Der Boutique-Rotary-Mixer im Koffer
Can Electric Taula 4 – ein Name, der so schön ist wie das, was sich im Koffer versteckt und was das heutige Testgerät ist. Dabei dürfte weder bei dem Hersteller, noch bei dem Produktnamen vielen von euch ein Licht aufgehen. Zugegeben, war bei mir auch länger so. Aufmerksam gemacht wurde ich bereits vergangenes Jahr auf das Schmuckstück, nun endlich hat es geklappt, einmal der Sache habhaft zu werden und diesen Koffer zu ergattern.
Can Electric ist, da übernehmen ich gern die Beschreibung des Herstellers selbst, ein „boutique manufacturer of hand-wired musical equipment, Audio and instruments“. Die kleine Manufaktur mit dem Sitz in Barcelona, Spanien, ist in der Tat eine kleine Schmiede für handgebaute Produkte – und handgebaut heißt hier tatsächlich handgebaut. Massenproduktion ist kein Anspruch, ganz im Gegenteil, man möchte die Qualität und den Klang handgebauter Analoggeräte erhalten und wehrt sich in einem Statement auch dagegen, dass dies immer einen sehr hohen Preis haben muss.
Der Taula4 ist das aktuelle Ergebnis der Produktion und zeigt an einigen Stellen, wie realistisch die Einstellung der Entwickler und Erbauer ist.
Can Electric Taula 4
Ebenso schön wie die Firmenbeschreibung ist auch die Beschreibung, was der Taula 4 eigentlich ist: ein voll-analoger 4-Kanal-Rotary-Boutique-DJ-Mixer – im Koffer.
Auf den ersten Blick aber ist das Ganze tatsächlich nur ein Koffer. So ein kleiner Koffer, in dem man vielleicht Kabel, Adapter, Mikros oder seine Kamera transportiert. Mehr verrät der Koffer von außen absolut gar nicht. Da liegt auch schon ein Clou der ganzen Geschichte, denn tatsächlich gibt es den Taula4 in diesem Koffer, fertig für den Transport. Ich kann jetzt bereits alle beruhigen, die nach dem Foto heiß auf den Taula geworden sind, den Koffer aber nicht hübsch finden: Es gibt den Taula4 auch im klassischen Gehäuse. Das könnte dann so aussehen:
So, damit genug zum Koffer. Der ist schön, praktisch, hat einen Griff und tut, was ein Koffer so tut. Neben dem Taula 4 selbst aber ein absoluter Komparse der letzten Reihe.
Schauen wir lieber auf das Innenleben. Nach dem Öffnen präsentiert sich der Taula 4 im Gewand eines reinrassigen Rotary-Mixers mit vier Kanälen.
Die Oberfläche besteht aus Aluminium, lackiert in einem hellen Beige-Ton mit schwarzen Beschriftungen. Wer möchte, kann hier aber auch zu anderen Farben greifen. Schwarze Plate mit weißer Schrift zum Beispiel oder grün? Den Hersteller kontaktieren hilft, denn generell kann der Taula4 auch mit äußeren wie inneren Extra-Wünschen ausgestattet werden. Sofern es zum Konzept passt, ebenso sofern es technisch machbar ist.
Große schwarze Potikappen mit silberner Spitze sind sicherlich das Hauptaugenmerk des Taula4, sie sind je nach Funktion in verschiedener Größe verbaut. Vom Design her kennt man sie, diese Potikappen, man denke an Moog Synthesizer. Verdammt schick.
Im Gegensatz zu einigen anderen klassischen Rotary-Mixern ist der Taula 4 recht gut ausgerüstet, was nicht nach sich zieht, dass er unübersichtlich wird. Tatsächlich sind vier Kanäle für einen Rotary-Mixer keine Seltenheit, viele jedoch, allen voran bekannte Modelle wie E&S DJR400, ein Condensa oder ein Bozak, besitzen nur Teile der Funktionen, die man von klassischen Clubmixern kennt. Der eine hat keinen Gain (Bozak), der DJR400 besitzt ebenso keinen Gain, auch keinen Mitten-EQ und der Condensa Carmen hat gar keinen EQ im Kanal, sondern er verfügt ausschließlich über einen an- und ausschaltbaren Master-EQ mit zwei Bändern.
Minimalistisch sind die Rotarys häufig, klanglich aber ebenso häufig auch in einer komplett anderen Liga als klassische Club-Mixer.
Beides trifft auch auf den Can Electric Taula 4 zu, Ausstattung wie Klang. So bietet der Taula4 viel, aber auch nicht alles.
Zunächst einmal erstaunt der Taula 4 dadurch, dass alle Anschlüsse an der Oberseite zu finden sind. Nur so lässt sich das Koffer-Design realisieren.
Hier finden sich fein säuberlich aufgereiht und allesamt als Cinch-Gold-Stecker verbaut die Inputs der Kanäle, als Line- und Phono-Eingang, zwischen denen mit einem Kippschalter umgeschaltet werden kann. Dies betrifft zumindest die ersten drei Kanäle. Der vierte Kanal besitzt keinen Phono-Preamp und ist somit ein reiner Line-Level-Kanal. Neben dem vierten Kanal finden sich die Anschlüsse für den Send- und Return-Weg, daneben Booth- und Master-Ausgang, alles noch in Cinch-Form. Ein weiterer Master-Out wie auch ein weiterer Monitorausgang findet sich ebenso wie zu erwarten in ХLR-Format an der rechten Seite des Mixers.
Bemerke: Beide Master-Ausgänge können parallel genutzt werden, so gäbe es einen alternativen Rec-Ausgang. Den nämlich könnte man am Taula4 vermissen.
Die Kanalzüge bieten fast alles, was der „normale“ Nutzer an einem Mixer erwarten würde. Angefangen mit einem Trim-Regler oder auch bekannt als Gain, was ich persönlich sehr angenehm finde, mit einer Range von -6 bis +6 dB. Drei LEDs, grün, gelb und rot in jedem Kanalzug stellen ein Eingangs-Metering dar.
Mehr Informationen dazu gibt es nicht, weder am Trim-Regler noch an den LEDs. „Trust your ears“ ist die Devise und mit einen Headroom von 22 dB before Clipping am Master-Ausgang hat der Taula4, so viel schon einmal vorausgenommen, genügend Luft nach oben. Es ist also nicht schlimm, wenn die rote LED mal aufblinkt, aber wie gesagt, es gilt: Verlass dich auf deine Ohren. Das passt zum generellen Motto des Spielens mit einem Rotary. Die Ohren sind der Gradmesser der Lautstärke und des Klanges, nicht das Ende des Line-Fader-Weges und auch nicht irgendein unzuverlässiges LED-Metering.
Die Kanalzüge bieten neben dem Trim einen 2-Band-EQ, Tiefen wie Höhen. Diese senken um bis zu 22 dB ab, heben bis zu 6 dB an.
Es gibt eine Cue-Taste in jedem Kanalzug, wobei mehrere Kanäle parallel gehört werden können. Das Cue-Signal kann dem Master-Signal beigemischt werden, ein Monitor-Mix-Regler macht es möglich. Selbstverständlich gibt es einen solchen auch für die Lautstärke, schön groß und griffig mit einem sehr angenehmen Widerstand.
Bleibt ein Poti über: der Send. Sicherlich nicht zu erwarten gewesen, bietet der Taula 4 einen Send- und Return-Weg, auf den aus jedem der vier Kanäle geschickt werden kann. So hat jeder Kanal einen eigenen Send-Regler. Gesammelt kehrt das Signal nach seiner Tour aus dem Mixer durch zum Beispiel Effektgeräte wird in den Taula 4 zurück und kann dort mit gewünschter Menge dem Master-Signal zugeführt werden. Oder aber einfacher ausgedrückt: Es gibt einen Return-Level-Regler.
Sehr schöne Geschichte, hat mich sehr gefreut, denn ein Standard-Element meines Sets ist ein Delay. Kurz überlegt hatte ich, ob ich eventuell Klinkenbuchsen passender fände und ich muss zugeben, ja fände ich. Generell heißt es dazu immer, dass eher Gitarren- und Bass-Effekt-Pedale Klinkenanschlüsse haben, DJ-Effektgeräte Cinch. Ja, das ist wohl zumeist korrekt, aber (Achtung, Seitenhieb), diese ganzen Plastik-Effekt-Kisten für DJs können nicht mit anständigen Effektgeräten konkurrieren. Folge: Wer was Echtes nutzt, braucht echte Anschlüsse, also Klinke. Kein Problem, Can Electric würde jedem auf Wunsch auch 6,3 mm Klinkennbuchsen verbauten, aber Cinch auf Klinke-Kabel kann man in guter Qualität auch käuflich erwerben.
Kleine Notiz: Der Return kann übrigens als fünfter Input genutzt werden – bietet sich zum Beispiel an für Sampler oder ähnliche Zuspieler. Dabei muss man nicht auf den Master-Isolator verzichten, denn der Return-Kanal durchläuft diesen wie alle anderen auch.
Abseits der Kanalzüge gibt es ein schönes, großes Master-Volume- wie ein Booth-Volume-Poti, Monitor-Mix und Volume wie schon genannt und ein LED-Metering. 10 LEDs zeigen die Range von -20 dB bis vermutlich +9 dB an. Vermutlich, denn nach +3 und +6 dB folgt zu der nächsten, nun roten LED, nur noch ein kleiner Blitz – ein Blitz, der sich auf im Firmenlogo wiederfindet.
Dieses finde schräg über dem Metering auf die Oberfläche lackiert. Rechts über dem Metering findet sich der An- und Aus-Schalter, ebenso der Anschluss für das Netzteil.
Der Taula 4 besitzt ein externes Netzteil, 12 Volt. Erfreulicherweise macht dies einen sehr wertigen Eindruck, das Kabel zum Gerät selbst wurde getauscht zu einem etwas dickeren, gut ummantelten Kabel mit einem angewinkeltem Stecker zum Stromanschluss. Hier kommt das erste und einzige Mal von meiner Seite Kritik an den Anschlüssen an der Oberseite. Der angewinkelte Stecker steht nach rechts ab und überlappt das Gerät um wenige Zentimeter. Steht hier nun direkt ein Plattenspieler oder CD-Player daneben, liegt das Kabel auf dem Gerät auf. Oder man lässt ein wenig Luft, muss dann das Kabel aber etwas weg klemmen. Finde ich persönlich nicht ideal gelöst. Hier hätte ein anderer Stecker ebenso funktioniert, dessen Kabel man nach hinten führen könnte zu den dahinter eingesteckten Ausgängen.
Klang
Klanglich sind meine Ansprüche an analoge Miхer meist nicht gerade niedrig angesetzt. Rotaries, als zumeist analoge Vertreter (Ausnahme z.B. ein Rane MP2015 oder MP2014), trifft das natürlich ebenso, noch ein wenig mehr, denn hier erwarte ich einen großen Augenmerk gelegt auf den Sound.
Was ich erwartet habe, kann der Taula 4 ohne Zweifel halten. Warmer Klang bereits in neutraler Position aller klanglich veränderbaren Parameter, warm aber bei Weitem nicht drucklos. Ich habe den Taula4 auf zwei mir sehr gut bekannten Club-Anlagen gespielt und war beide Male erstaunt, wie gut diese klingen können, wenn nicht der klassische Digital-Miхer angeschlossen ist. Resultat: Mehr Druck bei weniger Pegel. Dieser aber nicht gepresst und komprimiert vor das Gesicht geschossen, wie man es häufig kennt, sondern dynamisch, warm, voluminös.
Danke – genau das was ich erwartet habe, bekommt man hier geboten.
Was in der Null-Stellung der Parameter schon gut klingt, kann eigentlich meist nur noch verschlimmbessert werden. In diesem Fall könnte man dies zum Beispiel mit dem EQ anstellen, aber der klingt einfach zu gut dafür. Sauber, nicht ganz cuttend, also kein Full-Kill, reichen Bässe und Höhen absolut aus, um sauber zu miхen. Das ist dahingehend erstaunlich, da ich ein großer Freund von einem 4-Band-EQ bin, denn mit diesem kann man definitiv sauberer arbeiten, was gerade bei mehr als zwei parallel laufenden Signalen notwendig wie auch Pflicht ist für jeden DJ. Da kann vier nun einmal mehr als drei mehr als zwei. Auch dieses Prinzip kann der Taula 4 nicht außer Kraft setzen, dieser Miхer aber lädt doch eher zum Platte Spielen ein, denn zu einem 4-Kanal-Hуbrid-Set, nur um das kurz einmal klar zu stellen. Laufen zwei bis drei Signale, reicht der 2-Band-EQ wunderbar aus, als over-all-“EQ“ entwickelt sich bei einem Rotary ja schließlich der Volume-Regler, der ein ganz relevanter Bestandteil des Miхens wird. Für alle, die sich jetzt fragen: Wie? Ganz einfach: Nicht durchgehend Fader oben halt! Unterschiedliche Lautstärken sind nicht nur in Einzelbändern notwendig für den guten Miх, sondern verbessern generell schon einiges.
Der Master-Isolator ist für mich persönlich das Herzstück des Taula 4. Haptisch bereits eine reine Freude, toppt er das klanglich noch. Butterweich, sehr smooth, sehr warm, über alle drei Frequenzbänder. Diese wären, ein wenig Faktenkunde, für die tiefen Frequenzen bis 300 Hz, für den mittleren Bereich von 300 Hz bis 3 kHz und für die hohen Frequenzen 3 kHz bis 24 kHz. Allesamt sind full kill bis +10 dB bei einer Flankensteilheit von 24 dB / Oktave. Ein kleiner An/Aus-Schalter seitlich sorgt für die Möglichkeit des Abschaltens im richtigen Moment, aber Achtung: analog. Hier ist nichts Nulldurchgangs-geschaltet. Wer im falschen Moment drückt, sorgt für einen hörbaren Knackser. Ist halt analog, ist halt ehrlich.
Haptik & Qualität
Haptisch ist der Can Electric Taula 4 eine glatte 1. Ich habe (bis auf die Nummer mit dem Stecker) absolut nichts zu meckern.
Das ganze Gerät fühlt sich gut an. Aufgrund des Koffergehäuses und der Aluminiumplatte oben ist der Mixer sehr leicht. Kein Stahlgehäuse wie bei anderen – der Taula4 ist nicht dafür gebaut, ins Regal geworfen zu werden.
Die Oberseite wirkt eigentlich sehr aufgeräumt, man muss sich halt kurz merken, was wo ist, denn Send, Trim, Bass und Treble sind im Viereck angeordnet. Die Potis selbst sind haptisch perfekt. Die unterschiedlichen großen Potikappen sorgen visuell wie haptisch für Unterschiede und sind der Funktion der jeweiligen Potis angemessen.
So sind die oben genannten vier Potis mit kleinen Kappen bestückt. Channel-Volume und Master- wie Booth-Volume sind größer, somit griffiger, perfekt für etwas langsamere Bewegungen.
Die größten Drei sind die Kappen des Master-Isolator an der Spitze, die man gefühlt mit den gesamten Fingern umfassen kann, um Filterfahrten zu produzieren. Wem hierbei nicht schon haptisch einer abgeht, bei dem ist Hopfen und Malz verloren.
Vermisst wurde hier jedoch die Mittenrasterung. Weder der Master-Isolator noch die EQs bieten eine Mittenrasterung. Möglicherweise wurde sie nur vermisst, weil man es gewöhnt ist, ehrlich gesagt, brauchen tut man sie nicht. Klar ist es schön zu spüren, wenn der EQ „flat“ ist, aber am Ende des Tages widerspricht das vielleicht schon ein wenig dem Sinn eines Rotaries: Trust уour ears. Ebenso wie der Line-Fader nicht blind bis oben geschoben wird, kann man sich auch bei den EQs auf den Klang konzentrieren und nicht darauf, wo der Strich auf der Potikappe hinzeigt. Damit bleibt das als kleiner Negativpunkt stehen, aber in Klammern. Heißt: Ich könnte nachvollziehen, dass es jemanden stört und auch akzeptieren, mir persönlich fällt es auf, es stört mich aber nicht.
Ein kleines weiteres Manko gibt es: Der Send-Regler liegt nahe am Trim. Nun wird ein Send gern genutzt für einen Effekt wie ein Hall oder Delay, einen Effekt also, den man meist zum Ende hin nicht abschaltet, zumindest nicht im Signalweg oder am Ende. Denn die Unterschiede sind je nach Schaltung eklatant. Drehe ich den Dry-/Wet runter, läuft in meinen Mix immer noch das unveränderte Signal hinzu, schalte ich den Effekt ab (also richtig ab) passiert ebensolches. Schalte ich den Return aus oder drehe ihn runter, ist das Signal komplett weg. Drehe ich jedoch nur den Send runter, durchläuft das „verbliebene“ Signal noch weiter den Signalweg. Ein Delay, Revers oder ein Hall würden dann noch auslaufen. Notwendig dafür ist daher ein Send-Regler, den man on point ausdrehen kann, um genau diesen Effekt zu erzielen, nicht etwa ein Return-Regler zum ausmachen. Ich akzeptiere, dass man dies zumeist auch am Effektgerät tun kann, aber man hat die Finger ja meist am Mixer, nicht an beiden Geräten gleichzeitig.
Warum nun ist das ein Manko? Die Nähe zum Trim-Regler ist daher gefährlich, dass beim kräftigen Drehen am Send mit der Fingerrückseite auch mal der Trim erwischt werden kann und je nach Drehrichtung am Send bedeutet dies eine umgedrehte Drehrichtung am Trim. Aufpassen also!
Anfassen lässt sich der Taula 4 wirklich schön. Dem in nichts nach steht die Qualität. Äußerlich gibt es bereits nicht zu beanstanden, von innen zeigt sich dann die Ware Handarbeit, die hinter der Produktion steckt.
Den Mixer von innen anzusehen, war eine wirkliche Freude. Hier ist wirklich alles anständig verarbeitet und noch mehr. Handmade, wie es zu erwarten war. Sogar die Platinen sind eigens geätzt oder wurden geätzt, sie stammen definitiv nicht aus einem Unternehmen, welches in Masse produziert. Wo bei anderen Geräten Kabel zwischen Platine und Gehäuse eingeklemmt wird, finden sich hier geschnittene Öffnungen für alle Kabel, die die Platinen verbinden. Wo der Kabelmantel endet und die dünneren Kabel aus der Leitung treten, finden sich an jeder Stelle Schrumpfschläuche, alle Kabel sind entweder sauber verlötet oder mit Steckern versehen. Kabelwege sind sauber dimensioniert, nichts ist knapp bemessen, ebenso wenig gibt es Kabelsalat aufgrund zu langer Kabelwege. Damit ist der Mixer auch von innen sehr übersichtlich. Perfekte Arbeit.
Natürlich nötigt dies dem Nutzer ab, dass er mit dem Mixer sorgsam umgeht.
Wo an der Oberseite mit schönen Potikappen nicht gespart wurde, wurde auch im Innenleben nicht gespart. Unter den schönen Kappen finden sich durchgehend Metallstifte – gehörend zu Alps Potis, die überall verbaut sind. Alps Potis generell sind in einigen analogen Mixern, z.B. Allen&Heath Xone:92, verbaut und stehen für eine sehr gute Qualität.
Alps RK27, besser bekannt als Blue Velvet, finden sich an den Volume- und Isolator-Controls. Diese bestimmen Potis sind sehr populär im Hi-Fi-Bereich wie generell bei Audiophilen für ihre gute Performance.
Sehr schön und wirklich fairer Preis. Die Kofferbauweiße ist interessant, hat aber leider ein externes Netzteil zur folge. Dass und der 2 Band EQ machen mich nachdenklich, aber es ist halt klassisch Rotary. Hatte leider bisher noch nicht das Glück mit Rotarys zu spielen. Ich hoffe dieser hier wird seinen Erbauer das täglich Brot sichern.
@FLTRHND Ein externes Netzteil kann ich tatsächlich bei einem analogen Mixer nicht als Nachteil sehen, sondern eher als Pflicht. Thema :Wärme-Entwicklung und Einfluss derer auf analoge Bauteile, siehe rechtes Filter beim 92er nach einiger Laufzeit. Der verändert sich akustisch. Auch elektro-statische Einflüsse des Netzteils intern könnten ein Thema werden, auch das eigentlich nichts, was man im Mixer unbedingt haben möchte.
2-Band-EQ: Ja, kann ich nachvollziehen, dachte ich im ersten Moment auch so: Hmmm..nicht so cool. Wurde dann aber belehrt, fehlt mir beim reinen Mixen nicht. Für den Sampler nebenbei hätte ich das gern, weil der natürlich hinsichtlich Frequenzstaffelung untergebracht werden muss noch zu zwei laufenden Platten teilweise.
Muss man mal ausprobieren, dann merkt man, dass man die Mitten gar nicht soooo doll braucht, wie man gerne mal denkt :)
@Bolle / Johann Boll Mein Ecler Nou. 4.0 ist analog mit internen Netzteil und hat keine Probleme. Gut hat aber auch keinen Filter. Mal sehen mein nächster könnte ein Rotary werden.
Kann ich nur empfehlen, mal einen testweise zu Spielen für 2-3 Wochen. Dann wirst du merken, ob es dir liegt…oder ob es einfach nicht deins ist ;)
Danke für den schönen Bericht. Wenn es geht, bitte mehr von solchen Geräten, abseits des Mainstream. Bis 1998 hatte ich nur Mixer mit 2 Band EQ. Ich möchte aber nicht mehr auf 3 Band mit Killfunktion verzichten. Die Möglichkeiten beim Mix sind doch viel mehr. Klar kann man über den Isolator auch viel erreichen, aber dazu greift man immer in den Master ein. Trotzdem schönes Teil und wird sein Liebhaber finden. Eine Frage noch , 80db Ratio Kanal Trennung, ist das nicht ein bisschen wenig?
Boutique ist der neueste Werbespruch und bedeutete bisher immer unglaublich teuer….. Und so kam es…..
Für einen hangebauten Rotary in nicht Massenproduktion ist der Preis aber verhältnismäßig wenig, was deiner Aussage eher widerspricht, als dass sie diese untermauert.
Für dich gibt es ja noch Behringer.
Verwechsel das nicht mit Roland, wo billige Massenware teuer als boutique verkaufen.
Hier wird Handwerk Preiswert verkauft. Also das Gegenteil von Roland. Auch solltest du bedenken das diese Firma keine Marketinggags gemacht. Ich weiß nichtmal ob überhaupt Werbung gibt. Ich kannte die Firma nicht und ich weiß auch nicht ob die Firma überhaupt von Boutique spricht.
@FLTRHND welcher roland boutique ist den teuer? ausserdem sind produkte von roland schon sehr wertig und besitzen eine gewisse qualität.
schlechter bash von dir…
@dilux Na Klar sind die teuer. In der Größe ist z.b. die Tr 09 vollkommen unspielbar live. Die Konkurrenz bietet da einfach mehr z.B. bei der TB-3 im vergleich zum TT 303 Bassbot.
@FLTRHND na wenigstens bist du konsequent und bleibst beim bashing….
Ich finde das handwerklich bemerkenswert was man da erschaffen hat, jedoch für die grobe Mehrheit der DJs völlig überdimensioniert. Ja und garnicht so doof, gibt es doch von Behringer wirklich ein ganz gutes Teil und garnicht soooo billig. Ich glaube so 340 Euro, und hat echt alles drin was der DJ wirklch braucht nur eben leider keine Dekadenz.
Ja, ein Rotary ist für die große Mehrheit der DJs nicht „das richtige“. Aber, was ist die Aussage hinter dieser Erkenntnis?
Und ja, ein Behringer-Mixer im unteren Preissegment hat auch viele Funktionen, Qualitativ jedoch zu vielen anderen Modellen einfach ein himmelweiter Unterschied in allen Punkten, Software, Qualität, Klang, Verarbeitung, Funktionsumfang teilweise auch. Das schlägt sich im Preis nieder.
Das ist die Grundregel eines Marktmechanismus. Qualität kostet mehr, manchmal auch Dekadenz. Das aber würde ich nicht unbedingt bei einem 3-Mann-Firma erwarten, sondern bei den marktwirtschaftlich „Mächtigen“..
Ich habe nichts gegen Dekadenz, so macher Freak schmückt sich aus Leidenschaft und Liebe mit so manchen wahnsinnig schönen einmaligen Schmuckstücken, wie auch dieses hier. Mir ist das auch schon passiert, und ja ich bin stolz darauf so was verrücktes zu besitzen. Dieser DJ mixer gehört einem DJ der dafür lebt DJ zu sein.
Ich hatte vor ein paar Wochen die Gelegenheit, dieses wunderbare Gerät vor Ort in einem Plattenladen in Barcelona zu testen. Dekadenz hin oder her, er spielt sich wunderbar und ist ein wirkliches Unikat. Ich habe mich dann aber doch dagegen entschieden ihn zu kaufen da mir die knapp 1.800 € einfach als Summe zu teuer sind – hätte ich dieses Geld über würde ich mir diesen Mixer sofort besorgen.