Gut getragen und besser gerollt - Backpack meets Trolley
Man kombiniere Tasche, Trolley und Backpack und man erhalte den neuen UDG Producer Backpack Trolley. Was möchte das Ding nun sein? Backpack? Trolley? Tragen oder ziehen? Einfach beides!
Inhaltsverzeichnis
Ein erster Blick auf den UDG Producer Backpack Trolley
58 cm hoch, 40 cm breit und maximal 27 cm tief. UDG selbst schreibt, der Trolley sei 32 cm tief, aber das schafft man gerade mit mit ausgebeulten Taschen und wild wehenden Schultergurten. Also, deutlich schlanker als angekündigt. Die inneren Werte jedoch stimmen wieder, 15 cm tief, circa 35 cm breit und wenn ich messe eher 50 als wie von UDG angegeben 45 cm hoch.
Der „Backpack Trolley“ bietet einen Handgriff oben sowie einen Handgriff seitlich. Offenbar haben wir hier ein Sample-Exemplar, weswegen der Griff seitlich fehlt. Dazu gibt es an der Rückseite zwei Schultergurte, um den Trolley als Rucksack nutzen zu können.
Frontseitig befinden sich zwei Taschen, jede fast so breit wie der Trolley selbst. Die obere der beiden Taschen ist einfach gehalten und circa 16 cm hoch. Die untere der beiden Taschen besitzt Fächer für Stifte, ein Fach abgetrennt mit Klett sowie ein breites Meshfach mit Reißverschluss. Hier finden Accessoires von Gehörschutz über Adapter, Sticker, Schlüssel und Co. ihren Platz – alles, was man nicht verlieren möchte. Neben der Haupttasche sind dies die einzigen beiden Taschen für Equipment. Das ist ehrlich gesagt schade, denn diese könnte man gut gebrauchen. Es gibt aber auch ein „aber“. Mit den Maßen von 58 x 40 x 27 kratzt man hier und da schon an den Maximal-Maßen des Handgepäcks früherer Bestimmungen und wir alle wissen: Die erlaubten Maße werden immer kleiner. In vielen Airlines gilt schon 55 x 40 x 23. Das wäre mit schlankem Packen noch möglich, wobei bei der Höhe wenig zu schummeln ist. Hätte der Trolley also, wie das frühere UDG Ultimate Producer Bag Large noch Taschen an den Seiten, dann wären die Maße in der Breite in jedem Fall überschritten.
Rückseitig gibt es bereits erwähnte Schultergurte, um den Trolley auch als Backpack tragen zu können. Diese sind unten mit einem Karabiner befestigt und können hier gelöst und hinter einer großen Lasche, die nahezu die gesamte Rückseite abdeckt, verstaut werden. Gut informierte UDG-Backpack Nutzer kennen das Spiel bereits: Hier können die Schultergurte verstaut werden, wenn man das Modell nicht als Backpack, sondern als Trolley benutzen möchte. So finden die Gurte hinter der gepolsterten Lasche ihren Platz.
Wo ein Trolley, da auch ein Gestänge. Einfache Logik Dieses kann auf zwei Längen ausgezogen werden und erlaubt das gemütliche Ziehen von schwerem Gepäck.
Nehmen wir vorweg, was später sonst noch geschrieben werden müsste: Hat man den Trolley ordentlich durch den Dreck gezogen und möchte diesen nun als Backpack nutzen, hätte man sofort die dreckigen Rollen im Rücken. Damit das nicht geschieht, kann unten auf der Rückseite eine kleine Tasche geöffnet werden und aus dieser, fest verbunden mit dem Trolley, ein kleiner Schutzüberzug herausgezogen und über die Rollen gezogen werden. So lässt sich auch dieses Problem schnell lösen. Smart.
Thema Kompatibilität: Was passt eigentlich in dieses DJ-Bag?
Schauen wir noch einmal, was UDG uns eigentlich so vorschlägt, was wir in diesem Trolley transportieren sollen.
UDG sagt: Fits Pioneer CDJ-3000, Ecler Warm 4, Reloop RMX 95, Roland SPD-SX Pro oder Ableton Push 3. Okay, das ist eine sehr breite Bandbreite von Mixer über Player zu Drum-Pad. Schauen wir uns die Geräte an, sollten wir uns einig sein: Hier passen Media-Player bis zur Größe des CDJ-3000 rein, klassische DJ-Mixer wie ein Warm4, aber auch ein XONE:92, XONE:96 oder ein klassischer Pioneer DJM.
Für Player oder Mixer gibt es in meinen Augen jedoch einen besseren Backpack von UDG, denn es gibt das Mixer Bag Large MK2 auch als Backpack. Ich nutze das Mixer Bag Large selbst und bin damit sehr zufrieden.
Nun, das könnte nun ein komischer Test werden, wenn ich schreibe, dass die meisten Geräte eigentlich in anderen Taschen besser aufgehoben seien, aber das kommt ja immer auf die Ausrichtung drauf an.
Die generelle Frage ist: Möchte ich das Gerät ziehen. Analoge Mixer würde ich selbst nicht in einem Trolley über den Steinboden ziehen. Zu groß das Risiko für das Lösen von Kabelwegen oder dergleichen. Das gilt eigentlich auch für digitale Mixer, aber diese haben durch den Aufbau vieler Platinen meist weniger Kabelwege und wenn, sind zumeist Flachbandkabel, die sehr sehr fest sitzen.
Hat man nun aber seinen eigenen Mixer dabei oder aber das Equipment für ein Hybrid-Setup, Laptop und Co. oder einfach Equipment für ein klassisches DJ-Setup mit externen Effekten und das Notwendige für eine Nacht im Hotel, dann bekommt man hier im Trolley schon einiges unter.
Meine Vorstellung? Mein Equipment meines Hybrid-Setups wird hier seinen Platz finden: Das bedeutet, ein Pioneer DJ Toraiz SP-16, zwei externe Effektgeräte, meine Kopfhörer, viele Kabel und Netzteile und vielleicht noch ein wenig Kleinkram.
Um den Toraiz SP-16 vom restlichen Equipment zu trennen, gibt es im Inneren des Trolleys einen „Raumtrenner“, der per Klett an den Seiten verbunden ist. So kann dieser frei positioniert werden, abhängig davon, ob hier ein Laptop verpackt wird oder ein DJ-Controller oder ein Mixer in einem großen Fach mit einem Laptop dahinter.
Der UDG Producer Backpack Trolley in der Praxis
Praxis-Test eines Backpack/Trolleys. Nun, was soll er schon können. Man muss Sachen drin verstauen können, er muss rollen und muss als Rucksack genutzt werden können. Das kann diese Mischung aus Trolley und Backpack alles. Praxistest fertig? Fast.
Schauen wir mal ein wenig genauer hin. Die offizielle Liste der Produkte, die in diesem Backpack Trolley einen Platz finden können, ist noch recht überschaubar. Also habe ich mal ein wenig aus dem eigenen Equipment-Pool Sachen ausgewählt und geprüft: Pioneer CDJs – kein Problem. Pioneer DJM bis zur Größe des DJM-900NXS2 – kein Problem. Ob der DJM-A9 passt, konnte ich leider nicht prüfen, denn ich hatte gerade keinen zur Hand. Allen & Heath XONE-Serie? Kein Probem, ob DB4, XONE:92 oder XONE:96. Ein Ecler Warm4 ist auch kein Problem. Man sieht also die Richtung: Player und Mixer sind kein Problem. Drummaschines und Sampler wie eine Roland TR-8 oder ein Pioneer DJ Toraiz SP-16 sind auch kein Problem, wobei dieser schon sehr breit ist. Dennoch passt er mit Decksaver ohne Probleme rein und es bleibt genügend Platz für Kopfhörer, externe Effektgeräte oder Kabel und und und. Dann passt auch locker noch der 303-Nachbau von Behringer, also die TD3 und in den Taschen an der Front kann man weiteres Zubehör unterbringen. Also, ob DVS-Setup mit Battle-Mixer und Phase oder Vinyl, ob Mixer oder Player oder ob das „Zubehör“ eines hybriden DJ-Setup, man bekommt in dem UDG Backpack Trolley so einiges unter.
DJ-Controller finden hier natürlich auch ihren Platz, allerdings nur bis zu einer Breite von maximal 50 cm (UDG selbst schreibt 45 cm, ich messe aber eher bis zu 50 cm) und einer Tiefe von maximal 35 cm.
Nun, wie praktisch ist nun so ein Backpack Trolley? In der Theorie ist das ja schon ganz schick. Ziehen, wo der Boden gut ist, tragen, wo der Untergrund es nicht zulässt. Entweder am Griff seitlich oder als Backpack, wenn der Weg länger ist.
Sind denn große Umbauen notwendig? Ehrlich gesagt, nein. Alles, was man für die Transformation tun muss, ist die Lasche auf der Rückseite herunterzuklappen, die beiden Gurte herauszuziehen, die Lasche per Klett wieder hochzuklappen und die Gurte mit dem Karabiner unten an den Ösen einzuhaken. That’s it. Das ist schnell erledigt und praktikabel.
Qualität und Haptik des UDG Trolley-Backpacks
Qualitativ, haptisch und wie auch vom Design her kommt der Producer Backpack Trolley im klassischen UDG-Look daher: schwarz mit orangen-farbigem Inlay. Die Rollen sind aus Kunststoff, das Gestänge aus Aluminium. Beides hält erfahrungsgemäß lange, wenn man ordentlich damit umgeht. Dazu gehören so normale Dinge, wie „nicht am Gestänge rumreißen“ oder den Trolley nicht weiterziehen, wenn sich durch Steine oder Co. eine Rolle verklemmt hat. Gut gefällt mir der Schmutzschutz, den man über die Rollen ziehen kann, wenn man den Trolley nach der Tour durch den Matsch schultern möchte.
Thema Sicherheit: Für DJs, die gern auf Nummer sicher gehen möchten, gibt es ein Schloss für den Reißverschluss an der großen Tasche oben. So kann man den schnellen Zugriff im unbeobachteten Moment verhindern, wobei natürlich klar sein sollte, dass der gesamte Trolley auch mal schnell entwendet werden kann. So ein Schloss ist da eher kosmetischer Natur oder hilft dem Sicherheitsempfinden, wenn im Flieger das Handgepäck doch noch eingecheckt wird.
Ihr habt den Thomann- Link vergessen:
https://www.thomann.de/de/udg_ultimate_backpack_trolley_b_o.htm
😬
@Eisenberg Vielen lieben Dank! Ist nachgetragen worden, war leider noch nicht online, als wir den Artikel aufgeplant haben. :)