Die besten Rotary Mixer von 380,- bis 4000,- €
„Die besten Rotary-Mixer“ in einer Übersicht? Also entweder ich schreibe alle Geräte hier auf und weise mehrfach darauf hin, dass die Reihenfolge irrelevant ist…oder, ich bin lebensmüde. Der beste Rotary-Mixer? Wow, ok, jetzt bin ich wirklich lebensmüde. Diese Tür macht niemand freiwillig auf. Und ehrlich, da diskutiere ich lieber mit irgendwelchen Alt-DJs, für die sich niemand mehr interessiert, ob Vinyl-DJayism besser ist als das, was heute passiert oder nicht. Ja, Vinyl-DJayism – das klingt schlimm. Und es ist bewusst so schlimm gewählt. So schlimm, wie solche Diskussionen dann meistens auch klingen.
Zurück zum Thema: Rotary-Mixer. Diese sprechen eine ganz spezielle Kundengruppe an, hatten in den letzten ein bis zwei Jahren mal wieder einen Hype und sind leidenschaftlich diskutiert, wenn auch manchmal gar nicht so unterschiedlich. Die Formen sind hochkant oder quer, viele Funktionen oder sehr sparsam, Holz oder Metall.
Der Markt ist hinsichtlich der Masse überschaubar, doch reicht er von den kleinen Boutique Rotary Mixern über namhafte Hersteller wie Formula Sound bis hin zu den Modellen, für die es Umbau-Kits gibt. Egal, ob vom Hersteller (was derweil für kein Modell auf dem Markt mehr gilt) oder von Bastlern (die genau diese eben genannte Lücke füllen). Früher gab es dieses Kits noch, von Allen & Heath für den XONE:92 zum Beispiel oder von Pioneer für den DJM-1000.
Nun, die Modelle, die es gibt, versuchen wir natürlich zu testen. Das klappt nicht bei jedem Modell, aber wir arbeiten dran. Manchmal sind wir auch auf Leihgaben von Privat angewiesen, wenn der Hersteller gar nicht die Möglichkeit hat, eine Test-Unit zu versenden. Falls also jemand einen besonderen Rotary hat und würde den gern mal in einem Test sehen, bzw. würde sich bereit erklären, diesen einmal zur Verfügung zu stellen, kontaktiert mich gern! Es gibt noch Lücken in der Liste.
Die Rotarys, die wir bis dato getestet haben, in eine Reihenfolge zu bringen, greift das Thema vom Einstieg wieder auf: lebensmüde. Wir haben es trotzdem getan und haben auch eine Chart-Liste. Diese entspricht meiner Einschätzung und meiner persönlichen Vorliebe und ist so diskutabel wie wohl nichts anderes auf der Welt.
Formula Sound FF4.2R / FF6.2R Rotary Mixer
Der Formula Sound FF4.2R ist der Rotary-Mixer, der bei uns aktuell auf Platz 1 der Charts steht. Das mag den einen oder anderen irritieren, denn es ist sicher nicht das Modell, an das die meisten denken, wenn sie an einen Rotary-Mixer denken. Dennoch ist es bei uns die Nummer 1, denn der Mixer ist hinsichtlich der Funktionen am Ende das mächtigste Modell der Reihe, mit 4, oder mit 6 Kanälen ist dann am Ende fast schon egal.
Funktionen? 4-Band-EQ, separate High- und Lowpass-Filter in jedem Kanalzug, zwei Send-Wege, jeweils im Kanalzug einschaltbar, ein Insert (auch einschaltbar), Master-EQ (drei Bänder), Split-Cue und Pre-/Post-EQ-Kopfhörerausgang, Crossfader (zuweisbar und mit variabel wählbarer Fader-Kurve). Kanal 2-4 sind klassisch bestückt mit Phono- und Line-In, Kanal 1 weicht ein wenig ab mit zwei Klinkeneingängen wie auch XLR und fungiert primär als Mic-In oder Return-Kanal für die Send-Wege. Er kann aber auch als normaler Line-In genutzt werden, nur dann nicht per Cinch-Eingang, sondern per Klinkeneingang.
Für den Mic-In lässt sich auf der Unterseite Phantomspeisung zuschalten, zudem verfügt der Kanalzug über einen Kompressor, Threshold und Ratio lassen sich ebenso an der Mixerunterseite fix einstellen. Dort gibt es übrigens noch so schöne Sachen wie Crossfader an-/ ausschalten, den Zonen-Ausgang mono setzen, der Mono- oder Sub-Bass-Ausgang (XLR, Rückseite) lässt sich dort wählen als Mono-Out oder als Sub-Bass-Out und für den Kanalzug 1, Mic-In lässt sich wählen, ob dieser auf dem Booth-Out ausgegeben werden soll oder nicht.
Andere Modelle, zum Beispiel der FF2.2 als DJ-Mixer für Vinyl- und Sound-Enthusiasten, bieten dann speziell für Vinyl zum Beispiel die Mono-Summierung der Bässe oder ein Rumble-Filter für die Kanalzüge sowie eine Anpassung der Eingangsimpedanz, abhängig des Tonabnehmersystems. Den FF4.2 L oder R gibt es dann auch als 6-Kanal-Version, ebenfalls als L- oder R-Variante, also Line-Fader oder Rotary-Version.
Plus- und Minuspunkte? Nun, zum einen muss man sagen ist der Mixer ohne Frage der massivste Mixer, den ich kenne. Egal ob mit Fadern zum Drehen oder zum Schieben. Mit einem Formula Sound FF könnte man die Scheibe zu seinem Wagen einschlagen, falls man die Schlüssel verlegt hat, aus Frust über die defekte Scheibe ein paar Bier aufmachen, den Mixer dann auf Suff ein paar Mal fallen lassen, in den Club stolpern, das Ding anschließen und der Mixer würde einwandfrei laufen. Dieser massive Klotz wirkt unzerstörbar. Allerdings ist er auch eher so brachial wie die Kraft, die in ihm steckt, er ist schwer und er ist klobig. Windschnittig wie ein Feldstein.
Testbericht Formula Sound FF4.2R / Preis: 2599,- € / 3990,- € für die FF6.2R-Version
Testbericht Formula Sound FF2.2 / Preis: 2249,- €
MasterSounds Radius 4 Rotary Mixer
Der MasterSounds Radius 4 hatte es bereits einmal an die Spitze unserer Charts gebracht, wurde dann aber von Formula Sound verdrängt. Aber ehrlich, nur sehr knapp und auch nur rein subjektiv und eigentlich gehören sie beide auf Platz 1.
Warum er da oben ist? Nun, die Mixer made in UK sind haptisch einfach ein absoluter Knaller zwischen robust und schön und verfügen über technische Daten, nach denen sich der eine oder andere Mixer nur umschauen kann. Ich sage nur kurz 27 dBu Headroom und ein Dynamikumfang von mindestens 116 dB, THD bei 0,000026 Line-In zu Master-Out symmetrisch bei Unity Gain.
Gebaut werden die MasterSounds Mixer von Andy-Rigby Jones. Bei dem einen oder anderen mag es klingeln, genau, dem Father of XONE, der Mann, der mit Richie Hawtin damals den XONE:92 nach der Grundidee zur Marktreife gebracht hat und auch danach noch für einige XONE-Modelle verantwortlich war.
Der Radius 4 ist ein 4-Kanal Mixer, relativ simpel gehalten, mit einem Highpass-Filter pro Kanal, Trim und einem Send, ebenfalls pro Kanal. Achtung, der Return kann zugleich als Master-Insert genutzt werden, Belegung der Stecker beachten, ebenso den kleinen Druckschalter unter den Return-Buchsen!
Durch die geringe Anzahl an Potis pro Kanalzug ist der Mixer breiter als hoch, wirkt dabei dennoch massiv, was zuletzt auch der haptische Eindruck ist. Der Mixer ist verdammt solide gebaut, haptisch einer der schönsten Mixer, die ich kenne. Man merkt, wer die Geräte baut. Ganz subjektive Meinung: Die schönen Cue-Schalter, die je verbaut wurden!
Ein Master EQ/Isolator sitzt vertikal neben den vier Kanalzügen, rechts davon befinden sich Master-, Booth- und Phones-Level. Insgesamt ist der Mixer also sehr einfach gehalten.
Auch interessant, es gibt den Radius 4 auch mit verbauten Röhren, das gute Stück heißt dann Radius 4V. Zudem gibt es beide auch als 2-Kanal-Version.
Testbericht MasterSounds Radius 4 / Preis: ca. 1380,- € vor Steuern
MasterSounds Radius 2 Preis: ca. 1100,- € vor Steuern
Condesa Lucia DJ Rotary Mixer
Die Condesa Lucia, ein Rotary-Mixer, der einen weiblichen Namen trägt, gebaut von Hand in Australien. Ein ohne Frage wunderschöner Mixer, nicht nur optisch, sondern auch haptisch, qualitativ, klanglich und funktionell.
Der 2-Kanal Mixer bietet einen 3-Band EQ in jedem Kanalzug für einen sehr sanften Eingriff, zudem einen Master-Isolator mit 12 dB Anhebung und Full-Kill auf drei Bändern mit sehr wohl gewählten Frequenzbereichen.
Zudem verfügt die Lucia über einen Send-Weg pro Kanal und einen gemeinsamen Return-Weg für die Einbindung externer Effekte. Der Mixer ist also hinsichtlich der Funktionen relativ klassisch gehalten, bietet nur den Fader zum Drehen, nicht zum Schieben.
Das Boutique-Modell liegt mit einem Preis von knapp unter 2000,- € im Mittelfeld, für einen kleinen Aufpreis gibt es einige mögliche Modifikationen.
Die Lucia ist auf jeden Fall ein Mixer, der im Test sehr überzeugen konnte und einen genaueren Blick wert ist.
Testbericht Condesa Lucia / Preis: 1832,- bis 1863,- €, je nach Ausstattung, netto.
Varia Instruments RDM20 Rotary Mixer
Wer hat’s erfunden? Nun, nicht die Schweizer, Varia Instruments jedoch stammt aus der Schweiz und die beiden Jungs hinter diesem extravagantem Mixer bauen diesen unter Einbindung lokaler Zulieferer in per Hand in ihrer Heimatstadt.
Auffällig ist bereits das Design und auch das Gehäuse, das nicht ohne Grund den einen oder anderen an ein medizinisches oder labor-technisches Gerät erinnern könnte.
Klar ist auf den ersten Blick, dass der RDM20 aus der Reihe tanzt, eigentlich aber recht klassisch in den Funktionen ist. Jeder der beiden Kanalzüge besitzt einen 3-Band Isolator, vor dem Master-Out sitzt ein Master-Isolator. Zusammen mit den Level-Potis besiedeln diese Funktionen die flache Seite des Mixers. An der angewinkelten Seite sitzt ein VU-Metering sowie die Potis für Master-Out, Kopfhörer-Out und der PFL-Mix Regler. Einen Cue-Schalter gibt es, einen! Cue A oder Cue B.
Ohne Frage, der RDM20 sticht hervor, bietet dabei aber klassische Funktionen, sehr gute Qualität und einen sehr schönen Klang.
Preis für dieses besondere Modell? Knapp über 2000,- € netto bei Vorauszahlung eines Teils des Betrages und einer Lieferzeit von 4-6 Wochen.
Testbericht Varia Instruments RDM20 / Preis: 2070,- € vor Steuern
Varia Instruments RDM40 Rotary Mixer
Schlag Nummer 2 von den Jungs aus Bern, der RDM40 Rotary Mixer als großer Bruder des RDM20 und mit vier Kanälen.
Zugegeben er steht nur „unter“ dem RDM20, da in dem kleinen Absatz zum RDM20 schon einige Infos gegeben worden sind, auf denen der RDM40 direkt aufbaut. Gehäuse, Qualität, VU-Metering (nun aber mit LED, auch wenn man es nicht erkennt), Potis und Kappen, der RDM40 baut sehr stark auf dem 2-Kanal-Vorgänger auf. Aber er ist nicht nur ein „aufgebohrter“ 2-Kanäler, der nun baugleich zum RDM20 mit vier Kanälen daherkommt, sondern bringt einige weitere Features mit sich. Dazu zählt zum Beispiel der Mic-In auf Kanal 4, der offenbar von einigen Nutzern gewünscht wurde und der die Tür auch zum Hybrid-/Live-Act öffnen soll.
Auch dazu zählt die Momentary-Cue Funktion, mit der man „kurz“ in einen Kanal reinhören kann oder auch die Signal Overload-LED in jedem Kanalzug.
Klanglich bewährt klingt der RDM40 hervorragend wie der kleine Bruder und zu den best-klingendsten Rotary-Mixern auf dem Markt.
Testbericht Varia Instruments RDM40 / Preis: 3.225,- Euro vor Steuern / Zoll
E&S DJR 400
Hochwertige Mixer aus einer kleinen Hinterhof-Werkstatt im Herzen von Paris. So ungefährt könnte man die Rotary Mixer von E&S beschreiben. Der DJR400 ist ohne Frage ein Klassiker seit langer Zeit, gebaut seit über 10 Jahren, und ein sehr hochwertiger Mixer, der von DJs weltweit gern auf den Rider geschrieben wird.
Der DJR400 ist der übersichtliche 4-Kanäler, der DJR 200 das Pendant mit zwei Kanälen, ausgestatt mit einem 2-Band EQ pro Kanalzug und einem Master-Isolator. Dazu gibt es Level Regler für Master, Booth und Phones. Das ist die schlanke Version, die jedoch nach verschiedenen Wünschen modifiziert werden kann, zum Beispiel mit einem Effekt-Weg (Send-/Return), Cue-LEDs, oder einem Cue-/Mix-Regler, Rec-Out oder verschiedene Holzarten.
Die Idee des recht kompakten Mixers war, einen Mixer zu bauen, der konsequent in Qualität und Klang ist, dennoch zum Reisen taugt. Das Ziel wurde ohne Frage erreicht, denn der E&S DJR 400 klingt sehr ehrlich, ist robust gebaut und von sehr guter Qualität. Funktionell ist er in der Grundausstattung schlicht gehalten, wie genannt, kann er jedoch ein wenig den eigenen Wünschen angepasst werden.
Testbericht E&S DJR400 / Preis: ab 1650,- plus Steuern
SuperStereo DN78 Rotary Mixer
Der SuperStereo DN78 ist, in eigentlich allen Varianten, in denen er erhältlich ist, ein HiFi-Rotary-Mixer durch und durch. „Manufacturing of high-grade custom audio mixers“ – so der Slogan der Herstellers, wobei angemerkt sein sollte, dass SuperStereo derweil zu Formula Sound gehört. Das passt auch sehr gut, denn der Mixer ist rock solid build und zugleich wirklich hochwertig.
Hinsichtlich der Funktionen ist das Modell aus Großbritannien eigentlich recht klassisch: 3-Band EQ, Master-Isolator, Send- und Return-Weg und ein Gain.
Breiter als tief bietet der Mixer eine tolle Optik mit schwarzem Gehäuse und Seitenteilen aus Holz wie auch Haptik mit großen Potikappen, großen Drehreglern für die Input-Auswahl und genügend Platz zum Arbeiten auf der Oberfläche. Was auf der Oberseite keinen Platz gefunden hat, befindet sich an der Front, zum Beispiel die Regler für den Kopfhörer, aber auch der Master und der Channel-Gain wie auch der FX-Send & Return. Ungewöhnlich, aber warum nicht?
Ohne Frage, der eine oder andere Punkt ist auffällig. Punkt Nummer 1, rechts unten leicht sichtbar, da schlummert und arbeitet eine Röhre. Diese gibt dem SuperStereo DN78 besonders dann einen charakteristischen Klang, wenn man das Signal leicht (oder stark) zum Zerren bringt. Im normalen Bereich fällt diese nicht besonders ins Gewicht, sorgt zumindest bei normalem Hörerlebnis für einen herausragenden, spezifischen Klang. Wer jedoch die Verstärkung der Röhre im Klangbild wünscht, wird hier fündig. Für rund 300,- € Aufpreis gibt es übrigens auch noch eine audiophile Version mit diskreten Phono-Preamps und Jantzen Kondensatoren.
Auffällig ebenso und absolut untypisch ist aber auch die USB-Schnittstelle. Ich kenne ehrlich gesagt keinen Rotary-Mixer, der ein internes USB-Audiointerface besitzt, außer den SuperStereo DN78. Das ist natürlich schon sehr spezifisch und spricht, sofern gebraucht, einen ganz bestimmt sicher kleinen Kundenkreis an. 32 Bit und bis zu 384 kHz, auch hier ist der Mixer auf audiophilen Spuren unterwegs und macht keine Kompromisse.
Auffällig Part Nummer 3, der Mixer hat einen Crossfader. Zum Drehen!
Testbericht SuperStereo DN78 / Preis: je nach Ausstattung & Modell 2499,- bis 2999,- € brutto
Ecler Warm2
Das Ecler mit einem Rotary Mixer zurück auf die Bildfläche kehrt, nachdem es einige Zeit ruhig um den Brand war, war nicht zu erwarten, aber genau das ist passiert. Auf Basis des Nuo2 wurde ein Rotary Mixer gebaut, der mit größeren Poti-Kappen, minimal veränderter Funktionalität verpackt im Aluminum-Gehäuse mit Holz-Paneelen an den Seiten für rund 650,- Euro erhältlich ist.
Dabei bietet der Warm2 (Warehouse Analog Rotary Mixer) zwei volle Kanalzüge und einen dritten für einen Line-In oder Mic-In mit 2-Band-EQ.
Zudem gibt es einen Effekt-Weg mit Send-Regler auf den beiden klassischen Kanalzügen und natürlich gibt es einen Master Isolator mit drei Bändern. Isolator sowie EQs sind Full Kill.
Klanglich wie der Nuo2 kann der Warm2 absolut überzeugen und das für einen, für Rotary Mixer günstigem Preis.
Testbericht Ecler Warm2 / Preis: 645,- Euro
Can Electric Taula 4 Rotary Mixer
Gebaut werden die Taulas in Barcelona, „die Taulas“ auch deswegen, weil es derweil eine 2-Kanal-Version gibt.
Der Taula bietet als analoger Mixer ein interessantes Design, an das man sich kurz gewöhnen muss. Keine Sorge, nichts Wildes, lediglich die Anordnung der vier Potis in jedem Kanalzug ist anders, als man es so kennt – quadratisch statt vertikal. Der Mixer bietet hier einen Trim-Regler und einen 2-Band EQ. Zudem gibt es einen Send in jedem Kanalzug. Der Return kehrt zurück in den Mixer und darf mit einem Level-Regler in der Lautstärke angepasst werden. Effekte kann man bei diesem Mixer also wundervoll einbinden.
Natürlich bietet auch der Taula 4 einen Master-Isolator und dieser ist ein Highlight, genau wie der EQ hat dieser nämlich im Test richtig Spaß gebracht.
Ein wenig ungewöhnlich auch, die Anschlüsse am Mixer sind an der Oberseite – klar, da käme ja auch der Kofferdeckel drauf.
Alternativ zum Koffer gibt es übrigens auch ein normales Gehäuse mit Holzblenden an den Seiten. Die Version spart sogar ein paar Euro.
Testbericht Can Electric Taula 4 / Preis: 1650,- bis 1790,- € vor Steuern
Can Electric Taula 2: 1350,- bis 1490,- € vor Steuern
Denola Pure
Ein weiterer Schweizer: Der Denola Pure ist ein weiterer Rotary Mixer aus kleiner Schweizer Herstellung. Tatsächlich wird der Pure von einer einzigen Person gebaut, entwickelt mit den Vespari Brüdern zusammen und alles eher aus Zufall.
Entstanden ist ein sehr schicker Rotary Mixer, der besonders aufgrund der fehlenden Beschriftung einige Fragen aufwerfen wird. Die Anordnung der Bedienelemente erklärt in der Tat eher wenig die Funktionen des Mixers, der hinsichtlich der Funktionen in der Tat sehr klassisch gehalten ist. Es gibt Phono- wie Line-Inputs, wobei sich der Nutzer straight entscheiden muss, ob beide Inputs als Line-, oder als Phono-Inputs genutzt werden sollen. Es gibt Gain-Regler, einen 3-Band EQ und neben Booth- und Master-Out einen regelbaren Record-Out. Nicht finden wird man einen Master Isolater.
Auf Wunsch gibt es verschiedene Modifikationen, speziell jedoch bei dem Pure 4, dem 4-Kanal Mixer von Denola. Dieser kann mit einem Master-Isolator ausgestattet werden, Phono-Inputs mit wählbarer Eingangsimpedanz, einem FX-Send- und Return-Weg oder einem Crossfader. Beim „Kleinen“, dem Pure 2 sind die Wahlmöglichkeiten weit geringer. Es gab (oder gibt noch) eine Version in der Tat mit einem integrierten Audio-Interface zur Nutzung ursprünglich mit Serato DJ Pro in einem digitalen Vinyl-System. Nach letzten Informationen jedoch sollte dieses Modell auslaufen.
Testbericht Denola Pure / Preis: ab 1880,- Euro plus Steuern
Rane MP2015 & Rane MP2014 Rotary Mixer
Der Game Changer? Der Rane MP2015 hat ohne Frage große Aufmerksamkeit auf sich gezogen, ist er doch ein Wolf im Schafspelz. Ein digitaler Mixer im Gewand eines analogen Mixers. Dazu gab es damals im Testbericht in der Tat viel zu sagen, sehr viel. Kein Wunder, denn der Mixer bietet auch eine ganze Menge Funktionen wie auch, wie so jeder Rotary, die eine oder andere Besonderheit.
Allen voran, der Rane MP2015 ist für mich nach wie vor eine Instanz dahingehend, wie gut ein digitaler Mixer klingen kann.
Der Mixer bietet einen 3-Band EQ pro Kanalzug wie auch ein separates Filter pro Kanalzug, wählbar zwischen Highpass-, Bandpass- und Lowpass-Charakteristik.
Alle Kanäle können (separat voneinander) entweder zum Master oder auch auf einen Sub-Mix geroutet werden, der erneut einen 3-Band-EQ und ein Filter-Glied bietet.
Für externe Effekte gibt es einen Effekt-Loop, der übrigens auch auf den Sub-Mix geroutet werden kann, was den Sub-Mix in dem Moment zu einer Return-Spur macht.
Natürlich besitzt der Rane MP2015 einen Master-Isolator.
Thema Digital: Der Rane MP2015 besitzt ein internes Interface, wie auch digitale Inputs und Outputs.
Der Rane MP2014 ist der kleine Bruder des Rane MP2015, nur mit zwei Kanälen. Im Prinzip ist der Aufbau derselbe, lediglich der Sub-Mix geht verloren. Damit auch natürlich die Möglichkeit, den Return des FX-Loops auf dem Sub-Mix zu routen. Der Effekt-Return kommt demnach direkt im Kanalzug zurück, was bedeutet, dass das Effektgerät dringend einen Dry/Wet-Regler besitzen sollte. Alternativ muss man den Effekt per Taste jeweils ein- und ausschalten, inklusive Pegel- und Klangveränderung.
Neu ist der Rane MP2014 nicht mehr zu finden, da hilft nur eine Suche auf dem Gebrauchtmarkt, wie es scheint.
Testbericht Rane MP2015 / Preis: 2625,- €
Testbericht Rane MP2014
Audio DJ SP4 Rotary Mixer
Der Audio DJ SP4 ist ein Paradebeispiel für einen klassischen Rotary-Mixer. Wow wow wow, nicht gleich durchdrehen, weil ich Rotary-Mixer und klassisch ohne ein Wort dazwischen genutzt habe! Es ist halt so, ein nahezu klassischer Mixer, nur dass er halt Potis hat statt Line-Fadern.
Klassisch ist das Modell aus Italien deswegen, weil der Mixer tatsächlich aufgebaut ist, wie nahezu jeder uns bekannte DJ-Mixer. Vier Kanalzüge, Line- und Phono-Inputs, 3-Band-EQ, Cue-Schalter, Master- und Booth-Level. Der Audio DJ SP4 sieht auf seiner anthrazitfarbenen Oberfläche enorm aufgeräumt aus. Zwei VU-Meter zeigen den Pegel an, Holz ziert die Seiten des Mixers.
Jeder Kanalzug verfügt über einen Send, der Return-Weg besteht aus einem Level-Regler.
Natürlich bietet der Mixer auch einen Master-Isolator mit drei Bändern.
Der Kostenpunkt für die 4-Kanal-Version lag zuletzt bei 2100,- €. Wie aktiv die Firma aktuell jedoch ist, ist fraglich. Die letzte Information war, dass neue Produkte kommen sollen, leider stammt diese Information auch aus dem Jahr 2017. Seitdem ist nichts passiert. Bei Interesse wäre es demnach dringend ratsam, den Hersteller einmal zu kontaktieren, ob er noch Geräte liefert.
Testbericht Audio DJ SP4 / Preis: circa 2100,- €
Allen & Heath XONE:S2 Rotary Mixer
Der Allen & Heath XONE:S2R basiert auf dem XONE:S2, dem 19-Zoll-Installations-Mixer von Allen & Heath, beide sind jedoch von Seiten des Herstellers leider nicht mehr lieferbar. Der S2R verfügte über die einfache Lösung, dass es ein Panel mit Rotary-Fadern gab, das einfach vom Nutzer selbst gegen das Panal mit den Line-Fadern gewechselt werden konnte. Der Umbau war also recht einfach und verwandelte den Mixer mit den vier Kanalzügen und den zwei Kanalzügen für Mikrofon ruck zuck in einen Rotary-Mixer.
Davon abgesehen ist der Mixer selbst recht DJ-Mixer typisch mit 3-Band-EQ, einem Filter-Glied, einem Crossfader auf der rechten Seite, aber auch einem Effekt-Loop!
Testbericht Allen & Heath XONE:S2R / Kein Preis verfügbar
Omnitronic TRM-202MK3 & Omnitronic TRM-402
Rotary-Mixer müssen teuer sein! Man könnte fast annehmen, dass dies ein ungeschriebenes Gesetz ist, denn unter 1500,- € ist eigentlich kein DJ-Mixer mit Drehknöpfen statt Schiebereglern zu bekommen.
Omnitronic jedoch bietet da schon länger eine Alternative und fährt damit (derweil) gar nicht schlecht. Derweil, denn in der MK1- und MK2-Version war der Hersteller nicht von Glück verfolgt. Das eine Modell hatte leider einige Qualitätsprobleme, das andere Modell war schnell ausverkauft, leider konnten einige Teile von Zulieferern nicht mehr hergestellt werden und so lief auch dieses Modell nicht weiter. Alle guten Dinge sind drei und wahrhaftig ist der TRM-202MK3 ein solider Rotary-Mixer mit einem günstigen Preis und guten Funktionen wie auch guter Haptik.
Für rund 380,- € kann man derweil mit 2-Kanälen, Master-Isolator und 2-Band EQ ins Rotary-Business einsteigen.
Für die Puristen: Es gibt keinen Gain, für die Ehrlichen: Doch den gibt es, er befindet sich aber auch der Rückseite. Inputs gibt es für Phono- und Line-Zuspieler wie auch ein Mikrofon.
Qualitätsprobleme sind bis heute offenbar nicht in größerer Anzahl zu finden, die Verarbeitung wirkte solide, verbaut sind übrigens die Klassiker-Potis ALPS RK27 bei den Level-Potis wie auch beim Master-Isolator.
Gutes Gerät für einen guten Preis!
Testgerät Omnitronic TRM-202MK3 / Preis: 379,- €
Der TRM-402 ist der große Bruder des TRM-202MK3, vier statt zwei Kanäle, die Ausstattung bleibt gleich. Man kann sich also dem Fazit des TRM-202MK3 anschließen, nur bis dato mit der Kritik, dass ein Preisunterschied von 250,- € zum Testzeitpunkt ein hoher Aufpreis für zwei weitere Kanalzüge ist, denn dieser geht weit über den Materialaufwand hinaus. Derweil hat sich der Straßenpreis natürlich ein wenig angepasst.
Am Ende der bei Weitem günstigste 4-Kanal Rotary-Mixer, den der Markt bietet.
Testbericht Omnitronic TRM-402 / Preis 599,- €
Allen & Heath XONE:22R Rotary Mixer
Nun, diesen gibt es nicht ab Werk, aber es gibt Umbau-Kits. Wie das funktioniert und später aussieht, das haben wir für euch einmal getestet, den Umbau durchgeführt und protokolliert. Lest selbst. HIER findet ihr den Bericht zur Verwandlung …
Noch ausstehend …
Klar, damit sind wir noch nicht am Ende angekommen, Urei 1620, Bozak AR-4 oder AP-2, Alpha Recording System Model 1000 … es gibt noch so einige Modelle, die wir gern testen würden … und wir geben nicht auf …
Danke!
Nach so einem Vergleich suche ich schon lange!
@mfk Vielen Dank &, es ist uns eine Ehre! Wir arbeiten weiter an noch mehr Modellen :)
Ich bin kein DJ, ich interessiere mich nicht für DJing, ich werde das in meinem Leben wohl auch nie machen … aber mal eine blöde Frage: Was ist denn eigentlich ein »Rotary Mixer« bzw. was qualifiziert einen Mixer dazu, diese Bezeichnung zu tragen?
@Flowwater Ein Mixer, der für die Lautstärkeregelung etwas zum Drehen und nicht zum Schieben verwendet. ;)
Ich hätte da noch einen! Ist zwar etwas frickelig für’s DJing, aber hier geht’s ja um Rota… ach geht erst ab 380,-€ los?!?! Tut mir leid Behringer RX1602 dann darfst Du hier nicht rein!
Und wo ist der Vorteil von drehen gegenüber schieben? Wer benötigt so einen Mixer bzw. wer ist die Zielgruppe?
@swift Das liegt an den eigenen Bedürfnissen.
Man könnte genauso fragen was das beste Antivirenprogramm ist.
Oder welches das beste Betriebssystem.
Nicht jeder mag Fader.
Hab mal von einem prominenten Produzenten gelesen,
dass er es Leid ist Fader zu schupsen.
@Coin Viel ist Psychologie und Haptik, einiges Gain-Staging (ich hasse dieses Wort, aber es ist korrekt).
Psychologie, denn viele DJs neigen dazu, dass man Fader bis ganz oben schieben muss. Das eigentlich schon beim XONE:92 falsch, siehe mal die Beschriftung daneben, aber das, was bei Live- / Studio-Pulten gemacht wird, nämlich Level mixen, findet meist nicht statt. Ein Fader wird hochgeschoben. Bei einem Poti haben die Menschen nicht direkt das Bedürfnis, diesen voll aufzudrehen.
Haptik: Einen Drehregler bewegt man meist sensibler als einen zum Schieben.
Gain-Staging: Einige Rotarys haben keinen Input-Gain. Das sorgt dafür, dass man die Level vor dem Master noch mehr bzw. nur über den Level-Regler regeln muss, siehe auch Punkt 1. Es besteht also noch weniger der Drang das voll auszunutzen und man lässt sich normalerweise Headroom für leisere Tracks. Mixing wird langsamer und noch mehr über Level.
Quasi mal drei Punkte in Kürze :)
@Bolle / Johann Boll Die genannten Punkte kann ich unterschreiben.
Was noch sehr wesentlich ist, ist der eigene Mixing und Musik Stil.
Spielst du eher lange Fades oder härtere Cuts eca.
Es gibt auch immer mehr Leute die das Konzept von Rotary Mixern verstanden haben und dieses sehr gut einzusetzen wissen. Motorcity Drum Ensemble oder ganz aktuell – Kerri Chandlers Reel to Reel Session. ( sehr zu empfehlen )
Ein Jeff Mills hingegen, wäre ohne Fader undenkbar.
@Larifari Yes, einiges wäre mit Drehern wiederum nicht machbar.
Eigentlich kann man natürlich jeden Mixer als Rotary spielen, man nutzt einfach den Gain. Ist dann natürlich etwas umständlicher denn so Sachen wie Cueing und co sind ja post gain. Man müsste also wenn „tight“ ist, den Gain runterziehen, Fader hoch und dann über den Gain spielen. Unpraktisch…aaaaaber..also…theoretisch :)
@Bolle / Johann Boll Ich habe früher geDJt, mit Fadern, die ich schon vom ersten Abend an instinktiv nie ganz nach oben schob. Ich glaube, wer nicht mit Fadern umgehen kann, wird mit Potis genausowenig umgehen können. Vor allem, da Fader den Vorzug haben, dass man schon an den Faderstellungen die relative Lautstärke der einzelnen Tracks zueinander grob erkennen kann.
Also mein Favorit wäre klar der Master Sounds, minimal mit nur HPF aber der sieht einfach schon richtig geil aus.
Es würde mich freuen einen Bericht über den ISONOE ISO420 zu lesen, bin strengstens überzeugt dass sobald es so weit sein wird den ISO420 auf dieser Liste eingetragen wird.
Die Jungs von Varia kommen aus Bern, nicht Basel.
Super Bericht! Das ihr nicht nur eine Auflistung mit Links gemacht habt sondern gleich ein paar Worte zu den Mixern! Großen Dank!
Den / die Lucia kannte ich noch gar nicht. Auf den ersten Blick etwas unübersichtlich auf Grund der Anordnung und Anzahl der Potis aber optisch wirklich ein hingucker!! und toll mit den EQs pro Kanal und ein Master EQ. Für mich persönlich das Highlight wo ich mal Bock hätte dran zu drehen.
Thx again!
@Trance-Ference Super gern. Danke für dein Feedback :)
Ich denke schon länger darüber nach, in dieses Spiel einzusteigen, da war die Marktübersicht überaus hilfreich, dankeschön!