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Test: Ecler Warm4 Rotary Mixer, DJ-Mixer

Kraftprotz zum Drehen auf vier Kanälen

14. Dezember 2023

Ecler Warm4

Ecler Warm4

Der legendäre spanische Hersteller für unter anderem DJ-Equipment, Ecler, hatte im Jahr 2021 und 2022 für Aufsehen gesorgt, als nach Jahren der Ruhe um den Hersteller ein neuer DJ-Mixer angekündigt wurde. Mehr noch war die Aufmerksamkeit groß, da dieser neue Mixer kein klassischer Battle-Mixer ist – also eine Art von Mixern, mit denen Ecler bekannt wurde – sondern ein Rotary Mixer auf Basis des Ecler Nuo 2.

Wer den Preis des Nuo2 kennt (rund 450,- Euro), der kann einschätzen, wie teuer oder günstig der Warm2 sein dürfte. Rund 650,- Euro. Das ist ein Preis, mit dem sich der Hersteller im günstigen Preissegment für Rotary Mixer platziert. Sicher, der Omnitronic TRM-202MK3 liegt mit unter 300,- Euro noch ein gutes Stück drunter und auch der Headliner R2 ist günstiger, jedoch darf man auch zugeben, dass die Qualität des Ecler Warm2 auf Basis des Nuo2 höher liegt. Im Vergleich zum Preis anderer 2-Kanal Rotary Mixer jedoch bleibt auch der Warm2 sehr günstig.

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Nun legt der spanische Hersteller nach und präsentiert den Ecler Warm4. Wie man sich vorstellen kann, ein 4-Kanal Mixer als Rotary Version. Doch ist es einfach nur der Warm2 mit vier Kanälen? Nun, sagen wir so: Ja, aber ein wenig harmonischer.

Ein erster Blick auf den Ecler Warm4

Kaum verwunderlich: Der Warm4 sieht aus wie der Warm2 – nur größer.

Mit 34 x 37 cm besitzt der Warm4 das klassische Club-Mixer-Format. Wie der Warm2 kommt der Ecler Warm4 mit einem schwarzen Metallgehäuse mit hellen Holzseiten.

Der Ecler Warm4 in der Totale

Ein Blick auf den Ecler Warm4

Alle Potikappen sind aus Kunststoff, seitlich geriffelt mit silberner Oberfläche, schwarzer Auskerbung bzw. weißer Markierung für die Reglerstellung auf der Kappenoberseite bzw. an der Kappenunterseite. Die Oberseite ist aus leicht gebürstetem Aluminium, schwarz, mit weißer Beschriftung.

Die vier Kanäle sind nicht mittig angeordnet, sondern linksseitig. Jeder Kanal verfügt über einen Wahlschalter für die Eingangsquelle, einen Gain-Regler, drei Regler für den 3-Band EQ und einen Level-Regler. Dazu kommt ein SUB-Schalter und ein CUE-Schalter sowie ein Regler für den FX-Send. Mittig über den Kanalzügen, noch über den Level-Reglern, ist ein Master-Isolator platziert.

Auf der rechten Seite des Mixers finden wir die Wahlschalter für Master-Level, Booth-Level, die Regler für den Kopfhörerweg, das Master-Metering sowie der analoge Subharmonic Synthesizer. Zudem befindet sich hier ein Rec-Out im Cinch-Format. Klasse. Mehr davon, denn das Disaster, welches sich abspielt, wenn viele DJs versuchen, auf der Rückseite des Mixers ein Aufnahmegerät anzuschließen, ist jedes Mal irgendwo zwischen beschämend und belustigend. Für die anderen Acts ist es jedoch meist eher störend. Daher: Ein Rec-Out an einer gut zugänglichen Stelle sollte die Zukunft an DJ-Mixern sein. Go!

Die Anschlüsse auf der Oberseite des DJ-Mixers Ecler Warm4

Mic-In auf Kanal 4 und Record-Out

Die Rückseite bietet Anschluss für die vier Kanäle samt zwei Erdungsschrauben für Plattenspieler, beziehungsweise deren Erdungskabel. Die Input-Reihe ist bei Kanal 3 ein wenig durchbrochen, da hier per XLR auch ein Mikrofon angeschlossen werden kann. Entsprechend gibt es hier an der Oberseite bei dem kleinen Kippschalter auch nicht nur Phono und Line, sondern auch Mic. Ebenso schaut es im Kanal 4 aus. Hier finden wir den Anschluss für das Mikrofon aber als XLR-Klinke-Kombibuchse auf der Oberseite neben dem Kanalzug 4.

Für den Anschluss von Kopfhörern gibt es eine 3,5 mm und 6,3 mm Klinkenbuchse an der Oberseite.

Die Kopfhörer-Anschlussmöglichkeiten des Ecler Warm4

3,5 mm und 6,3 mm Klinken-Ausgänge für den Kopfhörer-Weg

Ausgangsseitig finden wir per XLR den Master-, wie auch den Booth-Out, selbiges aber auch noch einmal per Cinch. Guter Spagat zwischen Pro-Audio- und Consumer-Anschlüssen. Seitlich dazu sitzen die Anschlüsse für den Send- und Return-Weg, leider also Cinch-Buchsen. Das ist ein wenig old-school und erinnert mich an die Zeiten, in denen man dort ein Korg Kaoss Pad angeschlossen hatte. Die externen Effekte von heute haben aber, sofern professionell (kleiner Seitenhieb auch an Pioneer DJs RMX-Modelle), 6,3 mm Klinkenanschlüsse.

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Die Anschlüsse auf der Rückseite des Ecler Warm4

Rein und raus auf der Rückseite

Damit sind einige Funktionen des Mixers schon in den Raum geworfen – es wird Zeit, sich diese einmal genau anzuschauen.

Der Ecler Warm4 Rotary Mixer in der Praxis

Angeschlossen und los geht es. Ich nutze das volle Setup aus CDJs, Plattenspielern und meinem Eventide Effektgerät. Wenn man den Send-Weg dafür schon einmal hat, dann kann man diesen auch nutzen.

Auf den Inputs bieten die Preamps bis zu 15 dB Anhebung – ausreichend, um auch etwas leisere Platten auf einen guten Arbeitspegel zu bekommen.

Der 3-Band-EQ bietet eigentlich Full Kill, genauer gesagt 25 dB Absenkung in den Mitten und 30 dB Absenkung im tiefen wie in hohen Frequenzbereich. Die Anhebung liegt maximal bei 10 dB. Das sind recht klassische Werte für EQ-Settings und sorgen dafür, dass man mit den drei Bändern sehr gut arbeiten kann.

Das Metering am Ecler Warm4 entspricht den eckigen kleinen LEDs, wie man sie von früheren Mixern des Herstellers kennt und man wandert von grün über orange und zu rot. Die Range reicht dabei von unter -30 dB (genau gesagt -38 dbV) bis +10 dBV. Beim Master-Metering reicht die Range sogar von -30 dBV bis +20 dBV. Der Mixer hat dabei genügend Headroom, dass man sich beim Peaken in den orangenen Bereich noch keine wirklichen Sorgen machen muss. Vom roten Bereich würde ich jedoch abraten – hier beginnt man die Verzerrungen teilweise zu hören.

Der Kanalzug des DJ-Mixers

Das Metering des Ecler Warm4

Wichtiger Hinweis: Das Master-Metering kann man Umschalten zwischen Mix, House und Booth. Super Funktion, um zu checken, ob der Mix im addierten Pegel sauber ist. Ebenso kann der House-Pegel, auch bekannt als Master-Pegel (post Master-Regler) sauber ist und ebensolches beim Booth-Out. Top-Funktion.

Wie auch bei anderen Rotary Mixern, setzte ich mir meinen Unity-Gain für die Level-Regler bei der 14 Uhr Position. So habe ich genügend Headroom nach oben, um im Mix agil arbeiten zu können und so bleibt der Gain-Regler eigentlich unangetastet.

Fluffig ist ein Wort, welches mir für den Warm4 einfällt, obwohl das einen Rotary Mixer meist nicht so direkt beschreibt. Dennoch kommt man hier fluffig durch den Mixer, denn der Mixer ist sehr übersichtlich gestaltet.

Master- und Booth-Level: Hier zu muss man kaum etwas sagen. Erwähnen sollte man den L+R-Button beim Booth-Regler. Er tut, was er verspricht: Er summiert die beiden Seiten des Stereosignals zu einer Mono-Summe. Dies kann hilfreich sein, wenn nur ein Monitor vorhanden ist. Zudem, ein, wie ich finde, sehr starkes Handwerkszeug: Ein Balance-Regler für den Monitor-Weg. Wieso? Nun, nicht immer steht man als DJ im Sweetspot des Monitorings. Erst recht nicht als Live-Act, welcher häufig neben dem Main-Setup aufgebaut wird oder wenn man mit externen Effekten, Samplern und Co. ein wenig Platz neben dem normalen Setup in Anspruch nicht. Ein Balance-Regler für das Monitoring ist dann ein sehr guter Weg, um nach dem Set nicht einseitig an Ohrenschmerzen aufgrund des hohen Pegels von nur einer Seite zu leiden, sondern den akustischen Sweet-Spot ein wenig zu verschieben. Laufzeitunterschiede lassen wir aufgrund der zumeist sehr kleinen Entfernung mal unbeachtet, aber die Pegel kann man damit anpassen und sich so die Beschallung beidseitig „gleichziehen“.

Thema Cue: Per Tastendruck weißt man einzelne Kanäle dem Kopfhörer-Weg zu, wobei Ecler hier einen Latch-Modus gewählt hat. Man kennt es von den meisten DJ-Mixern so, der Cue bleibt ausgewählt, bis er auf dem Kanal wieder abgewählt wird. Erwähnenswert, weil andere Mixer, z. B. der Allen & Heath XONE:92, dies anders macht. Hier schaltet die Auswahl eines Kanalzuges eine vorherige Auswahl ab. Gefällt mir persönlich sogar besser, denn meistens hört man „gegen den Master“ und zum gleichzeitigen Hören von Cue-Kanal und Master gibt es ja eine Cue-/Master-Funktion, bei der man per Regler sogar den Anteil beider Signale bestimmen kann. Tipp: Beim XONE:96 kann man den Cue-Mode übrigens während des laufenden Betriebes umschalten.

Zurück zum Warm4 und eine kleine Service-Info: Record-Out und Mikrofoneingänge funktionieren einwandfrei.

Master-Isolator – ein Muss für Dreher?

Jeder Rotary Mixer braucht einen Master-Isolator. Das könnte ein ungeschriebenes Gesetzt sein, denn nahezu jeder hat einen. Während das bei Linefader-Mixern kaum zu finden ist (DJM-V10, DJM-1000 oder MasterSounds Linear 4V mal ausgenommen, wer kennt weitere?), ist es bei Rotary Mixern klar die Ausnahme, dass ein solcher DJ-Mixer keinen Master-Isolator hat.

Drei Bänder, keine Mittenrasterung, große Kappen auf den ALPS RK27 Potis, soweit alles klassisch gehalten. Die drei Bänder haben ihre Cutoff-Frequenzen bei -6 dB bei 300 Hz Low/Mid und 4 kHz Mid/High. Die Flankensteilheit beträgt 24 dB/Oktave.

Der Master Isolator des DJ-Mixers

Der Master-Isolator samt On/Off-Schalter

Soweit zum Technischen, hören wir mal rein. Butterweicher Klang, das kann man direkt attestieren.

Ohne Mittenrasterung lädt der Isolator schnell zum Spielen nach Intuition und Gehör ein und bietet genügend Regler, drei nämlich, zu wilden Fahrten durch das Frequenzspektrum. Viel Spaß also damit, aber Achtung beim Reindrehen: +12 dB ist viel und man sollte damit vorsichtig sein.

Der On/Off-Schalter sollte übrigens bitte nur als On/Off-Schalter betrachten. Erwartet hätte ich einen Bypass-Schalter, aber den liefert uns Ecler leider nicht. Kurze Erklärung, wo ich den Unterschied sehe?

Ein Bypass-Schalter liefert ein sofortiges Ergebnis, also z. B. ein „bypassen“ des Master-Isolators direkt bei Druck. On point – das wäre ein Muss. An- und Abschalten kann man etwas auch, nachdem man alle Regler wieder auf Normalposition gebracht hat. Keine generelle Definition natürlich, aber für diesen Fall setze ich das einmal an.
Leider ist der On/Off-Schalter stark zeitverzögert. Man drückt und einen Sekundenbruchteil später hört man ein Relais im Mixer den Signalweg schalten. So gerne ich ein Relais schalten höre, die Zeitverzögerung hier sorgt dafür, dass der Master-Isolator nicht on point ein- bzw. ausgeschaltet werden. Man muss also on point die Regler wieder (halbwegs) korrekt in die Mittenposition zu bringen.

Subharmonic – der analoge Synthi im Ecler Warm4

Wie macht man sich bei allen Tontechnikern/FoHlern umgehend unbeliebt? Man gibt DJs einen subharmonischen Synthesizer in den Mixer. Wow. Mit einer Range von 25 bis 60 Hz und einer maximalen Anhebung von maximal 12 dBV kann man sich problemlos den vollen Hass aller Tontechniker auf sich ziehen.

Die Frage, die sich nun viele sicher stellen werden ist: Was ist ein subharmonic Synthesizer und die, die wissen, was es ist, werden sich vielleicht fragen: Warum?

Ein subharmonischer Synthesizer erzeugt Frequenzen in einem bestimmten Frequenzbereich oberhalb, oder in diesem Fall unterhalb, eingehender Eingangsfrequenzen. Diese sind harmonischer Natur, also ganzzahliger Vielfacher, und unterfüttern im Bassbereich laufende Track.

Wie kann man diesen nutzen? Nun, wie schon erwähnt, kann man absolut unsinnig in gut produzierten Tracks den Bassbereich in dem Frequenzspektrum bis 60 Hz um bis zu 12 dBV anheben. Das ist massiv viel und somit wird der Pegel enorm angehoben und das in einem sehr energetischem Bereich. Also, hier Finger weg davon. Mag cool klingen, hat aber in voll- und ausproduzierten Tracks nichts zu suchen, zumindest nicht im Club. Zuhause könnt ihr damit anstellen, was ihr mögt, maximal stört es die Nachbarn.

Wofür ist dieses Spielzeug nun aber da? Es hat einen ganz praktischen Nutzen und bietet die Möglichkeit schwächere Platten im Bassbereich ein wenig im Sound zu unterfüttern.

Die Analogue-Subharminische Synthesizer-Sektion des DJ-Mixers

Der analoge Subharmonic Synthesizer

Die Idee ist jedoch ein wenig weiter und eine Homage an Richard Long und Alan Fierstein, Soundsystem-Designer des Paradise Garage Clubs, eine legendäre Discothek in New York City von 1976 bis 1987. Der Club, beliebt bei der queeren schwarzen Community, war stilgebend für den frühen House- und Disco-Sound, mit zuletzt Auftritten von Grace Jones oder Gloria Gaynor. Auch erwähnenswert ist das besondere Soundsystem in diesem Club, welches den DJs einen analogen subharmonischen Synthesizer zur Verfügung stellte. Dazu, die beiden Köpfe hinter dem System:

„When properly done, the result will be a pleasing and exciting sound with no offensiveness or listener fatigue even at continuous high sound pressure levels. For this same reason, by giving the DJ control over the extreme low and the extreme high end but not allowing him any control over the main full frequency range, he is allowed to create extremely exciting sound effects without affecting the overall balance.”

Ecler greift dieses auf, spielt diese Idee weiter und bringt dieses Tool in einen Mixer. Im Manual wird auch exemplarisch darauf verwiesen, dass dieses Tool z. B. dafür genutzt werden kann, um tiefbassarme Platten, häufig aus früheren Jahrzehnten, mit mehr Punch im Bassbereich zu versorgen.

Der Synthesizer nun bietet und einen Frequenzregler, mit dem der Bereich ausgewählt werden kann zwischen 25 und 60 Hz sowie einrn Regler für die Lautstärke. Er kann jedem Kanalzug zugewiesen werden. 3 LEDs geben uns ein wenig Rückmeldung. Die grüne LED ist eher eine Signal-LED bei -18 dBV. Die orangene LED ist die Anzeige für das Erreichen von 0 dBV. Die rote LED beginnt ab +4 dBV zu blinken.

Ecler verweist natürlich auf die sorgsame Nutzung und warnt davor, dass man den Synthesizer anschalten, bevor man sich versichert hat, dass der Level-Regler heruntergedreht ist.

Übrigens: Der Warm4 hat ein Tiefpassfilter bei 20 Hz.

Send- and Return-Weg – zeigt her eure Effekte

Analoge Mixer haben eines meist nicht: Effekte. Dafür bietet der Warm4 jedoch einen Send- und Return-Weg zur Einbindung ebensolcher.

Die Buchsen dafür haben wir schon gefunden, schauen wir mal, wie wir die Signale schicken können. Und wo sie zurückkommen. Einfach wäre: Pro Kanalzug ein „raus“ und was zurückkommt, geht direkt auf die Master-Summe. Damit kann man aber schwieriger Level und Anteil steuern.
Ecler gibt uns ein wenig mehr Handwerkszeug in die Hand. Zunächst einmal haben wir einen Send-Regler in jedem Kanalzug, über welchen wir den Anteil des Signals jedes Kanals bestimmen können, welchen wir in den Send-Weg senden. Ein kleiner Kippschalter lässt uns dabei wählen, ob dieser Send Pre- oder Post-Fader sein soll.

Nach der Runde durch angeschlossene Effekte kehrt das Signal zurück. Hoffentlich. Dabei geht es nicht direkt auf den Master – Ecler gibt uns eine Möglichkeit, das Level des Signals zu bestimmen und so finden wir einen FX-Return unterhalb des Meterings. Zudem kann man hier das zurückkehrende Signal vorher abhören.

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Kundenbewertung:
(1)

Klang: Was kommt beim Ecler Warm4 raus?

Der Ecler Warm4 reiht sich ein in den Sound des Nuo2, entschuldigt, Warm2 natürlich. Ecler ist mit den Nuos lange Zeit dafür bekannt gewesen und bis heute dafür bekannt, eine sehr gute Klangqualität bei analogen Mixern zu bieten und genau das tut auch der Warm4. Unaufgeregt und ausgewogen, dennoch kraftvoll und klar.

Das gilt nicht nur für das kleine Setup daheim, sondern auch im Club kommt aus dem Warm4 ordentlich Dampf bei genügend Headroom, um selbst höher ausgesteuert noch ohne Verzerrungen oder Pressen ein sauberes Signal in Richtung Amping schicken zu können.

Auch die Phono-Inputs klingen sehr gut und liefern ordentlich Power. Vom Frequenzgang entprechend diese dem RIAA Standard plus/minus max 0,5 dB.

Ein paar technische Details? Denn die lesen sich ohne Frage sehr gut. Frequency response beim Line-In 10 Hz bis 30 kHz, Signal to Noise Ratio (SNR) >105 dB. Beim Mic-In 10 Hz bis 25 kHz bei einer SNR von >90 dB und bei Phono beträgt die SNR 100 dB. Die THD-Werte (total harmonic distortion) liegen bei unter 0,004 % bei einem Line-Signal, unter 0,06 % bei einem Phono-Signal und unter 0,7 % bei einem Mikrofon-Signal. Das sind, einfach ausgedrückt, sehr gute Werte.

Qualität und Haptik

Plus und Minus zuerst? Die verbauten Potis besitzen Metallstifte. So weit, so gut. Leider sind auch hier dieselben Potikappen verbaut worden wie am Warm2 und während ich diese am Warm2 schon ein wenig kritisiert habe, aber hinsichtlich des Preises noch verteidigen konnte, muss ich in diesem Fall sagen: Bei einem Mixer für 1600,- Euro überzeugen sie mich nicht vollends. Dabei sind diese eigentlich soweit in Ordnung. Kunststoff auf D-Stift, seitlich geriffelt, die Oberseite mit eingesetzter Oberfläche aus Aluminium mit Positions-Markierung. Dennoch wirken diese Potikappen „günstig“ und holen mich persönlich nicht vollends ab. Aussehen tun sie trotzdem gut!

Ecler Warm4 Poti-Kappe fürs Volumen

Level-Poti – statt Fader

Unter den Potikappen verstecken sich zu einem Teil ALPS RK7 Potis, zum anderen Teil ALPS-Potis anderer Baureihen. Hier wiederum wurde nicht an den besten Zutaten gespart.

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Fazit

Long story short: Der Ecler Warm4 macht richtig Spaß. Die logische Vergrößerung des Warm2 plus ein paar Features in top (der Subharmonic Synthesizer oder die Meterings in den Kanalzügen, Balance-Regler für den Monitor-Weg).
Von der Optik macht der Warm4 eine Menge her und auch funktionell wie vom Klang bietet der Rotary Mixer eine Menge.

Für rund 1600,- Euro bekommt man einen Mixer made in Spanien mit sehr guter Verarbeitungsqualität, ALPS-Potis im Inneren und einen sehr guten Klang.

Ein sehr schönes Gerät für den Einsatz daheim, aber auch im Club würde ich bei diesem Mixer definitiv „ja“ sagen.

Plus

  • Master-Isolator
  • Analogue Subharmonic Synthesizer
  • FX-Send- und Return-Weg, regelbar
  • zwei Mic-In
  • schickes Design
  • warmer, kraftvoller Klang
  • ALPS-Potis im Inneren
  • Rec-Out an der Oberseite

Minus

  • Potikappen könnten wertiger sein

Preis

  • 1545,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    northumberland

    „Wie macht man sich bei allen Tontechnikern/FoHlern umgehend unbeliebt? Man gibt DJs einen subharmonischen Synthesizer in den Mixer.“ -> Ich glaube besser kann man das nicht formulieren ;-)

    @Bolle: Trotzdem, interessantes Feature, eine Frage dazu: Verstärkt der Sub Synth *nur* genau den Frequenzgang, den man eingestellt hat indem er den Ton ausgibt den man über den Hz Regler eingestellt hat? Also, zB bei 60 Hz dann eben einen Ton um A#/H herum aus? Dann müsste der DJ ja konsistent bei jedem Track den Grundton einstellen. Kann ich mir nicht so ganz vorstellen, aber vielleicht habe ich das auch nicht richtig verstanden.

  2. Profilbild
    Kutscher

    Danke Bolle für den Test,

    als Foh-ler bin ich von dem Booth-Out in XLR ziemlich geflasht. Und Rec-Out oben ist natürlich auch sehr genial.

    Der Synth ist sicher auch ganz brauchbar für Livesets

  3. Profilbild
    mfk AHU

    Ich habe seit Ewigkeiten einen nuo 3.0 im Einsatz. So wie es aussieht ist der auch die Basis für dieses Model.
    Das sind schon gute Geräte:
    Der Crossfader kann tatsächlich das, was sein Name suggeriert: Crossfaden zwischen den Kanälen ohne Lautstärkeschwankungen.
    Und Qualität setzt zeigt sich überall: Klang, Verarbeitung, Frequenztrennung: Alles sehr gut.
    Der Return könnte ein ganz bisschen mehr verstärken und heutzutage wäre so ein Color-Filter nett, aber das wäre schon alles. Ersteres ist nicht so schlimm und für letzteres gibt es Filterbänke.

    Der Warm4 sollte also ausfallsicher eine sehr lange Zeit funktionieren und klangtechnisch alle glücklich machen.
    Nur den Preis halte ich für zu hoch. Aber vielleicht ist das auch der Inflation geschuldet.

    Was den Soundgenerator betrifft: Der ist nicht für den Dauereinsatz gedacht. Die Anpassung an die Frequenz ist nötig, weil zum einen ein ständiger Bass im gleichen Bereich nervt, zum anderen muss er auch zum Track passen.
    Bei fast jeder Platte ab 93 sollte der Einsatz nicht nötig sein.
    Aber um älteren Produktionen was drunter zu schieben: Perfekt.

  4. Profilbild
    eulenmann

    ich lege seit 30 jahren mit line- und x-fadern auf, hatte aber noch nie die finger an so einem rotary mixer. hat da irgendwer persönliche vergleichswerte? danke …

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