Der klassischte Rotary-Mixer?
Ein DJ-Mischpult, bei dem einer der ersten Eindrücke das Wort „schön“ hervorrufen wird, sieht man eigentlich eher selten. Wenn, dann ist die Ursache in heutiger Zeit zumeist ein Rotary-Mixer.
Diese setzen sich schon seit Anfang an ab von dem klassischen Layout der Club-Mixer, mehr noch, nicht nur Funktionalität und Klang, sondern auch Design und Haptik spielen eine große Rolle.
Nicht lange her, da hatten wir den Taula 4 von Can Electric im Test, einen 4-Kanal-Rotary aus einer kleinen Manufaktur in Barcelona.
Nur ein Land weiter, ebenso im Süden, dort, wo aktuell richtiger Sommer herrscht, wird auch fleißig in einer kleinen Firma gebastelt und von dort stammt ein weiteres Schätzen in der Reihe der Rotary-Mixer. Audio DJ heißt die kleine Firma, die in Thiene in Italien sitzt, eine kleine Stadt im Norden, irgendwo zwischen Venedig und Verona.
Produkte gibt es schon so einige, Vorreiter von allen war der SP3, ein 3-Kanal-Rotary-Mixer. Nachgefolgt sind derweil der SP6, in Arbeit der SP2. Auch eine 4-Kanal-Version gibt es und den haben wir uns einmal schicken lassen: den Audio DJ SP4.
Wie der Name schon verrät, ist der SP4 die 4-Kanal-Version der Serie, bei der alle Modelle tatsächlich über einen anderen Aufbau und andere Funktionen verfügen.
Der SP4 ist dabei die Version, die einem klassischen DJ-Mixer am meisten ähnelt. Vier Kanalzüge mit klassischem Aufbau finden sich hier in, sagen wir mal, vertikaler Anordnung. Erwähnenswert daher, dass das nicht immer der Fall ist. Diese dominieren den Hauptteil der schwarz-matten, etwas rauen Oberfläche des Mixers. Grafisch durch eine weiße Linie sind sie abgegrenzt von den weiteren Elementen.
Oben befinden sich wie unübersehbar ein Master-Isolator, häufig das Herzstück eines jeden Rotary-Mixers. Rechts die Potis für das Master-Level wie auch Booth sowie Potis für den Kopfhörerausgang. Auch dabei: ein Wet/Dry-Poti und ein Mic-Level.
Zeit für einen Blick auf die Rückseite. Hier befinden sich oben die Ausgänge, unten die Eingänge, zumindest im Groben. Ausgänge gibt es zwei, eigentlich vier. Jeweils einen Master in XLR- wie auch Cinch-Form, dazu einen Booth-Ausgang in jeweils XLR- und Cinch-Form. Damit dürfte sicherlich jeder glücklich werden.
Neben diesen befindet sich der Mikrofoneingang in Form einer XLR/Klinken-Kombibuchse.
Ein kleines, feines Geschenk gibt es dazu, eine Seltenheit bei einem Mixer, aber häufiger gern mal genutzt: Rückseitig kann per BNC-Stecker eine kleine LED angeschlossen werden. Am biegsamen Bügel wird diese auch in der Farbe Blau mitgeliefert.
Unten wie genannt die Eingänge. Cinch in Stereo-Formation jeweils für einen Line- wie einen Phono-Eingang pro Kanal. Quasi gegenüber befinden sich drei weitere Cinch-Buchsenpaare. Zwei davon sind für den Send- und Return des SP4 gedacht. Damit erklärt sich dann auch der Dry/Wet-Regler an der Oberseite oder aber der Send-Regler in jedem Kanalzug, den ich oben ein wenig unter den Tisch habe fallen lassen.
Das dritte Buchsenpaar ist einem Record-Out gewidmet. Generell lässt sich über die Wahl der Buchsen und Stecker hier streiten. Der Record-Out im Cinch-Format ist für mich immer in Ordnung, man hat sich darauf eingestellt. Professionell wäre hier XLR oder Klinke, denn die meisten professionellen Aufnahmegeräte verfügen über entsprechende Kombibuchsen. Nicht alle, das stimmt, einige haben auch einen 3,5 mm Klinkeeingang und von Cinch auf 3,5 mm Klinke sieht einfach nicht so albern aus wie von XLR auf 3,5 mm Klinke.
Nicht so ganz leicht zu besänftigen bin ich, wenn ich Send- und Return-Buchsen im Cinch-Format sehe. Da bin ich ehrlich, das müsste 6,3 mm Klinke sein. Professionell genutzte Effektgeräte gibt es einige, verbinden tut sie die Eigenschaft, dass sie Ein- und Ausgänge im Jack-Format haben. Das betrifft ein TC Electronic Hall of Fame, ein Boss Reverb wie ein RV-6 oder RV-5, ein Delay wie ein Boss DD-7, ein Teile Teil1, Eventide Time-Factor oder ein Echo wie ein Eventide Space. 6,3 mm rein, 6,3 mm raus. Keine Ausnahme.
Ausnahme hinsichtlich von Effektgeräten wären hier ausschließlich von die Pioneer RMX-Modelle, aber lasst mich ehrlich sein: Wer sich einen Rotary-Mixer für einige Tausend Euro kauft, der wird kein Pioneer RMX-Effektgerät/Sampler einspeisen. Selbst wenn, die Geräte sind (auch wenn sie klassische Send-/Return-Effekte beinhalten) eher für einen Insert konzipiert, könnten hier also eher hinter dem Master-Out ihren Platz finden.
Fazit: Cinch auf Klinkekabel oder adaptieren. Letzteres ist irgendwie nicht so schön, also bleibt ersteres. Nun gut, ich hab es genannt, nun bin ich ein wenig besänftigt und deklariere das als „nicht der Funktion abträglicher Schönheitsfehler in meinen Augen“.
Letzter Punkt: Strom. Versorgt mit Lebensspannung wird der Audio DJ SP4 von einem massiven externen Netzteil, Kategorie: Damit könnte man jemanden erschlagen. Ein langes Kabel von diesem reicht bis zum Mixer und endet dort an einem 5-poligen XLR-Stecker – eine fest Verbindung also, sobald einmal eingesteckt. Das gefällt!
Das Schöne am Audio DJ SP4
Die technischen Äußerlichkeiten sind abgearbeitet, Zeit für die visuellen Augenmerke. Der SP4 ist eigentlich ein massiver Mixer im Stahlgehäuse, die Seiten jedoch mit einem dunklen Holz-Paneel verkleidet, mit dicken Schrauben verschraubt. Ein SP4-Logo ziert beide Seitenteile. Leicht angewinkelt ist der Mixer, vorn 8 cm hoch, hinten 11 cm. 3 cm mehr für eine gute Übersicht. Breite 31 cm, Gewicht circa 5 kg. Der Mixer wirkt sehr stabil, auch rein vom Gefühl her.
Wichtigster Punkt an einem Rotary? Die Kappen. Hier gibt es zwei unterschiedliche Arten.
Für Isolator und Level-Potis sind die vermutliche beliebtesten Potikappen verbaut, bekannt von Moog. Dickes schwarzes Poti, sehr griffig dank dicken Mulden an den Seite, silberne Oberseite mit gut sichtbarem weißen Strich als Markierung. Sehr schön.
Kleiner fallen die Kappen der anderen Potis aus, sei es EQ oder Master/Booth-Level etc. Diese erinnern mich sehr an die Potikappen an z. B. einem Allen&Heath Xone:92, auch wenn diese hier ein wenig eckiger sind. Haptisch jedoch ähnlich, gummierte Oberfläche, dicker farbiger/weißer Streifen als Mittenmarkierung. Weiß die EQs, rot alles an Level-Potis wie Gain und Master/Booth-Level, grün Mic und Send/Return und zuletzt blau genutzt für die Kopfhörersektion. Das macht den Mixer ein weiteres Stück übersichtlich. Wer es lieber puristisch und ganz weiß hätte, sicherlich wäre auch das kein Problem. Das zu erwähnen tue ich daher, dass sich später herausstellen wird, dass der Mixer an einigen Stellen sehr puristisch ist.
Bevor es zu einem weiteren absoluten Augenschmaus geht, zwei weitere kleine Informationen. Die Wahlschalter zwischen Phono- und Line- sowie Cue-Tasten sind kleine runde Druckschalter, jeweils mit einer LED neben diesen zur Darstellung der Information, die manchmal zwischen „ist der Knopf nun gedrückt oder nicht“ auf der Strecke bleiben könnte. Der Kopfhörerausgang befindet sich an der Front eingelassen, 6,3 mm Klinke.
Eine wirklich schöne Sache gibt es noch und die hat sicher jeder schon gesehen: das Metering. Im Kanalzug selbst ist dieses durch eine zehngliedrige LED-Kette dargestellt, von -15 bis +9 und Over. Dazu mehr im Punkt Praxis und auch hier der erneute Hinweis auf „puristisch“.
Das wirklich Schöne, nicht selten bei Rotarys zu finden, ist das Master-Metering als analoges VU-Meter in Stereo-Formation. Da geht mir zumindest ein wenig das Herz auf. Das Ganze auch nicht nur im Gerät versenkt, sondern mit eigener, verschraubter Faceplate auf visuell ein wenig abgegrenzt, das Metering von unten warm beleuchtet. Alles so, wie man es kennt, möchte und mag. Absoluter Pluspunkt, sei es auch einfach nur des Aussehens wegen.
Hands on Audio DJ SP4 – der praktische Teil
Hands on – alles anschließen, inklusive des Effektgerätes. Wo ein Send und Return, da kann man das ja auch nutzen. Eingangsquellen gewählt und einpegeln. Erster kleiner Schockmoment. Nirgends kommt etwas an. Alle Gains oben, kein Anzeichen einer Bewegung am Kanal-Metering. Bin ich zu blöd? Kann mal passieren, aber auch vier Kanälen gleichzeitig? Kopfhörer checken. Hier kommt was an auf jedem Kanal. Gut, dann einfach mal Master-Level ein wenig aufgedreht und hochgedreht den Drehknopf im Kanal. Siehe da, nun tut sich auch etwas auf dem Metering im Kanal. Ich hab das Wort puristisch schon überstrapaziert, also sagen wir, in diesem Punkt zeigt sich, der Audio DJ SP4 ist sehr einem alten, klassischen Konzept zugewandt. Das Metering im Kanal richtiet sich nicht nach dem Gain, sondern nach dem Gain- und dem Level-Poti. Das Einpegeln des Einganssignals muss also nach Gehör stattfinden. Das Metering wird einem erst etwas anzeigen, wenn auch der Kanal-Fader aufgedreht ist. Ungewöhnlich. Kurz irritierend, aber vollkommen ok. Ein Mixer, der eigentlich genau darauf abzielt, dass nach Gehör gespielt wird, braucht eigentlich gar kein Metering – nur eines: das eigene Ohr.
Es gibt jedoch eines, es lässt einen auch den Pegel kontrollieren, halt in jedem Kanal Post-Fader zusätzlich zum Master-Metering. Sollte das Ohr täuschen und man übertreibt es oder reizt den Headroom nicht aus, kann ja ohne Probleme nachgeregelt werden. Man muss es halt machen. Hinhören. Vielleicht sensibel nachregeln. Ist halt nicht stumpf „Gain auf 12 Uhr, Line-Fader hochgedrückt bis alles rot ist und dann passt das schon“. Es ist halt ein Rotary-Mixer – haptisch, aber auch ideell. Schön so!
Anmerkung dazu: Der SP4 kann auch Wunsch auch so konfiguriert werden, dass das Metering im Kanalzug Post-Gain- aber Pre-Level-Poti ist – so wie man es kennt also.
Der Send- und Return erfreut mich tatsächlich sehr, sowohl dass es einen Return gibt, der regelbar ist. Hier bietet der SP4 nicht viel, kein Metering, kein EQ, einfach nur einen Level-Regler. Ausreichend und passend zum Modell. Dafür und viel wichtiger, bietet jeder Kanalzug einen Send-Regler. Ziemlich schön: Der Send ist Pre-Fader! Schönes Stilmittel damit, aber auch Achtung: Wenn die Platte weiterläuft, kommt doch irgendwas durch, wenn der Send noch offen ist, das Level-Poti aber unten! Also immer schön runterdrehen, was man aufgedreht hat.
Die EQs sind dann der erste Schritt der Klangbearbeitung, für mich im großen Teil auch des Mixens. Geboten wird, das betone ich sehr positiv, denn es ist nicht selbstverständlich, ein 3-Band-EQ. Die Crossover-Frequenzen liegen bei 350 Hz für Low/Mid und bei 2,2 kHz für Mid/High. Sie bieten Full Kill bis maximal +6 dB. Für den Mix in der Theorie perfekt klingend, in der Praxis sich ebenso als perfekt herausstellend. Sanfte EQs und dazu noch der Master-Isolator.
Da kommt einfach richtig Freude auf. Was man vermissen könnte ist die Mittenrasterung. Ich muss gestehen, rein vom Kopf her vermisse ich sie, in der Praxis war mir die Frage ob vorhanden oder fehlend vollkommen egal. Man spielt einfach mit dem, was da ist. Eine Mittenrasterung ist schön zu haben, aber absolut kein Muss.
Herzstück, schon erwähnt, ist wie immer der Master-Isolator. Geht bei einem Rotary-Mixer auch gar nicht anders, außer er besitzt keinen. Hier ist jedoch einer vorhanden. 3 Bänder, große Griffige Potis ohne Mittenrasterung wohlgemerkt. Auch kann der Isolator nicht „abgeschaltet“ werden, beziehungsweise, es gib keinen Bypass. Es gilt auch hier: Runterdrehen, was man aufgedreht hat und das Ganze bitte gern sauber zurück auf die Mitte. Mitte ist ein gutes Stichwort, Zeit für ein paar Daten. Die Crossover-Frequenzen sitzen bei 300 Hz für Low/Mid und 4 kHz für Mid/High. Der Isolator arbeitet von Full Kill bis +8 dB.
Klingen tut er tatsächlich wie erwartet bei einem analogen Master-Isolator. Sehr weich, klar, Anhebung ohne zu zerren, Absenkung bis Full Kill sehr angenehm, fast schon hintergründig, dennoch natürlich mit deutlicher Auswirkung auf das Signal.
Ein wenig ungewöhnlich ist die fehlende Mittenrasterung, nach schnellem Zurückdrehen muss manchmal noch ein wenig nachkorrigiert werden, aber das ist nun einmal Handarbeit. Organisch würde man es wohl heute nennen.
Für das Vorhören der einzelnen Kanäle gibt es in jedem Kanalzug eine kleine Cue-Taste samt dazugehöriger LED. Für den perfekten Mix nach Wunsch gibt es einen Cue/Mix-Regler sowie natürlich ein Kopfhörer-Level. Viel mehr gibt es dazu auch gar nicht zu berichten. Ebenso wenig über den Mikrofon-eingang. Der ist da, rückseitig. Oberseitig gibt es einen Level-Regler. Mehr nicht. Für großartige Live-Vokal-Perfomances ist dies nicht geschaffen, falls jemand aber einmal ein „oh yes, oh yes“ oder ein „gude Laune“ reinrufen möchte, das wäre machbar.
Alles in allem präsentiert sich der Audio DJ SP4 mit einem sehr schönen Klangbild, sehr warm, voluminös und auch mit sehr viel Bumms! Achtung beim Aufdrehen vom Master und ebenso oder noch viel mehr, beim Kopfhörer-Level. Das ist mein voller Ernst. Ich habe bei 50 % aufgehört, weil ich mir Sorgen um das Leben meines Kopfhörers gemacht habe. Gespielt habe ich auf 25 %. Auch der Master hat verdammt viel Druck.
Dafür zeigt sich aber auch, sauberes Einpegeln ist ein Muss. Bis +3 oder +6 dB im Peak kann man den SP4 spielen, bei +6 dB kann man auch größeren Anlagen schon ein Kratzen wahrnehmen, wenn es mehr als in die Richtung clippt. Bei +9 dB im Peak wird es dann schon deutlich hörbar, ordentliche Distortion erreicht man, wenn der Pegel sauber bei +9 dB geparkt wird. Endlich mal ein Mixer, der mit wenig Headroom tut, was jeder tun sollte: DJs dazu zwingen, sauber zu spielen.
Qualität und Haptik
Einige Worte sind ja bereits gefallen zu Qualität und Haptik, daher im kurzen Durchlauf: Verbaut im massiven Stahlgehäuse mit schönen Holzverkleidungen wirkt der Audio DJ SP4 absolut massiv und hochwertig. Beanstandungen hinsichtlich der Qualität wie auch Verarbeitung gibt es keine einzige. Das ist wirklich selten, eigentlich habe ich immer irgendwo eine Kleinigkeit zu meckern. Das einzige was anstrengend war, war das Abziehen der Potikappen, um herauszufinden, dass sich hier Stahlstifte drunter befinden. Das aber gilt definitiv mehr als Pluspunkt.
Potikappen-Auswahl, Anordnung, Design, alles wirkt durchdacht, minimal gehalten, aber funktionell. Haptisch eine wahre Freude, dadurch geschürt, dass der Mixer sehr intuitiv ist, sehr übersichtlich und einfach schön anzufassen. Wo man hingreift, man fühlt sich wohl. Verbaut sind ALPS RK27/Blue Velvet Potis für die Level-Regler wie auch für den Master-Isolator. Die weiteren Potis stammen nicht von ALPS, der Hersteller wird auch nicht verraten, aber die Information ist, dass diese die gleichen technischen Daten und „working cycles“ haben wie die ALPS-Potis.
Also der schaut wirklich super aus und ist auch sicherlich gut Spielbar. Mich beschleicht nur das Gefühl das der “Rotary“ nen saftigen aufpreis ggü. Fadern hat. Ein vergleichbarer Fadermixer kostet evtl. Die hälfte. So viel teurer können die VU Meter und die etwas andere Technik doch nicht sein oder?
Ja man hat ein unglaublich merkwürdigen Weg gefunden, den DJ Mixer neu zu erfinden, auch wenn es noch so unsinnig erscheint, aber drehregler sind der neue Renner. Ich kann mich noch daran erinnern als alle Mofafahrer in meiner Jugend eckige Scheinwerfer haben wollten, auch wenn es eben Geld kostet, aber wer was sein wollte, der braucht eben eckige Scheinwerfer anstatt die runden. Also wer cool sein will, und jaaaa DJ sein bedeutet auch cool sein braucht rotary Regler. ,Aber die Frauen achten ja eher auf andere Sachen, da. Muss mal gesagt werden!
Jetzt fehlen noch zwei Röhren VU Meter in Grün und das Ding kostet 5000€….usw
Ihr habt Recht. Handmade Produkte aus einer kleinen Manufaktur sind nur teuer, wenn Drehregler verbaut werden. Deswegen sind alle Rotarys auch so teuer. Und die Line-Fader-Versionen, die es gibt, die dann meist 100€ oder dergleichen günstiger sind, sind eigentlich auch nur so teuer, weil das Grundmodell ein Rotary war.
Jetzt frage ich mich aber, warum ein Model 1 eigentlich so teuer ist, obwohl es doch gar kein Rotary ist. Scheint nicht angekommen zu sein bei den Herstellern, dass ein Mixer nur teuer sein darf, wenn es ein Rotary ist. Finde ich aber gut, sollte man den Herstellern wirklich endlich einmal sagen.
@Bolle / Johann Boll Boar Bolle komm mal nicht so 2 deutig daher. Der Model 1 ist ist was ganz anderes, auch von der Austattung her.
Der Mixer hier ist auf nen einfachen Analogmixer Level.
Und mal ehrlich mein Ecler Nou 4.0 ist auf den gleichen Level und hat 600€ gekostet glaube der war auch “Handmade…und btw. ein Moog Synthesizer ist Handmade und der kostet nicht so viel und hat mehr“Rotarys“ (nur um mal so überspitzt zu sein wie du)
@FLTRHND Nun, ich befürchte, dass im industriell gefertigtem Nuo nicht die selbe Qualität an Bauteilen, Platinen und auch nicht an Verarbeitung steckt, wie in den hochwertigen Handmade-Mixern. Ich habe mir z.b. den Taula 4 von innen angesehen. Da sind, und das wird beim SP4 ebenso sein, selbst geätze Platinen drin, die sicherlich in einer Firma in der Nähe hergestellt werden in offenbar sehr kleine Auflage (Kostenfaktor). Kabelwege etc. waren so dermaßen sauber verarbeitet, wie ich es nur sehr selten vorher gesehen habe – noch nie bei einem industriell gefertigtem Produkt, nicht einmal bei einem wie einem Rane. Verbaut sind ALPS Potis, z.b. Blue Velvet, die heute nicht mehr über den Hersteller bezogen werden können und heute schon mit 12-16€ / Stück zu Buche schlagen. Alleine die Kosten für die Potis liegen damit deutlich höher als bei einem Ecler – deutlich!
Von den Entwicklungskosten und den Fertigungskosten auch hinsichtlich der kleineren Stückzahl ganz zu schweigen. Vom SP4 werden nicht x-tausend verkauft wie von einem Nuo XY. Ecler sind ohne Frage sehr gute Produkte, dem widerspreche ich an keiner Stelle, nur hinsichtlich vieler Punkte ist ein Ecler o.ä. nicht mit einem Mixer vergleichbar, von dem am Ende keine 100 Stück gebaut werden.
Ich denke, dass die Rotary-Welle daher kommt, dass so einige gemerkt haben, dass Fader klasse zum cutten sind, man mit Drehreglern aber deutlich präziser mixen kann.
Und da der klassische Hip-Hop DJ Bereich derzeit eher eine Randerscheinung ist, wird nun eben gezielt versucht DJs anderer Genres anzusprechen – vermutlich auch mit Erfolg.
Die hohen Preise rechtfertige ich mit den momentanen kleinen Serien, aber wenn der Trend anhält gibt es bald auch genug günstigere Anbieter.
Wie dem auch sei, im Gegensatz zu eckigen Scheinwerfern haben Drehregler einen echten Vorteil und sind nicht nur Coolness und Ästhetik.
P.S.: Nicht alle Menschen, die andere Entscheidungen treffen als man selbst sind automatisch dumme Poser, die nicht mit Geld umgehen können. Ich weiß, manchmal neigt man zu solchen Schlussfolgerungen, aber eigentlich macht man es sich damit dann doch etwas zu leicht. ;)
@fkdiy Omnitronic TRM-202MKIII. Für ich glaube rund 600,- €. Jedoch darf man bei dem Preis einfach nicht davon ausgehen, dass hier die Oberklasse der Bauteile verbaut wurde. Ich bin trotzdem gespannt. Test kommt in 1-2 Wochen denke ich :)
@fkdiy Warum man mit Drehreglern deutlich präziser Mixen kann erschließt sich mir null. Damals waren die Dinger verhasst ohne Ende, alle Djs waren froh als endlich Fader, und folgend Crossfader (mit)verbaut wurden. Mach doch mal schnelle Cuts mit so Drehreglern, unpräziser gehts nicht! Aber klar, will man nur stumpf zwei Platten ineinander mixen, überblenden, dann kommt man vielleicht auf so „präziser“ Ideen (Faderweg?).
Plattendreher und Dateischubser im Techno/Housebereich, das überbewertetste Arbeitsfeld überhaupt!
Hei … ich kann zwei Beats angleichen … Ja das machst du toll Karl-Heinz. Ja … ich leg doch nur mit Vinyl auf … Ja super Karl-Heinz!
„Ich bin trotzdem gespannt.“
Bist gespannt wie Bolle quasi. ;-)
Mit Drehreglern arbeite ich ganz gern, ein Fader am Pult kann aber trotzdem nicht schaden, insofern mag ich Geräte, die nicht nur der einen oder anderen Richtung zugeordnet sind, sondern das beste beider Welten vereinen. Das Ding hier sieht gut aus, wobei die analogen VU-Meter auf mich ein bißchen affig und deplatziert wirken. Diese Zeigerinstrumente hab ich schon bei meinen Uher-Tonbändern nicht gemocht, viel zu träge und daher ungenau. Aber nun, da hat wohl jeder seinen eigenen Geschmack.
Erst mal danke für den Test und Bericht. Interessantes Gerät, und sieht gut aus. Übrigens ich haben billigsten Rotary Mixer diese Woche bei mir zu Hause gehabt, der ist der Omnitronic GNOME-202 silber für 39 Euro. Ich höre schon einige aufschreien. Das Teil ist minimalistisch in allen Punkten. Die Qualität ist aber gut bis sehr gut. Er sollte bei mir als Aufholverstärker fürs Handy arbeiten. Dafür ist er leider nicht geeignet, da auch hier der Ausgangswiderstand des Handys mit dem Eingangswiderstand des Mixers nicht passt. Vieleicht hat jemand von euch eine Lösung. Auf alle Fälle hat diese kleine Mixer einen sehr guten Klang und rauscht nicht. Kann mann natürlich für professionelles Djing nicht benutzen.
Was mich aber bei allen Rotary stört, es fehlt eine eingebaute Soundkarte, außer Rane 2015 und 2014 und die gibt’s kaum gebraucht.
@DJ Ronny Da trifft dann natürlich immer die Ideologie auf Praxis. Eingebautes Interface ist natürlich immer ganz schön, funktioniert aber dann mit Software XY nicht etc. Da wird ja auch immer fleissig Protektionismus betrieben. Dann lieber ohne Interface bauen und fertig. Erst Recht bringt ein Interface in einem komplett analogen Mixer irgendwie einen faden Beigeschmack mit sich.
Moin,
seit 1989 beschäftige ich mit dem Mixing, bin also schon ein „Disco-Opa“. :-)
Als zweites – allein das Ergebnis zählt. Ist also egal was für Equipment genutzt wird…..Aber bei bestimmten Musikrichtungen wie Deep House oder Garage House kann man mit „Drehknoeppen“ feinfühliger mixen. Hat schon seinen Grund – bei Fadern, richtiges Einpegeln vorausgesetzt gibt man beim reinmischen ja auch meist nicht sofort den vollen Federweg rein, sondern meist auf 3/4. Warum werden Geräte von Kleinserienhersteller von einigen vom Preis her bemängelt? Eine Kleinserie wo einiges noch per Hand gelötet wird und die Teile teurer zusammengekauft werden müssen – kostet halt seinen Preis, Respekt das es Auswahl und somit Vielfalt gibt!