und in eine Feedback-Schleife gebracht, die zunächst einen nach Ringmodulation klingenden Sound erzeugt. Dieser ist natürlich veränderbar, wobei die Obertonstruktur komplett verändert werden kann. So können einerseits schräge, perkussive Sounds oder welche, die nach Saiteninstrumenten klingen, erzeugt werden. Richtig interessant wird es, wenn man eigene Samples in den Resonator lädt. Kann man sich ja vorstellen …

Waldorf Iridium Keyboard Synthesizer

Abschließen möchte ich das Kapitel Iridium Oszillator mit der fünften Klangerzeugungsmethode, dem Kernel-Mode. Bei ihm dreht es sich um gegenseitige Modulation mehrerer sogenannter Kernels. Bis zu sechs Kernels können innerhalb eines Oszillators erzeugt und gleichsam einem modularen System gegenseitig „gepatcht“ werden. Jeder Kernel kann frei mit dem nächsten verbunden werden und auf jeweils anderes Klangmaterial zugreifen, egal ob das klassische Schwingungsformen, Noise oder Wavetables sind. Modulation kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Egal ob Amplituden- Frequenz-, Phasen- oder Ringmodulation. Alles ist möglich. Den Kernel-Mode nur als großen FM-Synthesizer zu bezeichnen, greift an dieser Stelle zu kurz, geht gedanklich aber in die richtige Richtung. In der Bedienungsanleitung steht an der entsprechenden Stelle: Get lost! Das trifft es wohl am besten. Aber auch, wenn alles hier so einfach klingt. Gerade im Kernel-Mode ist eine gewisse Einarbeitung erforderlich und man sollte mit einem einfachen Modell aus zwei Kernels anfangen, um die prinzipielle Funktionsweise dieses Oszillatortyps zu verstehen.

Man merkt schon hier, dass die Möglichkeiten innerhalb der Klangerzeugung des Iridium Keyboards gewaltig sind und noch gewaltiger werden, wenn man alles mal drei nimmt. Da ist es beinahe schon langweilig, über den kleinen Oszillatormixer zu sprechen, in dem die drei Oszillatoren in Balance zueinander gebracht werden können, wenn – ja wenn – nicht der Routing-Taster zu diesem Mixer gehören würden. Ein Druck auf ihn öffnet ein neues Display, das auf das nun folgende Modul hinweist, dem die Ausgangssignale der einzelnen Oszillatoren unterschiedlich zugewiesen werden können: dem Filter oder besser den Filtern.

Die Dual Filter Sektion des Waldorf Iridium Keyboard

Waldorf Iridium Keyboard Synthesizer

Die Filter, Hüllkurven und LFO Section des Waldorf Iridium Keyboard-Synthesizers

Die Filter des Iridium sind, wie bereits erwähnt, nur noch digital und verfügen über einen Stereo-Signalweg. Was sich schon beim Quantum abzeichnete und im Iridium Desktop-Synthesizer bestätigte: Die digitalen Filter klingen einfach gut und sind extrem umfangreich, was sowohl die Anzahl der Modelle als auch ihre Parameter an sich betrifft. Eigentlich hat der Iridium Synthesizer ja drei Filter. Die klassischen Dual-Filter 1 und 2 und den Former, der zusätzliche Filtermodelle bereitstellt. Die Dual-Filter können zusammen oder getrennt editiert und bedient werden. Je Filter gibt es drei Hardware-Regler für Cutoff, Resonance und das Filter-Modell, das man einsetzen möchte. Mehr bedarf es zunächst nicht. Das zu den Filtern korrespondierende Display ermöglicht den Zugang zu weiteren Features wie Panorama, Keytrack, Routing und auch den Link-Mode, mit dem man beide Filter unabhängig oder gemeinsam in verschiedenen Betriebsmodi laufen lassen kann. Im Opposition-Modus kann man zum Beispiel die Cutoff-Frequenzen beider Filter mit einem Regler gegenläufig steuern. Oder man übergibt diesen Job einer Modulationsquelle in der Modulationsmatrix.

Wie auch immer. Im Wesentlichen stehen in den Dual-Filtern die klassischen Tiefpass-, Hochpass- und Bandpass-Modelle von Quantum, Nave, Largo, PPG u. a. Synthesizern mit 12 dB und 24 dB Flankensteilheit in unterschiedlichen Verzerrungsstufen bereit. Der Klang ist dann mal mehr oder mal weniger aggressiv. Da sollte für jeden was dabei sein. Wem das nicht reicht, der sollte noch den Former aktivieren, der beim Iridium Desktop noch Digital Former hieß. Hier kann man zusätzlich auf Notch-Filter, Bit-Crusher, Kammfilter, Ringmodulatoren und andere Modelle zugreifen. Für reichlich Krach ist also gesorgt. Bei all diesen Möglichkeiten ist auf das Routing der Audiosignale ein besonderes Augenmerk zu richten. Deshalb gehört zum Filter-Display auch das Tab für das Signal-Routing, das aus der Mixer-Sektion heraus aktiviert werden kann. Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass man natürlich weiterhin grafische Elemente, wie Frequenzkurven der Filter oder die Hüllkurven direkt auf dem Touchdisplay editieren kann. Einfach den Finger auf den Kurvenparameter legen und los geht’s. Das betrifft natürlich Parameter anderer Funktionen, die grafisch editiert werden können. Interaktion wird beim Iridium Synthesizer sehr groß geschrieben.

Die Hüllkurven des Iridium Synthesizers

Der Iridium Synthesizer ist reichlich mit Hüllkurven ausgestattet. Auf dem User-Panel gibt es Hardware-Regler für die drei Standard-ADSR-Hüllkurven. Zwei für die Dual-Filter und eine für den Amp. Zusätzlich gibt es drei Regler für die Justierung der Velocity und des Filter-Amounts. Darüber hinaus gibt es noch drei weitere, frei-editierbare Hüllkurven, die auf dem Display eingestellt werden können und als zusätzliche Modulationsquellen dienen.  Mehr Parameter erreicht man über das Hüllkurven-Display (Envelopes). Dort kann man jeden Parameter einer Hüllkurve wiederum in der Modulationsmatrix modulieren. Hierzu steht neben jeden Parameter, zum Beispiel neben Attack der Eintrag Mod. Drückt man diesen, erscheint ein Popup-Menü, das weitere Einstell- und Modulationsmöglichkeiten enthält. Ich wiederhole mich da gerne, aber das geht an etlichen Stellen schon ziemlich tief. So gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine Hüllkurve zu triggern, sie kann über Delay verzögert gestartet werden, die Flankensteilheiten der Attack-, Decay- und Release Kurven kann von linear auf exponentiell eingestellt werden und die Hüllkurven können geloopt werden. Wer mit negativen Hüllkurven arbeiten will, hat die Möglichkeit, ein negatives Amount der Hüllkurven in der Modulationsmatrix einzustellen.

Waldorf Iridium Keyboard Synthesizer

LFOs des Waldorf Iridium

Ähnlich umfangreich wie bei den Hüllkurven sieht es in der LFO-Sektion aus. Ganze sechs LFOs stellt der Iridium bereit, wobei die LFO 1 und 2 über Hardware-Regler in der Frequenz und in ihrem Amount gesteuert werden können. Die klassischen LFO-Schwingungsformen Sinus, Dreieck, Rechteck, Sägezahn (down), Sägezahn (up) und Sample & Hold können im Display über den Shape-Regler ausgewählt werden. Der Warp-Regler steuert, wie sehr die Grundschwingungsform gefaltet und in ihrer Struktur verändert werden kann. Damit ist die Erzeugung ganz anderer Modulationssignale möglich. In der rechten oberen Ecke des LFO-Displays findet man den virtuellen Mod-Targets-Taster. Ist der aktiviert, öffnet sich eine neue Seite, über die Modulationspfade in der Modulationsmatrix erzeugt werden können. Über die Add-Funktion (Popup im Display) kann man in der Modulationsmatrix gezielt Controller auswählen, die bestimmte Parameter eines LFOs steuern. So kann man zum Beispiel dem Modulations-Wheel sagen, dass es die Frequenz eines LFOs variiert usw. Über Clear-all kann man diese Funktion wieder löschen.

Effekte des Waldorf Iridium Keyboards

Gleich unterhalb der Regler für die LFOs befinden sich die Regler für die Effekte des Iridium Synthesizers. In gleichermaßen minimalistischem Auftritt gibt es für Effect 1 und Effect 2 zwei Regler, die mit Control und Amount bezeichnet sind. Dreht man an ihnen, geschieht zunächst … nichts, außer dass das Effects-Display angezeigt wird und ausweist, dass der Iridium insgesamt fünf Effect-Slots im Portfolio hat. Was ist da los? Nun offenbar ist man nicht von einer Standardbelegung des ersten und des zweiten Effect-Slots mit vielleicht Hall und Delay ausgegangen, sondern hat alle Effekte auf off gestellt. Man muss also zunächst einen Slot auswählen und manuell durch Zuweisung eines der acht Standard-Effekte Phaser, Chorus, Flanger, Delay, Reverb, EQ, Drive oder Compressor aktivieren. Die beiden Hardware-Regler kontrollieren im Fall eines Delays die Parameter Dry/Wet und Feedback usw. Weitergehende Parameter müssen über die Display-Regler eingestellt werden. Alle fünf Effect-Slots beinhalten jeweils dieselben acht Effekte. Zu jedem Effekt wird eine kleine Auswahl an Presets bereitgestellt. Das ist dann z. B. Ping Pong oder Long and Soft usw. Eine Zuweisung der Effekte an verschiedene Stellen innerhalb des Signalwegs ist nicht möglich. Das weist ein Blick zurück in die Routing-Tab aus.

Alle fünf Effekte wurde an das Ende des Signalwegs in einer Perlenschnur aneinandergehängt, was wirklich wenig flexibel ist. Ich halte das für ein Manko. Nicht nur dass die Gefahr besteht, einen höllischen Klangbrei zu erzeugen. Bei fünf Effekten wäre es doch toll, wenn man den einen oder anderen Effekt irgendwo im Signalweg, vielleicht zwischen einem Oszillator und einem Filter hätte platzieren können. Da käme doch bestimmt was Tolles bei raus. Das bringt mich auch gleich zu einer Kritik am Routing an sich. Ich halte es bei den gebotenen Möglichkeiten für zu unflexibel. Ich hätte mir auch angesichts des Touch-Displays eine Art grafische Editierung gewünscht, wo man sich seinen Synthesizer gleichsam eines modularen Systems selbst hätte aufbauen können. Und wenn nicht „frei programmierbar“, dann doch wenigstens mit mehr hinterlegten Routing-Modellen. Wie auch immer. Die fünf Effekte seriell in eine Reihe zu hängen und diese nicht aufzubrechen halte ich für keine dauerhaft glücklich machende Lösung. Irgendwie hat mir damals der separate Compressor Regler im Ausgang des Quantum Synthesizers gut gefallen. Das war eine kleine, feine und hilfreiche Idee. Den Regler gibt es nun nicht mehr. Allerdings gibt es den Master-Compressor noch immer. Man findet ihn im Master-Display (Master) und braucht dafür keinen separaten Effektkanal einzusetzen, es sein denn, ein spezieller Sound soll zusätzlich noch mehr „Dichte“ erhalten.

Modulationsmatrix des Waldorf Iridium

Über einige Möglichkeiten der Modulationsmatrix hatte ich ja bereits geschrieben. Sie verfügt insgesamt über vierzig Slots, also vierzig Modulationspfade mit, wenn ich richtig gezählt habe vierundfünfzig Modulationsquellen denen einhundertneunzig Modulationsziele gegenüberstehen. Das ist eine Menge. Normalerweise wird man seine Modulationspfade in diesem Menü zusammenstricken. Man kann aber auch alternativ auf den Mod-Taster unterhalb des Displays drücken und manuell einen Modulationspfad erstellen, indem man den Regler des Modulationsziels dreht und dann die Quelle auswählt. Das kann man sozusagen als Quick-Edit-Methode ansehen.

Nicht auf dem Display für die sechs LFOs, sondern als zusätzliches Angebot im Mod-Menü findet man in einem zweiten Tab untergebracht, den Komplex-Modulator. Dieser ist für mich ein weiteres Modulations-Highlight. Der Komplex-Modulator ist ein erweiterter LFO, dessen Ausgangsschwingungsform aus zwei unterschiedlichen Eingangsschwingungsformen Curve A und Curve B gemischt wird. Der Witz ist, dass jede dieser Curves in bis zu 32 Parts unterteilt werden und dass jeder Part seine eigene Form erhalten kann. So kann auf einen ersten sinusförmigen Part ein zweiter folgen, der rechteckig ist oder exponentiell usw. Die Amplituden der einzelnen Parts können auch manuell auf dem Touch-Display editiert werden. Hat man sich so die Curves A und B zusammengebastelt, wechselt man in den Komplex-Mode (Tab) und kann nun die Summe beider Curves die Komplex-Schwingungsform in Frequenz, Amplitude und in weiteren Parametern editieren. Man kann die Anteile von Curve A und Curve B am Gesamtsignal einstellen (Blend), man kann das Signal mit Warp „falten“ und man kann mit Entropie eine Störung bzw. Ungenauigkeit im Ausgangssignal einbringen, die aus einem ursprünglich glatten Signal eine Art Rauschen macht. Der Komplex-Modulator hat sehr viele interessante Möglichkeiten zu bieten und ich frage mich, ob man nicht gleich und konsequent auf dieses Konzept hätte setzen sollen, anstatt sechs LFOs einzubauen, die ja eher einen gewohnten Charakter haben. Schließlich könnte man ja auch den Komplex-Modulator zu einem ganz langweiligen Standard-LFO herunterbrechen. Wie auch immer. Der Komplex-Modulator ist ein tolles Ding, mit dem man sehr kreativ arbeiten kann.

Der polyphone Aftertouch des Keyboards

Waldorf Iridium Keyboard Synthesizer

Meisterhaftes Design – Der Waldorf Iridium Keyboard-Synthesizer

Viele weitere Features, die dieser Synthesizer zu bieten hat, werden wir in diesem Artikel nicht berücksichtigen. Das ist zum Beispiel der Split/Layer Mode, der bei sechzehn Stimmen, die dieser Synthesizer nun hat, wirklich viel Sinn ergibt. Oder das ist der Arpeggiator, mit dem man eingespielte Noten auf einunddreißig verschiedene Arten rhythmisieren und dann modifizieren kann. Dann gibt es den Sequencer, den man grafisch editieren und der maximal 32 Schritte weit gehen kann. Parallel dazu gibt es einen Parameter-Sequencer und die Pad-Trigger-Matrix des Iridium Deskto- Synthesizers hat auch ihren Weg in die Keyboard-Version dieses Synthesizers geschafft. Nun allerdings virtuell. Was gibt es noch? Es gibt noch immer ein virtuelles X/Y-Pad, das man über die Modulationsmatrix routen kann und es gibt bereits erwähnte 4 CV-Eingänge, die man ebenfalls in der Modulationsmatrix auf eines der einhundertneunzig Modulationsziele routen kann. Man sieht: Altbekanntes wurde übernommen, es gibt aber auch Neues zu verkünden. Und das ist nun das vieroktavige Fatar-Keyboard mit polyphonem Aftertouch.

Darauf haben viele gewartet und dennoch ist beinahe kaum etwas Besonderes daran, so unspektakulär kommt dieses neue Feature daher. Es muss lediglich die Entscheidung getroffen werden, ob man einen bestimmten Sound mit monophonem oder mit polyphonem Aftertouch spielen will. Das macht man im Master-Display (Master-Button) innerhalb der Level-Page. Am unteren Rand findet man das Poly At Tab, das zur Einstellung des Aftertouch-Modus dient. Hat man sich entschieden, kann man noch mit den folgenden Tabs At Attack und At Release das Sprungverhalten einstellen, sobald eine gedrückte Taste ein Aftertouch-Signal auslöst. Kurz: Man kann das ganze Verhalten hier etwas weicher gestalten, wenn man das denn will. Weitere Poly At Parameter kann man im Global-Menü unter System und Calibrate AT einstellen. Zum Beispiel ab welchem Threshold das Aftertouch anspricht. Mehr ist das nicht. Auf welches Modulationsziel das Aftertouch-Signal geroutet werden soll, stellt man wie immer in der Modulationsmatrix ein. Der Source-Eintrag heißt After Touch (nicht Aftertouch). That’s it. Und darauf haben wir uns nun so lange gefreut und hoffen, dass der Quantum eines Tages auch noch so ein schönes Keyboard bekommen wird.

Die Macro Funktion des Waldorf Iridium Keyboards

Waldorf Iridium Keyboard Synthesizer

Die Performance Section des Waldorf Iridium Keyboard-Synthesizers

Bei dem letzten hier vorgestellten Feature handelt es sich um eine weitere, neue Funktion, die es weder beim Quantum Synthesizer noch beim Iridium Desktop-Synthesizer gibt. Es handelt sich um Automatisierungshilfen in Form von sechs Tastern, die sich links vom Keyboard in der Play-Zone befinden. Aktiviert und editiert werden sie durch den dazugehörenden Macro-Button, mit dem das entsprechende Display geöffnet wird. Aktiviert man einen der sechs Taster, kann man diesem aus einer Liste bestimmte hinterlegte Funktionen zuordnen. Das kann zum Beispiel die Aktivierung eines Glide-Effekts sein oder man kann ein voreingestelltes Transpose abrufen. Auch der Start des Sequencers je Layer ist möglich. Aus insgesamt dreizehn Funktionen kann man auswählen und damit maximal sechs Makros in einem Patch speichern. Gut finde ich, dass der Macro-Button erlischt, sobald man das Display wechselt, um sich zum Beispiel die Filter anzuschauen. Die Taster, hinter denen ein aktives Macro hinterlegt ist, leuchten trotzdem, wodurch man automatisch weiß, dass auf diesem Taster ein aktives Macro liegt. Will man nachschauen, welches das ist, muss man erneut auf den Macro Button drücken und das Display springt zurück auf die Macro-Anzeige. Eigene Macros kann man nicht programmieren. Die Zeit wird zeigen, ob das überhaupt erforderlich ist. Jedenfalls hat sich der Hersteller dadurch viele separate Hardware-Schalter gespart. Eine schöne Idee.

Noch ein letztes Wort zur MPE-Fähigkeit. MPE steht hier nicht für Maximum Permissible Error, sondern für MIDI Polyphonic Expression, was auch mehr Sinn ergibt. MPE ist eine Methode, um mehrere Dimensionen eines Klanges polyphon zu steuern. Im „normalen“ MIDI werden kanalweite Nachrichten (wie Pitchbend, CCs und Channel-Aftertouch) gleichzeitig auf alle gespielten Noten angewendet. Mit MPE wird jeder Note ein eigener Kanal zugewiesen. Ein MPE-Instrument hat typischerweise drei Dimensionen. Jeder Achse können verschiedene Klangparameter zugeordnet und pro Note angewendet werden:

Links-rechts/X-Achse (als MIDI Pitchbend gesendet) – Dies steuert die Tonhöhe der Note, wobei der Bereich mit eingestellt wird den PB-Bereich für den entsprechenden Oszillator.

Front-Back/Y-Achse (gesendet als MIDI CC 74) – steuert den Zielparametersatz für die Modulation mit der Quelle MPE Y-Achse.

Pressure/Z-Achse (als MIDI Channel Aftertouch gesendet) – dies steuert die Aftertouch-Modulationszuweisungen.

Um das nochmals deutlich zu machen: MPE-Fähigkeit bedeutet die Möglichkeit einer erweiterten Steuerung des Iridium Synthesizers von außerhalb. Das können zum Beispiel Controller von Linnstrument, Keith McMillen KBP4, Roli oder andere sein.

So, das war meine kleine Reise durch den neuen Iridium Keyboard-Synthesizer von Waldorf. Der Iridium ist aus meiner Sicht ein ganz scharfes Schwert, das man sich unbedingt einmal anschauen und testen sollte. Steht hier ein neuer Klassiker? Ich denke ja.

Mit Dank an Rolf Wöhrmann von Waldorf für diverse, auch mentale Updates.

PS. Zum Schluss noch eine aktuelle Information von Waldorf:

„Alle nötigen Dateien (OS, Factories, Init Files …)
findest du jetzt in deinem „myWaldorf“ account.

Quantum und Iridium Desktop User finden dort auch die
„additional“ Keyboard Patches. Insgesamt 248 neue …“

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Fazit

Langsam wird es schwierig, für welches Instrument man sich entscheiden soll. Wer vorne mitspielen will – im wahrsten Sinn des Wortes – kommt an dem aktuellen Iridium Keyboard-Synthesizer kaum vorbei. Wer die ganze Power im Rack braucht, kann guten Gewissens auf die Desktop-Version dieses Synthesizers zurückgreifen. Und der Quantum Synthesizer? Ich muss gestehen, dass es langsam schwierig für ihn werden könnte. Ein fünfoktaviges Schlachtschiff ist er immer noch. Allerdings eines mit nur acht Stimmen. Natürlich schreibe ich diesen Klassiker hier nicht ab, wird er doch Software-seitig auf dem bestmöglichen Stand gehalten. Aber er könnte gut ein kleines Hardware-Update bzgl. Keyboard und Stimmenzahl vertragen. Und wenn ich Rolf Wöhrmann richtig verstanden habe, stehen die Chancen dafür auch gar nicht so schlecht. Es dreht sich um die Einbindung des Quantum Synthesizers in ein größeres System aus wenigstens einem Iridium Synthesizer und einem Quantum bestehend, damit man mit ihm „Voice-Chaining“, also die Erhöhung der Stimmenzahl, durchführen könnte. Irgendwas in dieser Richtung wird wohl kommen, denn den Quantum standalone zu halten, könnte bei den angebotenen Möglichkeiten der Iridium Serie problematisch für den Quantum Synthesizer werden. Und das wäre eigentlich schade, denn das ganze Plattformkonzept beider Synthesizer ist eindeutig auf Weiterentwicklung und Langlebigkeit ausgelegt. Wir reden ja hier auch über Verkaufspreise. 2.849 Euro UVP für das neue Iridium Keyboard mit all seinen Möglichkeiten, ist schon eine echte Kampfansage. Auch für die Konkurrenz aus eigenem Haus. Wie auch immer. Der Iridium Keyboard Synthesizer ist ein Instrument der absoluten Spitzenklasse und etwas für jeden, der kein weiteres Instrument braucht, das der Vergangenheit huldigt, sondern eines das noch immer oder vielleicht sogar mehr denn je zukunftsweisend ist und Sounddesignern auch weiterhin viel Spielraum für die eigene Kreativität geben wird. Den Iridium Keyboard-Synthesizer zu spielen, macht einfach Spaß. Man beginnt irgendwo und landet garantiert nicht dort, wo man mit seinem Sounddesign ursprünglich hinwollte. Und das ist genau der Reiz an gelungenen Synthesizern. Man will gar nicht aufhören, an diesem Ding herumzuschrauben. Ja und klanglich ist der Iridium sowieso über allem erhaben, Würde ich Polyphonic Aftertouch fälschlicherweise mit „PHAT“ abkürzen, träfe es dennoch haargenau meine Einschätzungen bzgl. des gesamten Iridium Keyboard-Synthesizers. Exzellent!

Plus

  • 5 umfangreiche Synthese-Modelle je Oszillator
  • 16 Stimmen
  • Keyboard mit polyphonem Aftertouch
  • Macro-Funktionen
  • großes, gut zu bedienendes Touch-Display
  • sehr umfangreiche Modulationsmöglichkeiten

Minus

  • nur ein Paar Audioausgänge
  • keine Zugsicherung für den Netzstecker
  • Kopfhöreranschluss nicht von vorne zugänglich
  • Effektkette nur seriell vor den Ausgängen geroutet
  • Routing

Preis

  • 2.849,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Steffog

    Vielen Dank für den ausführlichen Test und die coolen Soundbeispiele.
    Ich habe die (vielleicht unclevere) Idee, dass der Iridium meinen Virus ablösen könnte.

  2. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    Bernd: […] „Leider befinden sich der Kopfhöreranschluss und Lautstärkeregler auf der Geräterückseite. Ich bemängele das immer wieder, denn es ist unpraktisch“.[…]

    Das gilt für den Lautstärkeregler ausschließlich des Kopfhörers, richtig? Der normale MainOutput Lautstärkeregler ist schon front? Ist bei meinem Moog übrigens auch so und es ist in der Tat sehr unpraktisch. Ich benutze daher immer den Kopfhörerausgang des Interfaces und dessen Regler.

    Nachtrag: Hab’s entdeckt: Ist beim Iridium der Master-Volume, rechte Seite front ein weißer Poti. Ok, alles somit klar! Aufklärung und Richtigstellung muss sein. :) Gilt also ausschließlich für den Kopfhörerausgang.

    • Profilbild
      Bernd Kistenmacher AHU

      @Filterpad Ja ja, der Kopfhörer ist separat geregelt. Also Anschluss und Regler sind hintn. Master Volume ist auf dem top-Panel ganz Rechts. Der helle Knopf ;-)

  3. Profilbild
    Marco Korda AHU

    Vielen Dank, Bernd, für diesen gelungenen Artikel zu einem gelungenen Instruments. Tolle Kiste, Herr Kistenmacher. Manchmal brauch es ein paar Revisionen, bis man ankommt.

    Da das Virus ja grad sowieso auf dem Rückzug ist, kann Access ja tatsächlich gleich mit einpacken.

  4. Profilbild
    bluebell AHU

    Ich hab lange gedacht, wozu braucht man polyphonen Aftertouch? Aber wenn ich mir vorstelle, durch Fingerdruck nur EINEN Ton eines Akkords mit Vibrato oder Pitch Bend zu versehen und dadurch neuartige Schwebungseffekte erreichen zu können, dann ist das schon verlockend.

    • Profilbild
      Bernd Kistenmacher AHU

      @bluebell Also wenn man das Feature in der Engine schon anbietet, ist es auch schön, wenn an es ohne Umstände nutzen kann. In gewisser Hinsicht hat man nun mit dem Iridium Keyboard auch eine gewisse masterkeyboard-Funktionalität. Wenn ich es richtig weiß, versteht auch U-He’s DIVA polyphonen Aftertouch. Wie etliche andere Synths auch. Muss ich mal ausprobieren. Ich hoffe inständig, das es für den Quantum ein Austausch-Keybed geben wird…

  5. Profilbild
    justme

    Ich will ja hier kein Spielverderber sein.
    Aber Leute, bei aller Sympathie zur Marke Waldorf, die ich auch teile :
    Eeeeendlich ein richtig toller Synth, der zudem alles an Polypressure-fähigen Synthesizern im Studio als Masterkeyboard bedienen könnte – und dann 4 Oktaven???
    Der ein oder andere mag 4 Oktaven gut finden, genau so viele stoßen bei breitem Spiel permanent an die Grenzen.
    – Das, sorry, hätte in einem Test erwähnt werden müssen! –
    Ich hatte/hätte mich extrem auf den Synthesizer gefreut.
    Neben Microwave1, Prophet 10,Voyager und OB6 wäre er genau der Wunschsynthesizer, der die digitalen Parts, wie auch die Ansteuerung der polypressurefähigen Instrumente übernommen hätte.
    Mit 4 Oktaven erübrigt sich dieser Synthesizer für mich von selbst, wirklich schade…

    • Profilbild
      Bernd Kistenmacher AHU

      @justme Glaube mir, das stört nicht wirklich. Ich muss sagen, ich finde den Iridium in seiner „kompakten“ Art sogar etwas gelungener, als den Quantum, der immer noch nur acht Stimmen hat. Aber das steht ja auch so in meinem Fazit ;-9

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        justme

        @Bernd Kistenmacher “ Glaube mir, das stört nicht wirklich. “
        Das ist die, sorry, bescheuertste Antwort, die ich überhaupt je in einem Forum bekommen habe !
        Was willst Du mir damit sagen ?
        Das Du mich nicht für befähigst hälst, einen wirklichen Umfang von 5 Oktaven für meinen spielerischen Anspruch zu brauchen?
        O.K., bei 3. Satz der Mondscheinsonate habe ich vor 45 Jahren die Segel gestrichen, das räume ich ein, vieleicht müssen dann ja 4 Oktaven genug sein…
        So, lieber Bernd Kistenmacher, geht man, wenn man von sich behauptet zu testen ( was eigentlich eine gewisse Objektivität beinhalten sollte) , nicht mit Kritik, und konstruktiver schon gar nicht um.
        Es mag Gründe geben, warum Waldorf das so macht. Um einen Endpreis zu halten, der unter einer Schwelle bleibt. Um die Logistikkosten im Rahmen zu halten . Weil auch viele User es so kompakt wollen. Weil man sich von Quantum unterscheiden will.
        Deine Art, wie Du hier gerade mit Kritik umgehst, wird der Firma Waldorf, die ich, seit ich vor über 40 Jahren meine Microwave bekam, extrem schätze, nicht gerecht…

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          Steffog

          @justme Es gibt offensichtlich unterschiedliche Herangehensweisen an diese Instrumentengattung.
          Von all meinen angeschafften (und wieder verkauften) elektronischen Tasteninstrumenten schätze ich die MOTIF 8 Tastatur am meisten. Auch die vom Virus TI finde ich gut, ist allerdings von Machart und Umfang her ein Unterschied.
          Auf dem Virus fiele es mir nicht ein, darauf umfangreiche klassische Werke zu spielen, statt dessen liebe ich ihn für Pads, Bässe und lebendige Sounds, die ich von Synthesizern erwarte.
          Ich persönlich finde vier Oktaven für einen Synth ganz ordentlich und ausreichend.
          Vielleicht legt Waldorf ja noch mit einem Iridium Keyboard XL nach. ;-)

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            Bernd Kistenmacher AHU

            @Steffog Der Punkt ist, dass wir hier von einem Desktop Synthesizer reden, der nun ein Keyboard mit polyphonem Aftertouch bekommen hat. Ein Schritt in die richtige Richtung. Das Instrument ist nach wie vor ein Iridium Synthesizer und kein „Mini-Quantum“ Ein ursprünglich sehr kompakter Synthesizer ist nun immer noch Kompakt. In Anbetracht der Überlegung, dass viele wohl reichlich Synthesizer mit fünf oder mehr Oktaven im Studio haben, reicht mir das vier-oktavige Keyboard an dieser Stelle vollkommen aus.
            Der zweite Punkt ist (und da bin ich mir ziemlich sicher), dass es bestimmt zukünftig ein Austauschkeyboard für den Quantum geben wird, sobald dieses von Fatar gebaut wird. Das ist meine persönliche Ansicht dazu. Alternativ ist die Idee mit deinem Iridium XL nicht schlecht. Das wäre dann allerdings das Ende von Quantum. Man wird sehen…

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              Codeman1965 AHU

              @Bernd Kistenmacher Pöhser Pernd, aber echt jetzt…!

              Du hättest bei Bild 1, 7 und 10 wirklich, entweder durch fette Bildunterschrift oder rote Markierungen, deutlich machen MÜSSEN, daß der Tastaturumfang wirklich unter aller Kanone ist!

              Und so nichtssagende,total versteckte Sätze wie „Das Iridium Keyboard hat ein neu designtes halb-gewichtetes vier-oktaviges Keyboard mit polyphonem Aftertouch (Fatar TP/8SK), das obgleich derselben Bezeichnung eine modernisierte Version des Keyboards ist, das im Quantum bereits verbaut worden ist.“ reissen dann auch nichts mehr raus…!

              Und Deine unsägliche Art, auf überzogene Kritik lediglich mit dem sachlichen Kundtun Deiner Meinung zu antworten, ist kaum noch in Worte zu fassen… [ironie off]

              Danke für den sehr ausführlichen und umfangreichen Test…! :-)

                • Profilbild
                  Codeman1965 AHU

                  @Bernd Kistenmacher Hüstel:

                  Das [ironie off] galt dem gesamten Text bis da hin… ;-)

                  Mag sein, daß für den Einen oder Anderen 4 Oktaven bei einem All-In-One-Synth zu wenig sind, aber die Meisten dürften doch zumindest eine 61er, wenn nicht sogar 73/88 ihr Eigen nennen.

                  Ich fand’s bloß nicht so pralle, daß hier deswegen so ein Faß aufgemacht wurde… ;-)

                  • Profilbild
                    Bernd Kistenmacher AHU

                    @Codeman1965 Ok, verstanden. Bitte entschuldige. Ich finde den Trend der Diskussion ja auch ein wenig schrill. Hier wird schließlich niemand seine eigene Einschätzung zum Thema verboten.

                    • Profilbild
                      Codeman1965 AHU

                      @Bernd Kistenmacher Nein, um Gottes Willen…!

                      Ich halte es nur für ziemlich schräg, wenn ein Testbericht wie Deiner hier wirklich sehr detailliert ein Instrument beschreibt, und Du dann dafür angegangen wirst, daß Du die eine oder andere Eigenheit nicht als No-Go brandmarkst.

                      Ist ja wie im Mittelalter, wo der Überbringer der Nachricht und nicht der Verursacher auf’s Schaffott soll… :-)

    • Profilbild
      temporubato

      @justme Hi,

      Fatar hat mit der 49er Version des Keybeds angefangen ein Poly AT Option anzubieten. Wir waren bei der Erprobung und Umsetzung im Iridium da eng mit dabei. Sobald Versionen mit größerem Umfang erhältlich sind wie z.B. eine 61er, werden wir damit sicherlich was Schönes anstellen :-)

      LG
      Rolf

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        Dr. Robert Skerjanc RED

        @temporubato Ich kann es jetzt bestätigen, der Poly-AT auf dieser Fatar-Tastatur ist ein Gedicht!

        Sehr nuanciert, sogar in der Hard-Einstellung für mich gut empfindlich. AT reagiert sogar gut, wenn man hinten an den Tasten drückt, was sich bei Akkorden oft nicht vermeiden lässt. Schwarze und weißenTasten sind gut ausgewogen. Mit der richtigen Velocity-
        Werten, zusammen mit der A/R des Aftertouch findet man eine wunderbar musikalische Einstellung.
        Bitte als nächstes ein 5-Oktaven Keyboard!

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      filterfunk

      @justme Sehe ich auch so.
      Deshalb habe ich mich für den Hydrasynth Deluxe entschieden und der Iridium kommt als Desktop Version irgendwann dazu.
      Ich finde schon 5 Oktaven reichlich knapp und es nervt mich einfach, wenn im Live Spiel die Tasten ausgehen….

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        Dr. Robert Skerjanc RED

        @filterfunk Gerade der Hydrasynth hat mich beim Poly-AT überhaupt nicht überzeugt. Er ist zwar sensibel realisiert, macht aber zuweilen so starke Pegelsprünge, daß man damit nicht wirklich musikalisch spielen kann. Zu dem funktioniert der A/R Slew Limiter nicht wirklich. Und dann diese schlappe Tastatur. Ach ja, die schwarzen Tasten haben auch einen kürzeren Hebel als die Weißen, was das gleichmäßige AT-Spielen sehr erschwert. Das wurde hier auch nicht kompensiert.
        Ich vermute, dass das mit der Fatar-Tastatur und der Erfahrung bei Waldorf besser umgesetzt ist.

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          filterfunk

          @Dr. Robert Skerjanc Von der Haptik gibt es sicherlich bessere Tastaturen als die des Deluxe.
          Andererseits gibt es momentan kaum Tastaturen, die mich ansprechen.
          Man muss das Ganze dann auch in der Preis/ Gewicht/ Spielbarkeit/ Tastaturgröße – Relation sehen, und das passt aus meiner Sicht beim Deluxe.
          Ein Iridium Keyboard mit mind. 5 Oktaven und weniger trister Farbgebung wären aber schon attraktiv… :-)

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      m-ex

      @justme Hallo justme,

      ein wirklich konstruktiv gemeinter Vorschlag: Einfach auf dem Gebrauchtmarkt nach einem Roland A 50 umschauen. 76 Tasten mit polyphonem Aftertouch und mehr als robust gebaut.

      Grüße
      m-ex

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        justme

        @m-ex Danke, hatte ich nicht auf dem Schirm, schaue ich mir mal an.
        Wobei mich tatsächlich der Iridium als Keyboardversion sehr interessiert hätte, denn er hätte mehrere Dinge zusammengebracht.

      • Profilbild
        Herr_Melin

        @m-ex Ich hatte mir den A 50 vor vielen Jahren genau wegen des Polytouchs besorgt. Der war bei meinem Gerät aber unter aller Kanone. Man musste sich die Finger abbrechen oder noch besser mit dem großen Zeh im Stehen drauf spielen, um den Effekt überhaupt rauskitzeln zu können.

        Soweit ich hinterher gelernt habe, war der A 50 für seinen schwerfälligen AT bekannt. Ob Roland den Effekt nicht verstanden hatte oder ob es Alterungsgründe beim Sensor waren, weiß ich nicht. Ich würde von einem Kauf abraten.

        Alternativen wären vielleicht einige Ensoniq-Keyboards oder der GEM S2. Bei letzterem muss der Poly AT allerdings nach jedem Neustart (von Diskette!) erst neu aktiviert werden.

        Kein Vergleich auch zum Hydrasynth-Keyboard, das leider bei perkussivem Spiel Nachteile hat, aber wer ist in allen Sportarten Weltmeister …

  6. Profilbild
    Dirk Siegmund

    Ja, das Iridium-Keyboard ist schon ein tolles Ding. Hätte ich nicht schon einen Desktop-Iridium und einen Hydrasynth (mit Poly-AT), gäbe es wohl keine Alternative dazu.

    Ich bin allerdings nicht so ganz mit der Produktpolitik von Waldorf einverstanden.
    Der Quantum war mein Traum, mir aber etwas zu teuer. Kurz bevor ich das Geld dafür gespart hatte und zuschlagen wollte, war der Iridium da. Toll, kompatibel zum Quantum, da erledigt sich auch das Platzproblem und ich brauche nicht unbedingt analoge Filter… aber noch keine Ankündigung , dass es davon noch eine Keyboard-Version geben wird.

    Als B-Ware das Ding für unter 2k€ angeboten bekommen… Zuschlag.

    Normalerweise kommt immer erst die Keyboard-Version und dann ggf. ein Desktop, oder es werden von vornherein beide Versionen angekündigt.
    Ein Quantum-Besitzer, der nicht unbedingt analoge Filter braucht, muss sich jetzt veräppelt vorkommen, zumal der Quantum kein polyphones Aftertouch beherrscht und auch nur 8 Stimmen hat.
    Somit fällt zumindestens der Gebraucht-Marktwert für den Quantum jetzt massiv.
    Als Iridium-Desktop-Besitzer ärgert man sich eventuell ebenfalls, wenn man noch ein wenig gewartet hätte…

    • Profilbild
      mmiimmimiiimmmiimmi

      @Dirk Siegmund Ich teile deine Einschätzung, dass die Reihenfolge etwas seltsam ist und man sich als Kunde möglicherweise dämlich vorkommt. Selbst als Iridum-Käufer wäre die Info, dass noch eine Keyboard Version kommen wird, interessant und möglicherweise kaufentscheidend gewesen.

      Nun kommt mein Aber: Waldorf ist eine sehr winzige Firma und ich glaube nicht, dass es so geplant war, diese seltsame Reihenfolge der Veröffentlichungen zu gehen. Der Erfolg des Quantum und die lange und aufwändige Entwicklungszeit haben zum Iridium geführt, der in das neu entwickelte „Standard-Gehäuse“ kam, das für Kyra, M und eben den Iridum (und wer weiß, was noch kommt) gebaut wurde. Dann rief wahrscheinlich ein Mitarbeiter von Fatar an und frage „hey, wir haben hier ein cooles neues Keyboard, wollt ihr das mal ausprobieren?“. Waldorf nimmt dann das Gerät, das sich derzeit am besten verkauft und was durch die komplexe Soundengine am stärksten von dem Poly AT profitiert. Zack fertig, Iridium Keys.

  7. Profilbild
    Anthony Rother AHU

    Toller Testbericht. Vielen Dank.
    Der Iridium Keyboard macht richtig viel Spaß und ich muss sagen mir reichen die 4 Oktaven auch aus.
    Die Kompaktheit ist wirklich super.

  8. Profilbild
    Bernd-Michael Land AHU

    Danke für den schönen Test.
    Der Iridium ist wirklich ein sehr gelungener Wurf, da gibt es nicht viel zu mäkeln.
    1.
    Was mir wirklich sauer aufgestoßen ist, war dieser äußerst popelige Netzstecker mit dem Blechmantel. Ich habe so einen an einem kleinen Mischpult und es ist immer ein blödes Gefummel den in der richtigen Position bei Bühnenlicht einzustecken. Außerdem ist er platt, wenn man versehentlich mal drauftritt. In dieser Preisklasse hätte ich doch ganz gerne einen Kaltgeräteanschluß / internes Netzteil erwartet. Habe sogar überlegt, ihn deswegen wieder zurückzuschicken.
    2.
    Schön, wenn in einem Synthie über 3000 Presets stecken, aber da wiederholt sich vieles oder ist sehr ähnlich, da hätte ich auf mehr Abwechslung gehofft. Nun denn, kann man ja überschreiben, Platz ist genug da.
    Soundmäßig ist er wirklich klasse, bin begeistert.

    • Profilbild
      Bernd Kistenmacher AHU

      @Bernd-Michael Land Stimmt. Das mit dem Netzstecker hatte ich auch bemängelt. Die meisten Presets sagen mir auch nicht so zu. Ich finde sowieso. dass man bei so einem Instrument immer bei Null anfangen sollte. Aber wer schnell was produzieren will, wird bei dem Angenot sicherlich fündig werden.

      • Profilbild
        Bernd-Michael Land AHU

        @Bernd Kistenmacher Mein Entschluss ist gefasst und der Iridium ging gerade wieder zurück. Der Grund dafür ist tatsächlich nur dieser popelige Netzstecker (PS-2 / Mini-DIN) für das externe Netzteil und die dazugehörige fehlende Zugentlastung. Da ist jetzt schon vorprogrammiert, das mir diese Steckverbindung irgendwann auf der Bühne das zeitliche segnet.
        Das ist sehr schade, denn von diesem groben Kontruktionsfehler abgesehen, ist der Iridium ein rundum gelungener Synthesizer.

        • Profilbild
          Bernd Kistenmacher AHU

          @Bernd-Michael Land Das ist zweifelohne nicht gut gelöst. Auch schon beim Desktop nicht. Aber ist das gleich DER Grund nicht auf den Iridium zu setzen?

          • Profilbild
            Bernd-Michael Land AHU

            @Bernd Kistenmacher Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen und ich habe mehrere Tage darüber nachgedacht. Der Iridium ist ohne Frage wirklich ein absoluter Traumsynth, die Bedienung, Design, Soundvielfalt könnte man nicht besser machen.
            Eines der wichtigsten Kaufargumente war für mich auch die kleine 4-Oktaven Tastatur, so ist er schön kompakt. Ich wollte ihn speziell für meine Livekonzerte einsetzen. Naja, und dann dieser blöde Stecker, da ist der Ärger doch schon vorprogrammiert. Ich weiß jetzt schon, das der sich irgenwann verbiegt, bricht oder sonstwie beschädigt wird. Habe das im Studio schon gesehen, wie wackelig das alles ist, die Pins sind sehr dünn und dieses reinfummeln bis die Position gefunden ist (ich komme nicht an die Rückseite dran). Am PC mag diese Steckverbindung noch okay sein, man wechselt ja nicht alle paar Tage die PC-Mouse, aber live on Stage?
            Du bist doch selbst Livemucker und weißt wie rauh das manchmal dort abgeht. Du hast aufgebaut und verkabelt, holst dir nur ein Bier und irgendwelche Leute schieben was auf der Bühne herum und das wars dann. Ich möchte das Risiko einfach nicht eingehen, habe ähnliche Ausfälle mit anderen Geräten schon erlebt.
            Wie gesagt, es ist ein Hammersynth für das Studio aber eher untauglich on Stage, denn da gehört am besten ein internes Netzteil rein oder zumindest ein solider Anschluß, wie 4-Pol XLR, Zugentlastung, etc.
            Ich will auch nicht nur doof meckern, es passt für mich ganz perönlich eben nicht, Andere Leute können sehr gut damit klarkommen.
            Sehr schade.

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              Bernd Kistenmacher AHU

              @Bernd-Michael Land Hast Du meinen artikel gelesen? Zitat „Beendet wird die kleine Anschluss-Schau mit dem Netzanschluss. Leider hat das Iridium Keyboard kein internes Netzteil. Dem entsprechend fällt der Anschluss für das mitgelieferte externe Netzteil sehr klein und aus meiner Sicht etwas dürftig aus. Beim Einbau eines Synthesizers in ein Rack ist das Problem weniger schwerwiegend. Bewegt man den Synthesizer aber im Studio oder gar auf der Bühne beim Aufbau, kann es durchaus passieren, dass man den Synthesizer vom Netzstecker abzieht. Schlimmstenfalls gehen nichtgespeicherte Sounds flöten. Ich finde, dass man an dieser Stelle wenigstens eine Zugsicherung hätte einbauen sollen.“ ;-)

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                Bernd-Michael Land AHU

                @Bernd Kistenmacher Doch, ich habe den Artikel gelesen. Der ist übrigens sehr informativ und wirklich gut geschrieben -danke dafür!
                Auf der Bühne werde ich keine Sounds verlieren, ich habe eher Bedenken, das mir der Stecker abbricht oder sich bei Zugbelastung stark verformt -da ist ja nur dünnes Blech drumherum.
                Nun denn, vielleicht wird es dann ein Quantum, obwohl der mir von den Dimensionen her etwas zu groß ist und auch mehr auf die Waage bringt.
                Der Iridium ist schon ziemlich genau das, was ich immer gesucht habe.
                Ich warte mal ab, ob Jemand, wie beispielsweise Syntaste, hier einen professionellen Einbaunetzteil-Umbau für den Iridium anbietet, vielleicht kommen wir ja doch noch zusammen.
                Ich will das hübsche Ding auch nicht mies machen.

  9. Profilbild
    Garfield Modular AHU 21

    Hallo Bernd,

    Herzlichen Dank für den interessanten und guten Artikel. Ganz zufälligerweise habe ich gestern deinen Artikel über der Iridium Desktop Version gelesen, auch ein sehr interessanten Artikel, auch dafür vielen Dank.

    Sieht wohl so aus das du ein richtigen Quantum & Iridium Fan bist :-) Sind auch tolle Produkte, und jetzt mit die drei Produkten (Quantum & 2*Iridium) ist es schwierig zu wählen was es dann sein sollte. Ich vermute ich plane in die Zukunft trotzdem der Iridium Desktop Version, platzsparend und rackfähig.

    Ebenfalls ein großes Danke Schön für die tolle Sound-Beispiele die ich mich jetzt gerade anhöre.

    Viele Grüße und gute Nacht, Garfield.

    • Profilbild
      herw RED

      @Garfield Modular Wieso ist das Iridium Desktop rackfähig? Kann man 19-Zoll Ohren anschrauben?

      • Profilbild
        Garfield Modular AHU 21

        @herw Hallo Herw,

        Yes Sir! :-) Räckfähig, mit diesem Kit (leider nicht billig):

        https://www.thomann.de/intl/waldorf_rackmount_iridium_kyra.htm

        Ich wurde (wenn ich es kaufen wird, bin mir immer noch nicht schlüssig, ist ja kein Billig-Gerät) es erst intensiv auf mein Studio Tisch benützen und so bald ich das Ding dann träumen kann, habe ich vor es im Rack zu schrauben um wieder Platz auf dem Tisch zu generieren.

        Schönes Wochenende und viele Grüße, Garfield.

        • Profilbild
          herw RED

          @Garfield Modular Ach so; bei einem so teuren Gerät würde ich lieber die Keyboard-Version nehmen. Man muss damit arbeiten können. Das Platzproblem kann allerdings ein gewichtiges Argument sein, solange du auch eine andere Tastatur mit polyphonem Aftertouch besitzt. Ansonsten ist dieses Feature äußerst reizvoll und wichtig. Auch die Desktopversion hat viele Regler und Tasten, die bedient werden wollen. Das empfinde ich in einem Rack sehr unpraktisch. Die Pads benötige ich dagegen nicht. Im Rack wären diese auch eher unplatziert.
          Wahrscheinlich werde ich für die Keyboard-Version sparen und dann kaufen.

          Hier gibt es noch eine sehr interessantes kurzes Video von Martin Stürtzer zum polyphonen Aftertouch:

          Ambient Pad Sound Design with polyphonic aftertouch (Waldorf Iridium)

          ciao herw

          PS: Vielen Dank an Bernd, deine Testberichte sind immer äußerst informativ und genau – eine große Entscheidungshilfe.

          • Profilbild
            Garfield Modular AHU 21

            @herw Hi Herw,

            Ja wenn ich viel Platz hätte, hätte ich bei die meisten Synths auch gerne die Variante mit dem Keyboard, aber es gibt so viele tolle Synths und so wenig Platz ;-)

            Für den polyphonem Aftertouch über lege ich mir den Summit von Novation obwohl der Iridium mit seinem Keyboard auch interessant ist ja… oh Mann… so schwierig das „richtige“ aus zu wählen…

            Danke dir für die Gedanken, ich muss mir das alles noch mal gut überlegen und noch mehr beim Händler testen um zu schauen wie es jetzt weiter gehen soll…

            Das Video ist Cool und erklärt dem polyphonem Aftertouch gut. Ha, ha, die Katze fand das auch sehr interessant :-)

            Ciao, Garfield.

  10. Profilbild
    St@rex 1

    Ja, dieser Beitrag war der Auslöser, mir das Teil zu bestellen. Preislich ist das ja nicht unbedingt Portokasse… Natürlich war es Ende März nirgendwo zu bekommen – außer zu meiner Überraschung in der Slowakei… Leider erwies sich die Lieferung als fehlerhaft – es kam die Desktop-Version, die dann auch postwendend zurück ging. Und jetzt sitze ich hier, schaue mir die Bilder an und hoffe, dass das neue Lieferversprechen (2-5 Tage) halbwegs stimmt…

    • Profilbild
      St@rex 1

      @St@rex Juhu! 77 Tage nach meiner ersten Bestellung ist das gute Stück heute wirklich eingetroffen. Es gibt ihn also doch noch – ich hatte schon Zweifel ;-)

      Netter Zufall: 77 ist die Ordnungszahl des chemischen Elements Iridium…

  11. Profilbild
    herw RED

    Ich habe Iridium Keyboard am 10.6. bestellt und schon am 15.6. unter meinen Fingern – die Tastatur ist (neben anderem) ein absoluter Traum, auch wenn ich schon das Midiboard mit polyphonem Aftertouch besitze.

    • Profilbild
      Cavestudioschweiz

      @herw Ich habe mir das Keyboard nun auch bestellt. Sollte in wenigen Tagen hier sein… Bin ganz gespannt.
      Preislich ist das ganze i.O. Naja, der CHF steht ja auch ganz schön hoch zum Euro, ausserdem haben wir hier nur 7.7% MwSt.

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