The Game Changer?
Der DJ-Mixer Rane MP2015 tritt auf die Bühne
Ich war wirklich gespannt auf das, was kommt und damit war ich, wie ich feststellen konnte, nicht allein.
Bereits zur NAMM Show Anfang des Jahres wurde der Rane MP2015 angekündigt. Nicht zuletzt die Tatsache, dass es sich um einen Rotary-Mixer mit dem Design eines klassischen „alten“ Mixers handelt, brachte dem neuen Modell einiges an Aufmerksamkeit.
Doch das war nur die Spitze des Eisbergs, denn spätestens beim Blick in die Bedienungsanleitung wurde klar: Der Mixer sieht zwar stark nach einem old-school angehauchten analogem Rotary-Mixer aus, besitzt aber einen digitalen Signalfluss. Das hatte ich ganz persönlich nicht erwartet und war zugegeben ein wenig enttäuscht. Gleichzeitig aber wurde ein Preis veröffentlicht, der sich für einen DJ-Mixer auch in einer komplett eigenen Liga befindet: runde 3400,- Euro.
Zugegeben nicht der erste Rotary-Mixer aus dem Hause Rane, kam doch bereits im Jahr 1999 der Rane MP2016 als analoger Rotary-Mixer auf den auf den Markt.
Nun gab es zwei Möglichkeiten: Entweder dieses wunderschöne Teil klingt wie die meisten digitalen Mixer, klinisch-sauber, hart in den Höhen und den Filtern, kalt im „Gefühl“ und bietet somit ein grausames Preis-Leistungs-Verhältnis. Oder aber, der MP2015 ist ein ziemlicher Hammer, der hält, was er – und der Preis – versprechen.
Ein Blick auf und in den Rane MP2015
Der Rane MP2015 ist ein 4+ DJ-Mixer. 4+, denn er verfügt nicht nur über einen Mikrofoneingang, der normalerweise das „+“ ergibt, sondern noch über weitere Eingänge, die erst einmal nicht als klassischer Kanalzug auffallen, jedoch so nutzbar sind, dazu später mehr.
Übersichtliches User-Interface oder einfacher gesagt, eine übersichtliche Oberfläche vermag ein gern genutzter Begriff für Mixer oder Controller sein. Ist es nicht alles übersichtlich für den, der sich damit auskennt?
Nun sind wir ehrlich, beim Rane MP2015 lohnt ein Blick in das beiliegende Handbuch und damit ein Blick auf den Signalfluss oder mögliche Signalflusswege. Denn auch wenn der Mixer auf den ersten oder zweiten Blick übersichtlich wirkt, ausprobieren oder nachlesen macht Sinn.
Die Rückseite des Rane MP2015
Bevor wir einen genauen Blick auf die Oberfläche werfen, vielleicht erst einmal schauen, was so rein und was so raus geht.
Dabei ist die Rückseite sehr aufgeräumt, was unter anderem folgender Tatsache zu schulden ist:
Phono- und Line-Eingänge müssen sich zwei Cinch Buchsen an der Rückseite teilen. Der Mixer ist also eher auf ein festes Setup ausgelegt – oder aber, es muss umgekabelt werden.
Mit Hinblick auf das interne Interface und auf die über den Cinch-Buchsen liegenden digitalen Eingänge jedoch dürfte das in einem Setup von Plattenspieler und CD-Playern nicht vorkommen.
So finden sich fünf weitere Eingänge als digitale Schnittstelle im S/PDIF-Format für die Kanalzüge 1-4 sowie für den Session-In. Hinter den digitalen Anschlüssen im S/PDIF-Format verbirgt sich Technik aus dem Hause Texas Instruments.
Die klassischen Clubbegleiter aus dem Hause Pioneer, die neueren CD-Player der CDJ-Serie, finden hier also direkt mit der Ersparnis zweier Wandlungen einen digitalen Eingang. Den sollte man übrigens nutzen, nur als kleinen Tipp, denn die Erfahrung zeigt, dass zwischen dem digitalen Signal und dem D/A und A/D gewandeltem Signal (außer man nutzt einen analogen Mixer wie den Xone:92) ein hörbarer Unterschied bestehen kann, zu Gunsten des digital geführten Signals.
Wie der Unterschied genau klingt, darf hier gern einmal erhöhrt werden.
(Kleine Info nebenbei: Zuspieler: Pioneer CDJ-2000Nexus, Audio-Format: Wav-File, Interface: PreSonus Audioboy 1818VSL, Recording auf 24-Bit, Aiff-File. Track: Monte – Bubblegum auf Jeudi-Records)
Der Session-Eingang ist also als S/PDIF vorhanden, ebenso allerdings auch in Stereo-Cinch Formation, ebenso wie der Session-Out, der ebenfalls in beiden Varianten zu finden ist.
Linksseitig finden sich dann zwei USB-Ports für das Gerät-interne Interface, zwei Erdungsschrauben für Plattenspieler, eine Reihe drunter der Anschluss für das Kaltgerätesteckerkabel samt einem massiven An/Aus-Kippschalter.
Weiter im Schnelldurchlauf: AUX-In und die bereits genannten Session-In und Out, die Phono- und CD-Inputs und daneben in Stereo-Cinch-Formation der FX-Loop, rein wie auch raus.
Das Master-Signal bietet sich für einen Anschluss mit XLR-Kabeln an, das Monitoring in Form von 6,3 mm Klinkenbuchsen. Einen zweiten Master-Ausgang in Form von z.B. Cinch-Buchsen, wie bei einigen anderen Mixern, gibt es nicht.
Kanalzüge des Rotary-Mixers
Erster Blick auf die Kanalzüge: Klar, hier findet man keinen Line-Fader. Dafür findet sich ein griffiges und großes Poti, das bei 7 Uhr startet mit dem Wert 0 und seinen Maximal-Wert von 10 bei 5 Uhr erreicht. Ein langer Weg also zum Drehen, was ein sehr langsames und feines Mixen möglich macht.
Um die Frage von vorne herein zu klären, warum man eigentlich einen Rotary-Mixer so abfeiern kann: Weil man mit einem Rotary sehr viel langsamer und gemächlicher mixt / den Pegel des Kanals anhebt als mit einem Line-Fader, den man mit einem Schnippen auf den Maximal-Wert schieben kann. Der Rotary gibt hier doch sehr viel und feinere Rückmeldung, lädt zum langsamen Mix ein und bringt noch einen ganz anderen Aspekt mit sich: Man ist nicht so gewillt, den Maximal-Pegel zu erreichen. Neben dem richtigen Einpegeln über den Gain kommt hier nun noch dazu, dass man im langsameren Mix mehr auf den Pegel hört und damit manchmal den Rotary gar nicht auf Anschlag dreht. So ergibt sich eine doppelte Pegel-Kontrolle und ein sehr viel sanfterer und feinerer Mix.
Ein Blick nach oben lässt die Wahlschalter für die Eingangsquelle erblicken. Es darf gewählt werden zwischen USB A, Line/Phono/AUX oder USB B.
Wahlweise lässt sich hier also der AUX-Eingang der Rückseite in jeden Kanalzug holen.
Wie beschrieben gibt es nur einen Eingang für Phono- wie eine Line-Quelle, zudem noch einen S/PDIF-Eingang für digitale Signale. So kann an der Oberseite des Mixers nur generell der Input für diese drei Möglichkeiten ausgewählt werden.
Die Auswahl, welcher Eingang nun genau ankommen soll, wird auf der Rückseite anhand eines kleinen Schiebereglers getroffen. Die drei Möglichkeiten stehen hier zur Verfügung und sollten besser vorab ausgewählt werden, denn zugegeben, von oben bei Dunkelheit ist das Ganze nicht so wunderbar zu erkennen. Wer den Mixer kennt und weiß, was wo ist, wird das schnell erledigen können, wer aber versucht, über Kopf die kleine Schrift zu lesen, um herauszufinden, wohin der kleine Regler geschoben werden muss, wird sich schwer tun.
USB A und B stehen noch zur Verfügung. Den Grund hierfür finden wir später genau, wenn wir uns das Interface anschauen – zwei Kanäle können in jedem Fall von einem oder zwei Rechnern hierher geroutet werden.
Hat man die Quellenauswahl getätigt, wird natürlich anständig eingepegelt und weiterhin steht einem dann ein 3-fach parametrischer EQ in allen vier Kanälen plus dem Sub-Mix zur Verfügung.
Dabei handelt es sich um ein 12 dB/Oktave Filter, folglich ein Filter 2. Ordnung. Die maximale Anhebung liegt bei 6 dB, nach unten ist wirklich alles offen, denn die EQs sind full kill. Dabei fällt in keiner Weise auf, dass es sich um digitale Equalizer handelt, an keiner Stelle ertönt das leichte digitale Kratzen oder minimale Verzerren, was man von vielen digitalen DJ-Mixern kennt, sei es auch nur minimal. Die EQs des Rane MP2015 sind wirklich, entschuldigt das Wort, verdammt butterweich und das ist wirklich geil.
Die Kombination des langen Wegs des Line-Faders mit den EQs ließ mich sofort vergessen, dass ich eigentlich der größte Fan von 4-fach parametrischen EQs bin. Hier stimmt wirklich alles. Die EQs reagieren bei Griff an das Poti sanft und dennoch hörbar.
Ein kleines und sehr nützliches Schmankerl hat Rane dem Mixer verpasst: Die Crossover-Frequenzen des hochauflösenden und Artefakt-freien EQs sind wählbar zwischen 150 Hz (Low/Mid) und 6 kHz (Mid/High) oder alternativ 300 Hz (Low/Mid) und 3 kHz (Mid/High). Ausgewählt werden kann dies mit der mitgelieferten Software im Control Panel bei Anschluss an einen Computer.
Klarer Vorteil eines digitalen Mixers.
Begleitet wird der Kanalzug beim Rane MP2015 von einem 16-teiligen Peak-Hold-LED-Meter in jedem Kanalzug wie auch auf dem Master-Kanal, welche zugegeben geruhsam den Pegel anzeigen. Notiz hierzu: Solange die rote LED nicht leuchtet, wird es laut Bedienungsanleitung zu keinem Clippen kommen, egal wie der Stand des Master-Volume-Reglers ist.
Das Filter des Rane MP2015
Zwischen dem Rotary-Fader und den EQs findet sich in jedem Kanalzug ein großes, ebenfalls griffiges Filter-Poti. Jeder Kanalzug beinhaltet hierbei wirklich alle fünf Kanalzüge, inklusive Sub-Mix also.
Die Filter sind, so wie die Rotary-Fader visuell, ein klangliches Markenzeichen des Rane MP2015 und sind sie es noch nicht, werden sie es schnell werden.
Drei verschiedene hochauflösende Filter sind wählbar, High-Pass, Low-Pass und ein bipolares Filter. Die Auswahl kann über einen kleinen Kippschalter aus Metall getätigt werden, der qualitativ wirklich sehr anständig wirkt.
Aktiviert wird das Filter über einen der kleinen Taster, der bei angeschaltetem Filter in einem hellen Grün leuchtet.
Da der High-Pass natürlich mit, der Low-Pass natürlich gegen den Uhrzeigersinn gedreht wird, ist hier immer im Hinterkopf zu behalten, in welchem Kanal nun welches Filter ausgewählt wird. Die Filter arbeiten in einem Frequenzbereich von 20 Hz bis 20 kHz (das bipolare Filter von 20 Hz bis 18 kHz). Dabei ist das Filter ein Filter 4. Ordnung, 24 dB/Oktave Flankensteilheit.
Somit ist beim Anschalten des Filters im ungünstigen Fall absolute Stille. Zugegeben, die Übersicht ist mit dem kleinen Kippschalter und dem Blickwinkel einfach nicht die Beste. Bei Dunkelheit ist kaum schnell zu erkennen, welches Filter ausgewählt ist, da muss die Hand schon kurz zum Schalter gehen und dies ertasten. Eine kleine LED, sei es als dreigliedrige Kette schwach leuchtender LEDs, bei der eine heller leuchtet oder eine Farbcodierung über zwei unterschiedliche Farben hätte hier viel geholfen und die Übersicht deutlich verbessert. So gilt hier: Aufpassen und lieber einmal kurz nachschauen bzw. nachfühlen.
Die Resonanz der Filter ist für alle gemeinsam einstellbar. Dafür findet sich rechts über dem Filter-Poti des Sub-Mix-Kanals ein Resonanz-Regler, der einer Einstellung von Low bis High ermöglicht. Der Gütefaktor hierbei startet bei Low bzw. Flat mit einem Wert von Q=0,707 und endet bei einem maximalen Faktor von Q=12. Während die Resonanz im niedrigen Bereich ein sehr angenehmes Filtern erlaubt, macht sie sich, sobald aufgedreht, stark bemerkbar. Wir haben das mal in einigen Soundbeispielen „erlebbar“ gemacht, denn Resonanz in Worte zu fassen fällt wirklich schwer.
Ein kurzer Kommentar zu den Filtern, erst recht, da diese ja digital sind: klanglich ein absoluter Hammer. Bei niedriger Resonanz klingt der Filter-Sweep wirklich butterweich. Kein Beißen in den Höhen, kein hochfrequentes Kratzen, wie man es von vielen Filtern kennt. Die Filter machen einfach richtig Spaß und sind ein Punkt des Mixers, der einem immer wieder ein Grinsen ins Gesicht treibt, wenn man mit diesem spielt. Das kann man kaum in Worte fassen: Anhören, selbst erleben und dabei im Hinterkopf behalten: Diese Filter sind nicht analog, sie werden digital berechnet und hier präsentiert sich ein Punkt, der diesen Mixer preislich rechtfertigt von vielen digitalen Mixern, auch aus dem hohen Preissegment, unterscheidet.
Es gilt: einfach mal selbst anhören:
Sub-Mix
Der Sub-Mix ist einer der bereits angekündigten „+“-Kanalzüge. Tatsächlich besitzt er keinen physikalischen Eingang, jedoch ist er als voller Kanalzug samt EQ und Filter vorhanden.
Auf diesen Sub-Mix kann unter anderem jeder der vier eigentlichen Kanalzüge geschickt werden. Dazu ist lediglich ein Knopfdruck in dem jeweiligen Kanalzug nötig, eine helle blaue LED neben dem Gain-Poti zeigt deutlich, welcher Kanalzug auf den Sub-Mix geht und welcher direkt auf den Master geht. Wichtig dabei ist natürlich nicht zu vergessen, dass der Sub-Mix Level aufgedreht sein muss – ansonsten ist auf Knopfdruck Stille. Wozu nun unterschiedliche Kanäle auf einem Kanal routen? Ein Grund findet sich in der Möglichkeit zur gemeinsamen Bearbeitung von Signalen. Der EQ oder ein Filter kann so gemeinsam auf zwei oder mehr Kanäle angewendet werden, ohne dass mehrere Potis gedreht werden müssen. Dies macht natürlich bei einem 3- oder 4-Kanal-Set erheblich mehr Sinn als bei einem Set, welches mit zwei Zuspielern gespielt wird.
Doch noch ein weiterer „Kanal“ lässt sich auf den Sub-Mix schicken und dann macht das ganze Ding sogar richtig Spaß: Der FX-Loop lässt sich auf den Sub-Mix zurückholen. Dazu im Absatz zu dem FX-Loop mehr.
Kein physikalischer Eingang, das wurde eben schon genannt, aber dennoch kann der Sub-Mix als vollständiger fünfter Kanal genutzt worden. Ok, der Gain fehlt, aber das ist verschmerzbar, denn genutzt werden kann der Kanal im internen Routing bei Anschluss eines Rechners und Nutzung des internen Interfaces. So kann der Rane MP2015 sofort zu einem 5-Kanal-Mixer werden. Nützlich mag das sein, wenn zwei DJs mit je zwei Decks den MP2015 bespielen und einer noch einen weiteren Kanal braucht, sei es zum Beispiel für eine Native Instruments Maschine oder einen anderen Sampler. Auch ein Set aus Ableton mit fünf Spuren findet sofort seinen Platz in vollen Kanalzügen.
Dass damit das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist, auch das zeigt sich gleich im Absatz hinsichtlich des Interfaces und der Session In- und Out-Möglichkeit. Da geht noch mehr.
Ein Plus findet sich neben den Anschlüssen: Der Input kann wahlweise auf Studio-/ US-Pro Audio-Pegel (+4 dBu) oder Home-Recording-/Consumer-Audio-Pegel (-10 dBu erfolgen).
Master / Booth / Headphone / Mikrofon
Diese vier Funktionen kann man zumindest dahingehend in einem Punkt abarbeiten, dass sie auf derselben Mixer-Seite zu finden sind.
An der Spitze ganz klassisch der Master-Ausgang, der der mit einem großen Poti versehen ist, darunter findet sich, etwas kleiner bestückt, der Regler für den Booth-Ausgang.
Im weiteren Verlauf findet sich der AUX-In bzw. wahlweise Session-In, denn nur einer davon ist gleichzeitig nutzbar, der Session-Out sowie Mikrofon- und Kopfhörerweg-Sektion.
Kopfhörer ist ein gutes Stichwort: Der MP2015 verfügt nicht über einen Kopfhörerausgang, er verfügt auch nicht, wie einige andere Mixer über zwei Ausgänge, nein, er verfügt über satte drei Ausgänge.
Weniger ist mehr gilt hier nicht: An der Oberseite findet sich ein 6,3 mm Klinkenausgang, ebenso an der rechten Vorderseite, an der allerdings auch noch ein Ausgang in Form einer 3,5 mm Klinkenbuchse zu finden ist. Genug also für zwei Kopfhörer gleichzeitig ohne Split-Kabel und die sinnvolle Lösung für den vergessenen Adapter: die kleine Klinkenbuchse.
Das Ganze hat den positiven Nebenaspekt, dass der abgewinkelte Stecker besser oben eingesteckt wird, der gerade Stecker eines Kopfhörerkabels besser an der Vorderseite.
Kraft genug hat der Ausgang in jedem Fall locker, den Club-Test hat der MP2015 hier fraglos bestanden.
Neben Level und Master/Cue-Auswahl in Poti-Form verfügt der Mixer auch über eine Split-Funktion für den Kopfhörer-Weg.
Wie in der Vergangenheit in verschiedenen Tests festgestellt wurde, haben DJ-Kopfhörer häufig zwei unterschiedliche Klang-Intentionen. Die einen klingen sehr massiv im Bass-Bereich, andere haben prägnante Höhen. Hier entscheidet sich der Kauf sicher nach dem Wunsch des DJs, ob er nach Bässen oder z.B. nach Snares und Hats mixt.
Der Rane MP2015 birgt hierbei ein kleines aber feines Feature: Im Control Panel kann mit einem Schieberegler die klangliche Ausrichtung des Kopfhörer-Signals bestimmt werden. Mehr Bass oder mehr Treble? Alles ist einstellbar.
Der MP2015 verfügt, auch wenn man ihn wohl selten brauchen wir, über einen Mikrofoneingang. Dieser befindet sich rückseitig in Form einer XLR-Klinke-Kombinationsbuchse und kann sowohl auf Line-Pegel wie auch auf Mikrofon-Pegel genutzt werden. Kleines Schmankerl auch hier: Sofern benötigt stellt der MP2015 48V für eine Phantom-Speisung bereit. Welcher DJ-Mixer kann das schon bieten? Über die Duck-Schaltung, bei anderen Mixer als Voice-Over bezeichnet, verringert man den Pegel des restlichen Master-Signals um 10 dB, sobald der Level-Regler für das Mikrofon-Signal aufgedreht wird.
Das ist für den normalen Fall sehr praktisch, wobei wir alle wissen, dass Mikrofon-Signale durch einen DJ-Mixer ohne separate Klangsteuerung doch eher nur für die Notlösung taugen und weniger zu einem befriedigenden Klangerlebnis führen.
Isolator
Eine Funktion, die man heute bei keinem aktuellen Mixer findet, ist der Isolator, der im Signal-Fluss vor den Master-Ausgängen zu finden ist (Master, Booth und Session-Ausgang).
Unterteilt ist die Isolator-Sektion in Low, Mid und High, wobei die Crossover-Frequenzen per kleinerem Regler frei wählbar sind, zumindest in einer bestimmten Range.
So ist die Low/Mid Crossover-Frequenz wählbar zwischen 80 Hz bis hin zu 640 Hz. Die Mid/High Crossover-Frequenz kann zwischen 1 bis 8 kHz liegen. Die Flankensteilheit des Isolators beträgt hier 24 dB/Oktave (4. Ordnung), er ist phasenausgeglichen im Linkwitz-Riley Design.
Von Full Kill bis +10 dB erlaubt der Isolator einen Eingriff in das Klangbild.
Ebenso wie das Filter ist auch der Isolator hochauflösend und extrem akkurat. Dies macht sich unweigerlich sehr positiv beim Sound bemerkbar. Der Isolator klingt sehr weich, irgendwie warm und dabei sehr sauber. Die einstellbareren Crossover-Frequenzen lassen Sweeps zu, klanglich das Pendant zu einem Filter-Sweep, doch hier kann die Crossover-Frequenz und der Filterwert parallel verändert werden, was gerade in Breaks zu schönen Klangveränderungen genutzt werden kann. Weniger ist mehr gilt allerdings auch hier, denn die Anhebung, gerade im mittleren oder hohen Frequenzbereich, machen sich sofort bemerkbar.
Der Isolator lädt zum vorsichtigen Spielen ein und ermöglicht ein etwas anderes Filtern direkt auf dem Master-Signal. Er erlaubt aber gleichzeitig auch, Tracks, die zum Beispiel durch beißende Höhen in Breaks auffallen, zielgerichtet in einem kleinen Frequenzbereich selbst zu korrigieren, ohne dafür den EQ zu nutzen oder die Lautstärke zu verringern.
FX-Loop / Session In- & Out
Wie schon erwähnt verfügt der MP2015 über einen Send- und Return-Weg, auch wenn dieser hier in Form von nur einem Poti und den Aus- und Eingängen vorhanden ist.
Vorteil: Anschluss von externen Effekt-Geräten ist möglich und wurde im Test auch ausgiebig genutzt. Nachteil: Die „eine Poti-Lösung“ lässt nur eine geringe Steuerungsmöglichkeit zu. Wohl dem, dessen Effekt-Gerät einen eigenen Dry/Wet-Regler hat, denn der Dry/Wet-Regler des MP2015 regelt zugleich ausgehendes Signal wie auch einkommendes, „effektiertes“ Signal. Eine ausklingende Hallfahne wird dann vermeintlich unmöglich, nur vermeintlich allerdings. Auch hier hilft der Sub-Mix. Einerseits kann das Signal des FX-Loops direkt auf das Master-Signal geschickt werden. Zweite Möglichkeit ist, das Signal vom Sub-Mix zu nehmen und auch auf diesem zurückzukommen. Der FX-Loop wird hier quasi insertiert. Stimmt jetzt vom Routing nicht so ganz, aber stellen wir uns das mal vor: Alle Kanäle, die auf den Sub-Mix geroutet sind, werden gesammelt in den FX-Loop geschickt)
So kann man per Zuwahl zum Sub-Mix entscheiden, welche Kanäle in den FX-Loop geschickt werden soll und welche nicht. Vorteil weiterhin: Beende ich das Routing eines Kanals auf den Sub-Mix und damit in das Effekt-Gerät, läuft das „noch verbleibende“ Signal den FX-Loop normal durch und ein auslaufendes Delay der oder eine Hallfahne wird ohne abruptes Ende auf dem Sub-Mix ausgegeben.
Ein- und Ausgänge des Send- und Return-Wegs sind wie genannt in Form von Cinch-Buchsen vorhanden. Das ist heute bei den Effektgeräten für den DJ-Markt state-of-the-art, mir persönlich hätten 6,3 mm Klinkenbuchsen definitiv besser gefallen.
Der AUX-In dient ebenso wie der Session-In ganz klassisch dem Anschluss von weiteren externen Zuspielern, für die man keinen vollen Kanalzug benötigt – Sampler bis MP3-Player zum Beispiel. Der Session-Eingang ist dabei sowohl als Stereo Cinch-Buchsen (wie der AUX-In) vorhanden, zusätzlich auch als S/PDIF-Eingang, wie auch als Kanal 9 und 10 über das interne Interface routbar – Kanal 6 in Stereo könnte man also sagen.
Kleiner Short-Fact am Rande: Auch der Session-In kann auf den Sub-Mix und somit auch in ein externes Effekt-Gerät geschickt werden.
Der Session-Out kann natürlich als Record-Out genutzt werden und ist dabei in der Lautstärke regelbar. Alternativ kann der Output genutzt werden, um den MP2015 an einen anderen Mixer anzuschließen, falls ein DJ-Team mit zwei unterschiedlichen Mixern b2b spielen möchte. So kann weiterhin jeder das Signal des anderen in einen freien Kanalzug holen und hat diesen dann auch auf dem Kopfhörer, wenn gewünscht.
Das USB-Interface
Der eine oder andere Hinweis ist schon gefallen: Der Rane MP2015 bietet eine Schnittstelle zum PC per USB-Verbindung. Das Ganze dient nicht nur der Einstellung von Parametern über das Rane-eigenen Control Panel, sondern hier ist ein stattliches Interface gebaut.
Dabei ist das Interface komplett class compliant mit einem Apple Mac, eine Installation von Treibern unter iOS ist also nicht notwendig. Im Test mit einer OS X Version 10.9.4 lief das ganze System sofort problemlos.
Für die Nutzung mit einem Windows-PC werden entsprechende Treiber auf CD mitgeliefert.
Damit das Ganze allerdings nicht nur von nur einem DJ genutzt werden kann, sondern b2b von zweien oder einen glatten DJ-Wechsel erlaubt, gibt es zwei USB-Ports rückseitig. Der Mixer kann von zwei DJs gleichzeitig als Interface genutzt werden. Dabei muss nicht einmal groß unterschieden werden hinsichtlich der Kanäle, denn über die Input-Auswahl in jedem Kanal kann per Poti direkt ausgewählt werden, ob der entsprechende Kanal von der USB-A- oder USB-B-Schnittstelle genutzt werden soll.
Natürlich macht es mehr Sinn, bei zwei 2-Deck-Sets die Kanäle fest zu verteilen, wer aber 4-Deck-Sets spielt und zu einem anderen DJ wechselt oder ein back2back-Set spielt, welches kein durchgehendes Ping-Pong-Set ist, der kann natürlich die vier Kanäle auch nutzen und dann schnell und unproblematisch wechseln. Auch in einem Live-Set kann der Rane MP2015 samt Interface genutzt werden.
Dabei unterstützt jeder Port zehn Playback-Kanäle und vierzehn Aufnahme-Kanäle, jeweils in Mono gezählt wohlgemerkt. Damit können in einer DAW nach Wahl zum Beispiel alle vier Kanäle einzeln, zusätzlich aber auch noch der Master-Ausgang, der Sub-Mix und der Session-Input aufgenommen werden. Die Record-Kanäle 1-8 sind dabei die Kanalzüge des Mixers 1-4, 9 und 10 ist der Main-Mix, 11 und 12 der Submix und 13 und 14 der Session Output. Die Kanalzüge des Mixers können dabei wahlweise Pre- oder Postfader aufgenommen werden. Eine entsprechende Einstellung findet sich im Control Panel, kann also Software-seitig geändert werden.
Durch die Möglichkeit der Auswahl von USB-A oder USB-B als Input kann 2×4 der komplette Kanalzug auf den USB-Kanälen 1-8 und als Summe aus USB-A und USB-B einmal der Session-In als Kanäle 9 und 10 in den Mixer geroutet werden.
Das Interface arbeitet auf 24-bit PCM und wahlweise 44,1, 48 oder 96 kHz Sample Rate. Diese ist im Control Panel einstellbar.
Zugegeben etwas erstaunlich, der Rane MP2015 ist (bisher nur) Traktor zertifiziert. Im Test lief die Einbindung des Mixers in Traktor wie erwartet problemlos: Anschließen, Interface auswählen, Kanäle zuweisen und fertig. Ab Version 2.8.0 soll die Einbindung problemlos laufen.
Der MP2015 als MIDI-Controller
Was kann ein digitaler Mixer, was ein analoger nicht kann? Korrekt: Er kann vollständig MIDI-kompatibel sein.
(Gut, dass könnte ein Mixer mit analogem Signalfluss auch, aber das doch mit erheblichem Mehraufwand)
In jedem Fall ist der Rane nicht nur mit Serato und Traktor nutzbar, sondern er kann auch komplett als MIDI-Controller genutzt werden.
Ich muss zugeben, ich wüsste jetzt nicht, wieso man so etwas tun sollte, zumindest nicht in einem DJ-Setup. Bei einem Live-Set, bei dem der Mixer nur rudimentär genutzt wird, mag die Nutzung von Plug-Ins, gesteuert durch nicht genutzte Potis oder Schalter des Mixers, Sinn ergeben.
Wer das tun möchte, wird in der Bedienungsanleitung in jedem Fall ordentliche Informationen finden, denn hier ist für wirklich jeden Parameter des Mixers die entsprechende Control Nummer dezimal wie auch hexadezimal angegeben. Funktion und Wertebereich finden sich ebenso anbei.
Besser kann man es nicht anbieten.
Sound – wie klingt der DJ-Mixer eigentlich?
Beim Klang des MP2015 wird nun wirklich schwierig. Vielleicht ein paar Worte zum Signalfluss und den inneren Werten des Mixers als Appetizer auf das, was eigentlich nicht in Worte zu fassen ist.
Bereits “rein” geht es in bester Qualität. Die analogen Inputs bieten vergoldete RCA -Stecker und Vorverstärker in Studioqualität, abgeschirmt gegen elektromagnetische Interferenzen (EMI) oder Funkstörungen (RFI) wie auch gegen Überspannungen. Selbiges gilt für alle unsymmetrischen und symmetrischen Ausgänge.
An den symmetrischen Ausgängen finden sich übrigens Neutrik-Stecker verbaut, sei es XLR oder Klinke, die im professionellen Musiker-Alltag jedem für eine hohe Qualität bekannt sein dürften.
Die digitalen Eingänge im S/PDIF-Format bieten einen Dynamikumfang von 128 dB bei 16 bit oder 24 bit PCM und besonders geringem Jitter.
Der gesamte interne Signalfluss bietet geringste Verzerrung, folglich höchsten Signal-Rausch-Abstand, die Phono RIAA Filter bieten, so Rane selbst, eine Toleranz von nur 0,3 dB (+0,1 / -0,2 dB).
Verbaut ist ein Butterworth-Filter im Bereich von 18 Hz mit 18 dB/Oktave Flankensteilheit als Infrasonic Filter, ebenso ein Low-Pass-Filter 2. Ordnung.
Zwischen dem Phono- und dem Line- Eingangssignal schaltet ein verzerrungsfreies Relais.
Die Wandler (A/D oder D/A) arbeiten auf 24 bit bei 44,1, 48 oder 96 kHz, der interne Signalfluss verläuft auf 32 bit floating point. Die Dynamic Range intern beträgt dabei zwischen 116 dB ( Digital/USB In zu Line Out und Line In zu Digital/USB Out) und 113 dB (Line In zu Line Out) bei einem THD (total harmonic distortion) von 0,0009%.
Der Frequenzumfang der Line Ausgänge (Main, Booth, Session, FX-Loop) beträgt 20 Hz bis 20 kHz (+/- 0,25 dB).
Klanglich macht der Rane MP2015 wirklich Spaß. Der Grund dafür liegt in der Tat nicht in dem, was automatisch aus dem Master-Ausgang herauskommt. Ohne Frage, der Mixer klingt wirklich sehr gut, eröffnet aber keine neuen klanglichem Dimensionen. Das soll er auch nicht, würde er es tun, wäre es wohl eher als Negativ-Punkt zu verbuchen. Der MP2015 klingt sehr sauber, ohne klinisch zu wirken. Klanglich eher warm und ehrlich, statt hart, statt „digital“, wie ich jetzt gerne schreiben würde. In jedem Fall fehlen dem Mixer die typischen harten Höhen, das leichte Zerren, was man mit guten Ohren bei dem ein oder anderen digitalen DJ-Mixer auch im höherpreisigen Segment finden kann.
Was den Reiz des Klanges beim MP2015 ausmacht, findet sich und wurde auch bereits angemerkt besonders in den weichen EQs, den Filtern mit der Resonanz, die dermaßen butterweich klingen, wie es den Vergleich zu allen digitalen DJ-Mixern vergeblich sucht und dem Isolator, der sich dem ganzen würdevoll klanglich anschließt.
Wenn ein „einfaches“ Filter einem DJ, in diesem Falle mir, auch nach Stunden des Spielens immer noch durch die einfache Nutzung und das Klangbild ein Grinsen ins Gesicht treibt, dann ist das wohl das Beste, was man hierzu als Punkt anführen kann.
Haptik des RANE MP2015
Nicht nur innerlich macht der Rane MP2015 einen tollen Eindruck, auch äußerlich wird hier nicht gespart, obwohl der Mixer nicht nur besondere Design-Elemente auffällt. Die schwarze Faceplate wirkt unaufgeregt, die Schriftzüge, aufgedruckt mit weißer Farbe sind gut lesbar, die Abgrenzungen der einzelnen Sektionen sind erkennbar, jedoch mit schlanken Linien gehalten.
Die Potis sind seitlich geriffelt, mit einem silbernen Deckel versehen und stecken allesamt auf Metallstiften. Visuell klasse, doch könnten die Potis ein wenig kräftiger wirken. Da hätte ich mir einfach ein wenig mehr „Moog-Poti-Feeling“ erwartet. Das aber ist nur ein kleiner Punkt, denn beim Spielen machen die Potis wieder richtig Spaß. Tolles Gefühl, toller Widerstand und griffig, egal wie schwitzig die Finger sind. Bei Dunkelheit jedoch mag dem ein oder anderen der helle Streifen fehlen, der normalerweise auf Poti-Kappen zu finden ist und der den Status angibt. Gibt es hier nicht, lediglich ein kleiner schwarzer Streifen auf der Kappe hilft hier. Je nach Lichtverhältnissen mag das mal positiv oder negativ sein – in meinen Augen ist es durchgehend positiv. Im dunklen Club hilft auch der weiße Streifen auf einer Kappe nichts, da geht es mehr um das Fühlen der Erhebung. Das findet sich beim Rane MP2015 nicht, was unweigerlich dazu führt, dass man mehr hört statt fühlt – super Sache.
Die Buttons mögen auch einiges an Diskussionsstoff bieten. Während einige auf größere, flache, LED beleuchtete Buttons setzen, erreicht einen mit dem MP2015 genau das Gegenteil. Die Buttons sind quadratisch, klein und schauen hoch über der Faceplate hervor. Das bewirkt, dass sie minimal wackeln, aber das ist vollkommen egal, denn die Buttons sind echt geil, wie ich zu meiner Verwunderung feststellen konnte. Die kleinen leuchtenden Würfel sehen nicht nur schick aus, sondern fassen sich auch so an.
Okay, sie sind nicht so leicht zu treffen wie ein breitere, flacher Button, aber bitte, der MP2105 wurde sicher auch nicht dafür konzipiert, um auf ihm hektisch herum zu drücken oder mit diesem im geistig vollkommen abgetretenem Zustand zu spielen. Konzentration und Besonnenheit und dabei machen diese Buttons richtig Spaß. Der Punkt, dass die Buttons einige Millimeter mehr aus dem Mixer herausstehen, wurde mit einem tollen, langem und weichen Druckpunkt kombiniert, der gerade beim abruptem Ende einer Filteraktivität oder dem punktgenauem Ausschalten des Isolators richtig Spaß macht. Der Druckpunkt ist auch bei einer Nutzung, die eher einem gezielten Push als einem Drücken entspricht, klasse, denn genau hier macht sich der längere Weg des Druckpunktes sehr angenehm bemerkbar. Wie würde es sich anfühlen, wenn man das Filter ausschalten würde mit einem Knopf, der sich hart anfühlt wie ein PAD ohne wirkliches Feedback? Das wäre das unschöne Pendant. Nein, hier hat Rane wirklich einen ungewohnten Weg eingeschlagen, der zu meiner Überraschung schnell als positiv empfunden wurde.
Insgesamt wirkt der Rane MP2015 recht aufgeräumt, einzig und allein das Resosance-Poti sieht ein wenig reingequetscht aus. Für alle anderen Bedieneinheit ist genügen Platz, Filter und Rotary-Fader haben sogar luxuriös viel Platz, ebenso der EQ, vom Isolator ganz zu schweigen. Hier kann richtig zugegriffen werden.
Ich denke, digital klingt eigentlich nur hart, wenn man von der ohnehin reduzierten CD-Qualität mit 16-Bit Quantisierung bei 22.05 KHz pro Kanal oder geringer ausgeht. Wenn intern hochauflösende Wandler ihren Dienst verrichten mit 24 oder gar 32 Bit Wortbreite bei 96 KHz Abtastrate und darüber, kommen wir in eine Region, die unser analoges Wahrnehmungsvermögen aufgrund unzähliger Dynamikstufen deutlich übersteigt. Das ist wie mit der Digitalfotografie. Früher hat man Pixel bei starker Vergrößerung gesehen oder den eingeschränkten Dynamik- oder Farbraum, das ist heute doch auch anders. Aber natürlich nur dann, wenn die eingesetzte Technik entsprechend hochwertig arbeitet. Ich habe beispielsweise festgestellt, dass ich seit intensiver Auseinandersetzung mit High Resolution Audio meinen Plattenspieler fast gar nicht mehr einschalte. Klingt zwar schön warm und analog, aber mit was für Aufwand (richtig einjustieren, Platten waschen und so weiter). Hätte ich von mir als eigentlichem Analog-Freund nicht gedacht, dass ich irgendwann mit digitaler Technik zufrieden sein würde.
Schöner und ausführlicher Bericht. Leider ist der Preis meiner Meinung nach weit überzogen. Ich könnte mir vorstellen, dass ein solches Gerät in einer Preisklasse von etwas über 2000,- mehr anklang findet.
Der Preis hat auch stark mit dem schwachen EURO zu tun. Seit letzten Jahr sind fast alle US-Artikel in Deutschland um bis zu 20% teurer geworden.
Danke für den ausführlichen Test Bolle.
2 Fragen noch:
1. Ich habe gelesen, dass der Mixer (in Neutralstellung; nix Filter, EQ, Iso) so ziemlich gar nicht klingen soll. Als wenn man ein hochwertiges Interface direkt an seine Monitore anschließt. Das wäre genau mein Ziel. Kannst Du das bestätigen?
2. Ich kann anhand von Videos jetzt keine „langsamen“ LED-Ketten feststellen. Nur dass die Peaks eine Sekunde brauchen, um wieder herunterzufallen.
Allerdings wirkt es auf Videos, als gäbe es ein gewisses Bleeding der LEDs zueinander. Sodass sie nicht hart ein/aus wirken sondern in sich überblenden und zueinander auch. Täuscht mich da nur die Aufnahmetechnik?
@Danny Who Hi Danny :)
Deine erste Frage verstehe ich nicht ganz – was meinst du mit „so ziemlich gar nicht so klingen“?
Meinst du, ob er einen oder keinen besonderen Eigenklang hat? Dann wäre meine Antwort: Ja, in meinen Augen hat er keinen besonderen Eigenklang. Er klingt sehr ehrlich mit einer gewissen Wärme aber ohne besondere Auffälligkeiten.
Zu deiner zweiten Frage: Genau das war das, was ich versucht habe auszudrücken. Peak-Stop-Level, die oberste Led bleibt als Peak-Anzeige stehen und läuft dan nach einem kurzen Moment runter zum aktuellen Pegel. Ein Ein-/ Ausblenden wie du vermutest sehe ich nicht.
@Danny Who Wenn man`s ganz genau nimmt, kann dieser Mixer gar nicht neutral klingen – eine Vielzahl an Digital-Ein- und Ausgängen, eine USB-Soundkarte und all dies ohne die Möglichkeit einer Wordclock-Synchronisation. Der Mixer muss eigentlich ein internes Resampling / Reclocking vornehmen um keine Dropouts oder ähnliche digitale Unannehmlichkeiten zu produzieren. Erbsenzählerei? Vielleicht, aber bei dem Preis nicht ganz unangebracht.